Empowerment von Frauen in Mittelamerika - Nicaragua - Weltladen Marburg
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Zeitung der Initiative Solidarische Welt e.V. des Weltladen Marburg Mai 2018 Empowerment von Frauen in Mittelamerika Foto: Fotoarchiv FEM Nicaragua Isabel Zamora, Gründungsfrau von FEM Frauenrechts- organisationen FEM und Aguas Bravas Guatemala Indigene Landfrauen- Organisation AMISMAXAJ honduras Partnerschafts- Organisation APROLMA Texte in deutsch + Textos en español
2 weltsicht Mai 2018 liebe leserinnen, liebe leser Die vorliegende Ausgabe unserer Vereinszeitschrift Weltsicht wurde inhaltich zum größten Teil von Cristian Guzmán Merlos gestaltet, die zwischen Mai 2017 und Mai 2018 im Rahmen eines weltwärts- Südfreiwilligendienstes im Weltladen Marburg tätig war. Sie behandelt ein Thema, welches ihr sehr am Herzen liegt und durch ihre Arbeit bei uns eine starke Präsenz in unserer Bildungsarbeit bekommen hat. Viele Texte sind sowohl in Deutsch als auch in der Originalsprache Spanisch verfasst. Viel Spaß beim Lesen! Liebe Cris, wir danken dir herzlich für dein unglaublich bereicherndes Engagement! Das Redaktionsteam Ein Weg, den ich mich getraut habe, zu gehen Estelí Nicaragua Die weltwärts-Südfreiwillige Cristian Guzmán Merlos stellt sich vor M ein Name ist Cristian Guzmán Rahmen für Frauen schaffen konnten. Die- verwaltung zu beenden. Mein Wunsch war Merlos. Die Menschen in mei- se Frauen hatten schon eine Kooperative es, Jura zu studieren. Ich stellte mir vor, ner Umgebung nennen mich gegründet, die Teil ihres Strategieprozes- in Zukunft für Gerechtigkeit zu sorgen, Cris. Ich bin 28 Jahre alt. Ich bin eine ses war und ich entschied mich, Mitglied aber es war eine sehr teure Ausbildung, Landfrau aus einer kleinbäuerlichen Fa- zu werden. Die Kooperative heißt „Coope- die meine ökonomischen Bedingungen milie. Ich habe sehr wenige Erinnerun- rativa Luz Entre Mujeres“ und drei Jahre mir nicht erlaubten. Oft studieren wir das, gen an meine Kindheit, aber ich erinne- später unterstützte ich die Buchhaltung. was wir studieren können und nicht das, re mich daran, wie ich auf dem Weg zu was wir studieren wollen. Und so lernte den Kaffeefeldern auf einem Esel ritt, Als junge Frau von 15 Jahren in einer ich Verwaltung. Ich hätte in der Gemeinde während meine Eltern langsam zu Fuß kleinen Gemeinde ist es nicht leicht, die bleiben können, um zu heiraten, Kinder zu gingen, weil der Weg schlecht zu pas- Sekundarstufe zu besuchen. Ich musste bekommen und mich um den Haushalt zu sieren war. Ich erinnere mich auch da- jeden Tag zwei Stunden mit dem Bus in kümmern. Aber mein Traum war es, eine ran, wie ich zu Hause auf meine kleine ein anderes Dorf fahren und das bedeutete unabhängige Frau zu sein und meine Fa- Schwester aufgepasst habe, während Ausgaben für Transport und Verpflegung. milie zu unterstützen. Und wenn ich eines meine Eltern auf dem Feld arbeiteten. Aber mit vielen Opfern meiner Eltern und Tages heiraten wollte, dann jemanden, der Ich lebe in einer Gemeinde im Norden von einigen Einnahmen aus der Kaffeeern- mich glücklich macht, weil es meine Ent- Nicaragua. te, die meine Mutter an die Kooperative scheidung ist und nicht, weil dieser Part- verkaufte, schafften wir es, einen Teil ner mich finanziell aushält. Auch wenn Mit 15 Jahren begann ich, an den Aktivi- meiner Ausgaben zu decken, damit ich meine Oma nie glaubte, dass ich das ma- täten der Organisation „Fundación Entre die Sekundarstufe beenden konnte. Spä- chen könnte, habe ich das geschafft: Ich Mujeres“ (FEM) teilzunehmen, die diese in ter wollte ich gern studieren, aber es war beendete mein Studium. meiner kleinen Gemeinde Guasuyuca ver- noch schwerer an die Universität zu ge- anstalteten. Dabei sprachen wir über ver- hen, denn die Kosten für den Transport Meine Arbeit bei FEM schiedene Themen wie sexuelle Erziehung, bis zur Stadt Estelí, einer Stadt im Norden Rechte, Selbstbestimmung – viele Tabu- von Nicaragua, waren noch höher und wir In den letzten vier Jahren arbeitete ich für Themen, über die weder in den Familien mussten drei Stunden mit dem Bus fah- den Bereich der ökonomischen Weiterent- noch in den Schulen gesprochen wurde. ren (sechs Stunden Hin- und Rückfahrt) wicklung von FEM, was verbunden ist mit Und so organisierte ich mich zusammen und morgens um 4 Uhr 40 Minuten zum dem Vertrieb von Produkten der Frauen in mit anderen jungen Frauen. Meine Mutter Bus laufen, weil der nicht bis zu unserer der Kooperative und Zertifizierungen. Ich war schon einige Jahre länger mit anderen Gemeinde fuhr. In dieser Situation bekam gehörte zum Projektteam von FEM. Ich Frauen der Gemeinde engagiert und sie ich Unterstützung vom Bildungsprogramm koordinierte ein Projekt über Umweltge- organisiert zu sehen, motivierte mich bei von FEM und erhielt ein Stipendium um rechtigkeit und so konnte ich mich jeden FEM mitzumachen. Ich hatte den Eindruck, die Studiengebühren zu bezahlen. Und Monat mehr einbringen, meine Kompeten- dass dies ein einzigartiger Raum war, in so kämpften meine Familie und ich dafür, zen erweitern und verbessern in diesem dem wir über unsere Probleme sprechen die Transportkosten zu decken und meine Kampf als Landfrau. Mir ist bewusst ge- konnten, uns zuhörten und einen intimen universitäre Ausbildung in Unternehmens- worden, dass ich an diesem Ort, wo ich
Mai 2018 weltsicht 3 war, zu einer gerechteren Welt beitragen konnte, auch wenn ich nicht Spezialistin der Rechtswissenschaften geworden bin. Mein Südfreiwilligendienst in Marburg Nun mache ich für ein Jahr einen Südfrei- willigendienst in Deutschland, im Welt- laden Marburg, über das Programm von EIRENE und die Partnerorganisationen in Nicaragua, von denen meine Organisation FEM eine ist. Ich bleibe hier bis Mai 2018 und wahrscheinlich bin ich schon wieder in meinem Land, Nicaragua, wenn Sie diese Zeitung lesen, an der ich mitgewirkt habe. Ich weiß, dass mir wenig Zeit in Marburg bleibt, aber es war eine wunderbare Mög- lichkeit, die mir das Leben geschenkt hat. Cristian Guzmán Merlos in Marburg Foto: Ralf Dörschel Niemals hatte ich mir vorgestellt, ein Jahr in Deutschland zu sein, zusammen mit an- deren Südfreiwilligen. Es ist eine Ehre für dass es an jedem Ort der Welt Aktionen Planeten wertzuschätzen. Mit diesen Pro- mich, meine Familie, meine Gefährtinnen gibt, die die Mühe lohnen, interessan- zessen habe ich es geschafft, Kompeten- in der Organisation, meine Freund*innen. te Initiativen und Diskussionen über das, zen zu entwickeln, um Verhandlungen mit Hier kann ich unsere Arbeitserfahrungen was im häufig vergessenen Rest der Welt meinem Partner durchzuführen, um glück- als kämpfende Frauen in Nicaragua weiter- passiert. Das ist notwendig für eine Sen- lich zu sein und um verschiedene Bezie- geben, andere Zusammenhänge und Syste- sibilisierung der Gesellschaft. Ich hoffe, es hungen aufzubauen, die nicht autoritär, me kennenlernen. Es war ein Jahr der Reife entstehen immer mehr solidarische Organi- nicht machtzentriert und von eigenen Ent- und Reflexionen und all das hat dazu bei- sationen und Engagierte für den sozialen scheidungen geprägt sind, in denen wir getragen Ideen und überdies meine eigene und strukturellen Wandel wie der Weltladen uns frei fühlen können. Ich habe gelernt, Identität zu entwickeln. in Marburg. für meine Fähigkeiten und Träume als Frau zu kämpfen und die Mutterschaft zu ge- Ich habe mich gefreut, ein Jahr meines Le- Mein zurückgelegter Weg in meinem kur- nießen, ohne dass sie sich als Hindernis bens im Weltladen zu sein, es mit meiner zen Leben war nicht leicht, denn ich hatte für meine Ziele verwandelt. Gastfamilie zu teilen, die mir die Türen zu viele Hürden zu überwinden. Ich erlebte ihrem Haus und zu ihrem Leben geöffnet Belästigungen auf der Straße, Ungleichhei- Ich hoffe auf transformierte Generationen in haben. Ich fühle mich privilegiert, weil ich ten, Armut, Hunger, Gewalt in verschiede- der Zukunft, glückliche Generationen. Meine an Stelle einer Familie gleich zwei wun- nen Varianten, nicht vor Gericht gebrachte Pflicht und meine Überzeugung sind es, das derbare Familien in einem Haus gewonnen Trauer in meiner Familie, Unterdrückung zu tun, was ich tun muss und möchte. Dafür habe und weil die Menschen im Weltladen, durch dieses für alle so ungleiche System, rechne ich mit meiner ganzen inneren Kraft, die mich am meisten begleiteten, mir ihre aber noch schlimmer für die Frauen, wenn den Kräften meiner wunderbaren Gefährtin- Freundschaft anboten. All das gab mir die ich sehe, dass im Jahr 2017 insgesamt 63 nen, die trotz der vielen Unterdrückungen Kraft, um mich drei Ängsten zu stellen: der Frauen in Nicaragua ermordet wurden. Ich lächeln, mit unseren Träumen, unseren Al- Sprache, der Sehnsucht und dem Winter. fühle, wie mich die Traurigkeit überfällt ternativen, Widerstand zu leisten, während und der Unmut, aber ich erkenne, dass ich wir ein Stück vom Himmel auf der Erde bau- Von dem, was ich gesehen habe, bekam dran bleiben muss und wir uns gegenseitig en. Hoffen wir, weiterhin verbündeten Per- ich den Eindruck, dass der Weltladen eine Kraft geben. sonen und Organisationen zu begegnen, um großartige Arbeit leistet, die weit über mit dem Ziel voranzukommen, das im Zent- den Verkauf von Produkten aus vielen Or- Ich liebe es, Teil der Bewegung von Land- rum steht: dem Leben. ten der Welt hinausgeht. Die Menschen frauen in Nicaragua (FEM) zu sein, weil es leisten mit ihrem Bildungsangebot eine der Ort ist, wo ich mir erlaubt habe, mit Cristian Guzmán Merlos mühsame Arbeit der Sensibilisierung und meiner Trauer umzugehen, eigene Räume des Austausches zu verschiedenen Themen, zu haben, zu hören und gehört zu werden, die wichtig sind, zu reflektieren. Innerhalb die gemeinsame Kraft zu spüren, zu erken- * FEM / Fundación Entre Mujeres, dieses Angebotes konnte ich unsere Arbeit nen, dass der Kampf einer anderen Bäue- Frauenorganisation. in Nicaragua als Landfrauenbewegung vor- rin auch mein Kampf ist, sich gegensei- * Cooperativa Luz Entre Mujeres, stellen. Es motiviert mich, im Weltladen zu tig gegen ein System zu richten, welches wörtlich: Licht-Kooperative zwischen sehen, dass Personen sensibel beim Thema uns unterdrückt und ich beende jeden Tag Frauen Gerechtigkeit sind. Das gibt mir Hoffnung, damit, jede Form des Lebens auf diesem
4 weltsicht Mai 2018 Un camino que me he atrevido a emprender Estelí Nicaragua La voluntaria del Sur Cristian Guzmán Merlos se presenta secundarios. Luego quería estudiar una carrera profesional pero era más difícil ir a la universidad ya que los costos de transporte hasta la ciudad de Estelí, ci- udad al norte de Nicaragua, eran muy costosos y teníamos que viajar 3 ho- ras en bus (seis horas ida y regreso) y caminar 40 minutos a las cuatro de la mañana para poder tomar el bus porque éste no llegaba hasta la comunidad. En ese momento solicité apoyo al programa de educación de la FEM y obtuve una beca para pagar los aranceles de la uni- versidad y así mi familia y yo luchamos para cubrir otros costos de transportes y terminar mi carrera universitaria en Ad- ministración de Empresas. Mi carrera an- helada era estudiar leyes porque según mis pensamientos quería hacer justicia en el futuro, pero es una carrera costosa y mis condiciones económicas no me lo Cristian Guzmán Merlos frente al Weltladen en Marburg Foto: Ralf Dörschel permitieron. Muchas veces estudiamos lo que podemos no lo que queremos y así estudié administración. Pude haber- M i nombre es Cristian Guzmán jóvenes. Mi madre ya estaba organizada me quedado en la comunidad para cas- Merlos, la gente cercana me desde unos años atrás con otras mujeres arme, tener hijos o hijas, remitida sólo dice Cris. Tengo 28 años. Soy de la comunidad y verla organizada fue al trabajo doméstico, pero mi sueño era una mujer campesina de padre y madre uno de los motivos para participar en la llegar a ser una mujer independiente y campesina. Tengo muy pocos recuerdos FEM porque sentíamos un espacio úni- ayudar a mi familia y si un día me casa- de pequeña pero si algunos como cuan- co dónde podíamos hablar de nuestros ba con alguien era porque me sentía fe- do iba a cortar café con mis padres mon- problemas, escucharnos y construír un liz, porque era mi decisión y no porque tada en un burro mientras mi padre y mi espacio íntimo como mujeres. Estas mu- esa pareja me iba a mantener económi- madre caminaban a paso lento porque el jeres ya habían formado una cooperativa camente. Aunque mi abuela nunca creyó camino era terrible de transitar. Tambi- como parte del proceso organizativo y que podía hacerlo, lo logré y terminé la én recuerdo cuando me quedaba en casa decidí asociarme a la cooperativa que se universidad. cuidando a mi hermana pequeña mient- llama “Cooperativa Luz Entre Mujeres“ y ras mis padres trabajaban en el campo. a la que unos tres años más tarde apoyé Mi trabajo con FEM en contabilidad. Vivo en una comunidad al Norte de Nica- En los últimos cuatro años he trabajado ragua. Con 15 años comencé a participar Como mujer joven de 15 años en una para el área de empoderamiento econó- en las actividades que la organización pequeña comunidad no fue fácil estu- mico de la FEM con lo relacionado a la „Fundación Entre Mujeres“ realizaba en diar la secundaria. Tenía que viajar dos comercialización de los productos de mi pequeña comunidad Guasuyuca. En horas en bus todos los días a otro pue- las mujeres de la cooperativa y certifi- esos momentos hablábamos de diferen- blo y eso significó gastos de transporte caciones; he formado parte del equipo tes temas sobre educación sexual, de- y comida. Pero con muchos sacrificios formulador de proyecto de la FEM; he rechos, autoestima, muchos temas de los de mis padres y algunos ingresos de la coordinado un proyecto sobre justicia que no se hablaba comúnmente en las cosecha del café que mi madre vendía a ambiental y así he venido cada vez más familias ni escuelas por ser temas tabú la cooperativa, logramos cubrir parte de aportando, ampliando y mejorando mis y así fuí organizándome junto a otras mis gastos para terminar mis estudios capacidades en esta lucha como mujeres
Mai 2018 weltsicht 5 campesinas. Entonces me he dado cuen- nes sobre lo que pasa en el resto de países ta que desde el lugar donde esté puedo muchas veces olvidados. Esto es necesesa- aportar a un mundo más justo y no so- rio para sensibilizar a la sociedad. Espero lamente siendo especialista en ciencias puedan ir naciendo cada vez más organi- de derechos zaciones solidarias y comprometidas con cambios sociales y estructurales como la Servicio voluntario tienda solidaria en Marburg. en Marburg Mi camino recorrido en mi corta vida no Ahora hago un año de voluntariado en ha sido fácil ya que he tenido muchas li- Alemania, en la tienda solidaria (Welt- mitaciones. He vivido acosos en las calles, laden) en Marburg, con el programa de desigualdades, pobreza, hambrunas, vio- EIRENE y las organizaciones contrapartes lencia expresada en diferentes maneras, en Nicaragua siendo una de ellas la FEM, duelos en mi familia no procesados, opre- mi organización. Estaré aquí hasta Mayo sión por este sistema tan desigual para 2018 y probablemente cuando lean esta tod@s, pero aún mas depredador para las revista en la que he colaborado ya estaré mujeres, cuando recuerdo que en el año en mi país, Nicaragua. Sé que me queda 2017 hubieron 63 mujeres asesinadas en poco tiempo, pero ha sido una posibilidad Nicaragua. Siento que me invade la tris- maravillosa que la vida me ha regalado. teza y el enojo, pero entonces reconozco Jamás imaginé un año en Alemania; com- que debo levantame, seguir aportanto y partir con otros y otras voluntary@s. Es darnos fuerzas unas con otras. un orgullo para mí, mi familia, compañe- ras de la organización, amigas y amigos. Amo ser parte de este movimiento de Aquí puedo compartir nuestra experiencia mujeres campesinas en Nicaragua (FEM) de trabajo como mujeres luchadoras en Ni- porque es aquí donde me he permitido caragua; conocer otros contextos y siste- procesar mis duelos, tener espacios pro- mas. Ha sido un año de madurez y reflexio- pios, escuchar y ser escuchada, sentir la nes, todo ello aporta para ir construyendo fuerza de estar juntas, reconocer que la ideas y sobre todo mi identidad propia. lucha de otra campesina es mi lucha tam- bién, poder enfrentar juntas un sistema Me ha encantado estar una año de mi vida que nos oprime y acaba cada día con toda en la tienda solidaria; compartir con mi forma de vida en el planeta. Con los pro- familia huésped, quiénes me abrieron las cesos he logrado desarrollar capacidades puertas de su casa y de su vida. Me siento para poder hacer negociaciones con mi privilegiada porque en vez de una familia pareja, para ser felices y construír unas logré compartir con dos familia maravillo- relaciones diferentes, no autoritarias sin sas en la casa que por un año he vivido y centralización de poder y con decisiones con la gente en Weltladen, que más que propias donde podamos sentirnos libres. compañeras y compañeros me han ofreci- He aprendido a lidiar con mis capacidades do su amistad. Todo eso me dió la fuerza y sueños como mujer y disfrutar de la ma- para enfrentar mis tres temores: El idioma, ternidad sin que ésta se convierta en obs- la nostalgia y el invierno. táculos para mis metas. Siento por lo que he visto que en la tien- Espero que en el futuro hayan generaci- da solidaria hace un gran trabajo que va ones transformadas, generaciones felices. mas allá de la venta de los productos de Mi deber y convicción es hacer lo que muchos lugares del mundo. Aquí se hace debo y quiero, para esto cuento con mi Foto: Archivo FEM un arduo trabajo de sensibilización e in- fuerza interna, las fuerzas de mis compa- tercambios con su programa de educación ñeras maravillosas, que dentro de tantas en diferentes temas, los que son nece- opresiones sonreímos, con nuestros sue- sarios para reflexionar. En este programa ños y nuestras alternativas de resistencia he logrado presentar nuestro trabajo en esperando construir un pedazo de cielo en Nicaragua como movimiento de mujeres la tierra. Esperamos seguir encontrando campesinas. Es motivador ver en Weltla- personas u organizaciones aliadas para den personas sensibles en temas de justi- avanzar en esta propuesta que pone en el cia, eso me da esperanzas, de que en cada centro, la vida. Hibiskus lugar del mundo hay acciones que valen la pena. Iniciativas interesantes y discusio- Cristian Guzmán Merlos
6 weltsicht Mai 2018 Gegen Ausgrenzung, Marginalisierung und Unterdrückung der Landfrauen Fundación Entre Mujeres (FEM) D ie Gründerinnen von FEM sam- der Geschlechter und der gesellschaftlichen sierten, kämpften dafür, ihre Lebensqualität melten bereits in den 1980er und Schichten im Land aufzeigen wie auch einen zu verbessern und heute zeigen sich einige 1990er Jahren Erfahrungen in der unabhängigen Raum für Landfrauen fördern, Veränderungen als Ergebnis ihres Empower- Zusammenarbeit mit Landfrauen, zu diesem in dem sie ihre Grundbedürfnisse und stra- ment-Prozesses. Zeitpunkt mit Gewerkschaften, die Frauen tegischen Interessen äußern konnten. Ihre in der Landwirtschaft untereinander vernet- Priorität lag bei der Verteidigung der Rechte Mit Hilfe der Analyse wurde festgestellt, zen wollten. Im Kontext einer neoliberalen der Landfrauen. dass die Frauen keinen Zugang zu grundle- Politik und eines Strukturanpassungspro- genden Ressourcen der Erde hatten. Ihr ein- grammes, welches in den 1990er Jahren Um ihre Arbeitsstrategie zu entwerfen, wur- ziger Ort war die Küche und ihre Zeit nutzten in Nicaragua verfolgt wurde, entschieden de die Situation der Landfrauen analysiert sie für die Versorgung der Kinder. Die Ent- diese Frauen 1995 die „Fundación Entre und diese zeigte einen verheerenden Zu- scheidung über die gewünschte Anzahl der Mujeres“ (FEM) zu gründen. Sie wollten Al- stand auf, der bis heute in Nicaragua gültig Kinder lag in den Händen ihres Mannes. Es ternativen zur herrschenden Ungleichheit ist. Aber die Frauen, die sich bei FEM organi- wurde weiterhin festgestellt, dass viele Müt- Foto: Fotoarchiv FEM Gründungsfrau Reyna Lira
Mai 2018 weltsicht 7 Foto: Fotoarchiv FEM Produkte der Marke „Las Diosas“ Eine Kooperative… im Fairen Kaffeehandel ist ein ter in der Mehrheit als jugendliche Frauen schlechtsspezifische Gewalt sowie zu sexuel- Zusammenschluss von Klein- Kinder bekamen und sich in einem Kreislauf len und reproduktiven Rechten. Wir fördern aus Gewalt und Vergewaltigungen befanden. die gemeinsame Aktion für die Weitergabe bauern und Kleinbäuerinnen. Von dieser Situation der Marginalisierung unserer Rechte auf Land, Bildung und Ge- Sie hat unter anderem den ausgehend wurde die Empowerment-Stra- sundheit untereinander. Vorteil, dass diese gemeinsa- tegie von FEM entwickelt, um gegen diese me Strukturen der Vermark- Ungleichheiten vorzugehen, welche sich in Im Rahmen der ökonomischen Selbstbe- tung aufbauen kann, die für Ausgrenzung, Marginalisierung und Unter- mächtigungsstrategie von FEM fördern wir drückung der Landfrauen zeigen. den Zugang zu Land und Wohnungen, Kre- jede*n Einzelnen nur schwer diten und technischen Alternativen. Parallel zu entwickeln und finanzie- So entwickelte FEM einen Plan zur ideologi- dazu wird die agrarökologische Produktion ren wäre. So können sie zum schen, ökonomischen und organisatorischen unterstützt, als strategischer Eckpfeiler für Beispiel gemeinsam Kredite Selbstbemächtigung. das Erlangen der Selbstversorgung und der aufnehmen, einen Transporter Ernährungssicherheit mit der Zurückgewin- Im Rahmen der ideologischen Selbstbe- nung von einheimischem Saatgut in die kaufen oder in eine Weiterver- mächtigung konnte FEM Räume für die fe- Verwaltungsbereiche der Landfrauen. Der arbeitungsanlage investieren. ministische Weiterbildung schaffen. Wir vielseitige Anbau dient dem Entgegenwirken Ein weiterer wichtiger Vor- fördern ein kritsches Bewusstsein aus einer der Monokulturen mittels der Implemen- teil ist, dass sich die Ab- dekolonialen Perspektive auf das heute be- tierung von biointensiver Bewirtschaftung. satzmenge ungleich erhöht, stehende wirtschaftliche System: Wir brin- Ebenso gehört die Auswahl von Samen, gen ein Bildungsprogramm für erwachsene die eine Resistenz gegen den Klimawandel wenn mehrere Kleinbauern und jugendliche Frauen mit einem Fokus auf durch eine besondere Pflanzenzucht verspre- und Kleinbäuerinnen das Gender auf den Weg, welches den Besuch chen, zu dieser ökonomischen Strategie. gleiche Produkt herstellen der Grundschule, der Sekundarstufe anbietet und gemeinsam verkaufen. sowie Stipendien für die technische Ausbil- Über die Selbstversorgung hinaus haben die Die Verhandlungsposition ist dung oder das universitäre Studium von jun- Frauen begonnen, mit dem Ansatz der Agrar- gestärkt, was sich auf Preise gen Frauen. Dies fördert Eigenständigkeit, ketten zu arbeiten, indem sie ihren Produk- Akzeptanz des Körpers und Lebensprojekte ten wie Kaffee, Hibiskus und Honig einen und Handelspartner*innen der Frauen. höheren wirtschaftlichen Wert geben und auswirkt. Importorganisa- den Anbau von Gemüse in kleinerem Maße tionen des Fairen Handels Wir initiieren Aktionen gegen die ge- erreicht haben. Diese Produkte vermarkten kooperieren in der Regel mit schlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, sie unter der Marke “Las Diosas” (Die Göt- Kooperativen und nicht mit um dieser vorzubeugen, dafür zu sensibili- tinnen), mit der sie für Kaffee die Bio- und sieren, sie anzuzeigen und gegen sie zu mo- Fair-Trade-Zertifizierung erhielten. einzelnen Kleinbauern und bilisieren. Gleichzeitig realisieren wir Räume Kleinbäuerinnen. zur Aufklärung junger Landfrauen über ge- Im Rahmen der organisatorischen und po-
8 weltsicht Mai 2018 Gemüse- und Hibiskus-Ernte bei FEM Fotos: Fotoarchiv FEM litischen Selbstbemächtigung formulieren Es besteht ein Netz aus PR-Frauen, die da- Integration und Konsolidierung der 13 wir die Bedürfnisse der Frauen in den Ge- für verantwortlich sind, die Arbeit der FEM lokalen Komitees von Frauen in der glei- meinden durch die lokalen Komitees und das sichtbar zu machen. Sie haben ein Radio- chen Anzahl an Gemeinden. In neun der Entwicklungskomitee als höchster Instanz programm mit dem Namen “FEM in Aktion” Gemeinden existieren Gemeinschaftshäu- für das Treffen von Entscheidungen bei FEM. auf den Weg gebracht, welches zwei Mal im ser, von denen aus der Strategieprozess Wir unterstützen Kollektive und solidarische Monat ausgestrahlt wird. Darin besprechen gestaltet wird. Wir haben Fortschritte bei Formen der Interaktion zwischen den Frau- sie Fortschritte, Erfolge, Schwierigkeiten der Ausbildung von Führungsfrauen ge- en und die Organisierung in Kooperativen. und Misserfolge der Organisation in Bezug macht, bis hin zur Akzeptanz in lokalen Bis heute hat FEM die Gründung von acht auf die Rechte der Frauen. und regionalen Organisationen. Kooperativen und einer zentralen Organisa- tion zur Koodination dieser Kooperativen Wichtigste Im Gesundheitsbereich hat FEM, durch begleitet. Diese Zentrale „Las Diosas“ hat Errungenschaften der FEM die mobile Klinik, zur Vorbeugung von se- eine wirtschaftlich autonome und selbst- xuell übertragbaren Krankheiten und un- gesteuerte Verwaltung zum Ziel. Aus diesen Herausragend im Bereich der ökonomi- gewollten Schwangerschaften und darüber Verwaltungsinstanzen heraus ensteht eine schen Selbstbemächtigung ist, dass 330 hinaus zur Krebsvorsorge erheblich beige- technische Assistenz für die Kooperativen Frauen in den Kooperativen und in der tragen. Das Gesundheitsprogramm spezia- in Bezug auf die Verarbeitung der Produkte, Zentrale „Las Diosas“ organisiert sind und lisiert sich auf die Einhaltung der sexuel- Zertifizierungsverfahren, Kreditvergabe und damit die Aneignung von materiellen wie len und reproduktiven Rechte von Frauen, die Vermarktung auf lokaler, nationaler und nicht-materiellen Ressourcen für Land- aus einer feministischen Perspektive. internationaler Ebene. frauen voranbringen. Den Frauen steht ein Kreditfond zur Verfügung, der von der zen- Im Bildungsbereich von erwachsenen Es besteht eine Vernetzung der Förderin- tralen Kooperative „Las Diosas“ verwaltet und jungen Bäuerinnen hat FEM es ge- nen des Bioanbaus, die dafür verantwort- wird. Der Kredit ist mit einer kleinen Zins- schafft, bis heute mehr als 2.000 Frauen lich sind, die Landwirtinnen in nachhaltiger rate in Teilen rückzahlbar, denn der enor- zu alphabetisieren - über das Grundschul- Landwirtschaft zu unterrichten und sie in me Mangel an Produktionsmitteln blo- niveau bis zur weiterführenden Schule und der Anwendung alternativer Techniken und ckiert die Produzent*innen im dem Zugang zu Universitäten. Dafür er- im Umgang mit dem Klimawandel zu unter- Allgemeinen, aber die Landfrauen im Be- hielt FEM eine Zertifizierung durch das Bil- stützen. sonderen. dungsministerium (MINED).
Mai 2018 weltsicht 9 FEM begleitete Landfrauen bei der Gründung von acht Kooperativen für die Herstellung von Kaffee, Hibiskus, Bienen- Contra exclusión, marginación y honig sowie nachhaltigem Saatgut über einheimische Samen und Pflanzenzucht. Das Ziel dieses nachhaltigen Saatgutes ist opresiones de las es, die Ernährungssicherheit zu fördern, in Kombination mit der Ausübung von Rech- ten, zum Beispiel auf den eigenen Körper, und der Unabhängigkeit der Frau. Im Jahr 2012 haben sich diese Koope- mujeres campesinas rativen zu einer Zentrale mit Namen „Las Diosas“ zusammengeschlossen - mit dem Ziel, Autonomie zu erreichen. Aktuell sind La Fundación Entre Mujeres (FEM) die Produktion, die Verarbeitung und die Vermarktung auf dem alternativen, loka- L len Markt in Estelí die hauptsächlichen as Fundadoras de la FEM tuvieron wirtschaftlichen Aktivitäten der Zentrale. experiencias de trabajo con mujeres Die Mehrheit des Kaffes wird über den in- del campo durante la década de los ternationalen Fairen Handel nach Madi- ochenta y primera mitad de los noventa, en son, USA, exportiert, ese momento con organizaciones sindicales que aglutinaban particularmente a mujeres Seit dem Jahr 2014 hat sich, mit Hilfe obreras agrícolas. En el contexto de políticas das en condiciones de exclusión, margina- von FEM, die „Verbindung junger, auf dem neoliberales y del plan de ajuste estructural ción y opresión de las mujeres campesinas. Land lebenden Männer“ (MIYOLT) konsti- aplicado en Nicaragua en esos años 90, es- tuiert, mit dem Ziel, die Veränderungen, tas mujeres deciden crear la Fundación Entre Y es así que la FEM construye una propues- die die in der FEM organisierten Frauen im Mujeres en 1995 concentrándose en la bús- ta integral de empoderamiento Ideológico, Zuge des Kampfes um Gleichberechtigung queda de alternativas ante las desigualdades económico y organizativo. und der nachhaltigen Entwicklung ange- de género y de clase, favoreciendo un espa- stoßen haben, zu unterstützen und die cio autónomo propio de mujeres campesinas En el Empoderamiento Ideológico se han Partizipation von Männern an diesen Ver- donde se pudieran articular los intereses venido promoviendo espacios de formación änderungen zu fördern. Vor allem junge básicos y estratégicos y cuya prioridad fue- feminista, fomentamos la conciencia crítica Männer sind engagiert in dem Prozess, der ra la defensa de los derechos como mujeres desde una perspectiva descolonial al siste- die hegemoniale Männlichkeit mit Hilfe campesinas. ma económico vigente: impulsa un progra- einer Senibilisierungsarbeit dekonstruiert. ma de educación de adultas y jóvenes con Sie verbünden sich mit den Frauen bei de- Para diseñar su estrategia de trabajo se perspectiva de género que ofrece primaria, rem Kampf, das machistische, patriarcha- hizo un diagnóstico sobre la situación de secundaria y becas a jóvenes para carreras le, kapitalistische System auf dem Land zu las mujeres campesinas y éste mostró datos técnicas y estudios universitarios, se pro- zerlegen. de la terrible situación y que todavía sigue mueve el autocuido y apropiación del cuer- vigente en Nicaragua, pero que las mujeres po, y proyectos de vida de las mujeres. Aus einer feministisch-wirtschaftlichen organizadas en la FEM han luchado por me- Perspektive stellen wir die Sorgfalt um das jorar su calidad de vida y en la actualiad se Impulsamos acciones de lucha contra la Leben in den Mittelpunkt und dass Männer registran cambios como productos de sus violencia de género hacía las mujeres para und Frauen mit gleichen Bedingungen im procesos de empoderamiento. prevenir, sensibilizar, denunciar y movili- Privaten wie Öffentlichen leben. zarnos. Así mismo, realizamos espacios de En ese momento se encontró que las mujeres formación con mujeres jóvenes campesinas Team FEM no tenían acceso a recursos principalmete a sobre violencia de género y derechos sexu- la tierra y que el único espacio era la cocina ales, reproductivos. Se promueve la acción y el tiempo para cumplir el rol del cuidado colectiva desde la organización para deman- *Entwicklungskomitee, höchste Ins- de los hijos e hijas, la decisión del número dar nuestros derechos a la tierra, educación tanz für das Treffen von Entscheidun- de hijos que querían tener estaba en manos y salud entre otros. gen in der Organisation FEM del hombre. Se encontró que habían muchas *„Las Diosas“, wörtlich: „Die Göttin- mujeres en su mayoría jóvenes con hijos e Desde la estrategia de empoderamiento nen“ – Marke der Produkte, die an- hijas a temprana edad y en circulos de vio- Económico y productivo la FEM promue- gebaut und verkauft werden von den lencia, estupro y violaciones. Es a partir de ve el acceso a la tierra y viviendas dignas, Frauen; ist auch der Name der Zentra- le der Kooperativen „Las Diosas“ esta situación de marginalidad que dise- créditos productivos, acceso a las tecnolo- ñan su estrategia de empoderamiento para gías alternativas. Paralelamente promueve luchar contra estas desigualdades expresa- la producción agroecológica, como el pilar
10 weltsicht Mai 2018 estratégico para construir y lograr la Sobe- para la adopción de tecnologías producti- las mujeres desde una perspectiva feminista. ranía y Seguridad Alimentaria con el rescate vas alternativas y de adaptación al cambio de las semillas criollas resguardados en los climático. En materia de educación de adultas y jó- reservorios administrados por las mujeres venas campesinas, a la fecha, la FEM ha lo- campesinas. La producción diversificada Existe una red de comunicadoras quienes grado alfabetizar a 2.000 mujeres en los para enfrentar el monocultivo mediante la son las encargadas de visibilizar el traba- niveles de alfabetización, post alfabetizaci- implementación de los cultivos biointensi- jo de la FEM, éstas impulsan un programa ón, primaria completa, educación secunda- vos. Además de la selección de las semillas radial dos veces al mes que se llama FEM ria y acceso a la educación superior, ha te- promisorias resistentes al cambio climático en acción, donde hablan de los avances, lo- nido certificación del Ministerio de por medio de procesos de fitomejoramiento gros, dificultades y desafíos que tiene esta Educación (MINED). participativo. organización en pro de los derechos de las mujeres. La FEM ha brindado acompañamiento a Las mujeres además de producir su propio mujeres, en la constitución de ocho coope- alimento han incursionado a trabajar con el Principales logros rativas de mujeres campesinas productoras enfoque de agrocadenas, dándole un mayor alcanzados por la FEM: agroecológicas de café, rosa de Jamaica, valor económico al café, rosa de Jamaica, miel de abejas, producción sostenible de miel de abejas y la producción de vegeta- Destacamos el empoderamiento produc- granos básicos a través de reservorios de se- les a pequeña escala logrando comercializar tivo de 330 mujeres que están en las coope- millas criollas y un programa de fitomejora- los productos bajo la marca Las Diosas que rativas y Central Las Diosas, favoreciendo la miento participativo, con el objetivo de fo- cuenta con su registro sanitario, la certifica- adquisición de recursos materiales e inmate- mentar soberanía alimentaria, acompañada ción orgánica y comercio justo en relación riales para las mujeres campesinas, teniendo del ejercicio de derechos, incluyendo el al café. a disposición de las mujeres un fondo de cuerpo y el ejercicio de la autonomía de las crédito el cual es custodiado y administrado mujeres. Desde la estrategia de Empoderamiento Or- por la Central de Cooperativas Las Diosas ganizativo y Polítco fomentamos la articula- con una tasa de interés blanda que satisface En el año 2012 estas cooperativas se ar- ción de las mujeres en las comunidades por en parte, la enorme carencia que en este ticularon en una central de cooperativas medio de los comités locales y el comité de ámbito padecen los productores en general y “Las Diosas”, con la finalidad de avanzar ha- desarrollo como máxima instancia de toma más aún las mujeres campesinas. cia su propia autonomía. En la actualidad de decisiones en la FEM, promovemos colec- una de las actividades económica importan- tivos y formas solidarias de interacción entre Integración y consolidación de trece co- tes ha sido la producción, procesamiento y mujeres y la organización en cooperativas. mités locales de mujeres en el mismo núme- comercialización en el mercado alternativo En la actualidad la FEM ha acompañado la ro de comunidades, en nueve de ellas exis- local en Estelí y la mayor parte de la produc- constitución de 8 cooperativas de base y ten casas sedes desde donde promueven su ción de café se exporta al mercado justo in- una central de cooperativas de nombre Las agenda estratégica. Hemos avanzado en la ternacional en Madison Estados Unidos. Diosas que las articula a todas, esto con el formación y proyección del liderazgo de las fin de configurar un sujeto económico au- mujeres campesinas las cuales cuentan con Desde el año 2014 se constituyó con apo- tónomo y autogestionario. Desde estas in- un amplio reconocimiento por parte de las yo de la FEM, la Asociación de hombres jóve- stancias organizativas se impulsan acciones organizaciones comunitarias y locales. nes rurales MIYOLT, con la finalidad de poten- de asistencia técnica a las cooperativas, ciar las transformaciones que vienen procesamiento de los productos gestiones En el área de salud, a través de la Clínica impulsando las mujeres campesinas organiza- de certificación, crédito y comercialización móvil, la FEM ha avanzado en la prevención das a favor de la igualdad y desarrollo soste- local, nacional e internacional. de infecciones de transmisión sexual y de nible en las comunidades, fortaleciendo la embarazos no deseados, así como en la de- participación de los hombres campesinos, Existe una red de promotoras agroecológi- tección y aseguramiento del tratamiento especialmente jóvenes comprometidos en el cas, quienes son las encargadas de concien- contra el cáncer cérvico-mamario. El progra- impulso de proceso que conlleven a decons- ciar a las campesinas en esta mirada agroe- ma de salud hace énfasis en la apropiación truir las masculinidades hegemónica, con un cológica y a la par brindar acompañamiento de los derechos sexuales y reproductivos de trabajo de sensibilización, de manera que esto se conviertan en aliados estratégicos de las mujeres en la lucha por desmontar el sis- tema machista, patriarcal, capitalista que ti- ene connotaciones particulares en el campo. Desde la mirada de la economía feminista promovemos poner en el centro los cuidados de la vida y que hombres y mujeres circule- mos en igualdad de condiciones en la esfera privada y pública. Colectivo FEM Mujeres organizadas en la FEM: Teresa Merlo, Gloria Martinez, Reyna Merlo Foto: Archivo FEM
Mai 2018 weltsicht 11 Ich bin die Frau meines Lebens Condega Nicaragua Rosibel Ramos berichtet von ihrem Weg als Frau in Nicaragua Foto: Fotoarchiv FEM untersuchungen, Schwangerschaft, Geburt) zu erhalten über die mobilen Kliniken der Organisation. Ich lernte viel über den Re- spekt vor sexueller Freiheit und auch meine Sexualität genießen zu dürfen, unabhängig davon, ob ich einen Mann an meiner Seite habe. Die Selbstermächtigung über die Ge- winnung von Land ist auch etwas, dass ich niemals geschafft hätte ohne die vielfältigen Ratschläge von „Fundación Entre Mujeres“. Die Selbstbemächtigung, um die traditionel- le Rolle zu verlassen, war entscheidend. Im- merhin bin ich heute eine Führungsperson. Im Team beginnen wir in die lokale und na- Rosibel Ramos tionale Entwicklungspolitik zu gehen, indem wir die Rechte der Frauen fördern. Es sind 20 Jahre vergangen und ich sehe mich und fühle mich ganz anders. Ich habe mich sehr I ch bin Rosibel Ramos. Ich lebe in der Ge- einen Mann zu sein; mit ihm sollte ich schö- verändert. Ich bin glücklich, eine neue Frau meinde San Ramón, im Bezirk von Conde- ne Momente teilen. Aber es war das ganze zu sein und dieses Leiden in meinem Leben ga, nördlich von Estelí. Ich bin Mitglied im Gegenteil. Dieser Mann fügte mir Gewalt hinter mich gebracht zu haben. Entwicklungskomitee von „Fundación Entre zu, er misshandelte mich psychisch und ich Mujeres“ (FEM) und eine der Gründerinnen konnte ihm nichts entgegensetzen, weil mir Nachdem ich keine Frau mehr ohne Stimme dieser Organisation. Ich bin auch Mitglied Wissen und Unterstützung fehlten. Mein Le- und Votum bin, habe ich es geschafft, zu der Kooperative „Luz Entre Mujeres“, die in ben waren die Küche und das Befolgen von reisen, an anderen Räumen teilzunehmen. verschiedenen Bereichen engagiert ist. Au- Anordnungen ohne Ungehorsam. Ich hatte die Möglichkeit, nach Panama, ßerdem bin ich Teil des Verwaltungsrates der Kuba, Paris, Brasilien, Guatemala, Costa Zentrale unserer Kooperativen „Las Diosas“ FEM traf ich in einem guten Moment. So- Rica, El Salvador, Honduras zu reisen. Ich (Die Göttinnen). Ich bin 53 Jahre alt, aber eben war meine Mutter verstorben und ich gab Vorträge in Universitäten, bei Frauen- in Wahrheit bin ich eine junge Frau von 22 hatte mich von meinem Mann getrennt. organisationen und gemischten Organisati- Jahren, genauso wie FEM, weil ich in dieser Ich begann an den Versammlungen teilzu- onen. Ich gab Interviews für Fernsehen, Ra- Organisation geboren bin, angefangen habe nehmen – mit viel Angst; ich traute mich dio und Zeitung. Ich habe meinen Bachelor zu wachsen und mich weiterentwickle. fast nicht, dabei zu sein. Ich konnte mit geschafft und jetzt studiere ich Naturmedi- niemandem eine Unterhaltung führen, ich zin an der Universität UCAN. Bevor ich auf FEM traf, war ich eine Frau konnte nicht den Preis für ein Huhn fest- ohne Gesicht, ohne Stimme; eine Frau, die legen, ich konnte nicht entscheiden. Als Ich bin Besitzerin eines Hauses, einer Par- wusste, dass sie aufgrund ihres Geschlechts FEM mir den Vorschlag unterbreitete, sich zelle. Ich unterhalte einen Kredit und treffe eine Frau ist. Ich hatte keinen Raum für zu organisieren, gefiel mir das sehr und ich meine eigenen Entscheidungen. Das ist das mich und wusste viel weniger über meine sagte mir, dass das eine außergewöhnliche Allerbeste. Ich lernte nicht nur für mich, Rechte. Wirtschaftlich und ideologisch war Chance ist. 1996 organisierte ich mich in denn heute bin ich Verteidigerin der Rech- ich abhängig von anderen und bis hin zu der „Fundación Entre Mujeres“ (FEM). Seit te von Frauen und zusammen mit anderen meinen Gefühlen waren es immer andere, diesem Moment erlangte ich große Erfolge: kämpfen wir gegen Ungleichheit und Gewalt die für mich entschieden haben. Und das als Person zu wachsen, meine Rechte zu gegen Frauen. Heute sage ich sehr glücklich: Schlimmste war, dass das damals für mich kennen, mein Selbstwertgefühl zu erheben, „ICH BIN DIE FRAU MEINES LEBENS“. normal war. Ich heiratete mit 20 Jahren. mich selbst als Frau kennenzulernen, Zugang Man sagte mir nach, eine Frau von Wert für zu Frauen- und Müttergesundheit (Vorsorge- Rosibel Ramos
12 weltsicht Mai 2018 Soy la mujer de mi vida Rosibel Ramos cuenta de su ca- mino como mujer en Nicaragua Rosibel Ramos en el mercado local Foto: Archivo FEM decían que una mujer valía por el homb- El empoderamiento para poder salir del rol re; con él tenía que compartir momentos tradicional ha sido decisivo, pues ahora felices. Pero fue todo lo contrario. Ese soy lidereza y junto a otras mujeres vamos hombre me dio violencia, me maltrataba incidiendo en políticas de desarrollo local Nicaragua Condega psicológicamente y yo no podía enfrentar- y nacional que promueven los derechos de lo, por falta de conocimiento y falta de las mujeres. apoyo. Mi vida era la cocina y acatar ór- denes sin desobedecer. Han pasado 20 años y me miro y me sien- to muy diferente. He cambiado mucho, me La FEM llegó en un buen momento. Reci- siento afortunada de ser la mujer nueva S oy Rosibel Ramos, vivo en la co- én había fallecido mi mamá y me había que soy y haber dejado ese sufrimiento munidad San Ramón, Municipio de separado de mi marido. Comencé a asistir en la historia. Condega, al Norte de Estelí. Soy a las reuniones con mucho miedo ya que miembra del comité de desarrollo de la no me atrevía a participar. Yo no podía Después de ser una mujer sin voz ni voto, “Fundación Entre Mujeres“ y una de las sostener una conversación con nadie, no he logrado viajar, participar en otros es- fundadoras de esta organización, también podía ponerle precio a un pollo, no podía pacios, he tenido la oportunidad de estar soy socia de la cooperativa multisectorial decidir. Cuando la FEM me comentó la pro- en Panamá, Cuba, París, Brasil, Guatema- “Luz Entre Mujeres“. También formo parte puesta - me gustó mucho y me dije que la, Costa Rica, El Salvador, Honduras. He de consejo de administración de la Cen- era una excelente oportunidad. En 1996 dado conferencias en Universidades, a or- tral de Cooperativas “Las Diosas”. Tengo me organicé en la „Fundación Entre Mu- ganizaciones de mujeres y organizaciones 53 años de existir, pero realmente soy una jeres.“ mixtas, he dado entrevistas para la televi- mujer jóven de 22 años de vida; igual que sión, radio y revistas. Logré mi bachillerato la FEM, porque nací, crecí y sigo desarro- A partir de ese momento he obtenido gran- y ahora estoy en la universidad, la UCAN llándome en ella. des logros: crecer como persona, saber cuá- estudiando medicina natural. les son mis derechos, levantar mi autoesti- Antes de encontrarme con la FEM, yo era ma, conocerme como mujer, tener acceso a Soy dueña de una casa, de mi parcela, soy una mujer sin rostro, sin voz; una mujer la salud sexual y salud reproductiva.a tra- sujeta de crédito y tomo mis propias deci- que sabía que era una mujer por los ge- vés de la clínica móvil de la organización siones lo mejor es que todo esto, no lo ap- nitales, no tenía ningún espacio y mucho Aprendí sobre el respeto a las libertades rendí solo para mí; porque hoy soy defen- menos conocía mis derechos. Económica- sexuales y también que disfrutar de mi se- sora de los derechos de las mujeres y junto mente e ideológicamente dependía de los xualidad no dependía de tener un hombre a otras luchamos contra las desigualdades demás y hasta en mis sentimientos siemp- al lado. El empoderamiento a través de la y la violencia contra las mujeres. Hoy digo re eran otros los que decidían por mí, y obtención de tierra, es algo que jamás hu- muy feliz: “SOY LA MUJER DE MI VIDA”. lo peor es que en ese momento para biera logrado sin la propuesta multidimen- mí eso era normal.Me casé de 20 años. Me sional de la „Fundación Entre Mujeres“. Rosibel Ramos
Mai 2018 weltsicht 13 Bildungsangebot Empowerment von Frauen im Globalen Süden und Norden Für gerechtere Gesellschaften weltweit Ein Blick auf die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten Wir leben in einer Welt, in der sich Gewalt auf ganz verschiedene Weise ausdrückt. Gewalt verhindert Gerechtigkeit in der Gesellschaft und soziales Bewusstsein. Sie zeigt sich vor allem im Leben der Frauen, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen. Das Bildungsangebot zeigt ungleiche Machtver- hältnisse zwischen Frauen und Männern in Nicaragua und Deutschland auf. Für Nicaragua hat dies mit Blick auf Bildungschancen, Jobaussichten und Besitzverhältnisse eine andere Brisanz als in Deutschland. Jährlich werden dort etwa 50 Frauenmorde gezählt. Aber auch in Deutschland ist es weiterhin notwendig, über massive häusliche Gewalt gegen Frauen aufzuklären oder sich für gleiche Löhne einzusetzen. Wir stellen jedoch auch Strategien von Frauenbewegungen vor, so zum Beispiel die Frauenrechtsorganisation FEM in Nicaragua. Entwickelt wurde das Projektes von Cristian Guzmán Merlos im Rahmen ihres Südfreiwilligendienstes im Weltladen Marburg. Zielgruppe: 16 bis 18 Jahre Dauer: 3 Stunden Veranstaltungsort: Schule oder nach Vereinbarung Foto: Ralf Dörschel Projektpräsentation von Cristian Guzmán Merlos
14 weltsicht Mai 2018 Foto: Fotoarchiv Aguas Bravas Podiumsdiskussion in Masaya Selbstwert, Selbststärkung, Selbstbemächtigung Das Engagement von Aguas Bravas Nicaragua für betroffene Frauen von sexualisierter Gewalt in ihrer Kindheit I n Deutschland wie in Nicaragua waren sexuelle Gewalt erlebt hatten, gründete chen angetan wurde. Sie schaffen es, ihre es Betroffene, die sich zusammengetan sich vor mehr als 30 Jahren in Berlin, aus Schuldgefühle abzubauen und den TÄTERN haben, um ihre Missbrauchsgeschichten ihr ging später die Organisation Wildwas- die Schuld zuzuweisen. Das Schweigen in aufzuarbeiten und damit ihre eigenen Le- ser, Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen einem geschützten Raum brechen zu kön- benssituationen zu verändern, sich ihrer Missbrauch e.V. hervor. nen, wo eine der klaren Regeln darin be- eigenen Werte bewusst zu werden, zu er- steht, das, was wir hier besprechen, dringt leben, dass sie die Fähigkeit haben, sich Nach zehn Jahren Selbsthilfegruppenar- nicht nach draußen. Jede respektiert die von den Folgen zu befreien und einen beit haben die Berliner Wildwasser-Frauen Geschichte der anderen. Prozess der Selbststärkung, der Selbstbe- ihre Erfahrungen zusammengefasst und ei- mächtigung zu durchleben, der sie in die nen sehr hilfreichen Leitfaden für Selbst- Diesen Mut aufzubringen, sich seiner ei- Lage versetzt, achtsam präventiv tätig zu hilfegruppen (SH-Gruppe) herausgegeben, genen Geschichte zu stellen und sich der sein, stolz zu ihrer Geschichte stehen zu der mich 2002 – in meinem eigenen Auf- Aufarbeitung in einer SH-Gruppe zu wid- können und Veränderungen in ihrem Le- arbeitungsprozess – auf die Idee brachte, men, ist in Nicaragua noch besonders ben zu erreichen. ihn ins Spanische zu übersetzen, um mit schwierig. ihm auch in Nicaragua betroffenen Frauen Sexueller Missbrauch (sexualisierte Ge- die Möglichkeit anzubieten, an einer SH- Mut aufbringen walt) in der Kindheit ist ein schweres Gruppe teilzunehmen. Verbrechen, dessen Auswirkungen auf das Das hat viele Gründe: wie in Deutschland Leben der Betroffenen viel zu wenig be- EINE wichtige Erfahrung der Frauen, die sind auch in Nicaragua die meisten se- kannt sind. an einer SH-Gruppe teilnehmen, besteht xuellen Missbraucher Familienmitglieder. darin, dass sie aus der Isoliertheit aus- Und während es in Deutschland schon Die erste Selbsthilfegruppe (SH) von Frau- brechen und feststellen, dass sie nicht lange üblich ist, mit dem Erreichen eines en in Deutschland, die in ihrer Kindheit die einzigen sind, denen dieses Verbre- bestimmten Alters das Elternhaus zu ver-
Mai 2018 weltsicht 15 lassen, leben in Nicaragua die Familien oft zu ihrer Missbrauchsgeschichte stehen auf demselben Stückchen Grund und Bo- können, das Thema weiter aus der Tabu- den, sprich, unter dem Einfluss des Miss- zone herausholen, zur „MeToo-Bewegung“ brauchers ein Leben lang zusammen. in Nicaragua zu zählen sind und deutliche Forderungen an die Regierung stellen, Nicaragua Managua Das Thema des sexuellen Missbrauchs ist in Verantwortung zu übernehmen und die Nicaragua nach wie vor tabuisiert, obwohl Infrastruktur zu verbessern. Zum Beispiel die Stieftochter des jetzigen Präsidenten müssten Krisenanlaufstellen geschaffen Daniel Ortega, Zoilamérica Narváez Muril- werden, die Psychotherapie müsste von lo, 1998 öffentlich über den durch ihn er- den Krankenkassen bezahlt werden und littenen sexuellen Missbrauch sprach. Aguas Bravas Nicaragua müsste für die Ar- beit Gelder aus dem öffentlichen Gesund- sich stetig erweitert. Es wird nicht nur ein Es sind bis heute von der Regierung kei- heitsetat bekommen. geschützter Raum für Betroffene angebo- ne Maßnahmen unternommen worden, um ten, sondern die Mitarbeiterinnen unter- eine Infrastruktur für Betroffene zu schaf- Missbrauch ist richten auch Psychologiestudent*innen fen oder zu untersuchen, wie weit verbrei- Machtmissbrauch über die Folgen sexuellen Missbrauchs in tet das Problem sexuellen Missbrauchs in der Kindheit, bilden Psychologinnen fort, Nicaragua ist. Aguas Bravas bietet neben den Selbsthil- geben Workshops zur Prävention, und ha- fegruppen Körperarbeit an; denn der sexu- ben Material erarbeitet, mit dem Lehrkräf- Lediglich zu den vielen autonomen Frau- elle Missbrauch löst bei vielen Betroffenen te und Eltern mit Kindern über das Thema enorganisationen, die sich seit Beginn der in späteren sexuellen Beziehungen uner- des sexuellen Missbrauchs sprechen kön- 1990er Jahre landesweit gegründet haben, wünschte Reaktionen aus. In den Körper- nen, aber auch Risiko-Signale identifizie- kommen seither immer wieder betroffene arbeitsworkshops lernen die Frauen, mit ren können. Frauen zu psychologischer Beratung. Sie Gefühlen in Kontakt zu kommen, die seit kommen oft, weil sie Gewalt durch ihren langem unterdrückt wurden, wie zum Bei- Aguas Bravas arbeitet in Managua und Partner erleben…. Bei Aguas Bravas Nica- spiel Wut. auch in anderen Regionen des Landes. ragua erleben wir, dass etliche Frauen, die Gewalt in ihrer Partnerschaft erleben, auch Die SH-Gruppen werden von Betroffenen Weitere Infos: www.wildwasser-berlin.de sexuelle Gewalt in der Kindheit erfahren begleitet, die ihren Prozess weitgehend Aguas Bravas Nicaragua haben, und eine der Folgen dieser Gewal- oder ganz abgeschlossen haben. Außer- terfahrung in der Kindheit ist, dass ihnen dem können Frauen Einzeltherapiean- Brigitte Hauschild die Fähigkeit zerstört wurde, „Nein“ sagen gebote wahrnehmen, in denen Themen und Grenzen setzen zu können. Sexueller aus der SH-Gruppe individuell vertieft Missbrauch ist ein MACHTMISSBRAUCH. werden können. Die Psychologinnen bei Wer für die Arbeit und den Fortbe- Und ein wichtiger Aspekt im Prozess der ABN sind entweder selbst Betroffene mit stand von Aguas Bravas Nicaragua Aufarbeitung ist, sich für alles das zu be- abgeschlossener Aufarbeitung oder spezi- spenden möchte: hier könnt Ihr das tun: glückwünschen, was frau TROTZ der Gewal- alisierte, für die Thematik sensibilisierte terfahrung in der Kindheit geschafft hat Fachkräfte. im Leben. Ein sehr wichtiges Ergebnis der Wildwasser e.V. Aufarbeitung der eigenen Missbrauchsge- Aguas Bravas Nicaragua gibt es nun seit Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE35100205000003036403 schichte ist die Tatsache, dass Betroffene mehr als zehn Jahren. 2012 hat ABN den Konto-Nr.: 3036403 sehr viel bewusster und zielgerichtet dem 1. Menschenrechtspreis bekommen, der BIC: BFSWDE33BER sexuellen Missbrauch vorbeugen, sich in gemeinschaftlich von der französischen BLZ: 100 205 00 Risikosituationen nicht scheuen, einzu- und deutschen Botschaft in Nicaragua Stichwort: Aguas Bravas Nicaragua greifen und viele irgendwann auch offen ausgelobt wurde. Die Arbeitsfelder haben Foto: Fotoarchiv Aguas Bravas Demonstration am 8. März
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