Lohnrunde 2011 NBU-Landesbeitrag vor dem Aus Gemeinderatswahlen: LANV-Mitglieder kandidieren - P.P. FL-9495 Triesen

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P.P. FL-9495 Triesen

Nr. 1 • Februar 2011 • 54. Jahrgang

                                                  Lohnrunde 2011

                            NBU-Landesbeitrag vor dem Aus

                                           Gemeinderatswahlen:
                                      LANV-Mitglieder kandidieren
2   Wir ArbeitnehmerInnen

                               INHALT
                               AKTUELL

                               Leitartikel.................................................................................................... Seite 3
                               Gerechte Löhne für alle

                               Lohnverhandlungen 2011.......................................................................... Seite 4
                               Kommentar und Ergebnisse

                               ZPK............................................................................................................... Seite 6
                               Wechsel in der Geschäftsstelle
                               Kontrollen und Strafen
                               Kautionspflicht

                               Vorankündigung......................................................................................... Seite 7
                               Kurse und Veranstaltungen

                               Gemeinderatswahlen................................................................................. Seite 8
                               LANV Mitglieder auf politischer Bühne

                               Verstorbene Mitglieder............................................................................ Seite 10

                               Stellungnahmen zu Gesetzesänderungen.............................................. Seite 11
                               NBU Landesbeitrag vor dem Aus
                               Öffnungszeiten für Kioske und Tankstellen

                               RATGEBER

                               13. Monatslohn......................................................................................... Seite 12
                               Übersichtstabelle 13. Monatslohn

                             Impressum

                             Herausgeber: LANV Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband
                                          Dorfstrasse 24, Postfach 54, FL-9495 Triesen, Tel. +423 399 38 38
                                          Fax +423 399 38 39, info@lanv.li, www.lanv.li
                                          Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.

                             Druck:         BVD Druck+Verlag AG, 9494 Schaan

                             Titelbild:     © Rainer Sturm / PIXELIO
Wir ArbeitnehmerInnen                  3

Gerechte Löhne für alle!
Gewerkschaften fordern 4000 Franken Mindestlohn

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund                                                      einfordern. Das wird nicht einfach sein,
fordert Bund und Kantone auf, Massnah-                                                    denn im Gegensatz zur Schweiz wurden in
men zum Schutz der Löhne zu treffen,                                                      Liechtenstein noch keine orts- und bran-
primär über die Förderung von Mindest-                                                    chenüblichen Löhne eruiert und festge-
löhnen in Gesamtarbeitsverträgen (GAV)                                                    legt, weshalb bislang wohl auch noch nie
und subsidiär über einen nationalen ge-                                                   entsprechende Kontrollen stattfanden.
setzlichen Mindestlohn. Die zwingende
Lohngrenze soll bei 4000 Franken oder                                                     Politischer Wille gering
22 Franken die Stunde liegen. Ein anstän-                                                 Unsere Regierung tut sich äusserst schwer,
diger Mindestlohn schafft mehr Lohnge-                                                    sich zur Verbesserung der sozialen Sicher-
rechtigkeit, verhindert Lohndumping und                                                   heit in den Markt «einzumischen». So
ist von grossem Nutzen für die Wirtschaft                                                 fordern wir schon seit Jahren vergeblich
und die Allgemeinheit.                                                                    einen verbindlichen Normalarbeitsvertrag
                                                                                          für Arbeitnehmende in der Hauswirtschaft
Working Poor auch bei uns                                                                 (Häusliche Pflege und Haushalt). Nachdem
Seit Jahren kämpfen die Gewerkschaften                                                    anfänglich der politische Wille bestand,
gegen Armutslöhne, mit denen Betroffene      Sigi Langenbahn, LANV-Präsident              wurden wir mit unserem Anliegen an einer
trotz Vollzeitarbeit auf Sozialhilfe ange-                                                der letzten Sitzungen des Lenkungsgremi-
wiesen sind. Doch hierzulande verschlie-     So sahen wir uns im vergangenen Jahr         ums Wirtschaft sogar belächelt. Punkten
ssen viele noch die Augen oder geben den     gezwungen, den GAV Transport zu kün-         konnte man nur mit Mobilfunk, Spielban-
Betroffenen selbst die Schuld: «Hätten sie   digen, nachdem sich die Arbeitgeberseite     ken und Zubringerstrassen. Beschämend
halt was Anständiges gelernt» oder «Das      seit Jahren weigert, die Mindestlöhne        und inakzeptabel, wie ich finde, zumal
sind doch nur Frauen ohne Beruf, die einen   auf ein zeitgemässes Niveau anzuheben.       die Schweizer Gewerkschaften unsere
Zusatzverdienst wollen». Auch in Liech-      Auch im Handelsgewerbe akzeptieren wir       jahrelange Forderung umsetzen konnten.
tenstein existiert das Phänomen Working      keinen Mindestlohn mehr, der trotz An-       Seit Januar gilt für die Schweizer Haus-
Poor, Tendenz steigend. Und ohne die         hebung auf 2‘900 Franken immer noch          wirtschaft ein Normalarbeitsvertrag mit
Quersubventionierung der Niedriglohn-        im tiefsten Dumpingbereich liegt. Noch       Mindestlöhnen von 18.20 bis 22 Franken
branchen durch staatliche Zuschüsse wie      problematischer ist das Gastgewerbe mit      die Stunde. Auch wir werden hartnäckig
Krankenkassenbeiträgen und Wohnbeihil-       zwei heillos zerstrittenen Arbeitgeberver-   bleiben und unserer Forderung Geltung
fen wäre der Prozentsatz an Familien, die    bänden, die gemeinsame Verhandlungen         verschaffen, indem wir vermehrt die Öf-
trotz Arbeit ihren Lebensunterhalt nicht     nicht zulassen. Aber auch Branchen mit       fentlichkeit einbeziehen.
bestreiten können, noch viel höher. Dass     anständigen Mindestlöhnen sind nicht vor
dieser Umstand seitens der Politik und der   Lohndumping gefeit. So fehlt in der ge-      Sigi Langenbahn
Wirtschaft zugelassen und teilweise sogar    werblichen Industrie bislang das Bekennt-    Präsident LANV
gebilligt wird, ist ein Skandal.             nis zur Allgemeinverbindlicherklärung,
                                             womit der GAV nur Mitglieder der Wirt-
Allgemeinverbindliche                        schaftskammer verpflichtet.
Mindestlöhne
Insbesondere Branchen ohne allgemein-        Gesetzliche Mindestlöhne als
verbindliche Gesamtarbeitsverträge sind      Alternative
anfällig auf Dumpinglöhne, zumal die         Der LANV hat immer deutlich gemacht,
Sozialpartner hier keine Kontrollen durch-   dass er gesetzliche Mindestlöhne lediglich
führen dürfen. Ausgerechnet in dumping-      als Alternative sieht, wenn sich die Sozi-
anfälligen Branchen wie Detailhandel,        alpartner nicht einigen können. Diesen
Gastgewerbe, Transportwesen oder ge-         Weg werden wir nun im Transportwesen
werbliche Industrie ist das Bekenntnis der   und im Gastgewerbe einschlagen und von
Arbeitgeberseite für anständige allge-       der Regierung auf Gesetzesebene den Er-
meinverbindliche Mindestlöhne gering.        lass verbindlicher Normalarbeitsverträge
4                Wir ArbeitnehmerInnen

Lohnverhandlungen 2011
Wir führten mit 21 Sektionen der Liech-       GAV letztes Jahr gekündigt. Für die Verant-      gen. So erhalten Arbeitnehmende, die in
tensteinischen Wirtschaftskammer Lohn-        wortlichen der Sektion war die Aushand-          der Branche Gebäudereinigung und Haus-
verhandlungen. Zum Ziel gesetzt hatten        lung eines neuen Vertrages nicht prioritär.      wartdienste arbeiten, ab 2011 75% des
wir uns die Erhaltung der Kaufkraft, Min-     Deshalb besteht seit 1. Januar 2011 ein ver-     Monatslohnes als Gratifikation.
destlohnerhöhungen und die Anhebung           tragsloser Zustand. Wir bedauern dies sehr.
des Ferienanspruchs für Arbeitnehmende                                                         Ferientage
ab 50. Altersjahr.                            Mindestlöhne                                     In der Lohnrunde 2010 stiess unsere For-
                                              Sehr erfreulich war der Beschluss des Gip-       derung nach mehr Ferientagen für ältere
Erhöhung der Lohnsummen                       serverbandes, die vormals viel zu tiefen         Arbeitnehmende noch vielerorts auf Ab-
Um die Kaufkraft zu erhalten, wäre eine       Mindestlöhne den Schweizer Verhältnis-           lehnung. Doch unsere Hartnäckigkeit
Lohnerhöhung von 1.5% notwendig. Je           sen anzupassen. Somit stiegen die Min-           zahlt sich aus. Ab 2011 kommen Arbeit-
nach branchenspezifischer Lage forder-        destlöhne um bis zu CHF 700.–.                   nehmende aus 7 weiteren Branchen in
ten wir eine Erhöhung der Lohnsumme           Enttäuschend verlief die Verhandlung             den Genuss von 2 zusätzlichen Ferienta-
zwischen 0.5 und 3%. Bei der Hälfte der       mit dem Handelsgewerbe. Der Mindest-             gen ab dem 50sten Altersjahr.
Branchen konnten wir eine Lohnerhöhung        lohn für Hilfspersonal betrug vormals
von 1% und mehr erzielen.                     CHF 2‘800.–. Wir forderten eine Erhöhung         Industrie- und Handels-
Von generellen Lohnerhöhungen kön-            um CHF 400.– bis CHF 500.– für alle Be-          kammer (LIHK)
nen alle Arbeitnehmenden profitieren.         rufssparten. Die Jahresversammlung der           Die Lohnverhandlungen der grossen In-
Bei individuellen Lohnerhöhungen wird         Sektion beschloss lediglich eine Erhöhung        dustriebetriebe, die Mitglied bei der LIHK
die Lohnsumme um den entsprechenden           von je CHF 100.–. Darauf haben wir die           sind, werden von den jeweiligen Arbeit-
Prozentsatz erhöht, jedoch bestimmen die      Lohn- und Protokollvereinbarung mit der          nehmervertretungen geführt. Der LANV
Vorgesetzten aufgrund von Leistungsbe-        Bedingung unterschrieben, dass im Früh-          bietet in gemeinsamen Sitzungen und
urteilungen, wer wie viel Lohnerhöhung        jahr 2011 die Allgemeinverbindlichkeit des       Kursen Unterstützung an.
erhält. Unsere Lohnforderungen beinhal-       Gesamtarbeitsvertrages in die Wege gelei-        Die Mindestlohnverhandlung hingegen
ten meist einen generellen und einen in-      tet wird und dass in diesem Zusammen-            verlief enttäuschend. So konnte der Min-
dividuellen Anteil. In 50% der Branchen       hang die Mindestlöhne massiv angehoben           destlohn für Hilfspersonal um lediglich
konnten wir generelle Lohnerhöhungen          werden.                                          CHF 50.– auf CHF 3‘100.– und derjenige
erreichen.                                                                                     für Gelernte auf CHF 3‘500.– angehoben
                                              13. Monatslohn                                   werden.
Drei Nulllohnrunden                           Unser Ziel ist, den 13. Monatslohn in allen
Nulllohnrunden gab es in drei Branchen.       Branchen zu verankern. Auch in diesem            Christine Schädler
Die Gastronomie spürt nach wie vor die        Jahr gab es wieder leichte Verbesserun-          Verbandssekretärin
Auswirkungen der Wirtschaftskrise und
des Rauchverbots. Das Ergebnis ist daher
nachvollziehbar.
Im Grafischen Gewerbe mussten wir in            Kurs «Rechte und Pflichten der Arbeitnehmervertretung»
den letzten 7 Jahren 4 Nulllohnrunden           Die Arbeitnehmervertretung ist für die Mitarbeitenden des Betriebes und das gesamte
hinnehmen. Obwohl die Branche durch             Unternehmen von zentraler Bedeutung. Die Aufgaben sind vielfältig und sehr anspruchs-
                                                voll. Dieser Kurs richtet sich an neu gewählte und/oder interessierte Arbeitnehmervertreter/
das Internet stark konkurrenziert wird und      innen, die sich Wissen über die Rechte und Pflichten der ANV aneignen möchten.
auch in der Schweiz eine Nulllohnrunde
resultierte, haben wir uns ein besseres Er-     Termin:    Donnerstag, 26. Mai 2011, 8.00 Uhr bis 16.30 Uhr
gebnis erwartet.                                Ort:       wird noch bekannt gegeben
Auch in der Informatik- und Büroma-             Referent: Josef Lustenberger, Branchenleiter Maschinenindustrie, SYNA
tikbranche ist die Auftragslage noch            Kosten:    CHF 190.00 für LANV-Mitglieder
schlecht. Doch in den letzten Jahren wa-                   CHF 280.00 für Nichtmitglieder
ren wir mit den Verhandlungsergebnissen                    (In den Kosten sind die Kursunterlagen und das Mittagessen inbegriffen.)
zufrieden, weshalb die Nulllohnrunde we-
niger schmerzt.                                 Anmeldungen bis 6. Mai 2011 unter Tel. 399 38 38
Mit dem Transportgewerbe fanden keine           oder per E-Mail an Christine Schädler, c.schaedler@lanv.li
Lohnverhandlungen statt. Wir haben den
Wir ArbeitnehmerInnen                          5

Ergebnisse der Lohnverhandlungen 2011 mit
dem liechtensteinischen Gewerbe
Gewerbe                                    Lohnerhöhung 2011                           weitere Vereinbarungen

Auto                                       + 0.5% individuell                          Anhebung aller Mindestlöhne um CHF 100
                                                                                       22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 10 Dienst-
                                                                                       jahre

Bäcker und Konditoren                      + 1% generell für Löhne bis CHF 3‘999       Anhebung der Mindestlöhne
                                           + 1.5% individuell ab CHF 4‘000

Baumeister, Maurer, Plästerer, Steinmetz   + 0.5% generell                             Anhebung der Mindeststundenlöhne um 50 Rp.
                                           + 0.5% individuell

Coiffeur                                   + 1% individuell

Elektro-, Elektronik- und Radio/TV         + 0.5% generell                             Anhebung der Mindestlöhne um CHF 100 
                                           + 0.5% individuell                          Neu: Mindestlöhne für Telematiker

Gärtner und Floristen                      + 1% generell                               Anhebung der Mindestlöhne ab 
                                                                                       4. Berufsjahr um CHF 200
                                                                                       22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 
                                                                                       10 Dienstjahre

Gastronomie                                Keine Erhöhung der Lohnsumme                Neue Spalte für Mindestlöhne ab 4. Berufsjahr

Gebäudereinigung                           + 1% generell                               13. Monatslohn 75 % ab 6 Monaten im Betrieb

Gewerbliche Industrie                      + CHF 50 generell für Löhne bis CHF 5‘000

Gipser                                     + 1% individuell                            Anhebung der Mindestlöhne auf 
                                                                                       Schweizer Niveau

Grafik                                     Keine Erhöhung der Lohnsumme                Anhebung der Mindestlöhne im 1. Berufsjahr
                                                                                       um CHF 200

Handel                                     + 0.5% individuell                          Anhebung der Mindestlöhne um CHF 100
                                                                                       22 Ferientage ab 50. Altersjahr

Haustechnik und Spengler                   + 1% individuell                            25 Ferientage ab 50. Altersjahr

Informatik und Büromatik                   Keine Erhöhung der Lohnsumme

Innendekoration                            + 0.5% generell                             22 Ferientage ab 50. Altersjahr

Maler                                      + 0.5% generell                             Anhebung der Mindestlöhne

Metall                                     + 0.5% individuell                          21 Ferientage ab 55. Altersjahr

Plattenleger und Hafner                    + 0.5% generell

Schreiner                                  + 0.6 % generell                            22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 
                                                                                       10 Dienstjahre

Textilreinigung                            + 1.7% individuell

Transport                                  Keine Lohnverhandlungen                     Kein gültiger Gesamtarbeitsvertrag mehr

Zimmermeister                              + 1% generell
6                    Wir ArbeitnehmerInnen

ZPK Zentrale Paritätische Kommission der
Stiftung SAVE
Die Zentrale Paritätische Kommission
(ZPK) vollzieht und überwacht die allge-
meinverbindlich erklärten Gesamtarbeits-
verträge. Sie wurde 2007 von den Sozi-
alpartnern Wirtschaftkammer und LANV
gegründet. Das Präsidium für die erste
Wahlperiode setzte sich aus Hans-Peter
Tschütscher (Arbeitgebervertreter, Präsi-
dent) und Sigi Langenbahn (Arbeitnehm-
ervertreter, Vizepräsident) zusammen.
Auch die Geschäftsleitung wurde in der
Aufbauphase vom Präsidium unter Feder-
führung des Präsidenten übernommen.

Wechsel an der Spitze                                 Die frisch gewählten Mitglieder der ZPK v.l.n.r.: Hans-Peter Negele, Daniel Seger, Präsident Sigi Langen-
Die ZPK kann auf eine erfolgreiche Aufbau-            bahn, Donat Schädler, Beat Gassner, Norbert Kaufmann, Astrid Beck und Robert Kaiser. Auf dem Foto
                                                      fehlen: Vizepräsident Arnold Matt und Albert Jehle
phase zurückblicken und überwacht be-
reits 12 allgemein verbindlich erklärte
Gesamtarbeitsverträge. Nun geht es in die             denten gewählt. Mit dem Wechsel im Prä-                 Kontrollen im Jahr 2010
nächste Phase. Für die kommenden drei                 sidium wurde René Wanger aus Eschen als                 Um den Vollzug sowie die Einhaltung der
Jahre wurde Sigi Langenbahn zum Präsi-                Geschäftsführer der ZPK eingestellt.                    Gesamtarbeitsverträge zu gewährleisten,
denten und Arnold Matt zum Vizepräsi-                                                                         führte die ZPK im Jahr 2010 insgesamt
                                                                                                              112 Baustellenkontrollen inländischer und
                                                                                                              ausländischer Betriebe durch. Kontrolliert
                                                                                                              wurden 245 Mitarbeitende. Das Verhält-
                                                                                                              nis liegt bei etwa 1/3 liechtensteinischen
                                                                                                              gegenüber ausländischen Betrieben. Hin-
                                                                                                              gegen wurden bei den inländischen Un-
                                                                                                              ternehmen zusätzlich Lohnbuchkontrol-
                                                                                                              len durchgeführt. Die Betriebe wurden
                                                                                                              in einem Auslosungsverfahren ermittelt.
                                                                                                              Das Hauptmerkmal legte die ZPK auf die
                                                                                                              Mindestlöhne und Höchstarbeitszeiten.
                                                                                                              Im vergangenen Jahr wurden mehrere
                                                                                                              Betriebe abgemahnt. Strafen mussten je
                                                                                                              für drei inländische und drei ausländische
                                                                                                              Betriebe ausgesprochen werden. Mehrere
                                                                                                              Verfahren sind noch hängig.

Prozentuale Aufteilung der Baustellenkontrollen im Jahr 2010. Nicht aufgeführt ist das Autogewerbe
(keine Baustellen). Seit Januar 2011 ist auch der GAV für das Informatikgewerbe allgemeinverbindlich.
Wir ArbeitnehmerInnen                         7

Kautionspflicht gegen Lohn- und Sozialdumping
Kaution als Pfand für
ausländische Mitbewerber                        Doppelspiel der Wirtschaftskammer
Im Jahr 2009 führten die Baselbieter Sozi-      Einen geradezu oskarwürdigen Auftritt leistete sich das Dreigestirn Matt, Tschüt-
alpartner im Ausbaugewerbe eine Kauti-          scher und Nigg in der Kategorie Selbstinszenierung am Medien-Apéro der Wirt-
onspflicht ein, nachdem fast jedes zweite       schaftskammer, mit dem sie es auf die Frontseite des Volksblatts vom 26. Januar
kontrollierte ausländische Unternehmen          schafften.
bei Aufträgen im Baselland die gelten-          Präsident und Vize zeigten sich «empört» und «entrüstet» über die Machenschaf-
den Mindestbestimmungen nicht einhielt          ten der Schweizer Gewerbe- und Gewerkschaftsvertreter, mit KMU-Kautionen
und viele die verhängten Strafen nicht be-      Protektionismus betreiben zu wollen. An sich mischen wir uns nicht in die PR-
zahlten. Da nicht bezahlte Strafen in den       Arbeit der Wirtschaftskammer ein. Da Arnold Matt aber gerade erst Hans-Peter
Herkunftsländern der Entsendebetriebe           Tschütscher im Präsidium der ZPK abgelöst hat und Tschütscher bis vor Kurzem
gerichtlich nicht eingefordert werden kön-      auch deren Geschäftsführer war, bedarf der Medienauftritt einiger Erläuterungen,
nen, dient die Kaution als Pfand und ist        schliesslich besteht die ZPK paritätisch aus Mitgliedern der Wirtschaftskammer und
somit eine wirksame und praxistaugliche         des LANV. Und nicht zuletzt möchten wir unsere Schweizer Gewerkschaftskolleg-
Massnahme zum Schutz der Lohn- und              Innen in Schutz nehmen, da sie keineswegs protektionistische Ziele verfolgen.
Arbeitsbedingungen bei grenzüberschrei-         Das ehemalige Präsidium der ZPK mit Tschütscher und Langenbahn ist seit 2009
tenden Tätigkeiten. Die Kaution müssen          über die Vorhaben der Schweiz informiert und hat diese Option auch für unsere
sämtliche Mitbewerber leisten, um auslän-       ZPK ins Auge gefasst. Die gespielte Empörung und kämpferische Androhung von
dische Entsendebetriebe gegenüber inlän-        Gegenmassnahmen diente somit wohl nur der Mitgliederwerbung, da die Wirt-
dischen nicht zu diskriminieren. Sie wird       schaftskammer genau wie die Schweizer Arbeitgeberverbände Garantien für ihre
auf einer Bank hinterlegt und verzinst.         Mitglieder übernehmen will. Sollte auch unsere ZPK die Kautionspflicht einführen,
                                                darf man schon gespannt sein auf die Schlagzeilen unseres Sozialpartners.
Bundesgericht bestätigt
Gesetzeskonformität
Im vergangenen Jahr hatte das Kantons-
gericht Baselland die Kautionspflicht nach   Bearbeitungskosten bezahlen, wollen wir         nistische Gegenmassnahme zur Schweizer
einer erfolgreichen Umsetzungsphase ge-      nichts forcieren. Zudem sind noch recht-        Kautionspflicht zu verstehen, wie dies die
stoppt. Einzelne Unternehmen, denen die      liche Abklärungen erforderlich, da Liech-       Führungsriege der Wirtschaftskammer an
Sozialpartnerschaft ein Dorn im Auge ist,    tenstein im Gegensatz zur Schweiz EWR-          ihrem Medienapéro weismachen wollte
hatten dagegen geklagt. Das Bundesge-        Mitglied ist. Sollten wir die Kautionspflicht   (siehe Kasten).
richt jedoch hat am 7. Dezember 2010 die     einführen, ist sie keinesfalls als protektio-
Gesetzeskonformität der Kautionspflicht
bestätigt, da sie ein «wirksames und le-
gitimes Mittel gegen Lohn- und Sozial-
dumping» darstellt. Ab April 2011 wird die     Vorankündigung
Kautionspflicht auf die Deutschschweiz
ausgedehnt. Auch gegen mehrere fehl-           14. März 201, 18.30 Uhr
bare liechtensteinische Betriebe bestehen      Veranstaltung «informiert schwanger» im Haus St. Florin, Eschen

noch offene Forderungen aus verhängten         23. März 2011, 19.30 Uhr
Strafen.                                       Delegiertenversammlung des LANV im Hotel Restaurant Landhaus in Nendeln

                                               1. Mai 2011, ab ca. 10.30 Uhr
Option für Liechtenstein?                      1. Mai-Feier. Die Familie steht im Mittelpunkt der diesjährigen Maifeier. Wir feiern darum
Auch unsere ZPK, die sich aus Mitgliedern      mit Gross und Klein. Einladungen folgen
der Wirtschaftskammer und des LANV zu-         17. Mai 2011, nachmittags
sammensetzt, musste schon Strafen gegen        Businesstag 2011. Das Wirtschaftsforum für Frauen im Rheintal findet in Vaduz statt. 
ausländische Betriebe verhängen, weshalb       Genaueres Seite 10

die Kautionspflicht auch hierzulande ein       26. Mai 2011, 08.00 bis 16.30 Uhr
Thema ist. Solange aber ausländische fehl-     Kurs «Rechte und Pflichten der Arbeitnehmervertretung». Genaueres Seite 4
bare Entsendebetriebe ihre Strafen und
8                Wir ArbeitnehmerInnen

LANV-Mitglieder auf der politischen Bühne
Am 18. Und 20. Februar 2011 sind die         Arbeitnehmeden Liechtensteins erfüllt          kandidiere für die VU als Gemeinderat.
Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf-        mich täglich aufs Neue, auch wenn die          Unter anderem ist es mir ein Bedürfnis
gerufen, in den Gemeinden des Landes         Herausforderungen oftmals nicht einfach        mich für die Arbeitnehmer einzusetzen.
die Mitglieder des Gemeinderates sowie       sind. Ich setze mich stets für soziale Gere-   Dies ist auch der Grund weshalb ich schon
die Vorsteher und Vorsteherinnen zu          chtigkeit und den respektvollen Umgang         seit Jahren Mitglied beim LANV bin. Es
wählen. Wir freuen uns, dass sich auch       miteinander ein.                               ist immer von Vorteil einen starken Part-
zehn LANV-Mitglieder aus allen Parteien,                                                    ner im Hintergrund zu wissen. Weiters
die für die Rechte der Arbeitnehmen-         Ich bin verheiratet und Mutter eines           möchte ich mich für die Erhaltung der
den einstehen, zur Wahl stellen. Ganz        20jährigen Sohnes sowie einer 17jährigen       Naherholungsgebiete, der Lebensqualität,
besonders freuen wir uns, dass sich mit      Tochter. Meine Freizeit verbringe ich am      der vielfältigen kulturellen Anlässe und
Gewerkschaftssekretärin Martina Haas         liebsten in der Natur. Im Winter mit Joggen    der Bildung einsetzen.
eine engagierte Kollegin für das Wohl        und Ski fahren, im Sommer unternehme
der Gemeinde Triesen einsetzen will. Die     ich leidenschaftlich gerne Rennradaus-
Mitglieder des Zentralvorstands und der      fahrten mit Freunden.
Geschäftsstelle des LANV wünschen allen
Kandidierenden viel Glück und Erfolg!        Politisch engagiere ich mich als Vorstands-
                                             mitglied des Frauenhauses Liechtenstein
                                             sowie als Mitglied in zwei Landeskom-
                                             missionen. Im Jahr 2009 habe ich den
                                             Politiklehrgang für Frauen absolviert. Mit
                                             dem erworbenen Rüstzeug möchte ich die
                                             bürgernahe Gemeindepolitik in Triesen          Ludwig Frommelt, Triesenberg,
                                             pflegen und fördern. Die bewährte Phi-         Gemeinderatskandidat FL
                                             losophie unseres amtierenden Vorstehers        Wir erben die Erde nicht von unseren Vor-
                                             Günter Mahl, den Mensch in den Mittel-         fahren, wir leihen sie von unseren Kindern.
                                             punkt der Gemeinschaft zu stellen, spricht
Martina Haas , Triesen,                      aus meinem Herzen.                             Zweck des LANV ist die Wahrung und För-
Gemeinderatskandidatin FBP                                                                  derung der sozialen, wirtschaftlichen und
Ich mag Menschen. Gerne setze ich mich                                                      rechtlichen Interessen seiner Mitglieder
für ihre Anliegen und   für ihr Wohlerge-                                                   sowie aller Arbeitnehmerinnen und Ar-
hen ein. Als vielseitig interessierte Frau                                                  beitnehmer. Dem kann ich mich als LANV-
bin ich stets offen für Neues und freue                                                     Mitglied mit ganzem Herzen anschlies-
ich mich auf die bevorstehenden Gemein-                                                     sen. Denn wer diese Interessen gesichert
deratswahlen.                                                                               weiss, hat eine Lebensgrundlage. Diesen
                                                                                            Zielen möchte ich im Falle einer Wahl zum
Da viele politische Fragen die jüngere und                                                  Gemeinderat dienen und Entscheide da-
ältere Generation gleichermassen betref-                                                    ran messen.
fen, ist es mir ein grosses Anliegen, Gen-   Manfred Beck, Balzers,
erationen zusammenzuführen. Ebenso           Gemeinderatskandidat VU                        Ich werde mich aktiv für Arbeitnehmende
möchte ich mich dafür stark machen, dass     Ich bin verheiratet, habe einen 14jähri-       mit Familie engagieren, indem ich die Ver-
die Qualität an unseren Schulen durch die    gen Sohn und bin verwurzelt in Balzers.        einbarkeit von Familie und Beruf durch
bestehenden Tagesstrukturen, die Schul-      Wir leben in unserem Eigenheim in Mäls.        Massnahmen wie Kinderbetreuung und
sozialarbeit, sowie die Integration von     Nach einer kaufmännischen Ausbildung           flexible   Arbeitsmodelle     unterstützen
lernschwachen Schülern beibehalten wird.     wechselte ich ins Gewerbe und schloss          werde. Ausserdem möchte ich mich für
Der sorgsame Umgang mit öffentlichen         eine Maurerausbildung ab. Seit mehreren        die Erhaltung einer natürlichen Umwelt,
Geldern, wie auch die öffentliche Sicher-    Jahren bin ich als Kundenmaurer in einer       für Energieeinsparung, effiziente Energie-
heit liegen mir am Herzen.                   in Balzers ansässigen Firma tätig. Mein        technik und den Ausbau der erneuerbaren
                                             Hobby ist der Langstreckenlauf, speziell       Energien einsetzen. Denn diese schonen
Seit fünf Jahren arbeite ich zu 60%          der Halbmarathon, was mir die nötige           nicht nur das Klima, sondern bringen auch
beim LANV. Der Einsatz zum Wohle der        Ausdauer für ein politisches Amt gibt. Ich     Arbeit für das einheimische Gewerbe.
Wir ArbeitnehmerInnen                      9

                                                tig ist es mir, für die   Umwelt Sorge zu     Ein wichtiges Thema ist für mich:
                                                tragen. Dies betrachte ich auch als Pflicht   Hilti-Werk Mauren: keine Gefälligkeits-
                                                und unsere Aufgabe für kommende Gen-          studie ausländischer Experten, sondern
                                                erationen.                                    ein Nutzungskonzept auch im Sinne der
                                                Ausserdem glaube ich, dass die Gemein-        umliegenden Wohngebiete. Umweltver-
                                                den auch in Zukunft mit geringeren           trägliches Gewerbe, zukunftsorientierte
                                                finanziellen Mitteln Errungenes bewahren      Forschungseinrichtungen – beides sichert
                                                sollten und den Service der Gemeinde          Arbeits- und Ausbildungsplätze.
                                                aufrecht erhalten sollten. Die Gemeinde       Politik ist Querschnittsmaterie – es gibt
Wolfgang Strunk, Vaduz,                         muss sich stetig weiterentwickeln. Still-     keine Politik für Junge, Politik für Senio-
Gemeinderatskandidat VU                         stand bedeutet auch hier Rückschritt. Als     ren, Politik für Autofahrer, Politik für Fuss-
Seit fünf Jahren lebe ich mit meiner Fami-      Mitglied des LANV bin ich davon über-         gänger – es kann nur ein Miteinander sein,
lie in Vaduz. Aufgrund der Tatsache, dass       zeugt, dass die Rechte der Arbeiter so-       eine Politik für Alle!
alle meine drei Kinder in Vaduz aufwach-        wohl in wirtschaftlich guten als auch in
sen und wir gemeinsam viel Zeit in unserer      schlechten Zeiten wichtig für den sozialen
Wohngemeinde verbringen, ist es mir ein         Frieden sind.  Bei Problemen rund um den
Anliegen die Zukunft der Gemeinde mit-          Arbeitsplatz bietet der LANV eine umfas-
zugestalten. Dabei sind mir insbesondere        sende Beratung an.
gesellschaftliche und schulische Aspekte
sowie die finanzielle Situation der Ge-
meinde wichtig. Mit meiner Erfahrung,
welche ich über die Jahre in den teils unter-
schiedlichen Berufen und Tätigkeiten sam-
meln konnte, kann ich einen wesentlichen                                                      Ingrid Hasler, Gamprin-Bendern,
Beitrag zur positiven Entwicklung von Va-                                                     Gemeinderatskandidatin FBP
duz beisteuern. Denn Kritik zu üben, ist                                                      Ich lebe mit meinem Partner Stefan und
oft einfach, ohne dabei konstruktive An-                                                      unseren zwei Söhnen in Gamprin-Ben-
sätze für eine Verbesserung der Situation                                                     dern. Nach der obligatorischen Schulzeit
einzubringen. Dies ist auch ein Grund für       Kurt Monz, Mauren,                            absolvierte ich eine Lehre und machte
meine Mitgliedschaft beim LANV. Ohne            Gemeinderatskandidat FL                       den Abschluss als Hotelfachassistentin. Im
die finanzielle Unterstützung dieser wich-      Nicht ich – sondern WIR!                      Anschluss daran bildete ich mich zur kauf-
tigen Institution, würden wir die einzige       Miteinander – ökologisch, ökonomisch, so-     männischen Angestellten weiter. Nebst
Anlaufstelle für Arbeitnehmer in Liechten-      zial verträglich, im offenen Dialog, streng   dem Job als Hausfrau und Mutter arbeite
stein früher oder später verlieren.             sachbezogen, ohne parteipolitisches Kalkül    ich als Assistentin in einer Bank. Die Kandi-
                                                über Parteigrenzen hinweg für alle Men-       datur zur Gemeinderätin ist für mich eine
                                                schen in unserer Gemeinde Mauren / Scha-      neue und interessante Herausforderung.
                                                anwald, das Beste zu erreichen.               Die Gemeinde Gamprin-Bendern und de-
                                                38 Jahre war ich als Angestellter in der      ren Gemeinwohl liegen mir sehr am Her-
                                                Industrie tätig, davon 20 Jahre Personal-     zen.
                                                kommissionsmitglied und Delegierter der       Aufmerksam auf den Liechtensteinischen
                                                Sektion Unterland des LANV.                   ArbeitnehmerInnenverband wurde ich
                                                Da der LANV die einzige anerkannte           durch die Sektion Frauen, der ich ange-
                                                Gewerkschaft in unserem Land ist, war es      hörte. Die Sektion, welche aus Frauen ver-
                                                für mich eine Selbstverständlichkeit Mit-     schiedenster Berufsgruppen besteht, setzt
Rudolf Wachter, Schaan,                         glied im LANV zu werden und bei den viel-     sich für verbesserte Rahmenbedingungen
Gemeinderatskandidat VU                         fältigen Aufgaben unserer Gewerkschaft        für Frauen in der Arbeitswelt ein. Die Mit-
Ich möchte meine im Gemeinderat ange-           mitzuwirken.                                  glieder des   Liechtensteinischen Arbeit-
fangene Arbeit weiterführen, mich für die       Ich sehe die Aufgaben und Probleme in         nehmerInnenverbandes erhalten zudem
Schaaner Einwohner einsetzen und ein of-        unserer Gemeinde auch aus Sicht der Ar-       kostenlose Beratung und Betreuung bei
fenes Ohr für Ihre Anliegen haben. Wich-        beitnehmer.                                   Problemen am Arbeitsplatz.
10                Wir ArbeitnehmerInnen

  Unternehmerinnen lernen von Unternehmerinnen

  Am Dienstag, 17. Mai 2011 findet zum vierten Mal der Businesstag statt. Die Veranstaltung ist die besondere Wirt-
  schaftsplattform für Frauen im Dreiländereck Liechtenstein, Schweiz und Vorarlberg und gilt seit der Lancierung als
  der zentrale Treffpunkt im Rheintal.

  Der Businesstag stellt die Vermittlung von Wissen, best practice, sowie das Fördern von Netzwerken in den Vordergrund und
  richtet sich hauptsächlich an:

  >         Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger
  >         Kaderfrauen aus Wirtschaft, Politik und Verbänden
  >         An Wirtschaftsthemen interessierte Frauen und Männer

  In diesem Sinne verspricht der Anlass Inspiration durch praxisorientierte Programminhalte, impulsgebende Referate und dient als
  wichtige Drehscheibe für Networking-Aktivitäten.

  Auch am 17. Mai 2011 erwartet die Gäste ein erstklassiges Programm mit hochkarätigen Referentinnen! Durch den Anlass wird
  auch dieses Mal wieder die bekannte Schweizer Moderatorin Mona Vetsch begleiten.

  Weitere Informationen werden Anfangs Februar 2011 bekannt gegeben.

  Weitere Informationen unter www.businesstag.li.

                 Sichern Sie sich jetzt als LANV-Mitglied Ihre Karte für den Businesstag mit einem Rabatt von
                           CHF 40.– ! Dieses Angebot gilt nur bei einer Anmeldung über den LANV.

      Wir gedenken unseren verstorbenen Verbandsmitglieder 2010

      Name                           Vorname                       Ort                                Gestorben
      Ganahl                         Anton                         Triesenberg                        4. Februar
      Oehri                          Egon                          Gamprin                            19. März
      Schädler                       Werner                        Triesenberg                        28. März
      Pardeller-Vogt                 Josef                         Balzers                            22. April
      Ott                            Roswitha                      Schaan                             13. Mai
      Mariacher                      Alois                         Eschen                             18. Juli
      Sprenger                       Franz                         Triesen                            2. August
      Büchel                         Stephan                       Eschen                             11. August
      Kaiser                         Ewald                         Mauren                             3. Dezember
      Negele                         Theobald                      Triesen                            12. Dezember
Wir ArbeitnehmerInnen                11

Soziale Errungenschaft vor den Aus
Regierung will NBU-Landesbeitrag ab 2012 abschaffen

Nachdem der Landesbeitrag an die NBU-         rungenschaft sollte nicht ausgerechnet in      lang einhämmerte, dass kein Weg am
Versicherung 79 Jahre lang wirtschaftliche    Zeiten wirtschaftlicher Stagnation ersatz-     Sparpaket vorbeiführe und alle ihre Opfer
Höhen und Tiefen überstanden hat, steht       los geopfert werden. Bei einer allfälligen     bringen müssen, so auch bei der NBU.
er kurz vor seinem 80sten Geburtstag vor      Abschaffung in wirtschaftlichen Boomjah-
dem endgültigen Aus.                          ren forderten wir einen entsprechenden         Verschiebung auf 2013!
                                              Ausgleich im Bereich Familie und Beruf.        Wir fordern eine Verschiebung der Ab-
Referendumsniederlage                         Nach erfolgreicher Abstimmung führten          schaffung des NBU-Landesbeitrags auf
vergessen                                     wir schon erste Gespräche mit den zustän-      2013, damit die Mehrbelastungen der
Schon 2003 inmitten der letzten Wirt-         digen Ressorts.                                Haushalte sozialverträglicher auf meh-
schaftskrise versuchte die damalige Allein-                                                  rere Jahre verteilt werden können. Neben
regierung, den Landesbeitrag abzuschaf-       Die jetzige Regierung hingegen will nichts     der steigenden Teuerung machen alleine
fen. Nachdem auch der Landtag diesem          mehr davon wissen. Die Familienpolitik         schon die Erhöhungen Mehrwertsteuer
Vorhaben mehrheitlich zugestimmt hatte,       wurde an eine internationale Experten-         und Prämien der Arbeitslosen- und Kran-
ergriff der LANV das Referendum, wo-          gruppe ausgelagert und die Abschaffung         kenversicherung gut 1.5% aus, womit
rauf sich die Stimmberechtigten mit 66%       des NBU-Beitrags wurde beschlossen,            viele Familien auch in diesem Jahr trotz
klar gegen eine Abschaffung des Landes-       ohne den LANV in die Diskussion einzu-         Lohnerhöhungen Kaufkraftverluste hin-
beitrags aussprachen. Die damalige Op-        beziehen. Den Beschluss erfuhren wir aus       nehmen müssen.
positionspartei VU hatte uns sogar ihre       den Zeitungen.
Unterstützung in einem Referendumsko-                                                        Unsere vollständige Stellungnahme an die
mitee angeboten. Wir lehnten jedoch ab,       Kein weiteres Referendum                       Regierung kann auf www.lanv.li nachgele-
um unser Anliegen nicht parteipolitischen     Der LANV wird kein weiteres Referendum         sen werden.
Ränkespielen zu opfern. Zudem wollten         ergreifen. Nicht dass wir die Propaganda-
wir ohne fremde Hilfe eine Volksabstim-       maschinerie einer grossen Koalition fürch-
mung durchsetzen.                             ten; die Regierung hat aber mit ihrer «Vor-
                                              arbeit» eine kritische Auseinandersetzung
Auch damals plädierten wir für eine an-       abgewürgt, indem sie der Bevölkerung
tizyklische Finanzpolitik. Eine soziale Er-   mithilfe beider Parteizeitungen monate-

Verlängerte Öffnungszeiten
Verordnung der «Realität» angepasst

Die Änderung der Verordnung über die          (Kasse abrechnen, alles säubern etc.) kön-     Verordnung nur nicht bewusst! Wie schon
Sonn- und Feiertagsruhe und den Laden-        nen je nach Festlegung der Tagesarbeit in      bei der Sonntagsöffnung von Ladenge-
schluss für Kioske und Tankstellen wurde      die Nachtarbeit fallen, da die Tagesarbeit     schäften und Tankstellen im Jahr 2004 hat
bereits umgesetzt. Wir gaben zu beden-        nicht mehr als 17 Stunden betragen darf.       der Gesetzgeber einmal mehr versäumt,
ken, dass bei einer Ladenöffnung ab 6.00      Ausserdem riefen wir dem Gesetzgeber           Gesetz und Verordnung zu vollziehen,
Uhr viele Mitarbeitende schon 20 bis 30       in Erinnerung, dass Sonntagsarbeit mit         womit ein Bedürfnis erneut künstlich ge-
Minuten vor Ladenöffnung zur Arbeit er-       einem Lohnzuschlag von 50% vergütet            schaffen wurde. Es kann und darf nicht
scheinen, um Vorarbeiten wie das Einzäh-      werden muss.                                   sein, dass Gesetze einem real nicht exis-
len und Vorbereiten der Kasse, das Ein-                                                      tierenden Bedürfnis angepasst werden.
sortieren von Zeitungen und Frischwaren       Etwas fragwürdig fanden wir das Argu-          Sollte diese Auslegung Schule machen,
bis hin zum Brotbacken zu leisten. Somit      ment des Gesetzgebers, dass die Öff-           wird sich Nacht- und Sonntagsarbeit auf
fallen die angesprochenen Vorarbeiten in      nungszeiten bis 22.00 Uhr heute schon          andere Branchen ausweiten, was einen
die Nacharbeit. Auch Arbeiten, die nach       Realität seien. Die Betreiber seien sich der   schleichenden Abbau des Arbeitnehmer-
Ladenschluss um 22.00 Uhr anfallen,           Nichteinhaltung der gegenständlichen           schutzes zur Folge haben wird.
12               Wir ArbeitnehmerInnen

Ratgeber   

Gratifikation = Geschenk
13. Monatslohn = Lohnbestandteil
Gratifikation und 13. Monatslohn sind
                                               Branche                                             Gratifikation oder 13. Monatslohn
nicht dasselbe. Der kleine Unterschied
                                               Auto (AVE*)                                         Ja
kann ausschlaggebende Folgen haben.
                                               Bäcker und Konditoren                               50% im 1.Dienstjahr, 100% ab 2. Dienstjahr
Gratifikation                                  Baumeister, Pflästerer, Steinmetz (AVE)             Ja
Auf die Gratifikation hat der Arbeitneh-       Coiffeur                                            Ja
mer Anspruch, wenn es im Einzelarbeits-
                                               Elektro, Elektronik, Radio-TV (AVE)                 Ja
vertrag oder im Gesamtarbeitsvertrag
                                               Gärtner und Floristen (AVE)                         Ja
vereinbart ist. Ebenfalls anspruchsberech-
tigt ist man, wenn sie bereits einige Jahre    Gastronomie                                         Ja, ab 25. Monat

hintereinander ausbezahlt worden ist (be-      Gebäudereinigung (AVE) Hauswart                     50% ab 3. Monat im Jahr 2010
                                                                                                   75% ab 6. Monat im Jahr 2011
triebliche Übung, Gewohnheitsrecht). Die
                                               Gewerbliche Industrie                               Ja
Gratifikation ist eine Begünstigung und
wird in der Regel abhängig gemacht vom         Gipser (AVE)                                        Ja
Geschäftsgang oder von der Leistung des        Grafik                                              Ja
Arbeitnehmers. Die Höhe der Gratifikation      Hafner und Plattenleger (AVE)                       Ja
kann variieren.                                Handelsgewerbe
                                               (Detailhandel)                                      Ja, ab 5. Monat
13. Monatslohn
                                               Haustechnik und Spengler (AVE)                      Ja, ab 5. Monat
Im Unterschied zur Gratifikation handelt
es sich beim 13. Monatslohn um einen           Informatik und Büromatik                            Ja
festen Lohnbestandteil im Sinne einer         Innendekoration und Bodenleger                      Ja, ab 4. Monat
festen Zusage. Die Höhe des Betrages ist       Maler (AVE)                                         Ja
klar definiert und muss nicht zwingend
                                               Metallgewerbe                                       Ja, ab 6. Monat
dem eines Monatsgehaltes entsprechen.
                                               Nichtmetall (LIHK)                                  Ja, je nach Unternehmen

Vor allem bei den Gesamtarbeitsverträgen       Metall (LIHK)                                       Ja

gibt es unterschiedliche Regelungen. Die       Schreiner, Zimmermeister, Dachdecker                Ja, ab 6. Monat
                                               (AVE)
nebenstehende Aufstellung gibt Auskunft
                                               Textilreinigung                                     Ja, ab 3. Dienstjahr (1/3 im 1. Dienstjahr,
darüber.                                                                                           2/3 im 2. Dienstjahr)
                                               Transport                                           Ja, GAV gekündigt per 31.12.2010
Bei einem Austritt während des Jahres
                                              *AVE (Allgemeinverbindlichkeit erklärt) bedeutet, dass diese Gesamtarbeitsverträge für alle Arbeitnehmen-
hat der Arbeitnehmer jeweils Anspruch
                                              den der jeweiligen Branchen gelten.
auf einen «pro rata temporis» Anteil. Der
13. Monatslohn und die Gratifikation gel-
ten als AHV- und steuerpflichtiger Lohn.
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