Lohnrunde 2011 NBU-Landesbeitrag vor dem Aus Gemeinderatswahlen: LANV-Mitglieder kandidieren - P.P. FL-9495 Triesen
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P.P. FL-9495 Triesen Nr. 1 • Februar 2011 • 54. Jahrgang Lohnrunde 2011 NBU-Landesbeitrag vor dem Aus Gemeinderatswahlen: LANV-Mitglieder kandidieren
2 Wir ArbeitnehmerInnen INHALT AKTUELL Leitartikel.................................................................................................... Seite 3 Gerechte Löhne für alle Lohnverhandlungen 2011.......................................................................... Seite 4 Kommentar und Ergebnisse ZPK............................................................................................................... Seite 6 Wechsel in der Geschäftsstelle Kontrollen und Strafen Kautionspflicht Vorankündigung......................................................................................... Seite 7 Kurse und Veranstaltungen Gemeinderatswahlen................................................................................. Seite 8 LANV Mitglieder auf politischer Bühne Verstorbene Mitglieder............................................................................ Seite 10 Stellungnahmen zu Gesetzesänderungen.............................................. Seite 11 NBU Landesbeitrag vor dem Aus Öffnungszeiten für Kioske und Tankstellen RATGEBER 13. Monatslohn......................................................................................... Seite 12 Übersichtstabelle 13. Monatslohn Impressum Herausgeber: LANV Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband Dorfstrasse 24, Postfach 54, FL-9495 Triesen, Tel. +423 399 38 38 Fax +423 399 38 39, info@lanv.li, www.lanv.li Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Druck: BVD Druck+Verlag AG, 9494 Schaan Titelbild: © Rainer Sturm / PIXELIO
Wir ArbeitnehmerInnen 3 Gerechte Löhne für alle! Gewerkschaften fordern 4000 Franken Mindestlohn Der Schweizerische Gewerkschaftsbund einfordern. Das wird nicht einfach sein, fordert Bund und Kantone auf, Massnah- denn im Gegensatz zur Schweiz wurden in men zum Schutz der Löhne zu treffen, Liechtenstein noch keine orts- und bran- primär über die Förderung von Mindest- chenüblichen Löhne eruiert und festge- löhnen in Gesamtarbeitsverträgen (GAV) legt, weshalb bislang wohl auch noch nie und subsidiär über einen nationalen ge- entsprechende Kontrollen stattfanden. setzlichen Mindestlohn. Die zwingende Lohngrenze soll bei 4000 Franken oder Politischer Wille gering 22 Franken die Stunde liegen. Ein anstän- Unsere Regierung tut sich äusserst schwer, diger Mindestlohn schafft mehr Lohnge- sich zur Verbesserung der sozialen Sicher- rechtigkeit, verhindert Lohndumping und heit in den Markt «einzumischen». So ist von grossem Nutzen für die Wirtschaft fordern wir schon seit Jahren vergeblich und die Allgemeinheit. einen verbindlichen Normalarbeitsvertrag für Arbeitnehmende in der Hauswirtschaft Working Poor auch bei uns (Häusliche Pflege und Haushalt). Nachdem Seit Jahren kämpfen die Gewerkschaften anfänglich der politische Wille bestand, gegen Armutslöhne, mit denen Betroffene Sigi Langenbahn, LANV-Präsident wurden wir mit unserem Anliegen an einer trotz Vollzeitarbeit auf Sozialhilfe ange- der letzten Sitzungen des Lenkungsgremi- wiesen sind. Doch hierzulande verschlie- So sahen wir uns im vergangenen Jahr ums Wirtschaft sogar belächelt. Punkten ssen viele noch die Augen oder geben den gezwungen, den GAV Transport zu kün- konnte man nur mit Mobilfunk, Spielban- Betroffenen selbst die Schuld: «Hätten sie digen, nachdem sich die Arbeitgeberseite ken und Zubringerstrassen. Beschämend halt was Anständiges gelernt» oder «Das seit Jahren weigert, die Mindestlöhne und inakzeptabel, wie ich finde, zumal sind doch nur Frauen ohne Beruf, die einen auf ein zeitgemässes Niveau anzuheben. die Schweizer Gewerkschaften unsere Zusatzverdienst wollen». Auch in Liech- Auch im Handelsgewerbe akzeptieren wir jahrelange Forderung umsetzen konnten. tenstein existiert das Phänomen Working keinen Mindestlohn mehr, der trotz An- Seit Januar gilt für die Schweizer Haus- Poor, Tendenz steigend. Und ohne die hebung auf 2‘900 Franken immer noch wirtschaft ein Normalarbeitsvertrag mit Quersubventionierung der Niedriglohn- im tiefsten Dumpingbereich liegt. Noch Mindestlöhnen von 18.20 bis 22 Franken branchen durch staatliche Zuschüsse wie problematischer ist das Gastgewerbe mit die Stunde. Auch wir werden hartnäckig Krankenkassenbeiträgen und Wohnbeihil- zwei heillos zerstrittenen Arbeitgeberver- bleiben und unserer Forderung Geltung fen wäre der Prozentsatz an Familien, die bänden, die gemeinsame Verhandlungen verschaffen, indem wir vermehrt die Öf- trotz Arbeit ihren Lebensunterhalt nicht nicht zulassen. Aber auch Branchen mit fentlichkeit einbeziehen. bestreiten können, noch viel höher. Dass anständigen Mindestlöhnen sind nicht vor dieser Umstand seitens der Politik und der Lohndumping gefeit. So fehlt in der ge- Sigi Langenbahn Wirtschaft zugelassen und teilweise sogar werblichen Industrie bislang das Bekennt- Präsident LANV gebilligt wird, ist ein Skandal. nis zur Allgemeinverbindlicherklärung, womit der GAV nur Mitglieder der Wirt- Allgemeinverbindliche schaftskammer verpflichtet. Mindestlöhne Insbesondere Branchen ohne allgemein- Gesetzliche Mindestlöhne als verbindliche Gesamtarbeitsverträge sind Alternative anfällig auf Dumpinglöhne, zumal die Der LANV hat immer deutlich gemacht, Sozialpartner hier keine Kontrollen durch- dass er gesetzliche Mindestlöhne lediglich führen dürfen. Ausgerechnet in dumping- als Alternative sieht, wenn sich die Sozi- anfälligen Branchen wie Detailhandel, alpartner nicht einigen können. Diesen Gastgewerbe, Transportwesen oder ge- Weg werden wir nun im Transportwesen werbliche Industrie ist das Bekenntnis der und im Gastgewerbe einschlagen und von Arbeitgeberseite für anständige allge- der Regierung auf Gesetzesebene den Er- meinverbindliche Mindestlöhne gering. lass verbindlicher Normalarbeitsverträge
4 Wir ArbeitnehmerInnen Lohnverhandlungen 2011 Wir führten mit 21 Sektionen der Liech- GAV letztes Jahr gekündigt. Für die Verant- gen. So erhalten Arbeitnehmende, die in tensteinischen Wirtschaftskammer Lohn- wortlichen der Sektion war die Aushand- der Branche Gebäudereinigung und Haus- verhandlungen. Zum Ziel gesetzt hatten lung eines neuen Vertrages nicht prioritär. wartdienste arbeiten, ab 2011 75% des wir uns die Erhaltung der Kaufkraft, Min- Deshalb besteht seit 1. Januar 2011 ein ver- Monatslohnes als Gratifikation. destlohnerhöhungen und die Anhebung tragsloser Zustand. Wir bedauern dies sehr. des Ferienanspruchs für Arbeitnehmende Ferientage ab 50. Altersjahr. Mindestlöhne In der Lohnrunde 2010 stiess unsere For- Sehr erfreulich war der Beschluss des Gip- derung nach mehr Ferientagen für ältere Erhöhung der Lohnsummen serverbandes, die vormals viel zu tiefen Arbeitnehmende noch vielerorts auf Ab- Um die Kaufkraft zu erhalten, wäre eine Mindestlöhne den Schweizer Verhältnis- lehnung. Doch unsere Hartnäckigkeit Lohnerhöhung von 1.5% notwendig. Je sen anzupassen. Somit stiegen die Min- zahlt sich aus. Ab 2011 kommen Arbeit- nach branchenspezifischer Lage forder- destlöhne um bis zu CHF 700.–. nehmende aus 7 weiteren Branchen in ten wir eine Erhöhung der Lohnsumme Enttäuschend verlief die Verhandlung den Genuss von 2 zusätzlichen Ferienta- zwischen 0.5 und 3%. Bei der Hälfte der mit dem Handelsgewerbe. Der Mindest- gen ab dem 50sten Altersjahr. Branchen konnten wir eine Lohnerhöhung lohn für Hilfspersonal betrug vormals von 1% und mehr erzielen. CHF 2‘800.–. Wir forderten eine Erhöhung Industrie- und Handels- Von generellen Lohnerhöhungen kön- um CHF 400.– bis CHF 500.– für alle Be- kammer (LIHK) nen alle Arbeitnehmenden profitieren. rufssparten. Die Jahresversammlung der Die Lohnverhandlungen der grossen In- Bei individuellen Lohnerhöhungen wird Sektion beschloss lediglich eine Erhöhung dustriebetriebe, die Mitglied bei der LIHK die Lohnsumme um den entsprechenden von je CHF 100.–. Darauf haben wir die sind, werden von den jeweiligen Arbeit- Prozentsatz erhöht, jedoch bestimmen die Lohn- und Protokollvereinbarung mit der nehmervertretungen geführt. Der LANV Vorgesetzten aufgrund von Leistungsbe- Bedingung unterschrieben, dass im Früh- bietet in gemeinsamen Sitzungen und urteilungen, wer wie viel Lohnerhöhung jahr 2011 die Allgemeinverbindlichkeit des Kursen Unterstützung an. erhält. Unsere Lohnforderungen beinhal- Gesamtarbeitsvertrages in die Wege gelei- Die Mindestlohnverhandlung hingegen ten meist einen generellen und einen in- tet wird und dass in diesem Zusammen- verlief enttäuschend. So konnte der Min- dividuellen Anteil. In 50% der Branchen hang die Mindestlöhne massiv angehoben destlohn für Hilfspersonal um lediglich konnten wir generelle Lohnerhöhungen werden. CHF 50.– auf CHF 3‘100.– und derjenige erreichen. für Gelernte auf CHF 3‘500.– angehoben 13. Monatslohn werden. Drei Nulllohnrunden Unser Ziel ist, den 13. Monatslohn in allen Nulllohnrunden gab es in drei Branchen. Branchen zu verankern. Auch in diesem Christine Schädler Die Gastronomie spürt nach wie vor die Jahr gab es wieder leichte Verbesserun- Verbandssekretärin Auswirkungen der Wirtschaftskrise und des Rauchverbots. Das Ergebnis ist daher nachvollziehbar. Im Grafischen Gewerbe mussten wir in Kurs «Rechte und Pflichten der Arbeitnehmervertretung» den letzten 7 Jahren 4 Nulllohnrunden Die Arbeitnehmervertretung ist für die Mitarbeitenden des Betriebes und das gesamte hinnehmen. Obwohl die Branche durch Unternehmen von zentraler Bedeutung. Die Aufgaben sind vielfältig und sehr anspruchs- voll. Dieser Kurs richtet sich an neu gewählte und/oder interessierte Arbeitnehmervertreter/ das Internet stark konkurrenziert wird und innen, die sich Wissen über die Rechte und Pflichten der ANV aneignen möchten. auch in der Schweiz eine Nulllohnrunde resultierte, haben wir uns ein besseres Er- Termin: Donnerstag, 26. Mai 2011, 8.00 Uhr bis 16.30 Uhr gebnis erwartet. Ort: wird noch bekannt gegeben Auch in der Informatik- und Büroma- Referent: Josef Lustenberger, Branchenleiter Maschinenindustrie, SYNA tikbranche ist die Auftragslage noch Kosten: CHF 190.00 für LANV-Mitglieder schlecht. Doch in den letzten Jahren wa- CHF 280.00 für Nichtmitglieder ren wir mit den Verhandlungsergebnissen (In den Kosten sind die Kursunterlagen und das Mittagessen inbegriffen.) zufrieden, weshalb die Nulllohnrunde we- niger schmerzt. Anmeldungen bis 6. Mai 2011 unter Tel. 399 38 38 Mit dem Transportgewerbe fanden keine oder per E-Mail an Christine Schädler, c.schaedler@lanv.li Lohnverhandlungen statt. Wir haben den
Wir ArbeitnehmerInnen 5 Ergebnisse der Lohnverhandlungen 2011 mit dem liechtensteinischen Gewerbe Gewerbe Lohnerhöhung 2011 weitere Vereinbarungen Auto + 0.5% individuell Anhebung aller Mindestlöhne um CHF 100 22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 10 Dienst- jahre Bäcker und Konditoren + 1% generell für Löhne bis CHF 3‘999 Anhebung der Mindestlöhne + 1.5% individuell ab CHF 4‘000 Baumeister, Maurer, Plästerer, Steinmetz + 0.5% generell Anhebung der Mindeststundenlöhne um 50 Rp. + 0.5% individuell Coiffeur + 1% individuell Elektro-, Elektronik- und Radio/TV + 0.5% generell Anhebung der Mindestlöhne um CHF 100 + 0.5% individuell Neu: Mindestlöhne für Telematiker Gärtner und Floristen + 1% generell Anhebung der Mindestlöhne ab 4. Berufsjahr um CHF 200 22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 10 Dienstjahre Gastronomie Keine Erhöhung der Lohnsumme Neue Spalte für Mindestlöhne ab 4. Berufsjahr Gebäudereinigung + 1% generell 13. Monatslohn 75 % ab 6 Monaten im Betrieb Gewerbliche Industrie + CHF 50 generell für Löhne bis CHF 5‘000 Gipser + 1% individuell Anhebung der Mindestlöhne auf Schweizer Niveau Grafik Keine Erhöhung der Lohnsumme Anhebung der Mindestlöhne im 1. Berufsjahr um CHF 200 Handel + 0.5% individuell Anhebung der Mindestlöhne um CHF 100 22 Ferientage ab 50. Altersjahr Haustechnik und Spengler + 1% individuell 25 Ferientage ab 50. Altersjahr Informatik und Büromatik Keine Erhöhung der Lohnsumme Innendekoration + 0.5% generell 22 Ferientage ab 50. Altersjahr Maler + 0.5% generell Anhebung der Mindestlöhne Metall + 0.5% individuell 21 Ferientage ab 55. Altersjahr Plattenleger und Hafner + 0.5% generell Schreiner + 0.6 % generell 22 Ferientage ab 50. Altersjahr und 10 Dienstjahre Textilreinigung + 1.7% individuell Transport Keine Lohnverhandlungen Kein gültiger Gesamtarbeitsvertrag mehr Zimmermeister + 1% generell
6 Wir ArbeitnehmerInnen ZPK Zentrale Paritätische Kommission der Stiftung SAVE Die Zentrale Paritätische Kommission (ZPK) vollzieht und überwacht die allge- meinverbindlich erklärten Gesamtarbeits- verträge. Sie wurde 2007 von den Sozi- alpartnern Wirtschaftkammer und LANV gegründet. Das Präsidium für die erste Wahlperiode setzte sich aus Hans-Peter Tschütscher (Arbeitgebervertreter, Präsi- dent) und Sigi Langenbahn (Arbeitnehm- ervertreter, Vizepräsident) zusammen. Auch die Geschäftsleitung wurde in der Aufbauphase vom Präsidium unter Feder- führung des Präsidenten übernommen. Wechsel an der Spitze Die frisch gewählten Mitglieder der ZPK v.l.n.r.: Hans-Peter Negele, Daniel Seger, Präsident Sigi Langen- Die ZPK kann auf eine erfolgreiche Aufbau- bahn, Donat Schädler, Beat Gassner, Norbert Kaufmann, Astrid Beck und Robert Kaiser. Auf dem Foto fehlen: Vizepräsident Arnold Matt und Albert Jehle phase zurückblicken und überwacht be- reits 12 allgemein verbindlich erklärte Gesamtarbeitsverträge. Nun geht es in die denten gewählt. Mit dem Wechsel im Prä- Kontrollen im Jahr 2010 nächste Phase. Für die kommenden drei sidium wurde René Wanger aus Eschen als Um den Vollzug sowie die Einhaltung der Jahre wurde Sigi Langenbahn zum Präsi- Geschäftsführer der ZPK eingestellt. Gesamtarbeitsverträge zu gewährleisten, denten und Arnold Matt zum Vizepräsi- führte die ZPK im Jahr 2010 insgesamt 112 Baustellenkontrollen inländischer und ausländischer Betriebe durch. Kontrolliert wurden 245 Mitarbeitende. Das Verhält- nis liegt bei etwa 1/3 liechtensteinischen gegenüber ausländischen Betrieben. Hin- gegen wurden bei den inländischen Un- ternehmen zusätzlich Lohnbuchkontrol- len durchgeführt. Die Betriebe wurden in einem Auslosungsverfahren ermittelt. Das Hauptmerkmal legte die ZPK auf die Mindestlöhne und Höchstarbeitszeiten. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Betriebe abgemahnt. Strafen mussten je für drei inländische und drei ausländische Betriebe ausgesprochen werden. Mehrere Verfahren sind noch hängig. Prozentuale Aufteilung der Baustellenkontrollen im Jahr 2010. Nicht aufgeführt ist das Autogewerbe (keine Baustellen). Seit Januar 2011 ist auch der GAV für das Informatikgewerbe allgemeinverbindlich.
Wir ArbeitnehmerInnen 7 Kautionspflicht gegen Lohn- und Sozialdumping Kaution als Pfand für ausländische Mitbewerber Doppelspiel der Wirtschaftskammer Im Jahr 2009 führten die Baselbieter Sozi- Einen geradezu oskarwürdigen Auftritt leistete sich das Dreigestirn Matt, Tschüt- alpartner im Ausbaugewerbe eine Kauti- scher und Nigg in der Kategorie Selbstinszenierung am Medien-Apéro der Wirt- onspflicht ein, nachdem fast jedes zweite schaftskammer, mit dem sie es auf die Frontseite des Volksblatts vom 26. Januar kontrollierte ausländische Unternehmen schafften. bei Aufträgen im Baselland die gelten- Präsident und Vize zeigten sich «empört» und «entrüstet» über die Machenschaf- den Mindestbestimmungen nicht einhielt ten der Schweizer Gewerbe- und Gewerkschaftsvertreter, mit KMU-Kautionen und viele die verhängten Strafen nicht be- Protektionismus betreiben zu wollen. An sich mischen wir uns nicht in die PR- zahlten. Da nicht bezahlte Strafen in den Arbeit der Wirtschaftskammer ein. Da Arnold Matt aber gerade erst Hans-Peter Herkunftsländern der Entsendebetriebe Tschütscher im Präsidium der ZPK abgelöst hat und Tschütscher bis vor Kurzem gerichtlich nicht eingefordert werden kön- auch deren Geschäftsführer war, bedarf der Medienauftritt einiger Erläuterungen, nen, dient die Kaution als Pfand und ist schliesslich besteht die ZPK paritätisch aus Mitgliedern der Wirtschaftskammer und somit eine wirksame und praxistaugliche des LANV. Und nicht zuletzt möchten wir unsere Schweizer Gewerkschaftskolleg- Massnahme zum Schutz der Lohn- und Innen in Schutz nehmen, da sie keineswegs protektionistische Ziele verfolgen. Arbeitsbedingungen bei grenzüberschrei- Das ehemalige Präsidium der ZPK mit Tschütscher und Langenbahn ist seit 2009 tenden Tätigkeiten. Die Kaution müssen über die Vorhaben der Schweiz informiert und hat diese Option auch für unsere sämtliche Mitbewerber leisten, um auslän- ZPK ins Auge gefasst. Die gespielte Empörung und kämpferische Androhung von dische Entsendebetriebe gegenüber inlän- Gegenmassnahmen diente somit wohl nur der Mitgliederwerbung, da die Wirt- dischen nicht zu diskriminieren. Sie wird schaftskammer genau wie die Schweizer Arbeitgeberverbände Garantien für ihre auf einer Bank hinterlegt und verzinst. Mitglieder übernehmen will. Sollte auch unsere ZPK die Kautionspflicht einführen, darf man schon gespannt sein auf die Schlagzeilen unseres Sozialpartners. Bundesgericht bestätigt Gesetzeskonformität Im vergangenen Jahr hatte das Kantons- gericht Baselland die Kautionspflicht nach Bearbeitungskosten bezahlen, wollen wir nistische Gegenmassnahme zur Schweizer einer erfolgreichen Umsetzungsphase ge- nichts forcieren. Zudem sind noch recht- Kautionspflicht zu verstehen, wie dies die stoppt. Einzelne Unternehmen, denen die liche Abklärungen erforderlich, da Liech- Führungsriege der Wirtschaftskammer an Sozialpartnerschaft ein Dorn im Auge ist, tenstein im Gegensatz zur Schweiz EWR- ihrem Medienapéro weismachen wollte hatten dagegen geklagt. Das Bundesge- Mitglied ist. Sollten wir die Kautionspflicht (siehe Kasten). richt jedoch hat am 7. Dezember 2010 die einführen, ist sie keinesfalls als protektio- Gesetzeskonformität der Kautionspflicht bestätigt, da sie ein «wirksames und le- gitimes Mittel gegen Lohn- und Sozial- dumping» darstellt. Ab April 2011 wird die Vorankündigung Kautionspflicht auf die Deutschschweiz ausgedehnt. Auch gegen mehrere fehl- 14. März 201, 18.30 Uhr bare liechtensteinische Betriebe bestehen Veranstaltung «informiert schwanger» im Haus St. Florin, Eschen noch offene Forderungen aus verhängten 23. März 2011, 19.30 Uhr Strafen. Delegiertenversammlung des LANV im Hotel Restaurant Landhaus in Nendeln 1. Mai 2011, ab ca. 10.30 Uhr Option für Liechtenstein? 1. Mai-Feier. Die Familie steht im Mittelpunkt der diesjährigen Maifeier. Wir feiern darum Auch unsere ZPK, die sich aus Mitgliedern mit Gross und Klein. Einladungen folgen der Wirtschaftskammer und des LANV zu- 17. Mai 2011, nachmittags sammensetzt, musste schon Strafen gegen Businesstag 2011. Das Wirtschaftsforum für Frauen im Rheintal findet in Vaduz statt. ausländische Betriebe verhängen, weshalb Genaueres Seite 10 die Kautionspflicht auch hierzulande ein 26. Mai 2011, 08.00 bis 16.30 Uhr Thema ist. Solange aber ausländische fehl- Kurs «Rechte und Pflichten der Arbeitnehmervertretung». Genaueres Seite 4 bare Entsendebetriebe ihre Strafen und
8 Wir ArbeitnehmerInnen LANV-Mitglieder auf der politischen Bühne Am 18. Und 20. Februar 2011 sind die Arbeitnehmeden Liechtensteins erfüllt kandidiere für die VU als Gemeinderat. Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf- mich täglich aufs Neue, auch wenn die Unter anderem ist es mir ein Bedürfnis gerufen, in den Gemeinden des Landes Herausforderungen oftmals nicht einfach mich für die Arbeitnehmer einzusetzen. die Mitglieder des Gemeinderates sowie sind. Ich setze mich stets für soziale Gere- Dies ist auch der Grund weshalb ich schon die Vorsteher und Vorsteherinnen zu chtigkeit und den respektvollen Umgang seit Jahren Mitglied beim LANV bin. Es wählen. Wir freuen uns, dass sich auch miteinander ein. ist immer von Vorteil einen starken Part- zehn LANV-Mitglieder aus allen Parteien, ner im Hintergrund zu wissen. Weiters die für die Rechte der Arbeitnehmen- Ich bin verheiratet und Mutter eines möchte ich mich für die Erhaltung der den einstehen, zur Wahl stellen. Ganz 20jährigen Sohnes sowie einer 17jährigen Naherholungsgebiete, der Lebensqualität, besonders freuen wir uns, dass sich mit Tochter. Meine Freizeit verbringe ich am der vielfältigen kulturellen Anlässe und Gewerkschaftssekretärin Martina Haas liebsten in der Natur. Im Winter mit Joggen der Bildung einsetzen. eine engagierte Kollegin für das Wohl und Ski fahren, im Sommer unternehme der Gemeinde Triesen einsetzen will. Die ich leidenschaftlich gerne Rennradaus- Mitglieder des Zentralvorstands und der fahrten mit Freunden. Geschäftsstelle des LANV wünschen allen Kandidierenden viel Glück und Erfolg! Politisch engagiere ich mich als Vorstands- mitglied des Frauenhauses Liechtenstein sowie als Mitglied in zwei Landeskom- missionen. Im Jahr 2009 habe ich den Politiklehrgang für Frauen absolviert. Mit dem erworbenen Rüstzeug möchte ich die bürgernahe Gemeindepolitik in Triesen Ludwig Frommelt, Triesenberg, pflegen und fördern. Die bewährte Phi- Gemeinderatskandidat FL losophie unseres amtierenden Vorstehers Wir erben die Erde nicht von unseren Vor- Günter Mahl, den Mensch in den Mittel- fahren, wir leihen sie von unseren Kindern. punkt der Gemeinschaft zu stellen, spricht Martina Haas , Triesen, aus meinem Herzen. Zweck des LANV ist die Wahrung und För- Gemeinderatskandidatin FBP derung der sozialen, wirtschaftlichen und Ich mag Menschen. Gerne setze ich mich rechtlichen Interessen seiner Mitglieder für ihre Anliegen und für ihr Wohlerge- sowie aller Arbeitnehmerinnen und Ar- hen ein. Als vielseitig interessierte Frau beitnehmer. Dem kann ich mich als LANV- bin ich stets offen für Neues und freue Mitglied mit ganzem Herzen anschlies- ich mich auf die bevorstehenden Gemein- sen. Denn wer diese Interessen gesichert deratswahlen. weiss, hat eine Lebensgrundlage. Diesen Zielen möchte ich im Falle einer Wahl zum Da viele politische Fragen die jüngere und Gemeinderat dienen und Entscheide da- ältere Generation gleichermassen betref- ran messen. fen, ist es mir ein grosses Anliegen, Gen- Manfred Beck, Balzers, erationen zusammenzuführen. Ebenso Gemeinderatskandidat VU Ich werde mich aktiv für Arbeitnehmende möchte ich mich dafür stark machen, dass Ich bin verheiratet, habe einen 14jähri- mit Familie engagieren, indem ich die Ver- die Qualität an unseren Schulen durch die gen Sohn und bin verwurzelt in Balzers. einbarkeit von Familie und Beruf durch bestehenden Tagesstrukturen, die Schul- Wir leben in unserem Eigenheim in Mäls. Massnahmen wie Kinderbetreuung und sozialarbeit, sowie die Integration von Nach einer kaufmännischen Ausbildung flexible Arbeitsmodelle unterstützen lernschwachen Schülern beibehalten wird. wechselte ich ins Gewerbe und schloss werde. Ausserdem möchte ich mich für Der sorgsame Umgang mit öffentlichen eine Maurerausbildung ab. Seit mehreren die Erhaltung einer natürlichen Umwelt, Geldern, wie auch die öffentliche Sicher- Jahren bin ich als Kundenmaurer in einer für Energieeinsparung, effiziente Energie- heit liegen mir am Herzen. in Balzers ansässigen Firma tätig. Mein technik und den Ausbau der erneuerbaren Hobby ist der Langstreckenlauf, speziell Energien einsetzen. Denn diese schonen Seit fünf Jahren arbeite ich zu 60% der Halbmarathon, was mir die nötige nicht nur das Klima, sondern bringen auch beim LANV. Der Einsatz zum Wohle der Ausdauer für ein politisches Amt gibt. Ich Arbeit für das einheimische Gewerbe.
Wir ArbeitnehmerInnen 9 tig ist es mir, für die Umwelt Sorge zu Ein wichtiges Thema ist für mich: tragen. Dies betrachte ich auch als Pflicht Hilti-Werk Mauren: keine Gefälligkeits- und unsere Aufgabe für kommende Gen- studie ausländischer Experten, sondern erationen. ein Nutzungskonzept auch im Sinne der Ausserdem glaube ich, dass die Gemein- umliegenden Wohngebiete. Umweltver- den auch in Zukunft mit geringeren trägliches Gewerbe, zukunftsorientierte finanziellen Mitteln Errungenes bewahren Forschungseinrichtungen – beides sichert sollten und den Service der Gemeinde Arbeits- und Ausbildungsplätze. aufrecht erhalten sollten. Die Gemeinde Politik ist Querschnittsmaterie – es gibt Wolfgang Strunk, Vaduz, muss sich stetig weiterentwickeln. Still- keine Politik für Junge, Politik für Senio- Gemeinderatskandidat VU stand bedeutet auch hier Rückschritt. Als ren, Politik für Autofahrer, Politik für Fuss- Seit fünf Jahren lebe ich mit meiner Fami- Mitglied des LANV bin ich davon über- gänger – es kann nur ein Miteinander sein, lie in Vaduz. Aufgrund der Tatsache, dass zeugt, dass die Rechte der Arbeiter so- eine Politik für Alle! alle meine drei Kinder in Vaduz aufwach- wohl in wirtschaftlich guten als auch in sen und wir gemeinsam viel Zeit in unserer schlechten Zeiten wichtig für den sozialen Wohngemeinde verbringen, ist es mir ein Frieden sind. Bei Problemen rund um den Anliegen die Zukunft der Gemeinde mit- Arbeitsplatz bietet der LANV eine umfas- zugestalten. Dabei sind mir insbesondere sende Beratung an. gesellschaftliche und schulische Aspekte sowie die finanzielle Situation der Ge- meinde wichtig. Mit meiner Erfahrung, welche ich über die Jahre in den teils unter- schiedlichen Berufen und Tätigkeiten sam- meln konnte, kann ich einen wesentlichen Ingrid Hasler, Gamprin-Bendern, Beitrag zur positiven Entwicklung von Va- Gemeinderatskandidatin FBP duz beisteuern. Denn Kritik zu üben, ist Ich lebe mit meinem Partner Stefan und oft einfach, ohne dabei konstruktive An- unseren zwei Söhnen in Gamprin-Ben- sätze für eine Verbesserung der Situation dern. Nach der obligatorischen Schulzeit einzubringen. Dies ist auch ein Grund für Kurt Monz, Mauren, absolvierte ich eine Lehre und machte meine Mitgliedschaft beim LANV. Ohne Gemeinderatskandidat FL den Abschluss als Hotelfachassistentin. Im die finanzielle Unterstützung dieser wich- Nicht ich – sondern WIR! Anschluss daran bildete ich mich zur kauf- tigen Institution, würden wir die einzige Miteinander – ökologisch, ökonomisch, so- männischen Angestellten weiter. Nebst Anlaufstelle für Arbeitnehmer in Liechten- zial verträglich, im offenen Dialog, streng dem Job als Hausfrau und Mutter arbeite stein früher oder später verlieren. sachbezogen, ohne parteipolitisches Kalkül ich als Assistentin in einer Bank. Die Kandi- über Parteigrenzen hinweg für alle Men- datur zur Gemeinderätin ist für mich eine schen in unserer Gemeinde Mauren / Scha- neue und interessante Herausforderung. anwald, das Beste zu erreichen. Die Gemeinde Gamprin-Bendern und de- 38 Jahre war ich als Angestellter in der ren Gemeinwohl liegen mir sehr am Her- Industrie tätig, davon 20 Jahre Personal- zen. kommissionsmitglied und Delegierter der Aufmerksam auf den Liechtensteinischen Sektion Unterland des LANV. ArbeitnehmerInnenverband wurde ich Da der LANV die einzige anerkannte durch die Sektion Frauen, der ich ange- Gewerkschaft in unserem Land ist, war es hörte. Die Sektion, welche aus Frauen ver- für mich eine Selbstverständlichkeit Mit- schiedenster Berufsgruppen besteht, setzt Rudolf Wachter, Schaan, glied im LANV zu werden und bei den viel- sich für verbesserte Rahmenbedingungen Gemeinderatskandidat VU fältigen Aufgaben unserer Gewerkschaft für Frauen in der Arbeitswelt ein. Die Mit- Ich möchte meine im Gemeinderat ange- mitzuwirken. glieder des Liechtensteinischen Arbeit- fangene Arbeit weiterführen, mich für die Ich sehe die Aufgaben und Probleme in nehmerInnenverbandes erhalten zudem Schaaner Einwohner einsetzen und ein of- unserer Gemeinde auch aus Sicht der Ar- kostenlose Beratung und Betreuung bei fenes Ohr für Ihre Anliegen haben. Wich- beitnehmer. Problemen am Arbeitsplatz.
10 Wir ArbeitnehmerInnen Unternehmerinnen lernen von Unternehmerinnen Am Dienstag, 17. Mai 2011 findet zum vierten Mal der Businesstag statt. Die Veranstaltung ist die besondere Wirt- schaftsplattform für Frauen im Dreiländereck Liechtenstein, Schweiz und Vorarlberg und gilt seit der Lancierung als der zentrale Treffpunkt im Rheintal. Der Businesstag stellt die Vermittlung von Wissen, best practice, sowie das Fördern von Netzwerken in den Vordergrund und richtet sich hauptsächlich an: > Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger > Kaderfrauen aus Wirtschaft, Politik und Verbänden > An Wirtschaftsthemen interessierte Frauen und Männer In diesem Sinne verspricht der Anlass Inspiration durch praxisorientierte Programminhalte, impulsgebende Referate und dient als wichtige Drehscheibe für Networking-Aktivitäten. Auch am 17. Mai 2011 erwartet die Gäste ein erstklassiges Programm mit hochkarätigen Referentinnen! Durch den Anlass wird auch dieses Mal wieder die bekannte Schweizer Moderatorin Mona Vetsch begleiten. Weitere Informationen werden Anfangs Februar 2011 bekannt gegeben. Weitere Informationen unter www.businesstag.li. Sichern Sie sich jetzt als LANV-Mitglied Ihre Karte für den Businesstag mit einem Rabatt von CHF 40.– ! Dieses Angebot gilt nur bei einer Anmeldung über den LANV. Wir gedenken unseren verstorbenen Verbandsmitglieder 2010 Name Vorname Ort Gestorben Ganahl Anton Triesenberg 4. Februar Oehri Egon Gamprin 19. März Schädler Werner Triesenberg 28. März Pardeller-Vogt Josef Balzers 22. April Ott Roswitha Schaan 13. Mai Mariacher Alois Eschen 18. Juli Sprenger Franz Triesen 2. August Büchel Stephan Eschen 11. August Kaiser Ewald Mauren 3. Dezember Negele Theobald Triesen 12. Dezember
Wir ArbeitnehmerInnen 11 Soziale Errungenschaft vor den Aus Regierung will NBU-Landesbeitrag ab 2012 abschaffen Nachdem der Landesbeitrag an die NBU- rungenschaft sollte nicht ausgerechnet in lang einhämmerte, dass kein Weg am Versicherung 79 Jahre lang wirtschaftliche Zeiten wirtschaftlicher Stagnation ersatz- Sparpaket vorbeiführe und alle ihre Opfer Höhen und Tiefen überstanden hat, steht los geopfert werden. Bei einer allfälligen bringen müssen, so auch bei der NBU. er kurz vor seinem 80sten Geburtstag vor Abschaffung in wirtschaftlichen Boomjah- dem endgültigen Aus. ren forderten wir einen entsprechenden Verschiebung auf 2013! Ausgleich im Bereich Familie und Beruf. Wir fordern eine Verschiebung der Ab- Referendumsniederlage Nach erfolgreicher Abstimmung führten schaffung des NBU-Landesbeitrags auf vergessen wir schon erste Gespräche mit den zustän- 2013, damit die Mehrbelastungen der Schon 2003 inmitten der letzten Wirt- digen Ressorts. Haushalte sozialverträglicher auf meh- schaftskrise versuchte die damalige Allein- rere Jahre verteilt werden können. Neben regierung, den Landesbeitrag abzuschaf- Die jetzige Regierung hingegen will nichts der steigenden Teuerung machen alleine fen. Nachdem auch der Landtag diesem mehr davon wissen. Die Familienpolitik schon die Erhöhungen Mehrwertsteuer Vorhaben mehrheitlich zugestimmt hatte, wurde an eine internationale Experten- und Prämien der Arbeitslosen- und Kran- ergriff der LANV das Referendum, wo- gruppe ausgelagert und die Abschaffung kenversicherung gut 1.5% aus, womit rauf sich die Stimmberechtigten mit 66% des NBU-Beitrags wurde beschlossen, viele Familien auch in diesem Jahr trotz klar gegen eine Abschaffung des Landes- ohne den LANV in die Diskussion einzu- Lohnerhöhungen Kaufkraftverluste hin- beitrags aussprachen. Die damalige Op- beziehen. Den Beschluss erfuhren wir aus nehmen müssen. positionspartei VU hatte uns sogar ihre den Zeitungen. Unterstützung in einem Referendumsko- Unsere vollständige Stellungnahme an die mitee angeboten. Wir lehnten jedoch ab, Kein weiteres Referendum Regierung kann auf www.lanv.li nachgele- um unser Anliegen nicht parteipolitischen Der LANV wird kein weiteres Referendum sen werden. Ränkespielen zu opfern. Zudem wollten ergreifen. Nicht dass wir die Propaganda- wir ohne fremde Hilfe eine Volksabstim- maschinerie einer grossen Koalition fürch- mung durchsetzen. ten; die Regierung hat aber mit ihrer «Vor- arbeit» eine kritische Auseinandersetzung Auch damals plädierten wir für eine an- abgewürgt, indem sie der Bevölkerung tizyklische Finanzpolitik. Eine soziale Er- mithilfe beider Parteizeitungen monate- Verlängerte Öffnungszeiten Verordnung der «Realität» angepasst Die Änderung der Verordnung über die (Kasse abrechnen, alles säubern etc.) kön- Verordnung nur nicht bewusst! Wie schon Sonn- und Feiertagsruhe und den Laden- nen je nach Festlegung der Tagesarbeit in bei der Sonntagsöffnung von Ladenge- schluss für Kioske und Tankstellen wurde die Nachtarbeit fallen, da die Tagesarbeit schäften und Tankstellen im Jahr 2004 hat bereits umgesetzt. Wir gaben zu beden- nicht mehr als 17 Stunden betragen darf. der Gesetzgeber einmal mehr versäumt, ken, dass bei einer Ladenöffnung ab 6.00 Ausserdem riefen wir dem Gesetzgeber Gesetz und Verordnung zu vollziehen, Uhr viele Mitarbeitende schon 20 bis 30 in Erinnerung, dass Sonntagsarbeit mit womit ein Bedürfnis erneut künstlich ge- Minuten vor Ladenöffnung zur Arbeit er- einem Lohnzuschlag von 50% vergütet schaffen wurde. Es kann und darf nicht scheinen, um Vorarbeiten wie das Einzäh- werden muss. sein, dass Gesetze einem real nicht exis- len und Vorbereiten der Kasse, das Ein- tierenden Bedürfnis angepasst werden. sortieren von Zeitungen und Frischwaren Etwas fragwürdig fanden wir das Argu- Sollte diese Auslegung Schule machen, bis hin zum Brotbacken zu leisten. Somit ment des Gesetzgebers, dass die Öff- wird sich Nacht- und Sonntagsarbeit auf fallen die angesprochenen Vorarbeiten in nungszeiten bis 22.00 Uhr heute schon andere Branchen ausweiten, was einen die Nacharbeit. Auch Arbeiten, die nach Realität seien. Die Betreiber seien sich der schleichenden Abbau des Arbeitnehmer- Ladenschluss um 22.00 Uhr anfallen, Nichteinhaltung der gegenständlichen schutzes zur Folge haben wird.
12 Wir ArbeitnehmerInnen Ratgeber Gratifikation = Geschenk 13. Monatslohn = Lohnbestandteil Gratifikation und 13. Monatslohn sind Branche Gratifikation oder 13. Monatslohn nicht dasselbe. Der kleine Unterschied Auto (AVE*) Ja kann ausschlaggebende Folgen haben. Bäcker und Konditoren 50% im 1.Dienstjahr, 100% ab 2. Dienstjahr Gratifikation Baumeister, Pflästerer, Steinmetz (AVE) Ja Auf die Gratifikation hat der Arbeitneh- Coiffeur Ja mer Anspruch, wenn es im Einzelarbeits- Elektro, Elektronik, Radio-TV (AVE) Ja vertrag oder im Gesamtarbeitsvertrag Gärtner und Floristen (AVE) Ja vereinbart ist. Ebenfalls anspruchsberech- tigt ist man, wenn sie bereits einige Jahre Gastronomie Ja, ab 25. Monat hintereinander ausbezahlt worden ist (be- Gebäudereinigung (AVE) Hauswart 50% ab 3. Monat im Jahr 2010 75% ab 6. Monat im Jahr 2011 triebliche Übung, Gewohnheitsrecht). Die Gewerbliche Industrie Ja Gratifikation ist eine Begünstigung und wird in der Regel abhängig gemacht vom Gipser (AVE) Ja Geschäftsgang oder von der Leistung des Grafik Ja Arbeitnehmers. Die Höhe der Gratifikation Hafner und Plattenleger (AVE) Ja kann variieren. Handelsgewerbe (Detailhandel) Ja, ab 5. Monat 13. Monatslohn Haustechnik und Spengler (AVE) Ja, ab 5. Monat Im Unterschied zur Gratifikation handelt es sich beim 13. Monatslohn um einen Informatik und Büromatik Ja festen Lohnbestandteil im Sinne einer Innendekoration und Bodenleger Ja, ab 4. Monat festen Zusage. Die Höhe des Betrages ist Maler (AVE) Ja klar definiert und muss nicht zwingend Metallgewerbe Ja, ab 6. Monat dem eines Monatsgehaltes entsprechen. Nichtmetall (LIHK) Ja, je nach Unternehmen Vor allem bei den Gesamtarbeitsverträgen Metall (LIHK) Ja gibt es unterschiedliche Regelungen. Die Schreiner, Zimmermeister, Dachdecker Ja, ab 6. Monat (AVE) nebenstehende Aufstellung gibt Auskunft Textilreinigung Ja, ab 3. Dienstjahr (1/3 im 1. Dienstjahr, darüber. 2/3 im 2. Dienstjahr) Transport Ja, GAV gekündigt per 31.12.2010 Bei einem Austritt während des Jahres *AVE (Allgemeinverbindlichkeit erklärt) bedeutet, dass diese Gesamtarbeitsverträge für alle Arbeitnehmen- hat der Arbeitnehmer jeweils Anspruch den der jeweiligen Branchen gelten. auf einen «pro rata temporis» Anteil. Der 13. Monatslohn und die Gratifikation gel- ten als AHV- und steuerpflichtiger Lohn.
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