ESUR Leitlinien für Kontrastmittel - European Society of Urogenital Radiology

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ESUR Leitlinien
für Kontrastmittel
European Society of Urogenital Radiology
ESUR Leitlinien
für Kontrastmittel
European Society of Urogenital Radiology
Einleitung                                                       Kurzanleitung zur CMSC Leitlinie für
                                                                 Kontrastmittel, Version 10.0
Das Komitee für Kontrastmittelsicherheit der European
Society of Urogenital Radiology (ESUR) freut sich, die Version   Terminologie: Kontrastmittel und Röntgenkontrastmittel
10.0 der Kontrastmittel-Leitlinie vorstellen zu können. Nach
der Erstausgabe 1994 erfolgte im Durchschnitt alle 2-3 Jahre     Abschnitt A: Allgemeine unerwünschte Wirkungen
eine Aktualisierung. Im Verlauf der Jahre wurden mehr als        Enthält folgende Themen:
200.000 Exemplare der Leitlinie gedruckt und in zahlreiche       • Akute unerwünschte Wirkungen auf iod- und gadoliniumhaltige
Sprachen übersetzt. Obwohl die aktuell gebräuchlichen              Kontrastmittel
Kontrastmittel bereits seit vielen Jahre auf dem Markt sind,     • Behandlung akuter unerwünschter Wirkungen auf iod- und
ergeben sich dennoch neue Erkenntnisse und geringfügige            gadoliniumhaltige sowie Ultraschall-Kontrastmittel
Änderungen hinsichtlich ihrer Nebenwirkungen.                    • Späte unerwünschte Wirkungen
Die Version 10.0 enthält aktualisierte Empfehlungen zu           • Thyreotoxikose
akuten unerwünschten Wirkungen, gadoliniumhaltigen               • Nephrogene Systemische Fibrose (NSF)
Kontrastmitteln und weiteren Aspekten rund um das
Element Gadolinium, Kontrastmittel-assoziierte akute             Abschnitt B: Renale unerwünschte Wirkungen
Nierenschädigung (PC-AKI) und Kontrastmittelgabe                 (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)
bei Patienten mit Multiplem Myelom. Das Komitee für              Enthält folgende Themen:
Kontrastmittelsicherheit der ESUR (CMSC) entschloss sich         • Messung der Nierenfunktion
dazu, den Gebrauch der Ausdrücke „Kontrastmittel“ und
                                                                 • Renale unerwünschte Wirkungen auf iod- und gadoliniumhaltige
„Röntgenkontrastmittel“ zu vereinheitlichen. Diesbezüglich         Kontrastmittel
findet sich eine kurze Erläuterung zu Beginn der Leitlinie.
                                                                 • Metformin
Wir hoffen, dass Ihnen die neue Broschüre gefällt, die
Leitlinien für Ihre praktische Arbeit hilfreich sind und zur     Abschnitt C: Verschiedenes
Patientensicherheit beitragen. Kommentare und Fragen             Alle anderen Themen, zu denen das Komitee Empfehlungen verfasst hat:
sind uns auf der ESUR-Website (www.esur.org) willkommen,         • Kontrastmittelgabe bei Kindern
dort finden Sie auch die elektronischen Versionen dieser         • Röntgenkontrastmittel-Extravasate
Leitlinien.
                                                                 • Schwangerschaft und Stillen
Komitee für Kontrastmittelsicherheit der ESUR (CMSC)             • weitere Aspekte bezüglich Gadolinium
                                                                 • Ultraschall-Kontrastmittel
März 2018
                                                                 • Bariumhaltige Röntgenkontrastmittel
Henrik S. Thomsen,                                               • Off-Label-Einsatz von Kontrastmitteln
Vorsitzender
                                                                 Den vollständigen Inhalt inklusive der Seitenangaben finden Sie auf der
                                                                 folgenden Seite.
INHALT
Terminologie: Kontrastmittel und Röntgenkontrastmittel          10   B. Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte
                                                                         akute Nierenschädigung, PC-AKI)                          27
A. Allgemeine unerwünschte
   Wirkungen12                                                          B.1. Messung der Nierenfunktion                          27
   A.1. Akute unerwünschte Wirkungen 12                                B.2. Renale unerwünschte Wirkungen iodhaltiger
                                                                             Röntgenkontrastmittel28
    A.1.1.   Akute unerwünschte Wirkungen iod- und
             gadoliniumhaltiger Kontrastmittel                  13       B.2.1.   Untersuchungsbedingungen                      29
    A.1.2.   Akute unerwünschte Wirkungen gadoliniumhaltiger              B.2.2.   Vor der Untersuchung                          30
             Kontrastmittel (nicht organspezifisch)             15       B.2.3.   Zum Zeitpunkt der Untersuchung                31
    A.1.2.1. Seien Sie bei jedem Patienten auf eine akute                 B.2.4.   Nach der Untersuchung                         31
             unerwünschte Wirkung vorbereitet                   15
                                                                          B.2.5.   Patienten mit Multiplem Myelom                32
    A.1.2.2. Einfache Leitlinien für die Ersttherapie akuter
                                                                        B.3. Renale unerwünschte Wirkungen
             unerwünschter Wirkungen für alle Kontrastmittel    15
                                                                             gadoliniumhaltiger Kontrastmittel                   32
    A.1.2.3. Nach einer moderaten oder schweren akuten
                                                                        B.4. Patienten mit Diabetes mellitus, die Metformin
             unerwünschten Reaktion auf ein Kontrastmittel      18
                                                                             einnehmen33
    A.1.2.4. Überprüfung der Behandlungsprotokolle              18
                                                                          B.4.1.   Iodhaltige Kontrastmittel                     33
    A.1.3.   Dokumentation der akuten unerwünschten Wirkungen 18
                                                                          B.4.2.   Gadoliniumhaltige Kontrastmittel              33
    A.1.4.   Extravaskuläre Verabreichung von iodhaltigen
                                                                        B.5. Dialyse und Kontrastmittelgabe                      33
             Röntgenkontrastmitteln                             19
                                                                        B.6. Ist bei Routineuntersuchungen die Gabe iod- und
    A.1.5.   Verabreichung von iodhaltigen
                                                                             gadoliniumhaltiger Kontrastmittel am selben Tag
             Röntgenkontrastmitteln beim nüchternen Patienten   19
                                                                             unbedenklich?34
  A.2. Späte unerwünschte Wirkungen                             20
                                                                        B.7. Wie lange sollte in der Routinediagnostik der
  A.3. Sehr späte unerwünschte Wirkungen                        22          zeitliche Abstand zwischen zwei Untersuchungen
    A.3.1.   Sehr späte unerwünschte Wirkungen auf                           mit iodiodhaltigem Röntgenkontrastmittel betragen? 35
             iodhaltige Röntgenkontrastmittel: Thyreotoxikose   22     B.8. Wie lange sollte in der Routinediagnostik der
    A.3.2.   Sehr späte unerwünschte Wirkungen auf                           zeitliche Abstand zwischen zwei Untersuchungen
             gadoliuniumhaltige Kontrastmittel: Nephrogene                   mit gadoliniumhaltigem Kontrastmittel betragen?     35
             Systemische Fibrose (NSF)                          23
INHALT
C. Verschiedenes                                              36       C.8. Weitere Aspekte bezüglich Gadolinium                                           44
   C.1. Kontrastmittel-Extravasate                            36       C.9. Sicherheit von bariumhaltigen Röntgenkontrastmitteln45
  C.2. Pulmonale Wirkungen iodhaltiger                                  C.10. Kontrastmittel bei Kindern                                                    46
       Röntgenkontrastmittel37
                                                                        C.11. Off-Label-Einsatz von Kontrastmitteln                                         46
  C.3. Wirkung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel auf
       Blut und Endothel                                      37   D. Fragebögen/Musterbriefe                                                              47
                                                                       D.1. Beispiel eines geeigneten Schreibens für den
    C.3.1.   Thrombose                                        37
                                                                            Patienten zur Konsultation beim Allergologen:                                   47
    C.3.1.1.	 Iodhaltige Kontrastmittel                       37
                                                                        D.2. Fragebogen vor Gabe eines iodhaltigen Röntgen-
    C.3.2.   Sichelzellanämie                                 38            kontrastmittels – vom zuweisenden Arzt auszufüllen. 49
    C.3.2.1. 	Iodhaltige Röntgenkontrastmittel                38       D.3.    Fragebogen vor Gabe eines gadoliniumhaltigen
    C.3.2.2. 	Gadoliniumhaltige Kontrastmittel                38               Kontrastmittels – vom zuweisenden Arzt
  C.4. Kontrastmittel und Katecholamin-produzierende                            auszufüllen.
       Tumoren (Phäochromozytom und Paragangliom)             39               

  C.5. Schwangerschaft und Stillzeit                          39   E. Anhang                                                                               51
  C.6. Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und
       klinischen Tests                                       40
  C.7. Weitere Aspekte bezüglich Gadolinium                   42
    C.7.1.   Gadoliniumretention im Gehirn                    42
    C.7.1.1. 	Nachweis                                        42
    C.7.1.2. 	Merkmale                                        42
    C.7.1.3. 	Zusammenhang mit gadoliniumhaltigen
              Kontrastmitteln                                 42
    C.7.2.   Gadoliniumretention in Knochen, Leber und Haut   43
    C.7.2.1. 	Nachweis                                        43   Bitte beachten: CMSC Leitlinien sind, soweit möglich, evidenzbasiert. Bei ungenügender
                                                                    Datenlage basieren die Empfehlungen auf einem klinischen Konsens des Komitees.
    C.7.2.2. 	Merkmale                                        43   Einige CMSC-Leitlinien können von den Fachinformationen der Produkte (SPC, Label) und/oder
                                                                    von Leitlinien einzelner Länder und radiologischer Gesellschaften abweichen.
    C.7.3.   Verunreinigung der Umwelt durch Gadolinium       43
                                                                    Rechtlicher Hinweis: Das CMSC Komitee und die Autoren der CMSC-Leitlinie Version 10.0 sind
                                                                    nicht für die Inhalte der übersetzten Versionen verantwortlich.
Terminologie: Kontrastmittel und
   Röntgenkontrastmittel

   Bei einem Kontrastmittel handelt es sich um eine Substanz, welche
   unabhängig von der Modalität den Bildkontrast verändert. Dieser
   allgemein gehaltene Begriff kann sowohl für Röntgen-, MRT- als auch
   Ultraschall-Kontrastmittel verwendet werden.

   Unter Röntgenkontrastmittel versteht man eine Substanz, die
   den Kontrast in Röntgenbildern ändert, indem sie die Transmission
   des Röntgenstrahls moduliert. Dieser Begriff sollte deswegen nur
   im Zusammenhang mit Kontrastmitteln verwendet werden, die beim
   Röntgen eingesetzt werden, z.B. iodhaltige Kontrastmittel, bariumhaltige
   Kontrastmittel, Luft oder Kohlendioxid.

10 Terminologie: Kontrastmittel und Röntgenkontrastmittel                    Terminologie: Kontrastmittel und Röntgenkontrastmittel 11
A.      Allgemeine unerwünschte                                           Merke:
           Wirkungen                                                         • Anfänglich milde Symptome können in schwere Reaktionen
                                                                               übergehen.
   A.1.    Akute unerwünschte Wirkungen                                      • Nicht alle Symptome, die innerhalb einer Stunde nach
                                                                               Kontrastmittelgabe auftreten, sind unerwünschte Wirkungen auf das
   Definition: Eine Nebenwirkung, die innerhalb von einer Stunde nach          Kontrastmittel.
   Kontrastmittelgabe auftritt.
                                                                             • Die Angst des Patienten kann Symptome nach Kontrastmittelgabe
   Nach Gabe iod- und gadoliniumhaltiger Kontrastmittel sowie nach Gabe        hervorrufen (Lalli-Effekt).
   von Ultraschall-Kontrastmitteln werden die gleichen unerwünschten         • Nach Einführung eines neuen Kontrastmittels wird tendenziell häufiger
   Wirkungen beobachtet. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten
                                                                               über unerwünschte Wirkungen berichtet (Weber-Effekt).
   derartiger unerwünschter Wirkungen ist nach iodhaltigen Kontrastmitteln
   am größten und nach Ultraschall- Kontrastmitteln am geringsten.

   Einteilung                                                                A.1.1. Akute unerwünschte Wirkungen iod- und
   Akute unerwünschte Wirkungen sind entweder allergieartig, Hypersen-              gadoliniumhaltiger Kontrastmittel
   sitivitätsreaktionen oder chemotoxische Reaktionen. Die allergieartigen   Merke: Retrospektive Studien zur Inzidenz akuter unerwünschter
   Wirkungen können, müssen aber nicht, einer echten IgE-vermittelten        Wirkungen tendieren dazu, diese nur unzureichend zu erfassen und sind
   Allergie entsprechen.                                                     daher in ihrer Aussagekraft limitiert.

                              Grad (Ring                                     Risikofaktoren für akute unerwünschte Wirkungen
   Art der  Allergieartig/
                              und Messmer             Chemotoxisch           Von Patientenseite         In der Anamnese aufgetretene:
   Reaktion Hypersensitivität
                              Klassifikation)
                                                                                                        • Moderate oder schwere akute
   Mild     Leichte Urtikaria Grad 1                  Übelkeit/geringes                                    unerwünschte Wirkungen (siehe
            Leichter Juckreiz Grad 1                  Erbrechen                                            Einteilung oben) auf iod- oder
            Erythem           Grad 1                  Wärme-/Kältegefühl                                   gadoliniumhaltige Kontrastmittel.
                                                      Angstgefühl                                       • Behandlungsbedürftiges Asthma.
                                                      Selbstlimitierende                                • Behandlungsbedürftige Allergien.
                                                      vasovagale
                                                      Reaktion
   Moderat     Deutlich sichtbare   Grad 1            Vasovagale
               Urtikaria                              Reaktion
               Leichter             Grad 2
               Bronchospasmus
               Gesichts-/           Grad 2
               Larynxödem
   Schwer      Hypotensiver         Grad 3            Arrhythmien
               Schock                                 Zerebraler
               Atemstillstand       Grad 4            Krampfanfall
               Herzstillstand       Grad 4

12 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                                 Allgemeine unerwünschte Wirkungen 13
Von                       a) iodhaltig:                                  A.1.2. Akute unerwünschte Wirkungen gadoliniumhaltiger
   Kontrastmittelseite       • Hoch-osmolare ionische                              Kontrastmittel (nicht organspezifisch)
                                Röntgenkontrastmittel.                      Die einzuleitenden Maßnahmen bei akuten Nebenwirkungen sind
                             • Die Inzidenz akuter Reaktionen bei nicht-    identisch bezüglich der Gabe iod- und gadoliniumhaltiger Kontrastmittel
                                ionischen niedrig-osmolaren und nicht-      sowie nach Gabe von Ultraschall-Kontrastmitteln.
                                ionischen iso-osmolaren Kontrastmitteln
                                ist vergleichbar.
                             • Es gibt keine unterschiedliche Inzidenz      A.1.2.1. Seien Sie bei jedem Patienten auf eine akute
                                akuter unerwünschter Wirkungen in                     unerwünschte Wirkung vorbereitet
                                der Gruppe der nicht-ionischen niedrig-
                                osmolaren Kontrastmittel.                   Medikamente und Instrumente der ersten Wahl, die für einen Notfall im
                                                                            Untersuchungsraum bereitgehalten werden sollten:
                             a) gadoliniumhaltig:
                             • Das Nebenwirkungsrisiko hängt nicht von
                                der Osmolalität des Kontrastmittels ab:
                                Die verwendeten Dosierungen sind so         Sauerstoff
                                niedrig, dass die osmolare Ladung sehr      Adrenalin 1:1.000
                                gering ist.                                 H1-Antihistaminikum zur Injektion
                             • Es gibt keine unterschiedliche Inzidenz      Atropin
                                akuter unerwünschter Wirkungen in           ß2-Agonist Dosier-Inhalator
                                der Gruppe der gadoliniumhaltigen,
                                extrazellulären Kontrastmittel.             Infusionsflüssigkeiten – Kochsalz- oder Ringerlösung
   So lässt sich das Risiko akuter unerwünschter Wirkungen iod- und         Antikonvulsive Medikamente (Diazepam)
   gadoliniumhaltiger Kontrastmittel reduzieren                             Blutdruckmessgerät
   Für alle Patienten        • Verwendung nicht-ionischer iodhaltiger       Beatmungsmaske
                                Röntgenkontrastmittel.
   Bei Patienten mit         • Alternative Verfahren diskutieren, bei
   erhöhtem Risiko (siehe       denen kein iodhaltiges Kontrastmittel der   • Reanimationsausrüstung sollte in der Abteilung vorhanden sein.
   Risikofaktoren)              gleichen Klasse benötigt wird.
                                                                            • Die Telefonnummern des krankenhauseigenen Reanimationsteams
                             • Einsatz eines anderen Kontrastmittels,         sollten im Untersuchungsraum ausgelegt sein.
                                falls der Patient bereits früher
                                Nebenwirkungen auf ein bestimmtes           • Medizinisches und technisches Personal sollten regelmäßig geschult
                                Kontrastmittel entwickelt hat,                werden hinsichtlich der Behandlung akuter unerwünschter Wirkungen
                                vorzugsweise nach Rücksprache mit             und Reanimation.
                                einem Allergologen.                         • Materialien zur Blutentnahme zur Bestimmung von Tryptase und
                             • Eine Prämedikation ist nicht nötig, da         Histamin griffbereit halten.
                                die klinische Evidenz für die Wirksamkeit   • Patienten sollten nach einer Kontrastmittelgabe für 30 min
                                einer Prämedikation limitiert ist.            medizinisch qualifiziert überwacht werden.
   So lässt sich das Risiko akuter unerwünschter Wirkungen iod- und
   gadoliniumhaltiger Kontrastmittel reduzieren
   Für alle Patienten        • Bereithaltung von Medikamenten und           A.1.2.2. Einfache Leitlinien für die Ersttherapie akuter
                                Geräten für den Notfall (siehe A.1.2.1).             unerwünschter Wirkungen für alle Kontrastmittel
                             • Überwachung des Patienten in der             Tritt eine akute unerwünschte Wirkung auf, sollte nach folgenden
                                Radiologie für 30 Minuten nach              Zeichen geschaut werden:
                                Kontrastmittelgabe.

14 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                                 Allgemeine unerwünschte Wirkungen 15
• Hauterythem, Urtikaria (Patienten zur Inspektion des gesamten         Larynxödem
     Köpers ausziehen).                                                    1. Sauerstoffmaske (6-10 l/min).
   • Übelkeit, Erbrechen.                                                  2. Adrenalin (1:1.000) intramuskulär: Erwachsene 0,5 ml (0,5 mg).
                                                                              Bei Bedarf wiederholen.
   • Blutdruckabfall, Pulsunregelmäßigkeiten.                                 Pädiatrische Patienten: 6-12 Jahre: 0,3 ml (0,3 mg) intramuskulär.
   • Atemnot, Bronchospasmus (zur Verifizierung der Diagnose ist eine         		 < 6 Jahre: 0,15 ml (0,15 mg) intramuskulär.
     Auskultation unerlässlich).
                                                                           Hypotonie
                                                                           Alleinige Hypotonie
   Übelkeit/Erbrechen                                                      1. Beine des Patienten hochlagern.
   Vorübergehend: Unterstützende Maßnahmen                                 2. Sauerstoffmaske (6-10 l/min).
   Heftig, anhaltend: Geeignete Antiemetika erwägen                        3. Infusion von Flüssigkeit: Zügig Kochsalz- oder Ringerlösung,
                                                                              bis zu 2 Litern.
   Merke: Bei Anaphylaxie kann heftiges Erbrechen auftreten.               4. Bei Nichtansprechen: Adrenalin 1:1.000, 0,5 ml (0,5 mg)
                                                                              intramuskulär. Bei Bedarf wiederholen.
   Urtikaria
                                                                           Pädiatrische Patienten: 6-12 Jahre: 0,3 ml (0,3 mg) intramuskulär.
   Vereinzelt, vorübergehend: Unterstützende Maßnahmen einschließlich      		                      < 6 Jahre: 0,15 ml (0,15 mg) intramuskulär.
   Überwachung
   Vereinzelt, anhaltend oder generalisiert oder Angioödem:                Vasovagale Reaktion (Hypotonie und Bradykardie)
   Adäquate intramuskuläre oder intravenöse Gabe eines H1-                 1. Beine des Patienten hochlagern.
   Antihistaminkum erwägen. Benommenheit und/oder Hypotonie können         2. Sauerstoffmaske (6-10 l/min).
   auftreten. Nach Antihistaminikagabe sollte das Führen von Fahrzeugen    3. Atropin 0,6-1,0 mg intravenös, bei Bedarf nach 3-5 Minuten
   sowie das Bedienen von Maschinen aus versicherungsrechtlichen              wiederholen, maximale Gesamtdosis 3 mg (0,04 mg/kg) bei
   Gründen vermieden werden.                                                  Erwachsenen. Bei pädiatrischen Patienten 0,02 mg/kg intravenös
                                                                              (max. 0,6 mg pro Injektion), bei Bedarf wiederholen bis maximal 2 mg
                                                                              Gesamtdosis.
   Bronchospasmus
                                                                           4. Infusion von Flüssigkeit: Zügig Infusion von Kochsalz- oder
   1. Sauerstoffmaske (6-10 l/min).
                                                                              Ringerlösung, bis zu 2 Litern.
   2. ß2-Agonist Dosier-Inhalator (2-3 tiefe Inhalationen).
                                                                           5. Falls der Patient nicht auf diese Behandlung ansprechen sollte, sind
   3. Adrenalin (1:1.000):
                                                                              Maßnahmen wie bei einer Anaphylaxie zu ergreifen.
   Bei normalem Blutdruck:
                                                                           Generalisierte anaphylaktoide Reaktion
   Intramuskulär: 1:1.000, 0,1-0,3 ml (0,1-0,3 mg) [bei KHK und älteren
                                                                           1. Reanimationsteam verständigen.
   Patienten eine geringere Dosis wählen].
                                                                           2. Falls erforderlich Atemwege absaugen.
   Bei pädiatrischen Patienten: zwischen 6-12 Jahren 50% der Dosis eines
                                                                           3. Bei Hypotonie Beine des Patienten hochlagern.
   Erwachsenen und bei pädiatrischen Patienten unter 6 Jahren 25% der
                                                                           4. Sauerstoffmaske (6-10 l/min).
   Dosis eines Erwachsenen. Bei Bedarf wiederholen.
                                                                           5. Adrenalin1:1000, 0,5ml (0,5mg) intramuskulär bei Erwachsenen.
   Bei niedrigem Blutdruck:
                                                                             Bei Bedarf wiederholen.
   intramuskulär: 1:1.000, 0,5 ml (0,5 mg).
   Pädiatrische Patienten: 6-12 Jahre: 0,3 ml (0,3 mg) intramuskulär.      Pädiatrische Patienten: 6-12 Jahre: 0,3 ml (0,3 mg) intramuskulär.
                            < 6 Jahre: 0,15 ml (0,15 mg) intramuskulär.    		                      < 6 Jahre: 0,15 ml (0,15 mg) intramuskulär.
                                                                           6. Infusion von Flüssigkeit (z.B. Kochsalz- oder Ringerlösung),
                                                                              bis zu 2 Litern.

16 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                                 Allgemeine unerwünschte Wirkungen 17
7. H1-Blocker, z.B. Diphenhydramin 25-50 mg intravenös.
                                                                               • Gilt gegenwärtig als Best Practice.

   A.1.2.3. Nach einer moderaten oder schweren akuten
            unerwünschten Reaktion auf ein Kontrastmittel                      A.1.4. Extravaskuläre Verabreichung von iodhaltigen
                                                                                      Röntgenkontrastmitteln
   Allergietest durchführen                                                    Besteht die Gefahr von Eindringen in den Blutkreislauf durch Absorption
                                                                               oder eine Gefäßschädigung, gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen
   • 1 und 2 Stunden nach Kontrastmittelgabe sollte eine Blutentnahme          wie bei intravaskulärer Gabe.
     zur Bestimmung von Histamin und Tryptase erfolgen, und falls sich der
     Patient noch im Krankenhaus aufhält auch nach 24 Stunden.
   • Innerhalb von 6 Monaten nach der Reaktion Überweisung an einen            A.1.5. Verabreichung von iodhaltigen
     Spezialisten für Allergologie zur Durchführung eines Hauttestes.                 Röntgenkontrastmitteln beim nüchternen Patienten
     Prick- und Intradermaltests sollten zum Ausschluss einer
                                                                               Die Empfehlung, dass Patienten vor intravenöser Kontrastmittelgabe
     tatsächlichen Kontrastmittelallergie und zur Kreuzreaktion mit anderen
                                                                               nüchtern sein sollten, stammt aus der Zeit als hoch-osmolare
     Kontrastmitteln verwendet werden.
                                                                               iodhaltige Röntgenkontrastmittel verabreicht wurden, welche häufig zu
   • Ein Vorschlag für ein geeignetes Überweisungsschreiben zur                Erbrechen führten. Eine Nahrungskarenz ist vor Applikation von niedrig-
     allergologischen Vorstellung findet sich in Kapitel D dieser Leitlinie.   osmolaren nicht-ionischen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln oder von
                                                                               gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln nicht erforderlich.
   Dokumentation unerwünschter Reaktion
   • Vermerk des Kontrastmittelnamens und der -dosierung sowie der Art
     der Reaktion und der ergriffenen Maßnahmen in der Patientenakte.
   • Dokumentation der o.g. Informationen im klinikinternen Register für
     unerwünschte Reaktionen.
   • Wenn die Reaktion schwerwiegend oder ungewöhnlich ist, sollte diese
     der nationalen Behörde für Pharmakovigilanz gemeldet werden.

   A.1.2.4. Überprüfung der Behandlungsprotokolle
   Radiologen und ihr Team sollten die Behandlungsprotokolle regelmäßig
   (z.B. alle 12 Monate) besprechen, damit im Ernstfall jede Maßnahme
   schnell und sicher durchgeführt werden kann. Fachwissen, Übung
   und Vorbereitung sind wichtige Voraussetzungen, um unerwünschte
   Wirkungen von Kontrastmitteln sicher und effektiv zu behandeln.

   A.1.3. Dokumentation der akuten unerwünschten
          Wirkungen
   • Klinische Beobachtungen zeigen, dass dies für den Patienten
     angenehmer zu sein scheint.
   • Durch Reduktion der Viskosität könnte sich das Risiko einer
     Röntgenkontrastmittel-Extravasation verringern.
   • Kann die Häufigkeit allgemeiner unerwünschter Wirkungen reduzieren,
     auch wenn dazu nur wenige Daten vorliegen.

18 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                                    Allgemeine unerwünschte Wirkungen 19
A.2.   Späte unerwünschte Wirkungen                               Empfehlungen                Patienten, die schon einmal eine
                                                                                                 Röntgenkontrastmittelreaktion hatten oder
   Definition           Eine späte unerwünschte Wirkung                                          mit Interleukin-2 therapiert werden, sollten
                        auf intravaskulär verabreichtes                                          informiert werden, dass Spätreaktionen an
                        iodhaltiges Röntgenkontrastmittel, liegt                                 der Haut möglich sind und beim Auftreten
                        definitionsgemäß vor, wenn die Reaktion                                  ein Arzt aufgesucht werden sollte.
                        eine Stunde bis eine Woche nach
                        Kontrastmittelgabe auftritt.                                             Epi- und Intrakutantests können dabei
   Reaktionen           Hautreaktionen, die ähnlich aussehen wie                                 helfen, eine späte Hautreaktion auf
                        von anderen Medikamenten verursachte                                     Röntgenkontrastmittel zu bestätigen
                        Ausschläge. Makulopapulöses Exanthem,                                    und Kreuzreaktionen mit anderen
                        Erythem, Schwellung und Juckreiz sind am                                 Kontrastmitteln aufzudecken.
                        häufigsten. Die meisten Hautreaktionen
                        sind nur gering bis moderat ausgeprägt und                               Um ein erneutes Auftreten zu verhindern,
                        selbst-limitierend.                                                      sollte ein anderes Röntgenkontrastmittel
                                                                                                 gewählt werden als jenes, welches
                        Es sind eine Reihe von Spätsymptomen                                     erstmalig eine unerwünschte Wirkung
                        nach Röntgenkontrastmittelgabe                                           ausgelöst hat. Substanzen, die eine
                        beschrieben (z.B. Übelkeit, Erbrechen,                                   Kreuzreaktion im Hauttest gezeigt haben,
                        muskuloskelettale Schmerzen, Fieber),                                    sollten vermieden werden.
                        viele von ihnen sind aber nicht durch das
                        Röntgenkontrastmittel verursacht.                                        Eine medikamentöse Prophylaxe wird im
                                                                                                 Allgemeinen nicht empfohlen.
   Risikofaktoren für   • Frühere späte unerwünschte Reaktion
   Hautreaktionen          auf Kontrastmittel.
                                                                     Merke: Späte Hautreaktionen, wie sie nach iodhaltigen
                        • Therapie mit Interleukin-2.                Röntgenkontrastmitteln auftreten können, sind bisher nach Anwendung
                        • Anwendung nicht-ionischer Dimere.          von gadoliniumhaltigen und Ultraschall-Kontrastmitteln nicht beschrieben
   Behandlung           Symptomatisch und wie bei                    worden.
                        Hautreaktionen, die durch andere
                        Medikamente verursacht wurden, z.B.
                        Antihistaminika, topische Steroide und
                        Emulsionen.

20 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                          Allgemeine unerwünschte Wirkungen 21
A.3.   Sehr späte unerwünschte Wirkungen                                 A.3.2. Sehr späte unerwünschte Wirkungen auf
                                                                                   gadoliuniumhaltige Kontrastmittel: Nephrogene
   Definition: Eine unerwünschte Wirkung, die für gewöhnlich frühestens
   eine Woche nach Kontrastmittelgabe auftritt.
                                                                                   Systemische Fibrose (NSF)
                                                                            Die Diagnose Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) sollte nur gestellt
                                                                            werden, wenn die klinischen und histopathologischen Kriterien des Yale
   Reaktionstyp
                                                                            NSF Registers zutreffen (J Am Acad Dermatol 2011; 65:1095-1106). Ein
   Iodhaltige Röntgenkontrastmittel   Thyreotoxikose.                       möglicher Zusammenhang zwischen einer Nephrogenen Systemischen
   Gadoliniumhaltige Kontrastmittel   Nephrogene Systemische Fibrose.       Fibrose und gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln wurde erstmalig 2006
                                                                            diskutiert.

                                                                            Diagnose                   Die Diagnose Nephrogene Systemische
                                                                                                       Fibrose (NSF) sollte nur gestellt
   A.3.1. Sehr späte unerwünschte Wirkungen auf iodhaltige
                                                                                                       werden, wenn die klinischen und
          Röntgenkontrastmittel: Thyreotoxikose                                                        histopathologischen Kriterien des Yale
                                                                                                       NSF Registers zutreffen (J Am Acad
   Risikopatienten            • Unbehandelter Morbus Basedow                                           Dermatol 2011; 65:1095-1106). Ein
                                (Graves-Krankheit).                                                    möglicher Zusammenhang zwischen einer
                              • Struma multinodosa und                                                 Nephrogenen Systemischen Fibrose und
                                Schilddrüsenautonomie, besonders bei                                   gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln wurde
                                Älteren und/oder in Iodmangelgebieten.                                 2006 hergestellt.
   Keine Risikopatienten      Normale Schilddrüsenfunktion.                 Klinisches                 Beginn: Vom Tag der Kontrastmittelgabe bis
   Empfehlungen               • Keine Anwendung iodhaltiger                 Erscheinungsbild           2-3 Monate danach. Manchmal auch erst
                                Röntgenkontrastmittel bei                                              Jahre nach der Exposition.
                                manifester Hyperthyreose                                               Erste Symptome: Schmerzen, Juckreiz,
                              • Bei Patienten mit dem Risiko einer                                     Schwellung und Erythem der Haut.
                                Thyreotoxikose kann die TSH-                                           Normalerweise an den Beinen beginnend.
                                Bestimmung sinnvoll sein.                                              Spätere Symptome: Fibrotisch verdickte
                              • Bei ausgewählten Hochrisikopatienten                                   Haut und subkutanes Gewebe sowie
                                kann eine Prophylaxe durch einen                                       Kontrakturen an den Extremitäten können
                                Endokrinologen durchgeführt werden.                                    auftreten. Fibrosierung innerer Organe, z.B.
                              • Risikopatienten sollten nach                                           Muskulatur, Zwerchfell, Herz, Leber, Lungen,
                                Röntgenkontrastmittelinjektion                                         kann ebenfalls auftreten.
                                engmaschig von einem Endokrinologen                                    Eine ausgeprägte Beteiligung innerer
                                überwacht werden.                                                      Organe kann zum Tode führen.
                              • Intravenöse cholangiographische
                                Röntgenkontrastmittel sollten bei           Risikofaktoren
                                Risikopatienten nicht verabreicht werden.   Von Patientenseite         • Eingeschränkte Nierenfunktion,
                                                                                                         insbesondere bei eGFR
                                                                                                         < 15 ml min/1,73 m2).
                                                                                                       • Dialysepatienten.

22 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                                Allgemeine unerwünschte Wirkungen 23
Von                     • Gadodiamid war für die meisten             Mittleres NSF-Risiko
   Kontrastmittelseite       gemeldeten NSF Fälle verantwortlich.
                                                                        Kontrastmittel          Gadobenat-Dimeglumin (Multihance®)
                           • NSF trat ebenfalls nach Gabe von
                                                                                                  Ligand: Ionisches lineares Chelat
                             Gadopentetat-Dimeglumin und
                                                                                                  (BOPTA)
                             Gadoversetamid auf.
                                                                                                Gadoxetat Dinatriumsalz (Primovist®)
                           • Das Risiko steigt mit zunehmender
                             Kontrastmittelmenge, dennoch kann                                    Ligand: Ionisches lineares Chelat (EOB-
                             eine NFS bereits nach einmaliger Gabe                                DTPA)
                             auftreten.                                 Empfehlungen            • Die EMA gibt an, dass Kontrastmittel
   Geschätzte Inzidenz     • 3-18 % nach Gabe von Gadodiamid.                                     mit mittlerem Risiko (Multihance®,
   von Patienten           • 0,1-1 % nach Gabe von Gadopentetat-                                  Primovist®) lediglich für hepatobiliäre
   mit schwerem              Dimeglumin.                                                          Untersuchungen zugelassen sind.
   Nierenversagen                                                                               • Die CMSC unterstützt diese Empfehlung.

   Gadoliniumhaltige Kontrastmittel                                     Niedriges NSF-Risiko
   Risiko-Einteilung (basierend auf Laborwerten) und Empfehlungen       Kontrastmittel          Gadobutrol (Gadovist®)
                                                                                                  Ligand: Nicht-ionisches zyklisches Chelat
                                                                                                  (BT-DO3A)
   Höchstes NSF-Risiko                                                                          Gadoterat-Meglumin (Dotarem® und
   Kontrastmittel          Gadodiamid (OmniscanTM)                                              Generika)
                             Ligand: Nicht-ionisches lineares Chelat                              Ligand: Ionisches zyklisches Chelat
                             (DTPA-BMA)                                                           (DOTA)
                           Gadopentetat-Dimeglumin (Magnevist®)                                   Gadoteridol (ProHance®)
                             Ligand: Ionisches lineares Chelat (DTPA)                             Ligand: Nicht-ionisches zyklisches Chelat
                           Gadoversetamid (OptiMark®)                                             (HP-DO3A)
                             Ligand: Nicht-ionisches lineares Chelat
                             (DTPA-BMEA)                                Empfehlungen            • Diese Substanzen sollten mit VORSICHT
   Empfehlungen            • Die European Medicines Agency (EMA)                                  eingesetzt werden bei Patienten mit
                             hat den Gebrauch aller intravenösen                                  GFR < 30 ml/min/1,73m². Es sollten
                             Kontrastmittel mit hohem Risiko                                      mindestens sieben Tage zwischen zwei
                             unterbunden (Omniscan™, Magnevist®)                                  Injektionen liegen.
                             und der Zulassungsinhaber hat                                      • Schwangere: Die Substanzen können zur
                             OptiMark® vom europäischen Markt                                     Gewinnung essentieller diagnostischer
                             genommen.                                                            Informationen eingesetzt werden.
                           • Die EMA gibt an, dass Magnevist® für                               • Stillende Frauen: Die Milch aus
                             Arthrographien eingesetzt werden kann.                               den ersten 24 Stunden nach
                           • Das CMSC unterstützt diese                                           Kontrastmittelgabe muss nicht
                             Empfehlung.                                                          zwangsläufig verworfen werden, aber die
                                                                                                  Patientin kann mit dem Arzt besprechen,
                                                                                                  ob sie dies wünscht.
                                                                                                • Die Bestimmung der Nierenfunktion
                                                                                                  (eGFR) ist nicht zwingend erforderlich.

24 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                                          Allgemeine unerwünschte Wirkungen 25
Empfehlungen für alle   • Niemals einem Patienten eine                   B.        Renale unerwünschte Wirkungen
   Patienten                 medizinisch notwendige MRT-
                             Untersuchung vorenthalten.
                                                                                      (Kontrastmittel-assoziierte akute
                           • Immer die niedrigste                                     Nierenschädigung, PC-AKI)
                             Kontrastmitteldosierung wählen, die für        Definition:
                             eine diagnostische Bildgebung ausreicht.       Von einer Kontrastmittel-assoziierten akuten Nierenschädigung (PC-AKI)
                           • Immer Name und Dosierung des                   spricht man, wenn das Serum-Kreatinin (SKrea) innerhalb von 48-72
                             verwendeten Kontrastmittels in der             Stunden nach intravaskulärer Kontrastmittelgabe um ≥ 0,3 mg/dl (oder
                             Patientenakte vermerken.                       ≥ 26,5 μmol/l) oder um ≥ 1,5-fache des Referenzwertes ansteigt.
                                                                            Bei intraarterieller Injektion mit renalem first-pass Effekt erreicht das
                                                                            Kontrastmittel die Nierenarterien in unverdünnter Form, dazu zählen
                                                                            Verabreichungen in das linke Herz, die thorakale oder suprarenale
                                                                            abdominelle Aorta sowie die Nierenarterien.
                                                                            Bei intraarterieller Injektion mit renalem second-pass Effekt erreicht
                                                                            das Kontrastmittel die Nierenarterien nach Verdünnung in entweder
                                                                            der Lungen- oder peripheren Zirkulation, dazu zählen Injektionen über
                                                                            das rechte Herz, die Pulmonalarterie, die Karotiden, die Sublkavia, die
                                                                            Koronararterien, die Viszeralarterien oder die infrarenalen Arterien.

                                                                            B.1.      Messung der Nierenfunktion
                                                                            • Die Bestimmung der errechneten Glomerulären Filtrationsrate (eGFR)
                                                                               ist die empfohlene Methode zur Einschätzung der Nierenfunktion vor
                                                                               einer Kontrastmittelgabe.
                                                                            • Bei Erwachsenen ≥ 18 Jahre wird die Verwendung der CKD-EPI Formel
                                                                               empfohlen
                                                                            eGFR (ml/min/1,73 m2) =
                                                                            Frauen SKrea ≤ 62 µmol/l:       144 x (sCr / 62)-0,329 x 0,993Alter
                                                                            Frauen SKrea > 62 µmol/l:       144 x (sCr / 62)-1,209 x 0, 993Alter
                                                                            Männer SKrea ≤ 80 µmol/l: 141 x (sCr / 80)-0,411 x 0, 993Alter
                                                                            Männer SKrea > 80 µmol/l: 141 x (sCr / 80)-1,209 x 0, 993Alter
                                                                            (SKrea in µmol/l; Alter in Jahren)
                                                                             Alle Formeln x 1,159 bei afro-amerikanischer Abstammung.
                                                                            • Bei Kindern empfiehlt sich zur Berechnung der eGFR die
                                                                              überarbeitete Schwartz Formel
                                                                            eGFR (ml/min/1,73 m2) = 36,5 × Körpergröße / SKrea
                                                                            (SKrea in µmol/l; Körpergröße in cm)

                                                                            Merke: Weder Serum- noch Plasma-Kreatinin ist ein verlässlicher
                                                                            Indikator für die Nierenfunktion, eine eingeschränkte Nierenfunktion
                                                                            kann bei Verwendung dieser Parameter übersehen werden.

26 Allgemeine unerwünschte Wirkungen                                   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   27
B.2.    Renale unerwünschte Wirkungen iodhaltiger                                                B.2.1. Untersuchungsbedingungen
             Röntgenkontrastmittel
                                                                                                      Elektive Untersuchung
     Risikofaktoren für PC-AKI
     Von Patientenseite              • eGFR unter 45 ml/min/1,73 m2                                   Messung der Nierenfunktion
                                       vor intraarterieller Röntgenkontrast-                          • Messung der eGFR vor intravaskulärer Gabe iodhaltiger
                                       mittelgabe mit renalem first-pass Effekt                         Röntgenkontrastmittel
                                       oder bei Patienten einer Intensivstation.
                                     • eGFR unter 30 ml/min/1,73 m2                                   Entweder
                                       vor Gabe eines intravenösen oder                               (a) bei allen Patienten
                                       intraarteriellen Röntgenkontrastmittels
                                       mit renalem second-pass Effekt.                                oder
                                     • Bekanntes oder vermutetes akutes                               (b) bei Patienten mit bekannter
                                       Nierenversagen.                                                      - Nierenerkrankung (eGFR < 60 ml/min/1,73 m2)
     Untersuchungsbedingt            • Intraarterielle Röntgenkontrastmittelgabe                            - Nierenoperation
                                       mit renalem first-pass Effekt.                                       - Proteinurie
                                                                                                            - Hypertonie
                                     • Große Mengen eines intraarteriellen                                  - Hyperurikämie
                                       Kontrastmittels mit renalem first-pass                               - Diabetes mellitus
                                       Effekt.
                                     • Hoch-osmolare Röntgenkontrastmittel.                           • Zeitpunkt der eGFR Bestimmung
                                     • Mehrfache Röntgenkontrastmittelgabe                                 - Innerhalb von 7 Tagen vor Röntgenkontrastmittelgabe
                                       innerhalb von 48-72 Stunden.                                          bei Patienten mit akuten Erkrankungen, einer akuten
                                                                                                             Verschlechterungen einer chronischen Erkrankungen oder
                                                                                                             hospitalisierten Patienten.
                                                                                                           - Innerhalb von 3 Monaten vor Kontrastmittelgabe bei allen
                                                                                                             anderen Patienten.

                                                                                                      Notfall-Untersuchung
                                                                                                      Soweit möglich Risiko-Patienten (siehe oben) identifizieren:
                                                                                                      • eGFR bestimmen, wenn die Untersuchung ohne Risiken für den
                                                                                                        Patienten solange aufgeschoben werden kann, bis das Ergebnis
                                                                                                        vorliegt.
                                                                                                      • Kann die eGFR nicht ermittelt werden, sollte man sich bei
                                                                                                        intraarterieller Gabe mit renaler Exposition im first pass so weit wie
                                                                                                        möglich nach dem Protokoll für Patienten mit einer eGFR unter
                                                                                                        45 ml/min/1,73 m² richten.
                                                                                                      • Für die intravenöse Gabe oder die intraarterielle Gabe mit renaler
                                                                                                        Exposition im second pass sollte man sich so weit wie möglich nach
                                                                                                        dem Protokoll für Patienten mit einer eGFR unter 30 ml/min/1,73 m²
                                                                                                        richten. Beides gilt in Abhängigkeit von der klinischen Fragestellung.

28   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   29
B.2.2. Vor der Untersuchung                                                                       Notfall-Untersuchung

     Elektive Untersuchung                                                                             Risiko-Patienten                 • Eine alternative Untersuchungsmethode
                                                                                                       (siehe oben)                       erwägen, bei der kein iodhaltiges
     Risiko-Patienten                • Eine alternative Untersuchungsmethode                                                              Röntgenkontrastmittel eingesetzt wird.
     (siehe oben)                      erwägen, bei der kein iodhaltiges                                                                • Frühzeitiger Beginn einer Volumen-
                                       Röntgenkontrastmittel eingesetzt wird                                                              expansion vor Röntgenkontrastmittelgabe
                                     • Die intravenöse Gabe von Kochsalz                                                                  (siehe elektive Untersuchung).
                                       oder Natriumbikarbonat zur präventiven
                                       Volumenexpansion sind gleichwertige
                                       Verfahren zur prophylaktischen Hydrierung.                     B.2.3. Zum Zeitpunkt der Untersuchung
                                     • Bei intravenöser und intraarterieller
                                       Röntgenkontrastmittelapplikation mit                            Alle Patienten                   • Niedrig- oder iso-osmolares
                                       renalem second-pass Effekt sollte der                                                              Röntgenkontrastmittel einsetzen.
                                       Patient entweder (a) mit intravenöser                                                            • Die niedrigste Kontrastmitteldosierung
                                       1,4%iger Natriumbikarbonatlösung                                                                   wählen, die für ein diagnostisches
                                       (alternativ 154 mmol/l in 5%iger                                                                   Ergebnis ausreicht.
                                       Dextroselösung): 3 ml/kg/h über 1 Stunde                                                         • Bei intraarterieller Röntgenkontrastmittel-
                                       vor Röntgenkontrastmittelgabe oder (b)                                                             applikation mit renalem first-pass
                                       mit intravenöser 0,9%iger Kochsalzlösung                                                           Effekt sollte entweder das Verhältnis
                                       1ml/kg/h über 3-4 Stunden vor und 4-6                                                              Röntgenkontrastmitteldosierung (in
                                       Stunden nach der Untersuchung hydriert                                                             Gramm Iod) / absolute eGFR (in ml/
                                       werden.                                                                                            min/1,73m²) < 1.1 oder das Verhältnis
                                     • Bei intraarterieller Röntgenkontrastmittel-                                                        Röntgenkontrastmittelvolumen
                                       applikation mit renalem first-pass                                                                 (in ml) / eGFR (in ml/
                                       Effekt sollte der Patient entweder                                                                 min/1,73m2) < 3.0 sein, falls eine
                                       (a) mit intravenöser 1,4%iger                                                                      Röntgenkontrastmittelkonzentration von
                                       Natriumbikarbonatlösung (alternativ 154                                                            350 mg/ml verwendet wird.
                                       mmol/l in in 5%iger Dextroselösung):
                                       3 ml/kg/h über 1 Stunde vor gefolgt
                                       von 1 ml/kg/h über 4-6 Stunden
                                       nach Kontrastmittelgabe oder (b) mit                           B.2.4. Nach der Untersuchung
                                       intravenöser 0,9%iger Kochsalzlösung 1
                                       ml/kg/h über 3-4 Stunden vor und 4-6                            Risiko-Patienten                 • Ggf. Fortführen der präventiven
                                       Stunden nach der Untersuchung hydriert                                                             Hydrierung (siehe Protokolle).
                                       werden.                                                                                          • eGFR 48 Stunden nach Röntgenkontrast-
                                     • Der behandelnde Arzt sollte die präventive                                                         mittelgabe bestimmen.
                                       Volumenexpansion bei Patienten mit                                                               • Falls nach 48 Stunden die Diagnose
                                       schwerer kongestiver Herzinsuffizienz                                                              einer PC-AKI gestellt wird, sollte der
                                       (NYHA Stadium 3-4) oder bei Patienten mit                                                          Patient für mindestens 30 Tage klinisch
                                       terminaler Niereninsuffizienz (eGFR < 15                                                           überwacht und die eGFR in regelmäßigen
                                       ml/min/1,73 m²) individuell anpassen.                                                              Abständen bestimmt werden.
                                     • Eine alleinige orale Hydrierung - zur
                                       präventiven Volumenexpansion wird nicht                        Merke: Bisher gibt es keine medikamentöse Prophylaxe (mit Statinen,
                                       empfohlen.                                                     renalen Vasodilatatoren, Rezeptor-Antagonisten endogener vasoaktiver
                                                                                                      Substanzen oder zytoprotektiven Wirkstoffen), die Patienten nachweislich
                                                                                                      vor einer Kontrastmittel-assoziierten akuten Nierenschädigung (PC-AKI)
                                                                                                      schützen.

30   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   31
B.2.5. Patienten mit Multiplem Myelom                                                            B.4.      Patienten mit Diabetes mellitus, die Metformin
     • Patienten mit Multiplem Myelom und normaler Nierenfunktion haben
                                                                                                                einnehmen
       kein erhöhtes PC-AKI-Risiko, vorausgesetzt sie sind gut hydriert und
       es werden niedrig- oder iso-osmolare iodhaltige Röntgenkontrastmittel                          B.4.1. Iodhaltige Kontrastmittel
       eingesetzt.
                                                                                                      1. Patienten mit einer eGFR > 30 ml/min/1,73 m2 ohne Anhalt für
     • Patienten mit Multiplem Myelom haben häufig eine eingeschränkte
                                                                                                         PC-AKI, welche entweder intravenös oder intraarteriell Röntgenkontrast-
       Nierenfunktion und dann ein erhöhtes PC-AKI-Risiko.
                                                                                                         mittel mit renalem second-pass Effekt erhalten sollen: Metformin kann
     • Patienten mit Multiplem Myelom haben häufig eine Hyperkalzämie;                                   normal eingenommen werden.
       welche das Risiko einer Nierenschädigung erhöhen kann. Korrektur
                                                                                                      2. Bei Patienten
       der Hyperkalzämie vor Röntgenkontrastmittelgabe sollte mit einem
       Hämatologen besprochen werden.                                                                    (a) mit einer eGFR < 30 ml/min/1,73 m2, welche intravenös oder
                                                                                                         intraarteriell Röntgenkontrastmittel mit renalem second-pass Effekt
     • Die Bestimmung einer Bence Jones Proteinurie vor
                                                                                                         erhalten sollen,
       Röntgenkontrastmittelgabe ist nicht erforderlich.
                                                                                                         (b) die intraarterielles Röntgenkontrastmittel mit renalem first-pass
                                                                                                         Effekt erhalten
     B.3.    Renale unerwünschte Wirkungen gadoliniumhaltiger                                            oder
             Kontrastmittel                                                                              (c) mit AKI: soll Metformin ab dem Zeitpunkt der Röntgenkontrast-
     MR-Untersuchungen                                                                                   mittelapplikation abgesetzt werden.
     • Das PC-AKI-Risiko ist sehr gering, wenn das gadoliniumhaltige                                  Falls sich innerhalb von 48 Stunden nach Röntgenkontrastmittelgabe
       Kontrastmittel in zugelassenen Dosen eingesetzt wird.                                          die Nierenfunktion nicht signifikant verändert hat, kann die
     • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Empfehlungen der                          Metformineinnahme wieder begonnen werden.
       ESUR-Leitlinien für NSF (Kapitel A.3.2.) beachten.
     Röntgenuntersuchungen                                                                            B.4.2. Gadoliniumhaltige Kontrastmittel
     • Gadoliniumhaltige Kontrastmittel sind bei Röntgenuntersuchungen                                Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen notwendig, wenn
       nicht zugelassen.                                                                              Diabetiker, die Metformin einnehmen, ein gadoliniumhaltiges
     • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR                                         Kontrastmittel bekommen, da das Risiko einer PC-AKI sehr gering ist.
       < 60 ml/min/1,73 m2) sollten gadoliniumhaltige Kontrastmittel bei
       Röntgenuntersuchungen sollten nicht angewendet werden.
     • In Dosierungen, die zu einer vergleichbaren Röntgenschwächung führen,
                                                                                                      B.5.      Dialyse und Kontrastmittelgabe
       sind gadoliniumhaltige Kontrastmittel nephrotoxischer als iodhaltige                           Alle Kontrastmittel, ob iod- und gadoliniumhaltig, können durch eine
       Röntgenkontrastmittel.                                                                         Hämodialyse oder eine Peritonealdialyse entfernt werden. Trotzdem
                                                                                                      fehlt bisher eine Evidenz dafür, dass die Hämodialyse Patienten mit
                                                                                                      eingeschränkter Nierenfunktion vor einer Kontrastmittel-induzierten
                                                                                                      Nephropathie oder einer Nephrogenen Systemischen Fibrose schützt.
                                                                                                      Bei allen Patienten sollte eine osmotische und eine Überladung mit
                                                                                                      Flüssigkeit vermieden werden. Zur Vermeidung eines NSF-Risikos
                                                                                                      siehe A.3.2.

32   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   33
Merke: Gadoliniumhaltige Kontrastmittel schwächen Röntgenstrahlen
     Dialyse-Patienten
                                                                                                      sehr gut ab und können im CT, bei Exkretion in den Harntrakt,
     Hämodialyse                     Iodhaltige Kontrastmittel                                        missinterpretiert werden. Zur Untersuchung des Abdomens sollten
                                     • Eine Abstimmung des Zeitpunktes der                            kontrastmittelgestützte CT-Untersuchungen zeitlich vor MRT-Unter-
                                       Röntgenkontrastmittelinjektion mit der                         suchungen mit Kontrastmittel erfolgen. Bei Untersuchungen von Lunge
                                       Hämodialysesitzung ist nicht erforderlich.                     und Gehirn können sowohl CT als auch MRT zuerst durchgeführt werden.
                                     • Eine zusätzliche Hämodialyse zur
                                       Röntgenkontrastmittelelimination ist
                                       nicht notwendig.                                               B.7.      Wie lange sollte in der Routinediagnostik der
                                                                                                                zeitliche Abstand zwischen zwei Untersuchungen
                                     Gadoliniumhaltige Kontrastmittel
                                     • Es wird empfohlen, die Kontrastmittelgabe
                                                                                                                mit iodiodhaltigem Röntgenkontrastmittel betragen?
                                       mit dem Hämodialysezeitpunkt                                   1. Patienten mit normaler oder moderat verringerter Nierenfunktion
                                       abzustimmen.                                                      (GFR > 30 ml/min/1,73 m2)
                                     • Nach der Kontrastmittelgabe sollte so früh                        75 % des iodhaltigen Röntgenkontrastmittels werden binnen
                                       wie möglich eine Hämodialyse durchgeführt                         4 Stunden nach Kontrastmittelgabe ausgeschieden. Es sollten
                                       werden.                                                           4 Stunden zwischen den Untersuchungen mit iodhaltigen
     Kontinuierliche                 Iodhaltige Kontrastmittel                                           Röntgenkontrastmitteln liegen.
     ambulante                       • Eine Hämodialyse zur Kontrastmittel-                           2. Patienten mit hochgradig eingeschränkter Nierenfunktion
     Peritonealdialyse                 elimination ist nach iodhaltigen                                  (GFR < 30ml/min/1,73 m2)
     (CAPD)                            Röntgenkontrastmitteln nicht notwendig.                           Es sollte ein Abstand von 48 Stunden zwischen zwei Applikationen
                                     Gadoliniumhaltige Kontrastmittel                                    iodhaltiger Röntgenkontrastmittel liegen.
                                     • Die Notwendigkeit einer Hämodialyse sollte                     3. Dialysepatienten
                                       mit dem überweisenden Arzt besprochen                             Falls es eine Restdiurese gibt, sollte zwischen zwei Applikationen
                                       werden.                                                           iodhaltiger Kontrastmittel ein Abstand von mindestens 48 Stunden
                                                                                                         liegen.

     B.6.    Ist bei Routineuntersuchungen die Gabe iod- und                                          B.8.      Wie lange sollte in der Routinediagnostik der
             gadoliniumhaltiger Kontrastmittel am selben Tag                                                    zeitliche Abstand zwischen zwei Untersuchungen
             unbedenklich?                                                                                      mit gadoliniumhaltigem Kontrastmittel betragen?
     Aus Effizienzgründen kann es vorkommen, dass am selben Tag iod- und
                                                                                                      1. Patienten mit normaler oder moderat verringerter Nierenfunktion
     gadoliniumhaltige Kontrastmittel für kontrastmittelgestütze CT-und MRT-
                                                                                                         (GFR > 30 ml/min/1,73 m2)
     Untersuchen gegeben werden.
                                                                                                      		 75 % des gadoliniumhaltigen Kontrastmittels werden binnen 4
     Um das Risiko einer Nephrotoxizität zu minimieren, empfiehlt sich folgendes:                        Stunden nach Kontrastmittelgabe ausgeschieden. Es sollten 4
                                                                                                         Stunden zwischen den Untersuchungen mit gadoliniumhaltigen
     1. Patienten mit normaler oder moderat verringerter Nierenfunktion                                  Kontrastmitteln liegen.
        (GFR > 30 ml/min/1,73 m2)
                                                                                                      2. Patienten mit hochgradig eingeschränkter Nierenfunktion
        75 % sowohl iod- als auch gadoliniumhaltiger Kontrastmittel werden
                                                                                                         (GFR < 30ml/min/1,73 m2) oder mit Dialyse
        binnen 4 Stunden nach Kontrastmittelgabe ausgeschieden. Es
        sollten 4 Stunden zwischen der Gabe von iod- und gadoliniumhaltigen
                                                                                                          Es sollte ein Abstand von 7 Tagen zwischen der Gabe
        Kontrastmitteln liegen.
     2. Patienten mit hochgradig eingeschränkter Nierenfunktion                                           gadoliniumhaltiger Kontrastmittel liegen.
        (GFR < 30ml/min/1,73 m2 oder Dialysepflicht)

     Es sollte ein Abstand von 7 Tagen zwischen der Gabe von iod- und
     gadoliniumhaltiger Kontrastmittel liegen.

34   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   Renale unerwünschte Wirkungen (Kontrastmittel-assoziierte akute Nierenschädigung, PC-AKI)   35
C.     Verschiedenes                                                C.2.   Pulmonale Wirkungen iodhaltiger
                                                                              Röntgenkontrastmittel
   C.1.   Kontrastmittel-Extravasate
                                                                       Unerwünschte               • Bronchospasmus.
   Art der Schäden         • Die meisten Schäden sind gering.          Wirkungen an der           • Erhöhung des pulmonalen
                           • Schwere Schäden beinhalten                Lunge                        Gefäßwiderstands.
                             Hautulzerationen, Weichteilnekrosen und                              • Lungenödem.
                             Kompartmentsyndrom.
                                                                       Hochrisiko-Patienten       • Asthma in der Anamnese.
                                                                                                  • Pulmonale Hypertonie in der Anamnese.
   Risikofaktoren                                                                                 • Beginnende Herzinsuffizienz.
   Von technischer Seite   • Einsatz eines Power-Injektors.            Unerwünschte               • Einsatz niedrig- oder iso-osmolarer
                           • Schwierige Injektionslokalisationen       Wirkungen an der             Röntgenkontrastmittel.
                             (untere Extremität oder kleine distale    Lunge reduzieren           • Hohe Röntgenkontrastmitteldosen
                             Venen).                                                                vermeiden.
                           • Hohes Röntgenkontrastmittelvolumen.
                           • Hoch-osmolares Röntgenkontrastmittel.
                           • Hoch-visköses Röntgenontrastmittel.       C.3.   Wirkung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel auf Blut
   Von Patientenseite      • Kommunikationsschwierigkeiten.                   und Endothel
                           • Brüchige oder vorgeschädigte Venen.
                           • Arterielle Insuffizienz.                  C.3.1. Thrombose
                           • Eingeschränkte lymphatische und/oder
                             venöse Drainage.
                           • Adipositas.                               C.3.1.1.	 Iodhaltige Kontrastmittel
   Risikoreduktion         • Intravenöse Techniken sollten immer
                             sorgfältig durchgeführt werden –          Die klinisch wichtige unerwünschte Wirkung iodhaltiger
                             ausreichende Kanülengröße, geeignete      Röntgenkontrastmittel auf Blut und Endothel ist die Thrombose.
                             Vene für die notwendige Flussrate         Folgendes ist bekannt:
                             während der Injektion beachten.           • Alle Röntgenkontrastmittel haben antikoagulatorische Eigenschaften,
                           • Der Einsatz von Kanülen mit                 insbesondere ionische Kontrastmittel.
                             Seitenöffnungen sollte erwogen werden.    • Hoch-osmolare ionische Röntgenkontrastmittel können eine
                           • Testinjektion mit Kochsalzlösung.           Thrombose durch Endothelschädigung verursachen, insbesondere bei
                           • Einsatz nicht-ionischer iodhaltiger         venösen Untersuchungen.
                             Röntgenkontrastmittel.                    • Medikamente und interventionelle Instrumente, die das
   Behandlung              • Die Dokumentation des Extravasates          thromboembolische Risiko während einer Untersuchung
                             durch ein Röntgenbild, eine CT oder         reduzieren, minimieren das Ausmaß unerwünschter
                             eine MRT-Untersuchung der betroffenen       Röntgenkontrastmittelwirkungen.
                             Region kann hilfreich sein.
                           • Meist reicht eine konservative
                             Behandlung                                Leitlinien
                             ◦◦ Hochlagern der Extremitäten            • Eine sorgfältige angiographische Technik ist zwingend erforderlich,
                             ◦◦ Eispackungen                             sie ist die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung thromboembolischer
                             ◦◦ Sorgfältige Überwachung                  Komplikationen.
                           • Bei Verdacht auf schwere Schäden,         • Für diagnostische und interventionelle angiographische
                             sollte eine chirurgische Vorstellung        Untersuchungen, inklusive Phlebographie, sollten niedrig- oder iso-
                             erfolgen.                                   osmolare Röntgenkontrastmittel verwendet werden.

36 Verschiedenes                                                                                                          Verschiedenes 37
C.3.2. Sichelzellanämie                                                   C.4.   Kontrastmittel und Katecholamin-produzierende
                                                                                    Tumoren (Phäochromozytom und Paragangliom)
   C.3.2.1. Iodhaltige Röntgenkontrastmittel
                                                                             Vorbereitung
   • Hoch-osmolare iodhaltige Röntgenkontrastmittel können bei Patienten            a) Vor intravenöser Kontrastmittelgabe (iod- oder
     mit Sichelzellanämie die roten Blutkörperchen sichelzellartig                     gadoliniumhaltige): sind keine speziellen
     verformen, was zu einer Hämolyse und Verstopfung der kleinen                      Vorbereitungsmaßnahmen notwendig.
     Gefäße führen kann.
                                                                                    b) Vor intraarterieller Gabe eines iodhaltigen
   • Niedrig- oder iso-osmolare iodhaltige Röntgenkontrastmittel führen                  Röntgenkontrastmittels: α- und ß-adrenerge Blockade mit
     bei Patienten mit Sichelzellanämie nicht zu mehr unerwünschten                      oralen Medikamenten unter Beobachtung des überweisenden
     Wirkungen als in einer normalen Population.                                         Arztes wird empfohlen.

   Leitlinien                                                                Geeignete Kontrastmittel
   • Niedrig- und iso-osmolare iodhaltige Röntgenkontrastmittel einsetzen.         Iodhaltige: Nicht-ionische Substanzen.
   • Patienten vor Röntgenkontrastmittelgabe hydrieren.                            Gadoliniumhaltige: Alle Substanzen.

   C.3.2.2. Gadoliniumhaltige Kontrastmittel
                                                                             C.5.   Schwangerschaft und Stillzeit
   • Gadoliniumhaltige Kontrastmittel werden in niedriger Dosierung
     gegeben als iodhaltige Röntgenkontrastmittel. Dadurch ist die                                  Iodhaltige Röntgen-     Gadoliniumhaltige
     osmolare Ladung geringer und die Osmolalität des Kontrastmittels                               kontrastmittel          Kontrastmittel
     meist nicht problematisch.                                              Schwangerschaft        a) Schwangeren         b) Wenn eine
   • Bisher gibt es keine Berichte zur unerwünschten Verformung der roten                              sollte nur in           zwingende
     Blutzellen nach gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln.                                               Ausnahmefällen,         Indikation für eine
                                                                                                       wenn eine               kontrastverstärkte
                                                                                                       radiologische           MRT besteht, sollte
   Leitlinien
                                                                                                       Untersuchung            Schwangeren nur
   • Es kann jedes gadoliniumhaltige Kontrastmittel eingesetzt werden.
                                                                                                       wirklich notwendig      die kleinstmögliche
   • Eine besondere Vorbereitung ist nicht erforderlich.                                               ist, iodhaltiges        Dosis eines
                                                                                                       Kontrastmittel          makrozyklischen
                                                                                                       gegeben werden.         gadoliniumhaltigen
                                                                                                                               Kontrastmittels
                                                                                                    b) Hat eine               (siehe A.3.2.
                                                                                                       Schwangere              Kontrastmittel
                                                                                                       iodhaltiges             mit mittlerem und
                                                                                                       Röntgen-                niedrigem NSF-
                                                                                                       kontrastmittel          Risiko,) verabreicht
                                                                                                       bekommen, sollte        werden.
                                                                                                       beim Neugeborenen
                                                                                                       innerhalb der      b) Hat eine
                                                                                                       ersten Woche nach     Schwangere
                                                                                                       der Geburt die        gadoliniumhaltiges
                                                                                                       Schilddrüsen-         Kontrastmittel
                                                                                                       funktion überprüft    bekommen, sind
                                                                                                       werden.               keine Tests bei
                                                                                                                             dem Neugeborenen
                                                                                                                             erforderlich.

38 Verschiedenes                                                                                                                Verschiedenes 39
Stillzeit                Mütter können            Stillen kann          Laborchemische Proben in der Routinediagnostik
                            nach Gabe eines          nach Gabe eines
                                                                           Empfehlung               • Vorzugsweise Urin- und Blutproben vor
                            iodhaltigen Röntgen-     makrozyklischen
                                                                                                      Administration eines Kontrastmittels
                            kontrastmittels          gadoliniumhaltigen
                                                                                                      abnehmen
                            unverändert weiter       Kontrastmittels
                            stillen.                 fortgesetzt werden.                            • Bei Patienten mit normaler
                                                                                                      Nierenfunktion kann bei Bedarf 4
   Schwangere oder          Siehe renale             Keine
                                                                                                      Stunden nach Kontrastmittelgabe eine
   Stillende mit            unerwünschte             gadoliniumhaltigen
                                                                                                      Blutentnahme erfolgen.
   eingeschränkter          Wirkungen (B.2.).        Kontrastmittel
                            Es müssen                anwenden.                                      • Bei Patienten mit reduzierter
   Nierenfunktion                                                                                     Nierenfunktion (eGFR
                            keine weiteren
                            Vorsichtsmaßnahmen                                                        < 45 ml/min/1,73 m2) sollten
                            für den Fetus oder                                                        Blutentnahmen so lange wie möglich
                            Neugeborenen                                                              nach Kontrastmittelgabe hinausgezögert
                            berücksichtigt werden.                                                    werden.
                                                                                                    • Sammelurin sollte für 24 Stunden
                                                                                                      unterbleiben.
   C.6.   Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und                                              • Die Effekte eines Kontrastmittels auf
          klinischen Tests                                                                            die Laborauswertungen können je nach
                                                                                                      Auswertmethode differieren.
   Generelle                   Medikamentenanamnese des Patienten
   Empfehlungen                berücksichtigen.                            Isotopen-Untersuchungen und/oder Behandlungen
                               Sorgfältige Dokumentation der               Schilddrüse            Patienten, die mit radioaktivem Iod
                               Kontrastmittelgabe (Zeit, Dosierung,                               therapiert werden, sollten mindestens zwei
                               Name).                                                             Monate vorher kein Röntgenkontrastmittel
                               Kontrastmittel dürfen nicht mit anderen                            bekommen haben.
                               Wirkstoffen in Schläuchen oder Spritzen                            Eine Isotopen-Bildgebung der
                               vermischt werden.                                                  Schilddrüse sollte zwei Monate nach
   Wirkstoffe, die besonders beachtet werden müssen                                               Röntgenkontrastmittelgabe wenn möglich
                                                                                                  unterbleiben.
   Metformin                   Siehe Kapitel über renale unerwünschte
                               Wirkungen (B.4)                             Knochen, Erythrozyten- Iodhaltiges Röntgenkontrastmittel
                                                                           Markierung             sollte mindestens 24 Stunden vor einer
   Nephrotoxische              Das Absetzen nephrotoxischer                                       geplanten Isotopen-Untersuchung nicht
   Medikamente                 Medikamente vor Kontrastmittelgabe ist                             mehr gegeben werden.
     Cyclosporin               nicht zwingend notwendig.
     Cisplatin
     Aminoglykoside
     Nichtsteroidale
     antiinflammatorische
     Medikamente (NSAD)
   ß-Blocker                   ß-Blocker können die Behandlung eines
                               Bronchospasmus und das Ansprechen auf
                               Adrenalin beeinträchtigen.
   Interleukin-2               Siehe Kapitel über späte unerwünschte
                               Wirkungen (A.2).

40 Verschiedenes                                                                                                           Verschiedenes 41
C.7.   Weitere Aspekte bezüglich Gadolinium                              C.7.2. Gadoliniumretention in Knochen, Leber und Haut

   C.7.1. Gadoliniumretention im Gehirn                                     C.7.2.1. Nachweis
                                                                            Voraussetzung sind Biopsie und Gewebeanalyse.

   C.7.1.1. Nachweis                                                        C.7.2.2. Merkmale
   • Erkennbar als Regionen erhöhter Signalintensität in den tiefen         • Das Auftreten ist unabhängig von der Nierenfunktion.
     zerebralen Kerngebieten in nativen T1 gewichteten MRT-Sequenzen.       • Kann bei jedem Kontrastmittel vorkommen, dennoch lagern
   • Der Zusammenhang zwischen diesen Veränderungen und                       sich größere Mengen nach Gabe von nichtionischen-linearen
     gadoliniumhaltigen Kontrastmittel wurde zuerst 2014 berichtet.           Kontrastmitteln ab.
                                                                            • Kann nicht durch MRT nachgewiesen werden.
                                                                            • Die abgelagerte Menge ist gering, jedoch größer als im Gehirn.
   C.7.1.2. Merkmale
                                                                            • Ablagerungen in Knochen und Leber rufen keine klinischen Symptome
   • Die Signalveränderungen sind nicht spezifisch und können ebenfalls       hervor.
     bei Mangan, Eisen, Calcium, etc. auftreten.                            • Kutane Ablagerungen verursachen rote Hautplaques, welche
   • MRT ist zur Detektion von Gadolinium im Gehirn weniger sensitiv als      Ähnlichkeit zu denen der NSF aufweisen.
     eine Gewebeuntersuchung nach Biopsie.                                  • Von NSF abgesehen, sind die klinischen Auswirkungen von
   • Es ist nicht bekannt, ob das abgelagerte Gadolinium chelatiert ist.      Ablagerungen in Knochen, Leber und Haut unbekannt.
   • Bisher wurden keine neurologischen Symptome beschrieben.
   • Die klinische Signifikanz dieser Veränderungen ist bislang unklar.
   • Alle Studien waren retrospektiv.                                       C.7.3. Verunreinigung der Umwelt durch Gadolinium
   • Das Auftreten ist unabhängig von der Nierenfunktion.                   • Der Einsatz gadoliniumhaltiger Kontrastmittel im MRT führte dazu,
                                                                              dass Gadolinium die Umwelt über Abwasser erreicht.
                                                                            • Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Gadolinium-Konzentrationen in
   C.7.1.3. Zusammenhang mit gadoliniumhaltigen                               Oberflächen- und Leitungswasser gering, jedoch ist bei zunehmendem
            Kontrastmitteln                                                   Einsatz gadoliniumhaltiger Kontrastmittel mit einem Anstieg zu
                                                                              rechnen.
   • Hohe Signalintensitäten in den tiefen zerebralen Kerngebieten wurden
                                                                            • Die Einflüsse von Gadolinium auf die Umwelt sind noch nicht bekannt,
     im MRT nach Gabe aller linearen gadoliniumhaltigen Kontrastmittel
                                                                              doch es gibt Bedenken, dass es zu einer Gadolinium-Anreicherung in
     beschrieben, jedoch nicht nach Gabe makrozyklischer Präparate.
                                                                              menschlichem Gewebe beitragen könnte.
   • In Hirngewebsuntersuchungen konnte Gadolinium nach Gabe
                                                                            • Um ein mögliches Risiko zu minimieren, sollte der Gadolinium-Spiegel
     aller gadoliniumhaltiger Kontrastmittel nachgewiesen werden, die
                                                                              im Wasser überwacht werden. Zudem werden in Kläranlagen bessere
     höchsten Konzentrationen fanden sich bei Patienten, die lineare
                                                                              Wasseraufbereitungen auf Basis von Umkehrosmosemembranen
     Präparate erhielten und die niedrigsten Konzentrationen nach Gabe
                                                                              benötigt (siehe Acta Radiol 2017, 58: 259-263).
     makrozyklischer Präparate.
   • Je höher die bisherige kumulative Dosis gadoliniumhaltiger
     Kontrastmittel, desto ausgedehnter waren die Areale mit hoher
     Signalintensität.
   • Die Retention tritt nur nach mehrmaliger Gabe auf.

42 Verschiedenes                                                                                                               Verschiedenes 43
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