Energiemonitor für Vaillant Heizungsanlage
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Energiemonitor für Vaillant® Heizungsanlage 22.03.2014 Winfried Karrais Erzweg 6 75305 Neuenbürg eMail: wika@karrais.de Version 1.0 Aktualisiert am 16.11.2014 Aktualisiert am 08.12.2014 Loxone® ist ein eingetragenes Warenzeichen. EBUSD nachfolgend ebusd genannt ist Opensource Software (GNU). VWMON nachfolgend vwmon genannt ist von Alexey Ozerov. RASPBERRY® nachfolgend rasp genannt ist ein eingetragenes Warenzeichen. eservice online® ist Vertreiber von EBBUS-Komponenten. samba ist eine Möglichkeit, von einem Linuxrechner aus Speicherstrukturen in die Windowswelt zu bringen. Diese Dokumentation erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit im Detail. Alle hier verwendeten Verweise ins Internet sind so wie sie dort zu erhalten sind. 1
Inhalt Die Ausgangssituation 3 Erste Erfahrungen mit neuer Heizung 4 Was also tun 5 EBUSD Installation 6 Steiniger Weg 7 Die Anpassungen 9 Die EBUSD Konfiguration 11 Die VWMON Konfiguration 12 Mein EBUSD 17 Im Web 18 Auswertung EBUSD 19 Auswertung Verbräuche 21 Foto der Hardware im Heizungsraum 23 Fehlerteufel 24 Fazit 25 2
Die Ausgangssituation Im Juni 2013 wurde in unserem Eigenheim eine neue Heizungsanlage installiert. Diese Heizungsanlage sollte für die vorhandenen Einschränkungen trotzdem einen größtmöglichen Ertrag an regenerativer Energie erbringen. Die Wahl fiel deshalb auf eine Gasheizung mit Brennwerttechnik und thermischer Solarunterstützung. Zum Einsatz kam eine Anlage mit: Gasbrennwertgerät mit 20 KWh modulierend (5 – 20KWh), Pufferspeicher (3 Schichten) mit 750 L, Warmwasserstation, Solarstation, 3 Solarkollektoren (Röhrenkollektoren) mit einer Aperturfläche von 6,8 QM, Steuerung VRS620. Die Warmwasserstation arbeitet nach dem Durchlauferhitzer Prinzip. Der Vorteil dabei ist, dass der Legionellenschutz keine Rolle spielt. Der Nachteil ist, dass die Wassertemperatur an den Zapfstellen von der Durchflussmenge abhängt, und das bedeutet, dass aus einer 3/4Zoll Verbindung die Temperatur niedriger ist als aus einer 1/2Zoll Verbindung. Bei der Warmwasserentnahme aus 2 Zapfstellen verringert sich die Temperatur aus beiden gegenüber der Entnahme aus einer Zapfstelle. 3
Erste Erfahrungen nach Inbetriebnahme der neuen Heizung Es zeigte sich, dass unser Haushalt mit der Warmwasser-Minimaltemperatur von 40 Grad die Woche über ausreichend versorgt werden konnte, dass diese Temperatur für das Befüllen einer 120 Ltr Badewanne jedoch nicht ausreichte. Leider bietet die Steuerung keine Zeitsteuerung für dieses Problem. Diese Warmwasser- temperatur ist ein globaler Anlagenparameter. Weil die Steuerung wohl aus dem Jahr 2003 stamme und seither nicht nennenswert verbessert wurde wuchs natürlich auch ein gewisses Misstrauen was die Steuerung der Solarunterstützung anbelangte. Bei der Konfiguration einer solchen Anlage spielen leider auch heute noch Komforteinstellungen eine übergeordnete Rolle. Im Frühjahr und im Herbst (da braucht man die Heizung) müsste man zur Ertragssteigerung bei entsprechender Wettervorschau alle relevanten Anlagenparameter drosseln können. Es ist einerseits klar, dass eine solche Anlage nicht wissen kann ob morgen die Sonne scheinen wird. Andererseits bieten sich einem ambitionierten Betreiber kaum Möglichkeiten dies ohne Fummelei manuell zu beeinflussen. Es gibt mit einer „Partyfunktion“ und Ferienprogrammen Profile die kein Mensch bei einer solchen Anlagengröße braucht, ein Profil „Morgen ist Sonnentag“ gibt es nicht. Im Sommer können wir den Brenner ganz abschalten, da braucht es keine weitere Optimierung. Damit war der Wunsch nach mehr Anlagenkontrolle geboren. 4
Was also tun Für solche Steuerungsaufgaben gibt es einige Ansätze. Meinen Favoriten Loxone- Miniserver® konnte ich nicht in die engere Wahl ziehen, der Hersteller beschäftigt sich bis heute nicht mit EBUS geschweige denn mit Vaillant®. Natürlich bietet der Hersteller Vaillant® eine Online-Systemüberwachung. Die arbeitet nicht mit einem Internetanschluss sondern mit einer Telematic Schnittstelle. Diese ist an meinem Wohnort nur von der Deutschen Telekom zu bekommen. Ferner geht die dafür erforderliche Verbindung über einen Server beim Hersteller. Insgesamt ist diese Lösung zu teuer und vor allem mit zu vielen Abhängigkeiten behaftet. Auch von eservice-online® gibt es neben Buskomponenten Software, aber die basiert auf Windows-Betriebssystemen und ist deshalb uninteressant. Ein Windows-Rechner müsste ja ständig in Betrieb sein um diese Aufgaben zu bewältigen. Hier kann nur eine WEB-basierte Lösung in Verbindung mit einer stromsparenden Hardware zum Einsatz kommen. Im Dezember 2013 haben mich schließlich unzählige Recherchen im Internet auf zwei in Frage kommende Projekte geführt: ebusd, ein Programm das den Vaillant EBUS auszulesen vermag, vwmon, ein Programm das auf ebusd aufsetzend Daten lesen, interpretieren und senden kann, rasp, ein Minirechner mit einem Linux-Betriebssystem (wheezy) der an Stelle der von vwmon bevorzugten FritzBox deren Steuerungsaufgaben übernehmen kann. Mein privates Projekt vwmon-vrs620 war geboren. vwmon ist vom Entwickler ursprünglich für eine Fritz!Box konzipiert worden. Da sich meine Fritz!Box jedoch im Arbeitszimmer befindet und eine USB-Verbindung in den Heizungsraum technisch nicht möglich war musste ich auf eine LAN-Verbindung ausweichen, und so kam der Einsatz eines RASPBERRY® PI in Betracht. Für die Kommunikation mit dem Vaillant-EBUS wurde ein EDUS-Koppler von eservice-online® gewählt. Der RASPBERRY® PI ist ein Mini-Linuxrechner der gerade mal 3,5 W verbraucht. Er arbeitet mit einem Betriebssystem aus dem DEBIAN-Derivat (Wheezy) und kann einfach alles. MySql und Web-Server Installation sind problemlos möglich. Mit 512 MB RAM und 32GB SD-Karte ist dieser Mini-Rechner bestens gerüstet. 5
EBUSD Installation Das erforderliche Paket kann man sich bei Alexey Ozerov unter http://baublog.ozerov.de/waermepumpe/vwmon-datenlogger-fuer-die-vaillant- waermepumpe/ per Download beschaffen. 6
Steiniger Weg Hier zunächst eine Vorbemerkung zu den im Folgenden beschriebenen Schwierigkeiten: Mit diesem Projekt musste ich zuerst lernen mich in einer Linux-Umgebung zurechtzufinden. Da die Anwendung vwmon für eine Fritzbox vorgesehen war ging unter dem von mir eingesetzten Linux einiges nicht so glatt wie die Installationsbeschreibung von vwmon vorgab. Einem Linux-Kenner wäre da so manches leichter gefallen. Nach der Installation des ebusd sollte vwmon installiert werden. Das war alles andere als einfach. Zunächst fehlten auf dem rasp Software-Komponenten. Da ich mit dem rasp noch nicht vertraut war musste ich zunächst lernen solche Komponenten zu Installieren. Die Empfehlung des Entwicklers für die Aufzeichnung der Kommandos von vwmon war, einen Webhoster dafür in Anspruch zu nehmen. Ein Webserver und eine MySQL-Datenbank mussten her. Beides ist jedoch auf dem rasp möglich gewesen, also habe ich darauf APACHE2, MYSQL und für die Administration PHPMyAdmin installiert. Die Nutzung dieser Komponenten durch vwmon wollte lange Zeit nicht gelingen, gleichzeitig musste ich mich aber auch auf die EBUS-Telegramme konzentrieren. Diese mussten ausgewertet werden um damit die vwmon-Kommandos ersetzen und ergänzen zu können. Für die Auswertung meiner EBUS-Telegramme waren die Dokumentationen unter https://github.com/yuhu-/ebusd und http://www.cometvisu.de/wiki/index.php?title=Ebusd zwar hilfreich aber nicht erschöpfend und in wenigen Fällen sogar widersprüchlich. Parallel zu den Experimenten mit dem Webserver und der MySQL-Datenbank habe ich in wochenlanger Fummelei die Telegramme auf meinem EBUS in den zur Verfügung stehenden CSV-Dateien identifizieren müssen. Die Mühe hat sich schließlich gelohnt. Mein aktueller vwmon kennt inzwischen 16 Kommandos zum Auslesen und 5 zum Verändern von Parametern. Zum Glück gibt es für den rasp im Internet jede Menge Unterstützung. Die Installation eines Webservers bekommt man mit dieser Unterstützung gut hin. Wenn man sich dabei von vornherein an die Vorgaben hält muss man nicht viel nachbessern. Schwieriger ist es dann mit der MySQL-Datenbank umzugehen. Die Installation ist einfach. Es empfiehlt sich dann die Datenstruktur mit dem SQL-Script zu erstellen welches vwmon beiliegt. Damit passt die Datenbank zunächst überhaupt nicht zum angestrebten Verwendungszweck, man kann sich dafür jedoch leichter einarbeiten. Es ist für einen Anfänger bestimmt schwieriger die Datenstrukturen manuell neu anzulegen. Hinterher dagegen die Namen und die Felder anzupassen ist einfacher. Für die Arbeiten an der MySQL-Datenbank benötigt man PHPMyAdmin, ein gut geeignetes Administrationswerkzeug. 7
Für alle in den CSV-Dateien aufgeführten Befehle müssen in der MySQL-Tabelle „history“ namentlich entsprechende Felder definiert sein. Die Eigenschaften dieser Felder schaut man sich am besten in der Tabelle genau an bevor man sie ändert. Beispiel: Der Befehl „get sol kol1“ benötigt in der Datenbank ein Feld namens „sol_kol1“, der Datentyp ist „signed number“ mit 2 Nachkommastellen. 8
Die Anpassungen Wenn dann die erforderlichen Komponenten installiert sind und auch funktionieren müssen die erforderlichen Anpassungen vorgenommen werden. Hier noch einmal eine Aufzählung der (Software-) Komponenten: Linux Betriebssystem, MySQL-Datenbank angepasst, Webserver, Ebusd Installiert, angepasst und funktionstüchtig, Vwmon installiert, angepasst und funktionstüchtig. Die zusätzlichen Linux-Pakete die im Verlauf der Installationen erforderlich werden sind hier nicht aufgezählt. Ich weiß nämlich bis heute nicht was von all dem heruntergeladenen Zeug wirklich nötig war. Wir erinnern uns, der EBUS ist ein serieller Bus über den sich alle Heizungs-Komponenten mit einer Übertragungsrate von 2400 Baud miteinander unterhalten. Der EBUS-Koppler zapft diese Unterhaltungen an, kann sie aufzeichnen und für geeignete Anwendungen zur Verfügung stellen. Zur Identifikation der gewünschten Befehle in den Ebus-Telegrammen benötigt ebusd diese Befehle in CSV-Dateien. Diese Dateien müssen für die jeweilige (Heizungs-) Anlage konfiguriert und bereitgestellt werden. Bild1 Der Speicherort für diese Dateien ist „/etc/ebusd“. In meiner Konfiguration gibt es drei dieser Dateien: Vrs620_cyc.csv (enthält die zyklischen Abfragen, ist aber nicht unbedingt nötig), vrs620_get.csv (enthält die Leseabfragen) und vrs620_set (enthält die Sendeaufträge für Parameteränderungen). In Bild1 ist eine Datei „ebusd.conf“ zu sehen, diese Datei ist die Konfigurationsdatei für ebusd. Die dort hinterlegte Konfiguration muss nicht notwendigerweise geändert werden, ebusd läuft auf jeden Fall mit der Standard-Konfiguration und Port 7777. Die Log-Datei und den Log-Level gebe ich in der Kommandozeile für den Start des ebusd mit. Dazu mehr unter „mein EBUSD“. 9
Auszug aus der CSV-Datei mit den Leseabfragen: Bild2 Nehmen wir uns aus Bild2 die zweite Zeile vor. get;hw;solltemp bedeutet „Lese Warmwasser Solltemperatur“ und führt zu der Befehls- Syntax „get hw solltemp“. Mit einer Telnet-Sitzung auf dem ebusd-ausführendem System sieht das wie folgt aus: Bild3 Der Befehl liefert den Wert 40,000000. Um bei diesem Beispiel zu bleiben, „MS“ bedeutet „Master-Slave“, „0A“ ist die Zieladresse, „B504“ ist der Befehlsblock, „03“ ist die Anzahl der zu sendenden Bytes, „0DB500“ ist die Bytefolge der Anforderung, „01“ ist die Anzahl der Antwort-Wiederholungen, „SD“ ist die Kennung für „Slave-Data“, „5“ ist die für diese Abfrage relevante Stelle im Antworttelegramm, „D1B“ ist der Datentyp und „1.000“ ist schließlich der Faktor mit dem das Ergebnis gegebenenfalls zu multiplizieren ist. Für weitere Details siehe http://www.cometvisu.de/wiki/index.php?title=Ebusd. Bis hier muss das funktionieren, wenn das mit Telnet nicht klappt liegen noch grundsätzliche Fehler vor! Hier ein Beispiel für das Ändern von Heizungs-Parametern: Auszug aus der CSV-Datei für das Senden von Parameter-Änderungen: Bild4 In diesem Beispiel soll die Warmwasser Temperatur auf 45 Grad angehoben werden. In einer Telnet-Sitzung auf dem ebusd-ausführendem System sähe das wie folgt aus: Bild4 10
Nach der Eingabe von „set hw chsolltemp 45“ erfolgt als Betätigung ein „ACK“. Dieses Zeichen signalisiert „Empfang erhalten/ausgeführt“. Zur Info: Das Programm ebusd liefert in der Log-Datei Ausgabezeilen in folgendem Format: Bild5 Die mit „[EBH]“ gekennzeichneten Zeilen liefern die EBUS-Telegramme. Dabei wird jedes Byte als eine Zwei-Zeichen Zeichenfolge dargestellt. Das Dollarzeichen „$“ würde den ASCII- Wert 36, einen Hexadezimalwert „24“ und einen Binärwert von „00100100“ aufweisen. Und Achtung, der EBUS sendet bei Zweibyte-Folgen das niederwertige Byte zuerst! Befehle aus der Datei „vrs620_cyc.csv“ werden hier nicht weiter erläutert, die spielen in meiner Konfiguration keine Rolle. Die ebusd-Konfiguration Das Programm ebusd soll automatisch gestartet werden bei jedem Systemstart und anderen Aktivitäten wie Datensicherung etc. Bild6 Das Starten des ebusd erfolgt mit einem Script „/usr/local/bin/ebusdstart.sh“. Dieser Startaufruf stellt die Rechte der Log-Datei so ein, dass die Datei in der Windows-Welt weiter verarbeitet werden kann. Der Start erzeugt eine Log-Datei in welcher alle „[EBH]“, „[ERR]“, „[WAR]“ und „[INF]“ Ereignisse aufgezeichnet werden. Ich komme beim Thema „Datenbank Inhalte“ darauf zu sprechen warum ich das so mache. Analog zu diesem Startaufruf gibt es ein Script zum Beenden. Der Vorteil solcher Scripte ist, dass sie in vielen Anwendungen aufgerufen werden können (vwmon-Start, Backup etc.). 11
Die vwmon-Konfiguration Diese Konfiguration besteht aus einer Client- und einer Serverkonfiguration. Wenn die Standard-SQL Datenbank von vwmon nicht verwendet werden kann, wenn also die Datenbankfelder angepasst werden mussten, dann müssen zwingend die Server- und Clientkonfiguration angepasst werden. Die PHP-Scripte sind unter „/var/www“ zu finden. Zunächst das Server-Script „vwmon-server.php“. Bild7 Dieses Script füllt die Tabelle „vrs620_history“ (ursprünglicher Name „history“). Weil ich in der SQL-Datenbank sowohl Feld- als auch Tabellennamen geändert habe müssen die im PHP- Script angepasst werden. 12
Dann das Client-Script „vwmon-control.php’’. Bild8 Wie in Bild8 gezeigt gibt es in diesem Script ebenfalls einen allgemeinen Teil der angepasst werden muss. Bild9 Wie in Bild9 ersichtlich sind im Client-Script jedoch Datenbank Operationen welche Datenbankfelder beim Namen nennen, und die müssen alle angepasst werden. Die Abfragen stellen in einer einfachen Weboberfläche die Werte zur Verfügung. Mit diesem Script wird aber auch die Tabelle „vrs620_commands“ (Ursprünglicher Name = „commands“) gefüllt. Und das funktioniert bis zum heutigen Tag nicht fehlerfrei. Es werden zum Beispiel die Befehle zum Verändern von Parametern richtig verwaltet und angezeigt, die Befehle zur Abfrage von Parametern jedoch nicht ohne Fehler zu produzieren. Weil ich für die richtige Verwaltung der Befehle keine Verwendung habe und das Ganze auch ohne zufriedenstellend funktioniert habe ich mich nicht weiter darum gekümmert. 13
Im Verzeichnis “/etc/vwmon” liegt die Konfigurations-Datei „vwmon-client.cfg“. Diese Datei habe ich angepasst indem ich den dort hinterlegten Start des ebusd durch meinen Startaufruf ersetzt habe. Bild10 In der Datei “/etc/rc.local” werden die Startaufrufe zum automatischen Start eingetragen. Bild11 Wie das genau zu machen ist hängt vom jeweiligen Betriebssystem ab. Jede Nacht wird mit einem Script „/usr/local/bin/ebusdrotate.sh“ die ebusd-Logdatei auf eine samba-Freigabe verschoben. Bild12 14
Eine SAMBA-Freigabe ist standardmäßig nicht vorhanden. Das hierfür erforderliche Paket muss heruntergeladen und installiert werden. Mit dieser Möglichkeit kann man Dateien vom Linux-System der Windowswelt präsentieren. Da komme ich unter „Mein-EBUSD“ noch darauf zu sprechen. Wie das geht findet man da: http://jankarres.de/2013/11/raspberry-pi-samba-server-installieren/ Und der Vollständigkeit halber hier ein paar Worte zur Datensicherung. Die ist auf einem System wie meinem „Raspberry PI“ unbedingt ein Muss! Der Minirechner läuft mit einer 32GB SD-Karte als Festplatte. Der Rechner läuft jetzt seit fünf Monaten fehlerfrei, aber das wird er nicht in alle Ewigkeit tun. Zur Zeit ist die SD-Karte mit 9% belegt, dies jedoch nur weil ich die sehr großen ebusd-Protokolle regelmäßig auf die Samba-Freigabe auslagere und von dort mit meinem Windowsrechner abhole. Das Standard-Backup erstellt ein Image der Speicherkarte. Dieses Image wird standardmäßig auf der Karte abgelegt und füllt diese vollständig auf. Das hat meiner Ansicht nach gleich zwei Nachteile, zum einen ist die Karte voll und zum anderen wird das Image so groß wie es der freie Speicherplatz auf der Karte zulässt. Das bedeutet, das Image wird bei zunehmender Speicherbelegung immer kleiner. Besser ist es da das Image gleich auszulagern. Dies könnte eine USB-Platte am rasp oder aber ein gemountetes Laufwerk auf dem lokalen LAN sein. In meinem Fall ist das ein „Mountpoint“ auf ein NAS-Laufwerk. Wie das geht kann man hier nachschauen: http://hypesec.wordpress.com/category/raspberry-pi/ 15
So, nun aber zurück zu vwmon. Bild13 Bild13 zeigt die ersten paar Datensätze der MySQL-Datenbank. Zu Anfang stimmte die Uhrzeit um eine Stunde nicht. Die „timezone_tables“ der Datenbank werden auf einem rasp nicht mit der Installation gefüllt. Das muss man nachholen. In der Spalte „datetime“ ist der Zeittyp auf „UTC“ eingestellt. Vwmon versucht diesen Typ in „MEZ“ umzurechnen, dafür müssen die „timezone_tables“ aber gefüllt sein. Und das geht so: Bild14 Gegebenenfalls muss man da etwas experimentieren, nicht alle Hinweise aus dem WEB sind wortwörtlich zu nehmen. 16
Mein EBUSD Drei Anforderungen hatte ich zu bewältigen: 1. Aufzeichnung und Entschlüsselung der ebus Kommunikation, 2. Darstellung dieser Kommunikation in einer Web-Anwendung sowie das Ändern von Heizungsparametern über diese Web-Anwendung (oder Telnet), 3. Darstellung der Kommunikation unter Windows und Erstellen aussagekräftiger Grafiken nach Bedarf. Wie an anderer Stelle dieses Dokuments bereits erwähnt werden die ebusd-Logdateien regelmäßig auf eine samba-Freigabe ausgelagert. Weil ich mit anderen Datenbanken als einer MySQL-Datenbank mehr Erfahrung habe lasse ich die MySQL-Datenbank von vwmon auswerten. Die darüber hinausgehenden Anforderungen bewältige ich mit einer PROGRESS- Datenbank unter Windows und einer darauf entwickelten kleinen Anwendung. Diese Anwendung holt die ebusd-Logdateien von der samba-Freigabe ab und verarbeitet sie meinen Vorstellungen entsprechend. Standardmäßig würde ebusd nur Warnungen und Fehler protokollieren. 17
Wenn alles bis hierher wie beschrieben funktioniert, dann kann die Web-Anwendung veröffentlicht werden. Zu diesem Zweck habe ich mir einen „dyndns“ Eintrag bei meinem Webhoster besorgt und den damit verbundenen Port in meiner Fritz!Box konfiguriert. Über diesen dyndns-Zugang kann ich den vwmon-Client im Internet starten. Bild15 Im oberen (Status) Bereich werden die ermittelten Werte angezeigt, darunter ist ein Feld für die Eingabe von Kommandos und eine Historie der zuletzt ausgeführten Kommandos. Die Anzeige wird jede Minute aktualisiert. 18
Alle nachfolgend beschriebenen Anwendungen sind nicht Teil der zuvor beschriebenen Möglichkeiten und sind deshalb auch nur in meiner privaten Umgebung möglich. Sie sollen zeigen was aus dem bis hierher beschriebenen möglich ist bei Anwendung geeigneter Werkzeuge. Die Auswertung der in die Windowswelt verschobenen ebusd-Logdateien übernimmt eine Windowsanwendung. Bild16 Die rot markierte Schaltfläche startet das Einlesen der noch nicht verarbeiteten ebusd- Logdateien. Die grün markierte Felder/Schaltfläche erlauben das Setzen von Filterkriterien und deren Anwendung sowie das Navigieren in Tagen rückwärts oder vorwärts. Der blau markierte Bereich zeigt die Details der aufgezeichneten Telegramme sowie die Übersetzung in das entsprechende ebusd-Kommando. Dargestellt werden die einzelnen Bytes und ihre Entsprechungen in anderer Darstellung (ASCII, CHR, HEX und BIN). Die Reihenfolge ist dabei die physikalische Abfolge im Telegramm. Wie an anderer Stelle in diesem Dokument erwähnt weicht die logische Reihenfolge bei Doppel-Bytes ab (low Byte zuerst). Der magenta markierte Bereich erlaubt die Ausgabe der Werte in Form einer CSV-Datei. Diese CSV-Datei kann mit MS-Excel in eine Graphik gewandelt werden um diese dann (gelbe Markierung) entsprechend anzeigen zu können. 19
Diese Anwendung hat mir sehr geholfen bei der Identifikation und Kontrolle der ebusd- Telegramme. Wenn man eine solchermaßen ausgegebene CSV-Datei zum Beispiel mit Microsoft®-Excel weiter bearbeitet kann folgendes dabei herauskommen: Bild17 Diese Grafik zeigt die Temperaturverläufe aller in meiner Heizungsanlage installierten mir zugänglichen Temperatursensoren. Diese Grafik stammt vom 12.07.2014 und man kann am dunkelblauen Verlauf erkennen, dass an diesem Tag der Solarertrag nicht hoch war. Um 17:00 stellt mein raspi die Warmwasser-Solltemperatur von 40 auf 45 Grad um den Brenner zu zwingen nachzuheizen (linke senkrechte rote Linie). Um 18:00 wurde ein Bad eingelassen (rechte senkrechte rote Linie). Diese Grafik habe ich meinem Heizungsbauer geschickt, der soll klären warum die Wärmeentnahme nicht aus der oberen Schicht erfolgt. (Hierzu Bemerkung unter „Fazit“ lesen!) Die mit der Farbe Orange dargestellte Kurve markiert die Brennerlaufzeit. Dabei stellt der Ausschlag bis zu Marke 10 Heizbetrieb (beeinflusst die untere Speicherschicht sp2(lila)) dar, der Ausschlag bis zur Marke 20 die Warmwasser Aufheizung (beeinflusst beide oberen Schichten rot und grün). 20
Eine weitere Anwendung erlaubte mir die Erfassung aller Verbrauchswerte seit der Installation der Heizungsanlage im Juni 2013. Bild18 Dabei werden täglich folgende Werte erfasst: Gasverbrauch in qm, die Anwendung rechnet mit dem für unseren Gasversorger zuständigen Faktor in Kilowattstunden (KWh) um. Solarertrag in KWh. Stromverbrauch Heizraum (separater kleiner Zähler). Stromverbrauch am Hauptzähler. Stromverbrauch der Regenwasseranlage zur Korrektur des Stromverbrauchs der Heizung. Das daraus folgende Diagramm (Bild19) erlaubt lediglich eine Trenderkennung aber keine detaillierte Aussage. 21
Bild19 22
Und in unserem Heizraum sieht das schließlich so aus: Bild20 Rot: 5V Netzteil Magenta: 220V Anschlussklemmen Cyan: USB-EBUSKoppler Blau: 5V Anschlussklemmen Gelb: rasp Grün: USB-Festplatte (320GB) für Images der SD-Karte 23
Fehlerteufel Zuweilen schleichen sich Fehler ein die man lange nicht entdeckt. Auf Seite 10 ist bei der Beschreibung der ebus-Telegramme für „MS“ die Bedeutung „Message“ angegeben. Das ist natürlich falsch. Gemeint ist vielmehr die Art des Telegramms, „MS“ bedeutet dabei „Master-Slave“ und „MM“ „Master-Master“. 24
Was habe ich daraus gelernt? Mein Misstrauen gegenüber der Steuerung war unbegründet. Bei der gegebenen Auslegung der Heizungsanlage ist nur begrenztes anwenderseitiges Eingreifen notwendig. Die Steuerung wäre perfekt wenn sie eine zeitgesteuerte Beeinflussung ein paar weniger Parameter zuließe, zum Beispiel die Warmwasser-Solltemperatur. Der größte Mangel ist bedingt durch die Anlagengröße. Bei hohem Solarertrag können wir regelmäßig beobachten, dass die Wärmekapazität des Speicherwassers nicht ausreicht. Bei einer größeren Puffermenge wäre deutlich mehr Solarertrag möglich. In meinem Fall müsste dieser zusätzliche Ertrag in einen Erdtank ausgelagert werden. Von dort allerdings müsste er dann beispielsweise mit einer Wärmepumpe wieder verfügbar gemacht werden und das ist für meinen Haushalt definitiv zu teuer. Das Unverständnis von der Wasserentnahme hat sich aufgeklärt. Das Warmwasser wird über einen Wärmetauscher aus dem Schichtenspeicher entnommen und der Wärmetauscher ist von außen angebaut. Zur Versorgung dieses Wärmetauschers muss ja im Speicher eine Rohrspirale installiert sein. Diese Spirale hat eine bestimmte Höhe und reicht eben leider mit dem Kaltwasser Zulauf auch in die mittlere Schicht. Dort wird die Wasserentnahme schon soweit vorgeheizt, dass sie aus der oberen Schicht nicht mehr so viel Wärme aufnehmen kann um eine deutliche Temperaturabsenkung aus der oberen Schicht zu bewirken. Bemerkenswerter Weise stammt diese Aufklärung vom Schornsteinfeger und nicht vom Heizungsbauer. Gelöst ist dieses Problem damit nicht. 25
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