Philharmonisches Konzert 18 19 - Philharmonisches Staatsorchester ...
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1 4. Philharmonisches Konzert 18 19
Die heutige Konzertbesetzung des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg Konzertmeister Violoncello Pauke Konradin Seitzer Thomas Tyllack Jesper Tjærby Korneliusen Joanna Kamenarska Charles-Antoine Duflot Markus Tollmann Schlagwerk Violine 1 Ryuichi R. Suzuki Fabian Otten Monika Bruggaier Monika Märkl Sarah Rempe Piotr Pujanek Arne Klein Massimo Drechsler Jens-Joachim Muth Brigitte Maaß Matthias Hupfeld Hildegard Schlaud Tobias Bloos Matthias Schurr* Solveigh Rose Yuko Noda Mareike Eidemüller Annette Schäfer Merlin Schirmer Sönke Schreiber Stefan Herrling Lin Chen Imke Dithmar-Baier Kontrabass Dirk Wucherpfennig Christiane Wulff Stefan Schäfer Lukas Paetzold Esther Middendorf Tobias Grove Jan Westermann Tuan Cuong Hoang Christoph Haaß Patrick Wirth Hedda Steinhardt Katharina von Held Sonia Eun Kim Franziska Kober Klavier Kathrin Wipfler Lukas Lang Rupert Burleigh Felix Schilling Violine 2 Balthasar Brockes Orchesterwarte Hibiki Oshima Thomas Storm Stefan Schmidt Flöte Christian Piehl Sanda-Ana Popescu Walter Keller Janosch Henle Herlinde Kerschhackel Jocelyne Fillion-Kelch Ulli Kammradt Martin Blomenkamp Heike Sartorti Oboe * Mitglied der Felix Heckhausen Thomas Rohde Orchesterakademie Annette Schmidt-Barnekow Ralph van Daal Dorothee Fine Josephine Nobach Klarinette Gideon Schirmer Alexander Bachl Myung-Eun Lee Christian Seibold Chungyoon Choe Kai Fischer Christian Heubes Fagott Viola Anton Lützow Matthias Schnorbusch Rainer Leisewitz Isabelle-Fleur Reber-Kunert Thomas Rühl Horn Christopher Hogan Pascal Deuber Daniel Hoffmann Isaak Seidenberg Roland Henn Ralph Ficker Annette Hänsel Torsten Schwesig Elke Bär Stefanie Frieß Trompete Christina Hanspach Szabolcs Schütt Kevin Treiber Martin Frieß Iris Icellioglu* Anton Borderieux* Tuba Lars-Christer Karlsson Posaune João Martinho Hannes Tschugg
4. Philharmonisches Konzert Sonntag 16. Dezember 2018, 11 Uhr Montag 17. Dezember 2018, 20 Uhr Elbphilharmonie, Großer Saal Igor Strawinsky (1882-1971) Pulcinella Suite Revidierte Fassung von 1949 I. Sinfonia (Ouverture) | II. Serenata | III. Scherzino – Allegro – Andantino | IV. Tarantella | V. Toccata | VI. Gavotta con due variazioni | VII. Vivo | VIII. Minuetto – Finale Camille Saint-Saëns (1835-1921) Violoncellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33 I. Allegro non troppo II. Allegretto con moto III. Tempo primo Pause Silvestre Revueltas (1899-1940) La Noche de los Mayas I. Noche de los Mayas (Nacht der Mayas). Molto sostenuto II. Noche de Jaranas (Nacht der Feiernden). Scherzo III. Noche de Yucatán (Nacht von Yucatán). Andante espressivo IV. Noche de encantamiento (Nacht der Verzauberung). Tema y variaciones Dirigentin Alondra de la Parra Violoncello Camille Thomas Philharmonisches Staatsorchester Hamburg Einführung mit Janina Zell jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn im Großen Saal der Elbphilharmonie
2 Ein origineller Künstler ist zum Kopieren unfähig. Also genügt es, dass er etwas zu kopieren versucht, um originell zu werden. Jean Cocteau
3 Musik wie ein Menü Russisch-französisch-mexikanische Geschmackswelten Igor Strawinsky; Camille Saint-Saëns; Silvestre Revueltas – ein russisch-französisch-me- xikanisches Konzertprogramm. Dem einleitenden Teil eines Programmhefttextes ist es für gewöhnlich vorbehalten, den Bogen zu spannen und manch versteckten inhaltlichen oder musikalischen Zusammenhang zwischen den Werken zu stiften. Mit etwas Fantasie und Übung ist dies selbst für die konträrsten Kompositionen möglich. Doch hier soll es genau darum nicht gehen. Die mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra hat es sich zur Maxime gesetzt, temperamentvolle und farbenfrohe Programme zu entwickeln, die nicht das Gemeinsame suchen, sondern das Extreme gegenüberstellen und die Vielfalt im Dialog der Werke wirken lassen. Wie bei einem guten Menü beschreibt die Dirigentin den Wunsch nach verschiedenen Geschmäckern und Konsistenten: „Man wünscht sich nicht eine Suppe nach der anderen, sondern etwas Würziges, etwas Kaltes, etwas Weiches, etwas Knackiges. Genau so geht es mir mit Musik. Ich möchte für jeden noch so unterschiedlichen Zuhörer ein Stück oder eine Stelle dabei haben, auf die er sich ganz besonders freut, die genau die Passende für ihn ist. Natürlich heißt das auch auf Herausforderungen und Ungewohntes stoßen, aber genau das macht so große Freude.“ So treffen Strawinsky und Saint-Saëns, die, in musikalischen Lagern gesprochen, der jeweiligen Opposition angehörten, in diesem Konzert auf die hierzulande wenig bekannte Handschrift des mexikanischen Komponisten Silvestre Revueltas – und damit einem klei- nen Stück Heimat, das Alondra de la Parra aus Mittelamerika mit nach Hamburg bringt. Musik über Musik: Strawinskys Pulcinella Suite Entstehung 1919-20/1922, Revision 1949 Uraufführung 22. Dezember 1922, Symphony Hall, Boston Besetzung 2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, Trompete, Posaune, Streichquintett, Streicher Dauer ca. 22 Minuten Igor Strawinsky – mit diesem Namen verbinden wir den Skandal und das Meisterwerk Le Sacre du Printemps, den Erfolg des Feuervogel und seine intensive Zusammenarbeit mit Sergej Diaghilew und den „Ballets Russes“. Aus ebendieser ging auch die Musik der heu- tigen Konzerteröffnung hervor: Strawinskys Pulcinella Suite. Der Impresario Diaghilew bat den Komponisten ein paar Jahre nach dem Sacre-Skandal „eine wirklich reizvolle Musik des 18. Jahrhunderts anzusehen, um sie für ein Ballett zu orchestrieren“ und ließ ihm Kopien diverser Werke von Giovanni Battista Pergolesi zukommen.
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5 Die Wiederentdeckung älterer Musik hatte seit Mendelssohns bahnbrechender Aufführung der Bach’schen Matthäus-Passion an Popularität gewonnen – und hält noch heute an. Zu Strawinskys Zeit erreichte sie mit und durch ihn einen besonderen Höhepunkt, da er weit über die Wiederentdeckung hinaus höchst kreative und originelle Schaffensimpulse aus der Alten Musik gewann. Reagierte er zunächst auch skeptisch auf Diaghilews Vorschlag – Per- golesis Musik schien im denkbar ungeeignet für ein Ballett –, änderte er doch mit Blick in die Noten seine Meinung: „Ich schaute, und ich verliebte mich“ und begann unverzüglich in den Kopien der Originalnoten zu streichen, an anderer Stelle zu erweitern, Rhythmus und Harmonik zu verschärfen und erste Instrumentations-Ideen zu ergänzen. Die Wahl seiner Klangfarben – überzeichnet und parodistisch wie beispielsweise der Dialog von Kontrabass und Posaune zu Beginn des Vivo – lassen die grotesken Bewegungen der titelgebenden Figur erahnen, die Strawinsky vorschwebte: „Wir waren tief beeindruckt von der Commedia dell’arte, die wir in einem überfüllten, von Knoblauch dampfenden kleinen Raum sahen. Der Pulcinella war ein großer betrunkener Tölpel, und jede seiner Bewegungen, wahr- scheinlich auch jedes Wort, wenn ich es verstanden hätte, war obszön.“ Dass die vermeintliche Barockmusik Pergolesis, die Pulcinella über die Bühne tanzen ließ, gar nicht aus der Feder des berühmten Venezianers stammte, tat der künstlerischen Qualität und Inspirationskraft keinen Abbruch. Viele Werke unbekannterer Tonkünstler wie die der Italiener Domenico Gallo, Carlo Ignazio Monza, Alessandro Parisotti und des Niederländers Unico Willem van Wassenaer wurden Pergolesi aus kommerziellen Gründen zugeschrieben, wie wir heute wissen. Strawinsky kreierte neben dem einaktigen Pulcinella-Ballett für kleines Orchester mit drei Gesangssolisten, das 1920 in der Ausstattung von Pablo Picasso uraufgeführt wurde, auch eine Suite für Violine, eine Suite Italienne für Violoncello und Klavier, eine leicht variierte Suite Italienne für Violine und Klavier sowie die heute zu hörende Pulcinella Suite und verdiente mit der Vielzahl an Bearbeitungen eine nicht unbeträchtliche Summe. Rückbli- ckend beschrieb Strawinsky die Arbeit an diesem Werkkomplex als wahre Offenbarung: „Pulcinella war meine Entdeckung der Vergangenheit, die Epiphanie, durch welche mein ganzes späteres Werk möglich wurde. Es war natürlich ein Blick zurück – die erste von vie- len Liebesaffären in dieser Richtung –, aber es war auch ein Blick in den Spiegel.“ Während der Komponist in Begeisterung schwelgte, zeigte sich Diaghilew schockiert: Was war aus der schönen, weichen Barockmusik geworden? Freche Klänge, harmonische Kniffe, rhythmi- sche Extravaganzen – ein richtiger Pulcinella! Manuel Álvarez Bravo: El Payasito (1929)
6 Dramatische Rollen im Dialog: Saint-Saëns’ Violoncellokonzert Nr. 1 Entstehung 1872 Uraufführung 19. Januar 1873, Paris Besetzung Solo-Cello, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Dauer ca. 20 Minuten Ähnlich entrüstet zeigte sich Saint-Saëns von den gewagten Klängen, die er in Strawins- kys Sacre hörte. Die Wirkungszeit und -stätte der beiden Komponisten überschnitten sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Paris. Wie unterschiedlich ihr künstlerisches Empfinden dennoch war, lässt sich an der Reaktion Saint-Saëns’ auf die tobenden Wogen des Frühlings ablesen: Er verließ die Generalprobe nach wenigen Takten mit dem Ausruf, er sei noch nie in seinem Leben so beleidigt worden. Saint-Saëns war damals 78 Jahre alt und galt als Tra- ditionalist. Dabei hatte er als Wunderkind einmal ganz revolutionär begonnen: Im opernlie- benden Frankreich des 19. Jahrhunderts einem Instrumentalkomponisten wie Beethoven nachzueifern, gar einen Wagner zu verfechten, war geradezu unerhört. So machte er sich, obwohl (oder vielleicht gerade weil) er schon in jungen Jahren im institutionalisierten französischen Musikleben angekommen war, am Anfang seiner Karriere angreifbar und wurde später von den Impressionisten als „Reaktionär“ geschmäht. Als er seine Ausbildung bei Charles Gounod erhielt, lebten Schumann und Mendelssohn noch – sein Zeitgeist und Musikempfinden können nur gänzlich andere gewesen sein als die eines Strawinsky. Die Liebe des Gounod-Schülers zu traditionellen Formen zeigt sich in der Vielzahl von Solokonzerten, die er schrieb, darunter zwei für Violoncello und Orchester. Der erste Klang- eindruck des Cellokonzerts in a-Moll mutet klassizistisch an, auch der dreisätzige Aufbau scheint ganz traditionell gefasst. Erst beim genaueren Hinhören offenbart sich das innere Gewebe, das die drei Teile zu einer Einheit verbindet und damit näher zu den einsätzigen Werken der Moderne rückt: Auf eine Exposition mit zwei kontrastierenden Themen im ers- ten Satz folgt ein Menuett-artiger Mittelteil und schließlich ein Finale mit neuen Themen – es ließe sich annähernd eine Sonatensatzform über die drei Sätze stülpen. Wichtiger aber sind die drei Teile eng durch das bewegte Anfangsthema miteinander verwoben, dessen erste sechs Töne immer wieder auftauchen. Hans von Bülow urteilte knapp und angetan, es sei ein Werk voller „Technik und Eleganz, bon sens und Originalität, Logik und Anmut“. Zur Uraufführung brachte es der belgische Cellist Auguste Tolbecque, dem das Werk auf den Leib geschrieben wurde. Ganz in Saint-Saëns-typischer Manier fordert das Cellokonzert dem Solisten spieltechnisch viel ab, ohne ihn aber als Virtuosen hervorzuheben: „Das Solo eines Konzerts muss wie eine dramatische Rolle angelegt und behandelt werden“, so das Credo des Komponisten, sie funktioniere im Dialog mit dem Orchester, nicht als Monolog, der die Begleitstimmen zu Stichwortgebern reduziere. Beide Parts sind eng miteinander verknüpft und spiegeln erst gemeinsam den Melodienreichtum des französischen Ton- künstlers wider.
7 Alles ist Rhythmus!: Revueltas’ La Noche de los Mayas Entstehung 1939 Uraufführung 31. Januar 1960, Guadalajara, Mexiko Besetzung 2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 2 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Klavier, Streicher Dauer ca. 36 Minuten Bitte nicht nachdenken. – So könnte das Motto der zweiten Konzerthälfte lauten. Denn nichts war dem bedeutendsten Komponisten Mexikos unerträglicher und schauderhafter als „Musik, die zum Denken anregt“. Schaudern aber dürfen wir uns durchaus, wenn Silvestre Revueltas mit einer schlagwerkdominierten Orchesterbesetzung die Nacht der Mayas in großer Archaik Klang werden lässt: „In mir lebt eine sehr eigenartige Auslegung der Natur“, notierte er einmal: „Alles ist Rhythmus … Meine Rhythmen sind schwungvoll, taktil, visuell, ich denke in Bildern aus melodieführenden Akkorden und dynamischen Bewegungen.“ Seine musikalischen Bilder zeichnet er mit traditionell abendländischen Orchesterinstru- menten, ergänzt um mexikanische und damit für unsere Ohren höchst exotische Instru- mente wie Huehuetl (eine röhrenförmige, hölzerne Trommel), Caracol (ein Muschelhorn) oder Guiro, ein hohles Schrapinstrument, das an die hölzernen Frösche erinnert, die anfan- gen zu quaken, wenn man mit einem Holzstab über ihren geriffelten Rücken streicht. Seine Rhythmen und Melodien wurzeln in mexikanischer Folklore, in der Musik der Dorf- kapellen und Straßenmusikanten, die Revueltas schon als Kind faszinierten. Doch schichtet er schlichte Ostinati und repetitive Rhythmen so zahlreich und originell übereinander, dass ein polyphoner und hochkomplexer Orchesterklang daraus erwächst. Das eindrucksvolle Gemälde, das Revueltas von der Welt der Mayas schafft, entstand ursprünglich als Filmmu- sik für La Noche de los Mayas von Chano Urueta aus dem Jahr 1939. Der Kinofilm erzählt von einem jungen Mann, der während einer Besichtigung eines Maya-Tempels von der his- torischen Vergangenheit eingeholt wird und plötzlich mitten in den Riten der Indios steht. Revueltas Schaffen ist neben Orchesterwerken, Kammermusik und Liedern eng mit dem Medium Film verbunden: Angefangen von Stummfilmen, die er als Geiger in kleinen Or- chestern in den USA untermalte bis hin zu seinen Kompositionen von großen Filmmusiken in den 30er Jahren, zu denen auch La Noche de los Mayas zählt. In einem der Filme, ¡Vámo- nos con Pancho Villa!, hat es sich Revueltas nicht nehmen lassen einen „Cameo“-Auftritt à la Alfred Hitchcock hinzulegen und selbst kurz als Barpianist in Erscheinung zu treten. Über dem Klavier prangt ein Schild: „Bitte nicht auf den Pianisten schießen!“ Einige seiner Filmmusiken wurden nach dem Tod des Tonkünstlers als Suiten bearbeitet und haben so ihren Weg in den Konzertsaal gefunden. Der Dirigent Erich Kleiber schuf mit Redes (Netze) die erste Orchestersuite aus einer Filmmusik Revueltasʼ. Die Nacht der Mayas formte der mexikanische Dirigent und Komponist José Yves Limantour zu einer viersätzi- gen Suite.
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9 Mit den eröffnenden Gongschlägen finden wir uns als Zuhörer ebenso wie der Protagonist des Filmes mitten in einer mächtigen Zeremonie der Mayas wieder, erleben im zweiten Satz ekstatische Tänze, wandeln durch die magischen Tropenwälder von Yucatán, um im letzten Satz einem kultischen Opferritual beizuwohnen. Mit einer Vielzahl an Percussions-Instru- menten, gespielt von insgesamt 13 Musikern, steigert sich das Ritual zu einem orgiastischen Schlusstaumel. Die Musik zum filmischen Opfertod eines Mädchens vor den Maya-Pyra- miden geht durch Mark und Bein – eine Erschütterung, die uns vielleicht das Gefühl von Strawinskys Zeitgenossen nachempfinden lässt, als sein Sacre zum ersten Mal ertönte. Janina Zell Manuel Álvarez Bravo: Reyes de danza (um 1930)
10 Alondra de la Parra Die mexikanische Dirigentin Alondra de la dem ungewöhnlichen Web- und TV-Projekt. Parra wurde international bekannt durch ihre In der Saison 2018/19 kehrt Alondra de la mitreißenden Konzerte und ihr Engage- Parra für ihr Debüt beim Philharmonischen ment für die Musik lateinamerikanischer Staatsorchester zurück in die Elbphilharmo- Komponisten. Sie arbeitet regelmäßig mit nie, dirigiert das Radio-Sinfonieorchester renommierten internationalen Orchestern, Berlin im Konzerthaus Berlin, eröffnet die darunter das Orchestre de Paris, das London Saison der Camerata Salzburg und trifft auf Philharmonic Orchestra, das Tonhalle- das London Philharmonic Orchestra für Orchester Zürich, das Rundfunk-Sinfonieor- eine UK Tournee. Highlight des Jahres 2019 chester Berlin, das Swedish Radio Sympho wird die Weltpremiere der neuen Produkti- ny Orchestra, das São Paulo Symphony on T.H.A.M.O.S. beim Mozartfest Salzburg Orchestra und das Orchestra dell’Accademia sein, welche sie zusammen mit der Came- Nazionale di Santa Cecilia. Seit 2017 ist sie rata Salzburg und dem Theaterkollektiv La Generalmusikdirektorin des Queensland Fura dels Baus um Carlus Padrissa auf die Symphony Orchestra und somit australi- Bühne bringen wird. Höhepunkte der letzten enweit der/die erste Dirigent/in mit dieser Saisons waren ihr Abo-Debüt mit dem NHK Position. Alondra de la Parra ist offizielle Symphony Orchestra, das Debüt beim Beet Kulturbotschafterin ihrer Heimat Mexiko hovenfest Bonn, eine erfolgreiche Rückkehr und war die erste mexikanische Frau, die in zum Orchestre de Paris, welche live auf Arte New York City dirigierte. Seit März 2017 ist ausgestrahlt wurde, sowie Engagements mit sie Markenbotschafterin für Mercedes-Benz dem Verbier Festival Orchestra, dem BBC Mexico. Im Juli 2017 startete „Musica Philharmonic, BBC National Orchestra of Maestra“, ein multimediales Klassikformat Wales und eine Live-Orchesterbegleitung des von Deutsche Welle mit Alondra de la Parra. Films West Side Story im Auditorio Nacional Sie ist Protagonistin wie auch Reporterin in in Mexiko.
11 Camille Thomas Camille Thomas wurde 1988 in Paris ge- von TF1; Morgenmagazin des ZDF; ttt – titel, boren. Im Alter von vier Jahren begann sie thesen, temperamente der ARD; Capriccio Cello zu spielen. 2006 ging sie nach Berlin, des Bayerischen Rundfunks; Metropolis um an der Hochschule für Musik Hanns von ARTE; Kulturzeit von 3Sat sowie bei Eisler zu studieren. Nach dem Examen setzte Deutsche Welle. Höhepunkte ihrer aktuellen sie ihr Studium an der Hochschule für Mu- Saison sind u. a. Aufführungen von Werken sik Franz Liszt in Weimar fort. Nach ersten aus ihrem ersten DG-Album – Saint-Saëns Auftritten in renommierten Konzertsälen Cellokonzert Nr. 1 in Tschechien, Frankreich, wie Salle Gaveau und Théâtre des Champs- Dänemark, China und der Elbphilharmonie Élysées in Paris, Victoria Hall in Genf und in Hamburg sowie die Suite für Cello und Jerusalem Music Centre erfolgte ihr interna- Klavier op. 16 in Belgien und Deutschland – tionaler Durchbruch im Februar 2014, als sie und des Schumann-Konzerts in Frankreich, bei den 21. Victoires de la Musique Classique Recitals mit Julien Libeer in Belgien und – dem französischen Äquivalent der Grammy Deutschland und im April 2018 in Paris die Awards – als „Nachwuchskünstlerin des Jah- Uraufführung eines neuen Cellokonzerts, res“ nominiert wurde. 2017 hat die Cellistin das der türkische Pianist und Komponist einen Exklusivvertrag mit Deutsche Gram- Fazil Say für sie geschrieben hat. Des Weite- mophon geschlossen. Ihr Debüt-Album gilt ren tritt sie mit dem Ensemble Appassionato lyrischen Werken für Cello und Orchester in Hamburg, Brüssel und Frankreich auf, aus der französischen Romantik. „Remini- beim Festival Strings Lucerne in München scences“ fand große Beachtung in den fran- und konzertiert u. a. mit den Orchestern von zösischen und deutschen Medien und wurde Rom, Paris, Antwerpen und Bordeaux. mit dem Echo Klassik 2017 ausgezeichnet. Die Cellistin ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen, in Sendungen wie Le Journal de 20h
12 Vorschau 5. Philharmonisches Konzert 4. Kammerkonzert Sonntag 13.01.2019, 11 Uhr Sonntag 20.01.2019, 11 Uhr Montag 14.01.2019, 20 Uhr Steffen Wolf: Der Vogelsang. Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 Rezitationsmusik für Streichquartett d-Moll op. 15 Ludwig van Beethoven: Streichquartett Johannes Brahms: Symphonie Nr. 4 Nr. 14 cis-Moll op. 131 e-Moll op. 98 Rezitation: Jan Philipp Reemtsma Dirigent: Kent Nagano Violine: Mitsuru Shiogai Klavier: Herbert Schuch Violine: Hedda Steinhardt Philharmonisches Staatsorchester Viola: Minako Uno-Tollmann Hamburg Violoncello: Markus Tollmann Elbphilharmonie, Großer Saal Elbphilharmonie, Kleiner Saal Die Blumen für unsere Solisten und Dirigenten werden zur Verfügung gestellt von Blumen Lund, Grindelhof 68 in Hamburg, Telefon 040 44 84 96 und 410 28 16 www.blumenlund.de Unsere Musiker tragen in den Matinee-Konzerten Krawatten von FELIX W., Dammtorstrasse 30 in Hamburg, Telefon 040 350 179 30 www.felixw.de Wir danken für die Unterstützung.
13 Stiftung Philharmonische Gesellschaft Hamburg Die Stiftung Philharmonische Gesellschaft Hamburg steht seit ihrer Gründung im Jahre 1985 dem Philharmonischen Staatsorchester zur Seite und führt die hanseatisch-philharmonische Tradition der Gründerväter des Orchesters fort. Die Stiftung unterstützt den Klangkörper im Bereich der Orchesterakademie, bei der Finanzierung von CD-Produktionen und der Zeitungsbeilage „Philharmonische Welt“ oder bei der Anschaffung von Instrumenten. Bringen auch Sie Ihre Verbundenheit mit der Musikstadt Hamburg und dem Or- chester der Hansestadt zum Ausdruck! Spendenkonto Haspa, IBAN: DE24 2005 0550 1280 3739 92, BIC: HASPDEHH Freunde und Förderer Freundeskreis-Mitglieder sind ganz nah dran an den Philharmonikern und kommen in den Genuss von Probenbesuchen, Künstler- und Expertengesprä- chen sowie Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen rund ums Orchester. Der Freundeskreis unterstützt die künstlerische Arbeit der Philharmoniker einerseits durch Förderbeiträge, andererseits als engagierter Botschafter für das Orches- ter in der Hansestadt. Seien auch Sie dabei! Unterstützen Sie Ihr Orchester und werden Sie Mitglied im Freundeskreis! Weitere Informationen: www.staatsorchester-hamburg.de/freundeskreis Herausgeber Redaktion Nachweise Landesbetrieb Philharmoni- Janina Zell Der Artikel von Janina Zell ist sches Staatsorchester ein Originalbeitrag für das Gestaltung Philharmonische Staatsor- Generalmusikdirektor Annedore Cordes chester Hamburg – Manuel Kent Nagano Álvarez Bravo: Aperture, Pho- Design-Konzept tographs ans Memories, Turin Orchesterintendant PETER SCHMIDT, BELLIERO & 1997 – BenR, Ana Elena Pena Georges Delnon ZANDÉE Orchesterdirektorin Litho Anzeigenverwaltung Susanne Fohr Repro Studio Kroke GmbH Antje Sievert, Telefon (040) 450 69803 Dramaturgie Herstellung antje.sievert@kultur-anzeigen.com Prof. Dr. Dieter Rexroth Hartung Druck + Medien Presse und Marketing Hannes Rathjen
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