Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
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Kernsätze (BMSGPK, 16.4.2020) „Jeder Arztkontakt soll unter Minimierung des Risikos einer SARS-CoV- 2-Infektion erfolgen. Unter Einhaltung der durch die Covid-19 Pandemie bedingten, notwendigen Maßnahmen zur Reduktion eines Infektionsrisikos (Einzelterminvereinbarung, kein Aufeinandertreffen im Wartezimmer, striktes Einhalten aller empfohlenen Hygienemaßnahmen, nur gesunde Impflinge, nur EINE gesunde Begleitperson, etc.), sollen empfohlene Impfungen durchgeführt werden.“
Kernsätze (BMSGPK, 16.4.2020) „Auch Routine-Impftermine/Auffrischungsimpfungen und Indikationsimpfungen sollen entsprechend den Empfehlungen des Impfplans Österreich 2020 unter Einhalten der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung möglicher SARS-CoV-2- Infektionen durchgeführt werden .“
Grundlagen • Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung des Immunsystems mit SARS-CoV-2 durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte Impfung negaIv beeinflusst wird. • Impfungen bei COVID-19-PaIenten sollen erst nach vollständiger Genesung und frühestens 4 Wochen nach dem letzten posiIven PCR-Befund erfolgen. • Impfungen von Kontaktpersonen können bei Symptomfreiheit 14 Tage nach dem letzten potenziell infekIösen Kontakt erfolgen • Sollte bei einer Kontaktperson eine SARS-Cov-2-InfekIon nachgewiesen worden sein und diese asymptomaIsch verlaufen, sollten Impfungen frühestens 4 Wochen nach dem posiIven PCR-Befund erfolgen. STIKO, EpiBull Mai 2020
Regelgrenzen für irreguläre Impfschemata… • Nach nur einer einzigen Impfung ist bei 3+1 oder 2+1 Impfschemata (regulär) erst nach etwa 1 Jahr mit unsicherem Ansprechen der nächs@olgenden Impfung zu rechnen • Nach 2 Teilimpfungen (regulär) ist durch die zumeist langlebige immune memory auch noch nach 10 Jahren (und mehr) mit einem Ansprechen der 3.Impfung zu rechnen (v.a. bei adjuvierten Impfstoffen) • Eine Impferfolgsprüfung ist impfstoffabhängig/paHentenabhängig zu erwägen • Nach komple5er GI sind Auffrischungen zumindest 20 Jahre möglich, bei einzelnen Impfstoffen noch länger (z.B.FSME, HepaNNs A und B) Adaptiert nach Impfplan 2020
Kernsatz (19.3.2020) Die Pneumokokkenimpfung bei Risikopersonen/vulnerablen Derzeit Personengruppen und Senioren ist entsprechend den nicht mehr Empfehlungen des Österr. Impfplans sinnvoll und explizit gegeben! empfohlen. Aufgrund der derzeiZgen InfekZonsgefahr und der Maßnahmen zur Verhinderung der SARS-CoV-2 Ausbreitung ist das Risiko einer SARS- Cov2-InfekZon „am Weg“ zur Impfung derzeit aber deutlich höher zu erachten als der Benefit der Impfung in der momentanen SituaZon. Aus diesen Gründen sollte derzeit nicht allgemein zur Pneumokokken- Impfung für vulnerable Personengruppen aufgerufen werden. Es kann aber im Einzelfall eine individuelle Nutzen-Risiko Abschätzung durch den Arzt erfolgen.
Risikofaktoren für invasive Pneumokokken-Erkrankungen ≥ 50a 1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Prevention of Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. World Health Organization. 23-valent pneumococcal polysaccharide vaccine. WHO position paper. Wkly Epidemiol Rec. 2008;83:373-384. 4. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR Recommendations and Reports. Preventing Pneumococcal Disease Among Infants and Young Children. 2000;49 (RR-9):1–35. 5. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011. 6. Centers for Disease Control and Prevention. Epidemiology and Prevention of Vaccine Preventable Diseases. The Pink Book. 11th Edition. May 2009.
Immunsupprimierende Bedingungen § Diabetes mellitus § Angeborene oder erworbene Immunschwäche (inklusive HIV) § Hämatologische oder generalisierte Tumorerkrankung § Hämatopoetische Stammzelltransplantation § Immunsuppressive Therapie (inkl. systemische Kortikosteroide ) Organbezogen § Funktionelle od. anatomische Asplenie § Chronische Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber od. Niere § Verlust von Liquorflüssigkeit § Organtransplantation Lebensstilbezogen § Alkoholismus § Rauchen Andere § Cochlea-Implantat 1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Prevention of Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. World Health Organization. 23- valent pneumococcal polysaccharide vaccine. WHO position paper. Wkly Epidemiol Rec. 2008;83:373-384. 4. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR Recommendations and Reports. Preventing Pneumococcal Disease Among Infants and Young Children. 2000;49 (RR- 9):1–35. 5. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011. 6. Centers for Disease Control and Prevention. Epidemiology and Prevention of Vaccine Preventable Diseases. The Pink Book. 11th Edition. May 2009.
Inzidenz von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten (chronische Erkrankungen), England 2008/09 3,9 Keine Risikogruppe 5,2 2-15 Jahre 17,9 15 16-64 Jahre Diabetes 24 41 65+ Jahre chronische 50 91 Lungenerkrankung 91 chronische 16 36 Herzerkrankung 54 chronische 46 34 Nierenerkrankung 16 chronische 117 172 Lebererkrankung 129 0 50 100 150 200 Inzidenz von IPD (pro 100.000) bei Personen ≥2 Jahren Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Inzidenz von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten (Immunsuppression, HIV), England 2008/09 3,9 2-15 Jahre Keine Risikogruppe 5,2 16-64 Jahre 17,9 65+ Jahre 162 Immunsuppression 88 (Leukämie, Asplenie, 209 Milzerkrankung) 398 HIV 316 95 0 100 200 300 400 500 Inzidenz von IPD (pro 100.000) bei Personen ≥2 Jahren Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Letalität von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten Letalität (%) von IPD bei Erwachsenen ≥16 Jahren Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Risikofaktor invasive Pneumokokken-Erkrankungen Aufenthalt in • Pflegeheim • Langzeitbetreuungseinrichtung 1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Prevention of Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011
Dominierende Serotypen 2018 (>45a) 600 500 400 PNC13 300 200 100 PPV23 0 Serotyp 3 19A 8 22F 9N 23A 6C 10A 14 6A 15A 23B gesamt Keine Impfung möglich
Pneumokokkenimpfempfehlung 2020 Impfplan 2020
Chronische Erkrankungen und PK-Pneumonie
Chronische Erkrankungen und PNC-Impfung
Influenza Trotz oder wegen Corona??
Influenzasaisonen 2017-2020; Österreich Influenza.at
Subtypverteilung Österreich 4436 1400 2850 643 Influenza.at
Impfempfehlung NIG vom April 2020 • Die im Impfplan 2020 festgehaltenen Indikationen bleiben vollinhaltlich aufrecht • Risikopersonen haben erhöhtes Komplikationsrisiko, wenn sie nach einer Influenza mit SARS-CoV2 infiziert werden • Doppelinfektionen/sequentielle Infektionen sind nicht auszuschliessen • Die Durchimpfungsraten müssen signifikant erhöht werden (cave: Impfstoffangebot!) • (Parallel verlaufende saisonale Influenza/COVID-19 Epidemie belastet das Gesundheitssystem, erschwert die Diagnostik, das contact tracing und Quarantänemaßnahmen)
Impfzeitpunkt, Durchführung • Einmalige Impfung; bei deutlicher Immunsuppression kann Zweitimpfung nach 4 Wochen erwogen werden • Ab Ende Oktober, da die Influenzaimpfung innerhalb der ersten 3 Monate postvakzinal am besten schützt. • Influenzaimpfung kann auch während erhöhter Virusaktivität nachgeholt werden • ILI ist keine KI (ausgenommen: Fieber) • Alle anderen Impfungen können zeitgleich verabreicht werden
„besonders dringliche“ Empfehlung… • Chronisch Kranke: Diabetes, Herz-Kreislauf, Niere, Lunge, Immundefekte • Immunsupprimierte, Gravide, Stillende • Säuglinge ab 6.LM, Kleinkinder • Hospitalisierte Personen, Heimbewohner, • Alle Gesundheits- und Sozialberufe, Berufe mit hohem Publikumskontakt • Reisende
Influenzaimpfung: Wirksamkeit in verschiedenen Saisonen (summarisch, USA) Wei et al., Nat.rev.drug dis.2020
Impfstoffzusammensetzung 2020/2021 Im Hühnerei hergestellte Impfstoffe • A/Guangdong-Manan/SWL1536/2019 (H1N1)pdm09 – ähnlicher Stamm • A/Hong Kong/2671/2019 (H3N2) – ähnlicher Stamm • B/Washington/02/2019 – ähnlicher Stamm (Linie B/Victoria) In Zellkultur hergestellte Impfstoffe • A/Hawaii/70/2019 (H1N1)pdm09 – ähnlicher Stamm • A/Hong Kong/45/2019 (H3N2) – ähnlicher Stamm • B/Washington/02/2019 – ähnlicher Stamm (Linie B/Victoria) Quadrivalente Influenza-Impfstoffe sollen darüber hinaus folgenden Stamm enthalten • B/Phuket/3073/2013 ähnlicher Stamm (Linie B/Yamagata/16/88)
Lizensierte Impfstoffe 2020
Grippeimpfempfehlung 2020 a Dieser Impfstoff steht in Österreich im Moment nicht zur Verfügung. b Bei der erstmaligen Impfung von Kindern bis zum vollendeten 9. Lebensjahr (tetravalenter ToEmpfstoff) oder wenn das Kind bisher erst eine einzige Impfung erhalten hat (abweichend von der FachinformaEon), sollen 2 Impfungen im Abstand von mindestens 4 Wochen gegeben werden. c Ist nach den epidemiologischen Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem intensiven AuOreten des Influenza B-Stammes, welcher nur durch die tetravalente Impfung abgedeckt wird, zu rechnen (B Yamagata), wird ergänzend oder von vornherein eine Impfung mit dem tetravalenten Impfstoff empfohlen. d Bei Immunsuppression sequenEelle Impfung: zuerst trivalent adjuvanEert (teilweise altersabhängig auch off-label), im Intervall von mindestens 4 Wochen in Abhängigkeit von der epidemiologischen Lage eine weitere tri- oder tetravalent, inakEvierte, nicht adjuvanEerte Impfung. Impfplan 2020
FSME Zecken haben kein Corona…
FSME Österreich 1980-2019 2018: 154 Fälle; 5 Tote! (Status: 139 ungeimpft,4 geimpft, 11 inkomplett geimpft) 2019: 108 Fälle; 2 Tote! (jüngster: 6 Monate, ältester: 89 Jahre)
FSME Österreich: Durchimpfung
Impfschemata
Field efficacy of TBE vaccination regularly vaccinated total 0-15 16-49 50-59 60+ 2 vaccinations reg. irregularly vacc. 85 95 96 97 98 99 100 FE in % Vaccine 25 (2007) Field effectiveness of vaccination against tick-borne encephalitis Franz X. Heinz, Heidemarie Holzmann, Astrid Essl, Michael Kundi
FSME- Impfdurchbrüche • Von 1004 FSME Fällen in Schweden wurden 53 (5%) als Impfdurchbruch klassifiziert, die meisten waren mit FSME Immun geimpft Charakteristika: • Die Impfversager waren überwiegend männlich und älter (median: 62 a) • 66% haben die Impfserie nach dem 50.LJ begonnen • 51% hatten Komorbiditäten, davon 26% eine immunmodulierende Erkrankung/Medikation • 68% hatten insgesamt ≤4 Impfungen erhalten, Versagen nach 5+ Impfungen waren selten • Krankheitsverlauf wurde durch die vorangegangenen Impfungen nicht abgemildert, 81% erkrankten mittel/schwer Hansson et al, CID, 2019
Wovon wird die Immunitätsdauer nach FSME Impfung besOmmt? 2 wesentliche Parameter sind identifiziert: • Das Alter des Impflings • Das Alter bei ERST-Impfung spielt eine wesentliche Rolle für die weiteren Impfintervalle (Qualität der immune memory) • Die Antikörperqualität wird davon kaum beeinflusst (Avidität) • Die Zahl der vorangegangenen Impfungen • Bei ≥4 Impfungen ist bereits mit Langzeitimmunität (5/3Jahre) zu rechnen • „low-responsiveness“ Phänomene gibt es, sind aber sehr selten und oft Therapie- bzw. Grundkrankheiten-assoziiert
Andere Routineimpfungen Di/Tet/Per/Polio, HPV
HPV
Serotypenverteilung
HPV- impfserotypenassoziierte Krebsfälle de Martel et al, Int.J.Cancer, 2017
HPV-Impfstoffe Schiller et al., in: Plotkin, Vaccines 2018
Impfschema Österreich 2 Dosen Schema: 0-6Monate • gilt bei Mädchen und Buben vom 9. – 15.Geburtstag • kann bis zu einem Tag vor dem 15. Geburtstag begonnen werden • die 2. Dosis soll nicht früher als nach 6 Monaten verabreicht werden • Zeitfenster: lt.FI bis 13 Monate! Boostereffekt bei längerem Abstand vermutlich besser 3 Dosen Schema: 0-2-6 Monate (alle 3 Dosen innerhalb eines Jahres) • Gilt für alle anderen Altersgruppen Impfschema für Buben und Mädchen ident
In welchem Alter infiziert man sich? • HPV-InfekLonen des GebärmuNerhalses sind bei jungen Frauen in der ersten Dekade ihrer sexuellen AkLvität sehr häufig1) Zeitlicher Verlauf der HPV-Infektion und des Zervixkarzinoms2) Virale Persistenz und Progression Gesunde HPV-infizierte Präkanzeröse Zervix Zervix Läsion Krebs Clearance Regression Invasion Relative Prävalenz HPV Krebsvorstufen Krebs 15 Jahre 30 Jahre 45 Jahre Alter der Frau Abbildung modifiziert von MSD nach Daten von Schiffman M and Castle P. N Engl J Med. 2005 Nov 17;353(20):2101-4. 1) Schiffman M et al. Lancet. 2007 Sep 8;370(9590):890-907. 2) Schiffman M and Castle P. N Engl J Med. 2005 Nov 17;353(20):2101-4.
Inzidenz Genitalwarzen prä- und postvakzinale Zeit Drolet et al, Lancet 2019
Veränderungen in der Prävalenz von HPV Infektionen zwischen Vor- und Impfära Drolet et al, Lancet 2019
Veränderungen CIN2+ bei Screeninguntersuchungen Vor- und Impfära Drolet et al, Lancet 2019
Number needed to vaccinate..
Di/Tet/Per/Pol
Erwachsene: Diphtherie/Tetanus/Pertussis/Polio IPV IPV IPV IPV IPV IPV IPV
Global WPV1 & cVDPV Cases1, Previous 12 Months2 WPV1 cases (latest onset) Afghanistan: 26 (22 Nov 2019) Pakistan: 117 (12 Dec 2019) cVDPV1 cases (latest onset) Philippines: 1 (28 Oct 2019) Malaysia: 1 (30 Oct 2019) Myanmar: 6 (09 Aug 2019) cVDPV2 cases (latest onset) Angola: 86 (04 Nov 2019) Benin: 6 (15 Oct 2019) CAR: 17 (09 Nov 2019) Chad: 3 (28 Oct 2019) China: 1 (25 Apr 2019) DRC: 63 (31 Oct 2019) Ethiopia: 5 (09 Sep 2019) Ghana: 11 (07 Nov 2019) Niger: 1 (03 Apr 2019) Nigeria: 18 (09 Oct 2019) Pakistan: 12 (22 Nov 2019) Endemic country (WPV1) Philippines: 10 (25 Oct 2019) Somalia: 3 (08 May 2019) Togo: 4 (28 Oct 2019) Zambia: 1 (16 Jul 2019) 1Excludes viruses detected from environmental surveillance; 2Onset of paralysis 1 Jan 2019 – 31 Dec 2019 Data in WHO HQ as of 31 Dec. 2019
Polio-Reiseimpfung: Vorschriften/Empfehlungen 1. Pflichtimpfung bei Reise >4Wochen für: Wildvirus oder cVDPV1/3-infizierte Länder mit Risiko der internat. Ausbreitung: dzt. Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Indonesien,Malaysia, Myanmar, Philippinen CAVE: Impfung wird bei Ausreise (!!) kontrolliert 2. Impfempfehlung bei Reise > 4 Wochen: Mit cVDPV2 infizierte Länder mit Risiko der internat. Ausbreitung: dzt. Äthiopien, Angola,Benin, Elfenbeinküste, China, Ghana, Kamerun, DRC, Mozambique, Niger, Nigeria, Philippinen, Sambia, Somalia, Togo, Tschad, ZAR 3. Impfempfehlung allgemein: Nichtinfizierte, aber gefährdete Länder: dzt. Kenia, Papua Neuguinea
Anstieg der Pertussisinzidenz: Gründe • Expansion neuer Genotypen (mismatch zu ImpfanZgenen) • Wechsel wP auf aP (azellulär) • Rascheres „waning“ der Immunität • aP: kaum Einfluss auf carriage • Verlust der „natürlichen booster der Immunität“ durch die Impfung • Reservoir-Wechsel auf Erwachsene • DiagnosZk: • Mehr „awareness“ – mehr Testung • Mehr mulNplex-PCR in der tgl. RouNne • Ev auch unspezifische ELISA – mehr „falsch“ posiNve
Besondere Indikation zur Pertussisimpfung: • Frauen mit Kinderwunsch (vor Eintritt einer Schwangerschaft), wenn Impfung fällig • Schwangere, bevorzugt im 3. Trimenon (27.–36. Schwangerschaftswoche), unabhängig vom Abstand zur letzten Impfung gegen Pertussis. • Personen im Umfeld eines Neugeborenen (Mutter, Vater, Großeltern, Geschwister, Babysitterin und Babysitter, Tagesmutter oder Tagesvater, etc.) • Alle in medizinischen Berufen tätigen Personen, auch Auszubildende dieser Berufe, z.B. Ärztinnen und Ärzte, Hebammen, Pflegepersonal, sowie Betreuungspersonen in Spitälern, Altersheimen, Pflegeheimen und im Haushalt • Personal von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen bzw. mit häufigen Publikumskontakten (i.e. Personen mit Berufen, die einen deutlich stärkeren, direkten Kontakt mit Menschen haben, als das gewöhnlich der Fall ist z.B. Lehrerinnen und Lehrer, Ausbildungspersonal, Reiseführerinnen und Reiseführer, Heimhilfen, Kosmetik, etc., siehe auch Kapitel „Berufsgruppenspezifische Impfempfehlungen“) • Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter Gefährdung infolge eines Grundleidens (Asthma, COPD, chronische Lungen-, Herz-, Kreislauferkrankung, Krebserkrankungen (besonders bei Lungenkarzinom), Immunsuppression (inkl. therapiebedingt)) • Raucherinnen und Raucher • Reiseimpfung: unabhängig von einer Reise empfohlen, jedoch besonders bei Hadj-Pilgerfahrt und Massenveranstaltungen (Sportevents, etc.) Österreichischer Impfplan 2020
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