Entwicklungsmöglichkeiten der kommunalen Prävention in Deutschland - Forum ...
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KOMMUNALE PRÄVENTION Entwicklungsmöglichkeiten der kommunalen Prävention in Deutschland Aufbau einer Unterstützungsstruktur auf Bundes- und Länderebene allen Bundesländern kommunale Prä- Wolfgang Kahl & Marcus Kober ventionsräte, die jeweils unterschied- lich firmierten und in ihrer Struktur Kriminalprävention und angrenzende Bereiche etwa der sozialen und päda- und Aufgabenwahrnehmung variier- gogischen Arbeit finden vor Ort in den Gemeinden und Städten statt, in ihren ten. Einrichtungen, im öffentlichen Raum und bei den Familien, alles in sehr un- Seither gibt es zwar kein offizi- terschiedlichen Formaten und Konstellationen. Konstitutive Voraussetzung elles bundesweit gültiges Konzept für die präventive Wirksamkeit aller Angebote ist eine gute Kooperation der mit einheitlicher Struktur- und Auf- beteiligten Akteure. Insbesondere komplementäre und synergetische Effek- gabenbeschreibung. Allerdings zeigt te können durch professionelle Zusammenarbeit erreicht werden. sich ein gewisser Konsens über we- Der Beitrag erläutert, wie das Deutsche Forum für Kriminalprävention (DFK) in sentliche Strukturmerkmale und einem auf vier Jahre angelegten und vom Bundesministerium der Justiz und Aufgabenfelder, wie umfangreiche für Verbraucherschutz (BMJV) geförderten Projekt eine bundesweite Unter- Literatur und eine beachtliche Pra- stützungsstruktur für die „Kommunale (Kriminal-)Prävention (KKP)“ aufbau- xis belegen. en möchte. Es sollen Informations-, Qualifikations- und Serviceangebote ent Bereits früh setzte die Reflexion wickelt werden, die kommunale Akteure bei der Professionalisierung ihrer über die beiden Fragen ein, ob konzep- Projekt- und Zusammenarbeit stärken. tionell das Richtige getan wird und ob die richtigen Kon- der Radikalisierung, Sucht- und Dro- zepte auch effek- Konzeptionelle Grundlagen und genprävention, Sicherheit für Senio- tiv funktionieren. empirische Erkenntnisse ren, Prävention und Intervention bei Zur Erörterung die- häuslicher Gewalt, Vorbeugung von ser Fragen sowie Der Ausgangspunkt ist die Kommu- Clankriminalität oder städtebauliche zur Unterstützung ne als natürlicher, bebauter, kulturel- Kriminalprävention. der kommunalen ler und sozialer Lebensort mit viel- In den 1990er-Jahren wurden neue Praxis gab das DFK fältigen Konflikt- und Problemlagen, Konzepte einer bürgernahen Polizei- erstmals im Jahr Kriminalitätsformen, Unsicherheits- arbeit (Community Policing) in den 2006 die Broschüre wahrnehmungen und daraus resultie- USA vorbildlich und in Skandinavien „Impulse für die Kommunale Kriminal- renden Handlungserfordernissen wie entwickelten sich Kooperationsansät- prävention“ heraus, deren Drittaufla- z. B. Sicherheit im öffentlichen Raum, ze zwischen kommunalen Behörden, ge in Vorbereitung ist. Konfliktmanagement, Verbesserung Polizei, örtlicher Wirtschaft und zivil- Die qualitative Forschung zur kom- des Sicherheitsgefühls, Einbruch- gesellschaftlichen Akteuren. Dadurch munalen Prävention liefert zudem schutz, Prävention von Jugendgewalt, inspiriert gründeten sich zunächst in wichtige Erkenntnisse zu den Gelin- Vorbeugung verschiedener Formen Schleswig-Holstein und dann in fast gensbedingungen sowie Erschwernis- 34 forum kriminalprävention 2/2021
KOMMUNALE PRÄVENTION sen der Gremienarbeit und beschreibt richtete Handlungsfähigkeit zu er- sie als sehr voraussetzungsvolles En- Tagung kommunale Prävention möglichen. gagement, das insbesondere vom 2019 – Impulse & Vernetzung politischen Willen der Entscheidungs- träger, von der fachlichen Reife der Im Herbst 2019 trafen sich deshalb Komplementäre Unterstützung Kooperationspartner sowie von Um- DFK, NZK, Landespräventionsgremi- und Weiterentwicklung fang und Qualität der Service- und en, Deutscher Städte- und Gemein- der kommunalen Prävention: Beratungsstrukturen abhängt. Ein debund, Deutscher Präventionstag, Zielsetzungen und Funktionen besonderes Augenmerk sollte demzu- Deutsches Forum für urbane Sicher- des Projektes folge auf die adressatengerechte Ge- staltung von Informationen gerichtet Das Projekt fußt in theoretischer werden. Hinsicht auch auf dem vom Natio- Bereits seit Stiftungsgründung un- nal Institute of Justice (NIJ) in den terstützt das DFK deshalb den koope- USA etablierten Konzept der „trans- rativen Ansatz etwa durch Initiierung lationalen Kriminologie“, deren Ziel und Begleitung eines Städtenetzwer- es ist, Barrieren zwischen Grundla- kes, wo Präventionsverantwortliche genforschung und angewandter For- von rund 20 deutschen Städten sehr schung abzubauen, in- rege ihr Wissen über aktuelle Ent- dem eine dynamische wicklungen, innovative Projekte und Schnittstelle zwischen vielfältige Praxiserfahrungen austau- Forschung und Pra- schen. xis geschaffen wird. Um aktuelle empirische Aussagen heit und ausgewählte kommunale Dabei gilt es, einen über die kommunale Präventionsar- Gremien sowie wissenschaftliche Ex- reziproken Kommu- beit zu erhalten, beauftragte das DFK perten im Rahmen einer Tagung zu ei- nikationsprozess zu im Jahre 2017 die Freiburger Jun. Prof. nem intensiven Gedankenaustausch in etablieren. Dr. Verena Schreiber mit einer bun- Bonn. In einer Richtung desweiten Bestandsaufnahme kom- Die Teilnehmenden reflektierten beschreiben die Prak- munaler kriminalpräventiver Räte in Erfolge und Schwierigkeiten der Kom- tiker vor Ort die Her- Deutschland, die an eine Untersu- munalen Kriminalprävention und er- ausforderungen, de- chung der Forscherin aus dem Jahre örterten Ansatzpunkte, wie Gremien nen sie sich täglich 2007 anknüpfte. Mit Blick auf die An- – unter Berücksichtigung der Unter- bei ihrer Arbeit stellen müssen. In zahl zeigt sich eine Rückläufigkeit um schiede zwischen gut etablierten der anderen Richtung entwickeln rund 40 % von fast 1000 aktiven Gre- Strukturen in größeren Städten und Wissenschaftler neue Werkzeuge mien im Jahr 2007 auf nahezu 600 im eher lose verbundenen Akteuren im und Lösungsansätze, um diese Her- Jahr 2018. ländlichen Bereich – aktiviert und sta- ausforderungen zu bewältigen und Vom Rückgang sind insbesondere bilisiert werden können. Vorgeschla- ihre Auswirkungen zu bewerten. Die die ländlichen Bereiche der Flächenlän- gen wurde, gemeinsam neue Materia- translationale Kriminologie geht je- der im gesamten Bun- lien und ggf. Fortbildungsformate doch über die konventionelle Idee desgebiet betroffen. zu erarbeiten. Zudem wurde mit von „Forschung zu Praxis“ hinaus. Zugleich sind aber Nachdruck angeregt, die Vernet- Dies geschieht durch eine systema- auch Konsolidierung, zungsstruktur im Handlungsfeld tische Untersuchung des Prozesses Professionalisierung der Kommunalen Kriminalpräven- der Wissensverbreitung, wobei an- und Gremienausbau tion systematisch zu verbessern erkannt wird, dass ein erfolgreicher in urbanen Räumen sowie in kooperativer Art und Transfer von Forschungsergebnissen zu konstatieren. Die Weise das komplementär zu den mehrere Strategien erfordern kann. gegenläufigen Trends Angeboten der Landespräventi- Zentrale Handlungsbereiche sind sind unterschiedlich onsgremien bestehende Trans- dabei: ausgeprägt und be- fer- und Serviceportfolio beim ■■ Analyse & Synthese: DFK beobach- treffen einige Bun- DFK zu erweitern. Neben den zu tet kriminalpräventive Praxis sowie desländer besonders. erwartenden Synergieeffekten kriminologische Wissenschaft, wer- Die Untersuchung liefert zudem wert- mit den Angeboten der Landesprä- tet systematisch Arbeitsfelder und volle Erkenntnisse zu Organisations- ventionsgremien kann an zentraler -weisen aus und führt Ergebnisse strukturen, Ressourcen, Ausstattung, Stelle bereitgestelltes, zielgruppen- zusammen. Im Bedarfsfall werden Aufgabenfeldern, inhaltlichen Schwer- gerecht auf bereitetes Wissen zum neue kriminalpräventive Methoden punkten, externen Unterstützungs- bundesweiten Kompetenzzuwachs und Instrumente konzipiert, getes- angeboten, Erfolgen, Problemfeldern und einer Professionalisierung der tet und implementiert. und Schwierigkeiten. kommunalen Präventionsakteure bei- ■■ Transfer & Qualifikation: DFK bün- Im Zuge einer Ergebnisanalyse und tragen. Zielsetzung ist, kommunale delt und multipliziert Präventions- -diskussion warfen Landespräventi- Präventionsstrukturen insgesamt zu wissen für die KKP und bildet Prä- onsgremien und DFK die Frage auf, stärken und Präventionsakteuren ventionsakteure der KKP fort. wie zentrale Akteure die kommuna- in den unterschiedlichen Themen- ■■ Kooperation & Vernetzung: DFK le Ebene noch besser in ihrer struktu- feldern und Arbeitskontexten (Pro- vernetzt, berät und unterstützt Ak- rierten Präventionsarbeit unterstüt- jektarbeit, Netzwerke, Gremien, teure der kommunalen Prävention zen können. Quartiers management etc.) zielge- im föderalen System. forum kriminalprävention 2/2021 35
KOMMUNALE PRÄVENTION Diese theoretischen und konzep- Zum Transfer der gewonnenen Weitere Formate sind Transferkon- tionellen Grundannahmen schlagen Erkenntnisse und zur Vernetzung ferenzen, Fachkräftefortbildungen, sich in der Projektgestaltung derge- der Akteure werden unterschiedli- in Einzelfällen konkrete Gremienbe- stalt nieder, dass über die gesamte che Formate angeboten. Im Vorder- ratung etwa in Gründungs- oder Kri- Projektlaufzeit die drei Handlungs- grund steht der digitale Wissens- senphasen sowie die Vernetzung von felder „Analyse & Synthese“, „Transfer transfer mit modular strukturierten Akteuren in vielfachen Begegnungs- & Qualifikation“ sowie „Kooperation & traditionellen Formaten wie Berich- kontexten. Vernetzung“ parallel bearbeitet wer- ten, Leitfäden, Übersichten, Schau- den und vorgesehene Forschungser- bildern und Checklisten im Rahmen gebnisse direkt in die Weiterentwick- des DFK-Webangebotes, ergänzt um Arbeitspakete des Projektes lung der Transferprodukte einfließen. z. B. Erklärvideos, Audio-Statements im Überblick Die Bearbeitung konkreter Hand- und interaktive Werkzeuge. Eine lungsfelder Kommunaler Kriminal- enge Kooperation mit anderen zent- Die Aufgaben und Zielsetzungen prävention wird sich besonders an der ralen Angeboten wie etwa dem beim des Projektes sollen über einen Zeit- Nachfrage aus der Praxis orientieren, LKA Niedersachsen initiierten kom- raum von vier Jahren (2021 bis 2024) weshalb zur Bedarfsermittlung ver- munalen „Sicherheitspool“ (https:// in insgesamt elf Arbeitspaketen bear- schiedene empirische Zugangswege www.div-city.de/sicherheitspool/), beitet werden, die den Handlungsfel- wie Forschungssynthesen und inter- einer Datenbank mit Informationen dern „Analyse & Synthese“, „Transfer viewgestützte Bestandsaufnahmen in und Ergebnissen zum Thema Sicher- & Qualifikation“ sowie „Kooperation & den Zielgruppen vorgesehen sind. heit im Städtebau, ist vorgesehen. Vernetzung“ zugeordnet sind. AP 1 Forschungssynthese zu empirischen Erkenntnis- AP 2 Modulare Publikation zur Kommunalen Kriminal- sen über Strukturen und Arbeitsweisen kommu prävention: Entwicklung einer Konzeption und naler Präventionsgremien Erarbeitung des ersten Moduls Zum Forschungsstand em- Auf Grundlage des DFK-Leitfadens pirischer Studien zur Kom- zu Organisation und Arbeit kriminal munalen Kriminalpräven- präventiver Gremien wird ein Baukas- tion wird eine Synthese tenformat für den modularen Trans- erarbeitet, in der Erkennt- fer von Impulsen für das kommunale nisse zu zentralen Aspekten Präventionsmanagement entwickelt der Gremienarbeit, wie etwa sowie ein erster Baustein „Empfehlungen und Hinweise Problemanalyse, Agenda zur Gründung eines kommunalen Präventionsrates“ erar- Setting, Vernetzungsvari- beitet. anten, Managementmetho- den, Gelingensbedingungen und Problemen systematisch Begründung: zusammengefasst werden. Der DFK-Leitfaden bewährt sich seit langer Zeit als Ratgeber und Informationsquelle für kommunale Akteure und er- Begründung: freut sich anhaltender Nachfrage. Von Mitarbeitenden der Seit den 1990er-Jahren gibt es zahlreiche empirische zu- Landespräventionsgremien, die mit der Beratung kommu- meist qualitativ orientierte Studien zur Kommunalen Kri- naler Präventionsgremien insbesondere in der Gründungs- minalprävention. Untersucht wurden Gremien und ihre phase betraut sind, ist ergänzend der Wunsch nach einer Arbeit in ausgewählten kommunalen Clustern mit un- modular aufgebauten, besonders praxis- und zielgruppen- terschiedlichen Fragestellungen und Schwerpunkten. orientierten Publikation artikuliert worden. Einzelne The- Im Ergebnis ließen sich zumeist Gelingensbedingungen, menbereiche (z. B. „gute Gründe“ für Kommunale Krimi- Optimierungsmöglichkeiten und zusammenfassende nalprävention, Vorüberlegungen zur Gremiengründung, Handlungsempfehlungen destillieren. Die bisherigen Problembestimmung, Voraussetzungen gelingender Ko- Forschungen nehmen zwar teilweise aufeinander Bezug. operation, Instrumente einer Sicherheitsbefragung, Ele- Es fehlt allerdings eine hermeneutische Zusammen- mente einer kriminologischen Regionalanalyse, Ansätze führung der zentralen Befunde und Handlungsemp- der Bürgerbeteiligung oder Verknüpfungen zu anderen fehlungen für die kommunale Präventions- und Sicher- sozialen Handlungsfeldern u. v. a. m.) sollen daher in stark heitsarbeit. Bestandsaufnahmen der Präventionspraxis komprimierter, besonders auf die Zielgruppe kommuna- (Schreiber 2019, ISIM 2017) kommen wiederholt zu dem ler Akteure zugeschnittenen Form aufbereitet werden. Sie Ergebnis, dass relevante Forschungsergebnisse bei den werden den Bedarfsträgern in den Kommunen anlassbezo- kommunalen Akteuren nicht bekannt sind und infolge gen und bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt. dessen auch nicht für die Professionalisierung und Fort- Durch einen engen Austausch mit den Landesgremien entwicklung der Präventionsarbeit nutzbar gemacht wer- und weiteren zentralen Akteuren wird die Praxis- und Ziel- den können. Mit der Synthese wird sichergestellt, dass gruppenrelevanz der Publikation sichergestellt, die in di- relevante Erkenntnisse nicht übersehen und aktuelle Spe- gitaler Form bereitgestellt wird. Zunächst wird ein Pub- zifika zu projektbezogenen Fragestellungen vergleichend likationskonzept vorbereitet, abgestimmt und ein erster bewertet werden. Sie ist eine Grundlage für das nächste Themenblock zur Konstitution von Präventionsgremien Arbeitspaket. („Gründungsfibel“) erstellt. Die Präsentation als Trans- 36 forum kriminalprävention 2/2021
KOMMUNALE PRÄVENTION fer-Baukasten erfolgt im Rahmen der DFK-Website und Die Bestandsaufnahme bietet einen bisher nicht exis- wird vom Webprovider nach Vorgaben der Projektleitung tenten Überblick über bundesweite und landesspezifische strukturiert und optisch gestaltet (Layout). Im weiteren Unterstützungsangebote für die Kommunale Kriminalprä- Projektverlauf werden inhaltliche Ergebnisse der Arbeits- vention und erlaubt eine empirisch begründete und ge- pakete (etwa zur kriminologischen Problemanalyse AP 5) meinsam bewertete Identifikation vordringlicher Ange- für die modulare Publikation aufbereitet, wodurch diese botslücken. sukzessive anwächst. AP 4 Kooperative Erarbeitung der Konzeption für die AP 3 Bestandsaufnahme der Service- und Beratungsan Gestaltung der Unterstützungsangebote kommu- gebote der Landespräventionsgremien und ande- naler Präventionsakteure durch zentrale Stellen rer zentraler Akteure zur Unterstützung der Kom- auf Länder- sowie Bundesebene munalen Kriminalprävention Anschließend an AP 3 werden die Er- Strategien, Konzeptionen und gegenwärtige Angebote von kenntnisse zu zentralen Unterstüt- Landespräventionsgremien und anderen Akteuren (wie zungsbedarfen sowie Angebotslücken etwa den kommunalen Spitzenverbänden, dem Deutschen aufgegriffen und in eine Rahmenkon- Präventionstag, dem Deut- zeption zur zukünftigen gemeinsamen schen Institut für Urbanis- Beratung und Förderung der kommu- tik, dem Deutsch-Europäi- nalen Ebene eingebracht. Die Aushand- schen Forum für urbane lung mit den Kooperationspartnern Sicherheit) zur Unterstüt- mündet idealerweise in ein Memorandum of Understan- zung der kommunalen Prä- ding (MoU) ein, das im Rahmen einer Commitment-Konfe- vention werden in Form von renz diskutiert und weiter konkretisiert wird. schriftlichen Befragungen, Dokumentenauswertungen und (aufsuchenden) Interviews Begründung: systematisch erhoben und aufbereitet. Dadurch werden Um das zukünftige Angebot des DFK zur Unterstützung Angebotslücken identifiziert bzw. Bedarfe geklärt, die fol- der kommunalen Ebene in einem Kooperationsansatz ver- gend kooperativ und aufeinander abgestimmt aufgegriffen orten zu können, bedarf es einer Verständigung der Part- werden. Erwartungen an eine komplementäre Unterstüt- ner über die Unterstützungsstrategie und die zugehörigen zung durch das DFK sowie eine Kooperationsstruktur der Aufgabenteilungen. Einerseits streben die Partner/-innen relevanten Präventionsakteure werden erfasst. aufeinander abgestimmte Angebotspakete an und ande- rerseits behalten die Akteure ihre Autonomie für Spielräu- Begründung: me bei den landesspezifischen Ausprägungen. Ein MoU Der erste Landespräventionsrat gründete sich 1990 in beschreibt die Verständigungslinie, um Klarheit und Trans- Schleswig-Holstein. Seither haben nahezu alle Bundes- parenz zu bewirken. Die finale Erörterung findet im Rah- länder ein solches Gremium. Für alle gehört zu den wich- men einer Konferenz statt. Das MoU wird sodann der Fach- tigsten Aufgaben, die kommunale Ebene zu unterstützen. öffentlichkeit präsentiert. Ziel ist es auch, die Kommunen Förderlich für die Stärkung kommunaler Präventionsstruk- zu Konsolidierung und Erweiterung ihrer Arbeit zu motivie- turen sind etwa folgende Leistungen und Angebote auf ren, indem die zentralen Stellen auf ihre Unterstützungs- Landesebene (Müller 2007, 77 f.): bereitschaft öffentlichkeitswirksam hinweisen. ■■ Aktives Informationsmanagement ■■ Ständiges Veranstaltungsmanagement AP 5a Forschungssynthese zu Inhalten, Methoden und ■■ Beratungs- und Servicestelle Instrumenten kommunaler Problemanalysen ■■ Fort- und Weiterbildungsangebote ■■ Themenspezifische Fach- und Koordinierungsstellen Im Gegensatz zu späteren Arbeits- ■■ Referentenpool paketen wird in diesem AP das The- ■■ Förderprogramm ma nicht durch die im Projektverlauf Dabei fallen Rahmenbedingungen, Strukturen und Ak- ermittelten Bedarfe der Zielgrup- tivitäten in den Bundesländern sehr unterschiedlich aus. pen bestimmt. Stattdessen wird ein Personelle und finanzielle Ressourcen variieren, was zu Handlungsfeld bearbeitet, das für großen Unterschieden bei Umfang und Qualität der Un- die Professionalisierung der Präven- terstützungsangebote führt und wiederum die Arbeit der tionspraxis bereits vorab als beson- kommunalen Ebene beeinflusst. Ziel des Arbeitspaketes ist ders bedeutsam angesehen wird. es, einen umfassenden und detaillierten Überblick zu be- Als ein wesentliches Defizit kommunaler Präventionsar- kommen, aus dem sich ableiten lässt, welche Schwerpunk- beit identifizieren Forschungsarbeiten regelmäßig das Feh- te auf Länder- und Bundesebene bei den Vernetzungs-, len systematischer Problemanalysen als Ausgangspunkt Transfer-, Qualifikations- und Innovationsaufgaben gesetzt kommunaler Präventionsarbeit. Es werden daher vorhande- werden. Zudem erlaubt dies Rückschlüsse auf bestehen- ne Instrumente und Methoden zur Erhebung kommunaler de Angebotslücken und eine daraus abgeleitete Bedarfs- Probleme ermittelt, synoptisch miteinander verglichen und analyse. Gemeinsam mit den Partnern werden die Interes- hinsichtlich verschiedener möglicher Verwendungszwecke senlagen priorisiert und es wird erörtert, welche Akteure beurteilt. Potenziellen Anwendern wird damit ein Überblick spezielle Beiträge zum Schließen dieser Angebotslücken vorhandener Instrumente sowie Empfehlungen zu deren An- beitragen können. wendung in verschiedenen Kontexten an die Hand gegeben. forum kriminalprävention 2/2021 37
KOMMUNALE PRÄVENTION Begründung: penrelevanz und Praktikabilität verschiedener Instrumen- Untersuchungen der Präventionspraxis (z. B. Schreiber te mit den Tagungsteilnehmern kritisch reflektiert. 2019, Frevel/Kober 2012) kommen regelmäßig zu dem Be- fund, dass dem Agenda Setting, den Problembeschrei- Begründung: bungen sowie den jeweiligen kommunalen Lösungs- Ein Grund für den vorherrschenden eklatanten Mangel an ansätzen nur selten systematische und methodisch empirischen Problemanalysen in der kommunalen Prä- durchgeführte Analysen zur Ermittlung von Problemen ventionspraxis wird darin gesehen, dass Präventionsak- in den Kommunen zugrunde liegen. Stattdessen formu- teure über wenig methodische Fachkenntnisse verfügen lieren Institutionenvertreter aus ihrer jeweiligen Pers- und daher die Anwendung entsprechender Analyseinst- pektive Probleme und Handlungsbedarfe. Selten werden rumente scheuen. Praktikabilitätsgesichtspunkten soll die individuell festgestellten oder aus der Institution ge- daher in der Aufbereitung vorhandener Instrumente be- meldeten Probleme jedoch objektiviert. Sowohl die em- sonderer Wert beigemessen und mit Vertretern der Ziel- pirische Erfassung, z. B. von Delikthäufigkeiten, qualitati- gruppen reflektiert werden. Dabei wird eine Verknüp- ven Veränderungen im Lagebild, als auch die theoretische fung zur Vorgehensweise im Prozess von „Communities Aufbereitung u. a. von Problemursachen und -wirkungen that Care (CTC)“ hergestellt und dessen Relevanz sowie werden eher rudimentär gehandhabt. Oft suchen Lösun- Ausgestaltungsoptionen für andere Bereiche der KKP dis- gen nach Problemen und nicht umgekehrt (vgl. Berner kutiert. und Groenemeyer 2000, S. 108; Wurtzbacher 2008, S. 257). Ziel sollte es stattdessen sein, zur Ermittlung des kon- AP 5c Publikation „Instrumente kommunaler Problem- kreten Handlungsbedarfs in der Gemeinde eine mög- analysen“ lichst umfängliche Bestandsaufnahme durchzuführen, auf Grundlage derer eine zielgerichtete und ursachen- Um die Arbeitsergebnisse aus dem Arbeitspaket 5 für die orientierte kommunale Präventionsstrategie entwickelt Zielgruppen (Kommunen, Landespräventionsgremien, Wis- werden kann. senschaft) zugäng- Zu diesem Zweck sind verschiedene Instrumente ent- lich zu machen, wickelt worden, von Kurzinventaren für die Durchführung wird unter Berück- von Bevölkerungsbefragungen bis hin zu umfassenden und sichtigung der Im- komplexeren „Kriminologischen Regionalanalysen“, in de- pulse aus der Trans- nen eine Vielzahl kommunal verfügbarer Informationsquel- ferkonferenz eine len genutzt, analysiert und in Beziehung gesetzt werden. Publikation in digi- Doch sind diese Instrumente häufig nicht bekannt oder er- taler Form erstellt. scheinen in der Anwendung zu komplex. Es werden daher Diese wird in den existente Methoden und Instrumente der Problemanalyse modularen Trans- ermittelt, vergleichend vorgestellt und bewertet. Kriteri- fer-Baukasten (AP 2) en sind dabei u. a. die theoretische und methodische Fun- aufgenommen und dierung, der mit der Durchführung verbundene Aufwand über die Öffentlichkeitsarbeit des DFK (Newsletter, forum sowie die Aussagekraft oder Limitierung von Ergebnissen. kriminalprävention etc.) bekannt gemacht. Zudem werden U. a. werden die Erhebungsinstrumente des Ansatzes Com- einzelne Methoden und Instrumente in prägnanter Form in munities that care (CTC), der DEFUS-Monitor zur subjekti- einem zusätzlichen Format dargestellt. ven Sicherheit in öffentlichen Räumen, ein Kurzinventar des Landeskriminalamts Baden-Württemberg sowie ver- Begründung: schiedene Instrumente kriminologischer Regionalanalysen Für die Praxis ist eine zielgruppengerechte Aufbereitung (Lübeck, Osnabrück, Hamburg, Bochum etc.) in die verglei- eine wichtige Voraussetzung für Akzeptanz und Adaption chende Analyse einbezogen. der Empfehlungen und Anleitungen. Eine attraktive digita- Die kommunalen Akteure erhalten im Ergebnis Entschei- le Gestaltung hat daher einen hohen Stellenwert. dungshilfen für die Frage, zu welchem Zweck welche Er- hebungsinstrumente und -methoden besonders erfolg- AP 6 Konzeption eines Fortbildungsangebotes versprechend eingesetzt werden können. Vorlagen zur für das kommunale Präventionsmanagement Anwendung einzelner Instrumente werden digital bereit- und Erprobung gestellt. Der Erkenntnis folgend, dass Wissenstransfer nicht al- AP 5b Transferkonferenz zu Inhalten, Methoden und lein durch schriftliche oder digitale Formate zur nach- Instrumenten kommunaler Problemanalysen haltigen Qualifikation führt, wird ein modularer Fortbil- dungslehrgang konzipiert, der Grundlagen, Methoden Ergebnisse der Forschungssyn- und Instrumente des kommunalen Präventionsma- these (AP 5a) werden im Rah- nagements vermittelt, aber auch aktuelle thematische men einer Transferkonferenz Schwerpunkte den Vertretern der Zielgrup- aufgreift. Der pen (Landespräventionsgremi- Lehrgang wird en als Multiplikatoren und kom- erprobt und munalen Präventionspraktikern) konzeptionell vorgestellt und erörtert. Insbe- angepasst. sondere werden die Zielgrup- 38 forum kriminalprävention 2/2021
KOMMUNALE PRÄVENTION Begründung: für die kommunale Prävention erörtert. Die Auswahl des Das Fortbildungsangebot zum kommunalen Präventions Teilnehmerkreises von bis zu 20 Personen richtet sich nach management in Deutschland sollte ausgebaut werden. der jeweiligen Themenwahl. Aktuelle Formate (Beccaria-Fortbildung, CTC-Multiplika- toren-Ausbildung, Europäisches Präventionscurriculum) Begründung: gilt es für die kommunalen Bedürfnisse weiter zu ergän- Die Konferenz ermöglicht inhaltliche Klarstellungen zum zen. Ziel des Arbeitspaketes ist es, einen Seminarplan sowie Schwerpunktthema und eine Vertiefung besonderer As- die zur Durchführung erforderlichen Medien zu erarbei- pekte, die in die folgende Publikation (AP 7c) einfließen ten, mittels derer entsprechende Fortbildungsangebote werden. Weiterhin können Vernetzung und Austausch der auch durch Dritte (etwa in den Bundesländern) durchge- Partner/-innen durch persönliche Begegnung und Gesprä- führt werden können. Ein Praxistest ist Grundlage für eine che intensiviert werden. Eine sich selbst tragende Koope- Reflexion des Programms und ermöglicht weitere Modifi- rationsstruktur wird durch sich regelmäßig wiederholen- zierungen bzw. Ergänzungen. de Veranstaltungen begünstigt. AP 7a Forschungssynthese zu einem Schwerpunktthema AP 7c Publikation zu einem Schwerpunktthema der der Kommunalen Kriminalprävention Kommunalen Kriminalprävention Wie zuvor im Arbeitspaket 5a wird ein Thema von besonde- Wie auch im AP 5c wird unter Berück- rer Relevanz für die Präventionspraxis aufgegriffen. Zum sichtigung der Impulse aus der Trans- jetzigen Zeitpunkt lässt sich noch keine inhaltliche Festle- ferkonferenz eine Publikation in di- gung vornehmen, welches Thema vertiefend bearbeitet gitaler Form sowie Material für die werden soll. modulare Publikation zur Kriminalprä- Vielmehr richtet sich der The- vention (AP 2) erstellt. Über bestehen- menschwerpunkt nach den Er- de Disseminationsmöglichkeiten des gebnissen aus den APen 1, 3 und 4. DFK werden die Arbeitsergebnisse und Publikationen dem Bestandsaufnahmen aktueller wis- Fachpublikum bekannt gemacht. senschaftlicher Forschungsergeb- nisse (AP 1) und bestehender Un- Begründung: terstützungsbedarfe (AP 3) liefern Hinweise auf wenig oder Für die Praxis ist eine zielgruppengerechte Aufbereitung unzureichend beleuchtete Themen der Kriminalprävention. eine wichtige Voraussetzung für Akzeptanz und Adapti- Eine Auswahl von Themen wird im Rahmen der Auftakt-Kon- on der Empfehlungen und Anleitungen. Eine attraktive ferenz (AP 4) mit Experten der Länder und Kommunen im digitale Gestaltung hat daher einen hohen Stellenwert Hinblick auf ihre Relevanz für die kommunale Ebene erör- (vgl. AP 5c) tert. In einem gemeinsamen Priorisierungsprozess wird da- raus ein Schwerpunktthema für die Bearbeitung in AP 7a ab- AP 8 Weiterentwicklung des Fortbildungsangebotes gestimmt. für das kommunale Präventionsmanagement und Schließlich wird zu diesem Thema eine umfassende Re- Erprobung mit einem Schwerpunktthema cherche vorhandener Forschungsergebnisse durchge- führt, die in einer Synthese zusammengeführt und in ih- Auf der Grundlage der in 2022 durchgeführten Weiterbil- rer Bedeutung für die kommunale Prävention eingeordnet dung wird das Format evaluiert und angepasst. Es folgt werden. eine zweite Fortbildung mit einem ausgewählten Schwer- punktthema im Spezialteil, der Grundlagen, Methoden und Begründung: Instrumente des kommunalen Präventionsmanagements Wenngleich die thematische Schwerpunktsetzung für die- vermittelt, aber auch aktuel- se Forschungssynthese bewusst offengelassen werden le thematische Schwerpunkte soll, zeichnen sich im Fachdiskurs bereits verschiedene aufgreift. Der Lehrgang wird Themen ab, die sich auch nach Einschätzung der in die Ent- erprobt und konzeptionell an- scheidungsfindung einbezogenen Präventionspraktiker als gepasst. besonders relevant erweisen könnten. Zu diesen Themen zählen etwa Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum, Häu- Begründung: ser des Jugendrechts, Behörden- und Mitarbeitersicher- Der zweite Praxistest/Erprobungslehrgang ist Grundla- heit, Schnittmengen von Quartiersmanagement und Krimi- ge für eine erneute gründliche Reflexion des Curriculums nalprävention, Videoüberwachung, Clankriminalität oder und ermöglicht weitere Modifizierungen/Ergänzungen. die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Eine Etablierung im DFK-Portfolio als auch in den Bundes- ländern oder bei den kommunalen Spitzenverbänden wird AP 7b Transferkonferenz zu einem Schwerpunktthema angestrebt. der Kommunalen Kriminalprävention AP 9 Konzeption und Produktion von Erklärvideos Zusammen mit Experten aus Wissen- schaft und Praxis werden die Ergebnis- Es werden zu verschiedenen Themen der Kommunalen Kri- se der Forschungssynthese im Rahmen minalprävention Erklärvideos erstellt. Dazu wird ein Kon- einer Transferkonferenz diskutiert so- zept, Layout und Themenkatalog erarbeitet. Die Erklär- wie deren praktische Verwertbarkeit videos richten sich an Präventionspraktiker und machen forum kriminalprävention 2/2021 39
KOMMUNALE PRÄVENTION komplexe Themen und Sachverhalte nachvollziehbarer ren Arbeitsteilung der Kriminalprävention auf kommuna- und fördern deren Rezeption in den Zielgruppen. ler, regionaler und Bundesebene geleistet hat und wie die- se Zusammenarbeit auf allen Ebenen zukünftig ausgebaut Begründung: und verstetigt werden kann. Wie eingangs dargestellt, orientiert sich das Projekt an theoretischen Prämissen der translationalen Kriminolo- AP 11 Evaluation, Bilanzierung und Abschlusspublikation gie, womit die Frage der Dissemination von Forschungs- ergebnissen in den Fokus rückt. Als ein in diesem Arbeits- Das letzte Arbeitspaket um- bereich innovatives Instrument fasst zwei Arbeitsschritte. In sollen Erklärvideos dazu beitra- den Zielgruppen wird eine gen, die zum Teil abstrakten The- internetbasierte Befragung men leichter verständlich zu ma- durchgeführt, um eine Bewer- chen und deren Wahrnehmung tung des Projektes vorneh- und Rezeption in den Zielgrup- men zu können. Dabei wird er- pen zu verbessern. Erklärvideos stellen eine vergleichs- mittelt, in welchem Umfang die weise einfach zu produzierende Möglichkeit dar, schwer Zielgruppen mit den Dissemi- greifbare und komplexe Themen visuell erleb- und nach- nationsangeboten erreicht werden und welche Wirkungen vollziehbarer zu machen. Es handelt sich dabei um ein Ins- bzw. praktische Relevanz die Ergebnisse in den Zielgrup- trument, vielfältigste Themen in Kürze markant aufzuar- pen haben. Zweitens wird ein Abschlussbericht erstellt, in- beiten. dem Evaluationsergebnisse präsentiert werden und eine Bilanzierung des Projektes erfolgt. Einen wesentlichen AP 10 Abschlusskonferenz: Resümee & Ausblick Aspekt des Abschlussberichtes wird die Verstetigung und Fortführung der Projektergebnisse (Fortbildungs- und Bereits im dritten Quartal 2024 ist eine Konferenzformate, Erklärvideos) sowie die weitere Rea- Abschlusskonferenz geplant. Mit dem lisierung des getroffenen Commitments betreffen. Drit- Teilnehmerkreis der Auftaktkonferenz tens wird der Transfer-Baukasten unter Berücksichtigung (AP 4) soll u. a. resümiert werden, ob die der bisherigen Ergebnisse umstrukturiert und mit neuen für das Projekt gesetzten Ziele erreicht Funktionalitäten ausgestattet, für die neues Layout und werden konnten. Insbesondere betrifft Programmierungen notwendig sind. Schließlich werden dies gewünschte Fortschritte in Hinblick zentrale Module in einer gedruckten Publikation mit ei- auf das im AP 4 vereinbarte Commitment. nem modernen und dem Baukasten angepassten Design vorgelegt. Begründung: Gegenstand und Zielsetzung der Abschlusskonferenz ist Begründung: es zum einen, eine Bewertung der Projektergebnisse und Zum Abschluss werden alle Ergebnisse digital und in einer -fortschritte vorzunehmen. Teilnehmer der Konferenz sind zusammenfassenden gedruckten Broschüre zielgruppen- Repräsentanten der Zielgruppen, weshalb sie für die Wür- gerecht präsentiert. Dafür ist eine Modifizierung und Er- digung und Bewertung der Projektergebnisse eine maß- weiterung des Transfer-Baukastens erforderlich und auch gebliche Rückmeldung abgeben können. Zweitens wird eine Druckvariante sinnvoll. mit dem Teilnehmerkreis reflektiert, wie gewonnene Er- Es wird überprüft, in welcher Qualität die Zielsetzungen kenntnisse und Arbeitsergebnisse des Projektes verstetigt zur Unterstützung der kommunalen Präventionsarbeit er- werden können. Einen wesentlichen Aspekt betrifft dabei reicht wurden bzw. wie die Arbeitspakete im Einzelnen die Frage, welchen Beitrag das Projekt zur komplementä- dazu beitragen konnten. Marcus Kober M. A. ist Politologe und wissenschaftlicher nern (BMI) (2016): Strategie der Bundesregierung lung der kriminalpräventiven Räte in Rheinland-Pfalz, Mitarbeiter beim DFK zur Extremismusprävention und Demokratieförde- Mainz. Kontakt: marcus.kober@bmi.bund.de rung, Berlin. Müller, T. (2007): Anforderungen an eine optimale Un- Frevel, B., Kober, M. (2012): Perspektiven kooperativer terstützung kommunaler Präventionsgremien. Eine Sicherheitspolitik. In: B. Frevel (Hrsg.): Handlungsfel- empirische Untersuchung der Angebote des Landes- Literatur der lokaler Sicherheitspolitik. Netzwerke, Politikge- präventionsrates Niedersachsen, Papenburg. Berner, F. & Groenemeyer, A. (2000): „... denn sie wis- staltung und Perspektiven, Frankfurt a. M. Schreiber, V. (2019): Kommunale Kriminalprävention sen nicht, was sie tun“: die Institutionalisierung kom- Kahl, W. & Kober, M. (2012): Impulse für das kommunale in Deutschland – Fortschreibung einer Bestandsauf- munaler Kriminalprävention im Kriminalpräventiven Präventionsmanagement. Erkenntnisse und Empfeh- nahme 2007, Forschungsberichte des Nationalen Zen- Rat. Soziale Probleme, 11 (1/2), 83–115. https://nbn-re lungen zu Organisation und Arbeit kriminalpräven- trums für Kriminalprävention Nr. 1 2019, Bonn. solving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-248300 (letzter tiver Gremien auf kommunaler Ebene. Ein Leitfaden Wurtzbacher, J. (2008): Urbane Sicherheit und Par- Zugriff: 16.10.2020). für die Praxis. Bonn. tizipation. Stellenwert und Funktion bürgerschaft- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruk- licher Beteiligung an kommunaler Kriminalpräven und Jugend (BMFSFJ) & Bundesministerium des In- tur (ISIM) (2017): Projektstudie zur Weiterentwick- tion, Wiesbaden. 40 forum kriminalprävention 2/2021
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