Ergebnisse und Empfehlungen des Nationalen Forschungsprogrammes "Nachhaltige Wassernutzung" NFP 61 - Die Politik ist gefordert
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Faktenblatt Ergebnisse und Empfehlungen des Nationalen Forschungsprogrammes «Nachhaltige Wassernutzung» NFP 61 Die Politik ist gefordert Der sozioökonomische Wandel und der Klimawandel verschärfen in den nächsten Jahrzehnten die Konflikte um Schutz und Nutzung von Wasser und Gewässern. Für eine umfassende und nachhaltige Wasserwirtschaft sind Politik und Praxis auf allen Ebenen gefordert – und auch die Raumplanung, die Landwirtschaft, der Tourismus und die Energiepolitik. Nachhaltige Wassernutzung Nationales Forschungsprogramm NFP 61
ERGEBNISSE Was ändert sich im Wasserhaushalt der Schweiz? Konflikte nehmen zu – Häufiger regionale Wasserknappheit Zusammenarbeit ist gefragt Die Schweiz hat auch in Zukunft über alles gesehen ge Die erwähnten Veränderungen verschärfen die Konflikte nügend Wasser. Weniger Sommerniederschläge und ge- um Schutz und Nutzung des Wassers zwischen den ver- ringere Schneeschmelze können aber regional und zu schiedenen – legitimen – Interessen. Um die Nachhaltig- gewissen Zeiten vermehrt zu Wasserknappheit führen. keit der Wassernutzung in der Schweiz zu stärken, braucht Höhere Wassertemperaturen beeinträchtigen die Was- es eine engere Zusammenarbeit zwischen den Wasser- serqualität. Als Folge der massiven Bautätigkeit fallen in sektoren, wie z.B. Gewässerschutz, Hochwasserschutz, bestimmten Regionen Flächen für die Grundwasserge- Wassernutzung, und über den Wasserbereich hinaus. Der winnung weg. Die Erschliessung von Fachausduck dazu heisst «Integriertes Wassermanage- Karstwasservorkommen kann zwar lokal ment» (IWM). Integriertes Wassermanagement bedeutet Entlastung bringen, löst aber das Grund- auch Zusammenarbeit zwischen den politischen Einhei- problem nicht. ten Gemeinden und Kantone, denn IWM darf nicht an Gemeindegrenzen Halt ma- Das NFP 61 hat festgestellt, dass in den alpinen Gebie- chen, sondern muss entlang von Bächen ten der Klimawandel für den Wasserhaushalt der Zukunft und Flüssen und in deren Einzugsgebieten prägend ist; in den ausseralpinen Gebieten jedoch hat umgesetzt werden. der sozioökonomische Wandel, insbesondere das Wirt- schafts- und das Siedlungswachstum, meist ein grösseres Gewicht für die Wasserwirtschaft als der Klimawandel. Schwindende Gletscher und neue Seen Nationales Forschungsprogramm «Nachhaltige Der Klimawandel wird vor allem im Hochgebirge rasch Wassernutzung» NFP 61 sichtbar: Rund 90% des in der Schweiz vorhandenen Ei- In den Jahren 2008 bis 2014 wurden Grundlagen erarbei- ses wird höchstwahrscheinlich bis zum Ende des 21. Jahr- tet für eine Zukunftsstrategie zur Sicherung der Ressour- hunderts wegschmelzen. Gletscher ziehen sich in Höhen ce Wasser und der Wasserwirtschaft in der Schweiz. Mit von über 4000 m zurück. Es entstehen 16 Forschungsprojekten wurden zentrale Aspekte der Hunderte kleine und auch einige grosse schweizerischen Wasserwirtschaft untersucht. neue Seen im Hochgebirge. Ihr Gefah- renpotenzial ist erheblich. Sie bieten aber Vier Thematische Synthesen zu wichtigen Schwer- auch Chancen für den Tourismus und die punkten (vgl. Rückseite, «Produkte des NFP 61») verknüp- Wasserkraftnutzung. fen die Ergebnisse und fassen sie für Fachleute beim Bund, in den Kantonen und in der Praxis zusammen. Dafür wurden auch Forschungsergebnisse von ausser- halb des NFP 61 eingearbeitet, sodass ein Gesamtbild Zunehmende Trockenheit entstand und Folgerungen für eine nachhaltige Wasser- Heisse und trockene Sommer mit wenig Niederschlag nutzung in der Schweiz abgeleitet werden konnten. könnten in Zukunft häufiger auftreten. In einzelnen Regi- onen kann es zu Wasserknappheit kommen. Neue im NFP In der Gesamtsynthese wurden die wichtigsten Brenn- 61 entwickelte Methoden und Instrumente ermöglichen punkte und Empfehlungen für die interessierte Öffent- die Früherkennung von Trockenheit (www.drought.ch). lichkeit und für die Politik zusammengestellt. Sommertrockenheit und Niedrigwasser und damit zu- sammenhängend die Erwärmung der Dieses Faktenblatt zeigt in aller Kürze die wichtigsten Gewässer können zum Problem werden Empfehlungen und stützt sich dabei auch auf die Ab- für den Gewässerschutz und das Grund- schlussveranstaltungen von Ende 2014, an denen Politik wasser, dies besonders in Gebieten mit und Praxis prominent zu Wort kamen. Siedlungs- und Nutzungsdruck.
EMPFEHLUNGEN «Integriertes Wassermanagement» (IWM) in Einzugsgebieten Wo besteht Handlungsbedarf? Zur Lösung der Wasserprobleme braucht es eine ganz- heitliche Betrachtung auf regionaler oder überregionaler Ebene: zum Beispiel zur Sanierung von Gewässern, für die Planung von Wasserinfrastruktur, im Hochwasser- schutz oder im Umgang mit Wasserknappheit. Interes- Übergeordnete Wasserpolitik senkonflikte sind dabei unvermeidlich, aber sie müssen Das NFP 61 zeigt deutlich die Bedeutung von drei frühzeitig erkannt und vorausschauend gelöst werden. Grundsätzen: IWM ist ein Mittel dazu. 1 Zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen: Die Politik Wie erwähnt müssen Bund und Kantone hierfür die nö- setzt die Rahmenbedingungen für Schutz und Nut- tigen Rahmenbedingungen setzen. Ein Beispiel ist die zung der Gewässer. Da sich die Konflikte verschärfen, Einführung einer Pflicht zur kantonsübergreifenden Pla- sind klare Rahmenbedingungen umso wichtiger. nung in Einzugsgebieten, wo es die Probleme erfordern. 2 Langfristiger Horizont: Infrastrukturen im Wert von Der Bund und die Kantone können auch vermehrt ihre vielen Milliarden Franken müssen unterhalten und finanziellen Beiträge an die Bedingung knüpfen, dass es erneuert werden. Entscheide ziehen grosse Investi- integrierte wasserwirtschaftliche Planungen und Trä- tionen nach sich und prägen die Strukturen für viele gerschaften auf Ebene Einzugsgebiet gibt. Auch über Jahrzehnte. Eine sorgfältige und breit abgestimmte, Ausbildung, Wissensaustausch, Praxisanleitungen und vorausschauende Planung ist unerlässlich. Modellprojekte lässt sich in einem föderalen Staat viel 3 Umfassende Betrachtung: Die traditionelle Wasser- und erreichen. Diese schon anlaufenden Bestrebungen (z. B. Gewässerpolitik kann allein nicht für eine nachhaltige die Wasser-Agenda 21) sind zu fördern. Wassernutzung sorgen: Auch die Raumentwicklungs-, die Energie-, die Landwirtschafts- und die Tourismus- Das NFP 61 empfiehlt: politik müssen einbezogen werden. Die Siedlungsentwicklung, die Wasserkraftnutzung, die Landwirtschaft und der Tourismus stehen vor der Das NFP 61 empfiehlt: wichtigen Aufgabe, die regionalen Chancen und Risi- Der Bund sollte seine meist gut aufgestellten sekto- ken im Bereich Wasser frühzeitig und in verstärktem ralen Wasserpolitiken (Gewässerschutz, Hochwasser- Masse zu integrieren. Dazu braucht es keine grundle- schutz, Wassernutzung usw.) im Hinblick auf die kom- genden Korrekturen an der Aufgabenverteilung: menden Herausforderungen stärken. Dazu braucht Es genügt eine sanfte Reform, die allerdings in vielen es auch eine bessere Koordination mit den übrigen Regionen zu neuen regionalen Trägerschaften und betroffenen Politikbereichen wie z.B. Raumordnung, Organisationsformen führen könnte. Gefordert sind Energie und Landwirtschaft, aber auch mit den Kan- die regionalen Verbände und die Gemeinden. tonen und der Wasserwirtschaft. Eine nationale Was- Die Regionalentwicklung muss vermehrt auf die Ver- serstrategie könnte hierzu einen geeigneten Rahmen änderungen achten, die sich aus dem Klimawandel bilden. und dem veränderten Wasserhaushalt ergeben. Die Gestützt darauf sollten die Kantone eigene Wasserstra- absehbaren Veränderungen bei Grundwasser und tegien erarbeiten und ihre Gesetzgebung und Verwal- Oberflächenwasser müssen in die Planungen einbe- tungsorganisation überprüfen, damit eine optimale zogen werden. Die Regionalentwicklung sollte in eine Abstimmung und langfristige Planung aller Wasser- Richtung gehen, die den Wasserbedarf begrenzt. Eine sektoren möglich ist. Damit soll auch der Rahmen für Wende weg von der Angebotssteuerung, welche eine nachhaltige Wassernutzung abgesteckt werden die Verfügbarkeit von Wasser garantiert, hin zu einer und ein integriertes Wassermanagement in den Ein- Nachfragesteuerung, welche die Nachfrage durch zugsgebieten und Regionen gefördert werden. Klare z. B. ökonomische und technische Mittel steuert, ist Vorgaben geben Rechtssicherheit für die Akteure, die dazu unerlässlich. für die Umsetzung von Massnahmen verantwortlich sind. Die Projekte des NFP 61 geben – neben zahlreichen Integriertes Wassermanagement (IWM) ist primär in Praxisanleitungen des BAFU und der Fachverbände – für jenen Einzugsgebieten voranzutreiben, wo die Koor- viele Aspekte des IWM und für Analysen in einzelnen dination und der Interessenausgleich besonders wich- Themenbereichen methodische Impulse: Das Integra- tig sind. Hierzu braucht es ein Impulsprogramm des tions- und Bewertungswerkzeug «Nachhaltigkeitsrad» Bundes für das IWM. Die Kantone führen ein flächen- (MONTANAQUA); die Karten und Simulationsmodelle deckendes Grobscreening durch und erstatten dem der neuen Seen im Hochgebirge (NELAK); die Model- Bund Bericht, wo es IWM-Projekte braucht. Wenn nötig lierung von Sedimentfrachten (SEDRIVER); die Methode sind hierfür die gesetzlichen Grundlagen anzupassen. KARSYS für die Charakterisierung von Karstwassersyste- Die Umsetzung des IWM soll dann Sache der Kantone men (SWISSKARST); die Entscheidungsunterstützung für sein. Diese sollen dabei durch den Bund unterstützt das Management von Fliessgewässern und die Praxis- und begleitet werden. Nötig sind auch zusätzliche För- werkzeuge für IWM-Projekte (IWAGO).
dermittel von Bund und Kantonen für Pilotprojekte, Um neuen Naturgefahren im Gebirge zu begegnen, die Zukunftsthemen aufgreifen. Eine systematische Er- müssen Bergkantone und -gemeinden jetzt handeln, folgskontrolle sollte vom Bund in Zusammenarbeit mit denn raumplanerische, organisatorische und bauliche der Forschung sichergestellt werden. Massnahmen zur Anpassung brauchen Zeit. Verän- Staatliche Anreize und Instrumente sind in allen Po- derungen der Gletscher und in ihrem Umfeld sind zu litikbereichen zunehmend auf die Ziele der nachhal- beobachten und das Gefahren- und auch Nutzungs- tigen Wassernutzung und der langfristigen Vorsorge potenzial von neu entstehenden Seen ist fallweise zu abzustimmen respektive dafür zu nutzen. beurteilen. Eine nachhaltige Wassernutzung und insbesondere IWM-Projekte brauchen langfristige Datenreihen zu Hydrologie, Wassernutzungen und Nutzungsrechten. Landwirtschaftspolitik Bund und Kantone müssen zu ihren entsprechenden Die Produktion von Nahrungsmitteln ist abhängig vom Monitoringsystemen Sorge tragen und sie bei Bedarf nutzbaren Wasser. Wegen des Klimawandels muss mit punktuell ergänzen. häufigeren Trockenheiten und regional mit Engpässen beim Bewässerungswasser gerechnet werden. Raumordnungspolitik Das NFP 61 empfiehlt: und Siedlungswasserwirtschaft Entsprechend dem Bericht des Bundesrates von 2012 Die wachsende Siedlungsfläche bedroht in Grundwasser- zum Postulat Walter muss die Landwirtschaft schritt- zonen den Betrieb von Trinkwasserfassungen, da die not- weise auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet wendigen Schutzzonen und Schutzmassnahmen nicht werden. mehr gewährleistet werden können. Der Klimawandel Praxisnahe Empfehlungen zu Anpassungen u. a. von Bo- beeinflusst zudem die saisonale Wasserverfügbarkeit wie denbearbeitung und Fruchtfolgen sind zu erarbeiten. auch die Wasserqualität, dies auch im Grundwasser. Der Die Bewässerung muss durch technische und/oder Rückgang der Gletscher in den Alpen führt zu neuen Be- betriebliche Verbesserungen sowie durch Weiterbil- dingungen und Gefahren im Hochgebirge. Wo im Jura, im dung der Produzentinnen und Produzenten wasser- Mittelland und in den Voralpen Sommertrockenheit und sparender werden. Niedrigwasser drohen, braucht es Mut zu griffigen raum- Investitionen in die Infrastruktur zur Bewässerung sind planerischen und ökonomischen Massnahmen. mit Nutzungsvorschriften und Auflagen zur standort- gerechten Produktion zu verbinden. Das NFP 61 empfiehlt: Falls diese Massnahmen nicht genügen, müssen An- Bestehende Wasserleitungen und Abwasserkanäle, die passungen bei der Raumordnung, Regeln für Wasser eine Lebensdauer von 50 oder noch mehr Jahren ha- entnahmen oder ökonomische Anreize zur Minimie- ben, müssen den zukünftigen Verhältnissen mit wahr- rung der Auswirkungen auf die Wasserressourcen scheinlich höheren Niederschlagsintensitäten ange- diskutiert werden. passt und instand gehalten werden. Wo traditionelle Flurbewässerung die ökologische Die mittel- und langfristige Planung der Wasserinfra- und landschaftliche Vielfalt sichert, können Bewirt- strukturen soll Unsicherheiten infolge begrenzter Da- schaftungsverträge und Direktzahlungen Anreize zur ten und zukünftiger Entwicklungen berücksichtigen Sicherung dieser Werte bieten. und die verschiedenen Akteure der Siedlungswasser- wirtschaft in den Planungsprozess einbeziehen. Hierzu sollten Instrumente und Methoden wie bei- Energiepolitik spielsweise die multikriterielle Entscheidungsanalyse Die Energiepolitik zielt auf verstärkte Nutzung erneuerba- (MCDA) zur Unterstützung der Infrastrukturplanung rer Energien. Für die Wasserwirtschaft relevant sind: Die des NFP 61 weiterentwickelt und eingesetzt werden: Nutzung der Fliessgewässer für die Wasserkraftnutzung Sie ermöglichen einen Übergang vom problembasier- und für die Kühlung von thermischen Kraftwerken sowie ten «Reparieren» zum vorausschauenden Planen der die Nutzung von Grundwasser und Seen mit Wärme- Infrastrukturen. pumpen für Heizung und Kühlung. Der Klimawandel ver- Es braucht eine umfassende Analyse der heutigen und ändert die verfügbaren Wassermengen und erhöht die der künftigen Nutzungen und der nutzbaren Wasser- Wassertemperatur. Die kombinierten Auswirkungen von ressourcen (Quantität und Qualität), und zwar überre- Nutzung und Klimawandel auf die Ökologie der Gewässer gional auf der Ebene von Einzugsgebieten. sind noch wenig klar. Auf dieser Situationsanalyse basierend sollten Risiko gebiete mit einem potenziellen Ungleichgewicht zwi- Das NFP 61 empfiehlt: schen Wasserdargebot und -bedarf identifiziert werden. Bei der Vergabe von Konzessionen zur Nutzung der Insbesondere für diese Risikogebiete sollte eine Planung bestehenden und neuen Seen sind Fragen rund um der Wasserressourcenbewirtschaftung erfolgen, um ak- die langfristige Sicherung der Nachhaltigkeit im Be- tuelle und künftige Nutzungskonflikte zu vermeiden, zu reich Wasser vermehrt zu berücksichtigen. lösen – oder falls erforderlich – die richtigen Prioritäten Spätestens bei der Erneuerung der Konzessionen muss zu setzen. Dazu müssen die vom Bund begonnenen Um- überprüft werden, welche Speicher als Mehrzweck- setzungsarbeiten der Empfehlungen zur Wasserversor- speicher für Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz, gung 2025 und zum Postulat von Nationalrat H. Walter Trinkwasser und Bewässerungswasser ausgeschieden zu «Wasser und Landwirtschaft» zügig vollendet werden. werden sollen.
EMPFEHLUNGEN FORSCHUNG Die Gewässerschutzbehörden müssen die thermische Belastung von Grundwasser, von Fliessgewässern und Die Forschungsprojekte des NFP 61 von natürlichen Seen durch Wärmepumpenanlagen In den 16 Forschungsprojekten wurden die Auswirkungen der (Kühlung und Heizung) sowie die Wasserqualität in zu erwartenden Änderungen des Klimas, der Gesellschaft und der diesen Gewässern im Auge behalten. Dies ist beson- Ökonomie auf den Wasserhaushalt, die hydrologischen Extreme, die ders wichtig, weil die Wassertemperaturen infolge des Wasserqualität und die Gewässerbiologie mit den damit verbunde- Klimawandels steigen. nen Fragen der Wassernutzung untersucht. AGWAM Wasser wird auch für die Schweizer Landwirtschaft knapp. Tourismuspolitik Prof. Jürg Fuhrer, Agroscope Reckenholz-Tänikon Viele Tourismusorte wachsen weiterhin. Die Anzahl von Hotels und Ferienwohnungen und damit der Gäste DROUGHT-CH Sind wir auf Trockenperioden vorbereitet? nimmt zu. Dies benötigt entsprechend mehr Trinkwasser Prof. Sonia Seneviratne, ETH Zürich und Bewässerungswasser für Rasen und Gärten, beson- FUGE Gletscherrückgang – noch genügend Wasser für die Wasser- ders in der Sommersaison. Der Wintertourismus verlangt kraftproduktion? Prof. Martin Funk, ETH Zürich zunehmend eine künstliche Beschneiung der Skipisten. Der Klimawandel verändert die Attraktivität der Alpen- GW-TEMP Einfluss des Klimawandels auf das Grundwasser. landschaft und verursacht neue Gefahrenpotenziale. Dr. David M. Livingstone, Eawag Dübendorf Das NFP 61 empfiehlt: Um neuen Naturgefahren im Gebirge zu begegnen, GW-TREND Grundwasserknappheit durch Klimawandel? müssen Tourismusregionen schon jetzt handeln, Ver- Prof. Daniel Hunkeler, CHYN Neuenburg änderungen der Gletscher und des Gletscherumfeldes HYDROSERV Nachhaltige Sicherung von Wasserressourcen. sind zu beobachten (Monitoring) und das Gefahren- Prof. Adrienne Grêt-Regamey, ETH Zürich und auch Nutzungspotenzial ist fallweise laufend zu beurteilen. IWAGO Auf dem Weg zu einer integrativen Wasserpolitik. Die mittel- und langfristige Planung der Wasserinfra- Prof. Bernhard Truffer, Eawag Dübendorf strukturen muss Varianten der Tourismusentwicklung und Unsicherheiten wegen der Klimaentwicklung IWAQA Integriertes Management der Wasserqualität von Fliess berücksichtigen. Die verschiedenen Akteure der Was gewässern. Dr. Christian Stamm, Eawag Dübendorf serwirtschaft in der Region, wie beispielswiese Wasser- versorgung, Tourismusverantwortliche, Landwirtschaft MONTANAQUA Wasserbewirtschaftung in Zeiten von Knappheit und Wasserkraftnutzung, sind in den Planungsprozess und globalem Wandel. Prof. Rolf Weingartner, Universität Bern einzubeziehen, um ein regionales Wassermanage- ment sicherzustellen. NELAK Seen als Folge schmelzender Gletscher: Chancen und Bei der Vergabe von Konzessionen zur Nutzung der Risiken. Prof. Wilfried Haeberli, Universität Zürich bestehenden und neuen Seen in Tourismusregionen RIBACLIM Von Flüssen gespiesenes Trinkwasser: Noch sauber muss überprüft werden, welche Speicher als Mehr- genug? Prof. Urs von Gunten, Eawag Dübendorf zweckspeicher für Wasserkraftnutzung, Trinkwasser oder Bewässerungswasserreserve ausgeschieden SACFLOOD Wie verändert sich die Hochwassergefahr in den Alpen? werden sollen. Solche Nutzungen müssen mit den Dr. Felix Naef, ETH Zürich benachbarten Gemeinden innerhalb eines Einzugsge- bietes koordiniert werden. SEDRIVER Mehr Hochwasser – mehr Sedimenttransport – weniger Fische? Dr. Dieter Rickenmann, WSL Birmensdorf SWIP Langfristige Planung nachhaltiger Wasserinfrastrukturen. Dr. Judit Lienert und Prof. Max Maurer, Eawag Dübendorf SWISSKARST Karstwasser, eine Wasserressource für die Zukunft? Dr. Pierre-Yves Jeannin, SISKA La Chaux-de-Fonds WATERCHANNELS Bewässerungskanäle für die Artenvielfalt und den Tourismus. Dr. Raimund Rodewald, SL Bern Impressum Herausgeberin: Leitungsgruppe NFP 61: Prof. em. Christian Leibundgut (Präsident), Universität Freiburg i.Br.; Prof. Günter Blöschl, Technische Universität Wien; Prof. Dietrich Borchardt, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung UFZ, Leipzig; Ulrich Bundi (bis 2013), Eawag, Dübendorf; Prof. Bernd Hansjürgens, Helmholtz Zentrum für Umwelt- Begleitforschungsprojekte forschung UFZ, Leipzig; Prof. Bruno Merz, GeoForschungsZentrum, Potsdam; Prof. i.R. Potenziale und Limitationen transdisziplinärer Wissensproduktion in (Universität Wien) Franz Nobilis, Ministerialrat im Lebensministerium (Sektion Wasser, Forschungsprojekten des NFP 61. Tobias Buser, Dr. Flurina Schneider, Hydrographisches Zentralbüro), Wien | Redaktionsteam: Dr. Bruno Schädler, Prof. em. Christian Leibundgut, Felix Walter, Dr. Patricia Fry (Leiterin Wissensaustausch), Dr. Bar- Prof. Stephan Rist, Universität Bern bara Flückiger Schwarzenbach (Programmkoordinatorin) | Videos: Patricia Fry, Wissens- management Umwelt, Zürich; Renata Grünenfelder, Halbbild Halbton, Zürich | Layout: Methoden der inter- und transdisziplinären Wissensintegration im Esther Schreier, electronic publishing, Basel | Übersetzung: Trad8, Delémont | Fotos: Max Maurer, Sabine Rock, Patricia Fry, Keystone, Miredi – Fotolia.com, Reportair. Hinter- NFP 61-Syntheseprozess. Dr. Sabine Hoffmann, Dr. Christian Pohl, grundfoto Beat Ernst, Basel. Prof. Janet Hering, Eawag Dübendorf
PRODUKTE Publikationen und Produkte des NFP 61 Thematische Synthesen 1–4 Bezug: www.nfp61.ch oder nfp@snf.ch 1 Wasserressourcen der Schweiz: Dargebot und Nutzung – heute und morgen Astrid Björnsen Gurung und Manfred Stähli 2 Bewirtschaftung der Wasserressourcen unter steigendem Nutzungsdruck Klaus Lanz, Eric Rahn, Rosi Siber und Christian Stamm 3 Nachhaltige Wasserversorgung und Abwasserent- sorgung in der Schweiz: Herausforderungen und Hand- lungsoptionen Sabine Hoffmann, Daniel Hunkeler und Max Maurer 4 Nachhaltige Wassergouvernanz: Herausforderungen und Wege in die Zukunft Franziska Schmid, Felix Walter, Flurina Schneider und Stephan Rist Gesamtsynthese Nachhaltige Wassernutzung in der Schweiz: NFP 61 weist Wege in die Zukunft, Leitungsgruppe NFP 61 (2015), Gesamtsynthese im Rahmen des NFP 61, vdf-Verlag www.vdf.ethz.ch/info/showDetails.asp?isbnNr=3611 Projektpublikationen Siehe www.nfp61.ch • Interview- und Artikelreihe in «Aqua & Gas», Fachberichte in «Wasser, Energie, Luft», etc. • Mehr als 160 wissenschaftliche Publikationen und Dis sertationen Videos und Ausstellung Für alle Forschungsprojekte wurde ein kurzer Videoclip «Ein- blick» gedreht. Den Abschluss machen 10 Videomodule «Ausblick» zu den Themen «Schwindende Gletscher», «Was- serressourcen der Zukunft», «Zunehmende Trockenheit», «Wachsende Siedlungen» und «Wassermanagement». Link zu den Videos und zum Download: www.nfp61.ch, DVD im Gesamtsynthesebuch. Mithilfe eines Ausstellungsmoduls können die wichtigsten Botschaften in Messen, Museen und Amtsgebäuden inter- aktiv vermittelt werden (Bestellung beim SNF: nfp@snf.ch).
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