Entwicklung der Windenergie im Wald - Ausbau, planerische Vorgaben und Empfehlungen für Windenergiestandorte auf Waldflächen in den Bundesländern ...
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ANALYSE Entwicklung der Windenergie im Wald Ausbau, planerische Vorgaben und Empfehlungen für Windenergiestandorte auf Waldflächen in den Bundesländern
Impressum © FA Wind, 2018 3. Auflage (Stand: Juni 2018) Herausgeber: Haftungsausschluss: Fachagentur Windenergie an Land Die in dieser Broschüre enthaltenen Angaben Fanny-Zobel-Straße 11 | 12435 Berlin und Informationen sind nach bestem Wissen erhoben, geprüft und zusammengestellt. Eine V.i.S.d.P.: Dr. Dirk Sudhaus Haftung für unvollständige oder unrichtige An- gaben, Informationen und Empfehlungen ist Die Fachagentur zur Förderung eines natur- ausgeschlossen, sofern diese nicht grob fahrläs- und umweltverträglichen Ausbaus der Wind- sig oder vorsätzlich verbreitet wurden. energie an Land e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Er ist eingetragen beim Amtsgericht Charlottenburg, VR 32573 B Autoren: Jürgen Quentin, Franziska Tucci Zitiervorschlag: FA Wind (2018): Entwicklung der Windenergie im Wald - Ausbau, planerische Vorgaben und Empfehlungen für Windenergiestandorte auf Waldflächen in den Bundesländern, Berlin
Inhalt | 1 Inhalt Vorwort ................................................................................................................................................ 4 Zusammenfassung ................................................................................................................................ 5 1. Vorbemerkung ................................................................................................................................. 6 1.1 Rechtliche und landesplanerische Vorgaben ............................................................................... 6 1.2 Datengrundlage ......................................................................................................................... 6 2. Der Wald in Deutschland.................................................................................................................. 7 2.1 Definition von Wald ................................................................................................................... 7 2.2 Vorherrschende Bestockungstypen............................................................................................. 7 2.3 Naturnähe der Baumartenzusammensetzung ............................................................................. 8 2.4 Lebensraum Wald ...................................................................................................................... 8 2.5 Waldumbau ............................................................................................................................... 9 2.6 Eigentumsverhältnisse ................................................................................................................ 9 3. Bundesweite Ausbausituation der Windenergie im Wald ................................................................ 10 4. Ausbausituation der Windenergie im Wald seit 2010 in einzelnen Bundesländern.......................... 12 4.1 Entwicklung in Baden-Württemberg ........................................................................................ 14 4.2 Entwicklung in Bayern .............................................................................................................. 17 4.3 Entwicklung in Brandenburg .................................................................................................... 20 4.4 Entwicklung in Hessen ............................................................................................................. 24 4.5 Entwicklung in Nordrhein-Westfalen ........................................................................................ 27 4.6 Entwicklung in Rheinland-Pfalz ................................................................................................ 30 4.7 Entwicklung im Saarland .......................................................................................................... 33 4.8 Entwicklung in Thüringen......................................................................................................... 36 5. Situation der Waldflächennutzung in weiteren Bundesländern ....................................................... 38 5.1 Berlin, Bremen, Hamburg ......................................................................................................... 38 5.2 Mecklenburg-Vorpommern ...................................................................................................... 39 5.3 Niedersachsen .......................................................................................................................... 39 5.4 Sachsen-Anhalt ........................................................................................................................ 40 5.5 Sachsen ................................................................................................................................... 40 5.6 Schleswig-Holstein ................................................................................................................... 41 6. Fazit und Ausblick .......................................................................................................................... 42 Weiterführende Informationen ............................................................................................................ 43 Bildnachweis ....................................................................................................................................... 44
2 | Inhalt Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Windenergieanlagen im Kiefernforst .............................................................................. 5 Abbildung 2: Waldflächenanteile nach Bestockungstypen in Deutschland ........................................... 8 Abbildung 3: Waldflächen und deren Besitzverhältnisse in den Bundesländern ................................. 10 Abbildung 4: Neue Windenergieanlagen in deutschen Wäldern ........................................................ 12 Abbildung 5: Waldflächenanteile und deren mögliche Inanspruchnahme durch WEA ....................... 13 Abbildung 6: Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Bestockungstypen ............................ 14 Abbildung 7: Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Besitzverhältnissen............................ 15 Abbildung 8: Anlage im Windpark Rauhkasten/Steinfirst, Ortenaukreis (Baden-Württemberg) .......... 16 Abbildung 9: Waldflächenanteile in Bayern nach Bestockungstypen .................................................. 17 Abbildung 10: Waldflächenanteile in Bayern nach Besitzverhältnissen ................................................. 18 Abbildung 11: Anlagenerrichtung im Windpark Brenntenberg, Landkreis Regensburg (Bayern) ........... 19 Abbildung 12: Waldflächenanteile in Brandenburg nach Bestockungstypen ........................................ 20 Abbildung 13: Waldflächenanteile in Brandenburg nach Besitzverhältnissen ....................................... 20 Abbildung 14: Repowerte Windenergieanlagen auf ehemaligen Tagebauflächen im Windpark Klettwitz, Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) ........................................... 21 Abbildung 15: Windpark Chransdorf West im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) .......... 22 Abbildung 16: Waldflächenanteile in Hessen nach Bestockungstypen ................................................. 24 Abbildung 17: Waldflächenanteile in Hessen nach Besitzverhältnissen ................................................ 25 Abbildung 18: Windpark im Gemeindewald Hohenahr, Lahn-Dill-Kreis (Hessen) ................................. 26 Abbildung 19: Waldflächenanteile in NRW nach Bestockungstypen .................................................... 27 Abbildung 20: Waldflächenanteile in NRW nach Besitzverhältnissen ................................................... 28 Abbildung 21: Windrad Lüdenscheid an der Versetalsperre, Märkischer Kreis (NRW) ........................... 29 Abbildung 23: Waldflächenanteile in Rheinland-Pfalz nach Bestockungstypen .................................... 30 Abbildung 24: Waldflächenanteile in Rheinland-Pfalz nach Besitzverhältnissen.................................... 31 Abbildung 25: Windpark Kandrich auf ehemals militärisch genutztem Standort im Landkreis Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) .................................................................................. 32 Abbildung 26: Waldflächenanteile im Saarland nach Bestockungstypen .............................................. 33 Abbildung 27: Waldflächenanteile im Saarland nach Besitzverhältnissen ............................................. 34 Abbildung 28: Windpark Oberthal im Umfeld des Feldspat Abbaugebiets Leißberg, Landkreis St. Wendel (Saarland) ................................................................................................... 35 Abbildung 29: Waldflächenanteile in Thüringen nach Bestockungstypen ............................................ 36 Abbildung 30: Waldflächenanteile in Thüringen nach Besitzverhältnissen ............................................ 37 Abbildung 31: Windpark Gebersreuth im Saale-Orla-Kreis (Ostthüringen) ........................................... 38
Inhalt | 3 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Naturnähe der Baumartenzusammensetzung der Hauptbestockung ................................ 8 Tabelle 2: Regionale Verteilung der Windenergieanlagen auf Waldflächen in Deutschland ............ 11 Tabelle 3: Ausbau der Windenergie im Wald in Baden-Württemberg ............................................ 15 Tabelle 4: Ausbau der Windenergie im Wald in Bayern .................................................................. 18 Tabelle 5: Ausbau der Windenergie im Wald in Brandenburg ........................................................ 22 Tabelle 6: Ausbau der Windenergie im Wald in Hessen ................................................................. 25 Tabelle 7: Ausbau der Windenergie im Wald in NRW .................................................................... 28 Tabelle 8: Ausbau der Windenergie im Wald in Rheinland-Pfalz .................................................... 31 Tabelle 9: Ausbau der Windenergie im Wald im Saarland .............................................................. 35 Tabelle 10: Ausbau der Windenergie im Wald in Thüringen ............................................................ 38
4 | Vorwort Vorwort Der Wald gilt für die Deutschen als Identitäts- andererseits einen möglichst geringen Eingriff symbol. Er stellt in der Landschaft ein prägen- in die Natur und den Wald darstellen. Dabei des Element dar und wird mit Begriffen wie sollte ausreichend Fläche für die Windenergie- Natur und Erholung verbunden. Außerdem gilt erzeugung zur Verfügung gestellt werden, wo- er als Rückzugsraum für Tiere und seit der bei wertvolle Waldgebiete nicht genutzt wer- Romantik auch für uns Menschen. Und spätes- den sollten. Zu guter Letzt ist es gerade für die tens seit den Achtzigern, der Zeit des Waldster- Gesundheit unseres Waldes unabdingbar, dass bens, steht die Gesundheit unseres Waldes un- wir die uns gesteckten Klimaziele erreichen, ter besonderer Beobachtung. denn dieser könnte sonst den Prognosen nach zukünftig u.a. unter Trockenstress und Kalami- Außerdem hat der Wald eine große wirtschaft- täten leiden. liche Bedeutung. Dies war auch schon in frühe- rer Zeit bspw. für die Gewinnung von Bauholz, In der mittlerweile dritten Auflage der Analyse Beeren und als Weide der Fall. Für unsere Er- »Entwicklung der Windenergie im Wald - Aus- nährung und die Viehzucht hat der Wald an bau, planerische Vorgaben und Empfehlungen Bedeutung verloren. Bestand hat hingegen die für Windenergiestandorte auf Waldflächen in Nutzung des Waldes zur Energiegewinnung, den Bundesländern« geben wir einen Überblick wobei sich die Art und Weise über die Jahre über die Entwicklung und den aktuellen Aus- stark verändert hat. Zur Holzkohlengewinnung baustand der Windenergienutzung auf Wald- wurde bis ins 20. Jahrhundert zum Teil massi- flächen in den einzelnen Bundesländern in ver Raubbau betrieben, der sich im Zuge einer Deutschland bis Ende 2017. Rechtliche und nachhaltigen Energieversorgung so nicht wie- landesplanerische Vorgaben wurden bis Ende derholen sollte. Die Nutzung der Windenergie Juni 2018 berücksichtigt. erweist sich im Vergleich zu anderen Energie- Das in der Analyse aufgezeigte Zahlenmaterial gewinnungsarten auch im Wald als eine der und die Entwicklungslinien stellen eine transpa- Nachhaltigsten, sowohl im Hinblick auf den Flä- rente Informationsaufarbeitung dar. Dies soll chenverbrauch, als auch auf die CO2-Bilanz. dazu beitragen, die notwendige Diskussion um Stehen also nicht genügend Offenlandstan- Windenergieanlagen im Wald weiter zu ver- dorte zur Verfügung, so wird in den waldrei- sachlichen. chen Bundesländern auch auf den Wald als Windenergiestandort zurückgegriffen. Ich bin davon überzeugt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Erhaltung von Die Nutzung des Waldes läuft allerdings nicht Natur und Landschaft Hand in Hand gehen ohne Diskussionen ab. Dies ist aufgrund der können. Die Windstromerzeugung auf forstlich Bedeutung des Waldes absehbar und auch not- genutzten Waldflächen ist dabei einer der Bau- wendig. Gilt es doch für die Errichtung von steine der naturverträglichen Energieerzeu- Windenergieanlagen die besten Standorte zu gung. finden. Diese sollen einerseits eine möglichst hohe Energieausbeute pro Anlage aufweisen, In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine informative Lektüre. Ihr Dr. Dirk Sudhaus, Geschäftsführer Fachagentur Windenergie an Land
Zusammenfassung | 5 Zusammenfassung Die Analyse der Fachagentur Windenergie an Prozent dieser Anlagen wurden in diesem Jahr- Land (FA Wind) gibt einen Überblick über die zehnt errichtet, wobei die Verteilung des Anla- Entwicklung und den aktuellen Ausbaustand genbestands auf die einzelnen Regionen sehr der Windenergie auf Waldflächen in den ein- unterschiedlich ausfällt. Während im Norden zelnen Bundesländern in Deutschland. Ergän- Deutschlands Waldstandorte für die Windener- zend werden politische Ziele und Vorgaben der gienutzung überwiegend durch die Landes- jeweiligen Landesraumordnung sowie Empfeh- raumordnung ausgeschlossen sind, liegt im Sü- lungen der Bundesländer für Planungen an den und Westen die Zahl der Windturbinen in Waldstandorten aufgeführt. Vorgaben der Län- einzelnen Bundesländern teilweise im dreistelli- der, in denen die Windenergienutzung auf gen Bereich. In Ostdeutschland ist die Wind- Waldflächen derzeit nicht zulässig ist, werden energie im Wald vor allem Brandenburg und in ebenfalls kurz dargestellt. geringem Umfang in Sachsen vertreten. 2017 gingen zudem in Thüringen erste Windräder Nach Erhebungen der FA Wind waren Ende auf Waldflächen in Betrieb. 2017 in Deutschland rund 1.850 Windenergie- anlagen mit einer Gesamtleistung von fast fünf Gigawatt auf Waldflächen in Betrieb. Über 80 Abbildung 1: Windenergieanlagen im Kiefernforst
6 | Vorbemerkung 1. Vorbemerkung Der Ausbau der Windenergie an Land leistet ei- dass bei der Suche nach neuen Standorten für nen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Ener- die Windenergienutzung auch Waldflächen in gieziele von Bund und Ländern. Im Offenland den Fokus rücken. Insbesondere in den Mittelge- haben sich Windenergieanlagen (WEA) seit den birgsregionen befinden sich windhöffige Ge- frühen1990er Jahren etabliert und werden dort biete häufig auf bewaldeten Höhenzügen. Mitt- oftmals auf landwirtschaftlich geprägten Flächen lerweile werden entsprechende Flächen ver- errichtet. Die technische Anlagenentwicklung in mehrt durch die Raum- und Bauleitplanung für diesem Jahrtausend hat stetig wachsende Gene- die Windenergienutzung ausgewiesen. Auch die ratorleistungen und Turmhöhen sowie schwach- Einhaltung von Abstandsvorgaben durch landes- windoptimierte Anlagentypen hervorgebracht. oder immissionsschutzrechtliche Bestimmungen Moderne Binnenlandanlagen erreichen heute ty- ist durch die Nutzung von Waldstandorten pischerweise Gesamthöhen von 200 Metern bei vielerorts einfacher zu erfüllen. In waldärmeren einer Generatorleistung von zwei bis dreieinhalb Bundesländern ist der Wald hingegen durch die Megawatt. Derartige Anlagendimensionen er- Landesplanung als Ausschlussgebiet gekenn- möglichen eine wirtschaftlich rentable Stromer- zeichnet und steht folglich der Windenergienut- zeugung oftmals auch über Baumkronen, so zung nicht zur Verfügung. 1.1 Rechtliche und landesplanerische Vorgaben Genau wie im Offenland sind bei Windenergie- ders windhöffigen Gebieten – zudem die Her- planungen im Wald die Auswirkungen auf ausforderung, bereits bestehende Infrastruktu- Mensch, Natur und Landschaft im Rahmen des ren wie Forstwege für die Zuwegung, Verkabe- immissionsschutzrechtlichen Genehmigungspro- lung und Wartung der Anlagen zu nutzen, um zesses zu prüfen sowie unvermeidbare Eingriffe Eingriffe in das Waldökosystem möglichst gering auszugleichen. Zusätzlich sind waldrechtliche zu halten. Belange bei der Planung zu berücksichtigen. Im Dort wo der Bau und Betrieb von Windenergie- Bundeswaldgesetz sowie den jeweiligen Lan- anlagen im Wald zulässig ist, macht der Lan- deswaldgesetzen finden sich Vorschriften zu Er- desgesetzgeber zumeist Vorgaben für die Regi- satzaufforstungen oder Ausgleichsmaßnahmen onalplanung hinsichtlich Flächenkategorien, die bei der Umwandlung von Wald in andere Nut- z.B. aus naturschutzfachlicher Sicht für die zungsformen (hier Windenergienutzung). Auch Windenergienutzung nicht infrage kommen Aspekte des Brandschutzes, welche grundsätz- oder Restriktionen unterliegen. In einigen Län- lich auf Vorkehrungen im Offenland aufbauen, dern werden außerdem Empfehlungen ausge- werden im Anlagenzulassungsverfahren auf sprochen, welche Waldflächen sich als Stand- Waldflächen abgehandelt. Bei der Standortpla- orte für die Windenergie eignen. nung besteht – neben der Suche nach beson- 1.2 Datengrundlage Anlagenspezifische Daten zum Stand der Registerdaten der Bundesnetzagentur durchge- Windenergienutzung auf Waldflächen wurden führt. 1 In diesen Fällen wurden Waldstandorte aus vielfältigen Quellen recherchiert: In den anhand von Karten und Satellitenbildern identi- meisten Fällen erfolgte die Datenabfrage bei fiziert. Soweit Waldflächenkartenmaterial on- den Landesforstbehörden und/oder den ress- line verfügbar war, sind Standorte darüber zu- ortzuständigen Landesministerien. Wo dies sätzlich abgeglichen worden. nicht möglich war, wurden eigene Recherchen Die gesammelten Informationen sind im Fol- auf Basis öffentlich zugänglicher Anlagenbe- genden dahingehend aufbereitet, dass in den standsdatenbanken der Länder sowie den EEG- 1 Veröffentlicht auf der BNetzA-Webseite »EEG-Registerda- ten«
Entwicklung der Windenergie im Wald | 7 Bundesländern, in denen die Windenergienut- Waldstandort nicht unbedingt als solchen er- zung im Wald derzeit möglich ist, der jährliche kennt. Beispiele hierzu finden sich in den wei- Zubau seit 2010 einzeln ausgewiesen wird. teren Ausführungen. Darüber hinaus wird der gesamte Anlagenbe- Rechtliche und planerische Vorgaben für die stand zum Ende des Jahrs 2017 angeführt. Die- Verwirklichung von Windenergieprojekten im ser umfasst neben Anlagen, die zwischen 2010 Wald wurden den geltenden Landesentwick- und 2017 im Wald in Betrieb gingen, auch An- lungsplänen/-programmen, Windenergieerlas- lagen, die vor 2010 errichtet wurden. Stillge- sen, themenspezifischen Leitfäden sowie Lan- legte Altanlagensind, soweit sich dies ermitteln deswaldgesetzen entnommen und ausgewer- ließ, rausgerechnet. Nicht jeder Anlagenlagen- tet. Ergänzend betrachtet wurden zudem, so- standort, der kartographisch als Waldfläche weit vorhanden, länderspezifische Empfehlun- ausgewiesen ist, ist auch zwingend mit Bäu- gen für die Windenergienutzung im Wald. men bestockt, weshalb der Betrachter den 2. Der Wald in Deutschland 2.1 Definition von Wald In Deutschland ist Wald im Sinne des Bun- In der vorliegenden Analyse werden bewaldete deswaldgesetzes 2 jede mit Forstpflanzen be- Flächen, die der Windenergienutzung zugäng- stockte Grundfläche. Als Wald gelten auch lich sind, sowohl mit dem Begriff »Wald« als kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflä- auch mit »Forst« bezeichnet, wobei jeweils chen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Siche- forstwirtschaftlich genutzte Waldflächen ge- rungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, meint sind. Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen. 2.2 Vorherrschende Bestockungstypen Mit einer Gesamtfläche von 11,4 Millionen zent). Laubwälder mit Nadelbeimischung ste- Hektar (114.000 km²) ist etwa ein Drittel der hen auf einem Fünftel des Bundesgebiets (siehe Fläche Deutschlands mit Wald bedeckt. Den Abbildung 2). Die häufigsten Laubbaumarten größten Anteil beim Waldbewuchs nehmen in Deutschland sind Buche und Eiche, bei den Nadelwaldtypen mit Laubbeimischung ein Nadelbäumen dominieren Kiefer und Fichte, (30 Prozent), gefolgt von reinen Nadelwäldern wobei Kiefern vor allem im Norden und Osten (27 Prozent) und reinen Laubwäldern (22 Pro- Deutschlands und Fichten im Süden und den Mittelgebirgsregionen vorkommen. 3 2 3 § 2 Abs. 1 BWaldG. Das Bundeswaldgesetz ist ein Rah- Thünen-Institut (2012): Dritte Bundeswaldinventur 2012, mengesetz, auf dessen Basis die Bundesländer eigene Lan- Kapitel 3.03 Baumartengruppe. deswaldgesetze erlassen haben. Eine Übersicht hierzu bie- tet die FA Wind Themenseite »Waldrecht« im Internet.
8 | Entwicklung der Windenergie im Wald Waldflächenanteile in Deutschland 0,5% nach Bestockungstypen 22% reiner Laubwald 30% Laubwald mit Nadelbeimischung reiner Nadelwald 20% Nadelwald mit Laubbeimischung 27% Laub-/Nadel-Mischwald mit gleichen Anteilen Abbildung 2: Waldflächenanteile nach Bestockungstypen in Deutschland; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) 2.3 Naturnähe der Baumartenzusammensetzung Im Rahmen der dritten Bundeswaldinventur denen der natürlichen Waldgesellschaft vergli- 2012 4 wurde die Naturnähe der deutschen chen (heutige, potenziell natürliche Vegeta- Wälder in der Hauptbestockung untersucht. tion 5): 14,5 Prozent der Waldfläche wurden als Die Definition der Naturnähe gemäß Bundes- sehr naturnah, 21,3 Prozent als naturnah ein- waldinventur bezieht sich ausschließlich auf die gestuft. Mehr als 40 Prozent der Wälder in Baumarten des Waldes. Für die Einschätzung Deutschland weisen eine nur bedingte Natur- der Naturnähe wurden die in deutschen Wäl- nähe auf. Mehr als ein Fünftel des Waldes sind dern gegenwärtig wachsenden Baumarten mit kulturbetont oder -bestimmt (siehe Tabelle 1). Tabelle 1: Naturnähe der Baumartenzusammensetzung der Hauptbestockung; Quelle: Bundeswald- inventur (2012) Naturnähe der Baumartenzu- sehr bedingt kultur- kultur- naturnah Gesamt sammensetzung naturnah naturnah betont bestimmt Absolute Fläche 1.576.749 2.314.727 4.396.427 779.588 1.778.948 10.846.440 [in Hektar] Flächenanteil 14,5% 21,3% 40,5% 7,2% 16,4% 100,0% 2.4 Lebensraum Wald Naturnahe Wälder, insbesondere struktur- und auf. So sind bspw. fast alle der 25 in Deutsch- artenreiche Laub- und Laubmischwälder sowie land vorkommenden Fledermausarten auf den ältere Nadelwaldbestände weisen in der Regel Wald als Lebensraum angewiesen. 6 Bei Planun- besonders hohe Habitateigenschaften für an gen an entsprechenden Standorten kann es da- den Wald gebundene Tier- und Pflanzenarten 4 6 Ergebnisse der Waldinventur des Jahrs 2012 sind im Inter- Hurst J. et al. (2016): Fledermäuse und Windkraft im net veröffentlicht unter https://bwi.info/. Wald - Naturschutz und Biologische Vielfalt, S. 21. 5 Die potenziell natürliche Vegetation ist der Pflanzenbe- wuchs, der sich bei den gegenwärtigen Standortbedingun- gen ohne den Einfluss des Menschen entwickeln würde.
Entwicklung der Windenergie im Wald | 9 her zu Zielkonflikten mit dem Natur- und Ar- schutz, bevorzugt intensiv forstwirtschaftlich tenschutz kommen; Einschränkungen ergeben genutzte Waldflächen, insbesondere Fichten- sich, ebenso wie im Offenland, aus dem natio- und Kiefernmonokulturen, als Standorte für die nalen Naturschutzrecht. Zur Vermeidung von Windenergieerzeugung zu prüfen. 7 Konflikten empfiehlt das Bundesamt für Natur- 2.5 Waldumbau Um klimawandelbedingte Risiken (wie Sturm- nehmen wird und dann nicht mehr für die ereignisse, Trockenheit, Hitzeperioden, Schäd- Windenergieerzeugung zur Verfügung stehen lingsbefall) zukünftig besser zu streuen, wer- könnte. Mit dem Umbau dieser Wälder in na- den Wälder hierzulande zunehmend von forst- turnähere Bestände wird gleichzeitig ein Bei- lichen Reinbeständen (meist Nadelholz) in trag zur Erhaltung bzw. Verbesserung der Mischbestände umgebaut. Dies bedeutet, dass (Wald-)Biodiversität geleistet. längerfristig die Fläche naturferner Forste ab- 2.6 Eigentumsverhältnisse Knapp die Hälfte des deutschen Waldes befin- deutende Rolle. Auch im Wald winken Flächen- det sich in privater Hand. Staatswald in Landes- besitzern hohe Pachteinnahmen durch die Be- besitz macht rund ein Drittel aus, Körperschafts- reitstellung geeigneter Grundstücke für den wald nimmt etwa 20 Prozent ein. Dem Bund Bau und Betrieb von Windrädern. Ein Teil der gehören lediglich dreieinhalb Prozent der Bundesländer (Bayern, Baden-Württemberg, Waldflächen in Deutschland. In den Bundeslän- Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz dern sind die Eigentumsverhältnisse sehr unter- und das Saarland) stellen gezielt landeseigene schiedlich ausgeprägt. Abbildung 3 zeigt die Waldflächen für die Windenergienutzung zur Waldflächenanteile nach Eigentumsarten in Verfügung. Baden-Württemberg, Hessen und den Ländern. Rheinland-Pfalz bieten darüber hinaus Beteili- gungsmodelle für Bürger und/oder Kommunen Bei der Suche nach Standorten für die Wind- im Umfeld von Planungen auf Landeswaldflä- energieerzeugung im Wald spielen, ebenso wie chen an (ausführlicher dazu in Kapitel 4). im Offenland, Eigentumsverhältnisse eine be- 7 Bundesamt für Naturschutz (2011): Windkraft über Wald, Positionspapier.
10 | Entwicklung der Windenergie im Wald 22,8% Waldflächen(anteile) in Deutschland nach Eigentumsart 2.500.000 Privatwald Körperschaftswald Staatswald (Land) Anteil an gesamtdeutscher Waldfläche 2.000.000 Staatswald (Bund) Waldfläche in Hektar 12,0% Waldanteil [%] 1.500.000 10,5% 9,9% 7,8% 8,0% 1.000.000 7,4% 4,9% 4,7% 4,7% 4,8% 500.000 1,5% 0,9% 0,1% 0 Abbildung 3: Waldflächen und deren Besitzverhältnisse in den Bundesländern; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) 3. Bundesweite Ausbausituation der Windenergie im Wald Nach Erhebungen der FA Wind waren Ende Bundesländer fällt sehr heterogen aus, wie Ta- 2017 in Deutschland 1.854 Windenergieanla- belle 2 veranschaulicht. Während in Nord- gen - und damit fast sieben Prozent des ge- deutschland Waldstandorte für die Windener- samten Anlagenbestands - auf Waldflächen in gie gänzlich tabu sind, liegt in den Bundeslän- Betrieb. Diese verfügen über eine elektrische dern im Süden und Westen die Zahl der Wind- Gesamtleistung von 4.840 Megawatt (MW), turbinen im Wald meist im dreistelligen Be- was etwa zehn Prozent der insgesamt installier- reich. In Ostdeutschland ist bislang in Branden- ten Windenergieleistung in Deutschland ent- burg, in geringem Umfang in Sachsen und seit spricht. 8 84 Prozent der Anlagen im Wald wur- 2017 erstmals auch in Thüringen die Wind- den zwischen 2010 und 2017 errichtet. Die energie im Wald vertreten. Verteilung des Anlagenbestands innerhalb der 8 Bezugsgröße ist der Gesamtanlagenbestand am 31.01.2018 – 28.675 WEA mit 50.777 MW Leistung, der von WindGuard im Februar 2018 veröffentlicht wurde.
Entwicklung der Windenergie im Wald | 11 Tabelle 2: Regionale Verteilung der Windenergieanlagen auf Waldflächen in Deutschland (Stand Ende 2017); Datenerhebung FA Wind davon seit 2010 errichtet Windenergieanlagen WEA MW Anteil im Wald WEA MW [WEA] Baden-Württemberg 305 823,0 248 728,0 81,3% Bayern 283 740,4 270 718,6 95,4% Berlin – – – – – Brandenburg 320 817,6 259 699,5 80,9% Bremen – – – – – Hamburg – – – – – Hessen 372 1.023,4 363 1.010,5 97,6% Mecklenburg-Vorpommern – – – – – Niedersachsen 3 6,0 3 6,0 100,0% Nordrhein-Westfalen 67 164,5 45 136,3 67,2% Rheinland-Pfalz 424 1.070,5 324 873,2 76,4% Saarland 49 142,7 49 142,7 100,0% Sachsen 29 50,3 – – 0,0% Sachsen-Anhalt – – – – – Schleswig-Holstein – – – – – Thüringen 2 6,0 2 6,0 100,0% Gesamt 1.854 4.844,2 1.563 4.320,7 84,3% Im Bundesländervergleich standen Ende 2017 ner Gesamtleistung von 1.016 MW. 9 Im ver- die meisten Windräder auf Waldflächen in gangenen Jahr wurden nahezu genauso viele Rheinland-Pfalz (424), gefolgt von Hessen (372) neue Windturbinen an Waldstandorten errich- und Brandenburg (320). In Baden-Württemberg tet: 337 Anlagen mit 1.023 MW Leistung. Im waren es 305 und in Bayern 283 Windturbinen, Jahr 2015 waren es 264 Anlagen (731 MW), die sich über Baumkronen drehten. die über Wald in Betrieb gingen. 10 Werte für die Jahre 2010 bis 2014 sind Abbildung 4 zu Den bislang stärksten Zubau im Wald gab es entnehmen. 2016 mit bundesweit 359 Neuanlagen und ei- 9 10 Abweichungen bei den Werten für das Jahr 2016 gegen- Die geringfügige Abweichung der Werte für 2015 ge- über der 2. Auflage begründen sich in Korrekturmeldun- genüber der letzten Auflage beruht auf einer Bestandskor- gen für Rheinland-Pfalz und Bayern. rektur, die aus Brandenburg gemeldet wurde.
12 | Entwicklung der Windenergie im Wald Ausbau der Windenergienutzung im Wald in Deutschland 23% 1.023 1.016 19% 19% 15% 731 12% 576 11% 10% 445 5% 359 337 264 253 215 78 200 39 158 86 105 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Neu installierte Leistung [MW] Zahl der Neuanlagen Anteil am Gesamtzubau [MW] Abbildung 4: Neue Windenergieanlagen in deutschen Wäldern; Quelle: FA Wind 4. Ausbausituation der Windenergie im Wald seit 2010 in einzelnen Bundesländern Bisher war in sieben Bundesländern die Nut- wird. 11 Die ersten zwei Anlagen im Wald wur- zung von Waldstandorten für die Windenergie den dort im vergangenen Jahr in Betrieb ge- zulässig: Baden-Württemberg, Bayern, Bran- nommen. denburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rhein- In Sachsen stehen heute in geringem Umfang land-Pfalz und im Saarland. In Thüringen wer- Windenergieanlagen im Wald, die allerdings zu den gegenwärtig die landesplanerischen Vor- Zeiten genehmigt und errichtet wurden, als die gaben für die Windenergie überarbeitet, so dortige Landesraumordnung diesbezüglich dass die Nutzung von Waldstandorten möglich keine Einschränkungen machte. 11 Die Landesregierung hat mit dem Windenergieerlass des Vereinbarung im Koalitionsvertrag (2014-2019) zwischen Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft Die Linke, SPD und Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen v. 21.06.2016 die Voraussetzungen für den Ausbau von erfüllt. Windkraftanlagen im Wald geschaffen. Damit wurde die
Entwicklung der Windenergie im Wald | 13 Waldflächenanteile in den Bundesländern [Anteil an der Landesfläche] Hessen 42,3% Rheinland-Pfalz 42,3% Saarland 39,9% Baden-Württemberg 38,4% Brandenburg + Berlin 37,2% Bayern 36,9% Thüringen 34,0% Sachsen 28,9% Nordrhein-Westfalen 26,7% Sachsen-Anhalt 26,0% Niedersachsen 25,3% Wind im Wald zulässig Mecklenburg-Vorpommern 24,1% Wind im Wald unzulässig Hamburg + Bremen 11,9% Flächenausweisung in der Schleswig-Holstein 11,0% künftigen Regionalplanung Abbildung 5: Waldflächenanteile und deren mögliche Inanspruchnahme durch WEA (Stand 06/2018). Waldflächen in Branden- burg/Berlin bzw. Hamburg/Bremen werden in der Bundeswaldinventur zusammen ausgewiesen; Quellen: Bundeswaldinventur (2012), eigene Recherchen In Niedersachsen soll der Wald gemäß Landes- bisher aber keine Windenergieanlagen auf Raumordnungsprogramm (2012) grundsätzlich Waldflächen errichtet (vgl. dazu Kapitel 5.1). nicht für die Windenergienutzung in Anspruch Im Folgenden werden die Entwicklungen des genommen werden. 12 Windenergieanlagen im Ausbaus der Windenergienutzung im Wald in Wald kommen dort überhaupt nur in Betracht, den einzelnen Bundesländern sowie die jeweili- wenn im Offenland nicht ausreichend Flächen gen landespolitischen und -planerischen Vorga- zur Verfügung stehen und die Forstfläche »mit ben für Windenergievorhaben in Wäldern dar- technischen Einrichtungen oder Bauten vorbe- gestellt. Für letzteres kann ergänzend die Publi- lastetet« ist (siehe Kapitel 5.3). Bislang wurden kation »Vorgaben der Landesraumordnung erst drei Anlagen auf einem schmalen Wald- und Empfehlungen der Bundesländer zur streifen im Südosten des Landkreises Aurich Windenergienutzung im Wald« 13 herangezo- identifiziert. gen werden, in der 2013 im Rahmen des For- Die Errichtung von Windenergieanlagen auf schungsvorhabens »Fachstandards für natur- Waldflächen findet in Berlin, Bremen, Hamburg, verträgliche Planung und Umweltprüfung von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Windenergie im Wald« 14 planerische Vorga- Anhalt sowie in Schleswig-Holstein aufgrund ben, Flächenkategorien sowie Empfehlungen entsprechender Vorgaben des Landesgesetzge- für die Regionalplanung ausführlich dokumen- bers bislang nicht statt, wobei die Ausschluss- tiert wurden. In der vorliegenden Analyse erfol- kriterien in den Ländern unterschiedlich gere- gen lediglich zu waldspezifischen Flächenkate- gelt sind. In Berlin besteht zwar kein planungs- gorien (wie etwa den Schutzkategorien »Erho- rechtlicher Ausschluss, faktisch wurden dort lungswald« oder »alte Laubholzbestände ab 12 14 Vgl. Kap. 4.2. Ziff. 04 Satz 8 LROP Niedersachsen. Die Siehe die Projektwebseite http://www.naturschutzstan- Regelung wurde im Jahr 2012 eingeführt. dards-wind-im-wald.de/ 13 Rosenthal/Chojnowski (2013): Vorgaben der Landes- raumordnung und Empfehlungen der Bundesländer zur Windenergienutzung im Wald.
14 | Entwicklung der Windenergie im Wald 120 Jahren«) Ausführungen hinsichtlich plane- werden nicht gesondert betrachtet, da hier die rischen Einschränkungen auf Waldflächen. gleichen Vorgaben wie bei Planungen im Of- Ausschluss-/Restriktionskriterien, die sich aus fenland gelten. 15 dem deutschen Naturschutzrecht ergeben, 4.1 Entwicklung in Baden-Württemberg Mit 1,3 Mio. Hektar Wald ist in Baden-Würt- Laubwälder mit Nadelbeimischung, 35 Prozent temberg mehr als ein Drittel (38,4 Prozent) der Nadelwälder mit Laubbeimischungen und 21 Landesfläche bewaldet. Ein Fünftel des Baum- Prozent sind reine Nadelwälder. bestands sind reine Laubwälder, 23 Prozent Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Bestockungstypen 0,5% 20% reiner Laubwald 35% Laubwald mit Nadelbeimischung reiner Nadelwald 23% Nadelwald mit Laubbeimischung 21% Laub-/Nadel-Mischwald mit gleichen Anteilen Abbildung 6: Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Bestockungstypen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) Die Eigentümerstruktur der Waldflächen in Ba- werden, während 36 Prozent sich in privater den-Württemberg zeigt, dass 40 Prozent des Hand befindet. Das Land besitzt fast ein Viertel Waldes von Körperschaften des öffentlichen des Waldes, der Bund hält weniger als ein Pro- Rechts, wie Gemeinden und Städte, gehalten zent der Waldfläche in Baden-Württemberg. 15 Ausführlich dazu FA Wind (2017): Windenergienutzung und Schutzgebiete.
Entwicklung der Windenergie im Wald | 15 Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Eigentumsart 0,5% Staatswald (Bund) 24% 36% Staatswald (Land) Körperschaftswald Privatwald 40% Abbildung 7: Waldflächenanteile in Baden-Württemberg nach Besitzverhältnissen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) Windenergieanlagen im Wald bis 2015 wurden vom Ministerium für Ländlichen Raum und Ver- anhand der Standortmarkierungen auf Satelli- braucherschutz bzw. ForstBW ermittelt. tenbildern des Umwelt-Daten und -Karten- Die Auswertung der selektierten Daten zeigt, dienstes (UDO) der Landesanstalt für Umwelt, dass Ende 2017 in Baden-Württemberg rund Messungen und Naturschutz Baden-Württem- 300 Anlagen mit 820 MW Leistung auf Wald- berg (LUBW) 16 identifiziert. Die Standortkoordi- flächen standen (vgl. Tabelle 3). Dies entspricht naten der Neuanlagen der Jahre 2016 und 44 Prozent des gesamten Anlagenbestands. 17 2017 entstammen den EEG-Registerdaten der In Bezug auf die Kapazität wird mehr als die Bundesnetzagentur. Anlagen, die erkennbar Hälfte (57 Prozent) der Erzeugungsleistung in auf bewaldeten Forstflächen verortet sind, wer- Baden-Württemberg auf Waldflächen betrieben. den als Windenergie im Wald klassifiziert. Der Anteil neuer Windturbinen im Wald wurde Tabelle 3: Ausbau der Windenergie im Wald in Baden-Württemberg; eigene Berechnungen auf Datenbasis LUBW, BNetzA, MLRBW/ForstBW davon im Neue Windenergieanlagen WEA MW Staatswald im Wald (Baden-Württemberg) WEA MW 2010 1 2,3 2011 2 4,3 2012 0 0,0 2013 7 22,0 2014 3 7,8 2015 41 115,3 2016 91 248,4 8 23,3 16 17 Der Umwelt-Daten- und Kartendienst der LUBW wies Der Anlagenbestand in Baden-Württemberg umfasste zum Abfragezeitpunkt (Februar 2016) 444 Windenergiean- Ende 2017, nach Angabe von WindGuard, 700 WEA mit lagenstandorte zum Stichtag 31.12.2015 in Baden-Würt- einer Gesamtleistung von 1.442 MW; vgl. Deutsche Wind- temberg aus. Guard (2018) Status des Windenergieausbaus an Land im Jahr 2017.
16 | Entwicklung der Windenergie im Wald davon im Neue Windenergieanlagen WEA MW Staatswald im Wald (Baden-Württemberg) WEA MW 2017 103 328,0 47 163,5 Summe 2010-2017 248 728,0 Bestand (Ende 2017) 305 823,0 Seit Beginn des Jahrzehnts wurden fast 250 davon 47 Anlagen (163,5 MW) im Staatsforst. Neuanlagen in Wäldern errichtet. Den stärksten 84 Prozent der Neuanlagen im Jahr 2017 wur- Zubau gab es im vergangenen Jahr, in dem den in Baden-Württemberg auf Forstflächen er- 103 Windturbinen im Wald in Betrieb gingen, richtet. 18 Landespolitische und -planerische Vorgaben für Windenergie im Wald Im Jahr 2011 vereinbarten die Regierungspar- Beachtung finden. Nach dem Landeswaldgesetz teien von Bündnis 90/Die Grünen und SPD in (LWaldG 20) geschützte Bann- und Schonwälder Baden-Württemberg, die bestehende Hand- bleiben »für die Planung von Windenergiestan- habe von Windenergieanlagen im Staatswald dorten tabu«. 21 Weitere nach LWaldG ge- zu verändern, damit geeignete Standorte aus- schützte Flächenkategorien (Bodenschutzwäl- gewiesen werden können. Die seit Mai 2016 der, Schutzwälder gegen schädliche Umweltein- regierende Koalition aus Bündnis 90/Die Grü- wirkungen sowie durch Rechtsverordnung be- nen und CDU will den prosperierenden Wind- stimmte Erholungswälder) unterliegen gewissen energieausbau in Baden-Württemberg in den Restriktionen. Deren Belange sind bei der Pla- kommenden Jahren fortsetzen. Mit Bezug auf nung von Windenergieanlagen zu berücksichti- die Nutzung von Waldstandorten wird im Koa- gen und mit den übrigen öffentlichen und priva- litionsvertrag betont, dass die im Windenergie- ten Belangen, wie etwa dem öffentlichen Inte- erlass des Jahres 2012 19 festgelegten Aus- resse an der Windenergienutzung, abzuwägen. schlussbereiche für Vorranggebiete weiterhin Abbildung 8: Anlage im Windpark Rauhkasten/Steinfirst, Ortenaukreis (Baden-Württemberg) 18 20 Laut EEG-Registerdaten gingen 2017 in Baden-Württem- Waldgesetz für Baden-Württemberg idF v. 31.08.1995. 21 berg 123 WEA mit 387,6 MW Leistung in Betrieb. Koalitionsvertrag (2016-2021) zwischen Bündnis 90/Die 19 Windenergieerlass Baden-Württemberg v. 09.05.2012, Grünen und CDU in Baden-Württemberg, S. 50. Kapitel 4.
Entwicklung der Windenergie im Wald | 17 Nutzung von Waldflächen in öffentlicher Hand Der Landesforst Baden-Württemberg (ForstBW) zeugung resultierenden Einnahmen den Stand- unterstützt die Ausbauziele der Landesregie- ortkommunen sowie teilweise benachbarten rung für die Windenergie durch die Verpach- Kommunen zu Gute kommen zu lassen«. Dar- tung geeigneter, landeseigener Waldflächen. 22 über soll die Wertschöpfung vor Ort gestärkt In diesem Zusammenhang strebt die Landesre- werden. Pachtzahlungen auf staatlichen Flä- gierung an, »Teile der aus der Verpachtung chen sollen zudem begrenzt werden. 23 von landeseigenen Flächen für Windenergieer- 4.2 Entwicklung in Bayern Die Fläche Bayerns ist mit 2,6 Mio. Hektar Wald Fläche sind durch Laubwälder mit Nadelbeimi- bedeckt, womit der Freistaat die größte Wald- schung bestockt. Den größten Flächenanteil fläche unter den 16 Bundesländern aufweist. (40 Prozent) im Freistaat machen Nadelwälder Der Waldanteil an der Landesfläche beträgt mit Laubbeimischungen aus. 29 Prozent der rund 37 Prozent. Ein Zehntel des Baumbe- bayerischen Wälder bestehen ausschließlich aus stands sind reine Laubwälder, 21 Prozent der Nadelhölzer. Waldflächenanteile in Bayern 0,5% nach Bestockungstypen 10% reiner Laubwald Laubwald mit Nadelbeimischung 40% 21% reiner Nadelwald Nadelwald mit Laubbeimischung 29% Laub-/Nadel-Mischwald mit gleichen Anteilen Abbildung 9: Waldflächenanteile in Bayern nach Bestockungstypen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) Bei den Besitzverhältnissen zeigt sich, dass über Freistaat Bayern, zwei Prozent dem Bund. Die die Hälfte des Waldes (56 Prozent) in Bayern in restlichen 12 Prozent des Waldes liegen in Privateigentum ist. 30 Prozent gehören dem kommunaler Hand. 22 23 Weitere Informationen zur Windenergie im Landesforst Vgl. Fn. 21. Baden-Württemberg sind auf den ForstBW-Webseiten ver- fügbar.
18 | Entwicklung der Windenergie im Wald Waldflächenanteile in Bayern 2% nach Eigentumsart Staatswald (Bund) 30% Staatswald (Land) 56% Körperschaftswald Privatwald 12% Abbildung 10: Waldflächenanteile in Bayern nach Besitzverhältnissen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) Die Anzahl der Windenergieanlagen im Wald forstministerium abgestimmt. Der jährliche An- wurde beim Bayerischen Staatsministerium für lagenanteil im Staatswald wurde bei den Baye- Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abge- rischen Staatsforsten erfragt. fragt. Die jährlichen Neuanlagen ab 2015 wur- Die Zahl der neu errichteten Windräder im den anhand der Geokoordinaten der in den Wald hat in Bayern in den letzten Jahren deut- EEG-Registerdaten erfassten Windturbinen mit- lich zugenommen, wobei 2014 die meisten tels Satellitenbilder auf Waldflächen hin über- Neuanlagen auf Forstflächen in Betrieb gingen. prüft und die Erkenntnisse mit dem Landes- Tabelle 4: Ausbau der Windenergie im Wald in Bayern; Daten: StMELF, BaySF, eigene Recherchen auf Basis BNetzA WEA davon im Neue Windenergieanlagen WEA MW im Wald (Bayern) Staatswald Kommunal- Privatwald wald 2010 5 10,0 5 0 0 2011 17 40,1 9 3 5 2012 23 59,6 3 0 20 2013 34 89,1 10 10 14 2014 58 151,9 14 8 36 2015 52 143,8 18 15 19 2016 42 109,6 19 2 21 2017 39 114,5 18 5 16 Summe 2010-2017 270 718,6 96 43 131 Bestand (Ende 2017) 283 740,4 99 48 136
Entwicklung der Windenergie im Wald | 19 Auch der Anteil der Windenergieanlagen im 30 Prozent; 2011: 23 Prozent; 2010: 20 Pro- Wald am Gesamtzubau ist in Bayern in den ver- zent). gangenen Jahren stetig gestiegen und erreichte Ende 2017 stand jede vierte Windenergiean- 2016 mit 40 Prozent den bislang höchsten lage bzw. 30 Prozent der installierten Wind- Wert (2017: 36 Prozent; 2015: 37 Prozent; energieleistung im Freistaat auf Waldflächen. 24 2014: 38 Prozent; 2013: 35 Prozent; 2012: Landespolitische und -planerische Vorgaben für Windenergie im Wald Gemäß Bayerischen Windenergieerlass (2016) 25 Zudem werden im Erlass »sensibel zu behan- stehen im Wald geeignete Standorte für die delnde Gebiete« definiert, deren Inanspruch- Windenergie zur Verfügung, so dass Windener- nahme grundsätzlich möglich ist, soweit die de- gieanlagen in Wäldern einen Beitrag zum Aus- taillierte Einzelfallprüfung zu dem Ergebnis bau der Windenergie im Freistaat leisten kön- kommt, dass die Auswirkungen auf Natur und nen. Die wesentlichen waldrechtlichen Be- Landschaft in der Gesamtabwägung vertretbar lange, die bei der Planung im Wald zu beach- sind. Sensible Gebiete sind demnach Wälder ten sind, werden in dem Erlass erläutert und mit altem Baumbestand (ab 140 Jahre), beson- entsprechende Empfehlungen an die nachge- ders strukturreiche totholz- und biotopbaum- ordneten Planungsträger formuliert. reiche Wälder mit naturnaher Baumartenzu- sammensetzung, Wälder mit herausragenden Nach dem Landeswaldgesetz 26 geschützte Flä- Waldfunktionen für Erholung, Schutz und bio- chen bleiben gemäß Windenergieerlass von der logische Vielfalt, Bann-, Berg- und Auwälder, Windenergienutzung ausgeschlossen. Dies sind großflächige, durch Siedlungen und Infrastruk- Naturwaldreservate, Schutzwald (sofern Nach- tur unbelastete Waldgebiete sowie struktur- teile für die Schutzfunktionen zu befürchten und artenreiche Waldränder. sind), Erholungswald (wenn die Erholungsfunk- tion geschmälert wird) und Bannwald (wenn Besonders günstig für die Windenergieerzeu- keine gleichwertige Ersatzaufforstung sicherge- gung werden Standorte mit weitestgehend stellt werden kann). vorhandener Erschließung eingestuft, die kei- nen besonderen Schutzstatus und keine her- ausragenden Waldfunktonen aufweisen. Nutzung von Waldflächen in öffentlicher Hand Die Bayerische Forstverwaltung setzt sich für einen »maßvollen und verträglichen Ausbau der Windenergie im Wald für alle Waldbesitz- arten« ein und stellt selber Flächen für die Windenergieerzeugung zur Verfügung. Vo- raussetzung für die Umsetzung von Wind- energieprojekten im Staatswald ist die Unter- stützung der Kommune und der örtlichen Be- völkerung. Nähere Informationen zur Flächen- bereitstellung für die Windenergie im Wald sind auf den Internetseiten der Bayerischen Forstverwaltung 27 und der Staatsforsten 28 zu- sammengestellt. Abbildung 11: Anlagenerrichtung im Windpark Brenntenberg, Landkreis Regensburg (Bayern) 24 25 Laut EEG-Registerdaten gingen 2017 in Bayern 110 WEA Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staats- mit 311,5 MW Leistung in Betrieb. Der gesamte Anlagen- ministerien: Hinweise zur Planung und Genehmigung von bestand umfasste Ende 2017, nach Angabe von Wind- Windenergieanlagen v. 19.07.2016. 26 Guard, 1.153 WEA mit 2.493 MW Leistung. Waldgesetz für Bayern idF v. 22.07.2005. 27 StMELF: Windkraft - Chance für den ländlichen Raum 28 BaySF: Windenergie im Wald
Entwicklung der Windenergie im Wald | 20 4.3 Entwicklung in Brandenburg Die Waldfläche Brandenburgs umfasst rund schung. Die Hälfte der Brandenburger Waldflä- 1,1 Mio. Hektar, was einem Anteil von 37 Pro- che ist mit Nadelhölzern, überwiegend Kiefern, zent an der Landesfläche entspricht. Elf Prozent bestockt. 28 Prozent der Wälder sind Nadel- des Baumbestands sind reine Laubwälder, wei- wald mit Laubbeimischung. tere Elf Prozent Laubwälder mit Nadelbeimi- Waldflächenanteile in Brandenburg (mit Berlin) 0,4% nach Bestockungstypen 11% reiner Laubwald 28% 11% Laubwald mit Nadelbeimischung reiner Nadelwald Nadelwald mit Laubbeimischung Laub-/Nadel-Mischwald mit gleichen Anteilen 50% Abbildung 12: Waldflächenanteile in Brandenburg nach Bestockungstypen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) 60 Prozent des Waldes in Brandenburg befin- Staatswald und acht Prozent der Wälder den sich in Privatbesitz, ein Drittel der Fläche ist sind in kommunaler Hand. Waldflächenanteile in Brandenburg (mit Berlin) nach Eigentumsart 6% Staatswald (Bund) 27% Staatswald (Land) 59% Körperschaftswald Privatwald 8% Abbildung 13: Waldflächenanteile in Brandenburg nach Besitzverhältnissen; Quelle: Bundeswaldinventur (2012) Die Identifizierung der realisierten Windener- der Standortkoordinaten in der Datenbank gieanlagen im Wald erfolgte durch den Landes- »Windkraftanlagen im Land Brandenburg« des betrieb Forst (LFB) mittels Verschneidung
Entwicklung der Windenergie im Wald | 21 Landesamts für Umwelt (LfU) 29 mit der Forst- Windturbinen in Wäldern errichtet wurden. Bis grundkarte 30 des Landes. Dabei wurden Anla- 2007 waren bereits 90 Windräder (159 MW) gen, deren Koordinaten Forstflächen schnei- auf Forstflächen in Betrieb. Von 2008 bis 2013 den, als Waldstandorte klassifiziert. Waldstand- stieg die Zahl um weitere 60 Anlagen bzw. orte der 2017 neu in Betrieb gegangen Wind- 130 MW Leistung. Im Jahr 2014 gingen 45 energieanlagen wurden mit eigenen Recher- Neuanlagen mit einer Gesamtleistung von 120 chen ergänzt, da die Datenbank des LfU zum MW im Wald in Betrieb. 2015 waren es fast 60 Zeitpunkt der Datenerfassung offenbar noch Windturbinen (158 MW) und 2016 insgesamt nicht sämtliche Inbetriebnahmen des Jahres 68 Neuanlagen, die in Brandenburg auf Forst- 2017 erfasste. 31 Die Ergänzungen erfolgten flächen errichtet wurden (vgl. Tabelle 5). Von durch den Abgleich der im Stammdatenregister den Neuanlagen im Wald des Jahres 2015 wur- erfassten Standortkoordinaten (UTM-Koordina- den 27 Anlagen im Rahmen eines Repowering ten) neuer Windturbinen mit Satellitenbildern im Windpark Klettwitz errichtet. Im Gegenzug der Software Google Earth. Standorte mit Ko- sind dort 36 Altanlagen, ebenfalls auf Forstflä- ordinaten auf eindeutig bewaldeten Flächen chen, abgebaut worden. Der Windpark befin- wurden als Windenergie im Wald identifiziert det sich auf ehemaligen Braunkohlentagebau- und deren Lage anhand der Forstgrundkarte flächen, 32 die in Teilen wiederaufgeforstet wer- Brandenburg verifiziert. den. Die (Alt-)Anlagen standen bzw. stehen überwiegend in derzeit nicht bewaldeten Ge- Die Auswertung der selektierten Standorte bieten, obgleich diese als Forstflächen ausge- zeigt, dass in Brandenburg schon früh erste wiesen sind. Abbildung 14: Repowerte Windenergieanlagen auf ehemaligen Tagebauflächen im Windpark Klettwitz, Landkreis Oberspree- wald-Lausitz (Brandenburg) Zehn Kilometer nordöstlich von Klettwitz umfassen zwei Drittel der 2015 auf Forstflä- wurde im selben Jahr ein weiterer Windpark chen neu errichteten Windturbinen in Branden- mit 24 Neuanlagen im Chransdorfer Forst in burg. Betrieb genommen. 33 Diese beiden Vorhaben 29 Veröffentlichungsstand 03.04.2018. Das LfU verwaltet Zubau von 171 Anlagen, demgegenüber weist die LfU-Da- und aktualisiert quartalsweise die Datenbank, die im Inter- tenbank bislang nur 157 Inbetriebnahmen für 2017 aus. 32 net als Download verfügbar ist. Vgl. Wikipedia: Windparks in Schipkau. 30 33 Geodatenportal des Landesbetriebs Forst Brandenburg. Projektbeschreibung des Windparks Chransdorf West. 31 Gemäß EEG-Registerdaten wurden 2017 in Brandenburg 174 WEA in Betrieb genommen; WindGuard erfasst einen
Entwicklung der Windenergie im Wald | 22 Abbildung 15: Windpark Chransdorf West im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg) Tabelle 5: Ausbau der Windenergie im Wald in Brandenburg; Daten: LfU, LFB sowie eigene Berechnungen auf Datenbasis BNetzA (2018) Neue Windenergieanlagen WEA MW im Wald (Brandenburg) 2010 19 36,2 2011 1 2,0 2012 12 26,9 2013 15 39,9 2014 45 119,4 2015 59 157,9 2016 68 193,5 2017 40 123,7 Summe (2010-2017) 259 699,5 Bestand (Ende 2017) 320 817,6 Ende 2017 wurden in Brandenburg 320 Wind- nen deutlichen Aufschwung. 2014 ging ein räder mit einer Leistung von 818 MW auf Viertel der Neuanlagen in Brandenburg auf Waldflächen betrieben, was einem Anteil von Forstflächen in Betrieb. 2015 und 2016 waren neun Prozent des Gesamtanlagenbestands es jeweils 40 Prozent der Neuanlagen, die über bzw. zwölf Prozent der dortigen Windenergie- Baumkronen installiert wurden. Im vergange- kapazität entspricht. 34 nen Jahr war es erneut knapp ein Viertel der neuen Windturbinen, die auf Waldflächen in In den letzten vier Jahren erlebte der Ausbau Betrieb gingen. der Windenergie im Wald in Brandenburg ei- 34 Laut EEG-Registerdaten gingen 2017 in Brandenburg 174 WEA mit 539,3 MW Leistung in Betrieb. Der Anlagen- bestand umfasste Ende 2017, nach Angabe von WindGuard, 3.734 WEA mit einer Gesamtleistung von 6.794 MW.
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