"Papa pendelt" Projektdokumentation
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Berit Steinberg, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust mbH Auf der Visitenkarte unseres Landkreises steht eine denen ein Leben mit Familie und Beruf gelingen ganze Reihe verschiedener Eigenschaften: kann. Wir sind ein Großkreis, wir haben eine vielschichtige Wirtschaftsstruktur, bei uns gibt es Viele Unternehmer im Landkreis haben die Zeichen eine gesunde Natur und: Wir sind eine der Zeit längst erkannt und setzen auf flexiblere familienfreundliche Region. Arbeitszeiten für Eltern oder Menschen, die pflegebedürftige Angehörige haben. Familienfreundlichkeit hat zahlreiche Facetten. Für Das ist ein Ansatz, der sich auszahlen wird, wenn viele Menschen ist die Vereinbarkeit von Familie nämlich die Fachkräfte sich an das Unternehmen und Berufsleben Voraussetzung dafür, dass sie sich gebunden fühlen und ihm treu bleiben. wohlfühlen und allen Aspekten ihres Lebens gerecht werden können. Aus dieser Verantwortung Einen weiteren Ansatz hat sich die Wifög mit dem heraus sichert der Landkreis Ludwigslust-Parchim Projekt „Papa pendelt“ auf die Fahnen geschrieben: eine flächendeckende qualitativ hochwertige Die Absicherung der Betreuung von Kindern Kinderbetreuung ab. während der tatsächlichen Arbeitszeiten der Eltern, die oft von den üblichen Öffnungszeiten der Neben der Zufriedenheit der Einwohner gilt es, Betreuungseinrichtungen abweichen. Ein einem weiteren Thema Rechnung zu tragen: der Betreuungsportal wurde erstellt, in dem alle Verfügbarkeit von Fachkräften für unsere Informationen rund um das Thema Betreuung und Unternehmer. Die Betriebe im Landkreis sämtliche Einrichtungen im Landkreis erwirtschaften unser Einkommen, sichern unseren zusammengefasst sind. Betreuungsmodelle, die an Lebensstandard. Daher ist es zwingend notwendig, die Anforderungen von Pendlern und dass sie auf den Einsatz und die Fähigkeiten ihrer Schichtarbeitern angepasst sind, sollen geschaffen Mitarbeiter bauen können. In den Firmen ist es oft werden, etwa in Form einer Betriebs- oder die junge Generation, die frische Akzente setzt und Pendlerkita. Im vorliegenden Dokument werden die Entwicklung vorantreibt. Es ist unsere Pflicht, dieser Aufgabenstellung, die Herangehensweise, die Generation zu ermöglichen, dass sie Kinder hat und praktischen Ergebnisse und die zwar ohne deswegen ihre berufliche Laufbahn Handlungsempfehlungen detailliert dargestellt. aufzugeben oder einen Karriereknick akzeptieren zu Damit auch noch mehr Menschen daran müssen. Nur so können wir die wertvollen mitarbeiten, unseren Landkreis zur familien- und wirtschaftsfreundlichen Region weiter auszubauen. Wissensträger vor Ort halten. Wir müssen gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, in 2
Inhalt 1. Einleitung ......................................................................................................................................... 5 2. Ausgangssituation ........................................................................................................................... 6 3. Zielsetzung ....................................................................................................................................... 6 4. Projektstruktur ................................................................................................................................ 7 4.1 Säule 1: Die Betriebskindertagesstätte ................................................................................... 7 4.2 Säule 2: Die Pendlerkindertagesstätte .................................................................................... 8 4.3 Säule 3: Das Notfallportal ........................................................................................................ 8 5. Die ersten Schritte im Projekt ......................................................................................................... 8 6. Die Säule 1: Kinderbetreuung für Eltern im Schichtdienst - Betriebskindergarten....................... 11 6.1 Herangehensweise ................................................................................................................ 12 6.1.1 Bestandserhebung: Abfrage zu Kapazitäten und Öffnungszeiten in den bestehenden Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigslust .................................................................... 14 6.1.2 Abstimmung der rechtlichen Voraussetzungen mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust .................................................................................................................................... 16 6.1.3 Bedarfsermittlung: Befragung in den ansässigen Unternehmen nach erweiterten Betreuungsmöglichkeiten ............................................................................................................. 17 6.1.4 Konzeptentwicklung verschiedener Kita-Träger und Auswahl eines Trägers ...................... 18 6.1.5 Weitere Schritte in der Bedarfsermittlung ........................................................................... 20 6.1.6 Weitere Abstimmungen mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust ..................... 22 6.1.7 Auswahl eines Grundstücks.................................................................................................. 22 6.1.8 Finanzierung und Förderung des Vorhabens ....................................................................... 23 7. Kinderbetreuung für Pendler – Pendler-Kita in Bahnhofsnähe......................................................... 27 7.1 Pendlerkita in Boizenburg ........................................................................................................... 28 7.2 Pendlerkita in Ludwigslust ........................................................................................................... 28 7.3 Weitere Pendleraktionen ............................................................................................................ 29 7.3.1 Das Pendlerforum................................................................................................................. 29 7.3.2 Aktionstag des Bündnisses für Familie in Boizenburg .......................................................... 34 7.3.3 Die Pendlertaschenaktion ................................................................................................... 34 7.3.4 Das Pendlerportal ................................................................................................................. 34 7.3.5 Der Pendleraktionstag .......................................................................................................... 34 8. Das Notfall-Betreuungsportal............................................................................................................ 35 3
8.1 Umsetzung................................................................................................................................... 35 8.1.1 Zu beachtende Aspekte des Inhalts...................................................................................... 36 8.1.2 Informationssammlung und Einplanung .............................................................................. 36 8.1.3 Bekanntmachung des Online Portals ................................................................................... 38 9. Übersicht wichtiger Termine und Partner im Projekt ....................................................................... 39 10. Öffentlichkeitsarbeit........................................................................................................................ 40 11. Ausblick und Handlungsempfehlungen ........................................................................................... 42 12. Danke............................................................................................................................................... 43 4
1. Einleitung Mit der Übergabe des Förderbescheides am 20. Januar 2011 fiel der offizielle Startschuss für das Projekt „Papa pendelt“. Es ist eines von zehn Projekten, das im Rahmen des Landes-Aktionsprogramms Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben des Ministeriums für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern aus ESF- 1 Mitteln gefördert wurde. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust mbH (Wifög) setzte es im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 um. Abb.: Übergabe des Förderbescheides zu „Papa pendelt“ am 20.01.2011 v. l.: Dr. Margret Seemann, Parlamentarische Staatssekretärin für Frauen und Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern, Berit Steinberg, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust mbH, Manuela Schwesig, Sozial- und Gesundheitsministerin Mecklenburg-Vorpommern Der vorliegende Bericht stellt dar, wie die Idee zum Projekt entstand, was inhaltlich verfolgt wurde und welche Vorgehensweise und Maßnahmen die Projektmitarbeiter zur Umsetzung gewählt haben. Weiter werden die erzielten Ergebnisse in dieser Dokumentation beschrieben. 1 Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust mbH ist eine eigenständige Gesellschaft des Landkreises Ludwigslust, deren einziger Gesellschafter der Landkreis Ludwigslust ist. Sie begleitet nicht nur Neuansiedlungen, informiert über Fördermittel und hilft, wo möglich, bürokratische Hemmnisse zu beseitigen, sondern sie unterstützt und vernetzt vor allem auch bestehende Unternehmen. Schwerpunktbranchen sind Tourismus, Ernährungswirtschaft, verarbeitendes Gewerbe und Logistik. Darüber hinaus initiiert sie strategische Projekte zur Verbesserung der Wirtschaftsfreundlichkeit der Region. Geschäftsführerin ist Berit Steinberg. Gemäß Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 20.12.2011 ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den gesamten Landkreis Ludwigslust-Parchim zuständig 5
2. Ausgangssituation Aus dem Landkreis Ludwigslust pendeln rund 23.000 Personen aus, das heißt, dass hier mehrere tausend Kinder in einer Pendlerfamilie leben. Das hat zur Folge, dass die Elternteile, die zu Hause „die Stellung halten“ nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für eine berufliche Tätigkeit haben, da der pendelnde Partner sich kaum an der Kinderbetreuung beteiligen kann. Eine optimierte Kinderbetreuung mit längeren Öffnungszeiten und Notfallkonzepten verbessert die Arbeitssituation sowohl der pendelnden als auch der quasi-alleinerziehenden Elternteile, die zu Hause bleiben. Das Gleiche gilt für Eltern, die im Schichtbetrieb arbeiten. Auch hier lassen sich Arbeitszeiten und Standard- Kinderbetreuungszeiten oft nicht in Einklang bringen. Die Betreuung der Kinder über die Öffnungszeiten der Kindertagesstätten hinaus ist häufig ein Balanceakt mit mehreren „Verwahrstationen“, der für alle Beteiligten eine große Belastung darstellt. Mütter und Väter, die sich während der Arbeitszeit immer wieder mit der Frage beschäftigen müssen, ob die „Übergabe“ des Sprösslings von der Oma zur Kita und nachmittags zur Nachbarin auch wirklich klappt, investieren täglich viel Kraft und vollbringen logistische Meisterleistungen, um die Betreuung ihrer Kinder optimal zu organisieren. Einige Eltern entscheiden sich dann lieber ganz gegen eine Berufstätigkeit – Fachkräfte, die die Unternehmen der Region dringend benötigen. Betriebe, die es sich leisten können, führen flexible Arbeitszeitmodelle, Home- Office-Lösungen und betriebseigene Kinderbetreuungseinrichtungen ein. Doch die überwiegend mittelständischen Unternehmen in der Region können dieses häufig nicht leisten. 3. Zielsetzung Ansatz von „Papa pendelt“ war es, nach einer gründlichen Bedarfsanalyse Lösungsmöglichkeiten für die Bewältigung anspruchsvoller Betreuungssituationen aufzuzeigen. Damit sollte die Familienfreundlichkeit des Landkreises Ludwigslust verbessert werden und es sollten Voraussetzungen für die Erschließung zusätzlichen Fachkräftepotentials für die hier angesiedelten Unternehmen geschaffen werden. Außerdem sollten Unternehmen für gemeinsame Kinderbetreuungskonzepte begeistert werden, um so mehr Fachkräften eine Beteiligung am Erwerbsleben zu ermöglichen. Die Vorteile einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegen für Unternehmen insbesondere in einer stärkeren Bindung der Mitarbeiter und damit einhergehend u. a. in Kosteneinsparungen für die Rekrutierung neuer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Auch eine Erhöhung der Attraktivität als Arbeitgeber kann aus einer besseren Vereinbarkeit resultieren. Durch das Projekt sollte insbesondere die Zielgruppe der Pendler erkennen, welche weichen Standortfaktoren das Leben hier in der Region so lebenswert machen mit dem Ziel, den einen oder anderen wieder als Arbeitskraft für die Region zurück zu gewinnen. 6
4. Projektstruktur „Papa pendelt“ – die drei Säulen Abb.: „Pendlerhaus“, Projektinhalte „Papa pendelt“ 4.1 Säule 1: Die Betriebskindertagesstätte Ausgangspunkt des Projektes war die Einschätzung, dass Kinderbetreuung in den Randzeiten besser bzw. überhaupt abgesichert werden muss. So können Eltern, deren Arbeitszeiten nicht innerhalb der üblichen Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen liegen, ihr Berufs- und Privatleben besser vereinbaren. Das wiederum hat zur Folge, dass dem Arbeitsmarkt Fachkräfte zur Verfügung stehen, die sonst vielleicht ihre Berufstätigkeit hätten aufgeben müssen. Dass die Wifög mit dieser Bewertung richtig lag, bestätigt unter anderem ein Artikel der Schweriner Volkszeitung vom 11. Mai 2011. Hier heißt es im Auszug: „…doch die für das Flächenland so wichtige Randzeitenbetreuung von Kindern bildet bislang eher die Ausnahme.“ Vor diesem Hintergrund war die Konzeption eines Gemeinschafts-Betriebskindergartens für Schichtarbeiter geplant, der sich vor allem durch die Nähe zur Betriebsstätte und durch an die Schichten angepasste Öffnungszeiten kennzeichnet. 7
4.2 Säule 2: Die Pendlerkindertagesstätte Für Pendler und ihre Familien sollte ein Pendler-Kindergarten ggf. in Bahnhofsnähe mit angepassten Öffnungszeiten und Hol-/Bringedienst zum Bahnhof konzipiert werden. Dies konnte auch eine bereits bestehende Einrichtung sein, die ihre Angebote entsprechend erweitert. 4.3 Säule 3: Das Notfallportal Für spontane Notfälle, zum Beispiel wenn das Kind krank ist und nicht in die Kita gehen kann oder wenn ein Familienangehöriger plötzlich Hilfe benötigt, sollte ein Online-Notfall-Betreuungsportal eingerichtet werden. Hier können sich Menschen, die sich vorstellen könnten, kurzfristig bei der Betreuung von Kindern oder Familienangehörigen einzuspringen, registrieren lassen. Auch weitere Betreuungsangebote, z. B. von Tagesmüttern oder Babysittern sollten hier eingestellt werden. 5. Die ersten Schritte im Projekt Zu Beginn des Projektes hieß es, sich noch einmal intensiv mit den Projektinhalten und den angestrebten Zielen auseinanderzusetzen und auf dieser Grundlage einen „Aktivitätenplan“ zu entwickeln, in dem die Vorgehensweise zeitlich festgelegt wurde. Zunächst waren umfangreiche Recherchen zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsleben, zu betrieblicher Kinderbetreuung und zu bereits umgesetzten Maßnahmen erforderlich. Aus dieser Recherchetätigkeit heraus konnten die ersten Schritte geplant werden. So wurden im ersten Quartal 2011 konkrete Aufgabenfelder identifiziert, erste Ideen für verschiedene Fragebögen entwickelt und Pendlerkontaktpunkte im Landkreis Ludwigslust ermittelt. Diese Maßnahmen und auch Telefonate mit verschiedenen Betrieben in Bezug auf deren Schichtarbeit dienten der im weiteren Verlauf durchgeführten Bedarfsanalyse hinsichtlich zusätzlicher Kinderbetreuungsangebote. Die begonnene Konzeption eines Pflichtenheftes für das Betreuungsportal und Gespräche mit verschiedenen Netzwerkpartnern gehörten ebenfalls zu den ersten Schritten im Projekt. Die Zusammenstellung sämtlicher Kindertagesstätten und privater und kommunaler Träger im Landkreis Ludwigslust diente als Grundlage zur Erfassung der Ist-Situation hinsichtlich der Betreuungskapazitäten und Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtungen. 8
Abb.: Auftaktworkshop von LAGUS, KVL.MV und Sozialministerium zu „Papa pendelt“ Als wichtige Unterstützung und Orientierung zu Beginn des Projektes erwies sich der gemeinsam vom Kompetenzzentrum Vereinbarkeit Leben in MV (KVL.MV), Ministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern und Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) durchgeführte Workshop, in welchem alle Projektmitarbeiter der Wifög Projektinhalte und Zielsetzungen noch einmal reflektieren konnten und anhand einer Art „visuellem Leitfaden“ die einzelnen Etappen im Projekt bis zu den angestrebten Ergebnissen, aber auch die zu erwartenden Hindernisse dargestellt wurden. Abb.: angestrebte Projektergebnisse zum 31. Dezember 2011 9
6. Die Säule 1: Kinderbetreuung für Eltern im Schichtdienst - Betriebskindergarten Um dieses Vorhaben anzugehen, wurden im Vorfeld intensive Recherchen zu den Möglichkeiten der betrieblichen Kinderbetreuung vorgenommen. Hierbei zeigte sich, dass es für Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen gibt, mit denen sie ihre Mitarbeiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen können. Nachstehende Abbildung gibt hierzu einen Überblick und zeigt gleichzeitig, dass betriebliche Kinderbetreuung einen vergleichsweise geringen Anteil innerhalb dieser verschiedenen Maßnahmen hat. 11
6.1 Herangehensweise Als Grundlage für eine Bedarfsermittlung führte die Wifög im März 2011 eine Unternehmensbefragung durch, deren Ergebnisse die Angaben aus der oben stehenden Statistik bestätigten. Von 326 befragten Unternehmen schickten 96 den Fragebogen ausgefüllt zurück, was einer Rücklaufquote von 29,4 Prozent entspricht. Auszug aus der Unternehmensumfrage zu betrieblichen Betreuungsmöglichkeiten: 3.7 Bietet Ihr Unternehmen Kinderbetreuungsangebote? 3% ja nein 97% Unter anderem gaben 97 Prozent an, keine Betreuungsangebote für die Kinder ihrer Angestellten zu haben. Sicherlich sind die Unternehmensgröße, die Mitarbeiterstruktur und das finanzielle Ausmaß betrieblicher Kinderbetreuung wesentliche Einflussfaktoren im Entscheidungsprozess einer Unternehmung – für die Wifög ist jedoch vor allem das Bewusstsein der Geschäftsführer für Vereinbarkeit wichtig, welches sich auch schon in kleinen Maßnahmen zeigen kann. Als Dienstleister für die Unternehmen liegt die Aufgabe der Wifög deshalb unter anderem auch darin, für diese Thematik zu sensibilisieren. Auszug aus der Unternehmensumfrage zu einer möglichen finanziellen Beteiligung der Unternehmen: 3.9. Wären Sie bereit, sich finanziell an Kinderbetreuungseinrichtungen mit zusätzlichen Angeboten (z.B. längere Öffnungszeiten, Wochenendbetreuung, Betreuung bei Schichtarbeit etc. ) zu beteiligen? 19% ja nein 81% Die Statistik zeigte also auch, dass es nicht einfach werden würde, einen oder mehrere Betriebe zu finden, die sich bereit erklären, in eine Betriebskita zu investieren. 12
Auszug aus der Unternehmensumfrage zu stattfindender Schichtarbeit: 3.11 Wird in Ihrem Betrieb in Schicht gearbeitet? ja nein 38% 62% Und doch liegt ein erheblicher Teil der Arbeitszeiten nicht zwischen 8.00 Uhr und 17.00 Uhr. Folgende Schritte wurden als Herangehensweise gewählt: Bestandserhebung: Abfrage zu Kapazitäten und Öffnungszeiten in den bestehenden Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigslust Abstimmung der rechtlichen Voraussetzungen mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust Bedarfsermittlung: Befragung in den ansässigen Unternehmen nach erweiterten Betreuungsmöglichkeiten Konzeptentwicklung verschiedener Kita-Träger und Auswahl eines Trägers Gespräche mit Partnern: Unternehmen, Behörden, Gemeinden Auswahl eines Grundstücks Finanzierung und Förderung des Vorhabens Für den ersten Punkt, Bestandserhebung, hat die Wifög einen Fragebogen an knapp 100 Kindertagesstätten in privater bzw. kommunaler Trägerschaft im Landkreis geschickt. Im Vorfeld wurde telefonisch Kontakt zu den jeweiligen Einrichtungen aufgenommen und das Projekt vorgestellt sowie die geplante Befragung angekündigt. 13
6.1.1 Bestandserhebung: Abfrage zu Kapazitäten und Öffnungszeiten in den bestehenden Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigslust Die Befragung wurde im Mai und Juni 2011 mittels des folgenden Fragebogens durchgeführt: Fragebogen zur Beispiel-Kalkulation von Randzeitenbetreuung Im Rahmen des Aktionsprogramms „Vereinbarkeit Erwerbs- und Familienleben“ hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust mbH das Projekt „Papa pendelt“ initiiert. Einer der Bausteine in diesem Projekt ist die Optimierung der Kinderbetreuung für Pendlerinnen und Pendler sowie für Eltern, die in Schichtarbeit arbeiten. Um einen Überblick über die derzeitige Situation, die Kapazitätssituation in den bestehenden Einrichtungen sowie die derzeit geltenden Öffnungszeiten zu bekommen, möchten wir alle Träger bitten, uns folgende Informationen zur Verfügung zu stellen. Unser Ziel ist es, vorhandene Angebote und bestehende Nachfrage zu koordinieren, eventuell Anpassungen zu initiieren oder Ergänzungsangebote zu schaffen. Welche Einrichtungen hätten noch Plätze/Kapazitäten für weitere Kinder frei? Wie sind die derzeitigen Öffnungszeiten in Ihren Einrichtungen? Welche zusätzlichen Öffnungszeiten wären aus Ihrer Sicht möglich, vorausgesetzt, dass die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten von anderer Stelle getragen werden? Was würde jede zusätzliche Betreuungsstunde kosten (Fix und variabel pro Kind)? Wie viel Vorlaufzeit wäre nötig, um zusätzliche Öffnungszeiten anbieten zu können? Wer wäre Ansprechpartner für eine Erweiterung der Öffnungszeiten? Insgesamt 43 Betreuungseinrichtungen haben geantwortet. 34 hatten keine freien bzw. weniger als zehn freie Plätze aufzuweisen. Für sechs dieser Einrichtungen wurden Wartelisten gemeldet. Diese Tatsache gibt einen Hinweis darauf, dass zusätzlich geschaffene Betreuungskapazitäten durchaus in Anspruch genommen werden könnten. Das folgende Diagramm zeigt die Verteilung der Kindertagesstätten im Landkreis Ludwigslust nach ihren Öffnungszeiten. Es wird ersichtlich, dass die Betreuungszeiten in fast allen Einrichtungen die maximal erlaubte Betreuung eines Kindes von zehn Stunden pro Tag abdecken. Darüber hinaus wird zum Teil auch die Nutzung einer Betreuung in den Randzeiten ermöglicht. 14
Anzahl Einrichtungen nach Öffnungszeiten 5.45 - 17.30 5.30 - 18.00 6.00 - 16.45 6.00 - 17.00 6.00 - 17.30 6.00 - 18.00 Anzahl Einrichtungen nach 6.15 - 17.00 Öffnungszeiten 6.30 - 16.30 6.30 - 17.00 6.30 - 17.30 10.00 - 17.00 0 5 10 15 20 Abb.: Mengenmäßige Verteilung von Kindertagesstätten anhand ihrer Öffnungszeiten Verlängerte Öffnungszeiten: Aspekte Auf die Frage nach zusätzlichen Öffnungszeiten gaben die befragten Einrichtungen verschiedene Auskünfte. So waren erweiterte Öffnungszeiten zum Zeitpunkt der Befragung bei einem Teil nicht nötig, da von den Eltern keine Bedarfe signalisiert bzw. eine Mindestzahl an Kindern nicht erreicht wurden. Dort wo ein Bedarf gemeldet wurde, sind Eltern aufgrund der hohen Elternbeiträge nicht in der Lage, Kosten für zusätzliche Betreuungsstunden zu tragen. Hinsichtlich der abgefragten Vorlaufzeit für erweiterte Öffnungszeiten gaben die Einrichtungen eine verhältnismäßig breite Zeitspanne von zwei Wochen bis sechs Monaten an, wobei Stellen wie das Landesjugendamt, der örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe und das Landesamt für Gesundheit und Soziales in diesen Prozess einbezogen werden müssen. Ein grundsätzliches Problem sahen die Einrichtungen darin, dass, selbst wenn eine grundsätzliche Möglichkeit erweiterter Öffnungszeiten gegeben wäre, der Mangel an Personalkapazitäten ein Hindernis darstellt. Oftmals können durch das Fehlen von Fachkräften nicht einmal die freien Stellen besetzt werden. Wäre zusätzliches Personal vorhanden, müsste eine Einrichtung zunächst die Gesamtkosten neu kalkulieren, d. h., mit dem Landkreis neue Entgeltverhandlungen durchführen. Erst dann könnten die Gebühren für zusätzliche Betreuungszeiten festgelegt werden. Zur Problematik des Fachkräftemangels in diesem Bereich konnte die Wifög durch verschiedene Gesprächen mit Kindertagesstätten die lange Ausbildungszeit zur Erzieherin/zum Erzieher von vier Jahren als eine Ursache identifizieren. Auf politischer Ebene müssten hier ggf. die Rahmenbedingungen verbessert werden; auch das ist ein Ergebnis des Projektes. 15
Das Kindeswohl im Mittelpunkt: Aspekte Die Befragung brachte auch hervor, dass in jedem Fall das Kindeswohl zu beachten ist, wenn über verlängerte Öffnungszeiten nachgedacht wird. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass ein Bedarf bei mehreren Familien besteht und nicht ein einzelnes Kind dann in der Randzeit alleine betreut wird. Auch eine Betreuung in späteren Abendstunden wird als problematisch angesehen, sofern ein Kind dann geweckt werden muss, um abgeholt zu werden. Genauso verhält es sich am Morgen, wenn Kinder bspw. im ländlichen Raum schon um 4.30 Uhr geweckt werden müssen, damit sie 5.30 Uhr in der Kindertagesstätte sind. Bezüglich der Kosten für zusätzliche Betreuungsstunden wurden Stundensätze in einem Intervall von 3 € - 20 € angegeben. Je mehr Kinder eine zusätzliche Betreuung in Anspruch nehmen, desto niedriger der Kostenanteil für das einzelne Kind. In Bezug auf die Randzeiten wurde auch die Zahl der Erzieher/innen angesprochen. Es wird für erforderlich gehalten, dass aufgrund der Aufsichtspflicht den Kindern gegenüber, mindestens zwei Erzieher/innen den Dienst abdecken müssen, wobei dann die Bruttopersonalkosten/h mal zwei zu rechnen sind. Für die Wifög hat die Auswertung der Befragung wichtige Hinweise ergeben, die in späteren Gesprächen mit Unternehmen und Trägern berücksichtigt wurden. 6.1.2 Abstimmung der rechtlichen Voraussetzungen mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust Im Gespräch mit Herrn Schmidt, Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust wies dieser darauf hin, dass der Fachdienst keine grundsätzlichen Bedenken gegenüber einem Betriebskindergarten hat, er aber keine Kinder dorthin zuweisen kann. Das heißt, ein Unternehmen muss die Einrichtung selbst auslasten. Solange die Kinder aus dem Landkreis Ludwigslust kommen, würden die Eltern den Gemeindeanteil, den sie in ihrer eigenen Gemeinde als Zuschuss zum Kita-Platz bekommen, auch für den Betriebskindergarten bekommen. Alles, was darüber hinausgeht, muss von den Eltern oder dem Betrieb getragen werden. Wichtig ist, und das wurde als problematisch angesehen, dauerhaft Fachkräfte und die Finanzierung zu sichern. Es wurde empfohlen, mit einem Träger zu kooperieren. 16
6.1.3 Bedarfsermittlung: Befragung in den ansässigen Unternehmen nach erweiterten Betreuungsmöglichkeiten Ausgehend von der Befragung und dem Austausch mit dem Fachdienst Jugend wurde festgelegt, die ansässigen Unternehmen in den Gewerbegebieten MEGAPARK (Valluhn/Gallin) und Neustadt-Glewe zu kontaktieren. Hier sollte ermittelt werden, welche Betriebe überhaupt in Schichtarbeit arbeiten. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass in Neustadt-Glewe entweder nicht in Schicht gearbeitet wird oder nur ältere Mitarbeiter arbeiten, bei denen das Problem der Kinderbetreuung nicht vorhanden ist. Die bestätigte Schichtarbeit im MEGAPARK führte zu der Frage, wie man die Bedarfe der dortigen Mitarbeiter ermittelt, ohne die Unternehmen zu verstimmen, nach dem Motto „Die Wifög will unsere Mitarbeiter aufwiegeln, damit wir als Unternehmen die Kinderbetreuung verbessern“. Als Lösung wurde, statt einer flächendeckenden Befragung der Mitarbeiter, die Gründung einer Interessengruppe gewählt. Es sollten die Personalverantwortlichen der Unternehmen kontaktiert werden, ob diese jemanden für eine Interessengruppe „Kinderbetreuung“ benennen wollen. In den Gesprächen wurde der Wifög die Information gegeben, dass die Fleischwerk EDEKA Nord GmbH im MEGAPARK sich mit dem Gedanken trägt, einen Betriebskindergarten einzurichten. Aufgrund dieser Aussage wurden die Befragung hinsichtlich einer Interessengruppe eingestellt und die Gespräche mit EDEKA intensiviert. 17
Der Akteur EDEKA Das Unternehmen unter der Geschäftsführung von Rolf Heidenberger signalisierte die Bereitschaft, die Investition auf eigene Rechnung vorzunehmen. Gleichzeitig könnte die Einrichtung aber auch für Kinder anderer Betriebe im MEGAPARK bereitgestellt werden. Hierfür wäre dann ein Gemeinschaftskindergarten zu konzipieren, an dem sich mehrere Unternehmen finanziell beteiligen. Für Herrn Heidenberger müsste aber immer gewährleistet sein, dass für alle Kinder der EDEKA-Mitarbeiter Betreuungsplätze garantiert sind. „EDEKA hat im Megapark die Initiative ergriffen, für die Mitarbeiter des NORDfrische Centers und der EDEKA Service & Logistik-Gesellschaft, aber auch gemeinsam mit den hier ansässigen Firmen einen modernen, leistungsstarken Kindergarten zu errichten. Wir wünschen uns damit eine optimalere Vereinbarkeit von Arbeitszeiten und Kinderbetreuung. Selbstverständlich sichern wir uns damit ebenfalls einen Wettbewerbsvorteil. Unser Ziel ist eine nachhaltige Sicherung und Förderung der Arbeitsplätze von jungen Familien und auch allein erziehenden Müttern. Wichtig und unerlässlich ist für uns die Betreibung der Kita durchgängig an 52 Wochen von Montag bis Freitag, also ohne Schließung aufgrund von Schulferien. Oberste Priorität für uns hat das Kindswohl.“ Rolf Heidenberger, Geschäftsführer Fleischwerk EDEKA Nord GmbH Dem Hinweis des Fachdienstes Jugend folgend, wurde EDEKA vorgeschlagen, Gespräche mit mehreren Trägern zu führen und sich verschiedene Konzepte vorstellen zu lassen. Die Wifög hat diese Termine entsprechend koordiniert und im Vorfeld die Träger um innovative Konzepte gebeten, welche die folgenden Vorgaben berücksichtigen sollten: Öffnungszeiten von 5.30 bis 22.30 Uhr (Berücksichtigung der Schichten) mit 40-50 Plätzen für 0-8 Jahre. Zu einem späteren Zeitpunkt hat Herr Heidenberger die Vorgaben für die Öffnungszeiten dahingehend geändert, dass er keiner Mutter zumuten will, die Schicht bis bspw. 22.00 Uhr zu arbeiten und danach das Kind aus der Einrichtung abzuholen, welches dann wahrscheinlich schon schläft. Deshalb lautete die neue Vorgabe, bis maximal 18.30 Uhr zu öffnen. Diese Haltung berücksichtigt auch die geäußerten Bedenken der Träger im Rahmen der durchgeführten Befragung zu erweiterten Öffnungszeiten. Die Tatsache, dass die betrieblichen Erfordernisse sich teilweise an die Kindswohlerfordernisse anzupassen haben, sollte auch in der Unternehmenskommunikation von EDEKA deutlich zum Ausdruck kommen. 6.1.4 Konzeptentwicklung verschiedener Kita-Träger und Auswahl eines Trägers Die drei Träger ASB, AWO und DRK konnten dann in einem Gespräch im Juli 2011 unter Beteiligung der Wifög ihre Konzepte für eine Betriebskita im MEGAPARK vorstellen. Folgende Inhalte wurden hier besprochen bzw. Informationen geliefert: Die geschätzten Investitionskosten pro Kita-/Krippenplatz liegen bei einer hochwertigen Einrichtung bei rund 15.000 – 20.000 Euro. 18
Die laufenden monatlichen Kosten pro Platz betragen derzeit ungefähr: 700 - 900 Euro pro Krippenplatz 450 - 500 Euro pro Kitaplatz Diese Kosten werden aufgeteilt auf das Land/Landkreis, die Wohnortgemeinde und die Eltern. In Härtefällen können Eltern beim Landkreis eine Stützung beantragen. Der Landeszuschuss beträgt: 135,- pro Kita-Ganztagsplatz 235,- pro Krippen-Ganztagsplatz Grundsätzlich herrscht freie Wahl der Kindertagesstätte. Ist der Monatssatz der Wunsch-Kita aber höher als derjenige der Wohnort-Kita, kann die Gemeinde die Zahlung der zusätzlich entstehenden Kosten verweigern. Mögliche Ausgangslage: EDEKA tätigt die Investition – voraussichtlich auf dem eigenen vorhandenen Grundstück – der Träger mietet dann das Objekt von EDEKA; der umgekehrte Fall wäre aber auch denkbar. EDEKA würde in der geplanten Kita gerne die Essensversorgung übernehmen. Das Konzept für die Einrichtung sollte etwas Besonderes sein, bspw. wäre eine Gestaltung mit Kneipp- Elementen denkbar. Die maximale Anzahl von Plätzen pro Gruppe liegt bei: 6 Kinder pro Krippengruppe 17 Kinder pro Kitagruppe Eine Kita sollte mindestens über 35 Plätze verfügen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Der ASB bestätigt, dass es wahrscheinlich noch möglich wäre, dass EDEKA in Zarrentin rund zehn Plätze als betriebseigene Plätze reserviert und entsprechend finanziert, falls die Lösung eines eigenständigen Betriebskindergartens im MEGAPARK nicht tragbar ist; dies konnte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in die Planungen einfließen. Eine ausgebildete Kindergärtnerin ohne Leitungsposition verdient rund 2.200,- Euro brutto, bei einer angenommenen Kita-Größe von 50 Plätzen in je zwei Hort- und zwei Kita-Gruppen und den angenommenen erweiterten Öffnungszeiten kämen rund 10 Mitarbeiterinnen zusammen. Ein weiteres Konzept wurde von der Fintosch GmbH - Frankfurt International Toddler School & Kindergarten eingereicht, das unter anderem eine zweisprachige Erziehung der Kinder vorsieht. Weitere Trägergespräche wurden von EDEKA nicht vorgesehen, da man sich aufgrund der vorgestellten Konzepte eine Zusammenarbeit mit dem DRK vorstellen konnte. 19
6.1.5 Weitere Schritte in der Bedarfsermittlung Die Wifög organisierte nun eine außerordentliche Sitzung der Interessengemeinschaft (= Gruppe der Geschäftsführer der im MEGAPARK ansässigen Unternehmen), um für den Kindergarten zu werben und eine Bedarfsermittlung in die Wege zu leiten. EDEKA selbst hat mit der Juli 2011-Gehaltsabrechnung eine Befragung bei den eigenen Mitarbeitern durchgeführt, um die konkreten Bedarfe für die Kita abzufragen, damit in der Interessengemeinschaftssitzung schon konkrete Zahlen präsentiert werden konnten. Mit der Befragung konnte ein Bedarf von 25 Plätzen, zum größten Teil Vollzeitplätze, ermittelt werden. Ergänzend zur Vorstellung der Idee auf der Interessengemeinschaftssitzung hat die Wifög in Einzelgesprächen mit Geschäftsführern und Personalverantwortlichen aller im MEGAPARK ansässigen Unternehmen die Thematik vorgestellt und eine Bedarfsermittlung vorgenommen. Hierbei hat sich ein Gesamtbedarf (inkl. der Plätze von EDEKA) von ca. 50 Plätzen ergeben. Generell spielt das Thema Vereinbarkeit schon eine Rolle bei den Unternehmen bzw. wurde die Idee eines Betriebskindergartens wohlwollend aufgenommen. Folgender Fragebogen wurde für die Bedarfsermittlung herangezogen: Sehr geehrte Mitarbeiterinnen, sehr geehrte Mitarbeiter, liebe Mütter und Väter, Es wird eine gemeinsame Kita im Megapark, zurzeit diskutiert. Um aber überhaupt einen möglichen Bedarf zu ermitteln, bitten wir Sie uns mitzuteilen, ob Sie Interesse hätten, Ihr Kind/Ihre Kinder in einer Krippe/Kita im Megapark unterzubringen. Die Betreuungsplätze sollen für Kinder im Alter von einem halben bis sechs Jahre vorgesehen sein. Wir bitten Sie deshalb, den nachfolgenden Fragebogen auszufüllen, falls Sie Interesse hätten. ___________________________________________________________________ 1. Name, Vorname 2. Wie alt wird Ihr Kind / werden Ihre Kinder Ende 2011 sein? 1. Kind 2. Kind 3. Kind O 1 Jahr O 1 Jahr O 1 Jahr O 2 Jahre O 2 Jahre O 2 Jahre O 3 Jahre O 3 Jahre O 3 Jahre O 4 Jahre O 4 Jahre O 4 Jahre O 5 Jahre O 5 Jahre O 5 Jahre O 6 Jahre O 6 Jahre O 6 Jahre 3. Haben Sie Kinder im betreuungsbedürftigen Alter? O Ja O Nein, aber ich bin an betrieblich unterstützter Kinderbetreuung interessiert O Nein, und ich bin nicht an betrieblich unterstützter Kinderbetreuung interessiert 4. Erziehen Sie Ihr/e Kind/er alleine? O Ja O Nein 5. Haben Sie zurzeit Probleme mit Ihrer Kinderbetreuung? O Ja O Nein 6. Welche Punkte sind für Sie bei der Kinderbetreuung besonders problematisch? O Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen O Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen O Erreichbarkeit/lange Wege O Finanzierungsproblem O Sonstiges, und zwar ______________________________________________________ 20
7. Bitte geben Sie die gewünschten Betreuungszeiten an: Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Montag Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Dienstag Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Mittwoch Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Donnerstag Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Freitag Uhrzeit 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Samstag 8. Ich brauche nur gelegentlich eine Kinderbetreuung O am Wochenende O in den Nachtstunden O während Fortbildungen O in den Schulferien O während Dienstreisen 9. Welche wöchentliche Arbeitszeiten würden Sie bevorzugen bzw. wollen Sie bevorzugen, wenn Sie ein Kind oder mehrere Kinder haben? O unter 20 Stunden O 20 bis 25 Stunden O 25 bis 30 Stunden O 30 bis 35 Stunden O Vollzeit 10. Wie viele Tage in der Woche wollen Sie arbeiten bzw. würden Sie arbeiten wollen? O 1 Tag O 2 Tage O 3 Tage O 4 Tage O 5 Tage ____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ _____________________________________________________________________________ 11. Von welcher betrieblich angebotenen Kinderbetreuung würden Sie Gebrauch machen? (Mehrfachauswahl möglich) O finanzielle Förderung O Kinderbetreuung am Wohnort O Kinderbetreuung in der Nähe der Betriebsstätte O Ich würde keinen Gebrauch von betrieblicher Kinderbetreuung machen 12. Wie viele Stunden Betreuungsbedarf besteht und welchen monatlichen Betrag würden Sie aufbringen? Kosten in € pro Monat _____________________ 13. Wie viel zahlen Sie zurzeit monatlich für die Kinderbetreuung? Betrag: _______________________ € 14. Welche Punkte sind Ihnen bei der Kinderbetreuung wichtig? (z.B. Sprachförderung, sportliche Aktivitäten usw.) 15. Ich habe noch folgende Wünsche und Anregungen Anzahl Tage pro Woche ________ X Std. pro Tag _________ = Stundenanzahl gesamt___________ 21
6.1.6 Weitere Abstimmungen mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust In einem weiteren Gespräch mit dem Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust wurden ergänzende Hinweise zur Errichtung einer Betriebskita gegeben, die in den weiteren Treffen mit dem ausgewählten Träger Berücksichtigung gefunden haben: Bei der Kalkulation der Elternbeiträge müsste berücksichtigt werden, dass, wenn EDEKA den eigenen Mitarbeitern in der Kita Plätze garantieren will, eine bestimmte Anzahl von „Pufferplätzen“ vorgehalten und mitfinanziert werden müssen; wenn die Kita immer mit einer Auslastung von 100 Prozent fährt, kann es passieren, dass für ein Mitarbeiterkind kein Platz ist, weil die Kita voll ist. Es wurde zu bedenken gegeben, dass die Kinder möglicherweise nicht im eigenen heimatlichen sozialen Umfeld aufwachsen und sich dann, wenn sie in die Schule kommen, ggf. wieder auf neue Kinder einstellen müssen damit einhergehen kann das Problem, dass Kinder nach dem 3. Lebensjahr aus der Betriebskita genommen werden und in einer Kita am Wohnort untergebracht werden, was ggf. Leerstand zur Folge hat. Es müsste auch beachtet werden, dass Bedarfe, die heute signalisiert werden, zum Zeitpunkt der Eröffnung der Einrichtung so möglicherweise nicht mehr bestehen. Es wurde der Hinweis gegeben, dass Kinder aus unterschiedlichen Bundesländern in die Betriebskita gehen, woraus für Eltern möglicherweise höhere Kita-Kosten entstehen, weil der Wohnortgemeindezuschuss nicht für die Entgeltfinanzierung ausreicht. Der Fachdienst Jugend war erfreut darüber, dass EDEKA die ursprüngliche Variante (Öffnungszeiten bis 22.30 Uhr) verworfen hat und im Sinne der Familienfreundlichkeit stattdessen die Schichtzeiten anpassen wird. Von den umliegenden Gemeinden wurden nach Bekanntwerden der Pläne für eine Betriebskita ernsthafte Bedenken dahingehend geäußert, dass ggf. ein Abzug der Kinder aus bestehenden Einrichtungen erfolgen wird. Nach Rücksprache mit dem Amt Zarrentin konnte aber argumentiert werden, dass in den umliegenden Kindertagestätten, welche von den Gemeinden betriebenen werden, derzeit keine freien Plätze bzw. freien Kapazitäten für weitere Kinder mehr vorhanden sind und die Kapazitäten auch bis mindestens 2012 bereits voll ausgelastet sind. 6.1.7 Auswahl eines Grundstücks Hinsichtlich der Flächenauswahl konnte eine Fläche (ca. 15.000 m²) direkt im Gewerbegebiet MEGAPARK identifiziert werden, die dort in Randlage angrenzend an ein Waldgebiet liegt. Die ursprüngliche Planung, die Einrichtung auf EDEKA-Gelände zu errichten, musste aufgrund von möglichen Erweiterungsplänen des Unternehmens wieder verworfen werden. Mit dem Bauamtsleiter von Zarrentin sowie der Kreisbauordnung 22
wurde ein Vor-Ort-Termin mit Besichtigung wahrgenommen. Es stellte sich heraus, dass in dem Bebauungsplan für den MEGAPARK eine Bebauung mit einem Kindergarten ausgeschlossen ist, jedoch eine B- Plan-Änderung für ein bestimmtes Grundstück möglich wäre. Weitere Grundstücke in den Gemeinden Gallin und Valluhn wurden ebenfalls in Betracht gezogen. 6.1.8 Finanzierung und Förderung des Vorhabens Ausgehend von einer ersten Kostenschätzung für die Betriebskita, wonach die geplanten Investitionskosten bei ca. 1,1 -1,3 Mio. € liegen, hat EDEKA entschieden, die Finanzierung gemeinsam mit einem Partner zu tragen. Da die Tchibo GmbH einen Platzbedarf von 20 Kindern angemeldet hat, wäre dieses Unternehmen ein möglicher Finanzierungspartner. Weitere Gespräche der Wifög zur Betriebskita erfolgten deshalb unter Beteiligung von Tchibo und dem Betriebsleiter der DS Produkte GmbH als Leiter der Interessengemeinschaft. In diesen Treffen wurden grundlegende Dinge wie die Beurteilung der zur Verfügung stehenden Flächen, die Finanzierung und mögliche Fördermittel, das Konstrukt zur Antragstellung der Fördermittel, der Bauherrschaft und des Eigentums sowie der Zeitplan besprochen. Abb.: Gesprächsrunde mit Unternehmensvertretern im Gewerbegebiet MEGAPARK, dem DRK und Bauamt zur geplanten Betriebskita Die Umsetzung des Vorhabens soll laut DRK ca. 18 Monate in Anspruch nehmen. Eine Beantragung der Fördermittel, die an späterer Stelle dargestellt werden, ist zum 30.09.2012 möglich. Unter Berücksichtigung der Zeit für die Antragstellung und B-Planänderung wurde ein Baubeginn im Frühjahr 2013 prognostiziert. Vom DRK wurden erste Entwürfe bei einem Ingenieurbüro in Auftrag gegeben, um die mögliche Konstruktion des Gebäudes zu veranschaulichen. Im Zusammenhang mit der Novellierung des KiföG MV und damit einhergehender geänderter Betreuungsschlüssel wurde über drei Kindergartengruppen à 15 statt wie bisher zwei Gruppen à 17 gesprochen, generell können gestiegene Betreuungsbedarfe durch einen möglichen Anbau gedeckt werden. Dass eine Errichtung der Kita im Gewerbegebiet ggf. die Ansiedlung von Industriebetrieben beeinträchtigen kann, wurde von den beteiligten Unternehmen als unwahrscheinlich angesehen. Vielmehr wertet diese den Standort auf, was zukünftig in einer besseren Verfügbarkeit und Bindung von Fachkräften zum Ausdruck kommen würde. 23
Exkurs: Fördermöglichkeiten für Betriebskitas Für das Vorhaben wurden von der Wifög sämtliche Fördermöglichkeiten für eine Betriebskita recherchiert und den Unternehmen aufbereitet. 1. Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung Beantragung zum 30.09.2012 Bearbeitungsdauer von 1 – 2 Monaten Fördersätze: Antragsteller Fördermittel Gemeinde 95 % der förderfähigen Nettoausgaben, max. 500.000 Euro gemeinnützige Vereine/Stiftungen 80 % der förderfähigen Nettoausgaben, max. 400.000 Euro Unternehmen 45 % der förderfähigen Nettoausgaben, max. 200.000 Euro innerhalb einer Zweckbindungsfrist von 12 Jahren kann keine Überschreibung von Kommune/gemeinnützigem Verein auf ein oder mehrere Unternehmen erfolgen, da sonst die Differenz zwischen ausgereichten Fördermitteln und Fördermitteln, die ein Unternehmen bekommen hätte, zurückzuzahlen ist erst ab dem 13. Jahr besteht eine solche Möglichkeit, was dann förderunschädlich ist kein Mindestsatz für einen beihilfefreien Eigenanteil vorgegeben, aber es ist ein nationaler Kofinanzierungsanteil zu tragen nationale Kofinanzierung = 25 % der ausgereichten Förderung 1. Hälfte trägt das Land 2. Hälfte trägt öffentl. Haushalt oder priv. gemeinnütziger Verein Grundstückserwerb nicht förderfähig 2. Investitionsprogramm zur Finanzierung der Kinderbetreuung (U3 – Krippenplätze) Förderung gemäß Ausreichung über Landkreis Förderfähig sind Investitionen in Einrichtungen (Neu-, Aus- und Umbau oder die Umwandlung, Sanierung, Renovierung, Modernisierung und Ausstattung von Einrichtungen) sowie in der Kindertagespflege zur Schaffung und Sicherung von Betreuungsplätzen 24
bis zum Laufzeitende des Förderprogramms (31.12.2012) werden max. 50 % der zuwendungsfähigen Betriebskosten bis zu einer Obergrenze von 6.000 EUR pro Platz und Jahr gefördert Unternehmen muss einen Eigenanteil (25 % der zuwendungsfähigen Betriebskosten) leisten Antragstellung hätte zum Ende des Jahres 2011 erfolgen und spätestens ab 1. April 2012 hätten dann Kinder auf allen geförderten Plätzen betreut werden müssen Aussage Landkreis Ludwigslust Fachdienst Jugend: Voraussetzung für Förderung ist, dass der Antragsteller auf der Prioritätenliste des Landkreises 2012 erscheint und der Jugendhilfeausschuss seine Zustimmung erteilt 3. BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. keine Fördermittel für den Bau einer Kita bieten nur den kostenpflichtigen Service, mittels einer Staubprobe, die der Kita entnommen wird, die Belastung mit Gefahrstoffen zu ermitteln außerdem Elternratgeber zum Thema Giftstoffe in Haushalt und Spielzeug auf der Internetseite abrufbar 4. Aktion Mensch es gibt Fördermittel für teilstationäre Einrichtungen als regelfinanzierte Einrichtungen mit fester Platzzahl (z.B. Tages- und Förderstätten, integrative Schulen und integrative Tageseinrichtungen für behinderte Kinder und Jugendliche) Voraussetzungen: Antrag auf Förderung eines Vorhabens bei der Aktion Mensch können nur freie gemeinnützige Organisationen stellen bspw. Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe, der Hilfe für Menschen in besonderen Lebensverhältnissen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, Vereine der Kinder- und Jugendhilfe (e. V., gGmbH, Stiftung) DRK könnte Antrag stellen nicht antragsberechtigt sind dagegen Einzelpersonen, öffentliche Institutionen oder kommerzielle Anbieter Beachte: Förderung einer Kita nur bei einem integrativen Konzept, d. h. von vornherein, also bei Antragstellung muss eine Zahl an behinderten Kindern bekannt sein eine Förderung wird dann auf die Zahl der betroffenen Kinder gerechnet es reicht nicht aus, wenn gesagt wird, dass grds. die Einrichtung auch für solche Kinder offen ist, somit keine Förderung die Förderung würde auch mit anderen Fördermitteln verrechnet und versteht sich als nachrangige Förderung, d. h. Zuschuss nur möglich, wenn alle anderen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft sind 5. Biosphärenreservat Schaalsee Gewerbegebiet MEGAPARK liegt nicht im Einzugsgebiet Biosphärenreservat, deshalb wurde bzgl. möglicher Fördermittel an das STALU Schwerin verwiesen 25
STALU gab Auskunft, dass Förderung nur in sog. natura 2000 Gebieten (Fauna-Flora- Habitat-Gebiete und Vogelschutzgebiete) möglich ist MEGAPARK wird nicht als solches angesehen, deshalb keine Förderung möglich 6. BINGO - Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung Förderprogramm: Förderung der naturnahen Umgestaltung von Schulhöfen und Außenspielbereichen von Kindergärten in Mecklenburg-Vorpommern Förderhöhe beträgt i. d. R. bis zu 5.000 € Beachte: nur geringe Chancen, diese Fördermittel zu bekommen, da Förderung von Maßnahmen im Zusammenhang mit Neubauten grds. ausgeschlossen sind, Ausnahmen sind möglich, wenn das Konzept den Vergaberat überzeugt die Vergaberäte treten i. d. R. vierteljährlich zusammen Anträge sind spätestens 6 Wochen vor dem Sitzungstermin einzureichen Förderung der Umgestaltung bestehender Schulhöfe und Außenspielbereiche von Kindergärten zu naturnahen Erlebnis- und Bewegungsräumen, wenn dabei ökologische und umweltpädagogische Aspekte überwiegen (Bsp.: Gestaltung der Flächen mit einheimischen, standortgerechten Pflanzenarten oder die ökologische Aufwertung bestehender Grünflächen) Gegenstand der Förderung u.a. Maßnahmen: zum Schutz, zur Pflege, Entwicklung und Regeneration von Ökosystemen, zum Arten- und Biotopschutz, zur Förderung des ökologischen Landbaus sowie zur Erhaltung und Entwicklung der Eigenart und Schönheit der Landschaft in Mecklenburg - Vorpommern, zum Schutz der Umweltmedien Boden, Wasser, Luft und des Klimas unter Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit in Mecklenburg - Vorpommern, zur Förderung des Umweltbewusstseins und der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Umwelt und Natur in MV Förderfähige Elemente eines Projektes sind: planerische Vorbereitung die eigentliche Durchführung und Realisierung des Projektes mit den projektbezogenen Sachkosten, Investitionskosten und Personalkosten pauschale Verwaltungskosten bis zu 10 % der Gesamtkosten vorbereitende und begleitende Öffentlichkeitsarbeit die konzeptionelle Projektbegleitung die begleitende und nachfolgende Erfolgskontrolle die Dokumentation der Ergebnisse Berücksichtigungswürdige Kriterien für die Vergabe der Mittel sind: Förderung des ehrenamtlichen Engagements 26
ökonomische, ökologische und soziale Effizienz, Nachhaltigkeit und Praxisnähe, Beispielcharakter, Leitbildfunktion, sichtbare Ergebnisse, kurz- bis mittelfristig erreichbarer Projektabschluss, innovativer Charakter, Breitenwirkung und Bürgernähe, Streuung unter räumlichen und thematischen Gesichtspunkten, wobei eine thematische Schwerpunktbildung durch den Vergaberat für einen begrenzten Zeitpunkt möglich ist Antragsberechtigt sind gemeinnützig anerkannte Vereine, die Einrichtung selbst oder deren Träger im Mittelpunkt der Förderung steht das ehrenamtliche Engagement vor Ort, z.B. die unentgeltliche Mitwirkung von Kindern, Eltern, Lehrkräften oder Erziehern die Förderung setzt eine angemessene Eigenbeteiligung der antragstellenden Organisation / des Trägers der Schule oder des Kindergartens und das Bemühen um Drittmittel bzw. Spenden voraus. nicht gefördert werden u. a. konventionelle Spielgeräte (z.B. Schaukeln, Rutschen), der Bau von Wegen oder Sportanlagen, Versiegelungsmaßnahmen sowie die Verwendung von Kübelpflanzen und Großgehölzen Umfang der Förderung abhängig vom Finanzmittelaufkommen der Lotterieerträge der Verwaltungsgesellschaft Lotto und Toto in M-V Das Ergebnis dieser umfangreichen Recherchearbeit war, dass die Finanzierung lediglich nach der unter Punkt 1 aufgeführten Richtlinie für die Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung gestaltet werden kann. Die exakte Planung muss zu einem weiter fortgeschrittenen Projektzeitpunkt erfolgen. An dieser Stelle kann darauf hingewiesen werden, dass zum Projektlaufzeitende die Errichtung einer Betriebskita durch die Wifög initiiert werden konnte. Weiterführende Gespräche und Maßnahmen werden auch nach dem offiziellen Ende des Projektes erforderlich sein. 7. Kinderbetreuung für Pendler – Pendler-Kita in Bahnhofsnähe In diesem Teil des Projektes ging es darum, eine Pendler-Kita zu konzipieren bzw. eine schon bestehende Einrichtung entsprechend anzupassen. Insbesondere sollte eine Einrichtung geschaffen werden, die es vor allem Pendlern, die mit der Bahn reisen, erleichtert, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Angedacht dazu war, den Eltern eine Kita möglichst in Bahnhofsnähe zur Verfügung zu stellen. Im Verlauf der Projektarbeit wurden als mögliche Standorte Boizenburg und Ludwigslust identifiziert. Für beide Städte wurde aufgrund der Auspendlerrate von Erwerbstätigen ein Handlungsbedarf gesehen. Durch das Vorhandensein von Bahnhöfen in beiden Städten können insbesondere Arbeitsstätten in den alten Bundesländern schnell erreicht werden. Beispielsweise kann die Strecke Hamburg – Ludwigslust per Zug in weniger als einer Stunde absolviert werden. 27
Sie können auch lesen