Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at

Die Seite wird erstellt Florian Herbst
 
WEITER LESEN
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Erwachsenenimpfungen
„trotz“/“wegen“ Corona

                H.Kollaritsch, Wien
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Kernsätze (BMSGPK, 16.4.2020)

„Jeder Arztkontakt soll unter Minimierung des Risikos einer SARS-CoV-
2-Infektion erfolgen.
Unter Einhaltung der durch die Covid-19 Pandemie bedingten,
notwendigen Maßnahmen zur Reduktion eines Infektionsrisikos
(Einzelterminvereinbarung, kein Aufeinandertreffen im Wartezimmer,
striktes Einhalten aller empfohlenen Hygienemaßnahmen, nur gesunde
Impflinge, nur EINE gesunde Begleitperson, etc.), sollen empfohlene
Impfungen durchgeführt werden.“
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Kernsätze (BMSGPK, 16.4.2020)

„Auch Routine-Impftermine/Auffrischungsimpfungen und
Indikationsimpfungen sollen entsprechend den Empfehlungen des
Impfplans Österreich 2020 unter Einhalten der notwendigen
Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung möglicher SARS-CoV-2-
Infektionen durchgeführt werden .“
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Impfquoten in COVID-Zeiten: USA

                                  MMWR 6919e2-H
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Grundlagen
• Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Auseinandersetzung des
  Immunsystems mit SARS-CoV-2 durch eine in zeitlicher Nähe verabreichte
  Impfung negaIv beeinflusst wird.
• Impfungen bei COVID-19-PaIenten sollen erst nach vollständiger Genesung
  und frühestens 4 Wochen nach dem letzten posiIven PCR-Befund erfolgen.
• Impfungen von Kontaktpersonen können bei Symptomfreiheit 14 Tage nach
  dem letzten potenziell infekIösen Kontakt erfolgen
• Sollte bei einer Kontaktperson eine SARS-Cov-2-InfekIon nachgewiesen
  worden sein und diese asymptomaIsch verlaufen, sollten Impfungen
  frühestens 4 Wochen nach dem posiIven PCR-Befund erfolgen.

                                                            STIKO, EpiBull Mai 2020
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Regelgrenzen für irreguläre Impfschemata…

 • Nach nur einer einzigen Impfung ist bei 3+1 oder 2+1 Impfschemata
   (regulär) erst nach etwa 1 Jahr mit unsicherem Ansprechen der
   nächs@olgenden Impfung zu rechnen
 • Nach 2 Teilimpfungen (regulär) ist durch die zumeist langlebige immune
   memory auch noch nach 10 Jahren (und mehr) mit einem Ansprechen
   der 3.Impfung zu rechnen (v.a. bei adjuvierten Impfstoffen)
    • Eine Impferfolgsprüfung ist impfstoffabhängig/paHentenabhängig zu erwägen
 • Nach komple5er GI sind Auffrischungen zumindest 20 Jahre möglich, bei
   einzelnen Impfstoffen noch länger (z.B.FSME, HepaNNs A und B)

                                                                           Adaptiert nach Impfplan 2020
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Pneumokokken
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Jahresdurchschnittliche Inzidenz IPD Österreich

                               BMSGPK, NRZ Pneumokokken, AGES 2019
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Epidemiologie Österreich 2018

                          BMSGPK, NRZ Pneumokokken, AGES 2019
Erwachsenenimpfungen "trotz"/"wegen" Corona - H.Kollaritsch, Wien - infektiologie.co.at
Kernsatz (19.3.2020)
Die Pneumokokkenimpfung bei Risikopersonen/vulnerablen    Derzeit
Personengruppen und Senioren ist entsprechend den nicht mehr
Empfehlungen des Österr. Impfplans sinnvoll und explizit gegeben!
                                                           empfohlen.
Aufgrund der derzeiZgen InfekZonsgefahr und der Maßnahmen zur
Verhinderung der SARS-CoV-2 Ausbreitung ist das Risiko einer SARS-
Cov2-InfekZon „am Weg“ zur Impfung derzeit aber deutlich höher zu
erachten als der Benefit der Impfung in der momentanen SituaZon. Aus
diesen Gründen sollte derzeit nicht allgemein zur Pneumokokken-
Impfung für vulnerable Personengruppen aufgerufen werden. Es kann
aber im Einzelfall eine individuelle Nutzen-Risiko Abschätzung durch
den Arzt erfolgen.
Risikofaktoren für invasive Pneumokokken-Erkrankungen

                             ≥ 50a
1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention.
MMWR. Prevention of Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. World Health Organization. 23-valent pneumococcal polysaccharide
vaccine. WHO position paper. Wkly Epidemiol Rec. 2008;83:373-384. 4. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR Recommendations and Reports.
Preventing Pneumococcal Disease Among Infants and Young Children. 2000;49 (RR-9):1–35. 5. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended
Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011. 6. Centers for Disease
Control and Prevention. Epidemiology
and Prevention of Vaccine Preventable Diseases. The Pink Book. 11th Edition. May 2009.
Immunsupprimierende Bedingungen
                                                                                                                                           §      Diabetes mellitus
                                                                                                                                           §      Angeborene oder erworbene Immunschwäche (inklusive HIV)
                                                                                                                                           §      Hämatologische oder generalisierte Tumorerkrankung
                                                                                                                                           §      Hämatopoetische Stammzelltransplantation
                                                                                                                                           §      Immunsuppressive Therapie           (inkl. systemische
                                                                                                                                                  Kortikosteroide )

                                                                                                                                Organbezogen
                                                                                                                                           §   Funktionelle od. anatomische Asplenie
                                                                                                                                           §   Chronische Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber od. Niere
                                                                                                                                           §   Verlust von Liquorflüssigkeit
                                                                                                                                           §   Organtransplantation

                                                                                                                                Lebensstilbezogen
                                                                                                                                           § Alkoholismus
                                                                                                                                           § Rauchen
                                                                                                                                Andere
                                                                                                                                           §      Cochlea-Implantat
1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Prevention of Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. World Health Organization. 23-
valent pneumococcal polysaccharide vaccine. WHO position paper. Wkly Epidemiol Rec. 2008;83:373-384. 4. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR Recommendations and Reports. Preventing Pneumococcal Disease Among Infants and Young Children. 2000;49 (RR-
9):1–35. 5. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011. 6. Centers for Disease Control and Prevention. Epidemiology
and Prevention of Vaccine Preventable Diseases. The Pink Book. 11th Edition. May 2009.
Inzidenz von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten (chronische Erkrankungen),
England 2008/09

                                                         3,9
                Keine Risikogruppe                        5,2
                                                                                                                          2-15 Jahre
                                                                 17,9

                                                                15                                                        16-64 Jahre
                                          Diabetes                    24
                                                                                41                                        65+ Jahre
                    chronische                                                        50
                                                                                               91
                 Lungenerkrankung                                                              91

                          chronische                            16
                                                                           36
                        Herzerkrankung                                                    54

                      chronische                                                     46
                                                                           34
                   Nierenerkrankung                             16

                        chronische                                                                      117
                                                                                                                              172
                     Lebererkrankung                                                                          129

                                                     0                           50            100                  150                 200
                                                                     Inzidenz von IPD (pro 100.000) bei Personen ≥2 Jahren
     Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Inzidenz von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten (Immunsuppression, HIV),
  England 2008/09

                                                    3,9                                                          2-15 Jahre
 Keine Risikogruppe                                 5,2                                                          16-64 Jahre
                                                      17,9
                                                                                                                 65+ Jahre

                                                                          162
 Immunsuppression                                              88
      (Leukämie, Asplenie,                                                            209
        Milzerkrankung)

                                                                                                              398
                                          HIV                                                     316
                                                                95

                                                0             100               200         300            400               500

                                                             Inzidenz von IPD (pro 100.000) bei Personen ≥2 Jahren

Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Letalität von IPD nach Altersgruppe und Komorbiditäten

                                               Letalität (%) von IPD bei Erwachsenen ≥16 Jahren

Van Hoek, Journal of Infection 2012;65:17-24
Risikofaktor invasive Pneumokokken-Erkrankungen

                                                                                                              Aufenthalt in
                                                                                                              • Pflegeheim
                                                                                                              • Langzeitbetreuungseinrichtung

1. Butler JC et al. Epidemiology of pneumococcal infections in the elderly. Drugs Aging. 1999;15 Suppl 1:11-9. 2. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Prevention of
Pneumococcal Disease. ACIP Recommendations 1997;46:RR–8. 3. Centers for Disease Control and Prevention. MMWR. Recommended Adult Immunization Schedule 2009;57:Q1–Q4.
http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/ mm5753a6.htm. Accessed May 26 2011
Dominierende Serotypen 2018 (>45a)
600

500

400

                                                                                PNC13
300

200

100
                                                                                PPV23
  0
                                       Serotyp
       3   19A   8   22F   9N   23A   6C   10A   14   6A   15A   23B   gesamt

                                                                                Keine
                                                                                Impfung
                                                                                möglich
Pneumokokkenimpfempfehlung 2020

                                  Impfplan 2020
Chronische Erkrankungen und PK-Pneumonie
Chronische Erkrankungen und PNC-Impfung
Influenza
    Trotz oder wegen Corona??
Influenzasaisonen 2017-2020; Österreich

                                 Influenza.at
Subtypverteilung Österreich

            4436
                              1400

             2850
                              643    Influenza.at
Impfempfehlung NIG vom April 2020
• Die im Impfplan 2020 festgehaltenen Indikationen bleiben vollinhaltlich
  aufrecht
• Risikopersonen haben erhöhtes Komplikationsrisiko, wenn sie nach einer
  Influenza mit SARS-CoV2 infiziert werden
• Doppelinfektionen/sequentielle Infektionen sind nicht auszuschliessen
• Die Durchimpfungsraten müssen signifikant erhöht werden (cave:
  Impfstoffangebot!)
• (Parallel verlaufende saisonale Influenza/COVID-19 Epidemie belastet das
  Gesundheitssystem, erschwert die Diagnostik, das contact tracing und
  Quarantänemaßnahmen)
Impfzeitpunkt, Durchführung
• Einmalige Impfung; bei deutlicher Immunsuppression kann
  Zweitimpfung nach 4 Wochen erwogen werden
• Ab Ende Oktober, da die Influenzaimpfung innerhalb der ersten 3
  Monate postvakzinal am besten schützt.
• Influenzaimpfung kann auch während erhöhter Virusaktivität
  nachgeholt werden
• ILI ist keine KI (ausgenommen: Fieber)
• Alle anderen Impfungen können zeitgleich verabreicht werden
„besonders dringliche“ Empfehlung…
• Chronisch Kranke: Diabetes, Herz-Kreislauf, Niere, Lunge,
  Immundefekte
• Immunsupprimierte, Gravide, Stillende
• Säuglinge ab 6.LM, Kleinkinder
• Hospitalisierte Personen, Heimbewohner,
• Alle Gesundheits- und Sozialberufe, Berufe mit hohem
  Publikumskontakt
• Reisende
Influenzaimpfung: Wirksamkeit in verschiedenen Saisonen
(summarisch, USA)

                                    Wei et al., Nat.rev.drug dis.2020
Impfstoffzusammensetzung 2020/2021
Im Hühnerei hergestellte Impfstoffe
   • A/Guangdong-Manan/SWL1536/2019 (H1N1)pdm09 – ähnlicher Stamm
   • A/Hong Kong/2671/2019 (H3N2) – ähnlicher Stamm
   • B/Washington/02/2019 – ähnlicher Stamm (Linie B/Victoria)
In Zellkultur hergestellte Impfstoffe
   • A/Hawaii/70/2019 (H1N1)pdm09 – ähnlicher Stamm
   • A/Hong Kong/45/2019 (H3N2) – ähnlicher Stamm
   • B/Washington/02/2019 – ähnlicher Stamm (Linie B/Victoria)
Quadrivalente Influenza-Impfstoffe sollen darüber hinaus folgenden
Stamm enthalten
   • B/Phuket/3073/2013 ähnlicher Stamm (Linie B/Yamagata/16/88)
Lizensierte Impfstoffe 2020
Grippeimpfempfehlung 2020

a Dieser Impfstoff steht in Österreich im Moment nicht zur Verfügung.
b Bei der erstmaligen Impfung von Kindern bis zum vollendeten 9. Lebensjahr (tetravalenter ToEmpfstoff) oder wenn das Kind bisher erst eine einzige Impfung
erhalten hat (abweichend von der FachinformaEon), sollen 2 Impfungen im Abstand von mindestens 4 Wochen gegeben werden.
c Ist nach den epidemiologischen Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem intensiven AuOreten des Influenza B-Stammes, welcher nur durch die tetravalente
Impfung abgedeckt wird, zu rechnen (B Yamagata), wird ergänzend oder von vornherein eine Impfung mit dem tetravalenten Impfstoff empfohlen.
d Bei Immunsuppression sequenEelle Impfung: zuerst trivalent adjuvanEert (teilweise altersabhängig auch off-label), im Intervall von mindestens 4 Wochen in
Abhängigkeit von der epidemiologischen Lage eine weitere tri- oder tetravalent, inakEvierte, nicht adjuvanEerte Impfung.

                                                                                                                                      Impfplan 2020
FSME

       Zecken haben kein Corona…
FSME Österreich 1980-2019

            2018: 154 Fälle; 5 Tote!
           (Status: 139 ungeimpft,4 geimpft, 11 inkomplett geimpft)

            2019: 108 Fälle; 2 Tote!
           (jüngster: 6 Monate, ältester: 89 Jahre)
FSME Österreich: Durchimpfung
Impfschemata
Field efficacy of TBE vaccination

  regularly vaccinated
            total
            0-15
            16-49
            50-59
            60+

  2 vaccinations reg.

  irregularly vacc.

                          85        95      96     97       98     99    100
                                                 FE in %
Vaccine 25 (2007) Field effectiveness of vaccination against tick-borne encephalitis
Franz X. Heinz, Heidemarie Holzmann, Astrid Essl, Michael Kundi
FSME-
   Impfdurchbrüche
• Von 1004 FSME Fällen in Schweden
  wurden 53 (5%) als Impfdurchbruch
  klassifiziert, die meisten waren mit FSME
  Immun geimpft
Charakteristika:
• Die Impfversager waren überwiegend
  männlich und älter (median: 62 a)
• 66% haben die Impfserie nach dem 50.LJ
  begonnen
• 51% hatten Komorbiditäten, davon 26%
  eine immunmodulierende
  Erkrankung/Medikation
• 68% hatten insgesamt ≤4 Impfungen
  erhalten, Versagen nach 5+ Impfungen
  waren selten
• Krankheitsverlauf wurde durch die
  vorangegangenen Impfungen nicht
  abgemildert, 81% erkrankten
  mittel/schwer
                                              Hansson et al, CID, 2019
Wovon wird die Immunitätsdauer nach FSME
      Impfung besOmmt?
2 wesentliche Parameter sind identifiziert:
• Das Alter des Impflings
   • Das Alter bei ERST-Impfung spielt eine wesentliche Rolle für die
     weiteren Impfintervalle (Qualität der immune memory)
   • Die Antikörperqualität wird davon kaum beeinflusst (Avidität)
• Die Zahl der vorangegangenen Impfungen
   • Bei ≥4 Impfungen ist bereits mit Langzeitimmunität (5/3Jahre) zu
     rechnen
• „low-responsiveness“ Phänomene gibt es, sind aber sehr selten
  und oft Therapie- bzw. Grundkrankheiten-assoziiert
Andere Routineimpfungen
                Di/Tet/Per/Polio, HPV
HPV
Serotypenverteilung
HPV- impfserotypenassoziierte Krebsfälle

                              de Martel et al, Int.J.Cancer, 2017
HPV-Impfstoffe

                 Schiller et al., in: Plotkin, Vaccines 2018
Impfschema Österreich

2 Dosen Schema: 0-6Monate
• gilt bei Mädchen und Buben vom 9. – 15.Geburtstag
• kann bis zu einem Tag vor dem 15. Geburtstag begonnen werden
• die 2. Dosis soll nicht früher als nach 6 Monaten verabreicht werden
   • Zeitfenster: lt.FI bis 13 Monate! Boostereffekt bei längerem Abstand vermutlich besser

3 Dosen Schema: 0-2-6 Monate (alle 3 Dosen innerhalb eines
Jahres)
• Gilt für alle anderen Altersgruppen
Impfschema für Buben und Mädchen ident
In welchem Alter infiziert man sich?

• HPV-InfekLonen des GebärmuNerhalses sind bei jungen Frauen in der ersten Dekade ihrer sexuellen
  AkLvität sehr häufig1)
                                                                                        Zeitlicher Verlauf der HPV-Infektion und des Zervixkarzinoms2)
                                                                                                   Virale Persistenz
                                                                                                          und
                                                                                                     Progression
                                                            Gesunde               HPV-infizierte                       Präkanzeröse
                                                             Zervix                  Zervix                               Läsion                              Krebs
                                                                      Clearance                       Regression                           Invasion
                                       Relative Prävalenz

                                                                                                     HPV

                                                                                                                   Krebsvorstufen                     Krebs

                                                                      15 Jahre                                                30 Jahre                           45 Jahre
                                                                                                                          Alter der Frau

Abbildung modifiziert von MSD nach Daten von Schiffman M and Castle P. N Engl J Med. 2005 Nov 17;353(20):2101-4.
1) Schiffman M et al. Lancet. 2007 Sep 8;370(9590):890-907. 2) Schiffman M and Castle P. N Engl J Med. 2005 Nov 17;353(20):2101-4.
Inzidenz Genitalwarzen prä- und postvakzinale Zeit

                                                 Drolet et al, Lancet 2019
Veränderungen in der Prävalenz von HPV Infektionen zwischen Vor- und
                              Impfära

                                                             Drolet et al, Lancet 2019
Veränderungen CIN2+ bei Screeninguntersuchungen Vor- und Impfära

                                                            Drolet et al, Lancet 2019
Number needed to vaccinate..
Di/Tet/Per/Pol
Erwachsene: Diphtherie/Tetanus/Pertussis/Polio

        IPV   IPV   IPV   IPV   IPV   IPV   IPV
Global WPV1 & cVDPV Cases1, Previous 12 Months2

                                                                                                             WPV1 cases (latest onset)
                                                                                                             Afghanistan: 26 (22 Nov
                                                                                                             2019)
                                                                                                             Pakistan: 117 (12 Dec 2019)
                                                                                                             cVDPV1 cases (latest onset)
                                                                                                             Philippines: 1 (28 Oct 2019)
                                                                                                             Malaysia: 1 (30 Oct 2019)
                                                                                                             Myanmar: 6 (09 Aug 2019)
                                                                                                             cVDPV2 cases (latest onset)
                                                                                                             Angola: 86 (04 Nov 2019)
                                                                                                             Benin: 6 (15 Oct 2019)
                                                                                                             CAR: 17 (09 Nov 2019)
                                                                                                             Chad: 3 (28 Oct 2019)
                                                                                                             China: 1 (25 Apr 2019)
                                                                                                             DRC: 63 (31 Oct 2019)
                                                                                                             Ethiopia: 5 (09 Sep 2019)
                                                                                                             Ghana: 11 (07 Nov 2019)
                                                                                                             Niger: 1 (03 Apr 2019)
                                                                                                             Nigeria: 18 (09 Oct 2019)
                                                                                                             Pakistan: 12 (22 Nov 2019)
                   Endemic country (WPV1)                                                                    Philippines: 10 (25 Oct 2019)
                                                                                                             Somalia: 3 (08 May 2019)
                                                                                                             Togo: 4 (28 Oct 2019)
                                                                                                             Zambia: 1 (16 Jul 2019)

1Excludes   viruses detected from environmental surveillance;   2Onset   of paralysis 1 Jan 2019 – 31 Dec 2019

                                                                                                                                             Data in WHO HQ as of 31 Dec. 2019
Polio-Reiseimpfung:
                          Vorschriften/Empfehlungen

1.   Pflichtimpfung bei Reise >4Wochen für:
     Wildvirus oder cVDPV1/3-infizierte Länder mit Risiko der internat. Ausbreitung:
     dzt. Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Indonesien,Malaysia, Myanmar, Philippinen
     CAVE: Impfung wird bei Ausreise (!!) kontrolliert
2.   Impfempfehlung bei Reise > 4 Wochen:
     Mit cVDPV2 infizierte Länder mit Risiko der internat. Ausbreitung:
     dzt. Äthiopien, Angola,Benin, Elfenbeinküste, China, Ghana, Kamerun, DRC, Mozambique,
     Niger, Nigeria, Philippinen, Sambia, Somalia, Togo, Tschad, ZAR
3.   Impfempfehlung allgemein:
     Nichtinfizierte, aber gefährdete Länder:
     dzt. Kenia, Papua Neuguinea
Anstieg der Pertussisinzidenz: Gründe
• Expansion neuer Genotypen (mismatch zu ImpfanZgenen)
   • Wechsel wP auf aP (azellulär)
   • Rascheres „waning“ der Immunität
• aP: kaum Einfluss auf carriage
• Verlust der „natürlichen booster der Immunität“ durch die Impfung
• Reservoir-Wechsel auf Erwachsene
• DiagnosZk:
   • Mehr „awareness“ – mehr Testung
   • Mehr mulNplex-PCR in der tgl. RouNne
   • Ev auch unspezifische ELISA – mehr „falsch“ posiNve
Besondere Indikation zur Pertussisimpfung:
• Frauen mit Kinderwunsch (vor Eintritt einer Schwangerschaft), wenn Impfung fällig
• Schwangere, bevorzugt im 3. Trimenon (27.–36. Schwangerschaftswoche), unabhängig vom Abstand zur letzten Impfung
  gegen Pertussis.
• Personen im Umfeld eines Neugeborenen (Mutter, Vater, Großeltern, Geschwister, Babysitterin und Babysitter, Tagesmutter
  oder Tagesvater, etc.)
• Alle in medizinischen Berufen tätigen Personen, auch Auszubildende dieser Berufe, z.B. Ärztinnen und Ärzte, Hebammen,
  Pflegepersonal, sowie Betreuungspersonen in Spitälern, Altersheimen, Pflegeheimen und im Haushalt
• Personal von Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen bzw. mit häufigen Publikumskontakten (i.e. Personen mit
  Berufen, die einen deutlich stärkeren, direkten Kontakt mit Menschen haben, als das gewöhnlich der Fall ist z.B. Lehrerinnen
  und Lehrer, Ausbildungspersonal, Reiseführerinnen und Reiseführer, Heimhilfen, Kosmetik, etc., siehe auch Kapitel
  „Berufsgruppenspezifische Impfempfehlungen“)
• Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter Gefährdung infolge eines Grundleidens (Asthma, COPD, chronische Lungen-,
  Herz-, Kreislauferkrankung, Krebserkrankungen (besonders bei Lungenkarzinom), Immunsuppression (inkl. therapiebedingt))
• Raucherinnen und Raucher
• Reiseimpfung: unabhängig von einer Reise empfohlen, jedoch besonders bei Hadj-Pilgerfahrt und Massenveranstaltungen
  (Sportevents, etc.)

                                                                                               Österreichischer Impfplan 2020
Sie können auch lesen