Nicht nachlassen: Bei der Forschung und der Sicherung einer flächendeckenden Versorgung
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48 D E M E N Z – N E U E A N S ÄT Z E I N F O R S C H U N G , D I A G N O S E U N D T H E R A P I E : Z U S A M M E N FA S S U N G Demenz – neue Ansätze in Forschung, Diagnose und Therapie Nicht nachlassen: Bei der Forschung und der Sicherung einer flächendeckenden Versorgung D R . FLO R I A N STA EC K Durchbrüche bei der medikamentösen Behandlung von werden von Vertretern dieser Position beispielsweise als Menschen mit Alzheimer-Demenz sind gegenwärtig nicht „Quasi-Personen“ oder „Post-Personen“ bezeichnet. Formal in Sicht. Doch für Defätismus hinsichtlich Prävention und werde den betroffenen Patienten aus einer solchen utilita- Behandlung der Erkrankung, von der zurzeit rund 1,6 Mil- ristischen Perspektive zwar nicht direkt das Existenzrecht lionen Menschen in Deutschland betroffen sind, besteht abgesprochen. Angesichts der zentralen Bedeutung, den auch kein Anlass. Denn einerseits macht die Biomarker- die Kategorie der Person in der neuzeitlichen Philosophie basierte Prädiktion Fortschritte, da Blutbiomarker bereits in hat, könne ein solcher Denkschritt jedoch fatale Wirkung der Entwicklung sind. Andererseits sind die Effektstärken haben. Dieser rationalistische Personenbegriff sei zu reduk- nicht-medikamentöser Interventionen bei Frühformen der tionistisch darauf fokussiert, zu sich selbst Stellung zu neh- Demenz vergleichbar oder teilweise sogar größer als bei men, wurde erläutert. medikamentösen Interventionen. Vor diesem Hintergrund Dem wurde entgegengehalten, Personalität habe kommt der Sicherstellung entsprechender flächendeckender zentral mit Relationalität, also der Beziehung zwischen Angebote und ihrer nachhaltigen Finanzierung große Be- Menschen zu tun. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem deutung zu. Dies haben die Teilnehmer des 19. Frankfurter Begriff der Menschenwürde. Auch dieser sei nicht an ei- Forums betont, das am 26./27. Oktober 2018 unter dem ne Einzelperson gebunden, sondern es handele sich um Generaltitel „Alzheimer-Demenz – neue und hoffnungsvol- einen unantastbaren Grundsatz des Menschseins. Denn le Ansätze in Forschung, Diagnose und Therapie“ tagte. die Menschenwürde ergebe sich nicht aus der Eigenschaft Dabei fragten die Teilnehmer nach den Folgen eines einer Person. Vielmehr könne auch ein Mensch diesen rationalistischen Personenbegriffs, der die Philosophie seit Anspruch auf Anerkennung verkörpern, der diesen An- Descartes prägt. Denn in der öffentlichen Debatte wird fast spruch selbst nicht mehr einfordern kann, wurde betont. ausnahmslos der Verlust des Selbstsein-Könnens in Folge einer Demenz betont. Diese totale Form des Verlusts trete Bedeutung des Leibgedächtnisses aber nicht ein. Die betroffenen Patienten spürten und näh- Eine Alternative zu einem reduktionistischen Verständnis men sich weiter wahr, da lediglich bestimmte – kognitiv von Personalität bietet die Betonung des „Leibgedächtnis- höhere – Formen der Selbstreflexion verloren gingen. Cha- ses“. Diese präreflexive Form von Gedächtnis äußere sich rakteristisch für den Personenbegriff der Neuzeit sei die in vielen Facetten: in sensomotorischen Fähigkeiten oder Kontrolle – diese zu verlieren, nähmen viele Menschen, Gewohnheiten, in einer Vertrautheit mit typisch wieder- insbesondere viele Angehörige, als einen überaus angst- kehrenden Situationen oder in Verhaltens- und Inter- besetzten Prozess wahr, erläuterten Teilnehmer. aktionsmustern, die in früher Kindheit entwickelt wurden. Fast ausnahmslos kritisch wurden daher philosophische Dieses „Gedächtnis des Leibes“ vermittele eine bedeutsa- Positionen beleuchtet, deren Vertreter Menschen mit De- me Gegenwart unseres gelebten Lebens und stelle daher menz attestieren, sie würden ihr Person-Sein verlieren. Sie die Basis der Kontinuität unseres Selbstseins dar.
FR ANKFURTER FORUM : DISKURSE 49 Wenn in dieser Form Selbstsein als primär leibliches Seit 2004 erstmalig ein Amyloid-PET mit Hilfe eines verstanden wird, könne dies zu einer anderen Wahrneh- Kontrastmittels vorgenommen wurde, seien hervorragend mung von Demenzkranken führen. Dieser Denkanstoß validierte Tracer entwickelt worden. Etabliert worden ist in wurde von Teilnehmern des Frankfurter Forums breit ge- der vergangenen Dekade das Früherkennungskonzept des würdigt und zog eine Debatte über die Folge einer so Mild cognitive impairment (MCI). Dieses für die klinische veränderten Blickachse auf Demenzpatienten nach sich. Praxis wichtige Konzept zielt auf beobachtete oder bemerk- Die Akzeptanz des „Leibgedächtnisses“ sei eine Möglich- te Verschlechterungen kognitiver Fähigkeiten, bei dem die keit, ohne Distanzierung und ohne Stigmatisierung Zugän- Alltagsfähigkeiten der Patienten aber noch nicht merklich ge zu Menschen mit Demenz zu finden. Indes betonten eingeschränkt sind. MCI können reversibel sein, beispiels- mit der Versorgung dieser Patienten vertraute Teilnehmer, weise wenn eine Depression oder Medikamente mögliche wie groß die von Angehörigen zu leistende Akzeptanz ist, Auslöser waren. So entwickelten 60 Prozent der Patienten wenn sich die Persönlichkeit des Betroffenen im Erkran- mit MCI später keine Demenz, wurde betont. kungsprozess verändert. Dies müsse im Einzelfall auch dramatisch erlebt und aufgearbeitet werden, hieß es. Frühere Krankheitsstadien im Fokus Wird das „Leibgedächtnis“ in die Gestaltung der Le- Indes wird die Erkrankung bei den tatsächlich von Alzhei- bensumstände von Demenzpatienten einbezogen, zieht mer-Demenz Betroffenen in diesem Stadium nach derzei- das Konsequenzen nach sich, betonten Teilnehmer. Denn tigem Stand nicht mehr rückgängig zu machen sein. Daher die leibliche Orientierung an Stimmen, Melodien und Ge- bewegt sich zurzeit in der Forschung die Früherkennung rüchen verdeutliche die Bedeutung der Einbettung der weg vom MCI hin zu noch früheren Stadien, den soge- Patienten in ihre vertraute Umgebung. Daraus folge, dass nannten subjektiv-objektiven Verschlechterungen. Durch es Wohnformen gibt, die diesen Bedürfnissen diametral neurologische Testung von Patienten, die in Gedächtnisam- widersprechen. Weswegen Teilnehmer forderten, die Ein- bulanzen vorstellig geworden sind, konnte gezeigt werden, gewöhnung eines Patienten beispielsweise in betreutes dass sich bei 80 bis 90 Prozent der Patienten mit erhöhten Wohnen sollte zumindest frühzeitig erfolgen – und nicht Biomarker-Werten Amyloid und Tau der kognitive Status erst am Ende des Krankheitsprozesses. in der Folge verschlechtert hat. Angesichts der hohen Über- Anders als bei der unmittelbaren Behandlung der Sym- gangsrate der Betroffenen hin zu einer Demenz ergebe sich ptomatik der Alzheimer-Demenz hat die Biomarker- hier ein erhebliches Prädiktionspotenzial. Allerdings stehe Forschung in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht. die Biomarker-basierte Prädiktion auf Basis subjektiver Damit verbindet sich die Hoffnung, früher mit Therapien zu Beschwerden erst am Anfang. beginnen oder aber Therapieansätze zu finden, um möglichst Gesundheitspolitisch wichtig sei der Befund, dass die noch vor dem Auftreten klinischer Symptome in die mole- lange präklinische Phase ausreichend Gelegenheit lässt für kularen Mechanismen der Erkrankung eingreifen zu können. eine Demenz-Prävention. Gegenwärtig könne aber keine
5 0 D E M E N Z – N E U E A N S ÄT Z E I N F O R S C H U N G , D I A G N O S E U N D T H E R A P I E : Z U S A M M E N FA S S U N G Empfehlung gegeben werden, zum Beispiel völlig beschwer- Die mediale Wirkung dieser Entscheidung sei fatal und wer- defreie Menschen via PET zu screenen. Denn bisher funk- de in der Wahrnehmung durch Patienten und ihre Angehö- tioniere eine negative Prädiktion, bei der man über Tests rigen völlig unterschätzt. Gleiches gelte für sachlich falsche eine Demenz ausschließen kann, besser als eine zuverläs- Medienberichte, alle Pharmaunternehmen hätten angeblich sige Vorhersage. Zwar würden algorithmus-basierte Risi- ihre Forschungsprogramme zu Demenz nach Rückschlägen koschätzungen immer besser, allerdings gebe es bisher nicht eingestellt. Denn für Defätismus mit Blick auf die Ergeb- eine valide digitale Prognose auf Einzelfallebene. nisse der klinischen Forschung gebe es keinen Grund. Der Umgang mit Befunden aus vorhandenen Markern Jüngste Studienprogramme zu neuen Medikamenten wurde im Hinblick auf die Versorgungsrealität in Klinik und hätten das erforderliche Signifikanzniveau nur knapp ver- Praxis als große und unbewältigte Herausforderung bewer- fehlt, wurde berichtet. Auch wenn bisher ein durchschla- tet. Denn gegenwärtig sei man von einer differenzierten gender Erfolg nicht zu verzeichnen sei, würden weiterhin und zutreffenden Aufklärung und Beratung der Betroffe- viele neue Wirkstoffe klinisch getestet. Dabei nehme die nen noch weit entfernt, berichteten Teilnehmer. So komme Komplexität der Studiendesigns weiter zu, wenn versucht es immer noch vor, dass Patienten die Demenzdiagnose wird, auch präklinische Symptome der Demenz abzubilden. mit dem Entlassbrief aus dem Krankenhaus mitgeteilt wird Hinzukomme, dass der Beobachtungszeitraum – und da- – ohne vorherige Beratung. Die Herausforderungen würden mit auch die Kosten der Studien – weiter steigen. zunehmen, wenn künftig über serumbasierte Biomarker Angesichts bislang ausbleibender Durchbrüche in der die Diagnostik in die hausärztliche Versorgung getragen medikamentösen Therapie werden auch nicht-pharmako- werden sollte. Teilnehmer sprachen sich dafür aus, es müs- logische Ansätze und psychosoziale Interventionen be- se vorab diskutiert werden, wie mit den Befunden in der forscht. Allerdings wird der Forschungsbedarf hier als Patientenberatung umgegangen werden soll. Dabei sei zu hoch beschrieben. Zusätzlich werden auch präventive berücksichtigen, dass bisher die medizinischen und gesund- Ansätze intensiv diskutiert, die auf eine geistige, körper- heitsökonomischen Vor- und Nachteile einer Demenzvor- liche und soziale Aktivitäten fördernde Lebensführung hersage auf individueller und gesellschaftlicher Ebene noch zielen. Denn das Lebenszeitrisiko von Frauen über 65 nicht annähernd ausgeleuchtet worden sind. Dies gelte Jahre, eine Demenz zu erleben, liegt bei 50 Prozent, bei zumal vor dem Hintergrund, dass Patienten bislang keine Männern ist dieser Anteil etwas geringer. Indes sind die kausale Therapie angeboten werden kann. Zusammenhänge zwischen gesunder Lebensführung und dem Auftreten einer Demenz keineswegs ausreichend Strukturen für Demenz-Beratung fehlen vielerorts untersucht. Es gebe nicht den erfolgversprechenden Le- Indes ist der Wunsch mancher Patienten nach einer mög- bensstil, mit dem Demenz vermieden oder das Auftreten lichst validen Vorhersage der Erkrankung hoch. Dabei sei verzögert werden könnte. ein großer Teil der betroffenen Patienten nicht hochaltrig, Die Bandbreite nicht-medikamentöser Verfahren reicht sondern zwischen 65 bis 75 Jahre alt. Fakt ist, dass es von kognitiver Stimulation, Logopädie und Ergotherapie bislang in Deutschland kaum Strukturen gibt, die die not- bis hin zu sensorischen Interventionen. Gemeinsam sei wendige komplexe Beratung leisten könnten. Anders als diesen Ansätzen, dass sie an den Ressourcen der Teilnehmer in der Onkologie, wo psychosoziale Beratungsstellen eta- ansetzen, nebenwirkungsarm sind und eine hohe Akzep- bliert wurden, müssten entsprechende Strukturen in der tanz bei Betroffenen und ihren Angehörigen finden. Demenzberatung erst noch geschaffen werden. Das Fehlen Auf besonderes Interesse der Teilnehmer stießen da- einer bundesweiten Demenzstrategie mache sich auch an bei Vorhaben wie das „Artemis“-Projekt am Frankfurter diesem Punkt nachteilig bemerkbar, wurde hervorgehoben. Städel-Museum, bei dem Demenzkranke und ihre Ange- Aktuell lasse sich eine Demenz nicht heilen, jedoch be- hörigen unter fachkundiger Führung Kunstwerke kennen- handeln. Vor diesem Hintergrund beurteilten Teilnehmer die lernen, sowie selbst malen und zeichnen. Kennzeichnend Entscheidung der Kostenträger in Frankreich, entsprechende für diese und ähnliche Projekte sei, dass die gemessenen Alzheimer-Medikamente nicht mehr zu erstatten, kritisch. Effektstärken vergleichbar oder sogar größer sind als bei Denn Wirksamkeit und Nebenwirkungsprofil würden in den verfügbaren medikamentösen Interventionen. Dennoch einschlägigen internationalen Leitlinien kontrovers bewertet. sei der Evidenzlevel der Wirksamkeitsnachweise teilweise
FR ANKFURTER FORUM : DISKURSE 51 niedrig, zudem wirkten diese Verfahren rein symptoma- neuer Arzneimittel eingefordert. Nötig, so wurde gefolgert, tisch oder palliativ. Zudem sind sie relativ personalintensiv, sei zusätzlich ein breites Engagement der Zivilgesellschaft und die Qualitätssicherung ist nicht in allen Settings ge- unter Einschluss von Mitteln aus Kommunen und Bundes- geben, wurde angemerkt. ländern. Eine nachhaltige, flächendeckende Finanzierung Teilnehmer anerkannten zwar die Vorteile derartiger dieser Angebote könnte in einer nationalen Demenz- Interventionen für Patienten, äußerten aber Zweifel, ob Strategie geregelt werden. eine Finanzierung ausschließlich über Kranken- und Pfle- Als ein weiterer Kritikpunkt an anspruchsvollen und gekassen ein gangbarer Weg sein könne. Zwar sei mit den kostenintensiven Interventionen wie beispielsweise Kunst- jüngsten Pflegereformen die Teilhabe der Betroffenen stark projekten wurde die fehlende Flächendeckung hervorgeho- betont worden, dennoch machten Kunstprojekte wie das ben. Hinzu komme, dass derartige Projekt nur ein ausge- am Städel deutlich, dass man nicht alle Ansätze „therapeu- wähltes bildungsbürgerliches Patientenklientel ansprechen tisieren“ kann. Dem wurde entgegengehalten, es gehe bei und auch von daher eine Finanzierung alleine über Beitrags- diesen Ansätzen nicht um „Wohlbefinden“, sondern um mittel der Sozialkassen schwer zu rechtfertigen sei. schwerkranke Patienten und beispielsweise um die Verhin- Die Anregung, ob es nicht sinnvoll sei, mehrere derung von Depressivität. Dieses Argument unterstützend, nicht-medikamentöse Ansätze im Sinne einer multimodalen wurde daran erinnert, dass bei Kunstprojekten für Demenz- Therapie zu kombinieren, wurde zurückhaltend aufgenom- kranke die Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebens- men. Bislang fehlten für ein derartiges Vorgehen Daten zur qualität im Mittelpunkt stehe. Entsprechende Wirkungsbe- Wirksamkeit. Bevor man multimodale Ansätze untersuche, lege würden beispielsweise auch bei der Nutzenbewertung müssten die verschiedenen Einzelkomponenten nicht-phar- DISKUSSIONSTEI LNEHM ER BEIM FR A NK FU RTER FO RU M Dr. Jürgen Bausch Prof. Dr. Johannes Pantel Wolfgang van den Bergh Dietmar Preding Prof. Dr. Wilfried Boroch Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher Prof. Dr. Eva Susanne Dietrich Prof. Dr. Matthias Rose Dr. Liane Fickler Gudrun Schaich-Walch Prof. Dr. Ulrich Finke Dr. Hubert Schindler Prof. Dr. Hans Förstl Dr. Nick Schulze-Solce Prof. Dr. Frank-Ulrich Fricke Prof. Dr. Josef Schuster SJ Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs Dr. Thomas Sitte Dr. h. c. Jürgen Gohde Dr. Florian Staeck Rebecca Gonser Oliver Stahl Dr. Kay Großmann Andreas Storm Prof. Dr. Frank Jessen Eva Walzik Dr. Regina Klakow-Franck Michael Weller Prof. Dr. Catharina Maulbecker-Armstrong Katharina Werner Dr. Erika Ober Prof. Dr. Jürgen Zerth
D E M E N Z – N E U E A N S ÄT Z E I N F O R S C H U N G , D I A G N O S E U N D T H E R A P I E : Z U S A M M E N FA S S U N G 5 2 makologischer Interventionen genauer untersucht werden, Demenzkranken oft unterdiagnostiziert und unterbehan- wurde argumentiert. Hinzu komme, dass entsprechende delt, bemerkten mit der Versorgungssituation vertraute Clusterrandomisierungen in Studien extrem aufwändig sein Teilnehmer. Es mangele an verlässlichen Daten in der Ver- würden. Weiterhin stelle sich das forschungspragmatische sorgungsforschung ebenso wie an ärztlicher Aus- und Problem, dass es immer schwieriger werde, signifikante Weiterbildung in diesem Bereich, hieß es. Weit verbreitet Effekte nachzuweisen, je komplexer die untersuchte Inter- insbesondere unter Demenzkranken, die sich nicht mehr vention ist. Erschwerend komme hinzu, dass die unaus- verbalisieren können, seien Zahnschmerzen; der Zahnstatus weichliche Progredienz demenzieller Prozesse jeden kleinen vieler Patienten sei beklagenswert. Vor dem Beginn einer Therapieerfolg nach kurzer Frist zunichtemachen könne. gestuften Schmerztherapie sei die Kontrolle der Medika- Mit Blick auf vergleichbare Probleme bei mit der Evaluation mentenpläne des Patienten unerlässlich, wurde betont. Mit des Patientennutzens von komplexen Interventionen, wie einer angemessenen Schmerztherapie könne dem Leben zum Beispiel multimodalen Therapieansätzen bei anderen (nicht nur) des Demenzpatienten mehr Tage gegeben wer- chronischen Erkrankungen, wurde eine Methoden-Diskus- den, wurde hervorgehoben. sion insbesondere in der Versorgungsforschung angeregt. Als weiteren Aspekt widmete sich die Tagung der Dieser Beitrag gibt die Auffassung des Autors und des Kuratoriums Schmerzversorgung von Demenzkranken. Schmerz sei bei des Frankfurter Forums wider. Organisations- und Programmkuratorium des Frankfurter Forums e.V. Philosophie / Theologie : Prof. Dr. theol. Josef Schuster SJ, Fachbereich Moraltheologie und Ethik, Theologisch-Philosophische Hochschule St. Georgen, Frankfurt Kassenärztliche Vereinigungen : Dr. med. Jürgen Bausch, Ehrenvorsitzender KV Hessen, Frankfurt Dr. med. Margita Bert, Ehrenvorsitzende KV Hessen, Frankfurt GKV-Spitzenverband : Michael Weller, Leiter Stabsbereich Politik, Berlin Krankenkassen : Eva Walzik, DAK-Gesundheit - Unternehmen Leben, Leiterin Berliner Büro, Berlin Rebecca Gonser, Fachbereich Digitalisierung medizinische Forschung, personalisierte Medizin, trans- lationale Forschung; Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Baden-Württemberg, Stuttgart Krankenhaus : Prof. Dr. med. Ulrich Finke, ehem. Direktor und Chefarzt St. Katharinen-Krankenhaus, Frankfurt Medizin: Dr. med. Regina Klakow-Franck, stellv. Vorsitzende Frankfurter Forum e.V., stellvertretende Leiterin des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen, Berlin Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) : Claudia Korf, Geschäftsführerin Wirtschaft, Soziales und Verträge, Berlin Klinische Pharmazie: Prof. Dr. rer. nat. Eva Susanne Dietrich, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn Patientenverband: Dr. med. Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender Deutsche Palliativstiftung, Fulda Politik : Gudrun Schaich-Walch, Parlamentarische Staatssekretärin a. D., Frankfurt Ökonomie / Gesundheitsökonomie : Prof. Dr. rer. pol. Volker Ulrich, stellv. Vorsitzender Frankfurter Forum e.V., Lehrstuhl VWL III, insbesondere Finanzwissenschaft, Universität Bayreuth, Prof. Dr. h. c. Herbert Rebscher, Vorsitzender Frankfurter Forum e.V., IGV Research, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Gyhum-Hesedorf Gesundheitsmanagement : Prof. Dr. rer. nat. Catharina Maulbecker-Armstrong, Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich Gesundheit, Medizinisches Management, Versorgungsforschung Dr. med. Nick Schulze-Solce, Arzt und Apotheker, Bad Homburg Kommunikation : Wolfgang van den Bergh, Springer Medizin, Direktor Nachrichten und Politik, Chefredakteur ÄRZTE ZEITUNG, Neu-Isenburg Dr. phil. Florian Staeck, Redakteur Gesundheitspolitik/Gesellschaft, ÄRZTE ZEITUNG, Neu-Isenburg Projektmanagement : Dietmar Preding, Geschäftsführer Frankfurter Forum e.V., Hanau Forschende Pharmaindustrie : Oliver Stahl, Director Corporate Affairs, Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v. d. H.
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