Entwicklungen und Zukunftsaussichten von Smart Home Technologien - Smart Home / Smart Building
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Smart Home / Smart Building Entwicklungen und Zukunftsaussichten von Smart Home Technologien Dr. Hartmut Strese VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Berlin 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 1
Smart Home / Smart Building Thematische Abgrenzung Smart Building umschreibt die Gebäudeautomation (GA), integriert die Gewerke Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, Elektrotechnik, Beleuchtungstechnik, Sanitärtechnik, Sicherheitstechnik, Netzwerk- und Kommunikationstechnik, Fassadentechnik usw. einschließlich der Schnittstellen zum Gebäude, z. B. der Bauphysik (auch für Wohngebäude). Smart Home: einige Aufgaben der Gebäudeautomation wie intelligente Heizungsregelung und Sicherheitslösungen ebenso wie moderne Energiewandlungs- und –managementsysteme werden übernommen und um Aufgaben der Haushaltsautomation, der Konsumelektronik sowie der Information und Kommunikation ergänzt. 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 2
Smart Home / Smart Building Aktuelle Entwicklungen Digitalisierung und Konvergenz der Systeme, dabei zunehmende Vernetzung im Haus und Gebäude (aus unterschiedlichen Richtungen und Motiven), insbesondere Durchdringung vom Internet bzw. der PC- Welt und der Smartphone-Welt her Ubiquitisierung (Verstecken der Technik: „Ambient Intelligence“) Zunehmende Einführung von Funksensoren und -aktoren mit geringem Energieverbrauch (energy harvesting) Automatisierung (elektronische Regelsysteme; ebenso auch Serviceroboter) und intelligente Assistenz Dezentralisierung (raum- oder personenbezogene Steuerung) Ökologisierung (Energieeffizienz, -einsparung, Ressourceneinsparung) Erhöhung der Sicherheit und des Komforts Die Anforderungen an das Handwerk steigen dramatisch 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 3
Smart Home / Smart Building Zukünftige Entwicklungen und deren Implikationen Smart Building heutiger Status, Trend zur Konvergenz in Teilbereichen Bildquelle: Hartmut Strese 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 4
Smart Home / Smart Building Gesellschaftliche Entwicklungen und deren Auswirkungen Smart Building Kosten- und Ressourceneffizienz unvermindert wichtig Neue Regularien zum Energieverbrauch oder zum Gesundheitsschutz (Tageslicht am Arbeitsplatz) Wandel der Wirtschaft hin zur Dienstleistungsgesellschaft mit hoher Flexibilität erfordert neue Nutzungskonzepte für Gebäude (z.B. flexibel gestaltbare einzelne Räume automatisieren) Demografischer Wandel betrifft auch Gebäude, die Auswirkungen einer alternden Belegschaft/Kundschaft sind zu beachten Zusammenspiel mit nutzungsrelevanter Software wie Facility Management (FM-)Systeme, Krankenhausinformationssysteme (KIS) Personalisierte Umgebungen spielen auch in Zweckbauten eine zunehmende Rolle; multisense-Systeme schaffen mit der Kombination aus individuell steuerbaren Sound-, Licht- und weiteren Sinneseffekten audiovisuelle Illusionen Ist integraler Bestandteil zukünftiger Smart City-Konzepte 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 5
Smart Home / Smart Building Zukünftige Entwicklungen und deren Implikationen Smart Home Getrieben von der Konsumelektronik Konvergenz der Prozesse bis 2025 erwartet, aber noch kein Smart Home in der Fläche Bildquelle: Hartmut Strese 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 6
Smart Home / Smart Building Gesellschaftliche Entwicklungen und deren Auswirkungen Smart Home Vielzahl sozio-demografischer Trends wie der zunehmende Anteil Älterer, die Zunahme individualisierter Lebensmodelle wie mehr Single-Haushalte, flexiblere Wohnmodelle und Arbeitsformen oder der zunehmende Stadt-Land-Gegensatz Der Endkunde benötigt oft Zeit, um neue technische Lösungen zu akzeptieren (mangelnde Investitionssicherheit, fehlendes Vertrauen in die Technologie, kaum sichtbarer Kundennutzen,...), Aufgaben des Supports verlagern sich auf die Systemebene Smart Home soll 3. Gesundheitsstandort werden, entsprechende Rahmenbedingungen sind notwendig; Krankenkassen, Pflegeversicherer, WBG etc. müssen zusammenfinden, um Finanzierungs- und Haftungsfragen zu klären Sowohl im Bereich Konsumelektronik als auch bei der Hausautomation werden Geräte, Komponenten und Dienste immer billiger, dabei auch leistungsfähiger und komplexer. Die Energieeffizienz wird immer wieder zum Thema erhoben, aber oft mit niedriger Priorität behandelt, weil Markttrends, Konsumentenverhalten usw. solche Entwicklungsziele z. T. konterkarieren. 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 7
Smart Home / Smart Building Innovationsbeschleuniger und -barrieren in Deutschland Hersteller dichte und vollständige Industriestruktur im Bereich der Haus- und Gebäudeautomation, bei HLK und der weißen Ware, nicht jedoch bei Konsumerelektronik; viele proprietäre Lösungen Baubranche ist recht konservativ; mangelnde bzw. mangelhafte Information über technische Möglichkeiten bei Architekten und Kunden; Vernetzung der Gewerke, Qualifikationen im Handwerk erforderlich Dienstleister Smart Home Systemintegration fehlt Dienstleister Smart Building meist keine Lebenszyklusbetrachtung Versorger kennen die Kunden, könnten neue Dienste anbieten Handel muss den Kunden präzisere Informationen zu den Möglichkeiten des Smart Home geben Politik/Öffentliche Einrichtungen/Verbände Infrastruktur wie Breitbandversorgung sowie geeignete Standards und Regularien schaffen, gesetzliche Vorgaben (Einführung Smart Meter, Energieeffizienzplan der EU) Nutzer Smart Homes, besonders im Kontext mit AAL, müssen erschwinglich werden und investitionssicher sein 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 8
Smart Home / Smart Building Märkte, Marktentwicklung Smart Home 1993 wurde anlässlich eines Fachgespräches in der VDI/VDE-IT in Berlin festgestellt, dass die Technik für das Smart Home eigentlich vorhanden ist und nur noch die „Killerapplikation“ gefunden werden müsse ... Wie kann der Einstieg erfolgen? Mögliche Segmente sind: − Energiemanagement − Ambient Assisted Living (AAL) − Sicherheit − Luxus, Komfort und Lifestyle (inkl. Fitness/Health) (s. a. Studie: Technologische und wirtschaftliche Perspektiven Deutschlands durch die Konvergenz der elektronischen Medien – Materialien, S.7-68; http://www.vdivde-it.de/publikationen/studien ) 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 9
Smart Home / Smart Building Märkte, Marktentwicklung (global) Allied Market Research: Smart Home & Building Wachstum von 29,5 Prozent pro Jahr, von 4,8 Mrd. $ in 2012 auf 35,3 Mrd. $ im Jahr 2020. Frost & Sullivan: "Global Building Automation Market" Umsätze im Jahr 2013 sind 5,78 Mrd. $, erwartet für 2018 eine Steigerung auf 7,28 Mrd. $. IHS Technology: starkes Wachstum für Smart Homes auf 44,6 Mrd. $ in 2018. Juniper Research: Smart Home-Markt 2013 bereits 33 Mrd. $, bis 2018 Wachstum auf 71 Mrd. $. MarketsandMarkets: Marktvolumen für intelligente Technologien der Gebäudeautomation wächst von 58,9 Mrd. $ in 2014 auf 74,8 Mrd. $ im Jahr 2019. Samsung erwartet 45 Millionen Smart Homes für 2018 bei einem Marktvolumen von 100 Mrd. $. 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 10
Smart Home / Smart Building Analyse des nationalen Umfelds Die Voraussetzungen für Smart Homes / Buildings in Deutschland sind aus technischer und Sicht der Industrie gegeben Bei Haus- und Gebäudeautomation erfolgt die Entwicklung weitgehend eigenständig in der Industrie Die angewandte Forschung in Deutschland befasst sich ebenfalls mit diesen Themen. Besonders in den letzten Jahren gab es eine Reihe von geförderten Forschungsvorhaben, die sich dieser Themen angenommen haben Trotz des Vorhandenseins unterschiedlichster Initiativen allein in Deutschland hängt die Entwicklung im Vergleich zu den technischen Möglichkeiten und gesellschaftlichen Notwendigkeiten zurück 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 11
Smart Home / Smart Building Warum ist das Smart Home noch nicht in jeder Wohnung Realität? Interoperabilität: Die zersplitterte Marktsituation verunsichert potenzielle Käufer. Es gibt keine übergreifende Plattform für die branchenübergreifende Interaktion von Smart Home-Produkten und Services unterschiedlicher Hersteller und Standards. Ziel muss die Einigung auf gemeinsame Plattformen, die auch international durchgesetzt werden können. Innovation: Branchenübergreifende Kooperationen müssen aktiv vorangebracht werden, um neue attraktive Produkte und Angebote als Lösungen für die Erfordernisse der Nutzer zu schaffen. Konformität: Mit der Etablierung eines anerkannten Prüfwesens können sowohl die Interoperabilität und Kompatibilität mit anderen bzw. künftigen Angeboten als auch die Datensicherheit von Smart Home-Anwendungen testiert werden. 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 12
Smart Home / Smart Building Warum ist das Smart Home noch nicht in jeder Wohnung Realität? Datensicherheit/-schutz: Sowohl die Sicherheit vor Eingriffen durch Dritte von außen als auch die mögliche Überwachung der Menschen im Smart Home stehen dabei im Blickpunkt. Das Smart Home benötigt Lösungen, die dem Nutzer Sicherheit garantieren, ohne zu bevormunden. Mehrwertdienste: Eine gemeinsame Plattform für Mehrwertdienste („App-Store“) spielt eine zentrale Rolle. Der Nutzer muss die ihn interessierenden Lösungen möglichst aus einer Hand geboten bekommen und überwiegend selbst installieren können; im Idealfall passt sich das System automatisch an die Nutzergewohnheiten an. Geeignete Geschäfts- und Bezahlmodelle für die Gesamtlösung sind zu entwickeln. 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 13
Smart Home / Smart Building Initiativen und Plattformen für das Smart Home In den letzten Jahren erfolgte ein Technologieschub, der optimistisch stimmt. Durch neue technologische Möglichkeiten hat sich weltweit eine Vielzahl von Allianzen gebildet, die das Thema voranbringen wollen und die vor allem das Interesse verfolgen, die nationalen Unternehmen in eine wettbewerbsfähige Position zu platzieren. Bekanntheit über Deutschland Integration von Sensor-Aktor- Integration von Dienstleistern Integration von IT-Herstellern Integration des Handwerks Öffentlichkeitswirksamkeit Endnutzerorientierung Anteil der verfügbaren Wertschöpfungskette wendungsherstellern Integration von An- assoziierte Partner Geschäftsmodells Name der Allianz (Treiber) Tragfähigkeit des (Presse / Medien) Zahl der Partner Plattformansatz Abdeckung der Anwendungen Herstellern Reifegrad IP-basiert Offenheit hinaus link AllSeen Alliance (Qualcomm) 11 61 www.allseenalliance.org www.belkin.com/de/PRODUKTE/c/ Belkin WEMO 1 home-automation/ (Bluetooth http://www.bluetooth.com/Pages/Bl Bluetooth Smart (Bluetooth SIG) ca. uetooth-Smart.aspx 24000) CLICK/ IOLITE (Connected Living e.V.) 52 2 www.connected-living.org devolo 1 www.devolo.com/de Bildquelle: Hartmut Strese digitalSTROM-Allianz (ETH Zürich) 41 www.digitalstrom.org/allianz 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 14
Smart Home / Smart Building Strategien des Markteintritts Heterogenität der derzeitigen Ansätze: reine Forschungsinitiativen, vom Handwerk getriebene, wesentlich von einem Unternehmen getragene, aber auch breite Allianzen mit großen und kleinen Unternehmen. Es fällt auf, dass viele der Firmen mehrgleisig fahren. Es sind mehrere Strategien zu sehen: Smart Home als Partner des Handwerks (KNX, digitalstrom) Telekommunikationsanbieter als Partner im Smart Home (QIVICON, AVM) Proprietäre Smart Home-Lösungen (RWE, Apple) Die Konsumgüterindustrie als Partner im Smart Home (devolo, Samsung) Plattformanbieter als Partner des Smart Home (EnOcean, EEBus) 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 15
Smart Home / Smart Building Zusammenfassende Analyse Stärken/Chancen Deutschland ist für einen künftigen Massenmarkt Smart Home sehr gut positioniert aufgrund der Fähigkeit zur Systemintegration von branchenübergreifenden Lösungen. Kompetenzen aus Industrie- und Prozessautomatisierung, Haus- und Gebäudetechnik sowie Embedded Systems könnten ins Smart Home, aber auch in Gebäude und beim Bau generell, einfließen. Durch die europäische Integration, aber auch in Deutschland selbst, ist ein ausreichend großer Markt für den Einstieg gegeben. Anwendungen wie Energieeffizienz (Ausrüstung aller Haushalte mit Smart Meter) ebenso wie Ambient Assisted Living können Smart Home befördern Chancen für innovative Start-ups durch Aufgreifen von neuen Technologien aus anderen Bereichen oder neuartige Dienstleistungen, auch ohne Einbeziehung des Handwerks („Baumarktlösung“) 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 16
Smart Home / Smart Building Zusammenfassende Analyse Schwächen/Risiken Bei der Diskussion um das Smart Home wird das große Potenzial vorhandener Wohnungen bislang vernachlässigt. Nach wie vor fehlen Systemintegratoren (von Projektierung über Handel bis Wartung) und Standards, ebenso die Investitionssicherheit für den Nutzer. Es wird zu wenig vom „Life Cycle Management“ und den insgesamt entstehenden Kosten her gedacht. Der Leidensdruck (Energiepreise) ist für flächendeckendes Energiemanagement nicht hoch genug, (energetische) Sanierung wird oft auf Wärmedämmung reduziert. Durch Smart Grid/Smart Meter-Ansätze drängen auch branchenfremde, z. B. IT/DV/TK-Anbieter in den Bereich Home-Automation (und später ins Gebäude – vergleichbar zur Entwicklung im Fitnessbereich) 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 17
Smart Home / Smart Building Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Mehr Information: http://autonomik40.de/_media/ smarthome_broschuere_barrierefrei_final.pdf 13.02.2015 hartmut.strese@vdivde-it.de 18
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