Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019

Die Seite wird erstellt Sören Martin
 
WEITER LESEN
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
Erneuerbare Energien
in Baden-Württemberg 2019
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
H E R AU S G E B E R

                Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
                Baden-Württemberg
                Kernerplatz 9
                70182 Stuttgart
                Tel.: 0711 126 - 0
                Fax: 0711 126 - 2881
                Internet: http://www.um.baden-wuerttemberg.de
                E-Mail: poststelle@um.bwl.de

                KO N Z E P T I O N U N D R E DA K T I O N

                Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
                Referat 64, „Erneuerbare Energien“

                KO N Z E P T I O N U N D AU S A R B E I T U N G
Impressum

                Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, ZSW Stuttgart
                M. Sc. Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH) Tobias Kelm
                Dipl. Ing. (FH) Marion Walker
                M. Sc. Anna-Lena Fuchs

                G E S TA LT U N G

                Layoutlounge – Büro für Gestaltung, Brandmair & Bausch GbR, Filderstadt

                DRUCK

                Druckerei PFITZER GmbH & Co. KG, Renningen
                Der Druck ist CO2 -kompensiert, gedruckt auf 100 Prozent Recyclingpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel.

                               NACHHALTIG CO2-NEUTRALISIERT
                               DURCH WIEDERAUFFORSTUNG IN
                                                            ®
                               DEUTSCHLAND MIT KLIMAPRINT

                B I L D N AC H W E I S T I T E L B I L D

                oben v.l.n.r.: Wasserkraftwerk Laufenburg, fototrm12 / stock.adobe.com
                            NACHHALTIG
                Solarpark Kuchen,           CO2-NEUTRALISIERT
                                      Umweltministerium  / Björn Hänssler
                            DURCH WIEDERAUFFORSTUNG IN
                Naturstromspeicher
                            DEUTSCHLANDGaildorf,
                                             MIT Umweltministerium
                                                  KLIMAPRINT / Agnes Michenfelder
                                                                 ®

                unten v.l.n.r.: Solarthermie Römer-/ Fürstenhügel, Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH
                Biogasanlage Bioenergiedorf Emmingen, Umweltministerium / Björn Hänssler

                ANMERKUNG

                Sämtliche Angaben in dieser Broschüre sind vorläufig und können sich im Abgleich mit den Daten
                der amtlichen Statistik oder anderen Quellen noch verändern.

                Stand: Oktober 2020

            2   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S

 5      Entwicklung des Energieverbrauchs

 7      Beitrag der erneuerbaren Energien zur Energiebereitstellung

 8      Entwicklung der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien

10      Entwicklung der Anteile erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung

11      Struktur der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien

14      Daten zu Windenergie- und Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg

18      Wirtschaftliche Bedeutung der Nutzung erneuerbarer Energien

                                                                                                            Inhalt
20      Umweltauswirkungen der Nutzung erneuerbarer Energien

21      Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg und
		      Treibhausgasvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien

22      Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland und Europa

23      Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien nach dem
		      Erneuerbare-Energien-Gesetz und Entwicklung der EEG-Umlage

24      Nutzung erneuerbarer Energien nach Bundesländern

27      Nutzung erneuerbarer Energien nach Landkreisen

29      Energieatlas Baden-Württemberg

ANHANG

31      Methodische Erläuterungen

36      Glossar

37      Umrechnungstabellen

38      Quellenverzeichnis

                                                Bild: Rapsfeld bei Bad Saulgau (© Brandmair & Bausch)   3
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
Bilder links: Naturstromspeicher Gaildorf (© Umweltministerium/Agnes Michenfelder);
rechts: Biogasanlage Stadtwerke Fellbach (© Lothar Knop / Stadtwerke Fellbach); Solaranlage (© Brandmair & Bausch)
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
E N T W I C K L U N G D E S P R I M Ä R E N E R G I E V E R B R AU C H S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G 2 0 19

Der Primärenergieverbrauch in Baden-Württemberg ist im                                                    [PJ]                       2018     2019

                                                                                                                                                                      Entwicklung des Energieverbrauchs
                                                                                    Primärenergieverbrauch                          1.419    1.403       -1,1 %
Jahr 2019 nach ersten Berechnungen um gut 1 Prozent zu-
                                                                                     davon erneuerbare Energien (EE)                  191      200    +4,6 %
rückgegangen. Dabei überlagern sich mehrere Einflussfakto-                           davon Kernenergie                                226      229    +1,5 %
ren (vergleiche auch die Erläuterungen unten): Auf der einen                         davon fossile Energieträger                      969      927       -4,3 %
                                                                                     davon Stromimport (netto)                         33        47 +41,9 %
Seite der Anstieg des Endenergieverbrauchs, auf der anderen                         Anteil der EE am Primärenergieverbrauch        13,5 %   14,3 %
Seite der Einbruch der Stromerzeugung aus Steinkohle, der
überwiegend durch den Import von Strom aufgefangen wur-
de. Die erneuerbaren Energien trugen nach ersten Schätzun-
gen 14,3 Prozent zum Primärenergieverbrauch im Land bei.

E N T W I C K L U N G D E S E N D E N E R G I E V E R B R AU C H S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G 2 0 19

Der Endenergieverbrauch im Jahr 2019 ist um gut ein Pro-                                                [TWh]                        2018     2019
                                                                                    Endenergieverbrauch                               289      292       +1,3 %
zent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Aufgrund der küh-
                                                                                     davon erneuerbare Energien (EE)                 42,2     44,4    +5,1 %
leren Witterung 2019 stieg der Energieverbrauch zur Wär-                             davon fossil/Kernkraft/Stromimport (netto)       246      248    +0,7 %
mebereitstellung, verstärkt wurde der Mineralölabsatz durch                         Anteil der EE am Endenergieverbrauch           14,6 %   15,2 %

die Aufstockung der Vorräte. Nach ersten Schätzungen des
Statistischen Landesamtes lag der Kraftstoffverbrauch auf
dem Vorjahresniveau. Aufgrund des leichten Rückgangs der
Bruttowertschöpfung im produzierenden Gewerbe muss
von einem Verbrauchsrückgang in der Industrie ausgegan-
gen werden. Da die Erzeugung aus erneuerbaren Energien
vergleichsweise stark gestiegen ist, steigt der Anteil am End-
energieverbrauch auf 15,2 Prozent.

Die Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg ist um                                                    [TWh]                        2018     2019
                                                                                    Bruttostromerzeugung 1)                          62,3      57,7      -7,4 %
gut 7 Prozent auf knapp 58 TWh gesunken und erreicht da-
                                                                                     davon erneuerbare Energien (EE)                 17,0      18,2   +7,2 %
mit ein vergleichbar niedriges Niveau wie bereits im Jahr                            davon Kernenergie                               20,7      21,0   +1,5 %
2012. Hintergrund des starken Rückgangs gegenüber dem                                davon fossile Energieträger und Sonstige        24,6      18,5 -24,9 %
                                                                                    Stromimport (Saldo / auch EE1))                   9,2      13,0 +41,9 %
Vorjahr ist der Einbruch der Stromerzeugung aus Steinkohle                          Bruttostromverbrauch                             71,4      70,6      -1,1 %
um über 30 Prozent. Gleichzeitig ist die Stromerzeugung aus                         Anteil der EE an der Bruttostromerzeugung      27,2 %   31,5 %
                                                                                    Anteil der EE aus BW am Bruttostromverbrauch   23,7 %   25,7 %
erneuerbaren Energien deutlich gestiegen (siehe rechts). Die
rückläufige kohlebasierte Stromerzeugung geht mit einem                            1) In Baden-Württemberg wird mehr Strom verbraucht als erzeugt.
                                                                                       Über den Anteil der erneuerbaren Energien am importierten Strom
sinkenden Kraftwerkseigenverbrauch einher, der zusam-
                                                                                       kann jedoch mangels Daten keine Aussage gemacht werden.
men mit dem geringeren Energieverbrauch in der Industrie
nach ersten Schätzungen zu einem Rückgang des Stromver-
brauchs auf knapp 71 TWh führt. In der Folge ist der Strom-
importsaldo um mehr als 40 Prozent auf 13 TWh gestiegen.

                                                                                                                  UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG             5
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist nach
                                        ersten Schätzungen um 1,2 TWh gewachsen. Nach einem
                                        unterdurchschnittlichen Wasserjahr 2018 ist die Stromer-
Entwicklung des Energieverbrauchs

                                        zeugung aus Wasserkraft 2019 wieder deutlich gestiegen.
                                        Die Stromerzeugung aus Biomasse lag auf nahezu unver-
                                        ändertem Niveau. Zuwächse weist die Stromerzeugung
                                        aus Windenergie- und Photovoltaikanlagen auf. Die Strom-
                                        erzeugung aus Windenergieanlagen stieg insgesamt um
                                        rund eine halbe TWh. Hintergrund sind ein windreiches
                                        Jahr sowie das erste vollständige Betriebsjahr der Neuin-
                                        stallationen aus 2018. Allerdings ist der Zubau von Wind-
                                        energieanlagen 2019 stark eingebrochen. Nach einem Brut-
                                        tozubau von 115 MW beziehungsweise 35 Anlagen im Jahr
                                        2018 wurden 2019 lediglich 5 Neuanlagen mit insgesamt
                                        17 MW errichtet. Dagegen ist der Zubau von Photovoltaik-
                                        anlagen weiter stark gewachsen und erreichte 425 MW in
                                        2019. Insgesamt leisteten die erneuerbaren Energien in Ba-
                                        den-Württemberg im Jahr 2019 einen Beitrag von 18,2 TWh
                                        beziehungsweise 31,5 Prozent zur Stromerzeugung. Da der
                                        Bruttostromverbrauch in Baden-Württemberg wesentlich
                                        höher als die Bruttostromerzeugung ist, fällt der Anteil der
                                        erneuerbaren Energien aus Baden-Württemberg am Brutto-
                                        stromverbrauch mit 25,7 Prozent deutlich geringer aus.
                                        Die im Vergleich zum Vorjahr insgesamt kühlere Wit-
                                        terung führt zu einem Anstieg des Energieverbrauchs
                                        zur Wärmeerzeugung. Dies schließt auch die Wärmeer-
                                        zeugung aus Biomasseheizungen ein. Die erneuerbaren
                                        Energien erreichen 2019 einen Anteil am Endenergiever-
                                        brauch zur Wärmebereitstellung von rund 16 Prozent.
                                                            [TWh]                          2018     2019
                                        Endenergieverbrauch zur Wärmeerzeugung1)            134       138   +3,1 %
                                          davon erneuerbare Energien (EE)                  20,9      22,0   +4,9 %
                                          davon fossil                                      113       116   +2,8 %
                                        Anteil der EE am Endenergieverbrauch
                                                                                        15,7 %    15,9 %
                                        für Wärme
                                        Endenergieverbrauch Kraftstoffe     1)
                                                                                           91,7      91,7    0,0 %
                                          davon erneuerbare Energien (EE)                   4,3       4,3   -2,2 %
                                          davon fossil                                     87,4      87,5   +0,1 %
                                        Anteil der EE am Endenergieverbrauch
                                                                                          4,7 %    4,6 %
                                        des Verkehrs

                                        1) Ohne Strom

                                        Der Kraftstoffverbrauch im Jahr 2019 lag nach ersten
                                        Schätzungen auf dem Vorjahresniveau, während die Nut-
                                        zung von Biokraftstoffen auf niedrigem Niveau knapp
                                        2 Prozent rückläufig war. Damit sinkt der Anteil der er-
                                        neuerbaren Energien im Verkehrssektor auf 4,6 Prozent.
                                                                                                                                Bild: Windkraftanlage (© Umweltministerium/ Dr. Sigmund Heller)

                                        Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020; Abweichungen in den Summen durch Rundungen; Angaben teilweise geschätzt;
                                        Quellen: siehe Seite 7; zur Entwicklung der Anteile der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch seit 2000 siehe Seite 10

                                    6   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
B E I T R AG D E R E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N

Z U R E N E R G I E B E R E I T S T E L L U N G I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G 2 0 19

                                                                                                 Primär-
                                                                                                                                              Anteil
                                                                                                energie-
                                                                                                                                             am PEV
                                                                                               äquivalent1)           Anteil am
                                                                                 Endenergie                      Endenergieverbrauch

                                                                                                                                                               Beitrag zur Energiebereitstellung
                                                                                                                                               nach
                                                                                                   nach
                                                                                                                                           Wirkungsgrad-
                                                                                               Wirkungsgrad-
                                                                                                                                            methode1)
                                                                                                 methode

                                                                                    [GWh]          [PJ]            [%]            [%]           [%]

                                                                                                                 Anteil am Anteil an der
 Stromerzeugung                                                                                                Bruttostrom- Bruttostrom-
                                                                                                                verbrauch2) erzeugung3)

  Wasserkraft4)                                                                      4.720         17,0             6,7            8,2          1,2
  Windenergie                                                                        3.080          11,1            4,4            5,3          0,8
  Photovoltaik                                                                       5.600         20,2             7,9            9,7          1,4
  feste biogene Brennstoffe                                                           1.155        11,8             1,6            2,0          0,8
  flüssige biogene Brennstoffe                                                          34          0,4            0,05           0,06         0,03
  Biogas                                                                             2.876         28,9             4,1            5,0          2,1
  Klärgas                                                                              192          1,4             0,3            0,3          0,1
  Deponiegas                                                                             23         0,4            0,03           0,04         0,03
  Geothermie                                                                            0,0         0,0             0,0            0,0          0,0
  biogener Anteil des Abfalls5)                                                        490          5,4             0,7            0,8          0,4
                                                                      Gesamt        18.171         96,6            25,7           31,5          6,9

                                                                                                                 Anteil am Endenergie-
 Wärmeerzeugung
                                                                                                                 verbrauch für Wärme 6)

  feste biogene Brennstoffe (traditionell)7)                                          7.193        25,9                     5,2                 1,8
  feste biogene Brennstoffe (modern) 8)                                              8.883         34,6                     6,4                 2,5
  flüssige biogene Brennstoffe                                                           29         0,2                    0,02                0,01
  Biogas, Deponiegas, Klärgas                                                        1.460          6,5                     1,1                 0,5
  Solarthermie                                                                       1.719          6,2                     1,2                 0,4
  tiefe Geothermie                                                                     105          0,4                    0,08                0,03
  Umweltwärme9)                                                                      1.627          9,2                     1,2                 0,7
  biogener Anteil des Abfalls5)                                                        951          5,2                     0,7                 0,4
                                                                      Gesamt        21.966         88,2                    15,9                 6,3

                                                                                                                Anteil am Endenergie-
 Kraftstoffe
                                                                                                               verbrauch des Verkehrs10)

  Biodiesel                                                                          3.017         10,9                     3,3                 0,8
  Bioethanol                                                                         1.143          4,1                     1,2                 0,3
  Pflanzenöl                                                                              1        0,00                   0,001               0,000
  Biomethan                                                                             90          0,3                     0,1                0,02
                                                                      Gesamt         4.251         15,3                     4,6                  1,1

                                                                                                                 Anteil am gesamten
 Energiebereitstellung aus EE
                                                                                                                Endenergieverbrauch11)

                                                                      Gesamt        44.388        200,1                    15,2                14,3

Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020; Abweichungen in den Summen durch Rundungen

1) Bezogen auf einen geschätzten Primärenergieverbrauch von 1.403 PJ; bei Wärme und Kraftstoffen wird Endenergie gleich Primärenergie gesetzt;
   für die Umrechnungsfaktoren für Strom s. Anhang II
2) Bezogen auf einen geschätzten Bruttostromverbrauch von 70,6 TWh
3) Bezogen auf eine geschätzte Bruttostromerzeugung von 57,7 TWh
4) Einschließlich der Stromerzeugung aus natürlichem Zufluss in Pumpspeicherkraftwerken
5) Der biogene Anteil in Müllverbrennungsanlagen wurde mit 50 % angesetzt
6) Bezogen auf einen geschätzten Endenergieverbrauch für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme (ohne Strom) von insgesamt 137,9 TWh
7) Kachelöfen, Kaminöfen, Kamine, Beistellherde und sonstige Einzelfeuerstätten
8) Zentralheizungsanlagen, Heizwerke, Heizkraftwerke
9) Nutzung von Umweltwärme (Luft, Grundwasser, oberflächennahe Geothermie) durch Wärmepumpen; s. Anhang I
10) Bezogen auf einen geschätzten Endenergieverbrauch des Verkehrs von 91,7 TWh (ohne Strom)
11) Bezogen auf einen geschätzten Endenergieverbrauch von 292 TWh

Quellen: [1] – [25] und Ausgaben der Vorjahre

                                                                                                                UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG        7
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
S T R O M B E R E I T S T E L L U N G ( E N D E N E R G I E ) AU S E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G
Entwicklung der Energiebereitstellung

                                                                                                                                                                                                                                   Biomasse

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Stromerzeugung
                                                                                                                              Photovoltaik 2)
                                                                Wasserkraft 1)

                                                                                                Windenergie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Geothermie
                                                                                                                                                                                                          davon flüssige biogene

                                                                                                                                                                                                                                                                    davon biogener Anteil
                                                                                                                                                                               davon feste biogene

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Summe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            davon Deponiegas
                                                                                                                                                         Biomasse Gesamt

                                                                                                                                                                                                                                            davon Biogas 3)

                                                                                                                                                                                                                                                                                            davon Klärgas
                                                                                                                                                                                                                                                                        des Abfalls 4)
                                                                                                                                                                                   Brennstoffe

                                                                                                                                                                                                               Brennstoffe
                                                       [GWh]                     [MW]   [GWh]             [MW]        [GWh] [MWp] [GWh] [GWh]                                                [MW]         [GWh] [GWh]                                     [MW]      [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh]

                                              2000     5.628                     768     53                    62       5                        9      805                320                       58           0                   37                       7      203                   85              160                0,0          6.491
                                              2001      5.750                    772     92                   114      19                        38     860                354                       66           1                   56                      11      205                   91              152                0,0          6.721
                                              2002      5.769                    776     193                  175      33                        71     934                398                       75           1                   80                      13      218                   97              139                0,0          6.929
                                              2003      3.917                    775     234                  208      79                       123     982                474                   104              3                  107                      17      201                   100             97                 0,0          5.212
                                              2004     4.426                     775     306                  254      134                      256     1.342              719                   153           14                    154                      27      213                   110             131                0,0          6.209
                                              2005      4.910                    775     312                  275      272                      452     1.802              938                   158           51                    282                      54      291                   111             128                0,0          7.296
                                              2006      5.186                    775     395                  296      465                      646     2.249              956                   161         172                     526                      96      386                   118             90                 0,0          8.295
                                              2007     5.261                     775     586                  406      668                      911     2.706              991                   162        259                      757                      127     479                   126             94                 0,0          9.221
                                              2008     4.691                     777     614                  418      951                      1.268   2.877              987                   168        208                      992                      140     481                   133             76                 0,0          9.133
                                              2009      4.471                    777     545                  453     1.370                     1.888   3.301              1.096                 181        294                     1.265                     162     458                   136             53                 0,0          9.687
                                              2010      5.132                    832     541                  462     2.085                     3.009   3.322              1.094                 179         217                    1.462                     234     359                   140             49                 0,1          11.081
                                              2011     4.404                     837     589                  479     3.320                     3.864   3.624              973                   188           62                   1.909                     303     489                   147             45                 0,0          11.937
                                              2012     4.945                     842     666                  505     4.048                     4.419   3.922              1.133                 194           37                   2.155                     311     404                   152             41                 0,5          13.582
                                              2013      5.616                    866     667                  535     4.108                     4.757   4.108              1.100                 197           35                   2.327                     328     453                   154             39                 1,2          14.501
                                              2014     4.803                     871     679                  551     4.797                     5.013   4.346              1.118                 197           33                   2.525                     398     469                   164             37                 0,6          14.625
                                              2015     4.300                     876     831                  697     5.090                     5.196   4.663              1.161                 200           57                   2.774                     408     464                   171             35                 0,0          14.884
                                              2016     4.850                     881    1.235                 1.032   5.002                     5.340   4.676              1.143                 200           50                   2.780                     429     491                   178             34                 0,3          15.763
                                              2017     4.396                     883    1.982                 1.420   5.210                     5.544   4.725              1.151                 200           31                   2.831                     452     493                   188             32                 0,3          16.314
                                              2018      4.168                    885    2.581                 1.533   5.453                     5.845   4.750              1.149                 200           35                   2.855                     501     490                   191             30                 0,0          16.952
                                              2019      4.720                    887    3.080                 1.550   5.600                     6.270   4.771              1.155                 202           34                   2.876                     529     490                   192             23                 0,0          18.171

                                            Bild: Solarthermie Römer-/ Fürstenhügel in Ludwigsburg-Kornwestheim (© Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH)

                                        8   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
WÄR ME- UND K R AF TSTOFFBEREITSTELLUNG (ENDENERGIE) AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN IN BADEN -WÜRT TEMBERG

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Entwicklung der Energiebereitstellung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Summe Endenergiebereitstellung
                                                                Biomasse

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Summe Kraftstoffe
                                                                                                                                                                                                                                         Wärmeerzeugung
                                                                                                                                                                                                    tiefe Geothermie

                                                                                                                                                                                                                        Umweltwärme 8)
                                                        davon feste biogene Brenn-

                                                                                                                                                                          Solarthermie 7)
                                                                                                              davon Biogas, Deponiegas,
                                                         stoffe (Zentralheizungen,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Biomethan
                                                                                                                                                                                                                                                                        Bioethanol
                                                                                     davon flüssige biogene

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pflanzenöl
                                                                                                                                          davon biogener Anteil

                                                                                                                                                                                                                                                           Biodiesel
                              (Einzelfeuerstätten) 5)
                              davon feste biogene

                                                                                                                                                                                                                                             Summe
                                                            Heiz(kraft)werke) 6)
            Biomasse Gesamt

                                                                                                                                              des Abfalls 4)
                                   Brennstoffe

                                                                                          Brennstoffe

                                                                                                                       Klärgas

          [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [1.000 m2] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh] [GWh]

  2000    10.692                6.806                      2.829                             0                   135                        922                   476                       1.427   k.A.                25               11.193           148             0           10             0         157                  17.842
  2001    11.778                 7.472                     3.203                             0                   163                        939                   537                       1.614   k.A.                30               12.344           183             0           11             0         193                  19.258
  2002    11.434                6.986                     3.303                              0                   190                        955                   590                       1.734   k.A.                37               12.062           251             0           11             0         262                  19.252
  2003    12.282                7.453                     3.803                              0                   199                        827                   727                       1.874   64                  45               13.119           376             0             3            0         379                  18.710
  2004    12.626                 7.524                     4.188                             2                   213                        699                   709                       2.011   64                  54               13.453           536           26              7            0         569                  20.231
  2005    13.286                7.690                      4.601                          28                     231                        736                   760                       2.188   64                  65               14.174           2.374        238           245             0         2.856                24.326
  2006    13.359                 7.324                    4.833                        108                       321                        774                   840                       2.443   76                  80               14.355           3.905        533           1.003           0         5.441                28.091
  2007    13.320                6.843                     5.063                        166                      348                         900                   942                       2.618   76                 167               14.505           4.324        459           1.138           0         5.920                29.647
  2008    14.531                 7.297                     5.616                       166                       491                        960                   951                       2.957   76                 196               15.754           3.587        645           558             1         4.790                29.677
  2009    15.629                 7.324                    6.393                        258                       712                        943                   1.107                     3.253   88                 261               17.085           3.233        934           135             2         4.304                31.076
  2010    17.185                 8.126                     7.278                       221                       822                        739                   1.158                     3.458   95                 300               18.738           3.296        1.173          78           10          4.557                34.376
  2011    15.532                6.969                      6.799                          68                    968                         727                   1.400                     3.679   102                342               17.376           3.222        1.237          24           12          4.496                33.809
  2012    17.054                 7.471                     7.599                          39                  1.012                         932                   1.443                     3.878   105                381               18.982           3.313        1.233          32           45          4.624                37.188
  2013    18.187                7.999                      8.261                          32                  1.168                         727                   1.385                     4.041   105                424               20.101           2.950        1.189            0          65          4.204                38.805
  2014    16.248                6.646                      7.577                          31                  1.293                         700                   1.542                     4.172   105                538               18.433           3.165        1.258            7          61          4.491                37.550
  2015    17.575                 7.101                     8.131                          45                  1.408                         891                   1.649                     4.285   105                666               19.995           2.771        1.145            1          47          3.964                38.843
  2016    18.660                7.560                      8.681                          45                  1.420                         953                   1.518                     4.355   105                1.231             21.514           2.849        1.176            4          52          4.081                41.358
  2017    18.553                7.395                      8.726                          28                  1.448                         956                   1.704                     4.394   105                1.357             21.719           2.930        1.164            4          61          4.158                42.191
  2018    17.578                6.764                     8.369                           31                  1.462                         951                   1.776                     4.419   105                1.489             20.948           3.088        1.202            1          54          4.345 42.245
  2019    18.516                 7.193                    8.883                           29                  1.460                         951                   1.719                     4.420   105                1.627             21.966           3.017        1.143            1          90          4.251                44.388

Alle Angaben zur installierten Leistung beziehen sich auf den Stand zum Jahresende.
Für die mit keine Angaben (k.A.) ausgefüllten Felder konnten keine Werte ermittelt werden.

Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020; Abweichungen in den Summen durch Rundungen; Quellen: siehe Seite 7

1) Leistungsangabe ohne installierte Leistung in Pumpspeicherkraftwerken; Stromerzeugung einschließlich Erzeugung aus natürlichem Zufluss in
   Pumpspeicherkraftwerken; Leistungszeitreihe: Heimerl [5]
2) Stromerzeugung einschließlich Selbstverbrauch (d.h. einschließlich selbst verbrauchtem und nicht eingespeistem/vergütetem PV-Strom)
3) Ab der Leistungsangabe des Jahres 2013 sind erstmals auch die nichtlandwirtschaftlichen Reststoff- und Abfallvergärungsanlagen enthalten.
   Ohne Leistungsangaben von Biomethan-BHKW. Im Jahr 2019 waren Biomethan-BHKW mit einer Leistung von rund 96 MW el in Betrieb
4) Der biogene Anteil in Müllverbrennungsanlagen wurde mit 50 Prozent angesetzt
5) Kaminöfen, Kachelöfen, Pelletöfen, Kamine, Beistellherde, sonstige Einzelfeuerstätten; s. Anhang I; Wert 2010 (2014 und 2018) witterungsbedingt
   überzeichnet (unterzeichnet)
6) Zentralheizungsanlagen, Heizwerke, Heizkraftwerke; Wert 2010 (2014 und 2018) witterungsbedingt überzeichnet (unterzeichnet)
7) Eine Umrechnung der Kollektorfläche in Leistung kann durch den Konversionsfaktor 0,7 kWth/m² erfolgen
8) Nutzung von Umweltwärme (Luft, Grundwasser, oberflächennahe Geothermie) durch Wärmepumpen; ohne Warmwasser-Wärmepumpen, einschließlich
   Gas-Wärmepumpen; als Umweltwärme ist hier die Heizwärme abzüglich des primärenergetisch bewerteten Strom-/Gaseinsatzes angegeben
   (vgl. auch Anhang I). Aufgrund des ab 2016 abgesenkten Primärenergiefaktors zeigt sich ein deutlicher Anstieg

                                                                                                                                                                                                                                                           UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG                                                                        9
Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg 2019
ENT WICKLUNG DES ANTEILS DER ERNEUERBAREN ENERGIEN AN DER ENERGIEVERSORGUNG

                                             IN BADEN -WÜRT TEMBERG
Entwicklung der Energiebereitstellung

                                                                                              2000    2002 2004 2006        2008     2010     2011    2012   2013   2014     2015    2016     2017      2018       2019
                                             Anteil am Endenergieverbrauch                                                                            [%]
                                             Anteil an der Bruttostromerzeugung                 9,6    9,9    8,9   11,3    13,6     16,8     20,0    23,4   23,5    24,0    23,5    25,2      27,0     27,2       31,5
                                             Anteil am Bruttostromverbrauch                     8,9    9,0    7,5   10,0    11,2     13,6     15,6    17,9   18,8    19,8    20,0    21,2      22,6     23,7       25,7
                                             Anteil an der Wärmebereitstellung (ohne Strom)     8,0    8,9    9,0     9,1   10,5     13,3     13,2    14,8   14,4    15,0    15,4    16,1      16,1     15,7       15,9
                                             Anteil am Endenergieverbrauch des Verkehrs         0,2    0,3    0,7     6,3    5,7      5,5      5,3     5,4    4,9     5,1     4,4     4,5       4,5      4,7        4,6
                                             Anteil am gesamten Endenergieverbrauch             6,0    6,6    6,5     8,8    9,7     11,6     11,9    13,2   13,2    13,6    13,6    14,2      14,5     14,6       15,2

                                             Anteil am Primärenergieverbrauch                                                                         [%]
                                             Stromerzeugung                                     1,8    2,0    2,0     2,8    3,4      4,0      4,8     5,4    5,5     6,0     5,9     6,0       6,3      6,5        6,9
                                             Wärmebereitstellung                                2,3    2,5    2,8     2,9    3,5      4,2      4,5     5,5    5,6     5,5     5,7     5,9       6,1      5,9        6,3
                                             Kraftstoffverbrauch                                0,0    0,1    0,1     1,2    1,1      1,0      1,1     1,2    1,0     1,2     1,0      1,0      1,0          1,1    1,1
                                             Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch          4,1    4,5    4,9     6,9    8,0      9,2     10,3    12,1   12,2    12,6    12,7    12,9      13,4     13,5       14,3

                                             Alle Angaben vorläufig; Stand September 2020; Abweichungen in den Summen durch Rundungen

                                             Da die Stromerzeugung in Baden-Württemberg seit dem Jahr                        Württemberg bereitgestellt wird, muss auf den Brutto-
                                             2008 insgesamt eine rückläufige Tendenz aufweist, sind die                      stromverbrauch, der zuletzt bei 70,6 TWh lag, Bezug ge-
                                             steigenden Anteile der erneuerbaren Energien an der Strom-                      nommen werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien am
                                             erzeugung ab 2008 auch auf die insgesamt geringere Strom-                       Bruttostromverbrauch in Baden-Württemberg belief sich im
                                             erzeugung zurückzuführen. Um zu verdeutlichen, wie viel                         Jahr 2019 auf 25,7 Prozent.
                                             des benötigten Stroms durch erneuerbare Energien in Baden-

                                             ENT WICKLUNG DES ANTEILS ERNEUERBARER ENERGIEN AN DER BRUT TOSTROMERZEUGUNG,

                                             A M B R U T T O S T R O M V E R B R AU C H , A N D E R WÄ R M E B E R E I T S T E L L U N G U N D A M E N D E N E R G I E V E R B R AU C H

                                             IN BADEN -WÜRT TEMBERG

                                                             35
                                                                         Anteil an der Bruttostromerzeugung                                                                                           31,5

                                                                         Anteil am Bruttostromverbrauch
                                                             30
                                                                         Anteil an der Wärmebereitstellung (ohne Strom)                                                                      27,2
                                                                                                                                                                                    27,0
                                                                         Anteil am Endenergieverbrauch                                                                                                25,7
                                                                                                                                                                            25,2
                                                                                                                                                             24,0
                                                             25                                                                               23,4    23,5          23,5                     23,7
                                                                                                                                                                                    22,6
                                              Anteile in %

                                                                                                                                                                            21,2
                                                                                                                                       20,0                         20,0
                                                                                                                                                             19,8
                                                             20                                                                                       18,8
                                                                                                                                               17,9
                                                                                                                              16,8
                                                                                                                                      15,6                                  16,1    16,1
                                                                                                                                                             15,0   15,4                     15,7     15,9
                                                                                                                                               14,8   14,4
                                                             15                                                               13,6    13,2                                          14,5     14,6     15,2
                                                                                                                                                                            14,2
                                                                                                                              13,3             13,2   13,2   13,6   13,6
                                                                   9,6                                                        11,6    11,9
                                                             10
                                                                   8,9
                                                                   8,0

                                                              5   6,0

                                                              0
                                                                  2000    2002       2004        2006          2008          2010             2012           2014           2016             2018

                                             Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020; Quellen: siehe Seite 7

                                        10   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
S T R U K T U R D E S P R I M Ä R E N E R G I E - U N D E N D E N E R G I E V E R B R AU C H S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G 2 0 19

                                      Primärenergieverbrauch:                                                 Endenergieverbrauch:

                                                                                                                                                                                                   Struktur der Energiebereitstellung
                                                1.403 PJ                                                                292 TWh

                                                                                                                                                                               Nicht - EE

                                                                                                                                                                               Windenergie
                                                                                 1,9%                                                                  2,5%
                                                                                 1,2%
                                                                                                                                                       1,6%                    Geothermie
                Nicht - EE                                       EE                                        Nicht - EE                EE                                        Umweltwärme
                  85,7%                                         14,3%                                        84,8%                  15,2%
                                                                                 9,7%                                                                                          Solarenergie
                                                                                                                                                        9,4%

                                                                                                                                                                               Wasserkraft

                                                                                                                                                                               Biomasse

Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020

E N T W I C K L U N G D E R S T R O M E R Z E U G U N G AU S E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N

U N D D E R I N S TA L L I E R T E N E L E K T R I S C H E N L E I S T U N G I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                                      18.000
                                                                                                                                             EE-Strom 2019:
     Stromerzeugung in GWh/a

                                      15.000                                                                                                    18,2 TWh
                                                                                                                             biogener
                                                                                                                             Anteil des                             Wasserkraft
                                                                                                                              Abfalls                                 26,0%
                                      12.000
                                                                                                                               2,7%
                                       9.000
                                                                                                                             Biomasse
                                       6.000                                                                                   23,6%                                    Windenergie
                                                                                                                                                                          17,0%
                                       3.000

                                           0                                                                                                       Photovoltaik
                                                                                                                                                     30,8%

     Wasserkraft                                Biomasse    Windenergie      biogener Anteil des Abfalls    Photovoltaik

                                       10.000                                                                                           Installierte Leistung* 2019:
       Installierte Leistung* in MW

                                        9.000                                                                                                       9,5 GW
                                        8.000
                                                                                                                                                                     Photovoltaik
                                        7.000                                                                                                                          65,7%
                                                                                                                            Windenergie
                                        6.000                                                                                 16,2%
                                        5.000
                                        4.000
                                        3.000
                                                                                                                            Wasserkraft
                                        2.000                                                                                 9,3%
                                        1.000
                                                                                                                                     Biomasse
                                           0                                                                                           8,8%
                                                                                                                                                        * ohne Müllheizkraf twerke

                                                  Wasserkraft     Biomasse      Windenergie     Photovoltaik

Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020

                                                                                                                                             UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG              11
Bild: Bioenergiedorf Mauenheim (© www.solarcomplex.de)
E N T W I C K L U N G D E R WÄ R M E B E R E I T S T E L L U N G AU S E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                            22.000                                                                                 Endenergie EE-Wärme 2019:
                                     Solarthermie                                                                         22,0 TWh
                            20.000
                                     Geothermie, Umweltwärme

                                                                                                                                                                    Struktur der Energiebereitstellung
                            18.000
                                     Biomasse
      Endenergie in GWh/a

                            16.000
                            14.000
                                                                                                                                                    Biomasse
                            12.000
                                                                                                                                                      84,3%
                                                                                                    Solarthermie
                            10.000
                                                                                                        7,8%
                             8.000
                             6.000
                             4.000                                                                       Geothermie,
                             2.000                                                                      Umweltwärme
                                                                                                            7,9%
                                 0

E N T W I C K L U N G D E S B I O K R A F T S T O F F V E R B R AU C H S I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                             6.000                                                                                 EE-Kraftstoffverbrauch 2019:
                                     Biomethan
                                                                                                                           4,3 TWh
                                     Pflanzenöl
                             5.000
                                     Bioethanol
      Endenergie in GWh/a

                                     Biodiesel
                             4.000                                                                                                              Biodiesel
                                                                                                                                                 71,0%
                                                                                                      Pflanzenöl
                             3.000                                                                      0,03%

                             2.000                                                                    Biomethan
                                                                                                         2,1%

                             1.000

                                                                                                                    Bioethanol
                                 0                                                                                    26,9%

E N T W I C K L U N G D E R E N E R G I E B E R E I T S T E L L U N G AU S E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                            45.000
                                                                                                                          EE-Endenergie 2019:
                                     Kraftstoffe                                                                               44,4 TWh
                            40.000
                                     Wärme
                            35.000
      Endenergie in GWh/a

                                     Strom
                            30.000                                                                        Strom
                                                                                                          40,9%
                            25.000
                                                                                                                                                     Wärme
                            20.000                                                                                                                   49,5%

                            15.000

                            10.000

                             5.000                                                                          Kraftstoffe
                                                                                                              9,6%
                                 0

Alle Angaben vorläufig, Stand September 2020

                                                                                                                   UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG         13
E N T W I C K L U N G D E R JÄ H R L I C H E N N E U I N S TA L L AT I O N E N U N D M I T T L E R E N N E UA N L AG E N L E I S T U N G

                   VO N W I N D E N E R G I E A N L AG E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                   Nach einem deutlichen Anstieg der jährlichen Neuinstal-                               auf die schwache Genehmigungssituation zurückzuführen.
                   lationen von Windenergieanlagen an Land in den Jahren                                 Die mittlere Leistung von Neuanlagen ist stark gestiegen.
                   2015 bis 2017 ist der Zubau von Neuanlagen in den Jah-                                In den Jahren vor 2012 wiesen Neuanlagen im Mittel 1 bis
                   ren 2018 und 2019 jeweils erheblich zurückgegangen. Dies                              2 MW auf, während heutige Neuanlagen in Baden-Würt-
                   ist primär auf die Einführung von Ausschreibungen und                                 temberg bei rund 3,5 MW liegen.

                                  Jährliche Neuinstallationen [MW]                                                                   Anzahl Neuanlagen
                                                                                            389          140
                     400
                                                                                                                                                                                    123
                                                                                         336                                                                                      120
                     350                                                                                 120

                     300
                                                                                                         100
Windenergie

                     250
                                                                                                          80
                     200                                                                                                  60                     57
                                                                                     146                  60         53                                                         53
                     150
                                                       110                                     115
                                                                                                                36                                                                     35
                                                                                                          40                        30
                     100
                                                                                                                               23
                                 53 61        46                                                                                                          18
                            35                                  35                                        20                             13 13
                      50                 33
                                                   20 22                    25 35                                                                                  10 12 12 7
                                                           12        9 18           16            17                                                  6        5                            5
                       0                                                                                   0
                           2000                2005              2010                2015         2019         2000                  2005                  2010             2015          2019

                   E N T W I C K L U N G VO N N A B E N H Ö H E , R O T O R D U R C H M E S S E R U N D F L ÄC H E N L E I S T U N G

                   VO N N E U E N W I N D E N E R G I E A N L AG E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                   Um angesichts begrenzter Standortverfügbarkeit und                                    ßeren Rotordurchmesser auf. Der Trend zu auf das Binnen-
                   Standortgüten ausreichend hohe Winderträge für einen                                  land optimierten Anlagen zeigt sich ebenfalls in der ten-
                   wirtschaftlichen Anlagenbetrieb zu realisieren, wurden                                denziell sinkenden Flächenleistung (installierte Leistung
                   neue Windenergieanlagen in Baden-Württemberg in den                                   zu überstrichener Rotorfläche) von Neuanlagen.
                   vergangenen Jahren im Trend höher und weisen einen grö-

                           Nabenhöhe und Rotordurchmesser [m]                                                         Mittlere Flächenleistung [W/m²]
                                nach Inbetriebnahmejahren                                                               nach Inbetriebnahmejahren
                     150                                                                                 500

                     120                                                                                 400

                      90                                                                                 300

                      60                                                                                 200

                                                             Mittlere Nabenhöhe
                      30                                                                                 100
                                                             Mittlerer Rotordurchmesser

                       0                                                                                   0
                           2000                2005              2010                2015         2019         2000                  2005                  2010                 2015        2019

                   Quelle: Auswertung LUBW-Daten [26]; Datenstand Januar 2020

              14   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
VO L L L A S T S T U N D E N U N D M I T T L E R E A N L AG E N E R T R ÄG E N AC H I N B E T R I E B N A H M E JA H R E N

( B E T R I E B S JA H R 2 0 19)

Die Volllaststunden von Neuanlagen liegen heute bei über                         laststunden bei gleichzeitig größeren Anlagenleistungen
2.000 Stunden. Dies stellt eine erhebliche Steigerung ge-                        sind auch die mittleren Stromerträge von Neuanlagen ge-
genüber früheren Jahren dar, als die Volllaststunden im                          stiegen. Diese liegen zuletzt in der Größenordnung von 6
Bereich von 1.500 und weniger lagen. Mit höheren Voll-                           bis 7 GWh Strom pro Neuanlage und Jahr.

             Mittlere Volllaststunden von Neuanlagen                                      Mittlere Neuanlagenerträge [GWh/a]
                      nach Inbetriebnahmejahren                                                  nach Inbetriebnahmejahren

   2.500                                                                         8

                                                                                 7
   2.000
                                                                                 6

                                                                                                                                                              Windenergie
   1.500                                                                         5

                                                                                 4
   1.000                                                                         3

                                                                                 2
      500
                                                                                 1

         0                                                                       0
             2000     2003         2006   2009     2012      2015      2018          2000       2003      2006       2009         2012    2015   2018

Quelle: Auswertung EEG-Daten [19]; das Rumpfbetriebsjahr des Installationsjahrgangs 2018 ist nicht dargestellt

G E N E H M I G U N G VO N W I N D E N E R G I E A N L AG E N

Mit dem Windenergieerlass und der Änderung des Landes-                           Im Zuge der Einführung von Ausschreibungen mit dem
planungsgesetzes im Jahr 2012 wurden die Voraussetzun-                           EEG 2017 haben die Planungs- und Genehmigungsaktivi-
gen für den weiteren Ausbau der Windenergieanlagen in                            täten zunächst stark nachgelassen und befinden sich wei-
Baden-Württemberg geschaffen. In der Folge stiegen die                           terhin auf niedrigem Niveau.
Genehmigungszahlen in den Jahren 2014 bis 2016 stark an.

                            2011          2012        2013          2014         2015           2016         2017            2018        2019    2020*

       Anzahl                10            10          9             94           100           201            2             27           15       6

* 1. Halbjahr

S TA N D D E R R E G I O N A L P L A N U N G U N D F L ÄC H E N N U T Z U N G S P L A N U N G

Beim Ausbau der Windenergie ist es wichtig, dass aus-                            legiert. Auf Ebene der Regionalplanung werden
reichend Standorte und Flächen zur Verfügung stehen,                             Standorte festgelegt, bei denen die Nutzung der Wind-
auf denen Windenergieanlagen errichtet werden                                    energie Vorrang hat (sogenannte Vorranggebiete). Teilwei-
können. Windenergieanlagen sind nach dem Bau-                                    se befinden sich die Pläne noch in der Aufstellung (siehe
gesetzbuch im Außenbereich grundsätzlich privi-                                  Verfahrensstand).

                                                                                                             UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG         15
Mögliche                    Fläche             Flächenanteil       Flächenanteil
                                      Region                Verfahrensstand
                                                                                    Anlagenanzahl 1)          Vorranggebiet (ha)       Region (%)            Land (%)

                   Heilbronn-Franken                       Verbindlich                    108 –203                   1.622                   0,34               0,05

                   Ostwürttemberg                          Verbindlich                         175                   3.252                   1,52               0,09

                   Mittlerer Oberrhein                     Verbindlich                      40 – 50                      708                 0,33               0,02

                   Südlicher Oberrhein                     Verbindlich                          60                       900                 0,22               0,03

                   Schwarzwald-Baar-Heuberg                Verbindlich                          30                       450                 0,18               0,01

                   Hochrhein-Bodensee                      Verbindlich                          33                       490                 0,18               0,01

                   Donau-Iller                             Verbindlich                          99                       895                 0,31               0,03

                   Stuttgart                               Laufendes Verfahren                 165                   2.472                   0,68               0,07

                   Rhein-Neckar                            Laufendes Verfahren              48 – 53                      516                 0,21               0,01

                   Nordschwarzwald                         Laufendes Verfahren                      -                      -                    -                  -

                   Bodensee-Oberschwaben                   Laufendes Verfahren                  46                       732                 0,21               0,02

                   Neckar-Alb                              Verfahren eingestellt

                   Gesamt                                                                 804 – 914                 12.037                                      0,34

                   Stand: Juni 2020
Windenergie

                   Auf Ebene der Flächennutzungspläne können Planungs-                               Die Erstellung von Flächennutzungsplänen hat sich in den
                   träger (Kommunen, Planungsverbände) Konzentrations-                               vier Regierungsbezirken Baden-Württembergs seit dem
                   zonen für die Windkraft darstellen und somit im übrigen                           Jahr 2013 folgendermaßen entwickelt:
                   Planungsraum eine Ausschlusswirkung für die Zulässigkeit
                   von Windenergieanlagen bewirken.

                                                           Planungsträger                                        Planungsträger mit
                                                                                                               Feststellungsbeschluss                          Genehmigte
                                       RP                 mit Aufstellungs-
                                                                                                                                                                  FNP
                                                              beschluss            2013       2014       2015      2016        2017   2018      2019    2020

                   Freiburg                                       66                1           2         4          6          1       2           2    0         17

                   Karlsruhe                                      49                1           0         2          1          1       1           1    0             6

                   Stuttgart                                      42                3           7         6         10          2       4           2    1         32

                   Tübingen                                       21                2           1         3          2          1       0           0    0             6

                   Summe                                          178               7           10        15        19          5       7           5    1         61

                   Stand: Juni 2020

                   Von den 412 Wind-Planungsträgern haben 178 einen Auf-
                   stellungsbeschluss. Seit 2013 wurden insgesamt 61 Flächen-
                   nutzungspläne genehmigt.

                   1) Angaben der Regionalverbände oder Abschätzung aus den Flächenangaben mit 15 ha/ WEA.

              16   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
E N T W I C K L U N G D E S Z U B AU S VO N P H O T OVO LTA I K- DAC H A N L AG E N U N D - F R E I F L ÄC H E N A N L AG E N

S O W I E M I T T L E R E N E UA N L AG E N L E I S T U N G

Nach einem starken Anstieg des Photovoltaikzubaus in                            Neuanlagenleistung lag in den vergangenen Jahren in der
den Jahren 2009 bis 2012 im Zuge stark sinkender Anla-                          Größenordnung von 15 bis 20 kW. Zum Stand Ende 2019
genpreise ist der Zubau nach mehreren EEG-Novellen bis                          waren in Baden-Württemberg rund 5,8 GW Dachanlagen
zum Jahr 2016 erheblich gesunken. Seit 2017 ist jedoch wie-                     und 0,5 GW Freiflächenanlagen installiert.
der ein stetiger Aufwärtstrend zu verzeichnen. Die mittlere

                                         Jährliche Neuinstallationen [MW] von Photovoltaikanlagen
 1.200

                           Zubau Freifläche
 1.000                                                                            116
                           Zubau Dach

                                                                                                                                                           Photovoltaik
                                                                                         82
    800

    600                                                                    28
                                                                                                49
                                                                                  929
    400                                                              12                  810                                                   54
                                                                           605                        39
                                                                                               543                                       26
                                                               9
                                                                                                             39
    200                                                              390                                                          25           371
                                                                                                      308           21  19              275
                                                               258                                           213
                                                 193     193                                                       141 124       180
                                          125
       0        8     27    29      39
               2000                              2005                             2010                             2015                       2019

Quelle: Auswertungen EEG-Daten [19] und Marktstammdatenregister [21]; 2018/2019 vorläufig. Aufgrund von teilweise unterschiedlichen Datenquellen
zu den Bestands- und Zubauauswertungen sowie Außerbetriebnahmen sind die Daten in der Grafik nicht direkt mit der Leistungszeitreihe auf Seite 8 zu
vergleichen.

Bild: Freiflächen-PV-Anlage, Albwerk Solarpark Kuchen (© Umweltministerium/ Björn Hänssler)

                                                                                                           UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG        17
Wirtschaftliche Bedeutung in Baden-Württemberg
                                                      I N V E S T I T I O N E N I N A N L AG E N Z U R N U T Z U N G E R N E U E R B A R E R E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                                                                                         4,0                                                                    3,9
                                                                                                      Windenergie
                                                                                         3,5
                                                                                                      Wasserkraft

                                                                                                      Wärmepumpen                                         2,9
                                                             Investitionen in Mrd. EUR

                                                                                         3,0                                                                           2,8
                                                                                                      Biomasse Wärme
                                                                                         2,5                                                        2,3
                                                                                                      Solarthermie
                                                                                                                                              2,1
                                                                                                      Biomasse Strom
                                                                                         2,0                                     1,8    1,8
                                                                                                      Photovoltaik                                                           1,6
                                                                                                                           1,5                                                                              1,4
                                                                                         1,5                                                                                       1,3                1,3
                                                                                                                                                                                         1,2                      1,2
                                                                                                                                                                                               1,0                      1,1
                                                                                         1,0                         0,8
                                                                                                       0,7   0,7
                                                                                               0,4
                                                                                         0,5

                                                                                         0,0
                                                                                               2000                              2005                           2010                           2015                     2019

                                                      Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg der Investitionen                                              onsniveau in der Größenordnung von 500 Millionen Euro
                                                      in Neuanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Ba-                                               pro Jahr zu verzeichnen. In Summe wurden in Baden-Würt-
                                                      den-Württemberg ist 2019 mit 1,1 Milliarden Euro erneut                                              temberg seit dem Jahr 2000 rund 31,6 Milliarden Euro in
                                                      ein Rückgang festzustellen. Dies ist primär dem weiter zu-                                           Neuanlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien investiert.
                                                      rückgegangenen Zubauniveau im Bereich der Windener-                                                  Baden-Württemberg profitiert neben der Herstellung und
                                                      gieanlagen zuzurechnen. Weiter gestiegen sind aufgrund                                               Installation von Anlagen für den eigenen Markt und für
                                                      der positiven Entwicklung des Zubaus die Investitionen im                                            Exporte auch vom Betrieb der Anlagen durch die War-
                                                      Photovoltaikbereich auf insgesamt rund 430 Millionen Euro.                                           tung und Instandhaltung der Anlagen sowie durch die
                                                      Anlagen zur Stromerzeugung aus Biomasse wurden weiter-                                               Bereitstellung von Brennstoffen, Biokraftstoffen und Sub-
                                                      hin nur noch vereinzelt errichtet. Im Bereich der Anlagen                                            straten für Biogasanlagen. Der Betrieb des Ende 2019
                                                      zur Nutzung von Biomasse im Wärmebereich, Solarthermie,                                              in Baden-Württemberg befindlichen Anlagenbestands
                                                      Wasserkraft sowie Wärmepumpen war in den vergangenen                                                 im Bereich erneuerbarer Energien ist mit Aufwendun-
                                                      Jahren insgesamt ein vergleichsweise konstantes Investiti-                                           gen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro verbunden.

                                                      Bild: Technik und Turbinenhalle, Wasserkraftwerk Rheinfelden (© Umweltministerium/ Björn Hänssler)

                                                 18   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
Wirtschaftliche Bedeutung in Baden-Württemberg
B E T R I E B VO N A N L AG E N Z U R N U T Z U N G E R N E U E R B A R E R E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                                                Windenergie                                          2,5                                                                       2,5
                                                Solarthermie
                                                                                               2,3                             Biogassubstrate
                                   2,4          Wärmepumpen                                                 2,4                                                          2,3
                                                                                  2,1    2,2                                   Biokraftstoffe                     2,2
                                                Wasserkraft                                                                                                 2,1
                                                                                                                               Brennstoffe
                                                Photovoltaik
                                                                            1,9                                                Betrieb/Wartung        1,9
                                   2,0          Biokraftstoffe                                              2,0
      Betriebskosten in Mrd. EUR

                                                Biomasse Strom            1,7                                                                       1,7
                                                Biomasse Wärme
                                   1,6                             1,5                                      1,6                              1,5
                                                                1,3                                                                       1,3
                                                             1,2                                                                       1,2
                                   1,2                                                                      1,2

                                                         0,8                                                                       0,8
                                   0,8                                                                      0,8
                                                       0,5                                                                      0,5
                                          0,3    0,4                                                                     0,4
                                   0,4                                                                      0,4   0,3

                                   0,0                                                                      0,0
                                         2000           2005             2010           2015         2019         2000            2005             2010           2015         2019

Mit knapp einem Drittel entfällt ein gewichtiger Anteil der
Betriebskosten auf die Bereitstellung von Brennstoffen und
Substraten, knapp 30 Prozent auf die Nutzung von Bio-
kraftstoffen. Die restlichen 40 Prozent fallen für Betrieb,
Wartung und Instandhaltung (Betriebsstrom, Schornstein-
feger, Reparaturen, Versicherung et cetera) der Anlagen zur
Nutzung erneuerbarer Energien an.

Berechnungsstand September 2020; ohne Umsatzsteuer und in Preisen
der jeweiligen Jahre (nicht inflationsbereinigt); Änderungen gegenüber den
Vorjahreszahlen aufgrund aktualisierter Berechnungsgrundlagen;
Quelle: Berechnungen ZSW

                                                                                                                                      UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG             19
V E R M I E D E N E E M I S S I O N E N D U R C H D I E N U T Z U N G D E R E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N I M JA H R 2 0 19

                          IN BADEN -WÜRT TEMBERG

                          Bei der Ermittlung der durch den Einsatz erneuerbarer                                    Insbesondere bei den traditionellen Feuerungsanlagen
                          Energien vermiedenen Emissionen wird eine Nettobi-                                       wie Kachel- und Kaminöfen steht der Verminderung von
                          lanzierung eingesetzt. Diese berücksichtigt einerseits die                               Treibhausgasen eine Mehremission an Luftschadstoffen
                          vermiedenen Emissionen aus der Nutzung fossiler Energie-                                 im Vergleich zur fossilen Wärmebereitstellung gegenüber.
                          träger, andererseits auch die Emissionen, die bei der Bereit-                            Dies betrifft hauptsächlich die Emission von Kohlenmono-
                          stellung erneuerbarer Energien anfallen. Darüber hinaus                                  xid (CO), flüchtigen organischen Verbindungen (NMVOC)
                          werden die Vorketten der Energiebereitstellung (indirekte                                sowie Staub aller Partikelgrößen.
Umweltauswirkungen

                          Emissionen) durchgängig berücksichtigt. Die damit ermit-
                          telten Werte stellen somit die vermiedenen Gesamtemissi-
                          onen der Nutzung erneuerbarer Energien dar.
                                                                Strom                      Wärme                                                         Kraftstoffe
                                                     Vermeidungs- vermiedene Vermeidungs- vermiedene                                              Vermeidungs- vermiedene
                                                        faktor1)  Emissionen    faktor1)  Emissionen                                                 faktor1)  Emissionen
                                                         [g/MWhel]      [1.000 t]    [g/MWhth]    [1.000 t]                                        [g/MWh]        [1.000 t]
                          Treibhausrelevante Gase                                                                   CO 2                               266.231         1.132
                            CO 2                          616.638         11.205       221.107          4.857       CO 2 -Äquivalent                   245.390         1.043
                            CH 4                           1.097,3           19,9        -58,2           -1,3
                            N2O                                 1,0           -0,6        -4,1           -0,1
                          CO 2 -Äquivalent                634.673         11.533      217.822           4.785
                          Versauernd wirkende Gase 2)
                            SO 2                              86,5             1,6        61,1            1,3
                            NO X                               41,1            0,7      -144,8           -3,2
                          SO 2 -Äquivalent                   114,9             2,1       -38,1           -0,8
                          Ozonvorläufersubstanzen
                                                                                                                   1) Zur Bestimmung der Emissionsfaktoren sowie zur Gewichtung der
                            CO                               -551,3         -10,0     -2.789,9          -61,3          treibhausrelevanten Gase siehe Anhang II.
                            NMVOC                              -4,8           -0,1      -192,8           -4,2      2) Für weitere Luftschadstoffe mit Versauerungspotenzial liegen
                            Staub                             -10,9           -0,2      -132,9           -2,9          zurzeit keine Daten vor.

                          E I N S PA R U N G F O S S I L E R E N E R G I E T R ÄG E R D U R C H D I E N U T Z U N G D E R E R N E U E R B A R E N E N E R G I E N I M JA H R 2 0 19

                          IN BADEN -WÜRT TEMBERG

                                             Braunkohle               Steinkohle             Erdgas             Dieselkraftstoff       Ottokraftstoff            Mineralöl          Gesamt

                                                                                                        Primärenergie [TWh]
                          Strom                   0,7                     27,3                   10,4                        -                     -                   0,0            38,4
                          Wärme                   2,4                      2,8                   12,7                        -                     -                 12,5             30,4
                          Kraftstoffe                -                        -                   0,1                      1,8                 1,0                       -             2,9
                          Gesamt                  3,1                     30,1                   23,2                      1,8                 1,0                   12,5             71,6
                                                                                                        Primärenergie [PJ]
                          Gesamt                 11,1                   108,2                    83,5                      6,6                 3,5                  44,9             257,9

                          Mengen           0,7 Millionen t        4,0 Millionen t       2.142 Millionen m³      185 Millionen Liter   112 Millionen Liter   1.238 Millionen Liter

                          Zur Berechnungsgrundlage und -methodik siehe Anhang II
                          Alle Angaben vorläufig; Abweichungen in den Summen durch Rundungen

                          Die obenstehende Tabelle zeigt die durch die Nutzung erneu-                              nem hohen Anteil importiert werden müssen, verringert sich
                          erbarer Energien in Baden-Württemberg eingesparten fossilen                              durch die Einsparungen auch der Anteil der Energieimporte
                          Energieträger. Da in Deutschland fossile Energieträger zu ei-                            nach Deutschland beziehungsweise Baden-Württemberg.

                     20   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
T R E I B H AU S G A S E M I S S I O N E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                                                                                                                                                                                                                                                               THG-Emissionen und THG-Vermeidung
Die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg sind im
                                                                                                                                        100
Jahr 2019 nach ersten Schätzungen des Statistischen Landes-                                                                              90

                                                                                            THG-Emissionen in Mio. t CO2 -Äquivalente
                                                                                                                                         80
amtes gegenüber dem Vorjahr um rund 4,8 Millionen Ton-                                                                                   70
                                                                                                                                         60
nen (6,4 Prozent) auf 71,6 Millionen Tonnen stark gesunken.                                                                              50
                                                                                                                                         40
Für einen Großteil des Rückgangs ist die rückläufige Strom-                                                                              30
erzeugung in Steinkohlekraftwerken verantwortlich.                                                                                       20
                                                                                                                                         10
                                                                                                                                          0

                                                                                                                                              1990

                                                                                                                                                     1992

                                                                                                                                                            1994

                                                                                                                                                                   1996

                                                                                                                                                                          1998

                                                                                                                                                                                 2000

                                                                                                                                                                                        2002

                                                                                                                                                                                               2004

                                                                                                                                                                                                      2006

                                                                                                                                                                                                             2008

                                                                                                                                                                                                                    2010

                                                                                                                                                                                                                           2012

                                                                                                                                                                                                                                   2014

                                                                                                                                                                                                                                          2016

                                                                                                                                                                                                                                                  2018
Die energiebedingten Emissionen stehen für knapp 90 Pro-
zent der gesamten Treibhausgasemissionen in Baden-Würt-                                                                                   Sonstige                                         Landwirtschaft
                                                                                                                                          Industrie/ Feuerungen                            Kraftwerke der allgemeinen Versorgung
temberg. Die nicht-energetischen Emissionen stammen aus                                                                                   Haushalte/GHD                                    Verkehr

der Landwirtschaft, aus industriellen Prozessen sowie der                                 Quelle: StaLa [27, 28]; 2019 vorläufig
Abfall- und Abwasserwirtschaft.

T R E I B H AU S G A S V E R M E I D U N G D U R C H D I E N U T Z U N G E R N E U E R B A R E R E N E R G I E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G 2 0 19

Ohne die Nutzung erneuerbarer Energien würden die ge-                                     Die Berechnung der vermiedenen Emissionen erfolgt ge-
samten Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg                                        trennt für die einzelnen erneuerbaren Energieträger, da die-
deutlich höher liegen. So konnten durch die Nutzung erneu-                                se die konventionellen Energieträger zu unterschiedlichen
erbarer Energien in Baden-Württemberg im Jahr 2019 rund                                   Anteilen ersetzen (siehe Anhang II, Vorgehensweise zur
17 Millionen Tonnen CO2 -Äquivalente vermieden werden.                                    Ermittlung der Emissionsfaktoren und eingesparten fossilen
Den erneuerbaren Energien kommt damit eine Minderung                                      Energieträger).
der Treibhausgasemissionen in der Größenordnung von fast
                                                                                                                                                                                                  Vermei-           vermiede-
20 Prozent zu.                                                                                                                                                                                    dungs-            ne Emissi-                   Anteil
                                                                                                                                                                                                   faktor             onen
                                                                                                                                                                                                 [g/kWh]              [1.000 t]                   [%]
                                                13                                        Strom

                                                             Geothermie & Umweltwärme     Wasserkraft                                                                                                   736                3.474                  30,1
                                                12   11,5                                 Windenergie                                                                                                   693                2.134                  18,5
                                                             Solarthermie
                                                                                          Photovoltaik                                                                                                  627                3.514                  30,5
                                                11           Photovoltaik                 feste biogene Brennstoffe                                                                                     665                 769                     6,7
    THG-Vermeidung in Mio. t CO2 -Äquivalente

                                                             Biomasse                     flüssige biogene Brennstoffe                                                                                  536                       18                0,2
                                                10
                                                             Windenergie                  Biogas                                                                                                        394                1.132                    9,8
                                                                                          Klärgas                                                                                                       613                  118                    1,0
                                                9            Wasserkraft
                                                                                          Deponiegas                                                                                                    612                       14                0,1
                                                                                          Geothermie                                                                                                    556                  0,0                    0,0
                                                8
                                                                                          biogener Anteil des Abfalls                                                                                   733                 359                     3,1
                                                                                          Summe Strom                                                                                                                  11.533                    100,0
                                                7
                                                                                          Wärme

                                                6                                         feste biogene Brennstoffe (traditionell)                                                                      150                1.076                  22,5
                                                                                          feste biogene Brennstoffe (modern)                                                                            266                2.367                  49,5
                                                5             4,8                         flüssige biogene Brennstoffe                                                                                  238                        7                0,1
                                                                                          Biogas, Deponiegas, Klärgas                                                                                   185                  271                    5,7
                                                4                                         Solarthermie                                                                                                  248                 426                     8,9
                                                                                          tiefe Geothermie                                                                                              283                       30                0,6
                                                3                                         Umweltwärme                                                                                                   110                 404                     8,4
                                                                                          biogener Anteil des Abfalls                                                                                   215                 205                     4,3
                                                2                                         Summe Wärme                                                                                                                      4.785                 100,0
                                                                                          Kraftstoffe
                                                                               1,0
                                                1                                         Biodiesel                                                                                                     243                 732                   70,1
                                                                                          Bioethanol                                                                                                    256                 292                   28,0
                                                0                                         Pflanzenöl                                                                                                    193                  0,3                  0,03
                                                     Strom   Wärme          Kraftstoffe
                                                                                          Biomethan                                                                                                     212                       19                1,8
Alle Angaben vorläufig, zur Berechnungsgrundlage und -methodik siehe                      Summe Kraftstoffe                                                                                                                1.043                 100,0
Anhang II; Abweichungen in den Summen durch Rundungen                                     Summe Strom, Wärme & Kraftstoffe                                                                                             17.360

                                                                                                                                                                          UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG                                             21
ENT WICKLUNG DES ANTEILS DER ERNEUERBAREN ENERGIEN AN DER ENERGIEVERSORGUNG IN DEUTSCHL AND

                                                                             50
Nutzung in Deutschland und Europa

                                                                                                    Anteil am Bruttostromverbrauch
                                                                             45                                                                                                                                                      42,1
                                                                                                    Anteil am Wärme- und Kälteverbrauch                                                                                       37,8
                                                                             40                                                                                                                                        36
                                                                                                    Anteil am Endenergieverbrauch des Verkehrs
                                                                             35                                                                                                                         31,5 31,6
                                                                                                                                                                                                 27,4
                                                              Anteile in %

                                                                             30                                                                                                          25,1
                                                                                                                                                                                  23,5
                                                                             25
                                                                                                                                                                           20,4
                                                                             20                                                                               16,4 17
                                                                                                                                                  14,3 15,2                       14,2 14,1 14,1 13,9 13,5 13,7 14,3 14,5
                                                                             15                                                           11,6                            12,9
                                                                                                                            9,4 10,3
                                                                                                       6,6    7,7    7,7
                                                                             10         5,2     6,3

                                                                              5                                                                   7,5 6,0
                                                                                                                                          6,4                 5,4   5,8    5,7    6,0     5,5    5,6                   5,3    5,6     5,6
                                                                                                                                                                                                         5,2    5,2
                                                                              0
                                                                                   1999               2001          2003          2005          2007        2009          2011           2013           2015          2017           2019

                                         Quelle: [3]

                                         Die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland ist in                                                              stagnierte. Ungebrochen ist jedoch der Aufwärtstrend im
                                         den vergangenen zwanzig Jahren in den einzelnen Nut-                                                                 Strombereich, wo die bisherigen Ausbauziele übertroffen
                                         zungsbereichen unterschiedlich stark fortgeschritten. Wäh-                                                           wurden. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt,
                                         rend im Verkehrsbereich eine Stagnation der Nutzung von                                                              das auch in der Novelle zum EEG 2021 gesetzlich veran-
                                         Biokraftstoffen auf einem Niveau von 5 bis 6 Prozent zu ver-                                                         kert wird, den Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-
                                         zeichnen ist, zeigt sich im Wärmebereich ein Aufwärtstrend,                                                          stromverbrauch bis zum Jahr 2030 auf 65 Prozent zu steigern.
                                         der jedoch zuletzt auf einem Niveau von 14 bis 15 Prozent

                                         ENT WICKLUNG DES ANTEILS DER ERNEUERBAREN ENERGIEN AN DER ENERGIEVERSORGUNG IN DER EU-27

                                                                 40
                                                                                         Anteil am Bruttostromverbrauch
                                                                 35                                                                                                                                                          32,2
                                                                                                                                                                                                         30,2     31,1
                                                                                         Anteil am Wärme- und Kälteverbrauch                                                                    29,7
                                                                 30                                                                                                       26,9     28,7
                                                                                         Anteil am Endenergieverbrauch des Verkehrs                             25,2
                                                                                                                                                       23,3
                                                                                                                                                       23 3
                                                                 25                                                                             21,3
                                                                                                                                    20,7
                                               Anteile in %

                                                                                                                17,7       18,6
                                                                 20                           16,4     16,9
                                                                              15,9
                                                                                                                                                                                                20,4     20,6     21,0       21,1
                                                                                                                                                                          19,1     20,0
                                                                 15                                                                                             18,7
                                                                                                                                    16,8        17,0   17,5
                                                                                                                           15,3                                                                                               8,3
                                                                                                                14,8                                                                                     7,2      7,5
                                                                 10                           12,4     13,2                                                                6,1      6,6         6,8
                                                                              11,7                                                  4,9          5,5             5,8
                                                                                                                3,4         4,1                         4,1
                                                                        5                     2,0       2,7
                                                                                  1,6

                                                                        0
                                                                              2004        2005        2006     2007        2008    2009     2010       2011    2012       2013     2014     2015        2016     2017        2018

                                         Quellen: [3], [29]

                                         Die EU hat sich das Ziel gesetzt, im Jahr 2020 mindestens                                                            Entwicklung in Deutschland (38,0 Prozent, berechnet nach
                                         20 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs durch erneu-                                                               EU-Richtlinie) über dem EU-Durchschnitt liegt, bleibt sie
                                         erbare Energien zu decken (2018: 18,0 Prozent). Auch auf                                                             im Wärme/Kälte- und Verkehrsbereich (13,6 Prozent bezie-
                                         EU-Ebene zeigen sich unterschiedlich hohe Niveaus der                                                                hungsweise 7,9 Prozent, berechnet nach EU-Richtlinie) hin-
                                         Nutzung erneuerbarer Energien in den Bereichen Strom,                                                                ter den mittleren EU-Anteilen zurück.
                                         Wärme/Kälte und Verkehr. Während im Strombereich die
                                         Anmerkung: EU-Anteile auf Grundlage der EU-Richtlinie 2009/28/EG berechnet. Die Anteile können deshalb nicht direkt mit den Angaben in der Grafik zur
                                         Entwicklung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung in Deutschland verglichen werden. Werte für Deutschland nach EU-Richtlinie
                                         im Text in Klammer. Die Abweichungen basieren auf unterschiedlichen Datenquellen und abweichenden Bilanzierungsmethoden. Aktuelle Statusberichte der
                                         Mitgliedstaaten sind auf den Internetseiten der Europäischen Kommission unter https://ec.europa.eu/energy/node/70 veröffentlicht.

                                    22   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
S T R O M E I N S P E I S U N G U N D V E R G Ü T U N G N AC H D E M E R N E U E R B A R E - E N E R G I E N - G E S E T Z I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G

                                                      2018                                                                   2019
                                           EEG-                 Direkt-    Markt- und Flexi-       EEG-             EEG-               Direkt-    Markt- und Flexi-
                      EEG-Einspeisung
                                      Vergütungen            vermarktung   bilitätsprämien      Einspeisung    Vergütungen          vermarktung   bilitätsprämien
                           GWh
                                      Millionen EUR             GWh         Millionen EUR          GWh         Millionen EUR           GWh         Millionen EUR
 Wasserkraft                355                  39              794               25               431               48              1.066               35
 Deponie-, Gruben-,
                              20               1,6               5,0              0,2                19              1,5                5,2               0,2
 Klärgas
 Biomasse                 1.018               214              3.260             432                942              198              3.257              488
Geothermie                   0,1               0,2                 0                0               0,8              0,2                   0                  0
Windenergie                 205                  18            2.344              116               213               18              2.716              144
Photovoltaik              4.819             1.686               595                96             4.843            1.667               668               108
Gesamt                    6.418             1.959              6.999             668              6.447            1.932              7.711              776

Die Angaben beziehen sich auf den in der Regelzone der TransnetBW aufgenommenen EEG-Strom. Da die Grenzen der Regelzone nicht vollständig
deckungsgleich mit denen des Landes Baden-Württemberg sind, ergeben sich Abweichungen zu den für Baden-Württemberg angegebenen Strommengen
in der vorliegenden Broschüre. Darüber hinaus wird ein großer Teil des Stroms aus Wasserkraftanlagen nicht nach dem EEG vergütet, sondern außerhalb
des EEG vermarktet. Quelle: [30]

                                                                                                                                                                           Einspeisung
Im Jahr 2019 wurden in Baden-Württemberg rund 6,4 TWh                              Marktprämien und 159 Millionen Euro Flexibilitätsprämien
Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist und nach dem                           ausbezahlt wurden.
EEG mit „Festvergütungen“ von rund 1,9 Milliarden Euro
vergütet. Der Anteil an direkt vermarkteten Strommengen                            Mit der Direktvermarktung wird ein Teil des nach EEG ver-
steigt weiterhin an und betrug im Jahr 2019 rund 7,7 TWh,                          gütungsfähigen Stroms außerhalb des EEG-Vermarktungs-
wofür Prämien in Höhe von 0,8 Milliarden Euro gezahlt wur-                         mechanismus an Großhändler oder an der Strombörse ver-
den (einschließlich 17,3 Millionen Euro Flexibilitätsprämie                        kauft. Ein direkter Vergleich von EEG-Vergütungszahlungen
für Biomasseanlagen). Auf Bundesebene wurden im Jahr                               und Markt- beziehungsweise Flexibilitätsprämien ist nicht
2019 insgesamt 41,2 TWh EEG-Strom eingespeist. Diese                               möglich, da die EEG-Vergütungszahlungen zunächst um die
sind mit 11,2 Milliarden Euro vergütet worden. Die direkt                          Vermarktungserlöse bereinigt werden müssen. Die Prämien-
vermarktete Strommenge betrug im Jahr 2019 auf Bundes-                             zahlungen werden dagegen zusätzlich zum jeweiligen Ver-
ebene 170 TWh (2018 153 TWh), wobei 16,3 Milliarden Euro                           marktungserlös an die Anlagenbetreiber ausgezahlt.

E N T W I C K L U N G D E R E E G - U M L AG E

Die EEG-Umlage ist in den Jahren 2010 bis 2014 stetig an-
                                                                                         8,0
                                                                                     ct/kWh
gestiegen. Ursächlich dafür war nicht nur der sehr dynami-                                                                                     6,88
                                                                                                                                                      6,79 6,76
sche Zubau erneuerbarer Energien (insbesondere Photo-                                     7,0
                                                                                                                                           6,35
                                                                                                                                    6,24
voltaik-Anlagen), sondern darüber hinaus auch das geringe                                 6,0                                                          6,41
                                                                                                                               5,28     6,17
Börsenstrompreisniveau und der Rückgang des nichtprivi-
                                                                                          5,0
legierten Letztverbraucherabsatzes.
                                                                                          4,0                           3,53
Die EEG-Umlage beträgt im Jahr 2020 6,756 ct/kWh. Da                                                                           3,59
                                                                                          3,0
sich aufgrund des gesunkenen Börsenstrompreises und der
geringen Stromnachfrage im ersten Halbjahr 2020 ein star-                                 2,0
ker Anstieg der EEG-Umlage 2021 abzeichnet, strebt die
                                                                                          1,0
Bundesregierung an, die EEG-Umlage in den Jahren 2021
und 2022 auf 6,5 beziehungsweise 6,0 ct/kWh mittels Ein-                                  0,0
                                                                                                2004      2007      2010        2013       2016       2019
nahmen aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz und
Mitteln aus dem Konjunkturpaket zu deckeln.

                                                                                                                 UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG                  23
I N S TA L L I E R T E L E I S T U N G U N D A N Z A H L VO N W I N D E N E R G I E A N L AG E N N AC H B U N D E S L Ä N D E R N E N D E 2 0 19

                                                                                                                    Nach dem bereits im Jahr 2018 zu verzeichnenden Einbruch
                                                                                                                    beim Zubau der Windenergie an Land ging der Ausbau im
                                                                                                                    Jahr 2019 noch weiter zurück. Der Bruttozubau betrug 2019
Nutzung nach Bundesländern

                                                                                                                    lediglich knapp 1,1 GW, was einem Rückgang um 55 Prozent
                                                                                                                    gegenüber dem Vorjahr (2,4 GW) entspricht. Der Zubau blieb
                                                                                                                    damit deutlich hinter dem im EEG 2017 verankerten Ausbau-
                                                                                                                    ziel von 2.800 MW zurück. Ende des Jahres 2019 betrug die
                                                                                                                    an Land installierte Windenergieleistung insgesamt 53,3 GW.

                                                                                                                    In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2019 5 Anlagen mit
                                                                                                                    einer Gesamtleistung von rund 17 MW installiert, womit der
                                                                                                                    Anlagenbestand auf 1.550 MW steigt. Dahingegen wächst der
                                                                                                                    Bestand an Windenergieanlagen vor der Küste stetig weiter.
                                                                                                                    Beim Ausbau der Windenergie auf See (Offshore) wurden
                                                                                                                    mit 1,1 GW im Jahr 2019 rund 10 Prozent mehr Leistung neu
                                                                                                                    ans Netz genommen als im Vorjahr (2018: 1,0 GW). Ende des
                                                                                                                    Jahres 2019 waren damit auf See 7,5 GW Windenergieleistung
                                                                                                                    installiert. Damit wurde das Ausbauziel der Bundesregierung
                                  © GeoBasis-DE / BKG 2018                                                          von 6,5 GW bis zum Jahr 2020 bereits überschritten.
                                                                                                                    Leistungsangaben in MW
                                                                                                                    Stand: Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
                                                                                                                    Quelle: [31]

                                  I N S TA L L I E R T E E L E K T R I S C H E L E I S T U N G U N D A N Z A H L VO N B I O G A S - U N D B I O M E T H A N A N L AG E N E N D E 2 0 19

                                                                                                                    Die in Deutschland installierte Leistung zur Stromerzeu-
                                                                                                                    gung aus Biogas und Biomethan beläuft sich Ende 2019
                                                                                                                    auf rund 6,4 GWel, die sich auf rund 14.000 Blockheiz-
                                                                                                                    kraftwerke verteilen. In Baden-Württemberg sind über
                                                                                                                    1.430 Biogas-Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von
                                                                                                                    mehr 625 MWel in Betrieb.

                                                                                                                    Die Stromerzeugungskapazität von Biogasanlagen stieg bun-
                                                                                                                    desweit von 5,6 GWel im Jahr 2018 auf 5,9 GWel im Jahr 2019
                                                                                                                    an. Dies ist zu rund 90 Prozent dem zunehmenden Trend zur
                                                                                                                    sogenannten Überbauung der Anlagen zuzuschreiben, die
                                                                                                                    der flexiblen, das heißt bedarfsgerechten Stromerzeugung
                                                                                                                    dient. Dieser Leistungszubau wirkt sich damit nur unwesent-
                                                                                                                    lich auf den Umfang der Stromerzeugung aus.

                                                                                                                    Leistungsangaben in MWel
                                                                                                                    Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020

                                                                                                                    Hinweis: Abweichung zu den Daten im Statistik-Teil dieser Broschüre, da hier
                                                                                                                    neben der Vor-Ort-Verstromung auch Satelliten-BHKW dargestellt sind.
                                  © GeoBasis-DE / BKG 2018                                                          Quellen: [19 –21]

                             24   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
R E G I O N A L E V E R T E I L U N G D E R I N S TA L L I E R T E N KO L L E K T O R F L ÄC H E VO N S O L A R T H E R M I S C H E N A N L AG E N E N D E 2 0 19

                                                                                  Insgesamt waren in Deutschland zum Ende des Jahres 2019
                                                                                  thermische Solaranlagen mit einer Kollektorfläche von rund
                                                                                  19,3 Millionen m² installiert. Die installierte Kollektorfläche

                                                                                                                                                                         Nutzung nach Bundesländern
                                                                                  stagniert damit derzeit auf dem Niveau des Vorjahres. Der
                                                                                  Zubau von neuen Solaranlagen im Jahr 2019 ist im Vergleich
                                                                                  zum Vorjahr um 11 Prozent auf nunmehr 511.000 Quadrat-
                                                                                  meter gesunken und konnte gerade noch den Rückbau von
                                                                                  Altanlagen kompensieren.

                                                                                  Mehr als die Hälfte der Kollektoren sind in den einstrah-
                                                                                  lungsreichen südlichen Bundesländern Bayern und Baden-
                                                                                  Württemberg installiert.

                                                                                  Etwa jede dritte neu zugebaute solarthermische Anlage wird
                                                                                  nicht nur zur Warmwasserbereitung genutzt, sondern auch
                                                                                  zur Unterstützung der Heizung (Kombianlagen). Bezogen
                                                                                  auf die neu installierte Kollektorfläche beträgt der Anteil
                                                                                  der Kombianlagen rund 30 Prozent.
© GeoBasis-DE / BKG 2018
                                                                                  Angaben in 1.000 m²
                                                                                  Grobabschätzung anhand der Daten aus dem Marktanreizprogramm
                                                                                  Stand: Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
                                                                                  Quellen: [3, 32]

I N S TA L L I E R T E L E I S T U N G VO N WA S S E R K R A F TA N L AG E N N AC H B U N D E S L Ä N D E R N E N D E 2 0 19

                                                                                  Über 80 Prozent der insgesamt knapp 4.300 MW Leis-
                                                                                  tung von Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken in
                                                                                  Deutschland sind in Bayern und Baden-Württemberg in-
                                                                                  stalliert. Hintergrund sind die günstigen topographischen
                                                                                  Gegebenheiten in diesen beiden Bundesländern.

                                                                                  An der Verteilung der Anlagenleistung auf die Bundeslän-
                                                                                  der hat sich in den vergangenen Jahren nur wenig geändert.

                                                                                  Leistungsangaben in MW
                                                                                  Erfasst sind Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerke
                                                                                  Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
© GeoBasis-DE / BKG 2018                                                          Quelle: [33]

                                                                                                               UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG                  25
I N S TA L L I E R T E L E I S T U N G VO N P H O T OVO LTA I K A N L AG E N E N D E 2 0 19

                                                                                                                   Im Jahr 2019 wurden bundesweit Photovoltaikanlagen mit
                                                                                                                   einer Leistung von insgesamt mehr als 3,9 GW neu instal-
                                                                                                                   liert, davon gut 425 MW in Baden-Württemberg. Schwer-
Nutzung nach Bundesländern

                                                                                                                   punkte beim Zubau zeigten sich in den südlichen Bundes-
                                                                                                                   ländern, aber auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen,
                                                                                                                   Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

                                                                                                                   Der Ausbau der Photovoltaik konnte in den vergangenen
                                                                                                                   Jahren, nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase, wie-
                                                                                                                   der einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnen. Dieser
                                                                                                                   hielt auch im Jahr 2019 weiter an. Mit 3,9 GW wurde rund
                                                                                                                   ein Drittel mehr Photovoltaikleistung neu installiert als im
                                                                                                                   Vorjahr (2018: 2,9 GW). Damit wurde das jährliche Ausbau-
                                                                                                                   ziel bundesweit von 2,5 GW deutlich übertroffen. Insgesamt
                                                                                                                   waren bundesweit zum Ende des Jahres 2019 rund 49 GW an
                                                                                                                   Photovoltaik-Leistung installiert.

                                                                                                                   Angaben in MW
                                                                                                                   Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
                                  © GeoBasis-DE / BKG 2018                                                         Quellen: [19 –22]

                                  V E R T E I L U N G D E R I N S TA L L AT I O N S D I C H T E VO N P H O T OVO LTA I K A N L AG E N I N D E U T S C H L A N D

                                                                                                                   Als Ergänzung zur Verteilung der installierten Photovol-
                                                                                                                   taikleistung auf die Bundesländer zeigt die nebenstehende
                                                                                                                   Abbildung die installierte Leistung pro Fläche für die ein-
                                                                                                                   zelnen Landkreise Deutschlands. Schwerpunkte zeigen sich
                                                                                                                   insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sach-
                                                                                                                   sen-Anhalt und Brandenburg, wo besonders viele Solarparks
                                                                                                                   installiert sind, sowie im östlichen Bayern und Schwaben,
                                                                                                                   aber auch im Westen Schleswig-Holsteins, in Niedersachsen
                                                                                                                   und Nordrhein-Westfalen.

                                                                                                                   Legende: Installierte PV-Leistung in kW pro km²
                                                                                                                   Anlagenbestand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
                                  © GeoBasis-DE / BKG 2018                                                         Quelle: ZSW, Auswertung EEG-Daten [30]

                             26   ERNEUERBARE ENERGIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2019
R E G I O N A L E V E R T E I L U N G D E R W I N D K R A F TA N L AG E N I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G E N D E 2 0 19

                                                                                   Windkraftanlagen in Baden-Württemberg sind überwiegend
                                                                                   im Nordosten des Bundeslandes installiert. Mehr als die
                                                                                   Hälfte der im Land installierten Windkraftleistung entfällt
                                                                                   auf den Main-Tauber-Kreis, den Ostalbkreis, die Landkreise

                                                                                                                                                                    Nutzung nach Landkreisen
                                                                                   Schwäbisch Hall und Göppingen sowie den Hohenlohekreis.

                                                                                   Die Planungs- und Realisierungsaktivitäten im Land haben
                                                                                   zwischen 2015 und 2018 stark zugelegt. Im Jahr 2019 blieb
                                                                                   aber der Ausbau von Windenergie deutlich hinter den Vor-
                                                                                   jahren zurück. Der Bruttozubau betrug 2019 lediglich 17 Me-
                                                                                   gawatt, was einem Rückgang um rund 85 Prozent gegenüber
                                                                                   dem Vorjahr (112 Megawatt) entspricht.

                                                                                   Ohne Kleinwindanlagen
                                                                                   Anlagenstand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
© GeoBasis-DE / BKG 2018                                                           Quelle: [26]

R E G I O N A L E V E R T E I L U N G D E R S O L A R T H E R M I S C H E N KO L L E K T O R F L ÄC H E I N B A D E N - W Ü R T T E M B E R G E N D E 2 0 19

                                                                                   Mehr als 20 Prozent der in Deutschland installierten Kol-
                                                                                   lektorfläche solarthermischer Anlagen befindet sich in
                                                                                   Baden-Württemberg. Auf 1.000 Einwohner in Baden-Würt-
                                                                                   temberg kommen im Durchschnitt rund 420 m² Kollek-
                                                                                   torfläche. Bezogen auf die Einwohnerzahlen sind über-
                                                                                   durchschnittlich viele Solarkollektoren in den Landkreisen
                                                                                   Rottweil, Freudenstadt, Schwäbisch Hall, Tuttlingen und
                                                                                   im Hohenlohekreis installiert. Eine unterdurchschnittliche
                                                                                   Nutzung ist vor allem in den Stadtkreisen vorzufinden, was
                                                                                   hauptsächlich auf den dort vergleichsweise geringen Anteil
                                                                                   an Ein- und Zweifamilienhäusern zurückzuführen ist.

                                                                                   Angaben in 1.000 m²
                                                                                   Abschätzung anhand der Daten aus dem Marktanreizprogramm
                                                                                   Anlagenstand Ende 2019; Datenstand: Juli 2020
© GeoBasis-DE / BKG 2018                                                           Quelle: Eigene Berechnungen auf Grundlage von [34]

                                                                                                                UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG            27
Sie können auch lesen