Enigma-Variationen - Dresdner Philharmonie
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SINFONIEKONZERT Enigma-Variationen SA 21. JAN 2023 | 19.30 UHR, SO 22. JAN 2023 | 11.00 UHR KULTURPALAST
DRESDNER GEDENKTAG MO 13. FEB 2023 | 19.30 Uhr KULTURPALAST HANS WERNER HENZE Sinfonia N. 9 für gemischten Chor und Orchester Dichtung auf Anna Seghers‘ Roman ›Das siebte Kreuz‹ von Hans-Ulrich Treichel ›Den Helden und Märtyrern des deutschen Antifaschismus gewidmet‹ MAREK JANOWSKI | Dirigent MDR-RUNDFUNKCHOR JAMES WOOD | Einstudierung MDR-Rundfunkchor DRESDNER PHILHARMONIE © Markenfotografie dresdnerphilharmonie.de
PROGRAMM Thierry Escaich (* 1965) ›La Barque solaire‹ für Orchester mit solistischer Orgel (2008) Vivace con fuoco Aaron Copland (1900 – 1990) Sinfonie für Orgel und Orchester (1924) Prelude. Andante Scherzo. Allegro molto Finale. Lento – Allegro moderato PAUSE Edward Elgar (1857– 1934) ›Enigma‹-Variationen op. 36 (1898/99) Thema. Andante I. Variation. L’istesso tempo ›C.A.E.‹ II. Variation. Allegro ›H.D.S.-P.‹ III. Variation. Allegretto ›R.B.T.‹ IV. Variation. Allegro di molto ›W.M.B.‹ V. Variation. Moderato ›R.P.A.‹ VI. Variation. Andantino ›Ysobel‹ VII. Variation. Presto ›Troyte‹ VIII. Variation. Allegretto ›W.N.‹ IX. Variation. Adagio ›Nimrod‹ X. Variation. Intermezzo: Allegretto ›Dorabella‹ XI. Variation. Allegro di molto ›G.R.S.‹ XII. Variation. Andante ›B.G.N.‹ XIII. Variation. Romanza: Moderato ›* * *‹ XIV. Variation. Finale: Allegro Presto ›E.D.U.‹ Stanislav Kochanovsky | Dirigent Thierry Escaich | Orgel PALASTORGANIST UND COMPOSER IN RESIDENCE Dresdner Philharmonie
ALBERT BREIER Die Orgel – glühend und ausdrucksvoll Im Allgemeinen gilt die Orgel als ein überwältigendes, aber eher kühles Inst- rument. Die mechanische Tonerzeugung scheint ihr gewisse Ausdrucksbereiche zu verwehren. Allerdings haben zahlrei- che Komponisten einiges unternommen, um diesen Mangel auszugleichen. Wenn man Thierry Escaichs »La Barque solaire« lauscht oder Aaron Coplands Orgelsin- fonie, ist man schlicht hingerissen von so viel Leidenschaft und Ausdrucksfülle. Und selbst Edward Elgars vielfarbigen »Enigma«-Variationen setzt die Orgel am Schluss noch Glanzlichter auf, deren Leuchtkraft auf andere Weise nicht zu erreichen gewesen wäre. 2
Hommage an Messiaen Thierry Escaichs »La Barque solaire« Der Mythos der Sonnenbarke gehört zu den ältesten bildlich dargestellten Mythen der Menschheit. Am bekanntesten sind die ägyptischen Darstellungen, aber auch im Norden ist das Motiv seit der Bronze- zeit weit verbreitet, es findet sich etwa auf der berühmten Himmelsscheibe von Nebra. In allen Darstellungen wird die Fahrt der Sonne auf einem Wasserfahr- zeug gezeigt. Nach ägyptischer Vorstellung fuhr der Sonnengott Re tagsüber mit einer Sonnen- barke über den Himmelsbogen und durch- querte nachts das Wasser der Unterwelt. Die Fahrt der Sonnenbarke hat in Thierry Escaichs Komposition »La barque solaire« eine überzeugende musikalische Dar- stellung erhalten. Der Mythos zeigt sich als für Musik außerordentlich geeignet. Thierry Escaich Escaich bietet die gesamte Farbenpracht der französischen Orchesterkunst auf, um Musik des 20. Jahrhunderts sagt er: »Auch die Sonnenfahrt anschaulich werden zu wenn wir uns beide der gleichen Drei- lassen. Die Orgel wird dabei bruchlos in stimmigkeit von Organist, Improvisator den Orchesterklang integriert. und Komponist gewidmet haben, stehen Escaich versteht sein Werk als Hommage sich unsere Universen dennoch nicht be- an Olivier Messiaen. Über sein Verhältnis sonders nahe. Er bevorzugte eine himm- zu dem Großmeister der französischen lische Musik mit weitgreifendem Gestus, 3
der uns eine Vorstellung von der Ewigkeit visationswettbewerbe. Im Oktober 1992 geben soll, während der ungestüme und wurde Escaich als Professor für Tonsatz leidenschaftliche Aspekt meiner Musik und Improvisation an das Conservatoire den Hörer in rasender Fahrt mitreißt, hin national supérieur de musique berufen, zu einem Ideal, das jedoch nie erreicht seit 1997 ist er außerdem Titularorganist wird. Aber in vielen Dingen sehe ich eine der großen Orgel der Kirche Saint-Étien- Nähe: im Bedürfnis, aus dem Erbe der ne-du-Mont in Paris. Er verfolgt eine Vergangenheit zu schöpfen (die Gregoria- internationale Karriere als Komponist nik, die griechischen Rhythmen, die Wag- und Konzertorganist. Seit 2013 ist Escaich nersche Leitmotivik oder das orchestrale als Nachfolger von Jacques Taddei Mit- Funkeln eines Debussy oder Ravel), auch glied der Académie des Beaux-Arts. darin, die Zukunft ohne bornierte Avant- garde-Attitüde neu zu erfinden. Es geht um die Affirmation der Innenwelt mit THIERRY ESCAICH Kraft, Wahrhaftigkeit und dem Verlangen * 1965 in Nogent-sur-Marne (Frankreich) nach Unabhängigkeit. So habe ich in die- sem Auftragswerk versucht, eine Vielzahl »La Barque solaire« für an Klangfarben hervorscheinen zu lassen, Orchester mit solistischer in der Art der ›Farbrosetten‹ Messiaens, Orgel immer die Idee eines frenetischen Tanzes verfolgend, der so oft meine rhythmische ENTSTEHUNG Vorstellungskraft genährt hat – als Kom- 2008 ponist wie auch als Improvisator.« URAUFFÜHRUNG Thierry Escaich, 1965 in Nogent-sur-Mar- 11. Oktober 2008 im Konzerthaus Berlin Dirigent: Lothar Zagrosek ne geboren, ist einer der bedeutendsten Orgel: Thierry Escaich französischen Organisten und Komponis- HEUTE ERSTMALS VON DER DRESDNER ten der Gegenwart. Er studierte am Con- PHILHARMONIE GESPIELT servatoire national supérieur de musique BESETZUNG in Paris und errang dabei acht erste Prei- 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, se: in Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba – Pauken, Schlagzeug Orgelspiel, Orgelimprovisation, Analyse, (3 Spieler), Harfe, Celesta, Streicher, Komposition und Orchestration. Darüber Soloorgel hinaus ist er Preisträger bedeutender in- DAUER ternationaler Kompositions- und Impro- 15 Minuten 4
»Zu europäisch« Aaron Coplands Orgelsinfonie Die Einführung der Orgel ins Sinfonieorchester geschah seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer nur sporadisch. Werke wie die sogenannte Orgelsinfo- nie, die Sinfonie Nr. 3 in c-Moll op. 78 von Camille Saint-Saëns, blieben Einzelfälle. Für die Komponisten des 20. Jahr- hunderts blieb hier noch viel zu entdecken. Der junge Aaron Copland nahm sich der Aufgabe an und schrieb als sein erstes großes Orchesterwerk im Jahre 1924 die Sinfonie für Orgel und Orchester. Copland hatte seit 1921 in Paris bei der berühmten Komposi- Nadia Boulanger, tionslehrerin Nadia Boulanger Kompositionslehrerin von studiert. Diese setzte großes Vertrauen Aaron Copland. Fotografie von Edmond Joaillier, 1925 in ihren amerikanischen Studenten. Sie erreichte, dass Copland den Auftrag zu einem größeren sinfonischen Werk mit Orgel erhielt, das sie selbst mit dem New York Symphony Orchestra zur Urauffüh- 5
rung bringen würde. Copland war in Paris reif genug, ein solches Werk in Angriff zu bereits bekannt als »that talented young nehmen. Nadia Boulanger gelang es aber, American composer«, und der einzige, der ihn umzustimmen, und so machte Copland Zweifel an dem Vorhaben äußerte, war der sich 1924 an die Arbeit. Komponist – er hielt sich noch nicht für Die Sinfonie besteht aus drei Sätzen: einem besinnlichen Präludium, einem raschen Scherzo mit einem blues-artigen Trio und einem mäßig schnellen, ausgedehnten Finale, das eine große Anzahl von Ausdrucks- ebenen berührt. In gewisser Weise ähnelt das Werk mehr einem Konzert als einer Sinfonie, jedoch stellt es sich in seinem Anspruch durchaus in die große Sinfonietradition seit Beethoven. Das Präludium bietet jene bittersüße Stimmung, für die Copland bekannt geworden ist. Es ähnelt einem elegischen Pastorale. Das Scherzo dagegen ruft Bilder der modernen Welt hervor mit seinen Anklängen an den Jazz und seiner überborden- Aaron Copland, 1962 6
»Wenn ein junger Mann eine solche Sinfonie im Alter von dreiundzwanzig Jahren schreiben kann, wird er in fünf Jahren bereit sein, einen Mord zu begehen.« Walter Damrosch, Dirigent der Uraufführung den Vitalität. Es enthält ein ironisches Zitat des alten französischen Liedes »Au clair de la lune«, sicherlich eine Hommage an Nadia Boulanger. Sein Charakter ist fast der eines perpetuum mobile. Das Finale (das zunächst den ersten Satz bilden sollte) ist in Sonatenform geschrieben. Es wartet sowohl mit düsteren als auch mit vorwärts- AARON COPLAND * 1900 in Brooklyn, New York treibenden Stellen auf, schließt dann aber † 1990 in North Tarrytown in triumphierendem Glanz. Die Sinfonie zeigt deutlich den Einfluss Sinfonie für Orgel Igor Strawinskis. Copland selbst hielt sie und Orchester später für »zu europäisch«, akzeptierte sie aber als unverfälschten Ausdruck seiner ENTSTEHUNG kompositorischen Begabung. Das Publi- 1924 kum zeigte sich bei der Uraufführung zu- URAUFFÜHRUNG nächst befremdet, doch bald setzte sich die 11. Januar 1925 in New York Dirigent: Walter Damrosch Sinfonie durch und begründete Coplands Orgel: Nadia Boulanger Ruhm als eines der größten amerikani- HEUTE ERSTMALS VON DER DRESDNER schen Komponisten des 20. Jahrhunderts. PHILHARMONIE GESPIELT BESETZUNG Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Celesta, Streicher, Soloorgel DAUER ca. 25 Minuten 7
Vierzehn Charakterbilder Edward Elgars »Enigma«-Variationen Edward Elgar, um 1905 Die Anziehungskraft der Rätsel bleibt un- Vierzehn Variationen eines Themas geben widerstehlich. Das gilt auch für musikali- Charakterbilder von vierzehn Personen, sche Rätsel. Eines der berühmtesten sind die Elgar nahestanden. Zur leichteren Edward Elgars »Enigma«-Variationen. Entschlüsselung hat Elgar allerdings Hin- Hier ist der Rätselcharakter von vornher- weise gegeben, in Form von Initialen oder ein angelegt und planmäßig durchgeführt. (Vor-)Namen. Im Einzelnen: 8
I. Variation: CAE – Elgars Frau Alice. II. Variation: HDS – Elgars Freund Hew David Stewart-Powell. Die Variation enthält Tonleiterpassagen, die an dessen Klavierstil erinnern. III. Variation: RBT – Richard Baxter Townshend, ein exzentrischer Schauspieler, der gerne Dreirad fuhr. IV. Variation: WMB – William Meath Baker, der ins Zimmer stürzt, um lautstark seine Anordnungen zu verkünden und danach den Raum zu verlassen. V. Variation: RPA – Richard Arnold, Sohn des Dichters Matthew Arnold. VI. Variation: Ysobel – Isabell Fitton, deren Bratschenspiel etwas schwerfällig gewesen sein soll. VII. Variation: Troyte – das Klavierspiel von Elgars Freund Arthur Troyte Griffith. VIII. Variation: WN – Winifred Norbury, Sekretärin der Worcestershire Philhar- monic Society. IX. Variation: Nimrod – August Jaeger, einer der engsten Freunde Elgars und Förderer von dessen Musik. Die Bezeichnung dieser Variation geht auf eine Bibelstelle zurück, in der Nimrod als »gewaltiger Jäger vor dem Herrn« be- zeichnet wird. Die Variation ist strenggenommen nicht sein Porträt, sondern die Schilderung eines Vorfalls. Im Oktober 1898 war Elgar, »im Herzen von Musik sehr krank«, im Begriff, alles aufzugeben und keine Musik mehr zu schreiben. Sein Freund Jaeger versuchte ihn aufzumuntern, indem er über Ludwig van Beethoven sprach, der viele Sorgen hatte, aber immer schöne- re Musik schrieb. »Und genau das müssen Sie tun«, sagte Jaeger und sang dann das Thema des zweiten Satzes der »Sonate pathétique«. X. Variation: Dorabella – Dora Penny, eine weitere enge Freundin Elgars. XI. Variation: GRS – der Organist Dr. George Robertson Sinclair und seine Bulldogge Dan, die bei einem Spaziergang in einen Fluss stürzte, sich aber ans Ufer retten konnte. XII. Variation: BGN – der Cellist Basil Nevinson, ein »ernster und ergebener Freund«. XIII. Variation: Romanza – laut Elgar Schilderung einer Dame, »die sich zur Zeit der Komposition auf einer Seereise befand«. Die Variation enthält ein Zitat aus Felix Mendelssohn Bartholdys Konzertouvertüre »Meeresstille und glückliche Fahrt«. XIV. Variation: EDU – ein Selbstportrait Elgars. 9
Zur Entstehung der »Enigma«-Variationen heißt es, dass Elgar 1898 eine zufällige Melodie auf dem Klavier spielte, die seiner Frau Alice gefiel. Elgar begann darauf, die Variationen zu komponieren, die im folgenden Jahr uraufgeführt wurden. Sie hießen damals noch »Variations on an Original Theme«, ihren heutigen Namen EDWARD ELGAR bekamen sie erst später. * 1857 in Broadheath by Worcester (England) † 1934 in Worcester Noch ein anderes Rätsel verbirgt sich in den Variationen: Elgar zufolge liegt ihnen »Enigma«-Variationen op. 36 ein Thema zugrunde, dass selbst nicht gespielt wird. Das in der Partitur erschei- ENTSTEHUNG nende Thema ist nur eine Gegenmelodie 1898/99 dazu. Dieser Hinweis Elgars hat ein großes URAUFFÜHRUNG Rätselraten ausgelöst, was dieses abwe- 19. Juni 1899 in London sende Thema sei. Die verschiedensten Dirigent: Hans Richter Hypothesen wurden aufgestellt. Hans ERSTMALS VON DER DRESDNER PHILHARMONIE GESPIELT Westgeest glaubt, es handele sich um das 29. August 1980 Thema des zweiten Satz aus Ludwig van Dirigent: Johannes Winkler Beethovens »Sonate pathétique«. Das wür- ZULETZT de gut zu der anlässlich der 9. Variation 8. April 2012 erzählten Geschichte passen. Dirigent: Michael Sanderling BESETZUNG 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagwerk, Orgel, Streicher DAUER ca. 32 Minuten 10
SIR JOHN BARBIROLLI DIRIGIERT EDWARD ELGAR Jaqueline du Pre, Janet Baker, Ambrosian Singers, London Symphony Orchestra, u.a., Warner, 2022 Von Elgar einst ermutigt, wandte sich der Cellist Barbirolli dem Dirigieren zu. Nach dem Tod des Komponisten machte es sich dieser zur Lebensaufgabe, die Musik Elgars in der ganzen Welt bekannt zu machen. Die hier vorliegenden Aufnahmen beweisen, wie meisterlich er sein Versprechen eingehalten hat. EDWARD ELGAR – ENIGMA VARIATIONS Orchestra Filarmonica Della Calabria, Filippo Arlia, Brilliant Classics, 2021 Italienische Interpreten haben der Musik Elgars oft eine besondere Qualität an Sympathie und Verständnis entgegengebracht. Diese neue Aufnahme verleiht einem Trio von Elgars Meisterwerken mediterrane Wärme und Leidenschaft. Neben Elgars Cellokonzert op. 85 erklingen 2 seiner populärsten Orchesterwerke – die Enigma Variationen sowie der Pomp and Circumstance March op. 39/1. AARON COPLAND – ORCHESTERWERKE VOL. 2 Jonathan Scott, BBC Philharmonic Orchestra, John Wilson, Chandos, 2016 Diese Aufnahme präsentiert vier sinfonische Stücke Coplands, die exemplarisch für dessen individuelle und unorthodoxe Tonsprache stehen. Eine künstlerisch sowie klanglich exzellente Einspielung, die nicht nur audiophile Musikliebhaber begeistern wird.
DIRIGENT STANISLAV KOCHANOVSKY Zu seinen jüngsten Opernengage- ments zählen »Pique Dame« und »Eugen Onegin« (Opernhaus Zürich), »Jolanthe« (Maggio Musicale Fiorentino), »Fürst Igor« (Niederländische Nationaloper Amsterdam) und »Boris Godunow« (Koreanische Nationaloper). Stanislav Kochanovsky setzt sich für zeitgenössische Komponisten ein und hat ein großes Interesse Stanislav Kochanovsky studierte daran, selten aufgeführte Werke zu in seiner Heimatstadt St. Peters- dirigieren. So leitete in den vergan- burg Chorleitung, Orgel sowie genen Jahren u. a. Aufführungen Opern- und Orchesterleitung. von György Ligetis Requiem, Alex- Heute gilt er als einer der vielver- ander Skrjabins »Acte préalable« in sprechendsten jungen russischen der Rekonstruktion von Alexander Dirigenten. Er arbeitete u. a. Nemtin, Kodálys »Psalmus Hunga- mit dem Royal Concertgebouw ricus« mit dem Belgischen National- Orchestra, dem Philharmonia orchester und Schostakowitschs Orchestra, dem Oslo Philharmonic unvollendete Oper »Der Spieler« in Orchestra, dem City of Birmingham der St. Petersburger Kammeroper. Symphony Orchestra, dem Deut- schen Symphonie-Orchester Berlin, BIOGRAFIE der Dresdner Philharmonie, dem ONLINE Orchestre de Paris sowie allen wichtigen russischen Orchestern. 12
ORGEL THIERRY ESCAICH Der Komponist, Organist und Improvisator Thierry Escaich ist eine prägende Gestalt in der zeitgenössischen Musik und einer der wichtigsten französischen Komponisten seiner Generation. Die drei Elemente von Escaichs künstlerischem Schaffen sind untrennbar miteinander ver- bunden und ermöglichen es ihm, sich als Interpret, Schöpfer und Mitwirkender in den verschie- improvisierte Begleitungen auf densten Bereichen auszudrücken. der Orgel und dem Klavier zu Thierry Escaichs Weg als Kompo- Stummfilmen wie »Phantom der nist ist eng mit seiner Tätigkeit Oper« und »Metropolis«. Thierry als Organist verbunden, in der er Escaich unterrichtet Komposition Repräsentant der französischen und Improvisation am Pariser Schule der Improvisation im Ge- Konservatorium, wo er auch selbst folge von Maurice Duruflé ist, dem studierte. er als Organist von Saint-Étienne- du-Mont in Paris folgte. Er tritt in BIOGRAFIE internationalen Konzerten auf und ONLINE kombiniert Repertoirestücke mit eigenen Kompositionen und Im- provisationen. Seine Leidenschaft für das Kino hat ihn dazu gebracht, »Cine-Concerts« aufzuführen, 13
ORCHESTER DRESDNER PHILHARMONIE Musik für alle – Die Dresdner Phil- Seit der Konzertsaison 2019/2020 harmonie steht für Konzerte auf ist Marek Janowski zum zweiten höchstem künstlerischen Niveau, Mal Chefdirigent und künstleri- musikalische Bildung für jedes scher Leiter der Dresdner Philhar- Alter und den Blick über den monie. musikalischen Tellerrand hinaus. Gastspiele auf fast allen Kontinen- BIOGRAFIE ten und die Zusammenarbeit mit ONLINE Gästen aus aller Welt haben den Ruf des Orchesters in der inter- nationalen Klassikwelt verankert. 14
KONZERT- EINFÜHRUNG DIGITAL Zu ausgewählten Konzerten können Sie unsere Einführungen in Ruhe sowohl vor dem Konzert als auch noch lange danach hören unter dresdnerphilharmonie.de/konzerteinfuehrung-digital
ORCHESTERBESETZUNG DIE DRESDNER PHILHARMONIE IM HEUTIGEN KONZERT 1. VIOLINEN KONTRABÄSSE Prof. Wolfgang Hentrich KV Prof. Benedikt Hübner KM BRATSCHEN Dalia Richter KV Tobias Glöckler KV Marcus Gottwald KV Christina Biwank KV Thilo Ermold KV Antje Becker KV Beate Müller KV Matthias Bohrig KV Johannes Groth KV Steffen Seifert KV Ilie Cozmaţchi Alexander Teichmann KV Steffen Neumann KV Philipp Könen-Dose Annegret Teichmann KV Andreas Kuhlmann KV Donatus Bergemann KV Juliane Kettschau KM Joanna Szumiel KM Boris Diagilev Eunyoung Lee Tilman Baubkus KM Theresia Hänzsche Irena Dietze Xianbo Wen Sonsoles Jouve del Castillo Yeeun Choi Harald Hufnagel FLÖTEN Akiyo Fujiwara Floris Faber Kathrin Bäz Jule Pünjer Marie Schutrak*** Karin Hofmann KV Haruka Sugitani Claudia Rose KM Karin Kynast* VIOLONCELLI Ulf Prelle KV OBOEN 2. VIOLINEN Olena Guliei Undine Röhner-Stolle KV Markus Gundermann KM Petra Willmann KV Luisa Hülsmann Cordula Fest KV Rainer Promnitz KV Ting-Chiao Yu* Denise Nittel Karl-Bernhard von Stumpff KV Adela Bratu Clemens Krieger KV Andreas Hoene KV Daniel Thiele KV Andrea Dittrich KV Alexander Will KM KLARINETTEN Constanze Sandmann KV Bruno Borralhinho KM Jörn Hettfleisch Eduardo Martínez Prof. Fabian Dirr KV Dorit Schwarz KM Prof. Henry Philipp KV Susanne Herberg KM Elisa Weber*** Christiane Liskowsky KM Annalena Kott Pablo Aznarez Maeztu Minchang Jo 16
TUBA Prof. Jörg Wachsmuth KV FAGOTTE Daniel Bäz KM Robert-Christian Schuster KV Prof. Mario Hendel KV PAUKE | SCHLAGWERK Oliver Mills KV Gido Maier KV Alexej Bröse HÖRNER Simon Lessing* Michael Schneider KV Philipp Schroeder* Prof. Friedrich Kettschau KV Christian Wissel* Johannes Max KV David Coral HARFE Nora Koch KV TROMPETEN Aline Khouri Andreas Jainz KV Prof. Björn Kadenbach Nikolaus von Tippelskirch KM CELESTA Johanna Lennartz* POSAUNEN Stefan Langbein KM Dietmar Pester KV ORGEL Peter Conrad KV Thierry Escaich* KM --> Kammermusiker | KV --> Kammervirtuos | * --> Gast | ** --> Akademie | *** --> Substitut 17
VERABSCHIEDUNG VON DONATUS BERGEMANN studierte er von 1972 – 77 an der Dresdner Musikhochschule. Später nahm er Unterricht bei Eugen Röder, damaliger stellvertretender Kontrabassist der Dresdner Phil- harmonie. Nachdem er zunächst als Solobassist am Gerhard-Haupt- mann-Theater in Görlitz tätig war, wurde er 1980 Mitglied der Dresdner Philharmonie. Im Juli Nach 43 Dienstjahren verabschie- 1989 reiste er in die Bundesrepublik det die Dresdner Philharmonie aus und kehrte 1990 zurück. Bis Donatus Bergemann in den heute ist er dankbar, zweimal im Ruhestand. Erstklassige Konzerte, selben Orchester engagiert worden Schallplatten- und CD-Produktio- zu sein. Zudem spielte und spielt nen, eine intensive künstlerische er im Philharmonischen Kammer- Zusammenarbeit und unverges- orchester und in der Capella Sagit- sene Reisen ins In- und Ausland tariana Dresden. Seine besondere prägten seine Zeit als allseits Liebe gilt der Barockmusik. geschätztes Orchestermitglied. Mit seiner Leidenschaft für die Musik Wir danken Donatus Bergemann formte er den Erfolg des Orches- für sein beständiges Engagement, ters über Jahrzehnte hinweg mit. seine stets kollegiale und vor allem seine humorvolle Art. Für den Donatus Bergemann wurde in Bad weiteren Lebensweg wünschen wir Liebenwerda geboren und spielt ihm von Herzen alles Gute! seit seinem 13. Lebensjahr Kontra- bass. Nach einem Vorstudienjahr 18
KONZERTVORSCHAU SA 28. JAN 2023 | 19.30 Uhr SO 29. JAN 2023 | 11.00 Uhr KULTURPALAST SINFONIEKONZERT SCHOSTAKOWITSCH 1 Chatschaturjan: ›Maskerade‹ Suite aus der Schauspielmusik; Violinkonzert d-Moll Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll Cristian Măcelaru | Dirigent Sergey Khachatryan | Violine Dresdner Philharmonie SO 5. FEB 2023 | 11.00 Uhr KULTURPALAST FAMILIENKONZERT – KONZERTANTE LESUNG DIE BRÜDER LÖWENHERZ Text: Astrid Lindgren Musik: Philipp Matthias Kaufmann Harry Ogg | Dirigent Erik Brünner | Erzähler Philharmonischer Kinderchor Dresden Dresdner Philharmonie FR 3. MRZ 2023 | 19.30 Uhr SA 4. MRZ 2023 | 19.30 Uhr KULTURPALAST SINFONIEKONZERT DIE SEEJUNGFRAU Dvořák: ›Der Wassermann‹ Sinfonische Dichtung Elgar: ›Sea Pictures‹ Liederzyklus für Alt und Orchester von Zemlinsky: ›Die Seejungfrau‹ Fantasie in drei Sätzen nach einem Märchen von Andersen Vasily Petrenko | Dirigent Alice Coote | Alt Dresdner Philharmonie 19
IMPRESSUM HERAUSGEBER TEXT BILDNACHWEISE Intendanz Albert Breier Marie Rolland: S. 3, 13 der Dresdner Philharmonie Wikimedia commons: Der Text ist ein Original- Schloßstraße 2, 01067 Dresden S. 5, 6, 8 beitrag für dieses Heft; T +49 351 4866-282 Marco Borggreve: S. 12 Abdruck nur mit ausdrücklicher Björn Kadenbach: S. 14 dresdnerphilharmonie.de Genehmigung des Autors. Markenfotografie: S. 18 CHEFDIRIGENT UND REDAKTION KÜNSTLERISCHER LEITER MUSIKBIBLIOTHEK Klara Schneider Marek Janowski Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in INTENDANTIN einem speziellen Regal am Frauke Roth (V.i.S.d.P.) Durchgang zum Lesesaal Partituren, Bücher und CDs bereit. Preis 2,50€ Änderungen vorbehalten. Gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Wissen- schaft, Kultur und Tourismus. Die Dresdner Philharmonie als Kultureinrichtung der Landeshauptstadt Dresden (Kulturraum) wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
IM KULTURPALAST MI 1. FEB 2023 | 20.00 Uhr Orgel und Schlagzeug THIRTEEN DRUMS CHRISTIAN SCHMITT | Orgel CHRISTOPH SIETZEN | Multipercussion SO 19. FEB 2023 | 18.00 Uhr Stummfilm und Orgel SUNRISE THIERRY ESCAICH | Orgelimprovisation (Palastorganist und Composer in Residence) MI 5. APR 2023 | 20.00 Uhr ORGEL Wagner auf der Orgel OLIVIER LATRY OLIVIER LATRY | Orgel ticket@dresdnerphilharmonie.de dresdnerphilharmonie.de © Markenfotografie
TICKETSERVICE Bleiben Sie informiert: Schloßstraße 2 | 01067 Dresden T +49 351 4 866 866 MO – SA 10 – 19 Uhr ticket@dresdnerphilharmonie.de dresdnerphilharmonie.de kulturpalast-dresden.de
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