Zusammenleben in Vielfalt - Kommunales Integrationszentrum Essen - Stadt Essen
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Gildehof, Hollestraße 3 45127 Essen Telefon: +49 201 8888461 Fax: +49 201 8888499 E-Mail: info@interkulturell.essen.de www.essen.de/interkulturell www.essen.de/integrationsatlas www.essen.de/integrationsrat gefördert durch: Impressum Herausgeberin Stadt Essen Redaktion Galina Borchers und Birgit Herz Kommunales Integrationszentrum Layout Presse- und Kommunikationsamt Fotos Bildunterschriften Druck Amt für Zentralen Service Stand Januar 2021
Inhalt Vorwort des Oberbürgermeisters ................................................................................................................................................................. 4 Grußwort der Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums und der Integrationsbeauftragten ..................................... 5 Rahmenkonzept „Zusammenleben in Vielfalt“........................................................................................................................................ 6 Das „FrauenTeamWerk“ im Verbund der Immigrantenvereine ........................................................................................................... 8 Wissenschaftliche Studie „Syrische Community in Essen.................................................................................................................... 9 Projekt „Dialog mit dem Islam“ .................................................................................................................................................................. 10 Jungen Geflüchteten Perspektiven bieten...............................................................................................................................................11 Landesinitiativen „Gemeinsam klappt´s“ und „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ ........................................................11 Fußballcamp in den Sommer- und Herbstferien..................................................................................................................................13 Malwettbewerb für Grundschulen............................................................................................................................................................14 Bildungsinitiative RuhrFutur ......................................................................................................................................................................15 Ferienschule: Ein Lernangebot für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien ....................................................16 Arbeitskreis Herkunftssprachlicher Unterricht......................................................................................................................................18 Eltern mischen mit - Mitwirken heißt verändern! ...............................................................................................................................19 Integrationsrat Essen - Ergebnisse der Wahl 2020 ..............................................................................................................................20 Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V....................................................................................................................................... 21 Pressemeldungen 2020 .................................................................................................................................................................................22
Vorwort des Oberbürgermeisters Liebe Leserinnen und Leser, mit der aktuellen Ausgabe des Magazins „Zusammen- leben in Vielfalt“ erhalten Sie einen weiteren Einblick in die vielfältige Arbeit des Kommunalen Integrationszen- trums Essen (KI). Essen ist eine weltoffene Stadt. Zuwan- derung ist untrennbar mit der Geschichte und Entwick- Foto: Ralf Schultheiß lung unserer Stadt und der Region verbunden. Sie hat das Ruhrgebiet geprägt. Die Integration von Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und Kulturkreisen hat in den Ruhrgebietsstädten schon immer eine beson- dere Rolle gespielt. Auf der Suche nach einer sicheren Zukunft sind Familien nach Essen gekommen, um hier zu arbeiten, zu wohnen und zu leben. Das Zusammen- leben zwischen Menschen verschiedener Herkunft ist gelebte Normalität. Mit Schwerpunkten wie „Integration als Querschnit- taufgabe“ und „Integration durch Bildung“ wird eine Vielzahl von Projekten durch das KI Essen umgesetzt. Einige davon finden Sie in dieser Ausgabe des Magazins. Ich bedanke mich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihr Engagement mit dem sie sich für ein gegenseitiges respektvolles Miteinander in unserer Stadt einbringen. Lassen Sie uns alle weiterhin Verantwortung übernehmen und gemeinsam das vielfältige Miteinander in unserer Stadt positiv gestalten. Ihnen, liebe Leserinnen und Lesern, wünsche ich gute Unterhaltung bei der zweiten Ausgabe des Magazins. Mit freundlichen Grüßen Thomas Kufen Oberbürgermeister der Stadt Essen 4
Grußwort der Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums und der Integrationsbeauftragten Liebe Leserinnen und Leser, die Zukunft in Vielfalt zu gestalten und die demogra- fische Entwicklung mit Aspekten der Potenzialnutzung Foto: Moritz Leick, Stadt Essen zu verbinden, ist eine Aufgabe aller in gemeinsamer Ver- antwortung. Das Zusammenwachsen zu einer Gesell- schaft in Vielfalt ist ein wechselseitiger Prozess, bei dem alle zusammenwirken müssen. Das Kommunale Integrationszentrum Essen (KI) stellt sich dieser Herausforderung auf dem Weg zu einer Stadt, in der kulturelle Vielfalt als Chance wahrgenommen wird. Gemeinsam mit Kooperationspartner*innen befasst sich das KI mit den Themen Migration, Integration, religiöse Vielfalt und interkulturelle Öffnung. Das interdisziplinäre Team des Kommunalen Integrati- onszentrums unterstützt und berät Akteur*innen und Organisationen zu Integrationsprozessen, sorgt für den Wissenstransfer und Programmumsetzungen. Auch in der zweiten Ausgabe des Magazins „Zusammen- leben in Vielfalt“ hat das Team viele interessante Infor- mationen für Sie zusammengestellt und gibt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen Eindruck von der Vielfalt der Aufgaben des Kommunalen Integrationszentrums Essen. Ich bedanke mich bei allen Netzwerkpartner*innen ganz herzlich für die konstruktive Zusammenarbeit und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen. Ich wünsche Ihnen eine gewinnbringende und spannende Lektüre! Mit freundlichen Grüßen Galina Borchers Leitung Kommunales Integrationszentrum Integrationsbeauftragte der Stadt Essen 5
Rahmenkonzept Schwerpunktthemen. Die Ergebnisse einer zweiten Werk- statt zum Thema Bildung, die Durchführung von persön- „Zusammenleben in Vielfalt“ lichen Interviews mit Expert*innen und Gesprächsrunden waren weitere Bausteine. Historie: Integrationskonzepte seit 1987 Über eine eigens eingerichtete Netzwerksstruktur wur- Schon sehr früh wurde in Essen erkannt, dass Integrati- den inhaltliche Festlegungen und Schwerpunkte abge- on nur vor Ort gelingen kann und eine stadteigene Inte- stimmt. Diese soll bereichsübergreifend und dauerhaft zu grationsstrategie notwendig ist. Im Diskurs mit der Stadt- einer fachlichen und integrations-politischen Konsens- gesellschaft wurden kommunale Handlungskonzepte bildung beitragen. erarbeitet und umgesetzt, u.a. Am 19. Februar 2020 hat der Rat der Stadt Essen das o das erste „Handlungsprogramm zur Integration neue Konzept verabschiedet. ausländischer Flüchtlinge“ (1987) o das „Konzept für die interkulturelle Arbeit in der Stadt Essen“ (1999), o das „Sprachförderkonzept“ (2002) oder o das „Handlungskonzept zur Integration von Spätaussiedler*innen“ (2004). Die Weiterentwicklung der Integrationsarbeit aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und Rahmenbedin- gungen ist eine dauerhafte Aufgabe. So entstand das Grafik: Presseamt, Stadt Essen Strategiekonzept „Interkulturelle Orientierung“ (2014) Zusammenleben in Vielfalt und aufgrund des bundesweit hohen Zuzug von Flücht- Essener Konzept zu Teilhabe und Mitwirkung und lingen im Jahr 2015 das Strategiekonzept „Integration gesellschaftlichem Zusammenhalt von Flüchtlingen“ (2016). Das neue Konzept umfasst fünf Kapitel. Mit dem Auftrag des Rates 2017 zur Weiterentwicklung Zum ersten Kapitel zählen Grundannahmen und das der Interkulturellen Orientierung unter Einbeziehung der Essener Leitbild. Integration von Flüchtlingen, übernahm das Kommunale Integrationszentrum Essen die Federführung für den Das zweite Kapitel beschreibt die strategische Ausrich- Prozess und die Konzepterstellung. tung. Dazu zählen die interkulturelle Öffnung von Orga- nisationen und Dienstleistungen, das sozialräumliche und bereichsübergreifende Handeln, die Festlegung der Zielgruppe und Handlungsfelder. Das dritte Kapitel gibt die Einschätzungen von Expert*in- nen wieder und formuliert Leitlinien und Schwerpunkte in sieben Handlungsfeldern: • Erziehung, Bildung und Sprache • Beschäftigung und Existenzsicherung • Teilhabe und Mitwirkung Eröffnung der Ideenwerkstatt am 29. Juni 2018 durch den Essener • Gesundheit und Vorsorge Oberbürgermeister, Thomas Kufen Foto: Iris Kaplan-Meys, Stadt Essen • Alter und Migration • Ordnung, Schutz und Sicherheit Interdisziplinäre Entwicklungsprozesse • Wohnen und Zusammenleben im Stadtteil Tragfähige Konzepte benötigen den Sachversand im Querschnitt von Verwaltung und gesellschaftlichen Akteuren. Eine breit angelegte Ideenwerkstatt mit rund 150 Ak- teuren war ein Baustein des inhaltlichen Diskurses zu 6
Im vierten Kapitel werden die Netzwerkstrukturen und Das kommunale Integrationsbudget das Integrationsbudget erläutert. • Seit Jahren hat die örtliche Politik Handlungsansätze Für den Umsetzungsprozess konkreter Handlungsansätze der interkulturellen Arbeit mit einem kommunalen sind Strukturen eingerichtet, die eine interdisziplinäre Ab- Finanzbudget ausgestattet und beim Kommunalen stimmung und verbindliche Zusammenarbeit ermöglichen: Integrationszentrum Essen angebunden. Im Jahr 2017 wurde ein weiteres zusätzliches Budget beim Jugend- • Die bezirklichen Kompetenzteams sind dezentrale amt zur Unterstützung der bezirklichen Integrations- Netzwerke für sozialräumlich orientierte Integrati- arbeit und der bezirklichen Flüchtlingsberatung der onsarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Wohlfahrtsverbände eingerichtet. Inzwischen sind Leitungsfunktion für die bezirklichen Kompetenz- beide Budgets zu einem gemeinsamen „Integrations- teams vor Ort liegt bei den Bezirksstellenleitungen budget“ verschmolzen. der Sozialen Dienste, die Geschäftsführung bei den • Das fünfte Kapitel widmet sich dem Monitoring, denn Stabsstellen Integration des Jugendamtes. Integrationspolitik braucht differenzierte und ver- • Das Kommunale Integrationszentrum Essen befasst lässliche Daten. Sie sollen Auskunft darüber geben, sich mit allen Angelegenheiten rund um die Themen ob und in welcher Weise sich die Teilhabe der Men- Migration, Integration, interkulturelle Öffnung und schen mit Migrationshintergrund vollzieht und in interkultureller Dialog. Es ist Teil der landesweiten welchen Bereichen es Defizite und Handlungsbedarfe Integrationsstruktur und agiert stadtweit. Dem Kom- gibt. munalen Integrationszentrum obliegen im Rahmen • Das Essener Konzept und weiterführende Informati- der Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzepts onen sind unter folgendem Link abrufbar: „Zusammenleben in Vielfalt“ inhaltliche, ressortüber- greifende wie geschäftsführende Aufgaben. https://www.essen.de/leben/migration_und_integration/ essener_konzept.de.html Über die lineare Verwaltungs- und Ratsgremienstruktur hinaus umfasst das Steuerungsnetzwerk: • eine interdisziplinäre Steuerungsgruppe der Verwal- tung mit allen Geschäfts- und relevanten Fachberei- chen. Vorsitzender ist der Oberbürgermeister bzw. in dessen Vertretung der Stadtdirektor. • den Facharbeitskreis Integration (FAK) der Arbeitsge- meinschaft Soziales, über den die Essener Wohlfahrts- und Jugendverbände an den Steuerungsstrukturen angebunden sind. Der FAK erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen, die zur Beratung in die AG Soziales eingebracht werden. • den politischen Fachbeirat für Integration. Im Vorfeld politischer Beschlusslagen sind im Sinne der in Essen langjährigen Tradition der interfraktionellen Konsens- bildung im Integrationsbereich alle Ratsfraktionen und der Integrationsrat beteiligt. Dazu entsenden die Fraktionen als Beiratsmitglieder eine/n sozial- oder integrationspolitische(n) Sprecher/in sowie der Integrationsrat seinen Vorsitzenden oder eine Stell- vertretung. • den Ratsausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration. Er nimmt die Funktion des feder- führenden Fachausschusses ein. Die Einbindung weiterer Fachausschüsse und des Integrationsrates ist im Einzelfall und orientiert an entsprechenden Belangen bzw. Themenstellungen selbstverständlich. Iris Kaplan-Meys „Zukunft bedeutet Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt.“ 7
Das „FrauenTeamWerk“ Inzwischen umfasst das FrauenTeamWerk über 90 Frauen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, Stadtteilen und im Verbund der Immigrantenvereine Organisationen. Seit zehn Jahren unterstützt und begleitet das Kommu- Um das Netzwerk mit den Aktivitäten wie z.B. Seminare, nale Integrationszentrum Essen engagierte Frauen aus Besuche des Gesundheitstages, des Land- und Bundes- Migrantenorganisationen und Initiativen gemeinsam mit tages, Besichtigung u.a. der Villa Hügel, Informations- den Integrationsagenturen. Was im Jahr 2010 mit Unter- veranstaltungen zu Fachthemen oder Stadtführungen stützung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zu organisieren und zu finanzieren, bedarf es einer konti- als Gemeinwesen orientiertes „Frauenprojekt“ begonnen nuierlichen fachlichen Begleitung und organisatorischen hatte, ist heute fast schon eine Institution. Unterstützung. Ein festes Team rund um das FrauenTeamWerk sorgt für diesen inhaltlichen und organisatorischen Rahmen. Die ursprüngliche Idee, Frauen aus Migrantenorganisa- tionen über alle Herkunftsländer hinweg zu vernetzen, die eigene Stadt und das Umfeld zu erleben und die Frauenarbeit in den Vereinen zu verstärken, hat sich Es besteht aus einer Ansprechpartnerin beim Essener inzwischen zu einem für alle Beteiligten konstanten Verbund der Immigrantenvereine, aus jeweils einer attraktiven Austausch- und Lernmodell entwickelt. engagierten Mitarbeiterin der Integrationsagentur der cse gGmbH (ein Zusammenschluss Caritasverband und Getragen wird dieses Modell durch das Engagement des Sozialdienst katholischer Frauen), des Diakoniewerks Essener Verbunds der Immigrantenvereine e.V., der Inte- und des Kommunalen Integrationszentrums Essen. grationsagenturen der cse gGmbH und des Diakonie- werkes Essen, des Kommunalen Integrationszentrums Essen und der vielen Frauen, die sich immer wieder mit ihren Erfahrungen und Interessen einbringen. Viele Handlungsansätze wurden inzwischen umgesetzt, allen voran der dauerhafte Begegnungsansatz „Treffpunkt Stadt“ und die Schulungsreihe „Demokratie können wir auch“. Über Projektförderungen beim Land und der Kommune können immer wieder kleinere Finanzmittel akquiriert werden. Den Hauptteil in den letzten Jahren trägt aber KulturSalon das Kommunale Integrationszentrum mit einem jährli- chen Zuschuss für die Koordination und Programmum- 2019 setzung. meine–deine–unsere „Kindheitsspiele“ MiteinanderspielenmachtFreude WiewardasnochinunsererKindheit?Beiträgezu Corona-Pandemie bedingt konnten in 2020 mit Aus- Gruppenspielen,StraßenͲundBrettspielenausallerWelt. MachenSiemit! EinAbendvonFrauenfürFrauenmitBegegnungund nahme einer Stadtführung in Essen-Werden alle weiteren BewegungundeinemgemütlichenBeisammensein. geplanten Präsenzangebote nicht umgesetzt werden. Einladung Freitag13.12.2019 Dennoch sind die Frauen weiterhin im engen Kontakt ge- von17.00Ͳ19.00Uhr imBürgerzentrumKonͲTakt KaternbergerMarkt4,45327Essen blieben und werden die Arbeit in 2021 fortsetzen. AnmeldungenunterKontakt:HayriyeGedikoŒluTel:01578Ͳ6368702 Insbesondere der jährlich zum Jahresende stattfindende „Kultursalon“ verbindet kulturelle Erfahrungen und Ge- Iris Kaplan-Meys meinsamkeiten und lebt von dem Engagement der Teil- „Gemeinsamkeiten in aller Verschiedenheit nehmerinnen. aufdecken macht Freude und verbindet.“ 8
Wissenschaftliche Studie „Syrische Community in Essen“ Durch den Krieg in Syrien sind sehr viele Menschen aus ihrem Heimatland geflohen, um Schutz und ein neues Zuhause in friedlichen Ländern zu finden. Insbesondere im Jahr 2015 kamen viele Syrer*innen nach Deutschland und veränderten so auch die Essener Stadtgesellschaft. Mittlerweile leben rund 13.500 Syrer*innen im Stadtge- biet, womit Syrien das Hauptherkunftsland von Flücht- lingen in Essen ist. Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßt die Multiplikator*innen Nach der ersten Phase des Ankommens steht nun die In- auf der Infoveranstaltung am 16.06.2020 zur Unterstützung des tegration der Geflüchteten in das alltägliche Leben im ZfTI beim Erreichen der Zielgruppe. Foto: Moritz Leick, Stadt Essen Vordergrund. Um das Zusammenleben gestalten zu kön- nen und die Zugewanderten in ihren Bemühungen zur Das ZfTI berichtete, dass der Großteil der Menschen gerne gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe besser unter- an der Befragung teilgenommen und die Interviewenden stützen zu können, ist die Stadt Essen an mehr Informa- bei sich zuhause willkommen geheißen hat. Dies ist nicht tionen über die Lebenssituation und die Wünsche dieser selbstverständlich, insbesondere im Hinblick auf die aktu- Menschen interessiert, wie zum Beispiel: Wie ist die Wohn- elle Corona-Pandemie und die negativen Erfahrungen und Familiensituation? Welche beruflichen Vorstellungen mit den Staatsinstitutionen im eigenen Herkunftsland. und Voraussetzungen bestehen? Wie sind die Erfahrungen Umso erfreulicher ist die große Bereitschaft der Men- mit Beratungsangeboten und Institutionen und welche schen, die auch zu der erreichten Zahl der interviewten weiteren Angebote sind gewünscht? Personen geführt hat. Mehr als 10% aller im Stadtge- biet wohnhaften Syrer*innen über 18 Jahre haben sich Deshalb wurde das Zentrum für Türkeistudien und Integ- an der Studie beteiligt. Dadurch sind die Ergebnisse der rationsforschung (ZfTI) von der Stadtverwaltung beauf- Studie für die Stadt Essen repräsentativ. Dieser Erfolg ist tragt, eine wissenschaftliche Umfrage zur Lebenssitua- auch den vielen Multiplikator*innen aus unterschiedli- tion der syrischen Zugewanderten durchzuführen. Diese chen Institutionen zu verdanken, die der Einladung des Umfrage wurde zum Teil durch das Ministerium für Kinder, Oberbürgermeisters gefolgt sind und an einer Infover- Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) des Landes anstaltung am 16. Juni 2020 im Haus der Technik teil- Nordrhein-Westfalen finanziert und seitens der Stadt genommen haben. Essen durch das Kommunale Integrationszentrum und das Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen be- gleitet. Von Juli bis September 2020 fanden freiwillige, etwa einstündige mündliche und mehrsprachige Befragungen der Syrer*innen in Form von Inter-views statt. Informa- tionen und personenbezogene Daten wurden dabei nur anonym aufgenommen. Befragt wurden alle erwachse- nen Personen eines Haushaltes, die die syrische Staats- angehörigkeit besitzen oder bei einer doppelten Staats- angehörigkeit die syrische als erste eingetragen haben. Die Interviewenden wurden eigens für die Studie ausge- wählt und geschult, sodass die Befragungen auf Deutsch, Arabisch und Kurdisch durchgeführt werden konnten. Die erhobenen Daten aus den insgesamt 1.520 gültigen Befragungen werden Anfang des Jahres 2021 vom ZfTI wissenschaftlich ausgewertet und in einer Zusammen- fassung der wesentlichen Ergebnisse und Handlungs- Annika Risken empfehlungen veröffentlicht. „Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.“ Isaac Newton 9
Projekt taltungsreihe in 2020 organisierte die VHS ein Austausch- treffen mit allen Projektbeteiligten zum Thema„schuli- „Dialog mit dem Islam“ sche und außerschulische Bildung“. Die Frage nach der Rolle von religiösen Gemeinden in der Durch die Corona bedingten Einschränkungen in 2020 Gesellschaft gewinnt, aufgrund der aktuellen aktiven mussten alle Veranstaltungen abwechselnd in Form von Migrationsdebatte in unserem Land, zunehmend an Online- und Präsenz-Seminaren durchgeführt werden. Bedeutung. Trotz der Beschränkungen hatte das Projekt eine positive Resonanz, was die hohe Teilnehmerzahl von über 80 Eine große Schieflage im Bereich der religiösen Vielfalt Personen zeigt. In 2021 werden die Themen politische besteht hauptsächlich darin, dass die Öffentlichkeit den Bildung und Frauenförderung weiterhin eine zentrale Islam fast ausschließlich im Kontext von Extremismus Rolle spielen. wahrnimmt. Das Alltagsleben muslimischer Gemeinden steht weniger im Fokus und ist in mancherlei Hinsicht fast unbekannt. Auftaktveranstaltung zum Projekt „Dialog mit Islam“ am 15.06.2019 Foto: Renate Debus-Goh Das Projekt „Dialog mit dem Islam“ wurde auf Initiative von Oberbürgermeister Thomas Kufen, gestartet und stellt einen weiteren Beitrag zum friedlichen Zusammen- leben und zum intensiven Dialog mit Essener Moschee- gemeinden dar. Ziel des Projektes ist es, u.a. klare Signale gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus zu setzen. Mit dem Vorhaben sollen muslimische Gemeinden als en- gagierte Akteure in der Stadtgesellschaft in ihrer Rolle gestärkt und der Austausch zwischen Menschen unter- schiedlicher religiöser Prägung gefördert werden. Projektpartner sind die Volkshochschule der Stadt Essen (VHS), die Kommission Islam und Moscheen in Essen (KIM-E) und das Kommunale Integrationszentrum Essen. Die Veranstaltungsformate richten sich an unterschied- liche Zielgruppen (Imame, Vorstände der Moscheeverei- ne, Politik auf bezirklicher Ebene und engagierte junge Menschen aus den Gemeinden). Nach einer Auftaktveranstaltung mit über 70 Akteuren, in der die Bedarfe aus der Praxis ermittelt und konkre- tisiert wurden, entstand eine zweigleisige Workshop- und Kursreihe. Parallel zu den wöchentlichen Deutsch- kursen für Imame und Frauen, wurden eine Exkursion nach Rima Chati-Bijok Bonn ins Haus der Geschichte und insgesamt 3 mehrtä- „Förderung von politischen Bildungs-prozessen gige Seminare für junge Menschen angeboten. Schwer- ist so wichtig für unsere Arbeit, weil damit punkthemen der Seminare waren politische Bildung und nicht nur einzelne Akteure und Ehrenamtliche gesellschaftliche Beteiligung sowie Kommunikations- unterstützt werden, sondern die Entwicklung und Präsentationstraining. Zum Abschluss der Veran- einer ganzen Gesellschaft.“ 10
Jungen Geflüchteten Perspektiven bieten Die Initiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ baut auf den Ansatz von „Gemeinsam klappt´s“ auf, da Landesinitiativen: hier konkrete Förderbausteine umgesetzt werden. Die „Gemeinsam klappt´s“ und Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, folgende Ange- „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ bote anzunehmen: o Coaching o Berufsbegleitende Qualifizierung o Nachträglicher Erwerb des Hauptschulabschlusses o Jugendintegrationskurs o Schul-, ausbildungs- und berufsvorbereitend Kurse Die Teilhabemanager*innen beraten die jungen Menschen und vermitteln sie an ihren Bedarfen orientiert in die entsprechenden Qualifizierungs- und Bildungsangebote, die von anerkannten Bildungsträgern durchgeführt werden. Die Stadt Essen kooperiert in dem Kontext der Landesprogramme mit der Jugendberufshilfe Essen gGmbH, dem CJD Zehnthof, der Boje, der Kreishand- werkerschaft Essen, der WIPA und dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk. Des Weiteren bestehen Koope- rationen mit dem Ruhrkolleg und der Abendrealschule Eiberg. Kleingruppenarbeit „Berufliche Integration von jugendlichen Die jungen Menschen werden auf unterschiedlichen Geflüchteten“ bei der Auftaktveranstaltung zur Landesinitiative Wegen über die Landesprogramme informiert und als „Gemeinsam klappt`s“ am 22. Mai 2019, Teilnehmer*innen gewonnen. Die Akquise erfolgt über Foto: Désirée Fehst, Stadt Essen entsprechende Anschreiben der Kommunalen Ausländer- behörde und des Amtes für Soziales und Wohnen, über Die Stadt Essen setzt seit 2019 die Initiativen „Gemein- die Ansprache durch Mitarbeiter*innen des Jugendamtes sam klappt´s“ und „Durchstarten in Ausbildung und und des Fachbereiches Schule, über die Schulsozialarbeit, Arbeit“ des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge über den Jugendmigrationsdienst und die verschiedenen und Integration sowie des Ministeriums für Arbeit, Ge- Beratungsstellen für Geflüchtete, die Migrantenselbstor- sundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen ganisationen, sowie über das Ehrenamt in der Stadt Essen um. Ziel der beiden Programme ist, jungen Geflüchteten und Pro Asyl. im Alter von 18-27 Jahren möglichst langfristige Perspek- tiven zur Integration und gesellschaftlicher Teilhabe unter Vermeidung dauerhafter Abhängigkeit von Sozialleis- tungen zu erschließen. Dies erfolgt u.a. durch die Be- gleitung und Unterstützung der sogenannten Teilhabe- manager*innen (eingestellt bei der Jugendberufshilfe Essen gGmbH), die im Rahmen der Umsetzung von „Gemeinsam klappt´s“ agieren. Aktuell (Stand: 14.12.2020) nehmen 121 junge Geflüch- tete an den Programmen teil, davon 76,5% Männer und 23,5% Frauen. Die prioritäre Zielgruppe sind junge Ge- flüchtete im Duldungsstatus, es werden aber auch junge Menschen mit Aufenthaltsgestattung begleitet. Die Pro- gramme richten sich generell an die jungen Menschen, die eine Vielzahl von integrativen Unterstützungsansätzen benötigen, die jeweils an ihrem persönlichen Potential und den individuellen Bedarfs- und Lebenslagen an- knüpfen. 11
Kleingruppenarbeit „Situation junger geflüchteter Frauen“ bei der Auftaktveranstaltung zur Landesinitiative „Gemeinsam klappt`s“ am 22. Mai 2019 Foto: Désirée Fehst, Stadt Essen Die Geschäftsführung für die beiden Programme liegt beim Kommunalen Integrationszentrum Essen. Die fach- liche Begleitung der zwei ineinander greifenden Förder- programme erfolgt sowohl auf der Ebene der Kernar- beitsgruppe unter Beteiligung der Fachbereiche Jugend, Schule und Soziales, sowie des JobCenters, der Agentur für Arbeit, der Kommunalen Ausländerbehörde, des Jugendmigrationsdienstes und der Jugendberufshilfe Essen gGmbH als auch auf der Ebene der Steuerungs- gruppe für das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“. Die Landesinitiativen „Gemeinsam klappt´s“ und „Durch- starten in Ausbildung und Arbeit“ laufen bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2022. Weitere Informationen sind unter folgenden Links abrufbar: www.essen.de/leben/migration_und_integration/diaua ___gk.de.html www.jh-essen.de/jugendberufshilfe-essen/migration- integration/gemeinsam-klappts www.durchstarten.nrw Cordula Balogh „Manchmal zeigt sich der Weg erst, wenn man anfängt ihn zu gehen.“ Paulo Coelho Nina Rosche 12
Fußballcamp in den Sommer- und Herbstferien In jeweils drei Sommer- und Herbstferien-Fußballcamps à zwei Tage haben über 200 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren ihr fußballerisches Können unter Beweis ge stellt. Auf dem Programm standen Aufwärmtraining, Ball- technik-Übungen wie Dribbling, Schuss- und Kopfball- techniken und gemeinsame Mannschaftsspiele zur För- derung der motorischen Fähigkeiten der Teilnehmer*in- nen. Im Rahmen des Ferien-Fußballcamps standen den jungen Nachwuchskicker*innen vom Deutschen Fußball- Fußballcampteilnehmer*innen beim Aufwärmtraining bund (DFB) lizensierte Trainer*innen zur Seite. Foto: Olaf Eybe Das Angebot wurde vom Kommunalen Integrationszen- trum Essen in Kooperation mit der Fördergesellschaft Kultur und Integration gGmbH, dem RAA Verein NRW e.V., dem FSC Preußen, dem BVA 06, dem FC Saloniki Essen, dem Al-ARZ Libanon Essen und dem SC Frintrop umge- setzt. Alle Kooperationspartner sind mit der erfolgreichen Umsetzung der Fußballcamps trotz der schwierigen Corona- Bedingungen sehr zufrieden. Deshalb überlegen sie dieses Angebot auch im nächsten Jahr aufzulegen.“ Ersatzspieler*innen warten auf den Einsatz Foto: Olaf Eybe Die jungen Fußballer*innen waren mit Feuereifer bei der Sache. Der Trainer von der Ferienfußball-Schule „Fuß- ball-College“ berichtete über die verbindende Kraft des Fußballes im Umgang der Kinder miteinander. Bei den Ferien-Fußballcamps war deutlich zu erkennen, wie die Kinder in einer Mannschaft zu einem Team zusammen- wachsen. Die Trainer vermittelten auf spielerische Weise wichtige Werte wie Fair Play, Selbstbewusstsein, Ver- trauen sowie Regeln und Disziplin. Neben all diesen In- halten dürfen die Kinder in den Feriencamps Kinder sein und Spaß in ihren Ferien haben. Mit starker Unterstützung durch den Fachbereiche Schule und die Sport- und Bäderbetriebe Essen konnten kurz- fristig die Fußballcamps realisiert werden. Die Finanzierung der Fußballcamps wurde durch ver- schiedene Spenden und Fördertöpfe abgesichert. Tuncer Kalayci „Sport ermöglicht die Verständigung über Sprachbarrieren hinweg. Gleichzeitig spielen Herkunft und Nationalität keine Rolle.“ Halil Yaman 13
Um die Leistung der Kinder sowie das Engagement der Lehrkräfte in dieser besonderen Zeit zu würdigen, erhiel- Malwettbewerb für Grundschulen ten die Schulen Teilnahmeurkunden sowie ein Scheren- set im Klassensatz. Der Oberbürgermeister bekundete Unter dem Motto „Meine tolle Stadt Essen“ hat das zudem seine Anerkennung in einer Videobotschaft: „Die Kommunale Integrationszentrum Essen auf Initiative Corona-Situation hat […] nicht dazu geführt, dass uns von Oberbürgermeister Thomas Kufen einen Malwett- keine tollen Bilder von teilnehmenden Schüler*innen er- bewerb für alle Grundschulen der Stadt Essen gestartet. reicht haben. Ganz im Gegenteil. Es sind sehr viele schöne, Junge Künstler*innen waren gefragt, ihren ganz indivi- farbenfrohe Lieblingsorte in Essen gemalt worden […]. duellen Lieblingsort in ihrer Stadt auf Papier zu bringen. Auf diesem Wege möchte ich meinen Dank und meine Unabhängig davon, ob Essen für sie noch eine recht neue Anerkennung aussprechen für die gezeigten Leistungen. oder die einzig bekannte Heimat darstellt, verbindet sie Gerade in der aktuellen Ausnahmesituation verdient alle das gemeinsame Leben in dieser von Multikulturali- dies, wie ich finde, besonderen Respekt.“ tät geprägten Stadt im Ruhrgebiet. Ziel war es, den Kindern ihre Bedeutung und Teilhabe am Leben in Essen zu vergegenwärtigen und sie für eine bewusste Wahr- nehmung der vielfältigen Facetten ihrer Stadt, die sie bereits jetzt und besonders in der Zukunft mitprägen, zu sensibilisieren. Die Schüler*innen erhielten im Rahmen des Wettbewerbes die Aufgabe, einen für sie markanten und besonderen Ort der Stadt Essen zu malen. Isabell, Gervinusschule So kann der erste Malwettbewerb für alle Essener Grund- schulen der Stadt Essen trotz der schwierigen Rahmen- bedingungen als Erfolg bezeichnet werden und wird, falls es die Corona-Bedingungen erlauben, erneut stattfinden. Viele der eingereichten Bilder fanden sich im diesjährigen Adventskalender der Stadt Essen wieder. Paulina, Graf-Spee-Schule Leider konnte der Malwettbewerb aufgrund der Corona- Pandemie nur eingeschränkt durchgeführt werden. Umso erfreulicher ist es, dass trotz der außergewöhnlichen Situ- ation 13 Essener Grundschulen 35 Beiträge von Schüler*- innen der dritten und vierten Klassen einreichten. Die Kunstwerke spiegeln die Vielfalt der Stadt Essen aus der ganz besonderen kindlichen Sichtweise wider. Johanna Jentgens „Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.“ Henry Matisse 14
tagungen durch Hospitationen in anderen Schulen sowie bei gemeinsamen Veranstaltungen inter- und intrakom- Bildungsinitiative RuhrFutur munale Netzwerke gebildet, sodass Schulen und Lehr- kräfte ihre Erfahrungen austauschen und voneinander RuhrFutur ist eine gemeinsame Bildungsinitiative, die von lernen können. der Stiftung Mercator, dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Regionalverband Ruhr (RVR), sechs Städten und Dieser Austausch fand im Jahr 2020 aufgrund der Co- einem Kreis sowie sieben Hochschulen in NRW getragen rona-Pandemie vor allem in digitalen Formaten statt. wird. Mit der Initiative wird das Ziel verfolgt, allen Kindern, Dies wirkte sich abseits der eingeschränkten persönli- Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Metropole chen Begegnungsräume durchaus beschleunigend auf Ruhr, unabhängig von ihrer Herkunft, gleichermaßen Entwicklungsprozesse im Themenfeld Digitalisierung im gute Chancen auf Bildungserfolge zu ermöglichen. System Schule aus und wurde von den Teilnehmenden gut angenommen und engagiert gestaltet. Das Kommunale Integrationszentrum Essen ist seit dem Sommer 2019 Partner im Handlungsfeld „Schule“. Es unterstützt und begleitet die Schulen in enger Koope- ration mit dem Kompetenzteam und dem Fachbereich Schule in ihren Entwicklungsprozessen und in der Netz- werkarbeit. Foto: Sascha Kreklau, RuhrFutur gGmbH In Essen nehmen im Jahr 2020 drei Grundschulen und vier weiterführende Schulen am Programm von Ruhr- Futur teil. Hierbei werden die drei zentralen bildungsbiografischen Handlungsfelder „Frühkindliche Bildung“, „Schule“ und (Quelle: https://www.ruhrfutur.de/uns, „Hochschule“ besonders in den Blick genommen. Ergänzt Stand: 11/2020) werden diese durch die thematischen Handlungsfelder „Sprachbildung“ sowie „Daten und Analyse“. Die von Migration geprägte Einwanderungsgesellschaft führt zu einer wachsenden Diversität innerhalb der Schü- lerschaft und des Kollegiums sowie zur damit einherge- henden Inklusion neu zugewanderter Schüler*innen. Dies wiederum lässt den Bedarf an systematischer Unter- stützung der Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Schulen der RuhrFutur-Kommunen steigen. Viele Schulen wünschen sich daher eine externe prozessbegleitende Unterstützung, die es ermöglichen soll, das eigene System mit Abstand zu betrachten sowie adäquate Entwicklungs prozesse anzustoßen und umzusetzen. Schulentwicklung als einen dauerhaften Prozess in den Schulalltag zu integrieren und so insbesondere die Unter- richtsqualität weiter zu verbessern ist erklärtes Ziel von RuhrFutur. Das Programm umfasst neben der Qualifizie- rung schulischer Leitungs- bzw. Steuerungsgruppen, di- daktische Trainings bzw. fachliche Qualifizierungen für das Kollegium sowie die individuelle Beratung vor Ort. Sämtliche Qualifizierungsangebote sind dabei spezifisch auf die Bedarfe der Schule und der Situation vor Ort zugeschnitten und werden von externen Schulentwick- lungsberater*innen begleitet. Die jeweiligen Schulen Halima Zaghdoud setzen sich im Rahmen von Zielvereinbarungen individu- „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahl- elle Schwerpunkte, die im Einklang mit dem Referenz- möglichkeiten wächst.“ rahmen „Schulqualität“ stehen. Zudem werden auf Fach- Heinz von Foerster 15
Ferienschule: Gefördert wurden die Kinder im Grundschulbereich von Teams bestehend aus Übungsleiter*innen und Sprachbe- Ein Lernangebot für Kinder und Jugend- gleiter*innen, von denen viele bereits an Essener Schulen liche aus benachteiligten Familien tätig waren und über die entsprechende Erfahrung ver- fügen. Außerdem erhalten die in den Projekten „Sprach- Die aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte Schließung begleiter“ und „Integration durch Sport“ eingesetzten der Schulen im Frühjahr 2020 hat insbesondere Kinder Kräfte immer die notwendigen Fortbildungen von der und Jugendliche aus benachteiligten Familien hart ge- Universität Duisburg-Essen. Diese Kombination bot rück- troffen und zur Entstehung von Bildungslücken geführt. blickend eine gute Voraussetzung für die Verzahnung Um diese Schüler*innen in der besonderen Ausnahme- von Bewegung und Lernen. situation gezielt zu unterstützen, hat das Kommunale Integrationszentrum Essen in Kooperation mit dem RAA Über die weiterführenden Schulen wurden in den Verein NRW e. V. in den Sommer– und Herbstferien 2020 Sommerferien über 180 Kinder angemeldet, die in 15 jeweils zwei Wochen für Grundschulen und Schulen der Gruppen an 4 Schulstandorten (Robert Schmidt Berufs- Sekundarstufen I und II zusätzliche Lernangebote durch- kolleg / Essen-Huttrop, UNESCO Gymnasium / Essen- geführt und somit zum Ferienangebot in der Stadt Essen Huttrop, Bertha-von-Suttner-Realschule / Essen-Rütten- beigetragen. scheid und Gertrud-Bäumer Realschule / Essen-Altenes- sen) verteilt wurden. Die Gruppengröße lag zwischen Ziel der Angebote war es, den Kindern und den Jugend- 10-15 Schüler*innen, die jeweils von zwei studentischen lichen nach der langen, kontaktfreien Zeit neben der Auf- Honorarkräften und einem/einer Übungsleiter/in be- arbeitung der durch die Corona-Pandemie versäumten gleitet wurden. Je nach Möglichkeit wurden an den Lerninhalte und Wissensdefizite eine weitere geeignete Schulstandorten jeweils 2 - 5 Gruppen gebildet. Dabei Spiel-, Austausch- und Lernumgebung anzubieten und standen studentische Honorarkräfte zur Seite, die in damit einhergehend auch die Chancengleichheit der Deutsch als Zweitsprache geschult wurden und die von Kinder zu erhöhen, welche durch die Schulschließung den Lehrkräften vorgegebenen Unterrichtsinhalte je nach hervorgehoben wurde. Alle Angebote wurden unter Ein- Bedarf mit den Schüler*innen aufgearbeitet haben. haltung der Corona-Hygienekonzepte durchgeführt. In den Herbstferien wurden über 80 Kinder an drei Schul- standorten (Nord-Ost-Gymnasium / Essen-Nordviertel, Gertrud-Bäumer Realschule / Essen-Altenessen und Real- schule im Bezirk Zollverein / Essen-Katernberg) in den Haupt- und Nebenfächern in insgesamt zehn Gruppen gefördert. Die Gruppengröße lag zwischen 8-11 Schü- ler*innen, die jeweils von zwei studentischen Honorar- kräften begleitet wurden. Die Schüler*innen im Alter von 6 bis 17 Jahren freuten sich, diese Wochen nicht nur zuhause zu verbringen, sondern in einem kinder- und jugendgerechten Rahmen, Zeit mit Gleichaltrigen zu nutzen und dabei durch ein Schüler*innen im Förderprogramm intensives sechsstündiges tägliches Förderprogramm Foto: Berrin Kapyapar, Stadt Essen einzelne schulische Inhalte nachzuarbeiten. Die Schüle- rin*innen erhielten die Unterrichtsmaterialien, welche An den Grundschulen wurden in den Sommerferien ihre Lehrer*innen ohnehin während der Corona-Schlie- ca.150 Kinder betreut und gefördert. Diese wurden in ßungszeiten zur Verfügung gestellt hatten und die durch 10 Gruppen auf 5 Schulstandorte (Münsterschule / die Kinder bzw. Jugendlichen nicht oder nur unzurei- Stadtkern, Bodelschwinghschule / Essen-Altendorf, chend eigenständig bewältigt werden konnten. Neuessener-Schule / Essen-Altenessen, Abzweig Leither Schule / Essen-Kray und Ludgerusschule / Essen-Werden) Die 18 Gruppen der Primarstufe und 24 Gruppen der verteilt. Die am Lernangebot teilnehmenden Schüler*- Sekundarstufen I/II konnten zu achtzig Prozent vom innen spielten und lernten in unterschiedlichen Gruppen Schulministerium NRW gefördert werden. Der verblei- mit maximal 15 Kindern pro Gruppe. bende Eigenanteil (20%) und eine Gruppe der Sekun- darstufe II wurden aus kommunalen Mitteln finanziert. In den Herbstferien wurden an der Stadthafenschule Essen-Vogelheim in der ersten Woche 30 Kinder aus der Jahrgangstufe 1 und 2 und in der zweiten Woche 35 Kinder aus der Jahrgangsstufe 3 und 4 betreut. 16
Qualifizierung der Studierenden Foto: Berrin Kapyapar, Stadt Essen Mit den Lernangeboten hat das Kommunale Integrations- zentrum mit seinen Kooperationspartnern in den Sommer- und Herbstferien mehr als 480 Kinder und Jugendliche gefördert. Das konstruktive Zusammenspiel der einzelnen Fachbereiche der Stadt Essen und der beteiligten Schulen ermöglichte überhaupt die kurzfristige Auflegung solch einer Maßnahme. Das Projekt kann als ein gemeinsamer Erfolg zur Unterstützung der Essener Schüler*innen gewertet werden, was auch die Rückmeldungen von Schüler*innen zeigen: „Die zwei Wochen in der Nachhilfe: Ich fand die Nach- hilfe toll, denn wir hatten tolle Lehrer. Die Lehrer konnten gut erklären und ich hatte auch viel Spaß und ich habe auch viel verstanden.“ „Die zwei Wochen waren toll: […] - du warst toll, hast immer geholfen, warst sehr sehr sehr unendlich nett. Du warst einer der besten Lehrer der Welt. Leider geht unsere Zeit vorbei und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen. Ich werde dich vermissen. […] Du warst einer der besten Lehrer die ich kenne. Ich hoffe wir begegnen uns irgendwann mal wieder.“ Tanju Dilekli „Alle Tugenden sind individuell, alle Laster sozial.“ Franz Kafka Berrin Kapyapar 17
Arbeitskreis Die Ziele des Arbeitskreises sind: Herkunftssprachlicher Unterricht o Eine stärkere Verzahnung mit den Inhalten der anderen Unterrichtsfächer (z.B. dem Sachunter- Der Herkunftssprachliche Unterricht (HSU) ist ein Ange- richt oder den Themen des Deutschunterrichts) bot für Schüler*innen mit internationaler Familienge- o Eine methodische Verstärkung des Unterrichts schichte, die zwei-oder mehrsprachig mit der deutschen (z.B. durch die Entwicklung und die Umsetzung Sprache und in einer oder mehreren anderen Sprachen von Standards der Sprachbeobachtung, Sprach- aufwachsen. Der HSU bietet mehrsprachigen Kindern die betrachtung, Sprachvergleich) Chance, auch die grammatischen Sprachstrukturen und die Literatur der Familiensprache kennenzulernen und o Erhöhung der Akzeptanz des HSU im Lehrer- ihre Schreibkompetenz in dieser Sprache zu erweitern. kollegium, bei Schülerinnen und Schülern als auch Eltern o Strukturelle Verbesserung des HSU (z.B. Rahmen- bedingungen in der Schule) Gemeinsam formulierte Ziele werden durch die interes- sierten HSU-Lehrkräfte im Schulalltag erprobt. Die HSU-Lehrkräfte haben häufig – auch sprachlich be- dingt – einen guten Kontakt zu den Schüler*innen und Eltern mit Migrationshintergrund. Deshalb bietet ihr verstärkter Einbezug in die Kommunikation zwischen Eltern, Kindern und Kollegium zum einen die Möglich- keit zur besseren Einschätzung der familiären Rahmen- Mehrsprachige Bücher bedingungen des Lernens, und eröffnet zum anderen Foto: Berrin Kapyapar auch Potenziale zur differenzierteren Einschätzung der Schulleistungen gerade der Kinder mit Migrationshinter- Der Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiter- grund. Die HSU-Lehrkräfte fungieren im Schulalltag als bildung Nordrhein-Westfalen vom 28. Juni 2016 veran- Vermittler zwischen den Kulturen. Sie können dem Kolle- kert den Herkunftssprachlichen Unterricht in den NRW gium Anregungen für eine verbesserte kultursensible - Schulvorschriften. Einbeziehung der Kinder mit Migrationshintergrund geben und diese mitleisten. Herkunftssprachlicher Unterricht wird in Essen zurzeit für 14 Sprachen angeboten: Hocharabisch, Albanisch, Die Nutzung dieser Potenziale möchte das Kommunale Bosnisch, Farsi, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Kurdisch, Integrationszentrum Essen durch den AK HSU unter- Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Türkisch. stützen. Der am häufigsten besuchte HSU war in Türkisch, Russisch, Polnisch und Hocharabisch. 49 Lehrer*innen sind im HSU in Essen tätig. Im Schuljahr 2019/2020 nahmen 4.560 Schüler*innen am HSU teil. In Absprache mit der unteren Schulaufsicht hat das Kom- munale Integrationszentrum Essen den Arbeitskreis Her- kunftssprachlicher Unterricht (AK HSU) im November 2018 gegründet, an dem nehmen kontinuierlich ca. 10 HSU-Lehrkräfte teilnehmen. Berrin Kapyapar „Bildung bedeutet, Talente zu entdecken und zu entwickeln.“ Joachim Gauck 18
Eltern mischen mit - in Deutsch als gemeinsamer Sprache und in jeweils der Sprache der Elternbegleiterinnen. Mitwirken heißt verändern! Acht Mütter sitzen im Elterncafé der Grundschule und hören aufmerksam zu, was die Elternmoderatorinnen Aysun und Samira über das deutsche Schulsystem er- zählen. Erst auf Deutsch, dann in Arabisch erläutern sie die Unterschiede zwischen Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Gesamtschule, und zwischen Eltern- beirat, Elternsprechtag, Klassenpflegschaftssitzung und Schulkonferenz. Eltern können bei der Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsarbeit mitreden und abstimmen. Viele von Am 21.08.2020 wurden den Elternmoderatorinnen ihre Zertifikate im Ratssaal durch das KI und das Elternnetzwerk NRW feierlich ihnen kennen diese Möglichkeiten der Mitwirkung übergeben. nicht oder wissen nicht genau, wie sie dort mitarbeiten Foto: Nurcan Çelik können. Auch Mütter, die selbst schon hier zur Schule gegangen sind, haben viele Fragen. „Ich möchte gerne Die Informationsveranstaltungen finden an den Orten mitarbeiten, aber mein Deutsch ist nicht so gut!“ sagt statt, wo die Eltern sind, z.B. in Familienzentren, Schulen, eine Mutter. Eltern-Cafés, Flüchtlingseinrichtungen, bei Migranten- organisationen und anderen Treffpunkten. Sie können als Die beiden Elternmoderatorinnen können sich gut in die eigenständige Veranstaltung oder z.B. auf Elternabenden Situation der Eltern versetzen und gehen auf die zahl- angeboten werden. Die Elternmoderatorinnen arbeiten reichen Fragen der Teilnehmerinnen ein, die sich nach zu zweit und führen die ca. dreistündige Informations- und nach am Gespräch beteiligen. „Es hat gut getan, die veranstaltung gemeinsam durch. Für ihre Tätigkeit er- eigenen Erfahrungen mit den anderen Frauen auszu- halten sie eine Aufwandsentschädigung als Wertschät- tauschen“, darin sind sich alle einig. Eine begeisterte zung ihres Engagements. Im Rahmen der Qualifizierung Teilnehmerin bedankt sich bei den Elternmoderatorinnen organisierten sie in der Praxisphase bereits 45 Veranstal- mit den Worten: „Ihr seid wie ein Licht in meinem Kopf!“ tungen mit insgesamt mehr als 600 Teilnehmer*innen. Das Projekt, in dem Aysun und Samira tätig sind, trägt Das Modellprojekt wurde vom Elternnetzwerk NRW ent- den Titel „Eltern mischen mit – Mitwirken heißt verän- wickelt und wird bis 2022 in 16 Kommunen in Zusam- dern!“ Eltern haben den Wunsch, dass ihre Kinder sich menarbeit mit den Kommunalen Integrationszentren, gut entwickeln und erfolgreich sind. Ziel des Projektes Migrantenorganisationen und Familienbildungsstätten ist es, Eltern mit Einwanderungsgeschichte zu aktivieren, durchgeführt. In Essen wurde das Projekt in Kooperation zu motivieren und zu stärken, sich für den Bildungserfolg mit der AWO Familienbildung und mit finanzieller Unter- ihrer Kinder einzusetzen und dazu in den Mitwirkungs- stützung des Landes NRW umgesetzt. Aufgrund des gremien von Kindertageseinrichtungen und Schulen en- großen Bedarfs wird der Einsatz der Elternmoderato- gagiert mitzuarbeiten. rinnen nach Abschluss der Projektphase aus städtischen Mitteln weiterfinanziert. In Essen wurden, in Absprache mit den Fachbereichen Jugend und Schule und mit Beteiligung des Essener Ver- bundes der Immigrantenvereine und der Familienbildungs- stätte der AWO, Eltern mit Einwanderungsgeschichte angesprochen, an dem Projekt teilzunehmen. Insgesamt wurden 18 Elternmoderatorinnen in Theorie und Praxis qualifiziert. Sie initiieren und moderieren Informations- veranstaltungen und Elterngespräche zu Themen wie bspw. deutsches Schulsystem, Schulpflicht, Elternmitwir- kungsmöglichkeiten in KiTa und Grundschule, Mehrspra- chigkeit, Gesundheitsförderung. Gleichzeitig Gleichzeitig ermutigen sie Eltern, sich für ihre Kinder zu engagieren, Tanris Breitkopf um positive Veränderungen in Gang zu setzen. In der ver- trauten Herkunftssprache können die Elternmoderato- „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden, es ist nicht genug, zu wollen, man rinnen Informationen weitergeben und Fragen beant- muss auch tun.“ worten. Häufig laufen die Veranstaltungen dreisprachig Johann Wolfgang von Goethe 19
Integrationsrat Essen - Ergebnisse der Wahl 2020 Der neue Integrationsrat konstituiert sich in seiner ersten Sitzung im Jahr 2021. Die aktuelle Wahlperiode umfasst die Jahre 2020 bis 2025. Bei seiner Arbeit wird der Integrationsrat durch ver- schiedenste Institutionen, Vereine und Verbände beraten. Plakat: EMG - Essen Marketing GmbH Eine ausführliche Übersicht zu den Ergebnissen, Analysen und der neuen Zusammensetzung sind auf der Seite des Mit der Kommunalwahl haben Bürger*innen mit Zuwan- Integrationsrates abrufbar: www.essen.de/integrationsrat derungsgeschichte in Essen am Sonntag, den 13. Sep- tember 2020 auf Grundlage des § 27 Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) 18 Mitglie- der des Integrationsrates direkt gewählt. Über 128.000 Wahlberechtigte waren aufgerufen, sich für ihre politische Vertretung aus den kandidierenden zwölf Wählergruppen und fünf Einzelbewerber*innen zu entscheiden. 15.735 Wähler*innen (12,22%) haben dieses Privileg genutzt. Die Wählerinnen und Wähler haben hierzu überwiegend die Möglichkeit der Stimmabgabe im Wahllokal genutzt (Briefwahl durch 3.808 Personen). Die Wahlberechtigten setzen sich aus Personen mit insgesamt 170 unterschied- lichen Staatsangehörigkeiten zusammen, mit einer Mehr- heit von 57,9% mit europäischer Staatsangehörigkeit, 29,4% aus Asien und deutlich weniger zum Beispiel aus Afrika (7,1%) oder Amerika (1,7%). Am stärksten vertretende Wahlberechtigte waren nach Staatsangehörigkeit: - Türkei mit 13,7% - Polen mit 13,7% - Syrien mit 7,3% Der Integrationsrat besteht insgesamt aus 27 stimmbe- rechtigten Mitgliedern. Neben den direkt nach § 27 GO NRW gewählten Mitgliedern werden neun Mitglieder durch den Rat der Stadt Essen aus dem Kreis der Rats- frauen und Ratsherren bestimmt. Geschäftsführung Telefon: 0201 88-88463 Internet: www.essen.de/integrationsrat E-Mail: info@integrationsrat.essen.de 20
Essener Verbund der Sowohl als Initiator und Umsetzer, als auch als Koope- rationspartner bringt der Essener Verbund sein großes Immigrantenvereine e.V. Organisationsnetzwerk bei unterschiedlichen Projekten regelmäßig ein. Das Spektrum seiner Aktivitäten reicht Der „Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.“ ist dabei beispielsweise von den Themen Bildung, Jugend ein Dachverband aller gemeinnützigen Migrantenorga- und Gesundheit über die Aktivierung von gesellschaftli- nisationen in Essen. Er wurde auf Initiative des Auslän- cher, beruflicher und politischer Teilhabe bis zum Klima- derbeirates am 23.11.2000 als Kooperationspartner der schutz, Sport und der Qualifikation von Frauen für die Stadt Essen gegründet. Vereinsarbeit. Mehr Informationen zum Essener Verbund und seinen vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangeboten sind unter folgendem Link abrufbar: www.immigran- tenverbund.de Kontakt Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. im KD 11/13 - Zentrum für Kooperation und Inklusion Karl-Denkhaus-Str. 11 - 45329 Essen Durch die zahlreichen Aktivitäten ist der Essener Verbund Telefon: 0201 - 55 79 340 stetig gewachsen. Heute erreicht er eine Mitgliederzahl Email: info@immigrantenverbund.de von über 70 Migranten-organisationen aus über 20 Her- kunftsländern. Von dieser Zusammenarbeit profitieren Mitbürger*innen ausländischer Herkunft, die Stadt und die gesamte Bevölkerung in Essen. Mitglied im Essener Verbund können, in Essen ansässige Migrantenorganisationen und deutschausländische Freundschafts- und Kooperationsvereine sein. Bedingung ist allerdings, dass sie vom zuständigen Finanzamt als gemeinnützig, mildtätig oder religiösen Zwecken dienend anerkannt worden sind. Die Kernaufgaben des Essener Verbundes sind im Rahmen eines Kooperationsvertrages mit der Stadt Essen geregelt. • Begleitung / Organisation von Beratungs- und Informationsveranstaltungen • Unterstützung in der Vereinsarbeit, Projektberatung/-entwicklung • Förderung / Austausch und Zusammenarbeit von Migrantenorganisationen • Sicherung der Zusammenarbeit mit Institutionen, Fachdienststellen und Organisationen • Weiterentwicklung der kommunalen Integrationsarbeit • Vernetzung / Transfer • Öffentlichkeitsarbeit Muhammet Balaban „Kooperation, Vernetzung und Austausch auf Augenhöhe – das ist das Erfolgsgeheimnis der kontinuierlichen und erfolgreichen Arbeit des Essener Verbundes. Seit 20 Jahren setzen wir uns ein für die Belange der Migrantinnen und Migranten in unserer Stadt. Essen ist vielfältig und weltoffen! Heute, morgen und übermorgen.“ 21
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