Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe

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Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
Rettung                                    AmtstierärztInnen
            Traumberuf mit hohen                       Aufbruch nach
            Einstiegshürden                            TownTown?

DA S M ITG LI ED ER- MAGA ZIN D ER HAU P TG RU PPE 1                       2/2019

Die rote
Linie
Warum für Jürgen
Czernohorszky
Daseinsvorsorge
und Sozialpartner-
schaft in Wien
funktionieren.

Einsetzen. Durchsetzen. Umsetzen.                               Hauptgruppe 1
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
teamwork 02/2019
                                                                                                                                                            Editorial                      03

Politik & Gewerkschaft
    06          Coverthema
                Stadtrat Jürgen Czernohorszky
                                                                                                       Liebe Kollegin,
                im teamwork-Interview

    09          Querraunzer
                Die Anständigen
                                                                                                       lieber Kollege,
Hauptgruppe 1                                                                                                               einfach nur fassungslos habe ich auf dieses Ibiza-Video ge-
                                                                                                                            starrt. Wer hätte sich gedacht, dass sich diese türkis-blaue
      12        MA 45
                Neue SchiffsführerInnen für
                                                                                                                            Regierung auf einmal so in die Luft sprengt? „House of
                                                                                                                            Cards“ ist nichts gegen die österreichische Innenpolitik!
                die Alte & Neue Donau
                                                                            BILD: © PETRA SPIOLA/HG1

                                                                                                                            Dieses Video hat aber auch tief in die blaue Seele blicken
                                                                                                                            lassen. Für die Beeinflussung der Wahlen hätten Strache
      13        Rettung
                Traumberuf mit hohen Ein-                                                                                   und Gudenus tatsächlich die Republik gewissermaßen
                stiegshürden                                                                                                scheibchenweise an die vermeintliche Oligarchin verscher-
                                                                                                                            belt. Das Trinkwasser privatisiert, Staatsaufträge gezielt
      15        Veterinäramt & Tierschutz
                Aufbruch nach TownTown?
                                                                                                       Karin Zauner-        vergeben und ihre Partei auf Umwegen finanziert. Und
                                                                                                       Lohmeyer             zwar: zack, zack, zack.
      16        Kindergärten
                Nach der Wahl ist vor der Wahl
                                                                                                       Chefredakteurin
                                                                                                       teamwork                 Sehen so Patrioten aus? Dort, wo die Machtgier beginnt,
                                                                                                                             endet offenbar auch die „Heimatliebe“ abrupt. Der Quer-
Gewerkschaft                                                                                                                 raunzer hat dazu weitere unterhaltsame Ausführungen
                                                                                                                             (S. 9). Was sich bei „nüchterner“ Betrachtung zeigt: Die
      19        Frage & Antwort
                Alles rund ums Thema Urlaub
                                                                                                       Daseinsvorsorge ist auch in Österreich in Gefahr. Die FPÖ und die ÖVP haben
                                                                                                       mit Privatisierungen überhaupt kein Problem! Hier unterscheiden sie sich von
                                                                                                       der Sozialdemokratie vehement. „Für mich ist die Daseinsvorsorge eine rote
    20          Frauen
                „Was Frauen wollen ...“                                                                Linie, die nicht überschritten werden darf“, sagt Jürgen Czernohorszky im team-
                                                                                                       work-Sommerinterview (S. 6). Er spricht über den Wiener Weg des sozialen
    24          Seite zum Nachdenken
                Wo gibt’s wie viel gesetzlichen
                                                                                                       Miteinanders, eine Politik, die auf die Bedeutung des Mitgestaltens von Kindern
                                                                                                       und Jugendlichen setzt.
                Anspruch auf Urlaub?
                                                                                                         Mit genau dieser Politik hat die FSG bei den Personalvertretungs- und Ge-
Gesund & Leben                                                                                         werkschaftswahlen einen großartigen Erfolg erzielt. Wir berichten auf S. 10. Zur
                                                                                                       Daseinsvorsorge gehört auch das leistbare Wohnen, das in Europa immer mehr
     27         Beziehungen
                Es ist aus mit uns!
                                                                                                       unter Druck gerät. Wohnen ist in sehr vielen Städten Europas mittlerweile fast
                                                                                                       unerschwinglich.
    28          Sanatorium Hera
                Hydrojet für die Wirbelsäule                                                              Um die Situation zu verbessern, wurde die Europäische Bürgerinitiative
                                                                                                       „Housing for All“ ins Leben gerufen (S. 29). Wir fordern bessere EU Gesetze
                                                                                                       für mehr leistbares Wohnen in Europa. Der Kampf um die Daseinsvorsorge geht
Freizeit                                                                                               also weiter. 2014: „Right2Water“, 2019: „Housing for All“. Wir brauchen mehr
                                                                                                       als eine Million Unterschriften. Bitte hier unterschreiben: www.housingforall.eu!
    30          KSV Wien
                Einer der erfolgreichsten
                Kegelvereine Österreichs                                                                 Viel Spaß beim Lesen!
                                                                                                                                                                8 teamwork@fsg-hg1.at
    34          Lieblingslokal
                Zum Stöger

Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: FSG in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft – Landesgruppe Wien – Hauptgruppe 1, 1090 Wien,
Maria-Theresien-Straße 11, Tel.: (01) 31316-83700, DVR.Nr. 0046655, ZVR.Nr. 576 43 93 52 Vorsitzender: Norbert Pelzer StV.: Manfred Obermüller, Margit Pollak Redaktionskomitee: Erwin Feichtelbauer,
Gerhard Heczko, Marianne Klepac-Baur, Werner Krachler, Alexander Madejski, Regina Müller, Manfred Obermüller, Beate Orou, Norbert Pelzer, Margit Pollak, Melanie Orou, Günter Unger, Andreas Walter,
Michael Witzmann Chefredaktion: Karin Zauner-Lohmeyer Layout: esberger | strategie & kommunikation Erscheinungsort: Wien Erscheinungsart: mindestens vier Mal jährlich Hersteller: Druckerei
Jentzsch, 1210 Wien l Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Jede Vervielfältigung von Texten und/oder Fotos bzw. Illustrationen ist
nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Coverfoto: Berufsrettung Wien; Shutterstock: MicroOne; Renée Del Missier

   Einsetzen. Durchsetzen. Umsetzen.                                                                                                                   Hauptgruppe 1
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
04         Politik & Gewerkschaft                                                                                 teamwork 02/2019

                                 Europa

                                            Europa hat gewählt
                                            Die EuropäerInnen sind wahlfreudiger geworden. Klima-
                                            wandel, Umweltschutz, der Streit um die Verteilung von
                                            Flüchtlingen und Steuergerechtigkeit mobilisierten stärker.

                                            E
                                                  ines steht fest: Die eu-
                                                  ropäische Demokratie
                                                  lebt. Etwas mehr als
                                            400 Millionen EU-BürgerIn-
                                            nen waren berechtigt, ihre
BILD: © ROBERT RUBA

                                            751 Abgeordneten im EU-Par-
                                            lament zu wählen. Mehr als
                                            die Hälfte gingen zur Wahl, in
                                            Österreich sogar 59,3 Prozent.
                      Thomas Kattnig        Damit stieg die Wahlbeteili-
                      Bereichsleiter EU     gung erstmals seit 1979.
                      und Internationales
                      der younion _ Die        Die beiden großen Parteien-

                                                                                                                                                              BILD: © WIKIMEDIA COMMONS / DAVID ILIFF
                      Daseinsgewerk-        familien haben bei der Euro-
                      schaft,               pa wahl ihre gemeinsame
                      Mitglied im           Parlamentsmehrheit verloren.
                      Europäischen          Die Europäische Volkspartei
                      Wirtschafts- und      (EVP) errang mit knapp 24
                      Sozialausschuss       Prozent (179 Sitze) die meis-
                                            ten Stimmen, gefolgt von den
                                            SozialdemokratInnen (S&D)
                                            mit etwas mehr als 19 Prozent
                                            (150 Sitze). Die Liberalen konnten ihr Ergebnis mit      vative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit PiS
                                            deutlichen Zugewinnen auf 14 Prozent (107 Sitze)         vorne liegen, konnten die Rechtsextremen insge-
                                            verbessern. Für eine absolute Mehrheit braucht es        samt nur moderat zulegen. Der zur Schicksalswahl
                                            mindestens 376 Mandate, somit wird es für EVP und        stilisierte Urnengang brachte nicht den befürchteten
                                            S&D notwendig, sich neue Partner zu suchen.              Rechtsruck.

                                            Österreich wählte entgegen dem Trend                     Rennen um Spitzenpositionen eröffnet
                                            Gegen den europäischen Trend legte die ÖVP zu, die       Im EU-Parlament werden konstruktive Kräfte etwas
                                            unter dem Effekt der Ibiza-Affäre offenbar FPÖ-Stim-     mehr als zwei Drittel der Abgeordneten stellen.
                                            men abholen konnte. Mit 34,6 Prozent der Stimmen         Welche Bündnisse sich für die Besetzung der Spitzen-
                                            konnten sie sich von 5 auf 7 Parlamentssitze steigern.   posten in EU-Parlament und Kommission ergeben,
                                            Die SPÖ behält mit 23,9 Prozent der Stimmen weiter-      sowohl links als auch rechts der Mitte, ist noch nicht
                                            hin 5 Sitze. Die FPÖ verliert mit dem Wahlergebnis       abzusehen. Der Deutsche Weber, der Niederländer
                                            von 17,2 Prozent ein Mandat und wird 3 Abgeord-          Timmermans und die Dänin Vestager versuchen zur
                                            nete stellen. Die Grünen mussten mit 14,1 Prozent,       Zeit Allianzen zu schmieden, um den prestigeträch-
                                            anders als in anderen Mitgliedstaaten, auch ein          tigen Job als KommissionspräsidentIn zu erlangen.
                                            Mandat abgeben und landen bei 2 Abgeordneten. Die        Neben der Juncker-Nachfolge müssen bis Herbst auch
                                            NEOS blieben mit 8,4 Prozent bei nur einem.              die Posten des nächsten EU-Ratspräsidenten (derzeit
                                                                                                     Donald Tusk), des EZB-Chefs (derzeit Mario Draghi)
                                            Befürchteter Rechtsruck blieb aus                        und des EU-Außenbeauftragten (derzeit Federica
                                            Obwohl in Frankreich die Partei der Nationalistin        Mogherini) entschieden werden.
                                            Marine Le Pen, in Italien die rechtspopulistische Lega
                                            von Matteo Salvini und in Polen die nationalkonser-                             8 thomas.kattnig@younion.at
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
teamwork 02/2019
                                                                                                   Leitartikel                                       05

         Seit unserer ersten teamwork-Ausgabe in diesem
         Jahr hat sich einiges ereignet. Fast könnte man

                                                                                                     BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1
         sagen: Kein Stein ist auf dem anderen geblieben.

                                                                                                                                 Manfred

         In Zeiten                                                                                                               Obermüller
                                                                                                                                 Stellvertretender
                                                                                                                                 Vorsitzender
                                                                                                                                 Hauptgruppe 1

         wie diesen

         E
                in Anker der Beständigkeit in wechselhaften       Die Wahlbeteiligung ist bei den EU-Wahlen zwar um
                Zeiten ist die Personalvertretung im Magistrat.   ein Drittel gestiegen, 40,2 Prozent haben aber von
                Bei den heurigen Gewerkschafts-, Personal-        ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch gemacht. Es scheint,
         vertretungs- und Behindertenvertrauenspersonen-          dass immer noch die einfachen, oberflächlichen Ar-
         wahlen konnten wir uns in der Hauptgruppe 1 über         gumente bei dieser EU-Wahl den Ausschlag gegeben
         ein Rekordergebnis der Fraktion Sozialdemokra-           haben, nicht anders ist das Abschneiden von ÖVP und
         tischer Gewerkschafter (FSG) freuen. Obwohl von ho-      FPÖ zu interpretieren.
         hem Niveau gestartet, hat die FSG noch weiter zule-
         gen können auf 69,93 Prozent. Ich will mich bei jeder    Ungerechtigkeiten sichtbar machen
         und jedem Einzelnen, die/der vom Recht zu wählen         Es braucht also mehr Erläuterung, was hinter hohlen
         Gebrauch gemacht hat, herzlich bedanken. Wir, die        Phrasen steckt – wie sehr in Wirklichkeit die so ge-
         gewählten Mandatarinnen und Mandatare der FSG,           nannten „einfachen Leute“ über den Tisch gezogen
         werden unser Bestes geben und unser Mandat mit           werden. Der Sozialstaat wurde seit Dezember 2017
         Demut, kraftvoll, entschlossen und im Bewusstsein        massiv attackiert: 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-
         unserer Verantwortung ausüben.                           Woche, Streichung des Feiertags am Karfreitag, Atta-
                                                                  cke auf die Selbstverwaltung der Krankenkassen und
         Stark durch Zusammenhalt                                 Zurückdrängen der ArbeitnehmerInnen. Die türkis-
         Die Personalvertretung im Magistrat hat sich als wert-   blaue Programm ist fürs Erste einmal gestoppt. Nach
         volles Fundament erwiesen, das Sicherheit gibt. Wir      der historisch erstmaligen Abwahl des Bundeskanz-
         sind für die Kolleginnen und Kollegen da, stehen auf     lers ist einmal Schluss mit asozialer Politik.
         ihrer Seite, setzen uns gegen soziale Ungerechtig-
         keit zu Wehr. Das in den vergangenen Wochen auf-            Es ist unsere Aufgabe, als Mandatare der FSG, bei
         getauchte Ibiza-Video hat die Skrupellosigkeit und       der kommenden Nationalratswahl im Herbst unsere
         kriminelle Energie von führenden Vertretern der FPÖ      Inhalte klarer zu kommunizieren, aufzuzeigen, was
         entlarvt. Strache hätte sogar das Trinkwasser an die     es bedeutet, der einen oder der anderen Partei die
         Russin verkauft, nur um an die Macht zu kommen.          Stimme zugeben. Packen wir’s an!
         Ein „echter Patriot“?
                                                                                  8 manfred.obermueller@wien.gv.at
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
06         Politik & Gewerkschaft                                                                                 teamwork 02/2019

                                      Thema

                                             Die rote Linie
                                             Warum die Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand bleiben
                                             muss und warum es bessere Politik für Kinder und Jugend-
                                             liche braucht, erklärt Jürgen Czernohorszky im großen
                                             teamwork-Sommerinterview.

                                             teamwork: Lass uns am Anfang über Deine Bezie-
                                             hung zur Gewerkschaft reden. Bist Du Gewerk-
                                             schaftsmitglied?
                                             Jürgen Czernohorszky: Natürlich bin ich Gewerk-
BILD: © PETRA SPIOLA/HG1

                                             schaftsmitglied.

                                             Bist du nicht als Arbeitergeber quasi das
                                             Gegenüber der Gewerkschaft?
                                             Ja, in meiner Exekutivfunktion in Wien als Personal-
                           Karin Zauner-     stadtrat bin ich Arbeitgebervertreter. Ich bin über-
                           Lohmeyer          zeugt, dass eine starke Gewerkschaft dazu beiträgt,
                           Chefredakteurin   dass die Arbeit gut getan wird. Politisch bin ich selbst-
                           teamwork          verständlich auf der Seite der Gewerkschaft, in vielen
                                             Auseinandersetzungen auch auf Bundesebene und
                                             ein starker Verfechter der Sozialpartnerschaft.

                                             Die Stadt wächst und wir müssen sparen. Wie kann
                                             es gelingen, die Services der Stadt auf diesem
                                             hohen Niveau zu halten?

                                                                                                                                                                    BILD: © RENÉE DEL MISSIER/HG 1
                                             Unsere Stadt ist in den vergangenen 15 Jahren um
                                             280.000 Menschen gewachsen – um die Größe von
                                             Graz. Doch die Anzahl an MitarbeiterInnen ist bis
                                             heute mehr oder weniger gleich geblieben. Die Pro-
                                             duktivitätssteigerung war enorm. Darauf können wir
                                             sehr stolz sein. Aber es darf uns nie davon abbrin-
                                             gen, zu sehen, dass wir dort, wo wir Personal brau-
                                             chen und in Zukunft mehr brauchen, dieses suchen            Ein sehr großer Teil der Bediensteten wird in den
                                             und einsetzen werden. Mit der Dienstrechts- und             kommenden Jahren in Pension gehen. Wird Alters-
                                             Besoldungsreform sind wir in marktumkämpften Be-            teilzeit im Magistrat kommen?
                                             reichen als Dienstgeberin nun auch deutlich attrak-         Ich sehe hier Möglichkeiten. Wir müssen hier in guter
                                             tiver geworden.                                             sozialpartnerschaftlicher Tradition gemeinsam gut
                                                                                                         überlegen, wie es uns gelingen kann, sowohl die Ar-
                                                                                                         beitsplatzsituation zu verbessern als auch die Arbeits-
                                                                                                         zeit für ältere MitarbeiterInnen flexibler zu gestalten.

                                                                                                         Im Umgang mit den Kundinnen und Kunden kommt
                           „Mit der Dienstrechts- und Besoldungs-                                        es immer wieder zu verbalen Übergriffen auf Mitar-
                                                                                                         beiterInnen. Wie schützt die Stadt die Kolleginnen
                           reform sind wir in marktumkämpften                                            und Kollegen?
                           Bereichen als Dienstgeberin deutlich                                          Der Schutz der MitarbeiterInnen ist auf der einen
                                                                                                         Seite eine wichtige Führungsaufgabe, aber auch eine
                           attraktiver geworden.“                                                        politische Aufgabe. Ich sehe es als meine Aufgabe,
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
teamwork 02/2019
                                                                               Politik & Gewerkschaft                        07
                                                                                              Thema

dass ich mich immer hinter mein Team
stelle. Man hat derzeit den Eindruck, dass
einmal im Monat vom Bund auf die Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt
Wien ungerechtfertigt hingehauen wird:
„Privilegien-Dschungel“, „Frühpensio-
nistenstadl“ etc. Das ist inakzeptabel!

Wie stehst Du zu Privatisierungen von
öffentlichen Dienstleistungen?
Wir schauen uns die Aufgaben an und
stellen die Frage, wie wir sie in unter-
schiedlichen Bereichen organisieren kön-
nen. Aber für mich gibt es eine rote Linie,
die nicht überschritten werden darf. Das
ist die Daseinsvorsorge. Sie ist der Reich-
tum dieser Stadt und muss in der Hand
der Stadt Wien bleiben. Wien ist da zum
Glück eine Insel der Seligen, denn um uns
herum werden Trinkwasser, Müllabfuhr,
Schulen und der kommunale Wohnbau
privatisiert.

Das soziale Klima in Österreich wird
kälter. Sukzessive wird der Sozialstaat
zurück gebaut und Ängste werden
geschürt. Wie geht Wien damit um?
Man könnte ja glauben, dass eine Regie-
rung dafür da ist, einer größtmöglichen
Anzahl von Menschen Gutes zu tun. Aber
sie geht gegen die Menschen vor. Beste

                                                                                                                                       BILD: © RENÉE DEL MISSIER/HG 1
Beispiele sind der 12-Stunden-Tag und
die 60-Stunden-Woche, die einem inter-
nationalen Trend zuwiderlaufen. Aber
auch die Abschaffung der Notstandshilfe,
das Kürzen der Mindestsicherung sowie
die fehlenden Unterstützung bei der Inte-
grationsarbeit in den Schulen.

Was kann Wien dagegen machen?                 Bundesland mit genug Kinderbetreu-          Jugendzentrum Österreichs und das be-
Dort, wo wir der Meinung sind, dass die       ungsplätzen ist. Ich habe es auch zu mei-   deutet für die Politik auch, dass wir mehr
Bundesregierung gegen Menschen vor-           ner Aufgabe gemacht, diese noch weiter      machen müssen für die jungen Leute.
geht, werden wir zeigen, dass wir auf         auszubauen.                                 Deshalb haben wir mit der „Werkstadt
der Seite der Wienerinnen und Wiener                                                      junges Wien“ in den letzten Monaten
sind: bei sozialer Absicherung, Bildungs      Welches Angebot gibt es in Wien für         intensiv mit 22.000 Kindern und Jugend-
angeboten, der Zugänglichkeit zum Ar-         Kinder und Jugendliche?                     lichen Ideen erarbeitet: Was können wir
beitsmarkt. Wien ist ja offensichtlich der    In Wien leben heute über 360.000 Men-       besser machen, um eine Stadt zu sein, in
letzte verbliebene Standort einer funktio-    schen unter 19 Jahren. Wien ist das         der ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
nierenden Sozialpartnerschaft.

Ist Wien eine familienfreundliche Stadt?
Ja, ich bin überzeugt, dass es so ist und
dass Wienerinnen und Wiener das An-
gebot lieben und schätzen. Wien hat ja                              „Wien ist der letzte verbliebene
nicht von ungefähr die höchste Frauen-
erwerbsquote. Das liegt daran, dass
                                                                    Standort einer funktionierenden
Wien schlicht und einfach das einzige                               Sozialpartnerschaft.“
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
08         Politik & Gewerkschaft                                                                                teamwork 02/2019

                                            Thema

                                                                                                                             Zur Person

                                                                                                                             Jürgen Czernohorszky
                                                                                                                             Geboren am 25. März 1977
                                                                                                                             Verheiratet, zwei Töchter

                                                                                                                             Berufliche Laufbahn
                                                                                                                             1995–2001 Studium der
                                                                                                                             Politikwissenschaften an der
                                                                                                                             Universität Wien

                                                                                                                             1996–1997 Moderations- und
                                                                                                                             Präsentationstrainerlehrgang

                                                                                                                             2001–2008 Studium der Soziologie
                                                                                                                             an der Universität Wien

                                                                                                                             2009–2011 Div. Forschungsprojekte
                                                                                                                             mit/bei FAS_research

                                                                                                                             2011–2015 Bundesgeschäftsführer
                                                                                                                             der Österreichischen Kinderfreunde
BILD: © RENÉE DEL MISSIER/HG 1

                                                                                                                             2015–2017 Amtsführender Präsident
                                                                                                                             des Wiener Stadtschulrats

                                                                                                                             Seit 26. Jänner 2017 Amtsführender
                                                                                                                             Stadtrat für Bildung, Integration,
                                                                                                                             Jugend und Personal

                                 Im Sommer wird es erstmals Summer              als neues Angebot. Den ganzen Sommer
                                 City Camps geben. Was ist das genau?           hindurch für 3.000 Kinder pro Woche in
                                 Viele haben Geld für schöne Urlaube und        allen Bezirken der Stadt. Das ist wirklich
                                 für Fördercamps für ihre Kinder. Aber viele,   eine Sache, auf die ich sehr stolz bin.      Wordrap
                                 viele Familien brauchen die Stadt, um ihren
                                 Kindern die Möglichkeiten zu bieten, auch      Danke für das Gespräch!                      Wien: Liebe
                                 im Sommer Abenteuer zu erleben. Dafür                                                       Solidarität: Kitt unserer
                                 gibt es nun auch die Summer City Camps                          8 teamwork@fsg-hg1.at       Gesellschaft
                                                                                                                             Daseinsvorsorge: müssen wir
                                                                                                                             sichern und ausbauen
                                                                                                                             Sozialpartnerschaft: muss
                                                                                                                             gelebt werden
                                                                                                                             Sport: muss ich mehr machen
                                                                                                                             Haustiere: zwei Katzen

                                 „Wien hat die höchste Frauenerwerbs-
                                 quote – weil Wien schlicht und einfach
                                 das einzige Bundesland mit genug
                                 Kinderbetreuungsplätzen ist.“
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
teamwork 02/2019
                                                                                 Politik & Gewerkschaft                             09
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Querraunzer
       Meinung

       Die Anständigen

       W
                  as waren das für Tage in der österreichischen       Was sich in dem Video offenbart: Es geht den beiden nur
                  Innenpolitik! Ein Tag verrückter als der andere.    um Machtgewinn. Sie hätten überhaupt kein Problem
                  Ein Polit-Spionage-Thriller-Krimi-Drama, mit        damit gehabt, im Gegenzug zu russischer Wahlbeeinflus-
       einem Hauch von Komödie, eine Art „House of Cards“             sung zugunsten der FPÖ Staatsaufträge zu vergeben, das
       auf österreichisch. Die Stammtische pendeln zwischen:          Trinkwasser zu privatisieren, das Parteienfinanzierungs-
       alles nur eine „Verschwörung“ oder „Aufdecker-Jour-            gesetz zu hintergehen und die Medienfreiheit nach dem
       nalismus vom Feinsten?“. Zwei Fragen sind dabei zu             Vorbild von Ungarn zu kübeln.
       stellen: „Sind die zutage getretenen Inhalte für die Ge-
       sellschaft, die Politik wichtig genug?“ Und: „Wären die           Das Ibiza-Video erschüttert das Ur-Narrativ der „Rech-
       Ansichten und Einsichten der urlaubenden Politiker auch        ten“, sie seien die Braven, Fleißigen und Anständigen,
       mit anderen Mitteln zu Tage zu fördern gewesen?“ Durch         stramme Patrioten und die Saubermänner der Republik,
       eine Fragestunde im Parlament zum Beispiel? Österreich         die Korruption und Establishment den Kampf ansagten
       ist bei diesem Thema völlig zerrissen. Was für die einen       und auf der Seite des kleinen Mannes stünden.
       nicht mehr als eine „b’soffene Gschicht“ ist, bleibt für die      Alle, die einen Absturz bei der EU-Wahl erwartet
       anderen ungeheuerlich, entlarvend und eine schwere Be-         haben, haben sozusagen ein blaues Wunder erlebt. Kein
       schädigung der Reputation Österreichs, ein Angriff auch        Absturz, nur leichte Verluste. Da frag ich mich halt schon:
       auf die Demokratie und die Glaubwürdigkeit der Politik.        Hallo, geht’s noch? Wo leben wir hier?
       Letzteres ist auch die Meinung unseres Bundespräsi-
       denten Van der Bellen, der in seiner ersten Reaktion auf          Rattengedichte, Nazi-Liedgut, Antisemitismus, kodierte
       dieses Video an die Öffentlichkeit appellierte: „Glauben       Wortmeldungen an Rechtsaußen: Einzelfälle ohne Ende.
       Sie mir, so sind wir nicht, wir Österreicher.“                 Was muss denn noch alles passieren, damit die Öster-
                                                                      reicherInnen endlich aufwachen? Wie können mehr als
       Patrioten und Saubermänner?                                    40.000 nach diesem Ibiza-Video HC Strache Vorzugsstim-
       Wie bei den Freiheitlichen üblich: Strache und Gudenus         men geben? Der einzige Ruhepol ist unser Bundespräsi-
       sind keine Einzelfälle. Immer wieder zeigt sich unter          dent Van der Bellen, der mit einer unglaublichen Be-
       Europas Rechtspopulisten ihr schlampiges und teilweise         sonnenheit das Land entlang unserer Bundesverfassung
       verächtliches Verhältnis zum Rechtsstaat, zur Freiheit         durchs Chaos manövriert. Nicht auszudenken, wenn der
       und Unabhängigkeit von Medien, und letztlich ihre Nähe         Präsident anders hieße.
       zu dubiosen Investoren, die mit Schwarzgeld hantieren.                                                          Wendelin
Die rote Linie Warum für Jürgen Czernohorszky Daseins vorsorge und Sozial partner - schaft in Wien funktionieren - Hauptgruppe
10            Politik & Gewerkschaft                                                                            teamwork 02/2019

                                    PV-Wahl 2019

                                              Klare Wahlsiegerin FSG
                                              Die Gewerkschafts-, Personalvertretungs- und Behinderten-
                                              vertrauenspersonenwahlen in der Hauptgruppe 1 sind
                                              beendet. Klare Wahlsiegerin ist die Fraktion Sozialdemo-
                                              kratischer GewerkschafterInnen (FSG).

                                                                                                            D
                                                                                                                    ie Gewerkschaftswahl
                                                                                                                    der Hauptgruppe 1 –
                                                                                                                    Hauptgruppenaus-
                                                                                                            schuss und Delegierte zur
                                                                                                            Landeskonferenz – hat die
                                                                                                            FSG mit + 2,80 Prozent ganz
                                                                                                            klar gewonnen. Bei der Per-
                                                                                                            sonalvertretungswahl hat die
                                                                                                            FSG über alle HG 1-Dienst-
                                                                                                            stellenausschüsse rund + 0,70
                                                                                                            Prozent dazugewonnen und
                                                                                                            über alle Personalgruppen-
                                                                                                            Ausschüsse ein Plus von 2,05
                                                                                                            Prozent erzielt.
BULD © RUDI SALOMON

                                                                                                            Jürgen Czernohorszky (Bildmitte)
                                                                                                            auf Besuch bei der Auszählung der
                                                                                                            Stimmen im Festsaal des Rathauses

                      Gewerkschaftswahl 2019
                      100

                      90
                            78,83
                      80            76,03                                                          Personalvertretungswahl 2019

                       70                                                                                                        Wahlergebnis 2019

                      60                                                                           Wahlberechtigte/Mandate        22.602           91
                                                                                                   Abgegebene Stimmen             15.098    66,80 %
                      50                                                                           Ungültig                          434        2,87 %
                                                                                                   Gültig                         14.664     97,13 %
                      40

                      30
                                                                                                                                 Wahlergebnis 2014

                      20
                                             10,92 13,63                                           Wahlberechtigte/Mandate        22.048           83
                       10                                                                          Abgegebene Stimmen              15.230   69,08 %
                             2019

                                      2014

                                                                         5,88 4,69          2,62
                                                            3,25 3,03                1,12
                                                                                                   Ungültig                           521       3,42 %
                        0                                                                          Gültig                         14.709    96,58 %
                                FSG           KIV/UG          FCG &        ARGE       Andere
                                                           Unabhängige
teamwork 02/2019
                                                                                Politik & Gewerkschaft                             11
                                                                                           PV-Wahl 2019

       Weißt schon was? Wie ist die
       Gewerkschaftswahl in der HG 1
       ausgegangen?

      Großer Erfolg für die FSG + 2,8 %,
 –2,71 % für die KIV, + 0,22 FCG,
 + 1,19 ARGE

                 Wow! Wie cool ist das?

       Echt stark! Freu mich riesig!

           Und die Wahlbeteiligung?

 Mit 66.8 % etwas niedriger als 2014.

                 Ok. Wie schaut es mit

                                                                                                                                        BULD © RUDI SALOMON
             ungültigen Stimmen aus?

 Weniger als bei der letzten Wahl!

                                           Norbert Pelzer, Jürgen Czernohorszky und Manfred Obermüller betrachten Wahlergebnisse
     Bitte erzähl mir noch was über die
     PV-Wahl, die Highlights!

                                                        Rund 450 Kolleginnen
 Bei der Feuerwehr haben 95,9 %                           und Kollegen waren
 FSG gewählt.                                              bei dieser Wahl im
                                                                      Einsatz

                             Unfassbar!

Viel dazugewonnen hat die FSG z.B.
in der Allgemeinen Verwaltung,
Soziales, Sozial- und Gesunheits-
recht, Sozialpädagogische Regionen,
Kultur, Gesundheitsdienst der Stadt
Wien.
                                                                                                                                          BULD © RUDI SALOMON

       Wo hat die FSG verloren?

 Parkraumüberwachung, bei den
 Ämtern für Jugend und Familie und
 im FSW. Da hat nun die KIV die Nase
 vorn.
                                                       „Ich möchte mich bei allen Kolleginnen
        Da müssen wir uns anstrengen!                  und Kollegen bedanken, die meinem
                                                       Team und mir das Vertrauen geschenkt
Yes! Gehen wir jetzt was trinken?                      haben. Wir freuen uns alle riesig über
                                                       diesen Erfolg.“
                       Ja, mach ma das!
                                                       Norbert Pelzer, Vorsitzender der HG 1
12             Politik & Gewerkschaft                                                                                                           teamwork 02/2019

               Dienststellen

                                                      23 neue SchiffsführerInnen
                                                      für die Alte & Neue Donau
                                                      Auch für das Mähbootfahren auf einem Binnengewässer mitten
                                                      in der Stadt braucht es eine solide Ausbildung: ein Schiffspatent
                                                      für Flüsse und Seen – eingeschränkt auf Alte & Neue Donau.

         1. Reihe v.l.n.r.:
       Kurt Holzmayer,
          Badr Goudou,
       Michael Zentner,
      Patrick Privoznik,
              Peter Pfeil

         2. Reihe v.l.n.r.:
       Lena Groiss BSc,
      Gerhard Frühauf,
    Alexander Mutzek,
        Wolfgang Feigl,
 Dipl.Wirtsch.Ing. (FH)
                              FOTO © MICHAEL TAKATS

           Franz Unger,
       Christian Pawlik,
Dipl.Ing. Gerald Loew –
Abteilungsleiter MA 45,
       Peter Messnarz,
      Manfred Simoner,
          Dipl.Ing. Peter

                                                      W
            Öfferlbauer,                                        ie jedes Jahr wurden auch heuer wieder       Anspruchsvolle Ausbildung
          Denis Kozlica,                                        rechtzeitig vor dem Start der Badesaison     Bootskunde, Verkehrszeichen auf dem Wasser, „wie
           Erich Dunkel,
                                                                von der MA 45 engagierte Mitarbeite-         funktioniert genau ein Schiff“ und vieles mehr um-
Chistopher Dallabona,
                                                      rInnen gesucht. Denn ab April wird mit Mähbooten       fasste der theoretische Teil der Schulungen. Navi-
 Claudia Eitzenberger,
            Günter Doll,
                                                      dafür gesorgt, dass WienerInnen an Badetagen beim      gieren, An- und Ablegen etc. musste praktisch erlernt
        Igor Stanojevic,                              Schwimmen in der Alten Donau nicht von sich aus-       werden. Die Personalvertretung organisierte ergän-
       Mirza Smajlovic,                               breiten den Makrophyten gestört werden. Das Len-       zend einen Paukerkurs für die KollegInnen, damit sie
       Georg Kaudelka,                                ken von Mähbooten erfordert aber nicht nur einiges     das umfangreiche Wissen noch einmal am Samstag
             Sergen Toy,                              Geschick – es braucht vor allem eine fundierte Aus-    außerhalb der Dienstzeit vertiefen konnten. Dazu enga-
       Peter Eckmayer,                                bildung sowie eine erfolgreich bestandene Prüfung.     gierte die HG1 einen renommierten Sachverständigen
       Michael Takats –                                                                                      mit jahrelanger Erfahrung in Nautik als Vortragenden.
  Vorsitzender DA 108                                 Interner Wissenstransfer
                                                      Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wurde die       Alle KollegInnen sind bereits im Einsatz
                                                      Ausbildung heuer erstmals von MitarbeiterInnen der     Die theoretischen und praktischen Prüfungen waren
                                                      MA 45 selbst gestaltet und durchgeführt. War die       dann vor einer externen, unabhängigen Kommission
                                                      Ausbildung für Schiffsführer der MA 45 bisher auf      abzulegen und dauerten einen ganzen Tag. Sowohl
                                                      das 10-Meter-Patent für die Wasserstraße beschränkt,   die Theorie als auch die praktischen Übungen am
                                                      wurden in diesem Jahr 23 MitarbeiterInnen erstmals     Wasser mussten sitzen. Alle 23 KollegInnen haben
                                                      für das 20-Meter-Schiffspatent für Flüsse und Seen –   bestanden und ihr Dekret von Abteilungsleiter DI
                                                      eingeschränkt auf Alte Donau und Neue Donau – aus-     Gerald Loew überreicht bekommen. Und die ersten
                                                      gebildet.                                              von ihnen waren schon am Tag darauf zu ersten Mal
                                                                                                             auf der Alten Donau im Dienst.

                                                                                                                                     8 michael.takats@wien.gv.at
teamwork 02/2019
                                                                                                                           Hauptgruppe 1                    13
                                                                                                                            Dienststellen

                            Traumberuf mit hohen
                            Einstiegshürden
                            Bis Jahresende sollen der Wiener Berufsrettung 82 neue
                            KollegInnen zur Verfügung stehen. Die Anforderungen sind
                            hoch, garantieren aber attraktive Entwicklungsmöglichkeiten.

                                                                                                            sanitäterIn den Standards der
                                                                                                            Wiener Berufsrettung genügen.
                                                                                                            Dabei müssen BewerberInnen
                                                                                                            zwei Aufgaben lösen: Einer-

                                                                                                                                                                    BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1
                                                                                                            seits ist die Reanimation eines
                                                                                                            Patienten vorzuzeigen, deren
                                                                                                            Erfolg nach internationalen
                                                                                                            Standards mit Computer ge-
                                                                                                            messen wird, andererseits
                                                                                                            müssen Trauma-Patienten dia-      Erwin Feichtelbauer
                                                                                                            g nostiziert werden können,       DA-Vorsitzender MA
                                                                                                            was schon einiges an Erfah-       70 – Berufsrettung
                                                                                                            rung voraussetzt.                 Wien

                                                                                                            Umfassende Eignungs-
                                                                                                            prüfung
                                                                                                            Beim Tragetest sind Tragen
FOTO © BERUFSRETTUNG WIEN

                                                                                                            mit zig Kilo Gewicht rasch und
                                                                                                            sicher zu transportieren, der
                                                                                                            Topas-Test überprüft erwor-
                                                                                                            benes Wissen und assoziatives
                                                                                                            Denken. Darüber hinaus wird
                                                                                                            großer Wert auf die körper-

                            N
                                    icht wenige sagen, Rettungssanitäter sei ihr      liche Leistungsfähigkeit künftiger MitarbeiterInnen
                                    Traumberuf – um diesen ergreifen zu kön-          gelegt. Beim Herz-Kreislauf-Test müssen 90 Prozent
                                    nen, seien so einige Herausforderungen zu         der dem Alter entsprechenden maximalen Leistungs-
                            meistern, betont Erwin Feichtelbauer, Personalver-        fähigkeit erbracht werden. „Denn beim Einsatz kann
                            treter bei der Wiener Rettung. „Gefordert werden          es schon einmal vorkommen, dass man PatientInnen
                            die physische und psychische Eignung, ein Zeugnis         fünf Stockwerke ohne Lift so rasch wie möglich run-
                            als Rettungssanitäter, Tragetest, Topas-Test, fachliche   ter tragen muss“, begründet Feichtelbauer die hohen
                            Überprüfung, C-Führerschein, persönliches Gespräch        physischen Anforderungen.
                            und vieles mehr. Wer aber die Aufnahmetests positiv
                            bewältigt, auf den wartet ein interessanter, spannen-        Sind die Aufnahmetests bestanden, startet man im
                            der Beruf mit Entwicklungsmöglichkeiten und Auf-          sogenannten Fahrdienst. Nach einigen Jahren beginnt
                            stiegschancen“, ist er überzeugt.                         dann die Laufbahn als DisponentIn in der Leitstelle.
                                                                                      Allen jenen, die später mit einer Ausbildung zum Not-
                            Anspruchsvoller Härtetest                                 fallsanitäter Zusatzkompetenzen erwerben, stehen
                            Das Aufnahmeverfahren findet in drei Tranchen statt,      neue Wege offen: LehrerIn in der Rettungsakademie,
                            zur Hälfte an der Rettungsakademie und zur Hälfte         MitarbeiterIn des Katastrophenzugs oder FlugretterIn
                            im Wiener Polizeiausbildungszentrum Marokkaner-           im Rettungshubschrauber.
                            kaserne. Ganz zu Beginn wird überprüft, ob die
                            bereits mitzubringenden Kenntnisse als Rettungs-                             8 erwin.feichtelbauer@wien.gv.at
14        Hauptgruppe 1                                                                                        teamwork 02/2019

                                      Dienststellen

                                                 Wiener Wälder
                                                 in besten Händen
                                                 Wien ist eine der grünsten Metropolen Europas – rund ein
                                                 Fünftel Wiens ist bewaldet. Die MitarbeiterInnen der MA 49
                                                 zeichnen für die Bewirtschaftung und Pflege verantwortlich.

                                                 D
                                                         ie Wiener Wälder bieten vielen Tieren und
                                                         Pflanzen einen sicheren Lebensraum. Rund
                                                         2.000 Pflanzenarten, 150 Brutvogelarten und
                                                 viele andere bedrohte Tiere sind hier beheimatet.
BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1

                                                 Darüber hinaus sind die Wiener Wälder ökologischer
                                                 Ausgleichsraum und beliebte Erholungsgebiete der
                                                 Wienerinnen und Wiener. Bedeutende Schutzge-
                                                 biete in der Stadt, wie der Lainzer Tiergarten und
                                                 die Lobau, aber auch kleine ökologisch wertvolle
                            Günter Walzer        Erholungsflächen innerstädtisch, werden vom Forst-
                            DA-Vorsitzender      und Landwirtschaftsbetrieb betreut und gepflegt.
                            MA 49 – Umwelt und   Die Errichtung und Instandhaltung von Wanderwe-
                            Planung              gen, Spielplätzen, Lehrpfaden, Informationseinrich-
                                                 tungen, Aussichtswarten und Tiergehegen tragen we-
                                                 sentlich zur Nutzbarkeit und Attraktivitätssteigerung
                                                 der Erholungsgebiete bei.

                                                 Wald ist ein wertvoller Wasserspeicher
                                                 Rund 44.000 Hektar Fläche bewirtschaftet der

                                                                                                                                                                 BILD: © SICHERUNGSARBEITEN©FORSTBETRIEB DER STADT WIEN
                                                 Forst- und Landwirtschaftsbetrieb. 33.000 Hektar
                                                 davon in den Quellenschutzgebieten von Rax und
                                                 Schneeberg in Niederösterreich sowie Hochschwab
                                                 in der Steiermark. Sie versorgen die Stadtbevöl-
                                                 kerung mit Trinkwasser höchster Qualität. Die Be-
                                                 wirtschaftung und Pflege erfolgt von bestens aus-
                                                 gebildeten und fachlich versierten MitarbeiterInnen
                                                 des Forst- und Landwirtschaftsbetriebs der Stadt
                                                 Wien nach den strengen Prinzipien der naturnahen
                                                 Waldwirtschaft.

                                                 Landwirtschaft und Weinbau prägen die
                                                 Landschaft                                              Forschung und Umweltbildung mit den Wiener
                                                 Der Forst- und Landwirtschaftsbetrieb zählt zu den      FörsterInnen
                                                 größten Biobetrieben Österreichs und führt mit dem      Die Förderung der Forschung ist Teil der Betriebsphi-
                                                 Weingut Cobenzl eines der renommiertesten Wein-         losophie. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der
                                                 güter in Wien. Die Stadt Wien besitzt rund 2.300        Bio Forschung Austria. Zwei Wiener Waldschulen,
                                                 Hektar landwirtschaftliche Anbauflächen in Wien         das Nationalparkhaus und -camp in der Lobau, der
                                                 und Niederösterreich. Rund 60 Hektar Weingär-           Kinderbauernhof und ein reiches Exkursionsangebot
                                                 ten in Grinzing, am Nussberg und am Bisamberg           bieten bereits den ganz kleinen BesucherInnen erste
                                                 werden bewirtschaftet. Die betreuten Ackerflächen       Natureindrücke.
                                                 in Wien werden zur Gänze organisch-biologisch
                                                 bewirtschaftet.                                                                8 guenter.walzer@wien.gv.at
teamwork 02/2019
                                                                                                                                               Hauptgruppe 1       15
                                                                                                                                                Dienststellen

                                              Aufbruch nach
                                              TownTown?
                                              Fix ist noch nichts. Aber das denkmalgeschützte Gebäude
                                              in der Karl-Farkas-Gasse mit den Büros der Wiener
                                              AmtstierärztInnen ist in die Jahre gekommen.

                                                                                                        Ausgesetzte, gefundene, aber auch von der Behörde
                                                                                                        abgenommene Tiere werden artgerecht unterge-
                                                                                                        bracht und von den MitarbeiterInnen betreut. Für
                                                                                                        Tiere, die auf Reisen mitgenommen werden, werden
                                                                                                        amtliche Gesundheitszeugnisse ausgestellt.

                                                                                                        Parteienverkehr auch für Vierbeiner
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                                                                                                        Die amtstierärztlichen Tätigkeiten machen es not-
                                                                                                        wendig, dass beim Parteienverkehr auch immer wie-
                                                                                                        der Hunde, Katzen, Kaninchen & Co anwesend sind,
                                                                                                        daher müssen die Tiere „persönlich“ für die Ausstel-
                                                                                                        lung eines Gesundheitszeugnisses vorbei kommen.
                                                                                                        Das wird sich am eventuell neuen Standort in Town-
                                                                                                        Town nicht ändern. Aus diesem Grund hoffen wir auf
                                                                                                        großzügige, helle, gut klimatisierte Büros.

                                                                                                        Zentralere Lage

                                              A
                                                      uch wenn die jahrzehntelange Nutzung der          Gute Infrastruktur, wie etwa verschiedene Lokale
                                                      Büros durch die MA 60 mehr als sichtbare          oder Supermärkte, gibt es an beiden Standorten.
                                                      Spuren hinterlassen hat, schätzen die Mitar-      Gleichwertige Parkmöglichkeiten für MitarbeiterIn-
                                              beiterInnen die ruhige Lage im Herzen von St. Marx        nen und KundenInnen zu finden, wird allerdings
                                              sehr. Vor allem der schöne Garten genießt einen ho-       eine Herausforderung werden. TownTown bietet eine
                                              hen Stellenwert bei den meisten KollegInnen, denn er      gute Verkehrsanbindung und einige öffentliche Ver-
                                              bietet im meist sehr stressigen Arbeitsalltag für kurze   kehrsmittel in unmittelbarer Nähe. Darum können
                                              Zeit Entschleunigung.                                     sich einige KollegInnen auch vorstellen, in Zukunft
                                                                                                        auf ihr Fahrzeug zu verzichten. Trotzdem sind viele
                                                  Egal ob Tierhaltung, Tiergesundheit oder Tier-        auf das Auto angewiesen. Für sie ist es wichtig, dass
                                              schutz – die Abteilung Veterinäramt & Tierschutz          kostengünstige Parkmöglichkeiten in der nahen Um-
                                              ist die erste Ansprechpartnerin bei Fragen rund um        gebung zu finden sind. Denn der Parkplatz am neuen
                                              private oder gewerbliche Tierhaltung. Auch für ver-       Standort wird für manche eine zusätzliche finanzielle
                                              misste oder gefundene Tiere ist die MA 60 zuständig.      Belastung darstellen, da die aktuellen Parkkosten
                                                                                                        kaum zu halten sein werden.

                                                                                                              Dr.in Christine Schlacher & Dr.in Kathrin Deckardt
                                                     Informationen zu Tierschutz- und Tierhal-
                                                     tungsfragen, Meldung von Missständen
                                                     und Anlaufstelle für vermisste oder ge-                              „Trotz geräumigerer Büros und
                                                     fundene für Haustiere unter der Hotline
                                                     t: 01-4000-8060 oder                                                 guter Verkehrsanbindung wird
                                                     www.tiere.wien.at                                                    die Übersiedlung nach
                                                                                                                          TownTown nicht leicht fallen.“
16         Hauptgruppe 1                                                                                          teamwork 02/2019

                                      Dienststellen

                                                Nach der Wahl ist
                                                vor der Wahl
                                                Was passiert, wenn wir unsere Stimme abgegeben haben?
                                                Ist dann Ruhe, oder nur Funkstille? Und wen interessiert
                                                das Ergebnis überhaupt?

                                                E
                                                       s gibt Themen, die wichtig sind und die es wert     Wir sind das „Gesicht“ der Abteilung. Wir sind es,
                                                       sind, sich dafür einzusetzen. Bei der päda-         die garantieren, dass Kinder gerne kommen. Und wir
                                                       gogischen Arbeit haben wir davon eine ganze         sind es, denen die Eltern vertrauen. Weil sie wissen,
                                                Menge. Es gibt viele Bereiche, in denen Verbesse-          ihre Kinder sind bei uns gut aufgehoben und sie wer-
BILD: © PETRA SPIOLA/HG1

                                                rungen notwendig und überfällig sind. Besonders            den gefördert, um die bestmöglichen Bildungschan-
                                                der drückende Personalmangel wird leider noch län-         cen zu erhalten. Ein Kindergarten ohne uns ist nur
                                                ger anhalten – da hilft auch kein Schönreden. Wenn         ein leeres Gebäude. Bildungspläne ohne uns sind
                                                kein Interesse für diesen Beruf besteht, nutzen weder      nur geduldiges Papier. Dokumentationen zum Selbst-
                                                bessere Ausbildungsmöglichkeiten noch finanzielle          zweck sind nur leere Worte.
                           Marianne             Zuckerl. Wird dann auch noch bei jeder Gelegenheit
                           Klepac-Baur          deponiert, was für ein schreckliches Berufsfeld die           Alle vor der Wahl gestellten Forderungen waren
                           Vorsitzende PGA L    Elementarpädagogik ist, wird das kaum jemanden für         keine leeren Worte – sie sind nach der Wahl genau-
                           für pädagogisches    die Arbeit mit Kindern motivieren.                         so gültig. Wer Qualität will, muss in Qualität inve-
                           Personal der Stadt                                                              stieren, muss für Qualität entsprechend bezahlen.
                           Wien                 Notwendige Veränderungen durchsetzen                       Berufsgruppen und das persönliche Engagement des
                                                Ja, es gibt schon seit langem Handlungsbedarf in den       Einzelnen auszunutzen, funktioniert nur eine gewisse
                                                Wiener Kindergärten, und wir werden nicht müde,            Zeit lang. Und jetzt ist es an der Zeit, endlich die
                                                notwendige Verbesserungen immer wieder einzu-              längst überfällige Unterstützung für unsere Arbeit zu
                                                fordern. Aber es gilt zu unterscheiden: Der Beruf          bekommen. Oder anders formuliert: „Gebt uns end-
                                                selbst ist ein schöner, er ist erfüllend, macht Sinn und   lich Schaufeln, denn derzeit sind es unsere Hände,
                                                darf auch Spaß machen! Es sind die Rahmenbedin-            mit denen wir mühevoll umgraben.“
                                                gungen, die einen verzweifeln lassen, die zermürben
                                                und müde machen. Die Rahmenbedingen müssen                     Ja, wir leben in turbulenten Zeiten. Zu vielen
                                                schleunigst geändert und den aktuellen wissenschaft-       Dingen sollen wir uns eine Meinung bilden. Kaum
                                                lichen Erkenntnissen sowie gesellschaftlichen Ent-         ist die eine Wahl vorbei, kommt schon die nächste.
                                                wicklungen angepasst werden. Stichwort: Gruppen-
                                                größen, Erwachsenen-Kind-Schlüssel, steigende
                                                Erwartungen, Supervision, verbesserte Konzepte für
                                                die Aus- und Weiterbildung, Entlastung durch und
                                                für die „Verwaltung“, Verlässlichkeit und Gültigkeit
                                                von Werten, Normen und schlussendlich auch Kon-
                                                sequenzen.
                                                                                                                                                                   BILD: © SYMBOLFOTO / SHUTTERSTOCK: RAWPIXEL.COM

                           „Alle vor der Wahl gestellten
                           Forderungen sind nach der
                           Wahl genauso gültig.“
teamwork 02/2019
                                                                                              Hauptgruppe 1                                                                            17
                                                                                               Dienststellen

                                                                                                                  BILD: © SYMBOLFOTO / SHUTTERSTOCK: RAWPIXEL.COM

Aber genau das bedeutet Selbstbestimmung, genau         Der Staat bin ich. Nämlich ich und du und sie und er
das macht Demokratie aus. Das ist mühsam. Und es        – wir alle sind „der Staat“. Wir alle sind (mit)verant-
ist anstrengend. Aber es lohnt sich, für die Dinge zu   wortlich. Wer sich nur zurücklehnt, um alle anderen
kämpfen, die wir verbessern wollen. Tagtäglich dran     einmal machen zu lassen, darf sich später aber auch
zu bleiben, im Kleinen wie im Großen. Denn eine         nicht beklagen, wenn die anderen nicht das getan ha-

                                                                                                                                                                                            BILD: © PETRA SPIOLA/HG1
Stimme, um Veränderungen anzustoßen, hat man            ben, was man selber hätte tun können.
nicht nur bei Wahlen, sondern immer. Wir können
jeden Tag Haltung zeigen und Verbesserungen einfor-        Die Wahl, sich für etwas einzusetzen oder nicht,
dern. Das ist das Schöne an der Demokratie.             kann einem niemand abnehmen. Keine Wahl zu tref-
                                                        fen, ist auch eine Entscheidung. Die Konsequenzen
„L’ État c’est moi – der Staat bin ich“ war der Leit-   sind dann aber ohne Sudern zu tragen.                                                                       Margit Pollak
spruch des Absolutismus, in dem nur ein allmächtiger                                                                                                                Vorsitzenden-
Herrscher das Sagen hatte. In einer Demokratie ist                       8 marianne.klepac-baur@wien.gv.at                                                          Stellvertreterin
das Volk der Souverän und gilt in ähnlicher Weise:                             8 margit.pollak@wien.gv.at                                                           Hauptgruppe 1

      Judith Hintermeier vom SoFair-FSG Team
      verstärkt ab August das Team der Bundes-
      frauen Abteilung in der younion Zentrale. Wir
      wünschen ihr viel Kraft und Energie und sind
      sicher, dass sie die Anliegen der Kindergärten
      in dieser Funktion weiterhin tatkräftig unter-               „Eine Stimme, um Veränderungen
      stützen wird.                                                anzustoßen, hat man nicht nur bei
                                                                   Wahlen, sondern immer.“
18                                  Hauptgruppe 1                                                                                   teamwork 02/2019

                                    Personelles

                                                                                                          Kann ich Urlaub und
                                                                                                          Gleitzeitguthaben
                                   Aufsteigerinnen & Aufsteiger                                           kombinieren?

                                           Mag.a Christina Pass-Dolezal
                                           Leiterin MA 64 – Rechtliche Bau-, Energie-, Eisenbahn-
     BILD: © DAVID BOHMANN / PID

                                           und Luftfahrtangelegenheiten
                                           Christina Pass-Dolezal (39) studierte Jus an der Universi-
                                           tät Wien mit den Schwerpunkten Grund- und Menschen-
                                           rechte, Strafjustiz und Kriminalwissenschaften. Nach
                                           Studium und Gerichtsjahr arbeitete sie ein Jahr im kirch-

                                                                                                                                                          BILD: © PETRA SPIOLA
                                           lichen Kulturmanagement, bis sie im Jahr 2007 als
                                           rechtskundige Bedienstete in den Dienst der Stadt Wien
                                           aufgenommen wurde. Nach der für Juristen erforder-
                                           lichen Jobrotation, mit Stationen im Bezirksamt für den
                                           3. Bezirk, in der Abteilung Wohnbauförderung und
                                           Schlichtungsstelle für wohnrechtliche Angelegenheiten
                                           (MA 50) und der Umweltschutzabteilung (MA 22), starte-
                                           te sie 2009 als Rechtsreferentin der Wiener Kindergärten
                                           (MA 10) ihre Karriere im Wiener Magistrat. 2011 wechselte
                                           sie als Referentin für grundsätzliche Angelegenheiten in
                                                                                                          D        ie Stadt Wien besitzt Dank der
                                                                                                                   Gewerkschaft das mit Abstand
                                                                                                                   beste Urlaubsrecht. In vielen
                                                                                                          Dienststellen gibt es z.B. gleitende Arbeits-
                                                                                                          zeit mit der Möglichkeit des Verbrauchs
                                           die MA 64. 2014 wurde sie Leiterin der Stabsstelle für         von Gleitzeitguthaben. Eine oft an uns
                                           grundsätzliche Angelegenheiten und Wissensmanage-              gestellte Frage lautet: „Kann ich Urlaubs-
                                           ment, 2018 interimistische Leiterin der Abteilung. Seit        und Gleitzeitstunden kombinieren?“
                                           4. Juni 2019 leitet sie die MA 64.                             Die Antwort darauf ist eindeutig „Ja“!

                                           Mag.a Dr.in Anita Eichinger                                    Der Verbrauch des Erholungsurlaubs ist
                                           Leiterin der MA 9 – Wienbibliothek                             abgesehen von wenigen Ausnahmen
     BILD: © SCHAUB-WALZER / PID

                                           Die promovierte Philosophin und Germanistin arbeitete          grundsätzlich nur tageweise zulässig.
                                           bis 2008 für den Büchereiverband Österreich, bevor sie         Gleitzeit- oder sonstige Zeitguthaben
                                           mit dem Auftrag, die digitale Wienbibliothek federfüh-         dürfen auch stundenweise konsumiert
                                           rend aufzubauen, als Fachbedienstete in den Verwal-            werden. Das bedeutet, dass Urlaubsstun-
                                           tungsdienst der Stadt Wien aufgenommen wurde. Ein              den und Gutstunden nur dann kombiniert
                                           Jahr später wurde Eichinger Beamtin des höheren Biblio-        werden dürfen, wenn dies einen ganzen
                                           theksdiensts. Berufsbegleitend besuchte sie einen Lehr-        Urlaubstag ergibt. (z.B. 4 Urlaubsstunden
                                           gang für Library and Information Studies an der Universi-      und 4 Gleitzeitstunden ergeben bei
                                           tät Wien und absolvierte einen Masterlehrgang Führung,         Vollzeitbeschäftigung 8 Stunden =
                                           Politik und Management an der FH Campus Wien. 2016             1 Urlaubstag).
                                           wurde sie stellvertretende Abteilungsleiterin. Im internen
                                           Ausschreibungsverfahren hat sich Eichinger gegen fünf          Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit,
                                           KandidatInnen durchgesetzt.                                    ganze Urlaubstage und ganze Gleitzeittage
                                                                                                          in Kombination zu verbrauchen. 3 Urlaubs-
                                           Mag. Michael Fink                                              tage und 2 Gleitzeittage ergeben z.B. 1 Woche
                                           Unabhängiger Bedienstetenschutzbeauftragter der                Erholungsurlaub. Selbstverständlich gelten
     BILD: © MARTIN VOTAVA / PID

                                           Stadt Wien                                                     diese Kombinationen auch bei jeder Form
                                           Der seit 1994 bei der Stadt Wien tätige Jurist Mag. Michael    der Teilzeitbeschäftigung.
                                           Fink (54) wurde zum zweiten Mal in Folge vom Stadt-
                                           senat für fünf Jahre bestellt. Für die intern ausgeschriebe-   Gerade die notwendige Flexibilität in der
                                           ne Stelle hat es insgesamt zwei Bewerbungen gegeben,           heutigen Arbeitswelt führt immer wieder
                                           bei der sich Fink durchgesetzt hat. Personalstadtrat Mag.      zu hohen Zeitguthaben. Eine geschickte
                                           Jürgen Czernohorszky, younion-Vorsitzender Christian           Kombination unterstützt insbesondere den
                                           Meidlinger und Magistratsdirektor Dr. Erich Hechtner           gesetzlich festgelegten Erholungszweck
                                           überreichten ihm das Bestellungsdekret von Bürgermeis-         und davon profitieren alle!
                                           ter Dr. Michael Ludwig zum unabhängigen Bediensteten-
                                           schutzbeauftragten der Stadt Wien.                                   8 manfred.obermueller@ wien.gv.at
teamwork 02/2019
                                                                                                                                                                    Hauptgruppe 1                        19
                                                                                                                                                                   Frage & Antwort

                       Was muss ich beachten,                                                Wie sieht es mit der Abgeltung                                       Soll ich meinen Erholungs-
                       wenn ich im Urlaub                                                    des Urlaubsanspruchs aus,                                            urlaub vor oder nach der
                       erkranke?                                                             wenn ich in Pension gehe?                                            Elternkarenz verbrauchen?
BILD: © PETRA SPIOLA

                                                                      BILD: © PETRA SPIOLA

                                                                                                                                           BILD: © PETRA SPIOLA
                       W         er kennt das nicht: Man freut
                                 sich seit langer Zeit auf den
                                 wohlverdienten Urlaub und dann
                       erkrankt man plötzlich. Was ist nun zu tun?
                                                                                             D       ie Abgeltung des Urlaubsanspruchs
                                                                                                     für BeamtInnen ist nur unter genau
                                                                                                     definierten Bedingungen möglich.
                                                                                             Die sogenannte Urlaubsersatzleistung
                                                                                             gebührt nur bei Ausscheiden aus dem
                                                                                                                                                                  I   m Regelfall haben werdende Mütter
                                                                                                                                                                      vor und nach der Geburt acht Wochen
                                                                                                                                                                      Schutzfrist, also absolutes Beschäfti-
                                                                                                                                                                  gungsverbot. Bei Kaiserschnittgeburten
                                                                                                                                                                  verlängert sich die Schutzfrist (= absolutes
                       In so einem Fall ist die Erkrankung der                               Dienststand und wenn Beamtinnen und                                  Beschäftigungsverbot) auf zwölf Wochen.
                       Dienststelle unverzüglich zu melden.                                  Beamte das Unterbleiben des Verbrauchs                               Verbraucht man den Erholungsurlaub, der
                       Spätestens bei Wiederantritt des Diensts ist                          des Erholungsurlaubs nicht selbst ver-                               im Karenzjahr anfällt, nicht direkt im
                       eine Krankmeldung des zuständigen Kran-                               schuldet haben. Dies bedeutet, der Urlaub                            Anschluss an das Beschäftigungsverbot
                       kenversicherungsträgers über Beginn und                               wird nur bei Versetzung in den Ruhestand                             nach der Geburt – also nicht direkt vor
                       Dauer der Dienstunfähigkeit in der Dienst-                            aus gesundheitlichen Gründen abgegolten                              Antritt der Elternkarenz, so wird dieser
                       stelle ebenfalls unverzüglich vorzulegen.                             oder wenn ein Verbrauch wegen Dienst-                                aliquotiert – es reduzieren sich die Urlaubs-
                                                                                             verhinderung durch Unfall, Krankheit oder                            tage.
                       Sollte die Erkrankung länger als drei                                 Gebrechen ausgeschlossen war.
                       Kalendertage – also mindestens vier Tage –                                                                                                 Nachdem im Urlaub Anspruch auf Gehalts-
                       dauern, dann ist diese Zeit, sofern sie auf                           Die Urlaubsersatzleistung ist für jedes                              fortzahlung besteht und das Gehalt höher
                       Arbeitstage fällt, dem Urlaubsverbrauch                               Kalenderjahr, aus dem ein noch nicht                                 ist als das Kinderbetreuungsgeld, bewirkt
                       nicht anzurechnen.                                                    verbrauchter und auch nicht verfallener                              das einen finanziellen Verlust. Verbraucht
                                                                                             Anspruch auf Erholungsurlaub vorhanden                               man den Erholungsurlaub jedoch vor
                       ACHTUNG: Der ursprünglich festgesetzte                                ist, gesondert zu bemessen.                                          Antritt der Elternkarenz, kommt es zu
                       Urlaub kann durch die Erkrankung nicht                                                                                                     keiner Aliquotierung und das Gehalt wird
                       automatisch verlängert werden!                                        Das ersatzleistungsfähige Urlaubsausmaß                              für die Zeit des Urlaubs ausbezahlt.
                                                                                             beträgt pro Kalenderjahr maximal vier
                       Tritt während des Erholungsurlaubs ein                                Wochen, dies entspricht dem Mindestaus-                              ACHTUNG: Der Verbrauch des Erholungs-
                       Umstand ein, der die Mitarbeiterin/den Mit-                           maß der EU-Arbeitszeitrichtline. Im laufen-                          urlaubs verlängert nicht die Elternkarenz.
                       arbeiter zur Inanspruchnahme einer Pflege-                            den Kalenderjahr wird das Urlaubsausmaß                              Die Elternkarenz endet mit dem zweiten
                       freistellung berechtigt (Pflege und Betreu-                           aliquotiert.                                                         Geburtstag des Kindes.
                       ung naher Angehöriger, Kinder) und nimmt
                       die Pflege oder Betreuung mehr als drei                               Bemessungsgrundlage für die Urlaubser-                               ACHTUNG: Der Verbrauch des Erholungs-
                       Kalendertage – also mindestens vier Tage –                            satzleistung des laufenden Kalenderjahrs                             urlaubs zählt zum Zuverdienst beim
                       in Anspruch, ist ihr/ihm die auf Arbeitstage                          ist der volle Monatsbezug im Monat des                               Kinderbetreuungsgeld (Zuverdienstgrenze
                       fallende Zeit der Pflegefreistellung auf das                          Ausscheidens, anrechenbar erklärte                                   beachten).
                       Urlaubsausmaß nicht anzurechnen. Die                                  Nebengebühren sowie anteilige Sonder-
                       Dauer der Pflegefreistellung ist auf das                              zahlungen im Ausmaß eines Sechstels. Für                             Die Frauenabteilung der Hauptgruppe 1
                       Höchstausmaß der Pflegefreistellung anzu-                             vergangene Kalenderjahre wird der jewei-                             bietet für Gewerkschaftsmitglieder
                       rechnen, wobei nur ganztägige Pflegefrei-                             lige Dezembermonatsbezug herangezogen.                               individuelle Beratungen an.
                       stellungstage in Anspruch genommen
                       werden können.                                                                     8 guenter.unger@wien.gv.at                                           8 regina.mueller@wien.gv.at
                                     8 margit.pollak@wien.gv.at
20         Politik & Gewerkschaft                                                                               teamwork 02/2019

                                       Frauen

                                                „Was Frauen wollen ...“
                                                Jede Frau hat das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.
                                                Wir FrauenvertreterInnen unterstützen dabei.

                                                W
                                                           er sind denn „die
                                                           Frauen“, die meist
                                                           lapidar in einen
                                                Topf geworfen, alle über einen
BILD: © PETRA SPIOLA/HG 1

                                                Kamm geschoren und gerne
                                                als mystische Wesen dargestellt
                                                werden?

                                                Selbstbewusst
                            Regina Müller       Fest steht, wir sind über 50 Pro-
                            Frauenvorsitzende   zent der Weltbevölkerung und
                            Hauptgruppe 1       somit sicher keine Randgrup-
                                                pe. Es gibt große, kleine, dicke

                                                                                                                                                                  BILD: © SYMBOLFOTO / SHUTTERSTOCK: RAWPIXEL.COM
                                                und dünne Frauen. Frauen,
                                                die Kinder haben, und Frauen,
                                                die keine Kinder haben – ge-
                                                wollt oder ungewollt. Frauen,
                                                die Männer mögen, und Frau-
                                                en, die Frauen mögen, und
                                                manche Frauen mögen auch
                                                beide. Es gibt Frauen, die sich
                                                gerne kümmern und pflegen,
                                                und Frauen, die das nicht so
                                                gerne machen. Die Liste lässt
                                                sich endlos fortsetzen. Und doch haben wir eines ge-    Der Unterschied macht’s aus
                                                meinsam: Wir sind Frauen. Was trennt uns also und       Wir alle haben unterschiedliche Lebenssituationen.
                                                was eint uns?                                           Jüngere haben andere Bedürfnisse als die nicht mehr
                                                                                                        so Jungen. Bei Frauen mit Kindern liegt der Fokus
                                                Selbstbestimmt                                          ganz wo anders als bei Frauen ohne Kinder. Frauen
                                                Ganz sicher das Recht darauf, nicht in Schubladen       als homogene Gruppe zusammen zu fassen ist bei
                                                gesteckt zu werden. Genauso wie das Recht, die          näherer Betrachtung gar nicht möglich. Trotzdem
                                                eigenen Bedürfnisse auszusprechen. Frauen müssen        wird das gerade bei Frauen immer wieder getan.
                                                sich auch nicht rechtfertigen, wenn sie sich nicht in
                                                die ihnen – von wem eigentlich? – zugedachte Rolle         Jede Frau hat das Recht, ihr Leben so zu leben, wie
                                                einpassen bzw. reinzwängen lassen wollen.               sie es will, wie es ihr gefällt. Kein Lebensentwurf ist
                                                                                                        besser oder schlechter. Frauengremien sind dazu da,
                                                                                                        um diskriminierende Regelungen zu bekämpfen und
                                                                                                        abwertende Rollenbilder aufzeigen.

                            „Wenn du immer nur tust,                                                       Unsere Aufgabe als FrauenvertreterInnen ist es,
                                                                                                        Sie beim selbstbestimmten Leben zu unterstützen
                            was du schon immer getan                                                    und auf Wunsch auch zu beraten. Entscheiden müs-
                                                                                                        sen Sie, wie wir alle aber selbst.
                            hast, wirst du immer nur das
                            bekommen, was du immer                                                         Was Sie als Frau wollen, weiß ich nicht – schreiben
                                                                                                        Sie es mir.
                            schon bekommen hast.“                                                                               8 regina.mueller@wien.gv.at
teamwork 02/2019
                                                                                                                Politik & Gewerkschaft                        21
                                                                                                                               Jugend

                       Neuer Wind in der
                       Jugendvertretung
                       Melanie Orou wurde zur neuen Vorsitzenden der Jugendver-
                       trauenspersonen in der Hauptgruppe 1 gewählt und vertritt nun
                       mit ihrem Team die Interessen der Lehrlinge und Jugendlichen.

                                                                                                      „Um das Beste für unsere jungen Mitglie-
                                                                                                      der zu erreichen, braucht es junge, en-
                                                                                                      gagierte und durchsetzungsstarke Leute,

                                                                                                                                                                     BILD: © RENÉE DEL MISSIER / HG 1
                                                                                                      die sich dieser Aufgabe mit großem Elan
                                                                                                      widmen. Wir freuen uns, mit Alexander
                                                                                                      Madejski, Michelle Hartl, Marcel Brand-
                                                                                                      stetter, Nico Leitner, Papatya Yildirim,
                                                                                                      Katarina Zivkov, Michelle Radovanovic,
                                                                                                      Sandra Saric und den Ersatz-JVPs Richard
                                                                                                      Tiefenbacher, Barbara Hareter, Selina      Melanie Orou
                                                                                                      Richter, Michelle Beyer, Jaden Bauer,      Vorsitzende der
                                                                                                      Nicole Schober, Victor Salimovic als Ju-   Jugendvertrauens-
BILD: ©YOUNG YOUNION

                                                                                                      gendvertrauenspersonen (JVPs) und den      personen der HG 1
                                                                                                      Ersatz-JVPs solch engagierte Mitstreite-
                                                                                                      rInnen gefunden zu haben“, so Melanie
                                                                                                      Orou.
                       Von links nach rechts: Michelle Beyer, Victor Salimovic, Alexander Madejski,
                       Marcel Brandstetter, Richard Tiefenbacher, Nicole Schober, Sandra Saric,     Seminar für die neuen JVP’s / JVR
                       Michelle Radovanovic, Michelle Hartl, Papatya Yildirim, Jaden Bauer          Ende Mai wurden unter der Leitung von
                                                                                                    Richard Tiefenbacher und Daniel Waidinger

                       „A
                                  ls neue Jugendvorsitzende der HG 1 werde               den neu gewählten Jugendvertrauenspersonen der
                                  ich mit meinem Team allen Jugendlichen                 Hauptgruppe 1 sowie den Jugendvertrauensräten
                                  jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen             der anderen Hauptgruppen die Grundlagen einer JVP
                       und ihnen wichtige Werte wie Zusammenhalt, Hilfs-                 näher gebracht. Neben der notwendigen Theorie war
                       bereitschaft und Solidarität vermitteln“, verspricht              wichtig, dass sich alle besser kennen lernten und als
                       Melanie Orou. Gemeinsam mit ihren Stellvertretern                 Team wachsen konnten.
                       Alexander Madejski und Sarah Celina Killian und Pro-
                       tokollführerin Jennifer Schrom setzt sie sich ab nun,             Neue Kampange: #DeineZukunft
                       unterstützt von zahlreichen FunktionärInnen, für                  Mit Unterstützung des ÖGB-Verlags lernten die
                       die Interessen der Lehrlinge und Jugendlichen ein.                FunktionärInnen, wie man mit einfachen Mitteln
                                                                                         tolle Videos machen kann. Unter dem Motto #Deine
                       Vorsitzwechsel                                                    Zukunft wurden bereits drei Videos zu den Themen:
                       Nach vier Jahren wurde bei der alle zwei Jahre statt-             „Was ist ein Jugendvertrauensrat/eine Jugendvertrau-
                       findenden konstituierende Sitzung das bisherige                   ensperson?“, „Wofür braucht es eine Gewerkschaft?“
                       Jugendvorsitzende-Team rund um Janine Skof,                       und „Welche Veranstaltungen machen wir als Jugend?“
                       Petrissa-Bianca Wolf, Richard Tiefenbacher, Marc                  entwickelt und werden ab Herbst zu sehen sein.
                       Woller und Daniel Waidinger abgelöst. Sie alle wer-
                       den die Neuen aber weiterhin tatkräftig unterstützen.                                       8 melanie.orou@wien.gv.at
                       „Wir möchten uns bei ihnen für ihr jahrelanges Enga-
                       gement bedanken“, betont Melanie Orou. „Und ich
                       bin froh, dass auch ich so ein motiviertes Team hinter
                                                                                                                                      „Nur gemeinsam
                       mir stehen habe.“                                                                                              sind wir stark!“
22             Politik & Gewerkschaft                                                                                          teamwork 02/2019

                                                       Behinderung

                                                                     Die Behindertenvertretung
                                                                     der HG 1 stellt sich vor
                                                                     971 wahlberechtigte KollegInnen mit Behinderungen haben
                                                                     ihrer Vertretung eine starke Stimme gegeben. Harald Castek
                                                                     wurde mit seinem Team wieder als Vorstand ernannt.

                                                                                                                               Strukturen ablaufen und darf nicht das Produkt von
                                                                                                                               Zufällen sein.“
                                                                                                                               Ruth Kaltenbacher

                                                                                                                               „Es ist mir ein Anliegen, Führungskräfte zu sensibilisie-
                                                                                                                               ren und Informationsveranstaltungen bzw. Schulungen
                                                                                                                               sowohl für AbteilungsleiterInnen als auch für direkte
                                                                                                                               Vorgesetzte zu initiieren. Es braucht eine eigene Job-
                                                                                                                               börse für behinderte MitarbeiterInnen, um den Wechsel
                                                                                                                               zwischen Abteilungen flexibler zu ermöglichen.“
                                                                                                                               Gabriele Karoh

                                                                                                                               „Als BVP ist es mir besonders wichtig, bei Problemen
BILD: ©HG 1/RENÉEDELMISSIER

                                                                                                                               immer alle Sichtweisen zu kennen, um eine gerechte
                                                                                                                               und sinnvolle Lösung anstreben zu können. Ich ste-
                                                                                                                               he allen begünstigt Behinderten, aber auch den Füh-
                                                                                                                               rungskräften, für Informationen und Beratungen zur
                                                                                                                               Verfügung.“
                                                                                                                               Rainer Flandorfer

                                                                     „A
                                        1. Reihe v.l.n.r.:                     ls Vorsitzender bedanke ich mich für das
                                        Petra Reitsamer MA,                    entgegengebrachte Vertrauen. Wir werden         „Ich werde auch in den kommenden Jahren die Be-
                                        Assistentin;                           weiterhin als Team für die Gleichstellung       hindertenvertretung engagiert mit Recherche und
                                        Mag.a Ruth                   der Kolleginnen und Kollegen mit Behinderungen            Koordination unterstützen.“
                                        Kaltenbacher, 1. Stv.
                                                                     eintreten. Die durch Digitalisierung bedingte Verän-      Petra Reitsamer
                                        2. Reihe v.l.n.r.:           derung der Arbeitswelt benötigt koordinierte Um-
                                        Mag. Harald Castek,          schulungen sowie Aus- und Weiterbildungen, um             „Ich freue mich sehr, dass ich viele MitarbeiterInnen
                                        BVP-Vorsitzender;            neue Tätigkeitsfelder für Kolleginnen und Kollegen        beraten und ihnen helfen konnte. Dem BVP-Team
                                        Mag.a Gabriele Karoh,        mit Behinderungen zu erschließen.“                        wünsche ich weiterhin viel Kraft und vor allem viel
                                        2. Stv.; Roman Amri
                                                                     Harald Castek                                             Freude für seine Tätigkeit.“
                                        (ausgeschieden)
                                                                                                                               Roman Amri
                                                                     „Ich möchte mich gemeinsam mit der Personalvertre-        (scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, um
                                                                     tung für ein internes Arbeitsmarktservice einsetzen, in   sich künftig als BVP ausschließlich der Arbeit im Dienststel-
                                                                     dem die Bedürfnisse von KollegInnen mit Behinderung       lenausschuss 130 zu widmen)
                                                                     Berücksichtigung finden. KollegInnen mit Behinde-
            BILD: © RAINER FLANDORFER

                                                                     rung müssen beim Veränderungswunsch unterstützt
                                                                     und begleitet, in den Dienststellen das Bewusstsein
                                                                     für Inklusion weiter entwickelt werden. Das inter-
                                                                     ne Arbeitsmarktservice muss Bedürfnisse einzelner                 Büro der Behindertenvertretung
                                                                     Dienststellen mit den Fähigkeiten der KollegInnen mit             1010 Wien, Ebendorferstrasse 4/4/409
                                        Rainer Flandorfer, 3. Stv.   Behinderung vernetzen und geeignete Partner zusam-                t: 01-4000-86262
                                                                     menbringen. Jobsuche innerhalb der Stadt Wien muss                e: behinderte@hg1.wien.gv.at
                                                                     auch für KollegInnen mit Behinderung in fördernden
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