Business Intelligence als Kernkompetenz - Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland
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Lünendonk®-Marktstichprobe 2014 Business Intelligence als Kernkompetenz Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard- Software-Anbieter in Deutschland Eine Publikation der Lünendonk GmbH überreicht durch
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Inhaltsverzeichnis VORWORT .................................................................................................................................................................4 EXECUTIVE SUMMARY ............................................................................................................................................6 MARKTSTRUKTUR UND UMSÄTZE DER ANBIETER.............................................................................................8 MARKT- UND UMSATZPROGNOSEN ................................................................................................................. 10 SONDERKAPITEL: INTERNATIONALE BI-ANBIETER ......................................................................................... 12 LANGZEITANALYSE VON 2009 BIS 2013 – DER FÜNFJAHRESVERGLEICH .................................................... 13 KUNDEN UND NEUKUNDEN ............................................................................................................................... 15 MARKTPOTENZIAL VON SAAS, BUSINESS ANALYTICS UND BUSINESS PERFORMANCE MANAGEMENT ...................................................................................................................................................... 17 BEDEUTUNG VON MARKTTHEMEN FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG DER ANBIETER .................................... 20 EINSATZBEREICHE VON BUSINESS INTELLIGENCE .......................................................................................... 21 BUSINESS PERFORMANCE MANAGEMENT & BUSINESS-INTELLIGENCE-PROJEKTE UND DEREN TREIBER ..................................................................................................................................................... 23 ANWENDUNGSSCHWERPUNKTE FÜR DEN GESCHÄFTSERFOLG ................................................................... 25 ANGEBOTSSPEKTRUM UND MOBILE BI............................................................................................................. 26 HERAUSFORDERUNGEN ....................................................................................................................................... 28 LEISTUNGSSPEKTRUM DER BI-SPEZIALISTEN .................................................................................................. 30 MITARBEITER ......................................................................................................................................................... 31 2
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ BOARD INTERNATIONAL .................................................................................................................................. 32 »KLINGSPOR verleiht seinen Zahlen den Feinschliff mit BOARD« 32 UNTERNEHMENSPROFIL ...................................................................................................................................... 34 BOARD INTERNATIONAL 34 Lünendonk GmbH 36 3
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Vorwort Während der deutsche Standard-Software-Markt im Jahr 2013 dem Branchenverband Bitkom zufolge um 5,3 Prozent auf ein Volumen von 18,1 Milliarden Euro gewachsen ist, konnten die von Lünendonk in dieser Marktstichprobe analysierten 24 Anbieter von Busi- ness-Intelligence-Standard-Software ihre Gesamtum- sätze um 12,5 Prozent erhöhen. Diese Zahlen belegen die enorme Bedeutung von Mario Zillmann, Leiter Professional Services, Business Intelligence als Marktsegment für den Stan- Lünendonk GmbH dard-Software-Markt. Das Volumen des BI-Software- Markts schätzen die Analysten von Lünendonk für 2013 Liebe Leserinnen, liebe Leser, auf 1,3 Milliarden Euro (2012: 1,2 Milliarden Euro). Business Intelligence (kurz: BI) ist seit Jahren eines der Lünendonk beobachtet den Markt für Business Intelli- Top-Themen des deutschen IT-Markts mit konstant gence seit 2003 und veröffentlicht jährlich die Lünen- ® hoher Nachfrage und eine mögliche Antwort auf die donk -Marktstichprobe „Business Intelligence als aktuellen großen Herausforderungen, denen sich Un- Kernkompetenz – Der Markt für spezialisierte Business- ternehmen und Organisationen heute stellen müssen. Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutsch- Die Notwendigkeit, jederzeit und überall Transparenz land“. über Prozesse, Kunden und Kosten zu haben, ist in den ® letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies drückt sich in In dieser Lünendonk -Marktstichprobe werden Soft- der anhaltend hohen Nachfrage nach Software- ware-Unternehmen analysiert, die mindestens 50,0 Produkten für Business Intelligence und Business Ana- Prozent ihres Umsatzes mit Produktion, Vertrieb und lytics aus. Wartung eigener Business-Intelligence-Standard- Software-Produkte erwirtschaften. Dazu zählen bei- Diese beiden Software-Kategorien gehören thematisch spielsweise Softwares für Datenintegration/Daten- zusammen, wobei Business Analytics technologisch auf konsolidierung oder Reporting- und Dashboard- Business Intelligence aufbaut. Auf Basis vorhandener Anwendungen. Daten wird mithilfe statistischer und mathematischer Verfahren wie Wahrscheinlichkeits-rechnung und Große, internationale IT-Konzerne, die signifikante Simulation versucht, zukünftige Entwicklungen zu Umsätze mit BI-Standard-Softwares in Deutschland prognostizieren. Aufgrund dieser inhaltlichen Verbun- erzielen, erfüllen dieses 50-Prozent-Kriterium nicht, da denheit wird Business Analytics in der vorliegenden sie den Großteil ihres Umsatzes mit IT-Beratung, IT- ® Lünendonk -Marktstichprobe unter BI subsumiert. Services oder Standard-Softwares wie ERP und CRM erzielen. Sie werden in dieser Analyse daher nicht berücksichtigt. Daneben gibt es am Software-Markt 4
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ auch ERP-Software-Hersteller, die BI-Tools als Add-on VERTRAULICHKEIT DER zu ihren ERP-Suiten anbieten. Solche Software- UNTERNEHMENSINFORMATIONEN Anbieter werden in dieser Marktstichprobe ebenfalls Die Informationen der Teilnehmerunternehmen wer- nicht betrachtet, da auch bei ihnen der BI-Umsatz den von Lünendonk vertraulich behandelt. In der vor- deutlich unter 50,0 Prozent liegt. liegenden Marktstichprobe werden nur die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen unternehmensbezogen veröf- Die vorliegende Marktstichprobe ist die zwölfte Erhe- fentlicht. Alle anderen Antworten der Teilnehmer flie- bung der Lünendonk GmbH in diesem Marktsegment. ßen in die statistische Gesamtauswertungen ein. Im Rahmen der Untersuchungen wurden aktuell 26 Anbieter in Bezug auf Umsatz, Mitarbeiterzahl und Erfahren Sie in dieser Analyse der Lünendonk GmbH weitere Vergleichskennzahlen betrachtet. mehr über die Struktur und das Wettbewerbsumfeld des BI-Standard-Software-Marktes in Deutschland. Bei den untersuchten Unternehmen handelt es sich teilweise um spezialisierte BI-Standard-Software- Die unabhängige Lünendonk-Marktstichprobe wurde Hersteller, die sich nicht zu ihrem Unternehmen im in fachlicher Zusammenarbeit mit den Business- Speziellen sowie zum BI-Markt im Allgemeinen äußern Intelligence-Spezialisten Board, CP Corporate Planning, wollten. Die Umsatz- und Mitarbeiterzahlen dieser IDL, LucaNet und SAS erstellt. Unternehmen wurden – soweit möglich – auf Basis öffentlich zugänglicher Quellen geschätzt und gekenn- Wir wünschen Ihnen eine interessante und nützliche zeichnet. Lektüre! MARKTSTICHPROBE BEINHALTET KEIN RANKING Es ist eine Besonderheit des deutschen Markts für BI- Standard-Software, dass an der Spitze wenige umsatz- starke Unternehmen stehen, die deutsche Töchter US- amerikanischer Software-Unternehmen sind. Im Mittel- feld der Anbieter am deutschen BI-Markt bewegt sich Mario Zillmann eine Vielzahl mittelgroßer, auf Business Intelligence Leiter Professional Services, Lünendonk GmbH oder Business Analytics spezialisierter Software-Häuser, die entweder einstellige Millionenumsätze oder niedri- ge zweistellige Millionenumsätze verzeichnen. Die in dieser Marktstichprobe analysierten Unterneh- men sind in der Marktübersicht aus Gründen der Über- Ralf Bochtler sichtlichkeit nach der Höhe ihres Umsatzes mit Kunden Junior Consultant, Lünendonk GmbH in Deutschland geordnet. 5
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Executive Summary SAS WEITER MARKTFÜHRER IN DER UMSATZPROGNOSEN OPTIMISTISCH MARKTSTICHPROBE – PROGNOSEN FÜR DIE Die Anbieter prognostizieren für das Jahr 2014 ein KOMMENDEN JAHRE BEI KNAPP ZEHN PROZENT individuelles Umsatzplus von 15,9 Prozent für Deutsch- Der deutsche Markt wird auch in dieser Marktstichpro- land und 22,5 Prozent im Ausland. Auch dem Jahr be von SAS dominiert. Die deutsche Niederlassung des 2015 blicken die BI-Spezialisten optimistisch entgegen. amerikanischen Herstellers von Big-Data-Analytics- Die Prognosen liegen mit 17,0 Prozent für Deutschland Lösungen erzielte 2013 einen Umsatz von 128,8 Millio- und 28,6 Prozent für das Ausland auf einem noch nen Euro. höheren Niveau als 2014. Nach dem abgeschwächten Jahr 2013 erwarten die Anbieter wieder Impulse aus An zweiter Stelle der führenden BI-Software- dem Ausland, das aber von einem niedrigeren Niveau Spezialisten in der Lünendonk-Marktstichprobe folgt ausgeht. Teradata (geschätzter Umsatz in Deutschland 63,0 Mio. Euro), an dritter Position MicroStrategy mit einem Es gilt zu beachten, dass die Befragung von März bis geschätzten Deutschlandumsatz von 37,0 Millionen Mai 2014 durchgeführt wurde und somit in den Prog- Euro. Informatica und QlikTech komplettieren die nosen für 2014 das abgelaufene erste Quartal sowie Top 5 innerhalb der Marktstichprobe. die Auftragseingänge für das zweite Quartal enthalten sind. Folglich ist damit zu rechnen, dass das Jahr 2014 Eine wichtige Kennzahl für die Einschätzung des aktu- wiederum ein sehr erfolgreiches für die BI-Spezialisten ellen Geschäftsjahrs 2014 sind die Prognosen der BI- wird. Software-Spezialisten zur allgemeinen Markt- und individuellen Umsatzentwicklung. Die befragten Unter- LANGZEITANALYSE ZEIGT STARKE ANBIETER nehmen rechnen im Durchschnitt mit einem Anstieg Die erstmals durchgeführte Langzeitanalyse der teil- des allgemeinen Marktvolumens von 9,6 Prozent für nehmenden BI-Spezialisten zeigt, dass sechs Anbieter das aktuelle Geschäftsjahr. Auch die Prognosen für das eine sehr starke Performance in den vergangenen fünf Jahr 2015 fallen ähnlich optimistisch aus. Hier liegt der Jahren gezeigt haben. Folgende Unternehmen konn- geschätzte Durchschnittswert mit 9,5 Prozent nur leicht ten ihre jährlichen Umsätze in Deutschland im Mittel unter dem für 2014. Für die darauffolgenden Jahre bis seit 2009 überdurchschnittlich steigern: 2020 reduzieren die befragten Unternehmen die Board Deutschland (26,1 Prozent) Prognosen im Mittel ebenfalls nur leicht auf 9,0 Pro- prevero (24,3 Prozent) zent. QlikTech (20,9 Prozent) LucaNet (19,4 Prozent) Informatica (19,1 Prozent) evidanza (10,4 Prozent) 6
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ GROßES MARKTPOTENZIAL VON SAAS, BUSINESS nen auch künftig mit einer steigenden Nachfrage in ANALYTICS UND BPM diesem Segment seitens der Kunden. Die analysierten BI-Spezialisten sehen in den Themen SaaS, Business Analytics und Business Performance Die Anbieter sehen darüber hinaus auch den Bedarf Management großes Potenzial in den nächsten Jahren. von Self Service BI bei den Anwendern. Dieser lässt Anhand des Leistungsspektrums der Anbieter ist ein sich auf den Wunsch nach mehr Flexibilität und Ver- Trend – wenn auch zögerlich – in Richtung SaaS und antwortung bei den beteiligten Personen in den Kun- Cloud zu erkennen. Die klassischen Lizenzeinnahmen denunternehmen zurückführen. Zunehmend steht verschieben sich zunehmend in Richtung Wartung und nicht mehr nur das Front-End sondern auch das Back- Support. Eine Umstellung auf SaaS als Vertriebsmodell End im Fokus der Anwender. hat Folgen für die Umsatzentwicklung der Anbieter. Während beim klassischen Lizenzmodell die komplet- MOBILE BI ten Lizenzeinnahmen unmittelbar nach dem Kauf Der mobile Zugriff auf Business-Intelligence- verbucht werden, fallen bei SaaS die Einnahmen ver- Anwendungen gehört mittlerweile zu den Standardan- brauchsabhängig an. forderungen des Managements. Mobile BI sind Aktivi- täten und Technologien, die den Zugang zu entschei- Es ist zu erkennen, dass der Schritt in Richtung Soft- dungsrelevanten Daten per Smartphone oder Tablet ware as a Service und Cloud im BI-Umfeld sehr lang- ermöglichen. Den Trend in Richtung Mobile BI bestäti- sam voranschreitet. Amerikanische und asiatische gen die BI-Spezialisten bei deren Kunden. Die Ge- Unternehmen sind hier bereits weiter. Das liegt daran, schäftsleitung möchte zu jeder Zeit und ortsunabhän- dass in Deutschland Finanzdaten als besonders sensi- gig über die aktuellen und künftigen Geschäftsent- bel gelten, weswegen die deutschen Kundenunter- wicklungen informiert sein und selbstständigen Daten- nehmen noch skeptisch gegenüber den Cloud- zugriff haben. Modellen sind. CUSTOMIZING DER KUNDEN-SOFTWARE IST Die BI-Anbieter haben SaaS-Lösungen überwiegend GRÖßTE HERAUSFORDERUNG im Portfolio. Sie berichten, dass der Anteil der Kunden, Die Komplexität der BI-Systemlandschaft mit vielen die On-demand-Lösungen nachfragen, ansteigt. Meist Insellösungen sowohl in der IT als auch in den Fachbe- handelt es sich um einen Angebotsmix aus klassischem reichen führt oftmals zu einer sehr geringen Daten- Lizenz- und Cloud-Modell. Einige deutsche Anbieter qualität und erschwert die einheitliche Ermittlung und bestätigen in diesem Zusammenhang Kooperationen Darstellung der Kennzahlen. Aufgrund der sehr unter- mit IT-Service-Providern über Rechenzentrumskapazi- schiedlichen und vielfältigen Interessen in den Fachab- täten. teilungen ist die Individualisierung der Standard- Software eine große Herausforderung für die BI- „BUSINESS ANALYTICS/PREDICTIVE ANALYTICS“ Spezialisten. Dies zeigen die Einschätzungen und Be- UND „SELF SERVICE BI“ SIND MARKTTHEMEN FÜR wertungen der BI-Spezialisten im Hinblick auf die DEN GESCHÄFTSERFOLG Herausforderung für das eigene Unternehmen. Auf Um künftige Entwicklungen und Trends besser prog- Seiten der Kunden ist die Ableitung einer BI-Strategie nostizieren zu können, setzen die Kunden „Business- auf Basis der Unternehmensstrategie die größte Her- Analytics-/Predictive-Analytics“-Lösungen ein. Via ausforderung, die in der Zusammenarbeit der unter- hypothesengestützten respektive mustererkennenden schiedlichen Interessensgruppen (Business vs. IT) zu Methoden lassen sich künftige Entwicklungen und Konflikten führen kann. Trends erkennen und vorhersagen. Die Anbieter rech- 7
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Marktstruktur und Umsätze der Anbieter Im Jahr 2013 konnten die auf Business-Intelligence- SAS WEITER FÜHREND IN DER MARKTSTICHPROBE Standard-Software spezialisierten Anbieter erneut Der deutsche Markt für BI-Standard-Software wird kräftig zulegen. Die in der Marktstichprobe analysier- dominiert durch SAS Institute. Die deutsche Niederlas- ten Unternehmen haben ihre Umsätze im Durchschnitt sung des amerikanischen Herstellers von Business- um 12,5 Prozent gegenüber 2012 gesteigert. Im Ver- Analytics-Lösungen erzielte 2013 einen Umsatz von gleich dazu ist der gesamte IT-Markt respektive der 128,8 Millionen Euro. Standard-Software-Markt im vergangenen Jahr mit einer Steigerung von rund 6,0 Prozent deutlich schwä- An zweiter Stelle der führenden BI-Software- cher gewachsen. Dies ist eines der Indizien dafür, wie Spezialisten in der Lünendonk-Marktstichprobe folgt dynamisch das Business-Intelligence-Marktumfeld ist. Teradata (geschätzter Umsatz in Deutschland 63,0 Mio. Euro), an dritter Position MicroStrategy mit einem Insgesamt haben die analysierten Anbieter im Jahr geschätzten Deutschlandumsatz von 37,0 Millionen 2013 ein Volumen von 452,2 Millionen Euro erwirt- Euro. Informatica und QlikTech komplettieren die schaftet. 2012 lag das Volumen mit 417,2 Millionen Top 5 innerhalb der Marktstichprobe. Euro um 35 Millionen Euro unter dem des Jahres 2013. Bei einem von den Lünendonk-Experten geschätzten BI-MARKT WIRD VON US-AMERIKANISCHEN Marktvolumen von 1,3 Milliarden Euro erreichen die SPEZIALISTEN DOMINIERT analysierten Unternehmen eine Marktabdeckung von Es ist eine Besonderheit des deutschen Markts für BI- knapp 35,0 Prozent. Standard-Software, dass an der Spitze wenige umsatz- starke Unternehmen stehen, die deutsche Töchter US- Den größten prozentualen Umsatzsprung von amerikanischer Software-Unternehmen sind. Im Mittel- 150,0 Prozent verzeichnete die Informatica GmbH feld der Anbieter am deutschen BI-Markt bewegt sich durch die Übernahme der Heiler Software AG im Ok- eine Vielzahl mittelgroßer, auf Business Intelligence tober 2012. Informatica steigerte den Umsatz in oder Business Analytics spezialisierter Software-Häuser, Deutschland von geschätzten 16,0 Millionen Euro die entweder einstellige Millionenumsätze oder niedri- (2012) auf geschätzte 28,0 Millionen Euro (2013). ge zweistellige Millionenumsätze verzeichnen. Bei der Analyse der individuellen Umsatzveränderun- Allerdings sind die in dieser Marktstichprobe analysier- gen wird deutlich, dass lediglich drei in der Marktstich- ten Unternehmen in der Marktübersicht aus Gründen probe betrachteten Unternehmen Umsatzeinbrüche der Übersichtlichkeit nach der Höhe ihres Umsatzes hinnehmen mussten. Teils sind diese Umsatzrückgänge mit Kunden in Deutschland geordnet. auf strategische Neuausrichtungen und interne Um- strukturierungen zurückzuführen und nicht auf eine generelle Schwächephase des Marktumfelds. 8
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ LISTE DER TEILNEHMENDEN BI-STANDARD-SOFTWARE-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND 2013 Gesamtumsatz in Mio. Euro Inlandsumsatz Mitarbeiter (Nur Unternehmen in Mio. Euro in Deutschland mit Hauptsitz in Deutschland) Rang Unternehmen 2013 2012 2013 2012 2013 2012 1 SAS Deutschland GmbH, Heidelberg 128,8 134,6 551 546 2 Teradata GmbH, Augsburg *) 63,0 59,2 200 193 3 MicroStrategy Deutschland GmbH, Köln *) 37,0 35,9 110 104 4 Informatica GmbH, Frankfurt am Main *) 1) 28,0 16,0 188 78 5 QlikTech GmbH, Düsseldorf *) 27,0 24,0 120 115 6 IDL Beratung für integrierte DV-Lösungen GmbH Mitte, Schmitten 12,6 12,1 115 106 15,2 14,8 7 prevero AG, München 11,7 10,1 60 55 15,3 13,1 8 Comma Soft AG, Bonn *) 11,5 10,7 110 100 11,6 11,6 9 Cubeware GmbH, Rosenheim 10,5 10,5 114 110 12,0 11,5 10 CP Corporate Planning AG, Hamburg 10,1 9,4 114 116 12,0 11,3 11 Information Builders (Deutschland) GmbH, Eschborn *) 10,0 9,0 29 27 12 LucaNet AG, Berlin 8,0 7,0 120 74 10,0 8,8 13 Bissantz & Company GmbH, Nürnberg *) 7,9 7,9 85 75 9,0 9,0 14 Actuate GmbH, Frankfurt am Main *) 6,3 6,5 18 19 15 zetVisions AG, Heidelberg 5,8 5,7 53 52 7,5 7,3 16 Board Deutschland GmbH, Bad Homburg 5,2 4,4 40 25 17 Exasol AG, Nürnberg *) 4,8 4,5 59 55 4,8 4,5 18 Jedox AG, Freiburg 4,3 4,6 68 61 8,8 8,0 19 MIK GmbH, Reichenau 4,0 4,3 34 34 4,5 4,8 20 evidanza AG, Regensburg *) 2,8 2,8 46 46 4,0 4,0 21 macs Software GmbH, Zimmern ob Rottweil 2,5 2,0 20 16 3,5 3,0 22 Targit Deutschland, Hüfingen 1,5 1,2 8 8 23 RapidMiner GmbH, Dortmund 2) 1,2 1,1 22 18 2,1 1,9 24 mezzodata software solutions, Blaubeuren 0,4 0,4 3 3 0,5 0,5 *) Umsatz- und/oder Mitarbeiterzahlen teilweise geschätzt 1) Übernahme der Heiler Software AG im Oktober 2012 2) Ehemals Rapid-I GmbH Hinweis: Die Unternehmen Arcplan und Talend haben keine Angaben zu ihren Umsätzen gemacht. Aufgrund ihrer Unternehmensgröße und -struktur werden keine Geschäftszahlen veröffentlicht. Daher sind keine validen Schätzungen möglich und diese Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter sind nicht in der Aufstellung vertreten. 9
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Markt- und Umsatzprognosen Eine wichtige Kennzahl für die Einschätzung des aktu- Lünendonk die Anbieter sowohl nach den Umsatz- ellen Geschäftsjahrs 2014 sind die Prognosen der BI- prognosen für Deutschland als auch für das Ausland. Software-Spezialisten zur allgemeinen Markt- und individuellen Umsatzentwicklung. Da die Befragung Die Anbieter prognostizieren für das Jahr 2014 ein von März bis Mai 2014 durchgeführt wurde, sind in individuelles Umsatzplus von 15,9 Prozent für Deutsch- den Prognosen für 2014 bereits das abgelaufene erste land und 22,5 Prozent im Ausland. Auch dem Jahr Quartal sowie die Auftragseingänge für das zweite 2015 blicken die BI-Spezialisten optimistisch entgegen. Quartal enthalten. Die Prognosen liegen mit 17,0 Prozent für Deutschland und 28,6 Prozent für das Ausland auf einem noch Die befragten Unternehmen rechnen im Durchschnitt höheren Niveau als 2014. mit einem Anstieg des allgemeinen Marktvolumens von 9,6 Prozent für das aktuelle Geschäftsjahr. Der Es gilt zu beachten, dass die von Lünendonk befragten Median (Zentralwert) bestätigt diesen Wert mit 10,0 Unternehmen mehrheitlich in Deutschland tätig sind Prozent. Die Spanne der angegebenen Marktprogno- respektive deutsche Tochterunternehmen von interna- sen für 2014 reicht dabei von 3,0 Prozent bis 15,0 Pro- tionalen Unternehmen sind. Die Prognosen für das zent im Maximum. Folglich ist keiner der Anbieter der Ausland gehen somit von einem deutlich niedrigeren Meinung, dass sich der Markt rückläufig entwickeln Niveau aus, da der ausländische Umsatzanteil deutlich wird. niedriger als der deutsche ist. Auch die Prognosen für das Jahr 2015 fallen ähnlich „Es ist sehr wichtig, international aufgestellt zu optimistisch aus. Hier liegt der Durchschnittswert mit sein. Dies sieht man auch an den großen interna- 9,5 Prozent nur leicht unter dem für 2014. Für die tionalen Software-Konzernen, die mit ihrer glo- darauffolgenden Jahre bis 2020 reduzieren die befrag- balen strategischen Ausrichtung Vorreiter waren. ten Unternehmen die Prognosen im Mittel ebenfalls nur leicht auf 9,0 Prozent. Der Eintritt in neue Länder benötigt aber einen sehr langen Atem.“ UMSATZPROGNOSEN CEO eines internationalen BI-Spezialisten Neben den Marktprognosen befragt Lünendonk die BI-Software-Spezialisten auch hinsichtlich der individu- Beim Vergleich der Markt- und Umsatzprogosen zeigt ellen Umsatzprognosen für die Jahre 2014 und 2015. sich, dass keines der befragten Unternehmen die all- Hier ist ebenfalls wieder zu berücksichtigen, dass in gemeine Marktentwicklung höher als die individuelle den Angaben das abgelaufene erste Quartal enthalten Umsatzentwicklung einschätzt. Die eigene Perfor- ist. mance wird aber in der Regel optimistischer einge- schätzt als der Markt bzw. der Wettbewerb – somit ist Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen des deut- dieses Ergebnis nicht überraschend. schen und internationalen Marktumfelds befragte 10
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ GESAMTUMSATZWACHSTUM UND -ERWARTUNG 2007 BIS 2014 IM VERGLEICH MIT DEM DEUTSCHEN BIP (REAL) 25% 21,5% Prognose 20% 22,5% 19,3% Veränderungen in Prozent gegenüber Vorjahr 15% 15,9% 11,3% 12,5% 9,1% 9,3% 10% 6,1% 5,3% 6,1% 4,9% 5,1% 5% 3,3% 3,5% 5,3% 1,1% 4,0% 0,7% 0,4% 1,9% 3,3% 0% -5,2% -5% -5,1% -10% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Prognose für 2014 1) Standard-Software-Markt BI-Software: Effektives Umsatzwachstum BIP real 1) Quelle: Statistisches Bundesamt Abbildung 1: Der BI-Software-Markt ist deutlich dynamischer als der Standard-Software-Markt. MARKTENTWICKLUNG UND -PROGNOSEN 9,6% Marktentwicklung 2014 10,0% 9,5% Marktentwicklung 2015 Mittelwert 10,0% Median 9,0% Marktentwicklung 2016 - 2020 p. a. 9,0% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% Abbildung 2: Die Marktprognosen der Anbieter liegen jährlich bei knapp 10,0 Prozent bis 2020. 11
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Sonderkapitel: Internationale BI-Anbieter Um einen besseren Überblick über Dienstleister und zahlen liegen nur unzureichende Informationen vor, deren Unternehmensgröße zu erhalten hat Lünendonk sodass diese nicht dargestellt werden. in diesem Jahr erstmals eine zusätzliche Auflistung mit den internationalen Gesamtumsätzen der teilnehmen- An der dritten Stelle folgt mit Informatica ein Anbieter, den Unternehmen erstellt, die ihren Hauptsitz nicht in der im internationalen Ranking weiter vorne als im Deutschland haben. Hierfür wurden die Unternehmen deutschen liegt. Mit einer Mitarbeiterzahl von 3.234 gebeten, neben den Umsätzen der deutschen Gesell- erwirtschaftete Informatica im Geschäftsjahr 2013 einen schaft auch diejenigen des internationalen Mutterun- weltweiten Umsatz von 714,0 Millionen Euro. ternehmens anzugeben. Der Vergleich der Umsätze in Deutschland mit den SAS AUCH INTERNATIONAL AN DER SPITZE entsprechenden globalen Umsätzen verdeutlicht, dass Das Unternehmen SAS Institute Inc. ist nicht nur im der deutsche Markt nur einen sehr kleinen Anteil am deutschen Markt an der Spitze der teilnehmenden BI- Gesamtumsatz ausmacht. Im Durchschnitt beträgt der Spezialisten, sondern mit einem Umsatz von 2,3 Milli- deutsche Umsatzanteil am Gesamtumsatz nur 7,4 arden Euro im Geschäftsjahr 2013 und 13.764 Mitarbei- Prozent. Lediglich beim Schweizer BI-Spezialist Board tern auch im internationalen Vergleich. An der zweiten International liegt der deutsche Anteil mit 19,6 Prozent Position liegt mit Teradata Corporation der BI- auf einem etwas höheren Niveau. Mit deutlichem Spezialist, der auch im deutschen Vergleich auf diesem Abstand von 8,5 Prozent folgt an zweiter Position des Platz rangiert. Der Umsatz von Terradata belief sich im höchsten Deutschlandumsatzanteil MicroStrategy Inc. Jahr 2013 auf 2,0 Milliarden Euro. Bei den Mitarbeiter- GESAMTUMSÄTZE DER INTERNATIONALEN SOFTWARE-UNTERNEHMEN Gesamtumsatz Mitarbeiter in Mio. Euro 1) gesamt Rang Unternehmen 2013 2012 2013 2012 1 SAS Institute Inc. 2.274,1 2.233,7 13.764 13.442 2 Teradata Corporation 2.027,1 2.074,2 10.800 10.200 3 Informatica Corporation 714,0 631,7 3.234 2.814 4 MicroStrategy Inc. 433,7 440,0 3.158 3.221 5 QlikTech International AB 354,3 310,9 1.700 1.500 6 Actuate Corporation 101,7 108,2 545 622 7 Targit A/S 32,1 31,7 83 80 8 Board International S.A. 26,5 21,4 150 130 9 Information Builders Inc. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. = keine Angabe 1) Umrechnungskurse: 2013: 1 US Dollar (USD) = 0,7530 Euro (EUR); 2012: 1 US Dollar (USD) = 0,7783 Euro (EUR) Hinweis: Aufgrund fehlender Informationen ist eine Darstellung der Umsatz- und Mitarbeiterangaben bei Information Builders nicht möglich. 12
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Langzeitanalyse von 2009 bis 2013 – Der Fünfjahresvergleich Die Lünendonk GmbH analysiert in diesem Kapitel zum Die Berechnung erfolgte anhand der jährlichen Wachs- ersten Mal die Unternehmen in einem Langzeitver- tumsraten in Deutschland. Der Mittelwert der jährli- gleich. Der Vergleich zeigt die Geschäftsentwicklung chen Wachstumsraten von 2009 bis einschließlich 2013 der analysierten BI-Software-Spezialisten von 2009 bis wurde als relevante Berechnungsgröße gewählt. Es gilt 2013. Der Untersuchungszeitraum fällt somit in die zu beachten, dass die Angaben teilweise auf Schät- Zeiträume während und nach der Finanzmarkt- und zungen durch Lünendonk basieren. Wirtschaftskrise. Gerade in diesen Jahren standen sowohl die Beratungshäuser und BI-Spezialisten als Die Berechnung wird am Beispiel QlikTech erläutert. auch deren Kunden vor großen Herausforderungen, da Wachstum von 2008 auf 2009: 32,6 Prozent viele IT-Projekte gestoppt wurden. Wachstum von 2009 auf 2010: 42,6 Prozent Wachstum von 2010 auf 2011: 26,4 Prozent METHODIK Wachstum von 2011 auf 2012: 11,1 Prozent Die nachfolgende Übersicht zeigt diejenigen Unter- Wachstum von 2012 auf 2013: 12,5 Prozent nehmen, von denen seit 2009 durchgehende Informa- Der Mittelwert der aufgeführten jährlichen Wachs- tionen zum Umsatz in Deutschland zugänglich waren. tumsraten in Deutschland beträgt 20,9 Prozent. JÄHRLICHE WACHSTUMSRATEN DER BI-SPEZIALISTEN VON 2009 BIS 2013 IN DEUTSCHLAND Board Deutschland 26,1% prevero 1) 24,3% QlikTech 20,9% LucaNet 19,4% Informatica 1) 19,1% evidanza 10,4% Cubeware 6,8% Information Builders (Deutschland) 5,4% MicroStrategy Deutschland 5,4% CP Corporate Planning 5,1% IDL 4,6% SAS Deutschland 4,5% Bissantz & Company 4,2% Teradata 1,0% Actuate 1,0% zetVisions 0,0% MIK -0,6% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 1) Unter anderem bedingt durch anorganisches Wachstum Abbildung 3: Fast alle analysierten Anbieter konnten in den letzten fünf Jahren ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. 13
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Die Performance der BI-Spezialisten in den vergange- stärkeres Wachstum als der BI-Gesamtmarkt. Das zeigt, nen sechs Jahren zeigt, dass sowohl die deutschen dass das Produkt von Board den Bedarf in den ver- Unternehmen als auch die Tochtergesellschaften inter- gangenen Jahren getroffen hat und von einer starken nationaler Anbieter im deutschen Markt starkes Fachanwenderorientierung profitiert. Wachstum verzeichneten. Bei dem BI-Spezialisten evidanza (Platz sechs) ist fest- Bei den Top-5 der stärksten Performer in den vergan- zustellen, dass die beiden vergangenen Jahre jeweils genen fünf Jahren liegen die durchschnittlichen durch eine Stagnation gekennzeichnet waren. Der Wachstumsraten pro Jahr zwischen 19,1 Prozent und Wert läge bei kontinuierlich steigenden Umsätzen – 26,1 Prozent. Aufgrund des deutlichen Abstands zu wie es von 2009 bis 2011 der Fall war – bei rund 20,9 evidanza (Platz sechs), bietet sich eine nähere Betrach- Prozent. tung der Plätze ein bis fünf an. Bei Board und QlikTech handelt es sich um deutsche Bei drei (Board, QlikTech, Informatica) der fünf Unter- Tochterunternehmen internationaler Konzerne, die von nehmen handelt es sich um deutsche Tochtergesell- globalen Strukturen und zentralen Steuerungsabtei- schaften international agierender Konzerne mit Haupt- lungen profitieren. Die jeweiligen Landesgesellschaften sitz außerhalb Deutschlands. sind meist reine Vertriebsgesellschaften, die keine oder zumindest nur geringe Kosten für die Entwicklung der Die beiden BI-Spezialisten LucaNet und prevero haben Software oder des Marketings zu tragen haben. ihren Hauptsitz in Deutschland und erzielen auch den Hauptanteil ihres Umsatzes in Deutschland. Das hohe Die Übernahme der Heiler Software AG im Oktober Wachstum von prevero basiert stark auf der Übernah- 2012 durch Informatica führte zu einem Wachstum von me des fast gleich großen österreichischen Software- 75,0 Prozent von 2012 auf 2013 dar. Der Zukauf von Herstellers Winterheller im Juni 2011. Dadurch konnte Heiler brachte Informatica einen zusätzlichen Umsatz prevero den Umsatz von 2010 auf 2011 um 86,8 Pro- von rund 20 Millionen Euro ein. zent steigern. Hervorzuheben sind besonders die Unternehmen, die Board, als wachstumsstärkstes Unternehmen, steigerte diese starke Performance durch rein organisches den Umsatz von 2008 auf 2009 um 64,3 Prozent und Wachstum erreichen konnten. verzeichnete auch in den Folgejahren durchgehend ein 14
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Kunden und Neukunden Nachdem sich die Nachfrage nach BI-Standard- Ein weiterer Grund ist, dass Kunden Einzellösun- Software im vergangenen Jahr etwas abgeschwächt hatte, stieg die Nachfrage im Geschäftsjahr 2013 wie- gen in den Anwendungsfeldern Konsolidierung, der an. Dies zeigt sich auch in der Anzahl der hinzu- Planung, Analyse und Reporting immer häufiger gewonnenen Neukunden. Die Neukundenquote (An- durch integrierte Software-Pakete und ganzheit- teil der Neukunden an der Gesamtkundenzahl) lag mit liche Lösungen ersetzen. durchschnittlich 10,1 Prozent fast doppelt so hoch wie die von 2012 (5,7 Prozent). Das Wachstum resultiert Diese integrierten Software-Lösungen werden in den jedoch nicht nur aus der steigenden Neukundenquote, folgenden Kapiteln mit Business-Performance- sondern auch aus dem Ausbau der Vertriebsaktivitäten Management-Lösungen (BPM) näher erläutert. zu den Bestandskunden sowie aus Release-Wechseln und Updates. MEHR ANWENDER BEI BESTANDSKUNDEN BI-Software-Anbieter erzielen den Großteil ihres Um- Von den in dieser Marktstichprobe analysierten BI- satzes mit dem Verkauf von Lizenzen. Die Höhe der Software-Unternehmen konnten sieben Anbieter eine Einnahmen richtet sich in der Regel nach der Anzahl Neukundenquote von mindestens 10,0 Prozent errei- der Anwender im Kundenunternehmen, für die eine chen. Lizenz erworben werden muss, und nach dem Umfang der Software. So kann es durchaus lukrativer sein, eine Im statistischen Mittel arbeiteten die analysierten BI- bereits entwickelte BI-Standard-Software an Kunden Software-Hersteller im Jahr 2013 mit 1.278 Kunden zu verkaufen, die allein aufgrund ihrer Unternehmens- zusammen. Davon belief sich die durchschnittliche größe mehr Lizenzen benötigen, als an eine Vielzahl Zahl an Neukunden auf 98. Zum Vergleich: 2012 waren kleinerer Kundenunternehmen mit vergleichsweise es 1.203 Bestandskunden und 69 Neukunden. Die wenigen Nutzern. positiven Umsatzentwicklungen der betrachteten BI- Software-Hersteller lassen auf ein ausgewogenes Ver- In den letzten Jahren hat sich die durchschnittliche hältnis aus Cross-Selling bei Bestandskunden und der Zahl der Anwender, für die Lizenzen beschafft werden, Gewinnung neuer Kunden schließen. laut Angaben der von Lünendonk befragten BI- Software-Anbieter jährlich erhöht. In diesem Jahr hat Hintergrundgespräche von BI-Spezialisten und Lünen- sich die Anzahl der Anwender pro Kunden sowohl bei donk-Experten zeigen, dass der Umsatz pro Kunde bei den Bestands- als auch bei den Neukunden reduziert. den Neukunden meist höher als bei Bestandkunden ist. Der Grund für diese Veränderung ist die im Vergleich Dies hängt zum Teil damit zusammen, dass die Anbie- zum Vorjahr geänderte Stichprobe. Die Ergebnisse ter immer öfter größere Unternehmen mit tendenziell erlauben an dieser Stelle nur wenig Interpretations- mehr Software-Usern als Kunden gewinnen und damit spielraum für mögliche Schlussfolgerungen und sollten die Lizenzeinnahmen höher sind. daher auch nicht dahin gehend interpretiert werden, 15
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ dass die Anzahl von Usern bei den Anwendern gesun- gen“ zeigt sehr deutlich, dass die Verantwortlichen aus ken ist. den Fachbereichen ein sehr großes Potenzial bei Mo- bile Enterprise sehen. Bei der Befragung wurde der Es ist nach wie vor von steigenden Userzahlen bei den Begriff Mobile Enterprise so definiert, dass Mitarbeiter Anwendern auszugehen, da Business-Intelligence kein über Smartphones oder Tablets auf Unternehmens- reines Controlling-Instrument mehr ist, sondern auch prozesse und Daten zugreifen können. Damit geht das für Fachbereiche von immer größerer Bedeutung ist. Konzept weit über die mobile Nutzung von Standard- Hier arbeiten in der Regel mehr Mitarbeiter, die indivi- funktionen (E-Mail, Kalender, Kontakte) hinaus. duelle Zugangsrechte zur Software benötigen. Somit wird auch künftig damit zu rechnen sein, dass Ein weiterer Faktor für die Zunahme der Lizenzen bei die Anzahl der Anwender von Business-Intelligence- Neukunden ist die hohe Nutzung von BI-Tools auf Software zunehmen und der Trend der letzten Jahre mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones. Die fortgesetzt wird. ® im Frühjahr 2014 veröffentlichte Lünendonk -Studie „Mobile Enterprise Review – Mehr Strategie wa- DIE ZAHL DER ANWENDER PRO KUNDE DIFFERIERT BEI BESTANDSKUNDEN UND NEUKUNDEN NUR WENIG 28 Anzahl Anwender pro Kunde 17 Mittelwert Median 25 Anzahl Anwender pro Neukunde 13 0 5 10 15 20 25 30 Abbildung 4: Der Vergleich zwischen Mittelwert und Median zeigt, dass einige Anbieter deutlich über dem Durchschnitt bei der Anzahl der Software-User pro Kunde liegen. 16
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Marktpotenzial von SaaS, Business Analytics und Business Performance Management Neben dem klassischen Lizenzgeschäft gewinnt seit im Neugeschäft immer weniger klassische Lizenzmo- einigen Jahren auch Software als Service (Software as a delle geben. Service; SaaS) an Bedeutung. Das Geschäftsmodell SaaS ist eine Alternative zum klassischen Software- Eine Umstellung auf Software as a Service als Ver- Lizenz-Modell, bei dem der Kunde mit dem Kauf der triebsmodell hat Folgen für die Umsatzentwicklung der Lizenz ein Nutzungsrecht an der Software erwirbt. Der Anbieter. Während beim klassischen Lizenzmodell die Software-Hersteller gewährleistet hier lediglich die kompletten Lizenzeinnahmen unmittelbar nach dem Funktionsfähigkeit der Software auf definierten IT- Kauf verbucht werden, fallen bei SaaS die Einnahmen Infrastrukturen und Betriebssystemen. Um die Installa- verbrauchsabhängig an. Die Umsätze der Anbieter tion der Software, Anpassungen, den Betrieb, das werden folglich am Anfang einer Umstellung auf Soft- Backup, die Wartung und Updates muss sich der Li- ware as a Service zurückgehen, bis eine breite Kun- zenzinhaber selber kümmern. In der Regel beinhalten denbasis erreicht ist. Viele Software-Anbieter stellen im Business Analytics 50% 30% 20% Lizenzverträge auch Vereinbarungen über Wartung Vertrieb bereits schrittweise auf Cloud-Modelle um. und Support. Gerade junge Kundenunternehmen, die eine schnelle und flexible Software-Anbindung benötigen, zeigen Bei SaaS nutzt der Anwender die BI-Software direkt sich gegenüber dem Cloud-Modell sehr aufgeschlos- Business Performance Management/ 25% 55% 20% von der Webseite des Anbieters auf seinem Corporate Arbeits- Performance Management sen. platzrechner oder seinem mobilen Endgerät. Imple- mentierungskosten fallen bei weniger komplexen BUSINESS INTELLIGENCE AS A SERVICE Applikationen und IT-Umgebungen nicht oder nur in geringem Maße an. Je komplexerBusiness die IT-Landschaft Intelligence as a Service 20% 40% 20% 15% 5% des Kunden, in die eine Software eingebettet werden muss, ist, desto aufwendiger gestaltet sich allerdings 0% 20% 40% 60% 80% 100% die Implementierung. sehr große Bedeutung große Bedeutung neutral geringe Bedeutung keine Bedeutung Die Abrechnung für die Nutzung erfolgt entweder Abbildung 5: Bedeutung von BIaaS aus Sicht der Anbieter über eine monatliche Pauschale oder mittels einer nutzungsabhängigen Gebühr (pay per use). Aufgrund der skizzierten Erläuterungen verwundert es nicht, dass die Mehrheit (60,0 Prozent) der befragten Viele BI-Standard-Software-Anbieter haben ihre Lö- Anbieter BI as a Service eine „große“ bis „sehr gro- sungen bereits auf den Betrieb innerhalb der Cloud- ße“ Bedeutung beimisst. Weitere 20,0 Prozent sind Modelle großer IT-Konzerne wie IBM, SAP, Microsoft dem gegenüber neutral eingestellt und bei nur 20,0 oder Oracle hin ausgerichtet. Gerade für bestimmte Prozent spielt BI as a Service eine „geringe“ bis „kei- Anwendungsbereiche von Business Intelligence wird es ne“ Bedeutung. 17
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Die Anbieter rechnen zwar mit einer höheren Nachfra- bank vor, sondern dezentral in unterschiedlichen Un- ge seitens der Kunden nach SaaS- oder Cloud- ternehmenseinheiten und verstreuten IT-Systemen. Lösungen, der Kundenanteil liegt aber weiterhin unter Eine weitere Herausforderung ist die geforderte Abfra- 5,0 Prozent. gegeschwindigkeit, in der die Daten ausgewertet und visualisiert werden müssen. So müssen beispielsweise „Beim Thema CRM sind Cloud-Modelle bereits die Daten in (Einzel-)Handelsunternehmen in Echtzeit angekommen. Bei Business Intelligence sind die vorliegen, um die aktuellen Lagerbestände im Blick zu haben und Leerbestände zu vermeiden. In der Kon- Anwender aufgrund der vertraulichen Finanzda- sumgüterbranche hätten Leerbestände dramatische ten noch vorsichtiger eingestellt. Unternehmen Folgen. aus dem Ausland sind bei diesem Thema schon deutlich weiter als in Deutschland.“ Die notwendigen Informationen müssen also in Echt- Board Member eines BI-Spezialisten zeit oder zumindest tagesaktuell vorliegen. Schnelle Auswertungen sind heutzutage möglich, da die Tech- BUSINESS ANALYTICS nologiekosten für Rechnerkapazitäten und Chips zu- rückgegangen sind. Dies führte zu neuen Methoden Business Analytics 50% 30% 20% der Datenauswertung, wie In-Memory oder Hadoop. Analog zum Vorjahr bemisst kein befragter Anbieter die Bedeutung von Business Analytics als gering oder 0% 20% 40% 60% 80% 100% sehr große Bedeutung große Bedeutung neutral geringe Bedeutung keine Bedeutung noch niedriger. 80,0 Prozent der Befragten messen Business Analytics eine „sehr große“ oder „große Be- Abbildung 6: Bedeutung von Business Analytics aus Sicht der deutung“ zu. Damit liegt der Wert zwar unter dem von Anbieter. 2012 (94,4 Prozent), jedoch ist der Anteil derjenigen, für die Business Analytics eine „sehr große Bedeu- Business Analytics ist eine Erweiterung von Business tung“ hat, von 44,4 (2012) auf 50,0 Prozent (2013) Intelligence. Hier geht es weniger darum, mit den gestiegen. vorhandenen Daten aktuelle Herausforderungen und Probleme aufzuzeigen, sondern mithilfe von Werkzeu- BUSINESS PERFORMANCE MANAGEMENT/ gen die künftige Entwicklung zu prognostizieren. CORPORATE PERFORMANCE MANAGEMENT Diese Weiterentwicklung von Business Intelligence wird Business Performance Management/ 25% 55% 20% als Business Analytics oder Predictive AnalyticsManagement Corporate Performance be- zeichnet. Einige Anbieter wie SAS Institute haben ihren Schwerpunkt auf Big Data Analytics. 0% 20% 40% 60% 80% 100% Ein kritischer Faktor bei Business Analytics ist die sehr große Bedeutung große Bedeutung neutral geringe Bedeutung keine Bedeutung schnelle Zusammenführung von teilweise riesigen Abbildung 7: Bedeutung von BPM/CPM aus Sicht der Anbieter. Datenmengen und unterschiedlichen Datenformaten (z. B. ERP, CRM, unstrukturierte Textdateien) zu rele- Business Performance Management oder auch Corpo- vanten, entscheidungsvorbereitenden Kennzahlen. Die rate Performance Management ist die Kombination Daten liegen in der Regel nicht zentral in einer Daten- unterschiedlicher Anwenderwerkzeuge zur Planung und Steuerung verschiedener Fachbereiche. 18
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Per Definitionen handelt es sich beim Business Perfor- tigt. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielen die be- mance Management (BPM) um die ganzheitliche und fragten Anbieter durchschnittlich mit integrierten Busi- systematische Planung und Steuerung eines Unter- ness-Performance-Management-Lösungen. Bei der nehmens oder von Unternehmensteilen, bestehend detaillierten Analyse der Angaben ist auffällig, dass es aus Anwendungen für: viele Unternehmen gibt, deren Anteil bei 100,0 Prozent Konsolidierung, liegt und viele Anbieter, die keine BPM-Lösungen Planung, anbieten. Es handelt sich meist um die kleinen speziali- Analyse, sierten Anbieter, die BPM-Lösungen nicht offerieren. Reporting. Besonders Großunternehmen und Konzerne arbeiten Die hohe Bedeutung dieses Themas zeigt die Bewer- bereits seit einigen Jahren mit ganzheitlichen Business- tung der Anbieter. 80 Prozent schätzen das Marktpo- Intelligence-Lösungen. Diese Kundenklientel kann tenzial von BPM als mindestens „groß“ und kein An- aufgrund ihrer internationalen Strukturen nur von bieter als „gering“ ein. größeren Providern betreut werden, was erklärt, wa- rum die umsatzstarken Anbieter ausschließlich inte- „Insellösungen sind nicht mehr zeitgemäß und grierte Lösungen bei den Kunden implementieren. werden von den Kunden immer seltener ange- Der Trend zu ganzheitlichen Lösungen wird zuneh- fragt. Die ganzheitliche Lösung steht im Vorder- mend auch vom Mittelstand getrieben, damit Risiken grund, die eben nicht mehr nur aus dem Control- und Chancen frühzeitig erkannt werden. Die Kunden ling oder dem Finanzbereich gefordert wird.“ implementieren jedoch meist nicht gleich zu Beginn Board Member eines BI-Spezialisten eine ganzheitliche Lösung, sondern nutzen ein modu- lares Portfolio eines BI-Spezialisten und erweitern Diese Aussage wird auch von den Ergebnissen einer dieses je nach Bedarf sukzessive. Analyse des Umsatzanteils mit BPM-Lösungen bestä- 19
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Bedeutung von Marktthemen für den Geschäftserfolg der Anbieter Die Lünendonk-Analysten befragten die BI-Spezialisten „Beim Thema Self Service BI stehen nicht mehr auch nach deren Einschätzung zu bestimmten Markt- trends und deren Auswirkung auf den individuellen nur die Front-End-Anwendungen im Fokus der Geschäftserfolg. Auf eine Skala von -2 = „keine Bedeu- Anwender. Die Kunden wollen zunehmend auch tung“ bis +2 = „sehr große Bedeutung“ bewerteten die mehr auf die Back-End-Strukturen zugreifen auf BI spezialisierten Software-Anbieter „Business können und flexibel sein. Es muss aber immer Analytics/Predictive Analytics“ und „Self Service BI“ mit sichergestellt werden, dass der Gesamtaufwand einem Durchschnittswert von 1,11 am höchsten. durch ein fehlerhaftes Nutzen nicht erhöht wird oder dann wieder Insellösungen entstehen. Unter Self Service BI versteht man Software, Datenar- CEO eines BI-Spezialisten chitektur und organisatorische Rahmenbedingungen, um die Agilität für Business Intelligence zu gewährleis- ten. Das Ziel von Self Service BI ist, technisch versierten Business Performance Management ist für den Ge- Anwendern mehr Verantwortung und mehr Rechte für schäftserfolg der Anbieter weiter von großer Bedeu- die Nutzung eines BI-Software-Werkzeugs zu übertra- tung. Bei Business Analytics und Self Service BI handelt gen. Der Anwender ist dadurch flexibler in der Modifi- es sich um aktuelle Themen, die von den Anbietern kation und Integration von Daten und verringert die vergleichsweise hoch bewertet werden. Wegen des Abhängigkeit zu externen IT-Providern oder der inter- bereits hohen Umsatzanteils, der mit BPM erzielt wird, nen IT-Abteilung. ist darüber hinaus nachzuvollziehen, dass das Wachs- tumspotenzial mit BPM niedriger eingeschätzt wird. BUSINESS ANALYTICS/PREDICTIVE ANALYTICS UND SELF SERVICE BI SIND DIE BEDEUTENDSTEN MARKTTHEMEN FÜR DIE ANBIETER Business Analytics/Predictive Analytics 1,11 Self Service BI 1,11 Mobile BI 0,89 Business Performance Management 0,79 Big Data 0,79 Software as a Service/Cloud 0,47 0 1 2 Abbildung 8: SaaS und Cloud sehen die Anbieter (noch) nicht als oberste Priorität. 20
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Einsatzbereiche von Business Intelligence DURCHDRINGUNGSGRAD VON BUSINESS INTELLIGENCE IM FINANZWESEN AM HÖCHSTEN Finanzwesen 32,1% Vertrieb 17,7% Unternehmenssteuerung/Risikomanagement 14,7% Marketing 10,9% Produktion/Fertigung 8,4% Logistik/Einkauf 7,6% IT/Prozesssteuerung 6,1% Personalwesen 2,5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Abbildung 9: Die Anbieter sehen im Vertrieb hohes Potenzial für den BI-Einsatz. Vor allem aus Geschäftsbereichen mit hohem Daten- „Im Vertrieb steckt für die Anbieter hohes Poten- aufkommen, die aus der Analyse unterschiedlicher zial, mit dem schnelles Wachstum erreicht wer- Informationen Entscheidungen zu treffen haben, kommt eine hohe Nachfrage nach Business- den kann. Die Kunden nutzen die BI-Tools, um Intelligence- und Business-Analytics-Werkzeugen. neue Vertriebsmethoden einzuführen und die Demzufolge liegt der höchste Durchdringungsgrad Fachabteilung zukunftsgerichtet aufzustellen. von Business Intelligence mit 32,1 Prozent im Finanz- Hier steht besonders die langfristige Ausrichtung wesen. im Vordergrund.“ Board Member eines BI-Spezialisten An zweiter Stelle der Unternehmensbereiche, in denen Business Intelligence am stärksten eingesetzt wird, ist Mit jeweils zwischen 10,0 und 15,0 Prozent Umsatzan- der Vertrieb. Dieser Fachbereich hat in den vergange- teil folgen die Fachbereiche „Unternehmenssteue- nen Jahren sukzessive an Bedeutung gewonnen und rung/Risikomanagement“ und „Marketing“ auf den es wird auch künftig mit einer starken Nachfrage von- weiteren Platzierungen. seiten der Anbieter gerechnet. 21
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ ANBIETER RECHNEN KÜNFTIG MIT WEITER kauft?“ „In welchen geographischen Regionen gehen STEIGENDER NACHFRAGE Umsatz und Ertrag zurück?“ All diese Fragen sind von Die BI-Spezialisten rechnen auch in Zukunft mit einer besonders wichtiger Bedeutung für die Kunden und steigenden Nachfrage nach Business-Analytics- deren Erfolg. Anwendungen in den meisten Fachbereichen. Ledig- lich im Personalwesen und in der IT/Prozesssteuerung Besonders stark kommt Business Analytics generell in rechnet jeweils weniger als die Hälfte der befragten Fachbereichen zur Anwendung, in denen mit großen Unternehmen mit einer „starken“ respektive „sehr Datenvolumina und heterogenen Datenquellen gear- starken“ Nachfrage in den nächsten beiden Jahren. beitet werden muss. Darüber hinaus spielt der Zeit- raum, innerhalb dessen Analysen vorliegen sollen, eine Die stärkste Nachfrage sehen die BI-Spezialisten im entscheidende Rolle für Investitionen in Business Ana- Vertrieb. Über 94,0 Prozent rechnen in den kommen- lytics. den zwei Jahren mit einer „starken“ bis „sehr star- ken“ Nachfrage. Mit Business Analytics kann der künf- Für die Fachbereiche „Logistik/Einkauf“ und „Produkti- tige Geschäftserfolg prognostiziert und geplant wer- on/Fertigung“ treffen diese Kriterien ebenfalls zu. den. Jeweils über 80,0 Prozent der befragten Anbieter rech- nen in diesen beiden Abteilungen mit einer „star- „Wie ist die Auftragslage im nächsten Monat?“ „Wel- ken“ bis „sehr starken“ Nachfrage nach Business- che Produkte werden in einem halben Jahr aufgrund Analytics-Lösungen in den nächsten zwei Jahren. saisonaler Schwankungen häufig oder selten ver- ANBIETER RECHNEN MIT STEIGENDER NACHFRAGE AUS FAST ALLEN FACHBEREICHEN Vertrieb 52,9% 41,2% 5,9% Logistik/Einkauf 35,3% 52,9% 11,8% Produktion/Fertigung 35,3% 47,0% 11,8% 5,9% Finanzwesen 33,3% 44,5% 22,2% Marketing 33,3% 44,5% 11,1% 11,1% Unternehmenssteuerung/Risikomanagement 29,4% 41,2% 23,5% 5,9% IT/Prozesssteuerung 19,9% 26,7% 26,7% 26,7% Personalwesen 43,7% 37,5% 12,5% 6,3% 0% 20% 40% 60% 80% 100% sehr starke Nachfrage starke Nachfrage durchschnittliche Nachfrage geringe Nachfrage keine Nachfrage Abbildung 10: Nachfrage kommt nicht mehr nur aus der IT, sondern zunehmend aus den Fachbereichen. 22
LÜNENDONK®-MARKTSTICHPROBE 2014 „BUSINESS INTELLIGENCE ALS KERNKOMPETENZ“ Business Performance Management & Business- Intelligence-Projekte und deren Treiber Business Intelligence und Business Performance Ma- Officer (CFO) mit einer durchschnittlichen Bewertung nagement gewinnen in den letzten Jahren immer mehr von 0,9. In der Regel ist der CFO Teil der Geschäftsfüh- an Bedeutung. Aus diesem Grund befragte Lünendonk rung und kann prinzipiell zu obigem Punkt addiert die BI-Spezialisten nach den Treibern und Initiatoren werden. Aufgrund der Hauptanwendung von Business der Projekte bei deren Kunden. Die Abfrage wurde so Intelligence in der Finanzabteilung wurde der CFO konzipiert, dass sowohl Business-Performance- aber bewusst als Finanz-Geschäftsführer separat in die Management- als auch Business-Intelligence-Projekte Befragung aufgenommen. getrennt abgefragt wurden. Im vergangenen Jahr gaben die BI-Spezialisten nur an, wer in den Kunden- Für die Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten der An- unternehmen über den Einsatz der Software entschei- bieter ist aber auch der Finanzbereich ein wichtiger det. Ansprechpartner. An dritter Stelle liegt daher mit einer durchschnittlichen Bewertung von 0,8 das Finanzwesen BUSINESS-INTELLIGENCE-PROJEKTE als Fachbereich. Trotz der veränderten Abfrage im Vergleich zum Vor- jahr ist festzustellen, dass sowohl BI- als auch BPM- Für die Anbieter von Business-Intelligence-Software ist Projekte von der Geschäftsleitung initiiert und getrie- folglich sehr wichtig, ihre Vertriebsaktivitäten in Rich- ben werden. Auf einer Skala von -2 = „nie“ bis +2 = tung Geschäftsführung und Finanzbereich zu adressie- „immer“ bewerten die BI-Spezialisten mit einem ren. Der CFO steht in diesem Zusammenhang im Zent- Durchschnittswert von 1,2, dass „Vor- rum der häufigsten Entscheidungsträger, da er sowohl stand/Geschäftsführung“ die BI-Projekte aufsetzen und in der Geschäftsleitung als auch in der Fachabteilung treiben. An zweiter Stelle folgt der Chief Financial integriert ist. TREIBER FÜR BI- UND BPM-PROJEKTE 1,2 Vorstand/Geschäftsführung 1,0 0,9 Chief Financial Officer (CFO) 1,1 BI 0,8 Finanzwesen BPM 0,6 0,6 IT 0,1 0,5 Unternehmenssteuerung/Risikomanagement 0,7 0 1 2 Abbildung 11: BI- und BPM-Projekte liegen in der Verantwortung der Geschäftsleitung. 23
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