Endometriose: Wie Sie Hormonschwankungen und Schmerzen auf natürliche Weise in den Gri bekommen - Gesundheitskompass

 
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Endometriose: Wie Sie Hormonschwankungen und Schmerzen auf natürliche Weise in den Gri bekommen - Gesundheitskompass
Endometriose:
Wie Sie Hormonschwankungen und
Schmerzen auf natürliche
Weise in den Griff bekommen
Eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen ist die Endometriose. Oft leiden die Betroffenen
jahrelang an den Beschwerden, da sie als Regelschmerzen fehlgedeutet werden, bis die Diagnose gestellt wird.
In diesem Artikel erhalten Sie umfangreiche Informationen über die verschiedenen Faktoren, die mit der
Krankheit in Zusammenhang stehen. Vor allem aber erfahren Sie, was Sie selbst tun können, um die
Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern.
Endometriose: Wie Sie Hormonschwankungen und Schmerzen auf natürliche Weise in den Gri bekommen - Gesundheitskompass
Letzte Aktualisierung: 6. April 2021
Endometriose: Wie Sie Hormonschwankungen und Schmerzen auf natürliche Weise in den Gri bekommen - Gesundheitskompass
Experte/Expertin:
Barbara Tayler
Heilpraktikerin und Expertin für Alternativmedizin und Psychosomatik

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Fakten in der Übersicht

             Endometriose – was ist das? Endometriose ist eine häufige Unterleibserkrankung bei
             Frauen, die im Zeitraum von der ersten Regelblutung an bis zu den Wechseljahren
             auftreten kann und häufig mit zyklusabhängigen Schmerzen und anderen Beschwerden
             einhergeht. Die Gebärmutterschleimhaut siedelt sich in der Bauchhöhle, an Organwänden
             oder Nerven an und verursacht vielfältige Beschwerden bis hin zur Unfruchtbarkeit.

             Ursachen & Risikofaktoren: Mehrere Theorien werden diskutiert, die eindeutige Ursache
             ist noch unklar. Vermutet werden:
                    Hormonstörungen

                    Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die in den Bauchraum gelangen
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Entzündungsprozesse

    angeborene Endometriose

    Fehlfunktionen des Immunsystems

    Giftstoffbelastung bzw. Mikronährstoffmangel (v. a. Vitamin A)

    Mitochondriendysfunktion

    Darmdysbiose

    Risikofaktoren: frühe Menarche, späte Menopause, keine Schwangerschaft, kurze
    Stillzeit, Operationen an der Gebärmutter, Mikronährstoffmangel, oxidativer Stress,
    silent inflammation, Übergewicht, Ernährungsfehler, Giftbelastung, genetische
    Disposition

Symptome: Schmerzen im Unterleib und Rücken, Unterleibskrämpfe,
Menstruationsstörungen, starke Blutungen, Magen-Darm-Beschwerden,
Kreislaufprobleme, depressive Verstimmung u. a.

Diagnose und Tests: Anamnese, körperliche Untersuchung, Ultraschall,
Bauchspiegelung, Gewebeentnahme, in seltenen Fällen MRT

Prognose und Verlauf: Die Endometriose verläuft meist chronisch, spontane
Remissionen sind ebenso möglich wie eine zunehmende Verschlimmerung der
Beschwerden und eine Ausbreitung auf andere Organe. Es besteht die Gefahr von
Verwachsungen befallener Organe mit dem Bauchfell oder mit umliegendem Gewebe.
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Auch kann es zur Infiltration der Schleimhautzellen in Nerven oder Organe kommen.
Zudem ist die Empfängnisbereitschaft erschwert und das Risiko von Komplikationen rund
um Schwangerschaft und Geburt ist erhöht.

Empfohlene Ernährung: Eine anti-entzündliche Ernährung entspricht einer gesunden,
vollwertigen Ernährung, die reich an Gemüse, Obst, Vollwertprodukten, fettem Fisch,
Nüssen, Saaten und pflanzlichen Ölen ist. Viel rotes Fleisch, Alkohol und Zucker wirken
nachweislich entzündungsfördernd und erhöhen das Endometriose-Risiko.

Therapie und Prävention:
    Mikronährstoffe: Mikronährstoffe unterstützen die Therapie, regulieren den
    Hormonspiegel und den Zellneubildungsprozess und stoppen Entzündungen. Von
    Bedeutung sind: Antioxidantien (z. B. Vitamin A, C, E, Coenzym Q10, Selen), B-
    Vitamine, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe (Resveratrol,
    Quercetin, EGCG im Grüntee-Extrakt, Curcumin), Magnesium, Zink, Eisen

    Lebensstil: Sport und Bewegung, Abbau von Übergewicht, Alltagsrituale,
    Entspannungstechniken, erholsamer Schlaf, positive Lebenseinstellung sowie
    Verzicht auf Alkohol und Nikotin sind Grundlage einer erfolgreichen Endometriose-
    Therapie.

    Konventionelle Therapie:
        medikamentöse Therapie: Schmerzmittel, Antidepressiva, hormonelle
        Behandlung mit Gestagen, GnRH-Analoga, Antibaby-Pille
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operative Therapien: Entfernung der Endometrioseherde, Laserbehandlung, in
               schweren Fällen (Teil-)Entfernung der betroffenen Organe, Entfernung der
               Gebärmutter bzw. Eierstöcke

           Ganzheitliche Therapie: Phytotherapie (Frauenmantel, Schafgarbe, Himbeerblätter,
           Mönchspfeffer), ätherische Öle, Wärmeanwendungen, Akupunktur, Darmsanierung,
           Entsäuerung und Entgiftung, Schröpfen, Melatonin

       Checkliste und Empfehlungen bei Endometriose: Das können Sie selbst tun.

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Was ist Endometriose?

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Endometriose in der Übersicht
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Endometriose ist nach Myomen die zweithäufigste Unterleibserkrankung bei Frauen.

             Im Bauchraum findet sich versprengtes Schleimhautgewebe, das der
             Gebärmutterschleimhaut ähnelt und zyklusabhängige Beschwerden auslösen kann.

             Der Krankheitsbeginn ist meist zwischen Beginn der Pubertät und den Wechseljahren.

             Bei vielen Frauen geht die Erkrankung mit einer eingeschränkten Fruchtbarkeit einher.

             Differentialdiagnostisch muss die Endometriose vom Polyzystischen Ovarialsyndrom
             (PCO-Syndrom), von Myomen, vom prämenstruellen Syndrom und von den
             Wechseljahren abgegrenzt werden.

Vorkommen und Auftreten

Die Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Dabei kommt es zu einer
Versprengung von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, sich während des Menstruationszyklus
verändert und Beschwerden verursacht. Betroffen sind häufig die Außenwände von Gebärmutter, Eierstöcke und
Eileiter, Blase, Scheide oder Darm. Andere Organe sind sehr selten betroffen.

Etwa 4-12% aller Frauen erkranken während der geschlechtsreifen Phase an einer Endometriose. Der
Krankheitsbeginn liegt zwischen Eintritt der Pubertät und der Menopause. Genaue Zahlen über die Häufigkeit der
Erkrankung gibt es nicht, da bei vielen Frauen fälschlicherweise Regelschmerzen oder das prämenstruelle
Syndrom (PMS) vermutet werden.
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Auch symptomlose Verläufe sind möglich; die Diagnose wird dann eher zufällig gestellt. Bei 30-50% der Frauen
mit unerfülltem Kinderwunsch werden Endometrioseherde gefunden, viele der Patientinnen haben keine
Beschwerden. Die Tendenz, im Laufe des Lebens an der Endometriose zu erkranken, ist unter Verwandten
ersten Grades leicht erhöht.

         Hinweis

         Aufbau und Funktion der Gebärmutterschleimhaut
         Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist die innerste Schicht des Uterus. Sie besteht
         aus verschiedenen Geweben und Drüsen und ist sehr gut durchblutet. Unter Einfluss des
         Östrogens wird die Gebärmutterschleimhaut während des Zyklus aufgebaut und für die
         Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Kommt es zu keiner Schwangerschaft, wird
         die oberste Schleimhautschicht (Stratum functionale) am Ende des Zyklus wieder abgestoßen
         und als Regelblutung ausgeschieden.

Die Endometriose kann eine der Ursachen sein, die die Fruchtbarkeit der Frau einschränkt und in der
Schwangerschaft zu Komplikationen führen kann.
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Nach der Schwangerschaft kommt die Erkrankung oft spontan zu einem Stillstand. Langes Stillen scheint das
Endometriose-Risiko in späteren Jahren zu verringern.

Bei vielen Frauen verschwinden die Beschwerden mit Beginn der Wechseljahre. In Einzelfällen kann es jedoch
sogar zu einer Verschlimmerung der Beschwerden nach der Menopause kommen.

Bei Männern kann eine Endometriose in sehr seltenen Fällen nur auftreten, wenn Sie therapiebedingt hohe
Dosen an Östrogen verabreicht bekommen.

Differenzierung

Abzugrenzen ist die Endometriose vom Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom).

Die Ursache der Beschwerden beim PCO-Syndrom liegt an der Überproduktion von männlichen Hormonen und
an der Bildung mehrerer Zysten an den Eierstöcken.

Ebenso können Myome zu zyklusabhängigen Beschwerden im Unterleib führen.

Auch das prämenstruelle Syndrom sowie Wechseljahresbeschwerden können mit Symptomen einhergehen,
die der Endometriose ähneln.

                                                     . . .
Ursachen und Risikofaktoren

    Das-Wichtigste-in-Kürze

    Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht

       Die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt.

       Vermutungen:
           Schleimhautzellen, die in die Bauchhöhle wandern

           Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut

           Fehlfunktion des Immunsystems

           angeborene Schleimhautinseln außerhalb der Gebärmutter

           Hormonstörungen

           gelockerte Zwischenzellverbindungen in der Gebärmutterwand

           Fehlregulationen des Körpers aufgrund von Schwermetallbelastung bzw.
           Mikronährstoffmangel (v. a. Vitamin A)

           Mitochondriendysfunktion / oxidativer Zellstress

           Störungen des Darm-Mikrobioms
Risikofaktoren: u. a. frühe Menarche, Menstruationsstörungen, späte Menopause,
             Übergewicht, kurze Stillzeit, operative Eingriffe an der Gebärmutter (Kaiserschnitt,
             Kürettage etc.), Mikronährstoffmangel, Giftbelastung, Ernährungsfehler, chronische
             Entzündungen, Stress, genetische Disposition

Die Ursachen für die Entstehung der Endometriose sind noch nicht eindeutig geklärt.1

Verschiedene Theorien werden diskutiert:

Einerseits   vermuten     Wissenschaftler,   dass   möglicherweise   ein     Teil    des   Menstruationsblutes,     das
Schleimhautzellen aus der Gebärmutter enthält, über den Eileiter in die Bauchhöhle gelangt (retrograde
Menstruation). Die Zellen könnten sich dort an der Außenwand von Organen ansiedeln und vermehren, wodurch
Endometrioseherde entstehen (Transplantationstheorie).

Ebenso könnten aufgrund von Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut Zellen, entsprechend Metastasen,
über das Lymphsystem verschleppt werden und sich an anderen Stellen einnisten. Der oft damit einhergehende
erhöhte Homocysteinwert im Blut befeuert die Entzündungsprozesse noch zusätzlich.

Eine weitere mögliche Ursache ist oxidativer Stress, der durch Sauerstoffradikale entsteht. Zwar sind
Sauerstoffradikale eine normale chemische Reaktion in Stoffwechselprozessen, im Übermaß gebildet und bei
einem Mangel an Radikalfängern (Antioxidantien) richten sie allerdings Schäden in den Mitochondrien an und
stören Zellfunktionen.2 Diese Veränderungen auf der Zellebene begünstigen die Entwicklung einer
Endometriose,   die     gestörte   Energieproduktion   und   vermehrte     Bildung    freier   Radikale   scheint   laut
wissenschaftlichen Erkenntnissen ursächlich daran beteiligt zu sein.3
Andererseits wird diskutiert, dass verstärkte Bewegungen und Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur
zu kleinen Verletzungen der Schleimhaut führen könnten, wodurch sich Zellen lösen und über die Eileiter in den
Körper gelangen.4

Manche Forscher gehen auch davon aus, dass bereits im Mutterleib beim weiblichen Fötus die
Schleimhautinseln an anderen Organen angelegt werden und daher von Geburt an das Endometriose-Risiko
erhöht ist (Metaplasie-Theorie). Diese Theorie liefert auch eine Erklärung, weshalb in seltenen Fällen
Endometriose auch beim Mann auftreten kann. Laut einer Studie scheinen Vitamin A und Melatonin an der
Entwicklung und Ausbildung eines gesunden Endometriums eine Rolle zu spielen. Störungen in dieser Phase
scheinen im Zusammenhang mit der Bildung von Schleimhautgewebe an anderen Organen, so auch beim
männlichen Fötus zu stehen.5

Eine weitere Theorie ist, dass die Zwischenzellverbindungen gelockert sind und sich dadurch Zellen aus dem
Gewebeverband in der Gebärmutter lösen, in andere Gewebe eindringen und sich dort ansiedeln könnten.

Auch eine Fehlfunktion des Immunsystems könnte Auslöser der Erkrankung sein, da ein gesunder Körper das
Schleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutter normalerweise abbaut.

Störungen der Mitochondrien, die u. a. in Zellen des Immunsystems und des Darmmikrobioms vorkommen,
scheinen entscheidend an der Entstehung der Endometriose beteiligt zu sein. Auch in diesem Fall fanden
Forscher   heraus,   dass   ein   Vitamin   A-Mangel   sowie   Veränderungen   im   Melatoninhaushalt   damit
zusammenhängen.6

Hormonstörungen, wie z. B. die Überproduktion von Östrogen oder eine Progesteronresistenz, könnten die
Ansiedlung, das Wachstum und die Aktivierung der Schleimhautzellen auf anderen Organen begünstigen.

Begünstigend für die Entstehung der Endometriose gelten folgende Faktoren:
frühes Einsetzen der ersten Regelblutung (Menarche), Menstruationsstörungen, späte Menopause

kurze Stillzeit

genetische Disposition

Übergewicht und entzündungsfördernde Hormone aus dem Fettgewebe

chronische Entzündungen

Stress und ungesunde Lebensweise

Ernährungsfehler

Medikamente

Störungen der Darmflora

Leberschwäche

Eingriffe an der Gebärmutter wie Kaiserschnitt, Kürettage etc.

Schwermetallbelastung (v. a. Cadmium, Nickel)

Belastung mit Chemikalien und Giftstoffen aus Kosmetika, Pestizide und Herbizide, Weichmacher in
Kunststoffen etc.
Hinweis

        Was ist oxidativer Stress?
        Oxidativer Stress entsteht durch das Überangebot an freien Radikalen. Freie Radikale sind
        Verbindungen, die auf Grund eines „verlorenen“ Elektrons chemisch instabil, kurzlebig und
        hoch reaktiv sind. Sie entreißen anderen Molekülen Elektronen, um selbst wieder in einen
        stabilen Zustand übergehen zu können. Dadurch ändern sich jedoch deren Eigenschaften. In
        unserem    Körper   kann   es   durch   zu   viele   freie   Radikale   (oxidativer   Stress)   zu
        Funktionsstörungen innerhalb der Zellen und zu Krankheiten kommen.
        Freie Radikale entstehen als Nebenprodukte bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen in
        unserem Organismus. Vor allem bei der Produktion von Energie für die Zellen in den
        Mitochondrien, wo aggressiver Sauerstoff verarbeitet wird, entstehen sehr viele freie Radikale.
        Sie sind aber nicht nur schädlich. Unter anderem erfüllen freie Radikale wichtige Aufgaben in
        der Immunabwehr, da sie Fremdorganismen, zum Beispiel Bakterien und Viren attackieren.
        Damit körpereigene Strukturen wie die Bausteine der Erbsubstanz, Eiweiße wie Enzyme und
        besonders ungesättigte Fettsäuren der Zellwand keinen Schaden nehmen, muss die Zelle sich
        selbst vor Angriffen von freien Radikalen schützen. Dies übernehmen Radikalfänger,
        sogenannte Antioxidantien. Sie können Elektronen abgeben, dadurch freie Radikale entgiften
        und sich selbst in einem Kreislauf von Reaktionen regenerieren

Frauen, die über lange Zeit ohne Pause orale Kontrazeptiva (z. B. Antibaby-Pille) eingenommen haben, haben
offensichtlich ein geringeres Risiko, an einer Endometriose zu erkranken. Eine italienische Studie kam zu dem
Ergebnis, dass 94% der Frauen, die nach operativer Entfernung von Endometrioseherden dauerhaft die Pille
einnahmen, keine Endometrioseherde mehr entwickelten.7

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Symptome der Endometriose

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Symptome in der Übersicht

            starke Schmerzen, häufig zyklusabhängig, Lokalisierung abhängig vom Ort der
            Endometrioseherde

            Menstruationsstörungen wie starke und langanhaltende Blutungen, fehlender Eisprung,
            Schmier- und Zwischenblutungen, ausbleibende Periode

            Beschwerden im Bereich von Darm (Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Krämpfe) und
            Harnwege (Harnwegsinfekte, Störungen beim Wasserlassen, Blut im Urin)

            ungewollte Kinderlosigkeit
erhöhte Infektanfälligkeit und Körpertemperatur, Müdigkeit, Erschöpfung

Die Beschwerden, die von einer Endometriose verursacht werden, können Regelschmerzen ähneln. Bei einigen
Patientinnen verläuft die Endometriose symptomlos, so dass die Schleimhautabsiedelungen eher zufällig
diagnostiziert werden.

Die Art und Ausprägung der Beschwerden ist davon abhängig, wo sich das Schleimhautgewebe angesiedelt hat.
Unabhängig von der Lokalisation treten die Beschwerden durch die versprengte Schleimhaut zyklusabhängig
auf. Die Schleimhautschicht wird abgestoßen, die Endometrioseherde bluten, das Blut kann jedoch nicht
abfließen und muss von den Makrophagen und anderen Immunzellen abgebaut werden.

Am häufigsten finden sich Endometrioseherde an der Außenwand der Eileiter, der Gebärmutter, der Scheide, der
Blase oder des Dickdarms.

Auch der Ischiasnerv und die Sakralwurzeln, aus denen die Nerven der Unterleibsorgane und Schließmuskeln
entspringen, können betroffen sein.

In seltenen Fällen können Schleimhautzellen über das Lymphsystem auch zu anderen Organen wie zur Lunge
oder ins Gehirn gelangen und sich dort ansiedeln.

Generell kann es auch zu Verwachsungen mit dem Bauchfell kommen oder zu Einwachsungen des
Schleimhautgewebes in das betroffene Organ. Diese Patientinnen leiden dann zumeist unter dauerhaften
Schmerzen.

Häufige Beschwerden sind:

Schmerzen

    (starke) Unterleibsschmerzen, vor allem vor und während der Menstruation, ggf. auch um den Zeitpunkt des
    Eisprungs

    Rückenschmerzen, vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins

    ausstrahlende Schmerzen in Gesäß und Oberschenkel

    Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

    Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Urinieren

    chronische, dauerhafte, auch ausstrahlende Schmerzen unklaren Ursprungs

    Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen (zyklusabhängig)

Menstruationsstörungen

    Schmier- oder Zwischenblutungen

    sehr starke oder lang andauernde Blutungen

    unregelmäßige Blutungen/Zyklusstörungen
ausbleibender Eisprung

   ausbleibende Periode

Darmbeschwerden

   Blähungen

   Verstopfung oder Durchfall

   Darmkrämpfe

   Blutungen aus dem Darm

   Darmentleerungsstörungen

   Reizdarmsyndrom

Beschwerden der Harnwege

   Neigung zu Harnwegsinfekten

   Blut im Urin

   Harnverhalt

   häufiger Harndrang

   Blasenentleerungsstörungen
Krämpfe der Blasenmuskulatur

Sonstige Symptome

    depressive Verstimmungen

    ungewollte Kinderlosigkeit

    erhöhte Infektanfälligkeit

    Müdigkeit, Erschöpfung

    Schwindel und Kreislaufstörungen

    Gewichtszunahme aufgrund erhöhtem Östrogenspiegel und Neigung zu Fettansammlungen

    erhöhte Körpertemperatur

    Husten vor und während der Menstruation

Im speziellen Fall der Endometriose des Ischiasnervs bzw. der Sakralwurzeln im Becken kann es zu einer
allmählichen Zerstörung des Ischiasnervs kommen.

Die Symptome sind im Fall der Ischias-Endometriose:

    brennende oder stechende Schmerzen im unteren Rücken, im Bereich von Gesäß und
    Oberschenkelrückseite, ausstrahlend bis in die Beine und Füße
Taubheitsgefühle oder Gefühl von „Ameisenlaufen“ in den Genitalien, im Nervenverlauf entlang der Beine
    und an der Fußsohle oder -kante

    Treppensteigen wird zunehmend mühsamer, Beweglichkeit der Fußgelenks ist eingeschränkt

Endometrioseherde in weiter entfernten Regionen wie Lunge, Leber, Gehirn, Magen oder Zwerchfell kommen
sehr selten vor.

Die Symptome variieren von Krampfanfällen, heftigen Kopfschmerzen und Gangstörungen (zerebrale
Endometriose) über Husten, Atemnot, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen (pulmonale Endometriose) bis hin zu
Schmerzen im Bereich von Brust, Oberbauch, rechter Schulter und rechtem Arm (Zwerchfell-Endometriose).

Da Beschwerden in diesen Organen jedoch zahlreiche andere Ursachen haben können, sollten Sie diese immer
ärztlich abklären lassen.

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Diagnose und Tests bei Endometriose

         Das-Wichtigste-in-Kürze
Diagnose in der Übersicht

             Anamnesegespräch: typische Symptome, die zyklusabhängig auftreten

             Tastuntersuchung: verhärtetes und druckschmerzhaftes Gewebe

             Ultraschalluntersuchung: größere Endometrioseherde, Zysten und Verwachsungen
             erkennbar

             Bauchspiegelung und Entnahme von Gewebeproben

             Bluttest und Mitomic Endometriosis Test

             in seltenen Fällen MRT zur weiteren Abklärung

             Differenzialdiagnosen: Ausschluss anderer Unterleibserkrankungen (z. B. PCO-Syndrom,
             prämenstruelles Syndrom, Myome, Darm- und Blasenerkrankungen)

Der Ansprechpartner bei Verdacht auf Endometriose ist ein gynäkologischer Facharzt.

Diagnoseweisend sind oft schon die Symptome wie zyklusabhängige Beschwerden und Begleiterscheinungen,
starke Regelschmerzen und -blutungen, Unterleibskrämpfe, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und
Rückenschmerzen.

Wenn bei nahen Verwandten wie der Mutter oder der Schwester bereits eine Endometriose diagnostiziert wurde,
erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass die Patientin ebenso davon betroffen ist.
Da die Symptome jedoch von den Frauen oft als „normale“ Regelschmerzen empfunden werden oder dem
prämenstruellen Syndrom ähneln, wird die Diagnose oft erst nach vielen Jahren gestellt.

Große Endometrioseherde können mittels einer Tastuntersuchung der Bauchdecke, der Scheide, des
Muttermunds und des Enddarms festgestellt werden. Das Gewebe ist meist verhärtet und druckschmerzhaft,
auch Verwachsungen sind feststellbar.

Weitere   Erkenntnisse    kann    die    Ultraschall-Untersuchung    ergeben.   Größere    Endometrioseherde,
Gewebeverwachsungen und Zysten können so festgestellt werden. Vor allem Endometriose an den Eileitern und
Eierstöcken, der Gebärmutter, der Scheidenwand und der Blase sind so zu nachzuweisen. Sie erscheinen im
Ultraschall als kleine dunkle Flecken.

Bluttests ergeben oft keine eindeutigen Hinweise auf eine Endometriose, weshalb selten Blutuntersuchungen zu
Diagnosezwecken angeordnet werden. Bei manchen Patientinnen kann ein bestimmter Blutwert während der
Menstruation erhöht sein, das sogenannte CA-125.

Wissenschaftler der Oxford-Universität haben einen Test entwickelt, den Mitomic Endometriosis Test (MET),
der in 90% der Fälle die Krankheit bereits in frühen Stadien feststellen kann. Er kann Schäden und Mutationen in
der mitochondrialen DNA erkennen und damit die Diagnose von Krankheiten wie Endometriose erleichtern.

Da die Schleimhautzellen in der Bauchhöhle versprengt und oft nur als winzige Herde auftreten können und um
die Diagnose zu sichern, kann eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) angeraten sein.
Die Untersuchung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Durch kleine Schnitte in der Bauchdecke werden eine
winzige   Kamera   sowie   feine   Operationsinstrumente   in   die   Bauchhöhle   eingeführt   und   dort   nach
Endometrioseherden, Verwachsungen oder blutgefüllten Zysten („Schokoladenzysten“) gesucht.

Verdächtiges Gewebe wird entnommen und im Labor untersucht.

Wenn die Proben den Verdacht auf Endometriose bestätigen, können im Fall zusätzlicher, zyklusabhängiger oder
andauernder Beschwerden im Bereich des Darms oder der Blase weitere Untersuchungen sinnvoll sein.

Eine Blasen- oder Darmspiegelung gibt dann Aufschluss, ob die Symptome von versprengten
Endometrioseherden kommen.

Nur in besonders schweren Fällen oder bei Verdacht, dass die Schleimhautzellen andere Organe oder Nerven
bereits infiltriert haben, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.

Differenzialdiagnostisch müssen andere gynäkologische Erkrankungen, vor allem das Polyzystische Ovarial-
Syndrom (PCO-Syndrom), Darm- oder Harnwegserkrankungen ausgeschlossen werden.

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Krankheitsverlauf und Prognose
Das-Wichtigste-in-Kürze

        Krankheitsverlauf in der Übersicht

             Endometriose nimmt häufig einen chronischen Verlauf, die Endometrioseherde können
             sich weiter vergrößern und noch andere Organe befallen.

             Die Infiltration der Schleimhautzellen in andere Organe oder Nerven ist möglich, was zu
             Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen führen kann.

             Verwachsungen der Endometrioseherde mit Bauchfell und Binde-, Nerven- oder
             Muskelgewebe sind möglich.

             Die Fruchtbarkeit der Frau kann eingeschränkt sein.

             Es besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen in der Schwangerschaft oder
             während der Geburt.

In den meisten Fällen nimmt die Endometriose einen chronischen Verlauf und zeigt sich bei jeder Frau mit
einem individuellen Beschwerdebild. Auch ist die spontane Rückbildung der Schleimhautinseln möglich.
Wenn die Erkrankung fortschreitet, kommt es zu einer Vergrößerung und Ausbreitung der Endometrioseherde,
weitere Organe können miteinbezogen werden. Wenn sich die Schleimhaut auf den Außenwänden anderer
Organe ansiedelt, kommt es dort häufig zu zyklusabhängigen Schmerzen, Krämpfen und sonstigen
Beschwerden.

Die Schleimhautzellen können tief in das betroffene Organ einwachsen und es infiltrieren, was dort zu
Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen kann (tief infiltrierende Endometriose, TIE). Diese
Endometrioseherde können sich, ähnlich wie ein Tumor, weiter ausdehnen und das befallene Organ schädigen.

Die tief infiltrierende Endometriose zählt jedoch nicht zu den bösartigen Erkrankungen.

Im Darm kann es durch Infiltrationen zu Einschränkungen in der Darmperistaltik bis hin zum Darmverschluss
kommen, in der Blase zu Blasenentleerungsstörungen und häufig wiederkehrenden Entzündungen.

Im Bereich der Harnleiter können die Endometrioseherde Komplikationen verursachen, wenn sie die Harnwege
verengen und dadurch Harnrückstau verursachen.

Zudem können die Schleimhautinseln zu Verwachsungen zwischen verschiedenen Gewebsschichten oder
zwischen Organen und Bauchfell führen.

Auch der Befall des Ischiasnervs oder anderer Beckennerven kann ausgeprägte Symptome bis hin zu
Taubheitsgefühlen und Einschränkung der Beweglichkeit mit sich bringen.

Das Krebsrisiko ist bei Endometriose nicht signifikant erhöht.
Klassifikation der Endometriose-Stadien gemäß der EEC (Endoscopic Endometriosis Classification)

Stadium     Beschreibung

I           Endometrioseherde im kleinen Becken < 5mm
            Endometrioseherde am Muttermund < 5 mm
            beide Eileiter frei durchgängig

II          Endometrioseherde im kleinen Becken > 5 mm
            Endometrioseherde am Muttermund > 5 mm
            Endometrioseherde an der Harnblase
            Verwachsungen im Bereich der Eierstöcke oder Eileiter und Verengung der Eileiter
            Endometriose des Bauchfells im Bereich von Gebärmutter, Scheide und Enddarm

III         tiefe Infiltrierung der Schleimhautzellen in den Gebärmuttermuskel
            Endometriose am Übergang der Eileiter in die Gebärmutterhöhle
            Schokoladenzysten an den Eierstöcken
            Endometriose an den Gebärmutterbändern

IV          Endometriose an anderen Organen, im gesamten Bereich der Bauchhöhle
            selten auch Befall von Lunge, Gehirn, Haut oder Ischiasnerv

Die Endometriose kann eine Ursache für die Unfruchtbarkeit der Frau sein. Jedoch werden auch viele
Endometriose-Patientinnen trotz der Erkrankung schwanger.

Im Fall einer Schwangerschaft verlaufen die meisten Schwangerschaften komplikationslos.
Allerdings können Komplikationen wie Fehlgeburten, eine Plazenta praevia (Fehllage des Mutterkuchens),
Eileiterschwangerschaften oder Geburtsrisiken aufgrund verringerter Elastizität des Geburtskanals gehäuft
auftreten.

Bei manchen Frauen verschwinden nach einer Schwangerschaft und/oder langer Stillzeit die Endometriose-
Beschwerden, jedoch ist eine Schwangerschaft keine Garantie für ein Ausheilen der Erkrankung.

                                                    . . .

Ernährung bei Endometriose

         Das-Wichtigste-in-Kürze

         Ernährung in der Übersicht

             Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der
             Ausgewogenheit der einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen.

             Eine gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich – das
             Gegenteil der Western Diet, die pro-entzündlich wirkt.
Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-
             3-Fettsäuren und viele weitere Mikronährstoffe. Praktisch heißt das: Viel Gemüse, Obst,
             Vollkornprodukte, fetter Fisch, Nüsse, Saaten und kaltgepresste pflanzliche Öle.

             Viel rotes Fleisch erhöht nachweislich das Endometriose-Risiko und ruft vermehrt
             Beschwerden hervor.

             Die tägliche Verwendung schmerzlindernder und entzündungshemmender Gewürze kann
             die Endometriose-Beschwerden spürbar erleichtern.

Eine pro-entzündliche Ernährung ist oft Risikofaktor oder Auslöser bei zahlreichen Erkrankungen. Sie fördert eine
chronische Entzündung, die Arterien verkalken lässt, unseren Darm und unser Immunsystem schwächt, unsere
Psyche negativ beeinflusst und letztlich Zellstress entstehen lässt. Wie im Kapitel Ursachen ausführlich
dargestellt, sind entzündliche Prozesse auch bei Endometriose an der Entstehung beteiligt. Mit einer gesunden,
anti-entzündlichen Ernährung können Sie das Krankheitsgeschehen bei Endometriose in Ihrem Körper selbst
mitbeeinflussen:

    Sie können das Entzündungsgeschehen in Ihrem Körper mildern/nicht zusätzlich durch
    entzündungsfördernde Lebensmittel befeuern.

    Sie versorgen Ihren Körper mit lebenswichtigen Mikronährstoffen.
Sie schützen sich präventiv vor Begleiterkrankungen, die sich zusätzlich negativ auf eine Endometriose
    auswirken.

    Sie erreichen und halten langfristig Ihr Normalgewicht.

Probleme der heutigen Ernährung

Obwohl in Deutschland kein Mangel an Nahrungsmittelvielfalt herrscht, wird eine naturbelassene Ernährung mit
vielen qualitativ hochwertigen und unverarbeiteten Produkten immer seltener. Volle Arbeitstage, Alltagsstress,
keine Zeit zu kochen und auch der Mangel an Wissen und Fähigkeiten führen zunehmend zu einer ungesunden
Ernährung.

Fertigprodukte statt frisch kochen: Western Diet

Diese Art der Ernährung wird oft unter dem Begriff Western Diet zusammengefasst, weil sie vor allem in den
westlichen Industrieländern weit verbreitet ist und sich zunehmend auch in Ländern mit traditionell gesunder
Ernährung ausbreitet – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung.

        Hinweis

        Merkmale der Western Diet
hochkalorisch,   zuckerreich,   gesättigte   Fettsäuren,    Transfettsäuren,   salzreich,   viele
         Konservierungsstoffe und hochverarbeitete Produkte (Fastfood, Fertigprodukte, „Junkfood“) –
         dagegen wenig frisches Obst und Gemüse, keine hochwertigen Pflanzenöle, wenig komplexe
         Kohlenhydrate, wenige Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe

Nährstoffzufuhr aus dem Gleichgewicht

Ob das, was wir täglich essen für uns gesund oder ungesund ist, liegt vor allem an der Ausgewogenheit der
einzelnen Nährstoff-Gruppen, die wir essen. Unsere Lebensmittel setzen sich zum einen aus Makronährstoffen
zusammen, die uns Energie und Baumaterial liefern: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße.

Auf der anderen Seite enthalten Lebensmittel auch unzählige Mikronährstoffe, die das Umsetzen der
Makronährstoffe im Stoffwechsel erst möglich machen: Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Fettsäuren,
Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe.

Ungesund wird eine Ernährung dann, wenn die einzelnen Gruppen nicht mehr im Gleichgewicht zueinander
stehen. Arbeit findet z. B. heute sehr oft als sitzende Tätigkeit am Schreibtisch statt, wo keine bis kaum Kalorien
verbrannt werden – jedoch dominieren Kohlenhydrate nach wie vor zu einem großen Anteil unsere tägliche
Ernährung, was die Entwicklung einer chronischen Entzündung besonders fördert – das ständige Zuviel.

Anti-entzündliche Ernährung: Profitieren Sie auf allen Ebenen

Erst gravierende Erkrankungen und Ereignisse wie Endometriose lassen uns aufhorchen und führen oft zu
einem Wendepunkt im Leben: Lassen Sie es gar nicht erst soweit kommen!
Sich gesund zu ernähren heißt nicht sich selbst zu kasteien, zu verzichten oder strikte Pläne einzuhalten. Es
bedeutet Neues kennenzulernen, alte Wege zu verlassen und sich jeden Tag fitter, gesünder und
leistungsfähiger zu fühlen statt immer müde, abgeschlagen und energielos. Sie können dabei Schritt für Schritt
etwas an Ihrer Ernährung ändern, statt zu versuchen, von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Eine
gesunde Ernährung ist vor allem anti-entzündlich und abwechslungsreich– das Gegenteil der Western Diet, die
pro-entzündlich wirkt.

Was ist antientzündliche Ernährung?

Anti-entzündlich heißt, es sind reichlich Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe, Omega-3-Fettsäuren und
viele weitere Mikronährstoffe enthalten. Eine pro-entzündliche Ernährung ist einer der Hauptauslöser für eine
chronisch-schwelende Entzündung in unserem Körper, die stille Entzündung (silent inflammation).

Die folgende Tabelle stellt Ihnen wichtige anti- und pro-entzündliche Nahrungsmittelgruppen vor:

Anti-entzündliche Nahrungsmittel und pro-entzündliche Nahrungsmittel

Anti-entzündliche Ernährung                                           Pro-entzündliche Ernährung

Olivenöl, Walnussöl, Leinöl, Hanföl                                   frittierte Lebensmittel, Margarine, Sonnenblumenöl,
                                                                      Schweineschmalz, Sojaöl, Maiskernöl

Obst (zuckerarme Sorten bevorzugen): Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel     Fast Food, Fertigprodukte, Süßigkeiten, industriell
Gemüse, mindestens „5 am Tag“: grüne Blattgemüse, Brokkoli, Spinat,   gefertigte Snacks
Kohlsorten, Topinambur, alle Salate, Wildkräuter
Vollkornprodukte: Getreideprodukte aus dem vollen Korn inklusive aller   Produkte aus Auszugsmehlen („Weiß“), Weizen
Ballaststoffe

Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Tofu                        Wurstwaren, viele Milchprodukte
Eier: moderater Konsum (mind. Bio-Freiland-Haltung)

fetter Seefisch: Lachs, Makrele, Sardinen                                Schweinefleisch

frische Kräuter, antientzündliche Gewürze wie Chili, Kurkuma, Ingwer     sehr salzreich
Sulfide: Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich

Getränke und Tee: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, grüner     Softdrinks, häufiger Alkoholkonsum, Milchmixgetränke
Tee

Nüsse und Saaten: Walnüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Kürbiskerne,         Erdnüsse, gesalzene und aromatisierte
Macadamianüsse                                                           „Knabbernüsse“

Probiotika: Kefir, Joghurt, milchsauer eingelegte Gemüse, Misopaste

Weitere Eckpunkte einer gesunden Ernährung sind:

      Flexitarismus: Insgesamt sollte Ihre Ernährung vorwiegend pflanzenbasiert ausgerichtet sein – Fleisch,
      Fisch und Milchprodukte sind in Maßen zu genießen, dafür in hochwertiger Qualität.

      Mittelmeer-Diät: Gute Orientierung bei einer anti-entzündlichen Ernährung bietet die mediterrane
      Ernährung – Menschen, die sich traditionell nach der Mittelmeerdiät ernähren, leiden seltener unter der
      chronischen Entzündung und deren Folgen, z. B. weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Regional und saisonal: Produkte aus der Region, die keinen weiten Anreiseweg hatten, sind frischer und
oft nährstoffreicher. Viele Superfoods haben einheimische „Verwandte“ wie z. B. Leinsamen (statt
Chiasamen) oder Hagebutten (statt Goji-Beeren).

Gesunde Fette: Fett reduzieren ist passé, viel wichtiger, ist die richtigen Fette aufzunehmen: Die optimalen
Quellen sind kaltgepresste, hochwertige Öle. Dabei sollte der Anteil der Omega-3-Fettsäuren möglichst hoch
sein, da sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren entzündungs- und schmerzhemmend wirken.

Kohlenhydrate reduzieren: Essen Sie insgesamt weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot,
weniger weiße Nudeln und Reis. Zu viele dieser getreidehaltigen Sattmacher fördern Entzündungen und
stören das Gleichgewicht der Botenstoffe.

Vegetarismus und Veganismus sind Ernährungsformen, die sehr gesund und ausgewogen sein können,
aber nicht automatisch sind: Wenn viele oben genannte Nahrungsmittel integriert werden und auf
ausreichend Mikronährstoffzufuhr geachtet wird. Auch der vegane Trend hat viele Fertigprodukte auf den
Markt gebracht, die oft mit einer gesunden Ernährung nichts mehr gemeinsam haben. Achten Sie also
weniger auf ein „Label“, sondern auf Ausgewogenheit.

Achtsamkeit beim Essen: Genuss, Freude und Langsamkeit gehören zu einer gesunden Ernährung
genauso wie hochwertige Nahrungsmittel.

Fastenperioden: Intervallfasten oder Buchinger-Fasten können sinnvoll sein für einen Neustart oder ein
jährliches Ritual, hier müssen Sie selbst abwägen, ob es zu Ihnen passt.

In Bewegung bleiben: Zu einer gesunden Ernährung gehört Bewegung – neben vielen anderen positiven
Effekten, wirkt die Verdauung angeregt und die Darmpassage gefördert.
Das Gesundheitskompass-Team empfiehlt

Unser Produkt-Tipp: Bio-Leinöl, reich an den Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA

                                 Adrisan BIO-Leinöl mit DHA+EPA, 1x 250 ml mit Dosierer,
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So sollte Ihr Teller aussehen
Mit dieser Telleraufteilung versorgen Sie Ihren Organismus optimal mit wichtigen Mikronährstoffen und
ausreichend Energie-Lieferanten (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß). Achten Sie also darauf nicht nur Beilagen
und Fleisch/ Fisch zu sich zu nehmen, sondern variieren Sie vor allem mit verschiedenen Gemüse- und
Obstkombinationen. So gehen Sie Übergewicht aus dem Weg und vermeiden Speisen mit zu hohen
Kalorienwerten.
Wie Sie mit einer gesunden Ernährung den Krankheitsverlauf bei Endometriose
beeinflussen können
Reduzieren Sie Übergewicht
Eine Gewichtsabnahme wirkt sich nicht nur positiv auf die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System aus. Das
Körperfett produziert einerseits Östrogen, das den ohnehin schon erhöhten Östrogenspiegel bei Endometriose-
Patientinnen noch befeuert und die zyklusabhängigen Beschwerden verschlimmern kann. Andererseits bildet das
Fettgewebe auch viele entzündungsfördernde Gewebshormone wie Leptin und Adiponektin. Dadurch entstehen
(oft unbemerkte) Entzündungsherde im Körper, die auch als Auslöser für die Endometriose im Verdacht stehen.

Eine Ernährungsumstellung mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel in Kombination mit regelmäßiger
Bewegung     unterstützt   auf   sanfte   Weise   den   Gewichtsabbau,   reduziert   Körperfett   und   senkt
Entzündungsparameter im Blut.

Verwenden Sie vermehrt Gewürze

In vielen Kräutern und Gewürzen sind bereits in kleinen Mengen zahlreiche entzündungshemmende,
schmerzlindernde und immunstärkende Inhaltsstoffe enthalten.

    Ingwer

Die Ingwerknolle findet vor allem in der asiatischen Küche Verwendung und ist hierzulande unter anderem
beliebt als Hausmittel bei Erkältungen.

Ingwer enthält viele entzündungshemmende, antioxidative und schmerzlindernde Substanzen und kann
wohltuend bei Unterleibskrämpfen und auch Übelkeit sein.

    Kurkuma

Auch die Kurkumawurzel ist aus der asiatischen, vorwiegend der indischen Küche bekannt. Kurkuma ist u. a. ein
Bestandteil von Currymischungen. Der in ihr enthaltene Wirkstoff Curcumin hat ebenso wie der Ingwer
entzündungshemmende Eigenschaften. In mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt
werden, dass Curcumin die unkontrollierte Zellteilung hemmt und das Immunsystem anregt, diese Zellen
abzubauen.8,9 Zudem konnte in einer Studie mit Mäusen beobachtet werden, dass Kurkuma das Wachstum der
Endometrioseherde stoppte und einen Heilungsprozess einleitete. Auch Entzündungsfaktoren wurden
nachweislich gesenkt.10

    Löwenzahn

Löwenzahn ist unter anderem als blutreinigendes und leberstärkendes Kraut bekannt. Seit einiger Zeit findet er
auch als Wildkraut Einzug in die einheimische Küche.

Die Bitterstoffe und andere sekundäre Pflanzenstoffe im Löwenzahn reinigen und stärken die Leber und
verbessern so ihre Funktion, Hormone (v. a. Östrogen) abzubauen. Eine geschwächte Leber ist ein Faktor, der
zur Östrogendominanz beiträgt. Zwar stehen gesicherte Erkenntnisse zur Endometriose noch aus, doch in
zahlreichen Studien wurde belegt, dass Löwenzahnextrakte die Bekämpfung von Krebszellen unterstützt.11,12

Bevorzugen Sie eine pflanzenreiche Ernährung

Einige Studien haben den Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Entstehung der Endometriose und
ihrem weiteren Krankheitsverlauf näher untersucht. Die Ergebnisse deuten alle darauf hin, dass die Ernährung
wesentlich Einfluss auf die Erkrankung nimmt und eine große Möglichkeit bietet, selbst aktiv das
Erkrankungsrisiko zu minimieren und den weiteren Verlauf zu beeinflussen.
Wissenschaftler der Uniklinik Wien haben in einer Studie herausgefunden, dass Endometriose-Patientinnen, die
sich mit Lebensmitteln, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Magnesium sind, ernährten, viel Obst und
Gemüse zu sich nahmen und Zucker und Alkohol sowie rotes Fleisch vermieden, deutlich weniger Schmerzen im
Unterleib, während der Periode und beim Geschlechtsverkehr hatten.13

Eine andere Studie beobachtete den Rückgang der Marker für oxidativen Stress bei Frauen, die täglich
Lebensmittel mit einem hohen Antioxidantien-Gehalt verzehrten. Untersucht wurde der Zusammenhang von
Vitamin A, C und E.14

Eine weitere Studie wertete die Daten der Nurses Health Study II aus und fand heraus, dass Mikronährstoffe wie
Thiamin, Folsäure, Vitamin C und Vitamin E das Endometriose-Risiko signifikant senkte. Bemerkenswert ist,
dass die Aufnahme isolierter Mikronährstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln nicht die gleiche Wirkung
hatte wie der Verzehr mikronährstoffreicher Lebensmittel, in denen die einzelnen Vitalstoffe in ihrem
natürlichen Verbund mit anderen Nährstoffen enthalten sind.15        Achten Sie deshalb darauf, dass Sie ein
Mikronährstoffkonzentrat auf pflanzlicher Basis einnehmen.

Auch Kohlgewächse (Brassica) sind hinsichtlich ihrer entzündungshemmenden Inhaltsstoffen, Stabilisierung
immunologischer Vorgänge und Verbesserung der Lebensqualität der von Endometriose betroffenen Frauen
wissenschaftlich gut erforscht. Insbesondere die in Kohl vorkommenden Glucosinolate und Aquaporine scheinen
eine wichtige Rolle zu spielen.16

Ernähren Sie sich fleischarm

Eine Ernährung, die überwiegend pflanzlicher Herkunft ist, ist nicht nur, was die Endometriose betrifft, förderlich
für die Gesundheit.
Nach den Erkenntnissen von Wissenschaftlern stieg das Risiko, an Endometriose zu erkranken, bei Frauen, die
zweimal täglich rotes Fleisch aßen um 56 % gegenüber denjenigen, die höchstens einmal pro Woche rotes
Fleisch auf dem Teller hatten. Insbesondere bei Frauen mit einer ausgeprägten Schmerzsymptomatik war der
Zusammenhang deutlich erkennbar.17

Die im Fleisch enthaltenen tierischen Fette haben einen hohen Anteil der Arachidonsäure, einer gesättigten
Fettsäure, die im Körper zu entzündungsfördernden Botenstoffen umgebaut wird. Demnach führt ein hoher
Fleischverzehr zu vermehrt Entzündungsprozessen im Körper, die lange Zeit unbemerkt bleiben können.

Zusammenfassung

Welche Lebensmittel sind nun zu bevorzugen, um das Endometriose-Risiko zu senken und Beschwerden zu
verbessern?

Die Ergebnisse der Studien ergaben alle, dass eine überwiegend pflanzenbasierte Kost bestehend aus
(grünem) Gemüse, Kartoffeln, frischem Obst wie Beeren und Zitrusfrüchte, Sojaprodukte, Nüsse und Samen,
Reis, Hafer, Weizenkeime und kalt gepresste hochwertige Öle nachweislich eine positive Auswirkung auf die
Endometriose-Beschwerden haben.

Rotes Fleisch, Fischkonserven und Milchprodukte sollten nur in geringen Mengen auf dem Speiseplan stehen,
und auf zuckerhaltige Getränke, Süßigkeiten, Alkohol und tierische Fette sollte möglichst ganz verzichtet werden.

                                                    . . .
Therapie und Prävention
Jede Behandlung enthält präventive Aspekte und jede Prävention wirkt auch als Therapie. Die Grundpfeiler jeder
Vorbeugung und Therapie basieren auf unserem Lebensstil: Wie ernähren Sie sich? Ist Ihr Organismus
ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt? Wieviel Bewegung ist in Ihren Alltag integriert? Rauchen Sie und
wieviel Alkohol konsumieren Sie? Bestimmt Stress Ihr ganzes Leben? Je nachdem, wie die Antworten ausfallen,
können sich diese Basispfeiler positiv auf Ihre Gesundheit auswirken, aber auch jahrelange Risikofaktoren für
viele Erkrankungen darstellen. In diesem Kapitel werden zahlreiche ganzheitliche Methoden vorgestellt, die Ihre
Gesundheit und Lebensqualität stärken können – präventiv und/oder auch als Therapie.

Mikronährstoffe

        Das-Wichtigste-in-Kürze

        Mikronährstoffe in der Übersicht

             Mikronährstoffe sind unentbehrliche Mikrohelfer in unserem Organismus.
Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit allen Mikronährstoffen bei
            Endometriose. Besonders wichtig sind: Antioxidantien (z. B. Vitamin A, C und E, Coenzym
            Q10 und Selen), B-Vitamine, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe
            (z. B. Resveratrol, Curcumin, Quercetin, EGCG im Grüntee-Extrakt), Magnesium, Zink,
            Eisen

            Einige der typischen Medikamente bei Endometriose, wie Schmerzmittel, synthetische
            Hormonpräparate oder Antidepressiva, erhöhen zusätzlich Ihren Mikronährstoffbedarf.
            Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Mikronährstoffbedarf ausreichend über die
            Ernährung zu decken, können moderat dosierte, natürliche Mikronährstoffmischungen
            sinnvoll sein.

            Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.

Eine wichtige Basis für alle Therapien wird oft bei der Beratung außer Acht gelassen: Eine gesunde,
ausgewogene, mikronährstoffreiche Ernährung. Der Körper muss mit Mikronährstoffen optimal versorgt sein,
damit Folgen der Endometriose abgemildert und Nebenwirkungen der Medikamente reduziert werden können.

Mikronährstoffe – was ist das?

Zu den Mikronährstoffen gehören in erster Linie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die einen
wichtigen Teil dazu beitragen, damit unser Organismus funktioniert. Im weiteren Sinne lassen sich auch
essentielle Fettsäuren, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme hinzuzählen. Makronährstoffe wie
Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette sind unsere Energielieferanten, während die Mikronährstoffe an Prozessen
wie z. B. Blutgerinnung, Immunabwehr und Knochengesundheit beteiligt sind. Einige Mikronährstoffe kann unser
Körper selbst herstellen, die meisten jedoch müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.

Der menschliche Organismus – ein Blick in die Zellen

Der Mensch besteht aus über 70 Billionen Zellen. Diese können alle nur optimal funktionieren, wenn sie mit
Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind. Es gibt nahezu keinen Stoffwechselschritt, an dem nicht mehrere
Mikronährstoffe beteiligt sind. Dazu zählen unter anderem die:

    Aktivierung von Enzymen und Hormonen (Stoffwechselaktivität)

    Abwehrleistung des Immunsystems (Immunstoffwechsel)

    Energieproduktion in den Kraftwerken unserer Zellen, den sogenannten Mitochondrien
    (Energiestoffwechsel)

    Leistungsfähigkeit des Herzmuskels (Herzkraft und -rhythmus)

    Kontraktion der Skelettmuskulatur (Muskelkraft und -koordination)

    Impulsübertragung in und der Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen (Nerven- und
    Gehirnstoffwechsel)

Für alle Stoffwechselreaktionen im Körper sind Enzyme notwendig, sie wirken wie ein Katalysator. Enzyme
können ihren Aufgaben jedoch nur mithilfe von Mikronährstoffen nachkommen. Je besser der Körper mit
Nährstoffen versorgt ist, desto besser funktioniert der gesamte Organismus. Ein Mikronährstoffmangel kann sich
also negativ auf den Stoffwechsel und das Immunsystem auswirken. Um Ihre Gesundheit zu schützen und Ihre
weiteren Therapien zu unterstützen, sollten Sie also auf Ihren Mikronährstoffhaushalt achten.

Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen?

Egal ob Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker oder die Antibabypille. Schon ein einzelnes
Medikament kann unsere optimale Versorgung mit Mikronährstoffen ungünstig beeinflussen. Je mehr
Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, desto intensiver wird in den Mikronährstoffhaushalt
eingegriffen, was Wechselwirkungen der Arzneimittel untereinander sowie das Auftreten von Nebenwirkungen
erhöht. Hierdurch kann nicht nur die Wirkung des Medikaments negativ beeinflusst werden, sondern auch die
Funktion der Mikronährstoffe.

Welche Lebensphasen führen noch zu einem erhöhten Mikronährstoff-Bedarf?

Aber nicht nur die regelmäßige Einnahme von Medikamenten führt zu einem erhöhten Mikronährstoffbedarf. Es
gibt bestimmte Lebensphasen und Umstände, die ein erhöhtes Risiko für einen Nährstoffmangel aufweisen:

    Kinder und Jugendliche

    Schwangere und Stillende

    ältere Menschen

    Menschen mit Magen-Darm-Störungen

    Menschen mit chronischen Erkrankungen
Diesen erhöhten Bedarf zu decken, ist nicht immer einfach. Trotz des reichhaltigen Angebotes an verschiedenen
Lebensmitteln verringern verschiedene Faktoren den Mikronährstoffgehalt in Lebensmitteln:

    nicht ausgereiftes Obst und Gemüse

    größere Erträge in der Landwirtschaft

    Einsatz von Pestiziden

Es ist wichtig, die Ernährung mit einer breiten und möglichst natürlichen Basis an allen Vitaminen,
Spurenelementen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu optimieren.

Mikronährstoffkonzentrat als Grundlage

Gut versorgt sind Sie mit moderaten Mikronährstoffmischungen – von einzelnen hochdosierten Mikronährstoffen
raten wir ohne Absprache mit Ihrem Arzt und vorherigen Untersuchungen ab.

Das Angebot an Mikronährstoffpräparaten ist groß und unübersichtlich. Entscheidend beim präventiven Ansatz
ist die natürliche Vielfalt. Das ideale Mikronährstoffpräparat ist auf natürlicher Basis produziert, enthält neben
allen klassischen Mikronährstoffen auch sekundäre Pflanzenstoffe und Enzyme, ist flüssig, glutenfrei und vegan.
Die Bioverfügbarkeit sollte wissenschaftlich belegt sein und es sollten keine künstlichen Aroma- oder
Konservierungsstoffe enthalten.

Eine Checkliste mit Kriterien zur Auswahl des richtigen Produktes finden Sie hier.
Die Mikronährstofftherapie stellt eine ideale Ergänzung zu allen anderen Endometriose-Therapien dar, da sie
die Zellen mit Energie versorgen und die Wiederherstellung der Homöostase (Erhaltung des Gleichgewichts im
Körper) unterstützen. Somit werden die oft unbemerkten Entzündungsprozesse (silent inflammation) gestoppt,
die an der Entstehung einer Endometriose mitbeteiligt sind.

Oxidativer Stress entsteht durch ein Überangebot an freien Radikalen, die Entzündungsprozesse auslösen und
gesunde Zellen schädigen. Wie im Kapitel Ursachen bereits dargestellt, scheinen Entzündungen maßgeblich an
der Entstehung und dem weiteren Verlauf der Endometriose beteiligt zu sein. Wissenschaftliche Untersuchungen
haben den Zusammenhang von oxidativem Stress und das Fortschreiten der Endometriose belegen können.
Demnach waren die Marker für oxidativen Stress im Blut nach einer viermonatigen Ernährung, die reich an
Antioxidantien war, deutlich niedriger, während die Vitamine A, C und E deutlich erhöht nachgewiesen
wurden.18

Außerdem fördern Antioxidantien die Aktivität unserer Immunzellen, so dass sowohl die versprengten
Schleimhautzellen erkannt und entfernt als auch Entzündungen gestoppt werden können.

Die Mikronährstofftherapie zielt bei einer Endometriose primär darauf ab, den Organismus vor dem oxidativen
Stress und vor einer weiteren Verbreitung der Schleimhautinseln zu schützen.

Zu den Antioxidantien zählen u. a. die Vitamine A, C und E sowie Coenzym Q10 und Selen.

In einer Vorstudie wurde festgestellt, dass Vitamin B, C und E die Marker im Blut für oxidativen Stress senken
und Schmerzen bei mehr als 43 % der betroffenen Frauen reduzierten. Auch Entzündungsmarker sowie erhöhte
Homocysteinwerte konnten gesenkt werden.19
Die Einnahme einzelner Vitamine war dabei nicht so wirksam wie Präparate, die eine Vielzahl von
Mikronährstoffen enthielten. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Zusammenwirken der Mikronährstoffe, wie
sie natürlicherweise in den Lebensmitteln vorkommen, an den positiven Auswirkungen auf die Endometriose-
Symptome beteiligt sind.15

Die antioxidative Wirkung der Mikronährstoffe entfaltet sich demnach am besten in einer Kombination der
verschiedenen Antioxidantien, da sich die Mikronährstoffe in ihrer Wirksamkeit ergänzen und einander
unterstützen.

        Hinweis

        Homocystein
        Im Stoffwechsel des Menschen entstehen allerlei Abfallprodukte, die ständig von unserem
        Immunsystem entsorgt werden müssen, um Schäden an gesunden Zellen zu verhindern.
        Neben den freien Radikalen zählt hierzu das Homocystein.
        Homocystein ist eine Aminosäure, die im Stoffwechselprozess entsteht.
        Unter normalen Umständen wird diese Aminosäure sehr schnell von Enzymen in den Zellen
        abgebaut. Diese Enzyme benötigen allerdings einige Mikronährstoffe als Co-Faktoren für diese
        Arbeit. Erhöhte Werte von Homocystein entstehen dann im Körper, wenn die Mikronährstoffe
        für den Abbau dafür nicht zur Verfügung stehen.
        Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12 sind die wichtigsten Mikronährstoffe, die Ihnen helfen,
        den Homocysteinspiegel normal zu halten. Am besten wirken diese drei Mikronährstoffe im
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