Energieeffizient ohne Zusatzdämmung - Wandlösungen - Poroton-S-Ziegel für den mehrgeschossigen Wohnungsbau
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Wandlösungen ENTDECKEN INFORMIEREN PLANEN BAUEN Energieeffizient ohne Zusatzdämmung Poroton-S-Ziegel für den mehrgeschossigen Wohnungsbau
Wandlösungen Poroton-S-Ziegel: Der ideale Wandbaustoff für den mehrgeschossigen Wohnungsbau. Um die aktuell hohe Nachfrage nach Wohnraum vor allem in Ballungsgebieten zu decken, liegt es nahe, platzsparend in die Höhe zu bauen. Folgen Sie diesem kleinen Ratgeber Stockwerk für Stockwerk und planen höher als jemals zuvor – mit massivem Mauerwerk und allen Vorteilen moderner Poroton-Ziegel. Ihre Wienerberger GmbH 2 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Inhaltsverzeichnis Inhalt Sie planen höher als jemals zuvor 4 Die Ziegel für Mehrfamilienhäuser 6 Technische Daten auf einen Blick 7 Die monolithische Außenwand 8 Konstruktive Empfehlungen 9 Schallschutz 10 Brandschutz 11 Gebäudeenergiegesetz 12 Wirtschaftliche Lösungsansätze für KfW-Effizienzhäuser 13 Poroton Systemzubehör 14 Professionelle Services 16 Objektberichte 18 Candis Punkto, Regensburg 20 Wohnanlage in Ludwigsburg 22 Tetris Wohnungsbau, Berlin 26 Flüchtlingswohnheim, Hannover 28 Schinkelplatz, Berlin 32 Interview: Martin Klein, Steidle Architekten 35 Tonbaustoffe von Wienerberger 38 | 3
Wandlösungen Sie planen höher als jemals zuvor ... 1. Ziegel haben viele Fans, denn sie sind einfach ein- zigartig. Ton, Wasser Luft und Feuer – mehr braucht ein Baustoff nicht: für ein gesundes Wohnklima, für Höchstleistungen in Sachen Statik, Wärme-, Schall- und 9 Brandschutz. Deshalb sind Ziegel für viele Architekten und Bauherren die erste Wahl. 2. Behalten Sie den Überblick und betrachten Sie die vielen Vorteile der Poroton-S-Ziegel: In monoli- thischer Bauweise Stockwerk für Stockwerk in einem Arbeitsgang mit Dünnbettmörtel schlank gemauert – ohne zusätzliche äußere Wärmedämmung machen sie das Bau- 7 en besonders einfach, schnell und sicher – und damit wirt- schaftlich. 3. Poroton-S-Ziegel halten dem Druck stand, wo- mit wir bei den Details wären. Und die sprechen für sich – und auch für Sie, als Planer oder Bauunter- nehmer, Investor oder Bauherr. Z. B. mit dem Poroton-S10-MW kommen Sie höher hinaus als jemals zuvor. Mit Druckfestigkeits- klasse 12 und einer charakteristischen Mauerwerksdruckfestigkeit 5 von 5,2 MN/m2 erreicht der Poroton-S10-MW den Spitzenwert unter den Monolithen und überzeugt – zuverlässig und sicher bis zum 9. Stockwerk. 4. Sicherheit aus Tradition, denn ein Ziegel ist und bleibt ein Ziegel. Soll heißen: Auch innovative Produk- te wie die Poroton-S-Ziegel verfügen über alle guten Eigenschaften eines natürlichen Baustoffs. Mehr als 90 % des 3 Tages halten wir uns in geschlossenen Räumen auf. Daher ist es so wichtig, dass emissionsfreie Baustoffe eine gesunde Raum- luft gewährleisten. Auf die Erfahrung und das hohe Qualitätsni- veau aus dem Hause Wienerberger können Sie sich verlassen. 5. Lärm = Stress, aber wer in einem Gebäude aus Poroton-S-Ziegeln lebt oder arbeitet, hat seine Ruhe: Straßenlärm oder die Musik des Nachbarn bleiben 1 draußen. Bei einer Wandstärke von 36,5 cm bieten S-Ziegel be- reits ein Direkt-Schalldämm-Maß von 48 dB oder mehr (z. B. der S10-MW mit 51,1 dB). 4 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
... mit allen Vorteilen eines massiven Poroton-Mauerwerks 6. Feuer lässt den Ziegel kalt, weil er es gewohnt ist. Bedingt durch das Herstellungsverfahren, in dem die Ziegel bei Temperaturen von 1.000 °C gebrannt werden, verfügen Ziegel schon von Natur aus über gute Brandschutzeigenschaften. Hier ganz konkret: Beidsei- tig geputzt erreichen im überwiegenden Fall die Poroton-S- Ziegel ab einer Wandstärke 36,5 cm die Feuerwiderstands- klasse F 90-A sowie Brandwandeignung und bieten eine 8 hohe Sicherheit gegen Feuer und Rauch. 7. Die inneren Werte, die Poroton-S-Ziegel sor- gen übrigens nicht nur für die nötige baustatische Stabilität, sondern auch für höchst effektive Wär- medämmung. Die Basis dafür sind die Dämmstofffüllungen aus Mineralwolle oder Perlit. Mit geringen Wärmeleitfähigkei- ten von 0,08 bis 0,10 W/mK und U-Werten von 0,16 bis 0,31 6 W/m2K bei Wandstärken von 30 bis 49 cm werden in Kombi- nation mit moderner Anlagentechnik die Anforderungen des GEG und der KfW erfüllt. Ganz ohne zusätzliche Dämmmaß- nahmen. 8. Ökobilanz und Nachhaltigkeit, bitte sehr: Im Vergleich zu einer energetisch gleichwertigen Wandkonstruktion aus Beton mit Wärmedämm- 4 Verbundsystem werden schon bei der Herstellung der Poro- ton-S-Ziegel 30 % weniger Energie benötigt und 35 % weni- ger Treibhausgase erzeugt. 9. Höhenangst? Aber nicht doch! Die Wienerber- ger Poroton-S-Ziegel entsprechen den hohen Anforderungen des deutschen Zulassungsverfah- rens. Nach erfolgreichen Prüfungen wurden die allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen durch das Deutsche Institut 2 für Bautechnik erteilt. | 5
Wandlösungen Die Ziegel für Mehrfamilienhäuser Für die Außenwand Für die Innenwand Für die Details z. B. Poroton-S10-MW oder z. B. Hlz-Plan-T 1,4 Deckenrandschalen, Laibungs- und Brüstungs- Poroton-S9-P ziegel, Anschlagschalen, Wärmedämmsturze, WU-Schalen, Rollladenkästen u.v.m Für die Für nichttragende innere Wohnungstrennwand Trennwände z. B. Schalungsziegel Ziegel-Innenwand-System SZ-T 24,0 ZIS Außenwände Innenwände Trennwände Keller- einschalige mehrschalige tragende/ leichte Wohnungs- Einsatzbereiche außenwand Außenwand, Außenwand, nichttragende nichttragende trennwand Poroton-Planziegel d ≥ 30,0 cm verputzt z.B. mit Innenwand Innenwand d ≥ 24,0 cm EG / OG / DG Verblendern d ≥ 11,5 cm d ≥ 11,5 cm einschalig d ≥ 30,0 cm d ≥ 17,5 cm Poroton-S8/9-P l l Poroton-S8/9/10-MW l l Plan-T14 l HLz-Plan-T 0,9 l l ZWP-Plan-T-ZIS l HLz-Plan-T 1,2/1,4 l l Planfüllziegel PFZ-T (2,0) l Schalungsziegel SZ-T l Schallschutzziegel 2,0 l l Schallschutzziegel 1,4/1,8 l 6 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Technische Daten auf einen Blick Plangeschliffene Hochlochziegel mit integrierter Wärmedämmung aus Perlit bzw. Mineralwolle und mörtelfreier Stoß fugenverzahnung. Die Lager- fugen sind mit Dünnbettmörtel im VD-System verarbeitet. Schall- Brandschutz Maße / Format Wärmeschutz Statik schutz nach DIN EN 1996-1-2/NA Bemessungswert der werksdruckfestigkeit schließende Wände Wärmeleitfähigkeit Direktschalldämm- tragende raumab- fk charakt. Mauer- nach DIN EN 1996 Festigkeitsklasse Rohdichteklasse (REI und EI-M 90) Dünnbettmörtel Erdbebenzonen Maß Rw, Bau, ref*2 Wandstärke Brandwand fk Brand*4 U-Wert*1 Format (REI) kg/ cm DF W/mK W/m 2K dB N/mm 2 MN/m 2 dm 3 Poroton-S8-P (Z-17.1-1120) 36,5 12 0,75 0,08 0,21 48,2 10 3,6 0-3 F 90-AB – 3,6 Poroton-T-Dünnbettmörtel Typ M IV wird in ausreichender Menge mitgeliefert 42,5 14 0,75 0,08 0,18 48,7 10 3,6 0-3 F 90-AB – 3,6 49,0 16 0,75 0,08 0,16 48,7 10 3,6 0-3 F 90-AB – 3,6 Poroton-S8-MW (1187 / Z-17.1-1104) 36,5 12 0,75 0,08 0,21 50,7 10 4,5 0-3 F 90-A ● 3,9 42,5 14 0,75 0,08 0,18 48,4 10 4,5 0-3 F 90-A ● 3,9 49,0 16 0,75 0,08 0,16 ≥ 48* 3 10 3,6 0-3 F 90-A ● 3,6 Poroton-S9-P (Z-17.1-1173) 36,5 12 0,70 0,09 0,23 48,5 12 5,2 0-3 F 60-A – 5,0 42,5 14 0,70 0,09 0,20 48,0 12 5,2 0-3 F 60-A – 5,0 Poroton-S9-MW (Z-17.1-1145) 36,5 12 0,80 0,09 0,23 51,1 10 4,6 0-3 F 90-A ● 4,6 42,5 14 0,80 0,09 0,20 49,3 10 4,6 0-3 F 90-A ● 4,6 Poroton-S10-MW (Z-17.1-1101) 30,0 10 0,80 0,10 0,31 ≥ 48*3 12 5,2 0-3 – – – 36,5 12 0,80 0,10 0,26 51,1 12 5,2 0-3 F 90-A ● 5,2 42,5 14 0,80 0,10 0,22 49,3 12 5,2 0-3 F 90-A ● 5,2 *1 Als Außenwand mit 20 mm mineralischem Leichtputz außen und 15 mm Kalk-Gipsputz innen. *2 aus Eignungsprüfung *3 R w,Bau,ref nicht geprüft, angegebener Wert kann auf der sicheren Seite liegend angenommen werden. f ∙ fi *4 *1 fk,Brand = (0,7k ∙ 0,85) [MN/m²] ≤ fk , Wert gerundet, ohne genaueren Nachweis für die Bemessungslast im Brandfall, unter Herausrechnung des Dauerstandsfaktors 0,85 | 7
Wandlösungen Die monolithische Außenwand – ein unschlagbar einfaches System Außenwände haben in der Regel den größten Flä- des Schallschutzes. Sinnvolle Systemergän- chenanteil an der Gebäudehülle. Dementspre- zungen helfen zudem bei der Umsetzung des ge- chend ist ihre Funktionalität maßgebend für den forderten integralen Planungsansatzes. Schutz des Gebäudes und dessen Nutzer gegen- über allen Witterungseinflüssen. In den gemä- Als Außenputzsystem wird ein mineralischer ßigten Zonen Mitteleuropas stehen der Feuchte- Leichtputz oder Wärmedämmputz nach DIN schutz und der winterliche Wärmeschutz im 18550 bzw. DIN EN 998-1 empfohlen. Vordergrund. Mit häufigeren und länger anhal- tenden Hitzeperioden im Sommer gewinnt aller- dings auch der sommerliche Wärmeschutz an 1 Außenputz 2,0 cm, Bedeutung. 1 Mineralischer Leichtputz Die Wanddicken, die sich für das monolithische 2 Poroton-S-Ziegel-P/-MW, 2 Mauerwerk der Außenwände aus dem erforder- Wanddicken 30,0 bis 49,0 cm lichen U-Wert ergeben, erfüllen in aller Regel die 3 Mineralisches Innenputz- wesentlichen baupraktisch relevanten Anforde- 3 System 1,5 cm rungen der Statik, des Brandschutzes und auch 2,0 d 1,5 Statik Monolithische Bauweise in der außenwand mehr und mehr zum Tragen. Für die Planung von unter statischen und konstruktiven Gesichts- Gebäuden in monolithischer Bauweise der Außen- punkten: Die Vorteile einer monolithischen (ein- wand bietet Wienerberger Planern und Ausführen- schaligen) Bauweise kommen gerade aus Sicht den ein abgestimmtes und geprüftes System an. der Nachhaltigkeit und der Wertbeständigkeit Tabelle: Produktempfehlungen für die monolithische Außenwand in Abhängigkeit der Geschossigkeit unter statischen Gesichtspunkten S8-P S8-MW S9-P S9-MW S10-MW Übersicht Verwendbarkeit Poroton-Ziegel für Z-17.1-1120 Z-17.1-1187 -1104 Z-17.1-1173 Z-17.1-1145 Z-17.1-1101 Mehrfamilienhäuser 36,5 42,5 49,0 36,5 42,5 49,0 36,5 42,5 36,5 42,5 30,0 36,5 42,5 Anzahl Gebäude- erf. Feuer- Statik und Brandschutz Geschosse klasse widerstand" 6+ 5 F90 ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü 5 4 F60 ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü 4 4 F60 ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü 3 3 F30 ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü 2 3 F30 ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü Anforderungen Anforderungen Statik erfüllt, Anforderungen ü Statik + Brand erfüllt ü Brand nicht erfüllt Statik nicht erfüllt Bemessung nach DIN EN 1996-3 in Verbindung mit DIN EN 1996-3/NA unter Berücksichtigung einer teilaufliegenden Decke a/t = 2/3, Geschosshöhe 2,75 m, Deckenstützweite 5,0 m; erforderliche Feuerwiderstandsklasse in Abhängigkeit der Gebäudeklasse gemäß den jeweiligen Landesbauordnungen. Die Übersicht ersetzt keinen statischen Nachweis. Technische Daten zur Statik siehe Seite 7. 8 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Konstruktive Empfehlungen Detailausbildungen Planungstipps Poroton-S8-P/-MW 36,5/42,5/49,0 cm Außenwand Poroton-S9-P/-MW 36,5/42,5 cm z. B. Poroton-S10- Poroton-S10-MW 30,0/36,5/42,5 cm MW mit charakteris- Schalungsziegel SZ-T 24,0 cm oder Planfüllziegel tischer Mauerwerks- Wohnungs- PFZ-T 24,0 bzw. 30,0 cm jeweils mit Betonfüllung druckfestigkeit fk trennwand Geschosshohe Einbindung in die Außenwand nach Zulassung von Innenwände im An- 5,2 MN/m2 Entkoppelung leichter Innenwände mit ZIS schluss an Wohnungs- trennwände alternativ: Innenwände in Rohdichteklasse ≥ 1,4 Stahlbeton, d ≥ 20,0 cm mit schwimmendem Estrich Geschossdecken Bitumendachbahn R 500 unter/über Deckenauflagerung DRS-Deckenrandschale Standard -Deckenauflagen Durchbindung Wohnungstrennwand Entkoppelung nicht tragender Innenwände durch das ZIS-Ziegel- Außenputz Innenwand-System Putzarmierung im Stoßbereich vorsehen Innenputz Flachstahlanker V4A-Stahl Poroton-Mauerwerk Gewebeeinlage Wohnungstrenn-/Haustrennwand Mörtelausgleichsschicht MG III Schlitz statt vermörtelt Mauersperrbahn (z.B. R 500 besandet) Mörtelfuge 2,0 cm ZIS-Profil zur Schallentkopplung (EAP Wand) - Außenwand - - Wohnungs- ~ 15 mm Innenputz trennwand - Leichte, nichtragende Innenwand aus Lastfreistreifen 1. Poroton ZWP-Plan-T 11,5 cm PFZ-T 24,0/30,0 Mauersperrbahn (z.B. R 500 besandet) ~ 15 mm Innenputz 2. Poroton sichere Trennung der Bauteile Deckenplatte nach Statik z.B. S9-MW bei aufgebrachtem Innenputz Poroton-DRS Deckenrandschale 36,5 n ≥ 20,0 cm Stahlbetondecke n Die Deckenrandschale kann auch als n Leichte 11,5 cm dicke Innenwände Stirndämmung im Anschlussbereich (Rohdichte ≤ 0,8 kg/dm3) n Deckeneinbindung 2/3 · t Wohnungstrennwand an die Außen- (t = Wanddicke) n Anschluss an wand eingesetzt werden. Dazu wird Wohnungstrennwände n Bitumendachbahn R 500 besandet die DRS stehend vermauert. unter der Deckenauflagerung und n Alternativ ohne Entkopplung: n Materialbedarf je lfdm. Trennwand- unter erster Mauerwerksschicht im schwere, nicht tragende Innenwand höhe: 2 Stück Poroton-DRS 28/34 Folgegeschoss (Rohdichte ≥ 1,4 kg/dm3) n Im Vergleich zur klassischen Einbin- n Lastfreistreifen bei Bedarf in den erbesserung der Flanken- nV dung bis zur halben Außenwand- oberen Geschossen mit geringen dämmung über leichte Trennwände stärke wird bei dieser A usführung Auflasten und großen Decken- die Flankenübertragung über die spannweiten Außenwand reduziert und somit der Schallschutz verbessert. | 9
Wandlösungen Schallschutzplanung nach DIN 4109-2:2018 Das Nachweisverfahren zur Ermittlung des resul- Bauteilverbindungen zwischen dem trennenden tierenden Luftschalldämm-Maßes R'w,R nach DIN Bauteil und dessen flankierenden Bauteilen wer- 4109 (Nov. 1989) basierte zum Teil auf groben den als Stoßstellen bezeichnet und i. d. R. T- oder Annahmen bzw. Pauschalisierungen und führte kreuzförmig ausgebildet. Die Art der Ausführung u. U. zu groben Fehlern bei der Prognose des zu der Verbindungen beeinflusst deren schalldäm- erwartenden Schallschutzes. mende Wirkung wesentlich. Im Berechnungsverfahren der Luftschalldäm- Das Stoßstellendämm-Maß Kij ist Bestandteil der mung zwischen Räumen nach DIN 4109 -2:2018 Flankendämmung und beruht darauf, dass eine wird der Bedeutung der flankierenden Schall- Stoßstelle zwischen dem trennenden und flankie- übertragung Rechnung getragen und alle an der renden Bauteil in Abhängigkeit von der Steifigkeit Schallübertragung beteiligten Übertragungswege des Verbundes der Bauteile und deren Massen- (Bauteile und Bauteilanschlüsse) werden quali- verhältnisse der Schallausbreitung einen Wider- tativ und differenziert erfasst. Die flankierende stand entgegensetzt. Schallübertragung wird somit zur elementaren Planungsaufgabe und akustische Schwachstel- len können bereits im Vorfeld der Bauausführung gelöst werden. Schallübertragung horizontal Schallübertragung Die Grafiken zeigen die Die resultierende Schalldämmung R'w ei- unterschiedlichen Über- nes trennenden Bauteils, z. B. einer Woh- tragungswege zwischen nungstrennwand, wird in hohem Maße durch Ff zwei Räumen und deren 2 die flankierenden Bauteile wie Außenwände, 4 Bezeichnungen nach DIN Df Innenwände und Decken beeinflusst. Ein je- 4109-2 , wobei der Weg 1 Dd des trennende Bauteil wird von insgesamt Dd die Direktübertra- 3 4 flankierenden Bauteilen begrenzt. Somit erge- Fd gung über das trennende ben sich insgesamt 12 flankierende Schallüber- Bauteil und Ff, Fd und Df tragungswege (Ff, Fd, Df) und der direkte Schall- die Flankenübertragung durchgang durch das trennende Bauteil (Dd). Im an einem Flankenbauteil neuen Rechenverfahren werden insgesamt 13 bezeichnen. vertikal Wege der Schallübertragung getrennt berechnet und anschließend aufsummiert. Weg 1: Anregung (D) und Ff Dd Abstrahlung (d) durch das Berechnung der Schalldämmung Df Fd trennende Bauteil, Übertra- Die Schallübertragung für das trennende Bau- gungsweg Dd teil wird für jeden Übertragungsweg differenziert Weg 2: Anregung der Flanke berechnet. Berücksichtigt werden die Direkt- (F) und Abstrahlung durch schalldämm-Maße Rw des trennenden und der 4 die Flanke (f), Übertragungs- flankierenden Bauteile, die Flankendämm-Maße 3 weg Ff Rij,w (Wege Ff, Fd und Df) und die Dämmung der 1 Weg 3: Anregung der Flanke 2 Stoßstelle Kij (F) und Abstrahlung über trennendes Bauteil Die Flankenübertragung wird als Teil der Neben- angrenzendes flankierendes Bauteil das trennende Bauteil (d), wegübertragung ausschließlich über die an das Übertragungsweg Fd trennende Bauteil angrenzende, sogenannte flan- Weg 4: Anregung des kierende, Bauteile übertragen. trennenden Bauteils (D) und Das Flankendämm-Maß Rij,w beschreibt das auf Abstrahlung über die Flanke die Fläche des trennenden Bauteils bezogene (f), Übertragungsweg Df Schalldämm-Maß auf dem jeweiligen Übertra- gungsweg. Technische Daten zum Schallschutz der S-Ziegel siehe Seite 7. 10 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Allgemeine Anforderungen zum Brandschutz Eine der wichtigsten Planungsaufgaben im Ge- schosswohnungsbau ist der bauliche Brand- Auflast Nicht brennbar schutz. Dabei geht es im wesentlichen um den Poroton-Ziegel sind Schutz von Menschenleben. Es muss zeitlich ein nicht brenn- Anschlüsse Putz möglich sein auch Personen zu retten, die sich barer Baustoff nicht selbst helfen können. Die Vorgaben schlie- und daher in die ßen den Schutz der Rettungskräfte mit ein. anspruchsvollste Baustoffklasse „A“ Erstes Ziel ist der vorbeugende Brandschutz, also (nicht brennbar) die Vermeidung von Bränden. Zum Zweiten ist die Ausnutzung eingestuft. NEd,fi = 0,7 · NRd ≤ · NRd Begrenzung von Bränden auf ihren Entstehungs- fi ort sicherzustellen, um eine Beeinträchtigung wei- terer Wohneinheiten sowie die Flucht- und Ret- tungswege durch Brände auszuschließen. Zahlreiche Ziegelprodukte erreichen schon in der Wanddicke 11,5 cm die Feuerwiderstandsklasse Dabei gelten folgende Grundsätze: F 90, d.h. sie halten im Brandfall dem Feuer min- nM assivbauten aus Ziegelmauerwerk bieten im destens 90 Minuten lang stand. Brandfall ein hohes Maß an passiver Sicherheit. n Der Brandschutz von Gebäuden wird über die Einflüsse auf den Feuerwiderstand jeweilige Landesbauordnung der einzelnen Neben der Steinart und der Dicke einer Wand Bundesländer geregelt. beeinflussen auch der Ausnutzungsfaktor den n In Bezug auf die Brandschutzanforderung ist Feuerwiderstand. insbesondere im Geschosswohnungsbau eine Vorabstimmung mit den Baubehörden unab- Weitere Einflussgrößen sind: dingbar. ie Belastung nD ie Ausnutzung der Tragfähigkeit nD Daraus ergeben sich insbesondere für den Ge- ie Art der Beanspruchung (Feuereinwirkung nD schosswohnungsbau erhöhte Anforderungen an nur von einer Seite oder mehrseitig) Baustoffe und die daraus erstellten Bauteile. ie Ausführung (z. B. unverputzt oder verputzt) nD ie Feuerwiderstandsdauer der angrenzenden nD Feuerwiderstandsklasse tragenden oder aussteifenden Bauteile Die Feuerwiderstandsklasse eines Bauteils ie Anschlüsse an diese Bauteile nD gibt an, wie lange ein Bauteil mindestens dem Feuer ausgesetzt werden kann, ohne durch Brandwände den Brand zerstört zu werden. Die Einstufung Brandwände müssen aus nicht brennbaren Bau- von Baustoffen bzw. Bauteilen in Feuerwider- stoffen bestehen (Baustoffklasse A1) und mindes- standsklassen erfolgt nach DIN EN 1996-1-2/ tens der Feuerwiderstandsklasse NA bzw. nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zu- F 90 angehören. Gleichzeitig müssen sie einer dy- lassung. Dabei sind die Wahl der Baustoffe, die namischen Stoßbeanspruchung und Feuereinwir- Art der statischen Beanspruchung sowie die kung standhalten. Brandwände aus Ziegel lassen Art der Brandbeanspruchung von Bedeutung. sich bereits ab 17,5 cm Dicke erstellen. Technische Daten zum Brandschutz der S-Ziegel siehe Seite 7. | 11
Wandlösungen GEG – Gebäudeenergiegesetz Im Rahmen der schrittweisen Umsetzung der Eu- und Bestandsgebäude und an den Einsatz erneu- ropäischen Richtlinie für energieeffiziente Gebäu- erbarer Energien, zur Wärme- und Kälteversor- de (EPBD), bestand die Forderung, ab 2021 nur gung von Gebäuden in einem Nachweis zu führen. noch Niedrigstenergie-Neubauten als Wohnge- Hierzu wurden das Energieeinspargesetz (EnEG), bäude zu errichten. Bei Nichtwohngebäuden der die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das öffentlichen Hand galt diese Forderung bereits ab Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) dem Jahr 2019. Um dieser Verpflichtung gerecht im Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammenge- zu werden, wurden durch begleitende Studien die führt. Mit dem GEG wurden die aktualisierten Nor- verschiedensten energetischen Niveaus unter- men für die Rechenverfahren, wie z. B. die DIN V sucht und schlussendlich aufgrund des Gebotes 18599: 2019-09 oder das neue Beiblatt 2 zur DIN der Wirtschaftlichkeit, das Anforderungsniveau 4108 aus 06/2019 in Bezug genommen. der EnEV 2016 mit der 25%igen Reduzierung des Jahres-Primärenergiebedarfs gegenüber dem Gemäß der Ankündigung im Gebäudeenergiege- Referenzgebäude als Niedrigstenergiegebäude- setz im Jahr 2023 eine Überprüfung der energe- Standard im neuen Gebäudeenergiegesetz defi- tischen Anforderungsniveaus durchzuführen, ist niert. Das GEG wurde nach Zustimmung im Bun- ab 2024 eine Novellierung des GEG in Aussicht desrat im September 2020 veröffentlicht und ist gestellt. bereits am 1. November 2020 in Kraft getreten. Ein weiteres Ziel des Gebäudeenergiegesetztes bestand darin, in der vereinfachten Anwendung und Vollzugs des Energiesparrechtes für Gebäu- de. Nun ermöglicht ein neues, einheitliches und vor allem aufeinander abgestimmtes Regelwerk die energetischen Anforderungen an Neubauten Energieeffizienzklassen A+ A B C D E F G H 0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 >250 Vergleichswerte zur Klassifizierung der Endenergie von de sen isch de en sch isi ch au be bäu nitt 40 au nd - WEITERFÜHRENDE sie h sie h ert sta de ern tis ub ub rni tic rni tic rt rt ge ch MF aus mo wes geti mo we rget Gebäuden od rge Ne Ne hn chs INFORMATIONEN zh ht ner ht e t m ne H H n en Wo Dur nic e EF gu H e nic er izi H Einteilung in Energieeffizienzklassen Die Broschüre des H Eff MF EF EF Die Energieeffizienzklassen ergeben sich gemäß der Bundesverband der nachfolgenden Tabelle unmittelbar aus dem Endener- Deutschen Ziegelin- gieverbrauch oder dem Endenergiebedarf. dustrie e. V. finden Sie Endenergie zum Download unter Energieeffizienzklasse klasse [kWh/(m2 a)] wienerberger.de A+ < 30 A < 50 B < 75 C < 100 D < 130 E < 160 F < 200 G < 250 H > 250 Technische Daten zum Wärmeschutz der S-Ziegel siehe Seite 7. 12 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Wirtschaftliche Lösungsansätze für KfW-Effizienzhäuser Mehrfamilienhäuser und Objektbau Anforderung Gebäudeenergiegesetz (GEG) KfW-Effizienzhaus 55 KfW-Effizienzhaus 40 (40-Plus) Q"P,vorh. / Q"P,zul. ≤ 75 % Q"P,vorh. / Q"P,zul. ≤ 55 % Q"P,vorh. / Q"P,zul. ≤ 40 % Primärenergiebedarf Q''P (25% besser als das Referenzgebäude) (45% besser als das Referenzgebäude) (60% besser als das Referenzgebäude) H'T,vorh. / H'T,zul. ≤ 70 % H'T,vorh. / H'T,zul. ≤ 55 % Transmissionswärmeverlust H'T H'T,vorh. / H'T,zul. ≤ 100 % (30% besser als das Referenzgebäude) (45% besser als das Referenzgebäude) Baubegleitung nicht erforderlich erforderlich erforderlich U-Wert * Konstruktionsvor- U-Wert * Konstruktionsvor- U-Wert * Konstruktionsvor- Gebäudehülle [W/(m²K)] schläge [W/(m²K)] schläge [W/(m²K)] schläge Poroton-Außenwand gegen S8 ≥ 36,5 cm 0,28 S9 ≥ 36,5 cm 0,20 0,16 S8 ≥ 49,0 cm Außenluft S9 ≥ 42,5 cm T14 ≥ 36,5 cm S10 ≥ 36,5 cm S8 ≥ 36,5 cm Außenwand gegen Erdreich 0,35 Stb. ≥ 10,0 cm WLG 0,26 Stb. ≥ 12,0 cm WLG 0,19 Stb. ≥ 16,0 cm WLG 035 035 035 Stb. ≥ 10,0 cm WLG Stb. ≥ 12,0 cm WLG Stb. ≥ 16,0 cm WLG Bodenplatte 0,35 0,26 0,19 035 035 035 Dach, oberste Geschossdecke 0,20 ≥ 20,0 cm WLG 035 0,14 ≥ 28,0 cm WLG 035 0,11 ≥ 34,0 cm WLG 035 2-fach-Verglasung 3-fach-Verglasung Fenster, Fenstertüren 1,3 0,9 0,7 Passivhausfenster Ug ≤ 1,1 W/(m²K) Ug ≤ 0,6 W/(m²K) 2-fach-Verglasung 3-fach-Verglasung Dachflächenfenster 1,4 1,0 0,8 Passivhausfenster Ug ≤ 1,2 W/(m²K) Ug ≤ 0,7 W/(m²K) Außentüren 1,8 Holztür D ≥ 5,0 cm 1,2 Holztür D ≥ 9,0 cm 1,0 Passivhaustür ∆UWB = 0,05 W/(m²K) ∆UWB ≤ 0,035 W/(m²K) ∆UWB ≤ 0,030 W/(m²K) Wärmebrückenzuschlag DIN 4108 Beiblatt 2 Einzelnachweis Einzelnachweis Anlagentechnik Variante 1 Variante 2 Variante 1 Variante 2 Variante 1 Variante 2 Luftdichtheit geprüft nicht geprüft geprüft geprüft geprüft geprüft Wärmepumpe + Wärmepumpe + Heizungsanlage Brennwert Wärmepumpe Wärmepumpe Pellets Photovoltaik Photovoltaik Warmwasserbereitung Brennwert + Solar Wärmepumpe Wärmepumpe Wärmepumpe Wärmepumpe Pellets Lüftungsanlage ohne Lüftungsanlage ohne Lüftungsanlage ohne Lüftung ** mit WRG Lüftungsanlage mit WRG Lüftungsanlage mit WRG Lüftungsanlage * Bei den angegebenen U-Werten handelt es sich um Referenzwerte nach Gebäudeenergiegesetz (GEG), Anlage 1, Tabelle 1 bzw. um Richtwerte, welche mit der gewähl- ten Konstruktion sowohl unter- als auch überschritten werden dürfen. Es handelt sich demgemäß nicht um obere Grenzwerte. Ob mit den aufgezählten Bauteilen und Anlagentechniken die jeweiligen Anforderungen im Einzelfall erreicht werden, ist durch eine Berechnung gemäß GEG zu überprüfen. ** Die Angaben zur Lüftung betreffen einzig die Berechnung gemäß GEG zum Primärenergiebedarf des Gebäudes. Zur Sicherstellung eines ausreichenden Luftwechsels ist ein Lüftungskonzept erforderlich. Die Angaben zu den KfW-Effizienhäusern beziehen sich auf die Produkte des derzeitigen Förderprogramms 153 "Energieeffizient Bauen". Förderkredite können noch bis zum 30.06.2021 bei der KfW gestellt werden. Ab 1.07.2021 startet die neue "Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)" mit einigen Änderungen und Neuregelungen. | 13
Wandlösungen Damit Ziegel zu optimalen Wänden werden Wir bei Wienerberger glauben an einfache Lösun gen durch hochwertige Produkte. Deswegen ent- wickeln wir Systemzubehör, das Sie einfach und 1 vielseitig bei Ihrem Bauprojekt unterstützt. Überall dort, wo schnell ein sicheres Ergebnis ent- stehen muss, ist es gut, wenn man für anspruchs- volle Details einfache Sonderlösungen hat. Diese Lösungen bieten die Hightech-Sonderzie- gel im System der Poroton-Ziegel. Ausgereifte, in der Praxis bewährte Produkte. Bedarfsgerecht konstruiert, einfach in der Verarbeitung und wirt- schaftlich. So sparen Sie Arbeitszeit und bringen Sie mehr Sicherheit und Kosteneffizienz in die Detaillösun- gen. 1 Poroton-RBS Neo 25 Ringbalkenschalung 2 4 Die besser gedämmte Alternative zur U-Schale n Erhöhter Betonquerschnitt n Verbesserter Wärmeschutz 3 n Für alle Wandstärken von 30 bis 49 cm n Homogener und sicherer Putzgrund 3 Poroton-Anschlagschale P-AS und P-AS Plus Fenster- und Türanschlag mit optimierter Wärmebrücke 2 n Ziegelschale zum nachträglichen Anmörteln 4 Poroton-Ziegelblenden n Gestaltungselement mit ZB Neo Z und ZB Nee Witterungsschutz Poroton-Höhenausgleichsziegel Deckenstirn-Dämmung bei auskragenden n Wärmebrückenoptimiert, Für Höhenausgleich ohne Sägen Betonelementen und raumhohen Fenstern erfüllt die Anforderungen n Flexible Wandhöhen erstellen n Mehr Sicherheit vor Putzrissen nach DIN 4108 Beiblatt 2 n Zeit sparen n Mehr Wärmeschutz n Verschnitt, Lärm und Staub reduzieren n Mehr Verlegesicherheit 14 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
8 Poroton-Planfüllziegel PFZ-T oder Poroton- Schalungsziegel SZ-T Für schalldämmende Woh- 5 nungstrenn- Treppenraumwände n Mehr Sicherheit im Schall- schutz 8 n Schalldämm-Maß R'w,Bau,ref von 56,9 bis 63,6 dB n V DI 4100/2007 Schall- schutzstufe II realisierbar n W ohnflächengewinn 6 7 7 Poroton-DRS Neo 6 Die EC6-konforme Deckenrandschale Poroton-Laibungsziegel/Eckziegel/ n Mehr Sicherheit vor Brüstungsziegel Putzrissen Optimierte Laibung und Brüstung für Fenster n Mehr Wärmeschutz 5 und Türen n Mehr Schallschutz chwere Türen und Fenster einfacher n S n Mehr Verlegesicherheit Poroton-Wärmedämmsturz und sicherer befestigen Mit einem Dämmstoffkern und zwei n Z uverlässige und spannungsfreie tragenden Stahlbetonkammern Montage n V ermindert Wärmebrücken n K raftschlüssige Verankerung der Fenster n V ermeidet raumseitig Tauwassernieder- auch im Brüstungsbereich schlag n K eine komplizierte Rückverankerung der n B eugt Risseschäden vor Fenster und Türen n V ariabel in Kombination mit Ziegelflach- stürzen | 15
Wandlösungen Professionelle Services Online-Informationen unter wienerberger.de Hier erhalten Sie schnelle und umfassende Infor- mationen zum Unternehmen und zu umfassenden Lösungen in den Bereichen Wand, Schornstein, Dach, Fassade und Freiflächen. Ein 24-Stunden- Service, der Sie jederzeit auf dem Laufenden hält. Übersichtliche Optik Extrem schneller Bildaufbau Anwendergerechte Navigationshilfen U mfangreiche Downloads möglich (Ausschrei- bungstexte, Broschüren, Software uvm.) Aktuelle Presseinformationen Komfortable Fachberater- und Händlersuche Nutzerfreundlich und serviceorientiert Wienerberger Planungstool und Detailkatalog talog praxisgerechte Lösungen für die EnEV-kon- Mauerwerkskonstruktionen schnell und sicher forme Planung mit wärmebrückenminimierten An- planen schlüssen und Konstruktionen vom Keller bis zum Dach. Übersichtlich, komfortabel und schnell präsentie- ren sich das Wienerberger Planungstool und der www.wienerberger-planungstool.de Online-Detailkatalog als zeitsparende Planungs- www.wienerberger.de/beratung-und- hilfe für Architekten, Fachplaner und Bauausfüh- service/planung/Detailzeichnungen.html rende. Im Planungstool erhält man anhand weni- ger Schritte durch Auswahl des gewünschten Gebäudetyps – vom Passiv h aus bis zum Gewerbebau – sowie des Bauteils und der jeweili- gen Wandkonstruktion eine objektbezogene Pro- duktempfehlung mit detaillierten Hinweisen zur Ausführung und Statik von Mauerwerkskonstruk- tionen. Tabellen zeigen – abhängig vom gewähl- ten Gebäudetyp und der gewünschten Wandkon- POROTON struktion – eine Auswahl der optimalen Ziegel mit PLANUNGSTOOL allen technischen Daten inklusive Ausschrei Die optimale bungstext. Für jede Wandkonstruktion liefert das Planungshilfe – Tool die entsprechenden Wärme- und Schall- jetzt auch als App dämmwerte sowie die Angaben zum Brandschutz. verfügbar. Darüber hinaus bietet der umfangreiche Detailka- 16 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Bauphysiksoftware Modul Schall 4.0 Ziegel Bauphysiksoftware Modul Energie 20.20 Die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e.V. be- schreitet neue Wege und bietet in Kooperation mit dem Softwareentwickler ESS eine innovative Nachweissoftware für den Wohngebäudebereich auf Basis der DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 an, die online-gestützt vielfältige Möglichkeiten für übertragung, die einen wesentlichen Einfluss auf den täglichen Einsatz liefert. Unabhängig davon, das resultierende bewertete Bauschalldämm- ob der Laptop oder das Tablet im Gebrauch sind, Maß R'w hat, wird genauer bewertet. entsteht für Kundengespräche ein unschlagbarer Neben der Übertragung des Luftschalls zwischen Vorteil durch die vereinfachte Datenaufnahme Räumen können ebenfalls Haustrennwände, die und die direkte Anzeige vor Ort über eine Internet Trittschallübertragung von Massivbauteilen sowie Verbindung. der Luftschall von Außenbauteilen schalltech- Bauphysiksoftware Modul Energie 20.20 er- nisch untersucht und nachgewiesen werden. möglicht die komplette Nachweisführung für Be- darfs- und Verbrauchsausweiss nach den Vorga- Bauphysiksoftware ben der Energieeinsparverordnung 2016 sowie Bei der technischen Planung von Gebäuden stel- dem EEWärmeG und ermöglicht KfW-Nachweis- len die bauphysikalischen Disziplinen im Zuge verfahren inklusive einer KfW-Schnittstelle. Es steigender Anforderungen an die Energieeffizienz können Gebäudeheizlastberechnungen zur Heiz- eines Gebäudes zunehmende Herausforderun- kesselauslegung durchgeführt und solarthermi- gen dar. Speziell im Bereich des Schallschutzes sche sowie PV-Anlagen ausgelegt werden. sowie des baulichen Wärmeschutzes sind geeig- Ein großes Augenmerk liegt zudem auf der Erstel- nete Planungswerkzeuge mittlerweile unerlässlich lung von detaillierten Wärmebrückennachweisen. und dienen dem Architekten und Fachplaner als Mit einem integrierten Berechnungstool für mo- Arbeitsgrundlage. nolithische und mehrschalige Bauteilsituationen in über 2000 Konstellationen können neben den Mit bauaufsichtlicher Einführung der neuen Gleichwertigkeitsnachweisen nach DIN 4108 Bei- Schallschutznorm DIN 4109 im Jahr 2016, bei der blatt 2 detaillierte Wärmebrückennachweise er- gegenüber der Ausgabe aus dem Jahr 1989 ein mittelt werden. komplett neues Nachweiskonzept zugrunde ge- Zudem bieten wir im Modul Energie Desktop eine legt wurde, sowie den Anforderungen der EnEV ergänzende Lösung an, die den Nachweis für 2016 in Verbindung mit neuen förderungsfähigen Nichtwohngebäude nach den Vorgaben der DIN Effizienzhausstandards, bietet die Arbeitsgemein- V 18599 ermöglicht. schaft Mauerziegel e.V. neue Softwaremodule für diese Bereiche an. Ziegel Bauphysiksoftware Modul Schall 4.0 Die deutsche Ziegelindustrie hat für die geänderte Die Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e.V. arbeitet Nachweisführung im Schallschutz nach DIN 4109- als Verbund aller Produzenten von monolithi- 2:2018 eine leistungsstarke Software entwickelt. schem Ziegel-Mauerwerk in Deutschland und ver- Die Bauphysiksoftware Modul Schall 4.0 ermög- fügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung licht die Umsetzung der überarbeiteten Normrei- und dem Vertrieb eigener Softwaremodule im he mithilfe einer akustischen Energiebilanz und Schall- und Wärmeschutz. Sämtliche Informations- prognostiziert die Schalldämmung in Gebäuden und Marketingkampagnen werden über die Platt- in Massivbauweise mit hoher Zuverlässigkeit. form „Lebensraum Ziegel“ vermarktet. Dabei werden die Schalldämmeigenschaften eines einzelnen Bauteils durch das Direktschall- Weitere Informationen zur Software erhalten Sie dämm-Maß Rw charakterisiert und die Flanken- unter www.lebensraum-ziegel.de/software | 17
Wandlösungen Objektberichte Poroton S-Ziegel Wohnanlage in Ludwigsburg Seite 22 18 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
© Fotografie Dietmar Strauß | 19
Wandlösungen Stadtnah im Grünen CANDIS Punkto, Regensburg Schon im Zeitraum um das Jahr 1200 brachten Kilometer vom Bahnhof, mit einer optimalen An- die Regensburger Kaufleute erstmals Zucker in bindung an Straße, Bus und Schiene. Zugleich die Stadt – sie hatten ihn aus Venedig herbei ge- ist es dort ruhig und grün, die Bewohner finden schafft, um nördlich der Alpen mit dem seltenen vor der Tür einen Park und allesamt freuen sich Gut Handel zu betreiben. Zucker hat auch in spä- über Terrassen, Balkone – und Garagenstellplatze teren Jahrhunderten die Geschicke der Stadt Re- obendrein. Diese komfortable Mischung spricht gensburg mit bestimmt. Denn hier wurde Zucker ebenso Investoren an wie auch Menschen, die für hergestellt, 1837 erstmals und dann mit wach- sich selbst nach einem neuen Zuhause in Regens- sendem Erfolg. Die Regensburger Fabrik war burg suchen. Die Lambert Wohnbau GmbH inve- zeitweise der größte Zuckerhersteller Deutsch- stierte an mehreren Orten auf dem CANDIS-Ge- lands. 2008 verkaufte Südzucker das Gelände an lände. Zu den Immobilien mit der besten Aussicht der Straubinger Straße. Seither wurde emsig ge- gehören die vier Bauten, die unter dem Namen plant und gebaut, damit dort Regensburgs neu- „CANDIS Punkto“ vermarktet werden: Moderne er urbaner Stadtteil entstehen konnte, CANDIS, Häuser mit klarer Linienführung, sieben und acht das aus gutem historischen Grund so benannte Stockwerke hoch, mit hochwertiger Ausstattung Viertel. CANDIS kann einige Vorteile verbinden, und einem hoch effizienten Energiekonzept, das die man anderswo nur selten in dieser Mischung dauerhaft für sehr niedrige Betriebskosten sorgt findet: Das Areal liegt zentral, nur eineinhalb Ki- und damit Umwelt und Klima schont. lometer vom Domplatz entfernt und knappe zwei 20 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
CANDIS Punkto, Regensburg Optimale Nutzung der Energie Baudaten Zum Konzept gehört ein Nahwärmenetz für die Bautyp Wohnanlage Heizung. Wärme und Strom hierfür liefert ein Bauweise Ziegel massiv Blockheizkraftwerk, das mit Biomethan betrie- ben wird. Für Spitzenlasten steht ergänzend ein Geschosse 8 Gaskessel zur Verfügung. Für optimale Nutzung Wohneinheiten 143 der Energie sorgt die kontrollierte Wohnraumlüf- tung, bei der die Wärme der Raumluft über eine KfW-Effizienzhaus-40 KfW-Standard Rückgewinnungsanlage im Haus bleibt. All das (EnEV 2009) kommt optimal zur Geltung, weil mit massiven Ziegeln gebaut werden soll – dem Poroton-S9-P. Am Bau beteiligte Personen/Firmen Über 40 Zentimeter dick werden die Außenwände Lambert Wohnbau GmbH, und erreichen daher hervorragende Dämmwerte. Bauherren Regensburg A3 Architekten, CANDIS Punkto erfüllt damit die hohen KfW- Architekten Regensburg 40-Standards, für dieses Effizienzhaus vergibt Bau- die KfW Kredite zu besonderen Konditionen. Die Karl Schmid GmbH, Painten geplante Ausstattung entspricht Moderne und unternehmer Komfort: Die Raumhöhe beträgt bis zu 2,70 Me- ter, bodentiefe Fenster werfen viel Licht herein, Konstruktionsdetails außerdem hat jede Wohnung einen Balkon, eine Außenwände Poroton-S9-P, 42,5 cm Terrasse oder einen Privatgarten. Unter dem Echtholz-Parkett liegt eine Fußbodenheizung. Die Rollläden werden elektrisch betrieben. Es gibt in- tegrierte Halogen-Beleuchtung in den Räumen, Granitboden in der Küche, Natursteinoptik oder Granit in den Bädern. In die Gegensprechanla- ge ist auch Video integriert, ein Aufzug verbindet alle Etagen mit dem Hauseingang und auch der Tiefgarage. | 21
Wandlösungen © Fotografie Dietmar Strauß 22 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Wohnanlage, Ludwigsburg © Fotografie Dietmar Strauß Nachhaltig gebaut, fair vermietet Wohnanlage in Ludwigsburg Fünf Mehrfamilienhäuser hat die Wohnungsbau aus Polystyrol. Bei der Auswahl der Baumateriali- Ludwigsburg GmbH (WBL) in der Caerphilly- en standen für den Bauherren Ökologie und Dau- straße in Ludwigsburg errichten lassen. Nach- erhaftigkeit im Vordergrund. Denn die Gebäude haltigkeit und Wirtschaftlichkeit waren die Ziele. sollten u.a. die Vorgaben des NaWoh-Qualitäts- Zugleich wurde mit dem Projekt bezahlbarer siegels erfüllen. „Als kommunale Wohnungs- Wohnraum nach dem eigen entwickelten „Fair- baugesellschaft sehen wir uns hier in der Rolle Wohnen“-Modell geschaffen. Die energieeffi- eines gesellschaftlichen Vorreiters“, so Achim zienten Punkthäuser in monolithischer Ziegel- Eckstein, Abteilungsleiter Projektmanagement bauweise entsprechen höchsten ökologischen, bei der WBL. ökonomischen und technischen Standards. Da- für wurden sie mit dem Qualitätssiegel 2020 für Systemvergleich zur Ermittlung der geeigne- Nachhaltigen Wohnungsbau und zwei weiteren ten Bauweise Immobilien- und Architektur-Preisen ausgezeich- Die Architekten der ARP ArchitektenPartner- net. schaft Stuttgart GbR bewerteten deshalb zu- nächst verschiedene Systeme für die Bauweise Die WBL definierte für das Bauvorhaben einen der Mehrfamilienhäuser im Vergleich zu einer klaren Rahmen der zu erfüllenden Kriterien. Dazu Standardlösung aus Stahlbeton und Kalksand- zählte neben dem KfW55-Standard die Vermei- stein-Mauerwerk mit WDVS. „Aus der Gegen- dung eines klassischen Massivbaus mit WDVS überstellung mit Holzbau, Leichtbau und Wärme- | 23
Wandlösungen dämmziegeln ging eindeutig die Ziegelbauweise Die Mehrfamilienhäuser in der Ludwigsburger als wirtschaftlichste Bauweise hervor“, berichtet Caerphillystraße waren für die ARP Architek- Architektin Julia Diez. Diese Anforderung ließ tenPartnerschaft Stuttgart die ersten mehrge- sich mit den Tonbaustoffen von Wienerberger am schossigen Gebäude, die sie in monolithischer besten umsetzen. Bauweise realisierten. „Mit den detaillierten Pla- nungs- und Ausführungsunterlagen von Wiener- Rohbau weitestgehend aus Ziegeln erstellt berger sowie persönlichen Beratungsleistungen Die hohen Anforderungen an die Statik der Fünf- konnten wir alle Detailfragen klären, wenngleich geschosser bei gleichzeitig hoher Wärmedäm- es für einzelne Problemstellungen damals noch mung des Mauerwerks konnte der Perlit verfüllte keine Standardlösungen gab“, so die Bilanz von Poroton-Ziegel S9-P mit einer Wandstärke von Julia Diez. 42,5 cm optimal erfüllen. Den Bauherren über- zeugte besonders die innenliegende Dämmung Sozialauftrag für bezahlbaren Mietwoh- aus dem natürlichen Vulkangestein Perlit, für die nungsbau und hochwertigen Lebensraum das Produkt mit dem Blauen Engel ausgezeich- Mit dem Bauprojekt wollte die WBL vor allem net ist. Gewünscht war auch ein wohngesundes auch bezahlbare Mietwohnungen für Menschen Raumklima, das dem Poroton-Ziegel S9 in punc- mit mittlerem bis geringem Einkommen nach to Schadstoff- und Emmissionsfreiheit vom ECO- dem WBL-eigenen „Fair-Wohnen“-Modell und Institut bescheinigt wird. mit Hilfe des Landeswohnraumförderprogramms „Wesentliches Kriterium für uns als ausführende des Landes Baden-Württemberg schaffen. Zum Architekten und die beauftragten Bauphysiker Modell gehören Eigentumswohnungen, reguläre bei der Errichtung der Geschosswohnungen war und preisgedämpfte Mietwohnungen. Der Erlös das Zertifikat für erhöhten Schallschutz nach DIN aus dem Verkauf der Eigentumswohnungen wird 4109-2. Das besaß der S9-Perlit damals als ein- in die preisgedämpften Mietwohnungen reinves- ziger Ziegel in dieser Wandstärke mit U-Werten kleiner gleich 0,20“, erinnert sich Julia Diez. Detailausführungen durch Systemergänzun- gen möglich Wienerberger verfügt über ein umfangreiches Baudaten Programm an Systemergänzungen aus Ziegeln, Bautyp Wohnanlage mit dem Details wie Sturzübermauerungen, De- Bauweise Ziegel monolithisch cken- und Fensteranschlüsse oder Ziegelver- blendungen von aussteifenden Betonwänden Geschosse 5 oder Stahlbetonstützen ausgeführt werden konn- Wohneinheiten 60 (5 Mehrfamilienhäuser) ten. KfW-Standard KfW-Effizienzhaus-55 Am Bau beteiligte Personen/Firmen Wohnungsbau Ludwigsburg Bauherren GmbH (WBL) ARP ArchitektenPartnerschaft Architekten Stuttgart GbR Konstruktionsdetails Außenwände Poroton-S9-P, 42,5 cm Innenwände / Poroton-Hochlochziegel Plan-T Wohnungs- trennwände: Poroton DRS 200 und 280 Poroton Wärmdämmfassade WDF Poroton-Anschlagschalen P-AS Systemzubehör Poroton WU- und U-Schalen Poroton Deckenrandschalen © Wienerberger / Johannes Vogt © Fotografie Dietmar Strauß DRS 200 / 280 / 300 24 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Wohnanlage, Ludwigsburg © Fotografie Dietmar Strauß tiert. Diese kommen Bürgern mit Wohnberechti- gungsschein (WBS) zugute. Steigt das Einkom- men der Mieter, reduziert sich die Preisdämpfung entsprechend. Das „Fair-Wohnen“-Modell er- möglicht so zusätzlich die soziale Durchmischung von Wohnanlagen und stabile Hausgemeinschaf- ten, so Andreas Veit Geschäftsführer der Woh- nungsbau Ludwigsburg GmbH. Ausgezeichneter Wohnbau Durch die erfolgreiche Leistung aller Baubetei- ligten wurde das Ziel der Auszeichnung mit dem NaWoh-Qualitätssiegel 2020 für nachhaltigen Wohnungsbau erreicht. Die 2019 fertiggestell- ten Mehrfamilienhäuser in der Caerphillystraße in Ludwigsburg wurden außerdem mit dem Im- mobilienAward Metropolregion Stuttgart 2019 in der Kategorie Wohnen prämiert sowie beim Auszeichnungsverfahren der Architektenkammer „Beispielhaftes Bauen im Landkreis Ludwigsburg 2013-2019“. © Fotografie Dietmar Strauß | 25
Wandlösungen Sechsgeschossiges Wohn- gebäude aus Poroton-Ziegeln Tetris-Prinzip schafft ungewöhnliche Raumlösungen Mit 35 Wohneinheiten verschiedener Größe in als monolithische Ziegelwandkonstruktion aus- unmittelbarer Nähe zum Wissen-schafts- und geführt werden. Den Investoren war darüber hi- Wirtschaftsstandort Adlershof wollten die In- naus die positive Wirkung auf das Raumklima bei vestoren mit dem Tetris-Projekt flexibel auf die Ziegelwandkonstruktionen wichtig, die feuchte- Nachfrage reagieren. So wurden einzelne Wohn- und wärmeregulierend arbeiten, einfach natürlich einheiten unterschiedlicher Größe als ineinander und ohne zusätzliche Anlagentechnik. Das erfor- verschachtelte Elemente konzipiert – wie beim dert besondere Planung und einen geeigneten, bekannten Tetris-Spiel. flexiblen Wandbaustoff. Das Gebäude wird mit Fernwärme von einem Kraftwerk versorgt, das Hier bewährt sich der Mineralwolle verfüllte Po- mittels Kraft-Wärme-Kopplung nachhaltig Ener- roton-Ziegel S10-MW in der Wandstärke 42,5 cm gie liefert. Die ressourcenschonende Technolo- mit seiner hohen Festigkeit und den abgestimm- gie fließt mit einem niedrigen Primärenergiefaktor ten Ergänzungsprodukten – ebenso wie bei den in die EnEV-Berechnung ein. hohen Anforderungen an Wärme- und Schall- schutz im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Abgestimmte Detaillösungen Das sechsgeschossige Gebäude sollte speziell Um das Gebäude statisch und energetisch opti- wegen bewiesener niedrigerer Instandhaltungs- mal mit Ziegeln umzusetzen, waren bei der durch kosten nicht mit einer Zusatzdämmung, sondern versetzte Fensteröffnungen aufgelockerten Fas- © Werner Huthmacher Baudaten Bautyp Wohnanlage Bauweise Ziegel monolithisch Geschosse 6 Wohneinheiten 35 mit 43 – 200 m2 KfW-Standard EnEV Am Bau beteiligte Personen/Firmen Bauherren Integrator-Berlin Generalunter- Köster GmbH, Berlin nehmung Eyrich-Hertweck Architekten, Architekt Berlin Gerd Paul Koch GmbH Tragwerksplaner Bauingenieure, Mannheim Konstruktionsdetails Außenwände Poroton-S10-MW, 42,5 cm Innenwände / Poroton-Planfüllziegel Wohnungs- PFZ-T 24,0 cm trennwände: 26 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Tetris Wohnungsbau, Berlin © Werner Huthmacher sade besondere Lösungen erforderlich, um die bei den 30 cm starken Wandpfeilern zu etwa zwei Lasten mittig bis ins Fundament abzuleiten. Mit Dritteln. Auch der Außenwandziegel selbst ge- den bewährten Ziegel-Ergänzungsprodukten, währleistet mit dem Direkt-Schalldämm-Maß Rw,R wie Wärmedämmstürzen, Rollladenkästen und von 49,1 dB die Grundlage für den notwendigen Deckenrand- und Fensteranschlagschalen konn- Schutz gegen Außenlärm von 47 dB. ten die Anschlussdetails monolithisch sicher aus- geführt werden. Das Projekt verdeutlicht, wie komplex die Anfor- derungen an Funktionalität und Wirtschaftlichkeit Um den Wohnkomfort zu erhöhen, wurden die im Wohnungsbau sind. Verfüllte Poroton-Ziegel Wohnungstrennwände im 2., 4. und 5. Oberge- und ihre Ergänzungsprodukte sind darauf zuge- schoss mit Poroton-Planfüllziegel PFZ-T in der schnitten und eignen sich ideal für Gebäude mit Stärke 24 cm ausgebildet – bauseits geschoss- sechs und mehr Geschossen. hoch mit Beton verfüllt. Sie haben sich als wirt- schaftliche, statisch und schalltechnisch sichere Jalousiekasten Lösung für Wohnungstrennwände erwiesen. Die Der mit Perlit gefüllte Jalousie- Verfüllung mit Beton geht nicht nur schnell, da kasten ROKA-LITH-SHADOW die Verfüllung der Wände mit der Deckenbetona- ermöglicht einen einheitlichen ge erfolgt, sie bietet auch zusätzliche statische Putzgrund. Bei großen Fenster- Sicherheit. Die Einbindung der Wohnungstrenn- öffnungen und in Bereichen mit wand in die Außenwand verbessert den Schall- reduzierter Auflagentiefe erfolgt schutz zusätzlich. Wichtig ist die sorgfältige Aus- eine zusätzliche Verankerung in führung, um Schallbrücken zu vermeiden. der Stahlbetondecke. Wohnungstrennwände Mit den Planfüllziegeln wurde für die Wohnungs- Poroton-Planfüllziegel PFZ-T trennwände der erhöhte Schallschutz nach DIN wurden für die Wohnungs- 4109:1989-11 Beiblatt 2 erreicht. Der mit Beton trennwände eingesetzt. Das verfüllte PFZ-T hat ein bewertetes Direkt-Schall- Füllen mit Frischbeton erfolgt dämm-Maß Rw,R von 60,8 dB. Um optimale Stoß- rationell zeitgleich mit dem stellendämmmaße zu erreichen, wurden alle Gießen der Deckenplatten. Wohnungstrennwände über die halbe Wanddicke in die 42,5 cm starke Außenwand eingebunden, | 27
Wandlösungen Flüchtlingswohnprojekt in Ziegelbauweise Flexibles und zukunftsfähiges Nutzungskonzept Wohnungsnot in Deutschland – Unterkünfte für Die Gebäude werden in konventionellem Mauer- Flüchtlinge sind dabei ein vieldiskutiertes The- werksbau mit zeitgemäßen energetischen Stan- ma. Darüber hinaus mangelt es jedoch schon dards und nach wirtschaftlich sowie ökologisch seit Jahren an bezahlbaren Wohnungen etwa nachhaltigen Gesichtspunkten geplant und ge- für Geringverdiener und Studenten – besonders baut. in Ballungsgebieten und Hochschulstandorten. Der Strom der Zuwanderer hat der übergreifen- Passend zum städtebaulichen Kontext ist im den Aufgabenstellung eine besondere Dynamik Stadtteil Nordstadt von Hannover ein Vierge- verliehen. Viel wird über temporäre Projekte schosser entstanden, der über 50 Menschen seit wie Zelte, Turnhallen oder Container diskutiert; April 2016 ein Zuhause bietet. Das Gebäude mit für langfristig taugliche Lösungen bleibt wenig Flugdachelementen wurde in monolithischer Zie- Raum. gelbauweise errichtet. Die Außenwände beste- hen aus dem Poroton-S10-MW von Wienerber- Wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ger in der Stärke 42,5 cm. Auch die Stadt Hannover sieht sich seit Längerem damit konfrontiert, geeignete Wohnprojekte für Im Inneren ist das Projekt als Vierspänner konzi- Schutzsuchende zu entwickeln. Bemerkenswert: piert. 13 Wohngruppen sind vorgesehen. Jeweils 28 | Energieeffizient ohne Zusatzdämmung
Flüchtlingswohnprojekt, Hannover vier Personen verfügen über ein gemeinsames hochwärmedämmende Gebäudehülle aus dem Bad und eine Küche. Die Zimmer in Einzelbe- Poroton-S10-MW in der Wandstärke 42,5 cm. Der legung sind circa zehn Quadratmeter groß und U-Wert der Außenwand mit 1,5 cm Innen- und 2,0 bilden einen Rückzugsort für die Bewohner. Im cm Außenputz beträgt 0,22 W/m2K und passt im Erdgeschoss sind 150 m2 an Gewerbefläche ein- Ergebnis zum geforderten Niveau KfW-Effizienz- geplant; dort werden unter anderem die Betrei- haus 70. Der Jahresprimärenergiebedarf bei dem ber der Unterkunft ihre Büros eröffnen. mit Fernwärme versorgten Projekt beträgt 11,66 kWh/m2a. Neben den brandschutztechnischen Der Auftraggeber sah vor, dieses Haus mit einer und den statischen Qualitäten sorgt der Ziegel Nettogrundrissfläche von 209,95 m2 nach DIN 277 auch für die schallschutztechnische Optimierung in einer kuzen Bauzeit, zu niedrigen Miet- sowie dieses Gebäudes. Um die Wartungskosten über Betriebskosten und mit flexiblen Grundrissen zu die gesamte Standzeit niedrig zu halten, empfah- errichten. Daraufhin fiel die Entscheidung für eine len die Architekten, auf jegliche künstliche Däm- Grundriss des Erdgeschosses Teilweise von Flüchtlingen bewohnt oder gewerblich genutzt. Erdgeschoss in der Nachnutzung Der gewerbliche Teil bleibt erhalten. Daneben befinden sich zwei Wohnungen. | 29
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