Entwicklung der Elektromobilität - Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger Universität der Bundeswehr München - VDIV

 
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Entwicklung der Elektromobilität - Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger Universität der Bundeswehr München - VDIV
Entwicklung der Elektromobilität

Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger

Universität der Bundeswehr München
Entwicklung der Elektromobilität - Prof. Dr.-Ing. Klaus Bogenberger Universität der Bundeswehr München - VDIV
Das Elektroauto als Innovationskandidat

 Es gibt historisch drei Phasen (1850-1920, 1960-1980, 1990-1997),
 in denen das Elektroauto als alternative Mobilitätsidee auftaucht
 und wieder verschwindet

 Aktuell befinden wir uns in der 4. Phase (seit 2006)

 Externe Einflüsse hoben das Elektroauto jeweils aus der Nische
 und als Lösung für Probleme hervor

 Um das bisherige Scheitern von Elektromobilität zu verstehen, ist
 der Rückgriff auf rein technische Erklärungen oder die
 Alltagstauglichkeit nicht ausreichend

 Soziale Konstruktionsprozesse sind in jeder Entwicklungsphase
 entscheidend

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1. Phase (1850-1920)

 Soziokultureller Kontext: Industrielle Revolution

 Starke Urbanisierungsprozesse und Bevölkerungswachstum

 Das Pferd als „hinterher hinkendes“ Element

 Kampf diverser Antriebssysteme, da sich das etablierte System in
 der Krise befindet

 Anfangs: hohe interpretative Flexibilität des Automobils

 Interessant für verschiedene Nutzergruppen

 Leitbildprägung letztendlich durch Autorennen und Touring

 Sozial relevante Gruppen: „sportliche“ Fahrer, Automobilclubs

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Flocken Elektrowagen (1888)

 Quelle: https://www.strom-bewegt.de/dynasite.cfm?dsmid=19338 4
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2. Phase (1960 – 1980)

 Soziokultureller Kontext: „Wirtschaftswunder“

 Durchsetzung des Automobils als Universalverkehrsmittel

 Stabilisierung des sozio-technischen Systems (politisch-
 administrativ; raum-stadtplanerisch; gesellschaftlich-kulturell)

 Neue Krise durch Luftverschlechterung, Gesundheitsprobleme,
 Waldsterben, Ölkrise

 Weiterhin gilt das Leitbild der „Rennreiselimousine“

 Das Elektroauto entwickelt keine eigenständige Identität

 Vorläufige Lösung der Krise: Entdeckung neuer Erdölvorkommen,
 neue Verfahren der Erdölgewinnung, Einführung des Katalysators

 Re-Stabilisierung des Automobil-Leitbildes durch rhetorische
 Schließung
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Golf City Stromer

 Quelle: http://www.autoweek.nl/forum/read.php?6,5243752,page=2
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3. Phase (ab 1990)

 Soziokultureller Kontext: weltweite Wirtschaftskrise und Debatten
 um den Klimawandel führen zu einer neuen Legitimationskrise

 Der kalifornische Markt gilt als regulierungspolitischer Markt mit
 weltweitem Vorbildcharakter (Quote 1990 und Rückzug der Quote
 ab 1996)

 El Niño und inkrementelle Verbesserungen der konventionellen
 Technik führen erneut zu einer Stabilisierung der Technologie

 Feldversuch in Rügen (1992) gilt als gescheitert

 Sichtbare Ähnlichkeiten zur 2. Phase

 Rhetorische Stabilisierung des Benzinautos

 Größtes Dreiergespann beteiligter sozialer Akteure:
 Energiewirtschaft, Politik, Automobilindustrie

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Hotzenblitz

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 Quelle: https://ecomento.tv/2013/03/06/ima-colibri-440-kilo-leichter-elektro-einsitzer/
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4. Phase (seit 2006)

 Soziokultureller Kontext: Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise;
 Klimawandel

 Energiewirtschaft, Automobilindustrie und Politik sind weiterhin
 zentrale Akteure, doch in globaleren Maßstäben

 Weitere Akteure: automobilnahe Zuliefererindustrie,
 Batteriehersteller, erstmals Nutzer

 Der Conversion-Ansatz, also die Orientierung an der
 „Rennreiselimousine“ und Suche nach der „Wunderbatterie“ sind
 weiterhin dominant

 Einbettung in multi- und intermodale Mobilitätskonzepte
 notwendig

 Der Hybrid als Brückentechnologie?

 Mikromobilitätslösungen (E-Bikes/Pedelecs und E-Scooter) als
 „Türöffner“ ? 9
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BMW i3

Quelle: http://www.bimmertoday.de/2012/11/27/bmw-i3-coupe-la-auto-show-2012-elektroauto-dreituerer-concept/bmw-i3-coupe-
2012-la-auto-show-studio-02/

 10
Aktuelle Rahmenbedingungen

 Politik als starker Akteur → CO₂-Regulierungen seitens der EU:

 • Grenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer
 • Die europäischen Grenzwerte von gelten nicht für einzelne
 Fahrzeugmodelle, sondern beziehen sich auf den europäischen
 Flottendurchschnitt von Neuzulassungen im jeweiligen Jahr
 • Bis 2020 müssen zunächst nur 95 Prozent der Neuwagen diesen Wert
 einhalten
 • Gilt erst ab 2021 für die gesamte Flotte
 • Bei Nichteinhaltung Strafzahlungen in erheblichem Umfang

 Neue Chance: Elektromobilitätsgesetz (2015) – Kommunen als
 relevanter sozialer Akteur können die Verbreitung dieser
 Mobilitätstechnologie fördern

 11
Aktuelle Rahmenbedingungen

Ausbau der Ladeinfrastruktur
 300-Millionen-Euro-Förderung für E-Fahrzeug-Infrastruktur durch EU

 Dies entspricht 15.000 Ladestationen in Deutschland
 5.000 Schnelladestationen, 10.000 Normalladestationen

 Ladesäulen müssen öffentlich zugänglich sein und mit Strom aus
 erneuerbaren Energien gespeist werden

 Erarbeitung einer EU-
 Richtlinie, die eine Lade-
 infrastruktur bei Neu-
 bauten und Haus-
 sanierungen vorschreibt

 Gängigste Steckerarten
 in Deutschland:
 Schuko, CCS, Typ 2 und
 CHAdeMO
 Quelle: http://www.autobild.de/artikel/laden-von-elektroautos-tipps- 12
 und-fakten-10949481.html
Aktuelle Rahmenbedingungen

Ausbau der Ladeinfrastruktur
 300-Millionen-Euro-Förderung für E-Fahrzeug-Infrastruktur durch EU

 Dies entspricht 15.000 Ladestationen in Deutschland
 5.000 Schnelladestationen, 10.000 Normalladestationen

 Ladesäulen müssen öffentlich zugänglich sein und mit Strom aus
 erneuerbaren Energien gespeist werden

 Erarbeitung einer EU-
 Richtlinie, die eine Lade-
 infrastruktur bei Neu-
 bauten und Haus-
 sanierungen vorschreibt

 Gängigste Steckerarten
 in Deutschland:
 Schuko, CCS, Typ 2 und
 CHAdeMO
 Quelle: http://www.autobild.de/artikel/laden-von-elektroautos-tipps- 13
 und-fakten-10949481.html
Strategie Ladeinfrastruktur

 2017 2030

~ 10 Ladepunkte ?
 Zusätzlicher Ausbau x Ladestationen

 14
Strategie Ladeinfrastruktur

 2017 2030

 ~ 10 Ladepunkte ~ 0 Ladepunkte
 Zusätzlicher Ausbau 0 Ladestationen

Handlungsoption 1 „Nix Elektro“:

Kein aktiver Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur (vergleichbar Tankstellenaufbau)

 15
Strategie Ladeinfrastruktur

 2017 2030

 ~ 10 Ladepunkte ~ 10000
 Zusätzlicher Ausbau 10000 Ladestationen Ladepunkte

Handlungsoption 2 „Voll Elektro“:

• Zeitnah hochgradig elektrische Gesellschaft
• Aktive Beteiligung zur Förderung der Elektromobilität
• Schneller flächendeckender Ausbau von Ladeinfrastruktur
• Umsetzung weiterer Anreize für Elektromobilität

 16
Strategie Ladeinfrastruktur

 2017 2030

 ~ 10 Ladepunkte ~ ? Ladepunkte
 Zusätzlicher Ausbau ? Ladestationen

Handlungsoption „Elektro auf Sicht“:

 2018 2022 2026 2030

 abhängig Auslastung existierender Ladeinfrastruktur

Stufenweiser Aufbau der Ladinfrastruktur mit parallelem M onitoring existierender Ladesäulen

 17
Ladeinfrastruktur – Dimensionierung und
Monitoring

 „Elektro auf Sicht“

 „Nix Elektro“

 18
Elektromobilitätsplan

- Monitoring und Evaluierung
- Evolutionäre Planungsmethodik
- Hilfestellung für den AG im Rahmen des
 Projektberichts

 Fünfjahresplan 2015-2020 Fünfjahresplan 2020-2025
 • Überprüfung vorheriger Plan • Überprüfung vorheriger Plan
 • Finanzierung • Finanzierung
 Ladeinfrastruktur Ladeinfrastruktur
 • Positionierung • Positionierung
 Ladeinfrastruktur Ladeinfrastruktur
 • Monitoring Ladeinfrastruktur • Monitoring Ladeinfrastruktur

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Ausgangssituation
Vorhandene Ladeinfrastruktur in den Kommunen

 81 Ladesäulen vorhanden
 − öffentlich zugänglich
 (24h/7 Tage):
 48 Ladesäulen
 − bedingt öffentlich
 zugänglich (Anmeldung,
 Öffnungszeiten, Tesla):
 33 Ladesäulen

 20
 Stand 01/2018
Betrachtung von 3 verschiedenen Szenarien

Szenario 1
• 1 % der Pkw-Flotte elektrisch
• Durchschnittliche Reichweite der
 Fahrzeuge: 200 km 200 km

Szenario 2
• 5 % der Pkw-Flotte elektrisch
• Durchschnittliche Reichweite der
 Fahrzeuge: 300 km 300 km

Szenario 3
• 15 % der Pkw-Flotte elektrisch
• Durchschnittliche Reichweite der
 Fahrzeuge: 400 km 400 km

 21
Vorgehen zur Ermittlung der Standorte für Ladepunkte

 Ermittlung Ladenachfrage auf in jeder Gemeinde
1 - bestehend aus sechs Nachfragegruppen - für alle drei Szenarien -

 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)

 Verortung der ermittelten Ladenachfrage
2 - je Nachfragegruppe - für alle drei Szenarien -

 Ermittlung von Standorten für Ladepunkte
3 - je Nachfragegruppe - für alle drei Szenarien -
 22
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 Grundannahmen
 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)
Annahmen

 Bevorzugte
 regelmäßige
 Lademöglichkeit.

 23
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 Grundannahmen
 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)

 Regelmäßige Lademöglichkeiten.
Annahmen

 Mindestens eine zuverlässige regelmäßige Lademöglichkeit ist
 Voraussetzung für die Anschaffung eins Elektroautos.

 Lange Parkzeiten → Schnelllademöglichkeiten bieten geringen
 Mehrwert.

 24
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 Grundannahmen
 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)
Annahmen

 Spontane / Gelegentliche Lademöglichkeit.

 Eventuell Schnelllademöglichkeiten.

 25
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 Grundannahmen
 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)

 Gelegentliche Lademöglichkeit,
 aber mit langen Standzeiten.
Annahmen

 → Schnelllademöglichkeiten
 bieten geringen Mehrwert.

 Bevorzugte Lademöglichkeit
 von Übernachtungsgästen.

 26
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 Gesamtnachfrage
 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglichkeiten
Nachfragegruppe

 + Freizeit-
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)

  Die Gesamtnachfrage setzt sich aus der Summe der ermittelten Nachfrage
 in den sechs Säulen zusammen.

 ➢ ℎ 
 = ℎ ℎ 
 + ℎ 
 + ℎ & ä 
 + ℎ & ℎ 
 + ℎ 
 + ℎ ö ℎ 

 27
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Verkehrsmodell – Zielverkehr mit Fahrtzweck „Fahrten zum Wohnort“

 grundlage
 Nachfrage am Wohnort Daten-
 • Anzahl Fahrten
 (Einwohner • Distanzverteilung
 ohne eigene
 Heimlademöglichkeit) Dicht besiedelte Wohngebiete mit Geschosswohnungsbau.

 Annahmen

 − Die Lademöglichkeit am Wohnsitz ist die bevorzugte und am häufigsten genutzte
 Lademöglichkeit.

 − Anwohner laden regelmäßig in der Nähe des Wohnsitzes, die Häufigkeit ist abhängig
 von der täglichen Fahrleistung.

 − Anwohner mit eigenem Stellplatz haben die Möglichkeit, zu Hause zu laden und
 bevorzugen diese. (1,2)

 − Anwohner ohne eigenen Stellplatz nutzen bevorzugt eine Ladesäule in der Nähe ihrer
 Wohnung. (1,2)

1) Krems, J., Bartholdt, L., Cocron, P., Dielmann, B., Franke, T., Henning, M., Ischebeck, M., Schleinitz, K., Zilyte-Lennertz, M. (2011) 'Schlussbericht zum Verbundprojekt ’MINI E powered by
Vattenfall V2.0’'. TU Chemnitz
2)Trommer, S., Schulz, A., Hardinghaus, M., Gruber, B., Kihm, A., Drogusch, K. (2013) 'Schlussbericht zum Verbundprojekt ’Flottenversuch Elektromobilität, Teilprojekt ’Nutzungspotenzial’',
 28
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Verkehrsmodell – Zielverkehr mit Fahrtzweck „Fahrten zum Wohnort“

 grundlage
Nachfrage am Wohnort Daten-
 • Anzahl Fahrten
 (Einwohner • Distanzverteilung
 ohne eigene
Heimlademöglichkeit) Dicht besiedelte Wohngebiete mit Geschosswohnungsbau.

 Annahmen

 − Auf jeder Tour zurückgelegte Distanz = 2,5*zurückgelegte Distanz Zielverkehr Wohnort.

 − Alle Touren, die in der betrachteten Gemeinde enden, werden berücksichtigt.

 Distanzverteilung (einfache Fahrt) bei Fahrten zum Wohnsitz
 80,00%
 70,00%
 60,00%
 50,00%
 40,00%
 30,00%
 20,00%
 10,00%
 0,00%

 29
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Verkehrsmodell – Zielverkehr mit Fahrtzweck „Fahrten zum Wohnort“

 grundlage
Nachfrage am Wohnort Daten-
 • Anzahl Fahrten
 (Einwohner • Distanzverteilung
 ohne eigene
Heimlademöglichkeit) Dicht besiedelte Wohngebiete mit Geschosswohnungsbau.

 Annahmen

 − Nutzer laden in Abhängigkeit der täglichen Fahrtdistanzen.

 − Sei die Fahrtdistanz für eine Tour, die am Wohnsitz endet.

 − Dann wünschen Nutzer eine Restreichweite (für die nächste Tour) von mindestens
 ℎ = max(50 , + 30 )

 − Häufigkeit der Ladevorgänge in Abhängigkeit der täglichen Fahrtdistanzen und der
 Reichweite im entsprechenden Szenario.

 − Wie viele Ladevorgänge im öffentlichen Raum stattfinden, hängt davon ab, wie viele
 Personen eine Heimlademöglichkeit haben.

 30
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Verkehrsmodell – Zielverkehr mit Fahrtzweck „Fahrten zum Wohnort“

 grundlage
Nachfrage am Wohnort Daten-
 • Anzahl Fahrten
 (Einwohner • Distanzverteilung
 ohne eigene
Heimlademöglichkeit) Dicht besiedelte Wohngebiete mit Geschosswohnungsbau.

 Annahmen

 − Insgesamt ergibt sich die Ladenachfrage der Einwohner in einer Gemeinde
 (im öffentlichen Raum) als:

 ෍ ⋅ ⋅ 1 − ℎ ⋅ ℎ ( )
 
 Mit
 = ℎ , ℎ ℎ 
 = ℎ ℎ ℎ , ℎ ℎ 
 ℎ = ℎ ℎ ℎ , ö ℎ ℎ 
 = 85% , 80% 

 31
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Annahmen
Nachfrage am Wohnort
 (Einwohner
 ohne eigene
Heimlademöglichkeit)

 32
Methodik – Schritt 1:
 Ermittlung der Ladenachfrage je Gemeinde
 1) Nachfrage am Wohnort
 Annahmen
Nachfrage am Wohnort
 (Einwohner
 ohne eigene
Heimlademöglichkeit)

 33
Ladenachfrage in den Kommunen – Szenario 1:
Empfohlene Anzahl Ladepunkte je Kommune

 1 % der Fahrzeuge fahren elektrisch
 Durchschnittliche Reichweite der
 Fahrzeuge: 200 km
 1,5 Ladevorgänge je Ladepunkt
 pro Tag

 Im Szenario 1 benötigt:
 180 – 220 Ladepunkte
 im Landkreis → Faktor 2

Zur Information:
(Szenario 2:
 600 – 700 Ladepunkte
 im Landkreis → Faktor 6)
(Szenario 3:
 1000 – 1500 Ladepunkte
 im Landkreis → Faktor 12)
 34
Methodik – Schritt 2:
 Verortung der ermittelten Ladenachfrage

 Nachfrage Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an Nachfrage an
 am Wohnort Arbeitsorten P+R Parkplätzen zentralen Orten Hotels Einkaufsmöglich-
Nachfragegruppe

 + Freizeit- keiten
 einrichtungen

 (Einwohner
 ohne eigene Heim- (Pendler) (Pendler) (Einwohner (Übernachtungs- (Einwohner
 lademöglichkeit) +Besucher) gäste) +Besucher)

 • An Einkaufs-
 • An Hotels.
Verortung der Nachfrage

 • In dicht möglichkeiten.
 • An den • An den
 besiedelten • Bei den
 P+R Parkplätzen. zentralen Orten
 Gebieten mit maßgeblichen
 und Freizeit-
 Geschoss- Arbeitgebern. • In Abhängigkeit einrichtungen.
 wohnungsbau. der
 • In Abhängigkeit
 Stellplatzanzahl • In Abhängigkeit
 • In Abhängigkeit der
 und der mittleren der • Im Rahmen der Konzepterstellung erfolgt
 der Mitarbeiterzahl.
 Auslastung. Stellplatzanzahl. eine explizite Verortung
 Einwohnerzahl.

 35
Ermittelter Bedarf und Verortung Ladesäulen-
standorte für Szenario 1

 36
Ermittelter Bedarf und Verortung Ladesäulen-
 standorte für Szenario 1

Szenario Wohnen Arbeit P+R Freizeit Hotels Einkauf Ladesäulen gesamt
 Bedarf durch
 53 57 23 30 25 27 215
 Nachfragegruppe
 1 Ladeinfrastruktur verortete
 43 * 48 * 20 * 28 * 139 *
 durch Eigentümer Bereiche

* Die Anzahl der verorteten Bereiche weicht vom ermittelten Ladebedarf ab. Gründe hierfür sind:
(A) Der Bedarf durch die jeweiligen Nachfrage-gruppen wird teilweise durch den Bestand bzw. die
 vorhergehenden Szenarien bereits abgedeckt
 und/oder
(B) Der Bedarf wird durch mehrere Ladesäulen an einem Standort zusammengefasst und es werden keine
 neuen Bereiche erschlossen.

  Im Szenario 1 verortet:
 139 Ladesäulen im Landkreis Ladesäulen gesamt
 → Faktor 1,7 Bedarf durch verortete
  Im Szenario 2 verortet: Nachfragegruppe Bereiche
 265 Ladesäulen im Landkreis Szenario 1 (1%) 215 139 *
 → Faktor 3,3 Szenario 2 (5%) 444 265 *
  Im Szenario 3 verortet: Szenario 3 (15%) 938 329 *
 329 Ladesäulen im Landkreis
 → Faktor 4,1
 37
Ergebnisaufbereitung pro Kommune

 Szenarienkarten

 Thematische Karten

 38
Steckbriefe der Standortvorschläge
 Ausschlusskriterien
 − Erreichbarkeit der Ladesäule problemlos gegeben?
 − Nutzung vorhandener Gebäude- oder Grundstückszufahrten gegeben?
 − Ungehinderter Verkehrsfluss trotz Ladesäule und Parkplatz gegeben?
 − Verfügbarkeit/Realisierbarkeit Netzanschluss vor Ort?
 − Barrierefreiheit (abgesenkter Bordstein in geringer Entfernung)
 gegeben?
 − Verbleibende Gehwegbreite ausreichend?
 − Besteht kein Konflikt mit Radweg, Baumbestand, Kanalführung,
 Einbauten (Verteilerkästen, Briefkästen, Straßenlaternen usw.)?
 − Besteht kein Konflikt mit vorhandenen Nutzungen (Bushaltestelle,
 Behindertenstellplatz oder Parkverbot)?
 Priorisierungskriterien
 − Erreichbarkeit und Sichtbarkeit von beiden Straßenseiten gegeben
 − Öffentliche Zugänglichkeit rund um die Uhr (24/7)
 − Beleuchtung des Standorts
 − Erweiterbarkeit des Standorts
 − Verknüpfung anderer Verkehrsträger (S-Bahn, Bus, Mobilitätsstation, …)
 Foto-Dokumentation 39
Steckbriefe Beispiele (1)
Theresenbogen Unterschleißheim

 40
Steckbrief Beispiele (2)

 41
Systemüberblick öffentliche Ladeinfrastruktur

 Bestandteile und Aufgabenträger

 Betreiber des
 Backendsystem

 Betreiber der
 Ladesäule

 Betreiber der
 Ladesäule

 42
Marktübersicht Elektroautos

BMW i3
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 150
Stromverbrauch in kWh/100 km: 12,9
Elektrische Reichweite in km: 190
Preis (in Euro): 34.950
 Quelle: http://www.bmw.de/de/neufahrzeuge/bmw-
 i/i3/2015/erleben.html

 Volkswage E-UP
 Höchstgeschwindigkeit in km/h: 130
 Stromverbrauch in kWh/100 km: 11,7
 Elektrische Reichweite in km: 160
 Preis (in Euro): 26.900
 http://www.volkswagen.de/de/models/up/varianten.s9_tri
 mlevel_detail.suffix.html/der-neue-e-up-~2Fe-up-.html

Nissan Leaf
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 144
Stromverbrauch in kWh/100 km: 15,0
Elektrische Reichweite in km: 199
Preis (in Euro): 23.365
 43
 https://www.nissan.de/fahrzeuge/neuwagen/leaf.html
Mobilitätsmuster und Ladeverhalten von BMW i3
Kunden – Datenset
 40 Fahrzeuge BMW i3:
 23 rein elektrisch (Reichweite: 160 km)
 17 mit zusätzlicher Reichweitenverlängerung (Reichweite: insgesamt 300 km)
 Im Privatbesitz von anonymen BMW Kunden, verbreitet in ganz
 Deutschland

 Gemessen für 12 Monate im Jahr 2015
 Als Trips gelten Strecken ≥ 100 m, ≥ 10 Sek
 Gesamtzahl der aufgezeichneten Reisen: 54.456

 Gemessen über CAN-Bus-Signallogger (Frequenz von 10 Hz)
 Aufgezeichnete Signale:
 Zeit, Geschwindigkeit, Straßenart, Ladezustand, Energieverbrauch

 44
Mobilitätsmuster und Ladeverhalten von BMW i3
Kunden
 Durchschnittliche Fahrzeit: 14,5 min
 Durchschnittliche Fahrstrecke: 11,1 km

 Der BMW i3 wird in der Regel als Stadtauto verwendet
 weniger zurückgelegte Strecke auf Autobahnen

 Eine Aufladung erfolgt im Durchschnitt nach 22,8% aller Reisen
 Meistens während der Abend- und Nachtstunden
 Ladevorgänge vor allem während der Woche, bes. Freitags (15,9%)
 Weniger Ladevorgänge am Wochenende (sonntags 11,4%)

 45
Elektrofahrräder – Zahlen und Fakten

 2,5 Mio. Elektrofahrräder in Deutschland unterwegs (2015)
 • 95% Pedelecs (bis 25 km/h)
 • 5% Zulassungspflichtige E-Bikes (bis 45 km/h)
 • 12% Anteil am Gesamtmarkt neuer Fahrräder

 Entwicklung mittelfristig:
 • E-Bike-Anteil bis zu 15% (= 10 Mio. E-Bikes)

 Anzahl verkaufter E-Bikes in Deutschland
 600.000 535.000
 480.000
 500.000
 410.000
 380.000
 400.000
 310.000
 300.000
 200.000
 200.000 150.000

 100.000

 0
 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
 Quelle: Zweirad Industrieverband ZIV 2015
 46
Potenziale und Einsatzmöglichkeiten

 Hohes Potenzial zur Substitution von Pkw-Fahrten bei Wegelängen
 zwischen 5 bis 20 km
 Transport von Lasten und Einkäufen
 Erweiterter Aktionsradius des Fahrrads

 • Überwindung größerer Distanzen
 • Transport größerer Lasten (6.000 E-Räder im Einsatz für Deutsche
 Post)
 • Leichte Bewältigung von Höhenunterschieden und Gegenwind
 • Dienst-Pedelecs als Alternative zum Dienst-Pkw
 • Hohes Freizeitpotenzial
 (hohe Verbreitung im
 Alpenraum, z.B.
 Schweiz & Österreich)

 47
 Quelle: BMVI 2014
Trends im CarSharing

 Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. 2017

 48
• Die unterschiedliche
 Zahl der Kunden pro
 Fahrzeug zeigt an, wie
 unterschiedlich die
 Systeme genutzt
 werden:

• Free-floating CarSharing
 bedient vor allem die
 Nachfrage nach sehr
 kurzen innerstädtischen
 Fahrten.

• Mit stationsbasierten
 Fahrzeugen werden
 hingegen auch längere
 Fahrten, wie Ausflüge
 und Wochenendfahrten
 absolviert.

• Das senkt im stations-
 basierten Bereich die
 Zahl der Kunden, die
 gemeinsam ein
 Fahrzeug nutzen
 können. 49
Ladetechnologien

 Abbildung: Maximilian Schüßler

Quellen:
https://elife.vattenfall.de/zukunft/strom-tanken-laterne-strassenlaterne-ladesaeule/
http://www.ebg-compleo.de/produkte/
http://www.emo-berlin.de/emo-atlas/kompetenzatlas/dlr/ 50
Ladetechnologie der Zukunft – Induktives Laden

 kabelloses Laden mit Hilfe induktiver Energieübertragung als
 Technologie der Zukunft

 Aufladen der Batterie durch Parken auf der Ladespule:
 komfortabler und praktischer

 Dadurch voraussichtlich erhöhte Akzeptanz alternativer
 Antriebskonzepte auf Batteriebasis

 Interessant im Kontext des automatisierten Fahrens

 http://www.focus.de/auto/elektroauto/induktives-laden-soll-
 elektrodurchbruch-schaffen-wie-die-zahnbuerste_id_5675684.html
 51
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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