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S Finanzgruppe Europa ist Zukunft Anregungen der Sparkassen-Finanzgruppe zu den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019
Inhalt 4 Grußwort von Helmut Schleweis 6 Europa braucht Wandel und Stabilität 8 Europa braucht Respekt und Vielfalt 10 Europa braucht Verantwortung und Eigenverantwortung 3
Grußwort entscheidend darauf ankommen, die Menschen auf dem Weg zum geeinten Europa mitzunehmen. Europa kann beweisen, dass Kreditinstitute in unter- schiedlichsten Rechtsformen erfolgreich sein können. Die Voraussetzung ist, dass dezentrale und gewachsene Strukturen respektiert werden, dass sich Regulatorik am Alltag der Menschen und dem Bedarf der örtlichen Wirt- schaft ausrichtet, und die EU auf diese Weise den Grund- satz der Subsidiarität lebt. Europaweit treten Sparkassen gemeinsam in der Euro- päischen Sparkassen- und Retailbankenvereinigung (ESBG) auf. Die ESBG hat ihre Anliegen mit Blick auf die Europawahl unter www.wsbi-esbg.org veröffentlicht. Sie beschreibt darin, wie regionale Banken und Sparkassen Sehr geehrte Leserinnen und Leser, den Zusammenhalt in Europa unterstützen können. mehr als 500 Millionen Bürger in der Europäischen Union Mit der vorliegenden Broschüre ergänzen wir dies um (EU) sind zwischen dem 23. und 26. Mai 2019 aufgerufen, Anregungen der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe. das Europäische Parlament zu wählen. Die EU sichert den Denn eine weiter erfolgreiche Sparkassenidee in Frieden, fördert den Austausch über Grenzen hinweg und Deutschland ist ein Beitrag zu einem sozialen, innovati- befördert wirtschaftlichen Wohlstand. Deshalb setzt sich ven und nachhaltigen Europa. die Sparkassen-Finanzgruppe für die europäische Inte- gration und für offene Märkte in der Welt ein. Wir wollen und können die Zukunft Europas positiv gestalten. Die Sparkassenidee vereint Kundenorientierung, lokale Verankerung und ein nachhaltiges Geschäftsmodell. In Helmut Schleweis, ganz Europa gibt es Sparkassen oder verwandte Kredit- Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes institute, die „retail, regional, responsible“ sind. Die Präsident der Europäischen Sparkassen- und Retailbanken- Sparkassen in Europa leben die Idee der Einheit in Viel- vereinigung falt. Diese Idee bietet gleichermaßen Platz für europäi- sche und regionale Lösungen. Denn bei der Weiterent- wicklung der Wirtschafts- und Währungsunion wird es 4
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Wandel und Stabilität Europa kann gute Rahmenbedingungen für ein langfris- Andernfalls droht eine Monopolisierung all jener Märkte, tiges wirtschaftliches Wachstum schaffen. Dies erfordert die nur über eine IT-Schnittstelle zu erreichen sind. verbesserte Abstimmungen der Wirtschafts- und Finanz- politiken, die strikte Anwendung der Konvergenzkriterien Jedes Unternehmen, das technologiegetriebene Finanz- sowie den Ausbau des Europäischen Stabilitätsmechanis- dienstleistungen erbringt, ist ein Fintech – unabhängig mus (ESM) zu einem Europäischen Währungsfonds. davon, ob eine Dienstleistung von einem Start-up oder von einem etablierten Kreditinstitut zur Verfügung ge- Um auch die Bürger Europas zu überzeugen, muss die EU stellt wird. Deshalb lehnt die Sparkassen-Finanzgruppe es viel deutlicher zeigen, dass sie da kraftvoll ist, wo europä- ab, regulatorische Lücken für Fintechs und Internetunter- ische Lösungen dringend gebraucht werden: etwa bei der nehmen zu schaffen oder bewusst zu tolerieren. Gleiche Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch Dienste gehören einheitlich geregelt, unabhängig davon, bei der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit. wer sie erbringt und wie sie erbracht werden. Digitale Vielfalt statt digitaler Dominanz Das digitale Ausforschen und Verkaufen von Kundendaten darf nicht privilegiert werden gegenüber Angeboten, die Die Internetwirtschaft ist geprägt durch wenige, global den Datenschutz der Kunden an die erste Stelle setzen. agierende digitale Plattformen. Diese Bigtechs haben Die Sparkassen-Finanzgruppe tritt auch für eine leistungs- mittlerweile eine Dominanz auf ihrem heimischen Markt gerechte Besteuerung für grenzüberschreitend tätige erreicht, die es ihnen nicht nur ermöglicht, leicht in zahl- Digitalfirmen ein. Nur so kann die heimische Wirtschaft reiche neue Märkte einzudringen, sondern diese auch wettbewerbsfähig bleiben. nach kurzer Zeit zu bestimmen. Es besteht die reale Ge- fahr einer Monopolisierung der gesamten Internetökono- Echter Wandel statt mehr Regulierung mie durch diese Konzerne. Zur Zukunftssicherung ist zudem erforderlich, mehr Damit die europäische Wirtschaft aufgrund der Dominanz Finanzmittel für eine nachhaltige Wirtschaft zu mobili- der chinesischen und US-amerikanischen Bigtechs nicht sieren. Mit ihrem regional verankerten und primär aufga- den Anschluss verliert, sollte das EU-Wettbewerbsrecht benorientierten Geschäftsmodell sind die Institute der dafür sorgen, dass Unternehmen auf nationaler/europäi- Sparkassen-Finanzgruppe dafür ein natürlicher Partner. scher Ebene im Digitalbereich leichter und enger zusam- Viele Sparkassen, die Landesbanken und die DekaBank menarbeiten dürfen. Nur so können europäische Unter- haben bereits geschäftsstrategische Schwerpunkte im nehmen eine Netzwerkgröße erreichen, die notwendig ist, Bereich Nachhaltigkeit gesetzt. Entscheidend für einen um im Wettbewerb mit außereuropäischen Bigtechs zu echten Wandel sind aber alle Branchen gleichermaßen. bestehen. Schließlich muss im Interesse eines regen Wett- Die Finanzwirtschaft kann diesen Prozess positiv beglei- bewerbs allen Wirtschaftsakteuren gleichermaßen Zu- ten. Sie darf dabei jedoch nicht über Gebühr mit regula- gang zu Plattformen und Schnittstellen gewährt werden. torischen Pflichten belastet werden. 6
Was uns wichtig ist: Betroffene Regulierungen Finanzmarktstabilität sichern Fintech-Aktionsplan der EU Sicherung der Finanzmarktstabilität beim Euro- Gruppenfreistellungsverordnung Clearing: Neugeschäfte sollten nach einer Übergangs- Verordnung zu Crowdfunding zeit innerhalb des EU-Rechtsrahmens abgewickelt Maßnahmenpaket der EU-Kommission zur Förderung werden. eines nachhaltigen Finanzwesens Eine Herauslösung der Aufsichtsfunktion aus der Taxonomie-Verordnung zur Bewertung der Klimaaus- Europäischen Zentralbank (EZB) lehnen wir ab. wirkungen eines Investments, Vorschlag zu Referenz werten für geringe CO²-Emissionen Digitalisierung fair gestalten Vorschlag zur Änderung der MiFID II (Präferenzabfrage Gleiche Regeln für gleiches Geschäft: Unterschiedli- zu nachhaltigen Anlagen in der Anlageberatung) che Maßstäbe in der Finanzmarktaufsicht für Fintechs Verordnung zur Offenlegung von Informationen über (Sandboxes) verzerren den Wettbewerb. nachhaltige Investitionen und Nachhaltigkeitsrisiken Die Giganten des Internets dürfen sich nicht verschlie- ßen. Eine Abschottung ihrer Infrastruktur bewirkt wett- bewerbsfreie Räume. Kreditinstitute gewähren Dritten (nach PSD 2) kostenlosen Zugang zu ihrer Infra- struktur. Sie müssen daher auch Zugang zu den für die Auslösung von digitalen Finanzdienstleistungen rele- vanten Schnittstellen der Bigtechs erhalten. Darüber hinaus bedarf es Erleichterungen für Koopera- tionen im Zahlungsverkehr/Digitalbereich. Nachhaltig ist mehr als „grün“ Eine Taxonomie zu nachhaltigen Investments sollte Kriterien der Langfristorientierung und der gesell- schaftlichen Verantwortung einbeziehen: Nachhaltig- keit umfasst nicht nur ökologische Aspekte. Der EU-Finanzsektor kann ein starker Akteur für nach- haltiges Wirtschaften werden. Mehr Nachhaltigkeit durch die besondere Förderung einzelner Finanzpro- dukte sowie zusätzliche Dokumentations- und Offen- legungspflichten der Finanzmarktteilnehmer erreichen zu wollen, ist aber der falsche Weg. 7
Respekt und Vielfalt Glaubwürdigkeit und Stabilität der EU beruhen auf Viel bestehenden Systeme. Eine vergemeinschaftete Einla- falt. Sie muss politisch gewollt sein und ermöglicht gensicherung (EDIS) bedeutet hingegen, dass Sparer mit werden. Diversität ist auch die Grundlage einer leis- ihren Sicherungsmitteln für unkalkulierbare Risiken eu- tungsfähigen und stabilen Finanzwirtschaft. Neben ropaweit haften müssten. Die Stabilität der Wirtschaft ist transeuropäisch ausgerichteten Geschäftsmodellen jedoch wesentlich davon abhängig, dass die Sparer auf sind deshalb regionale Institute und ein für den Kunden die Sicherheit ihrer Einlagen vertrauen. Sinnvollerweise spürbarer Wettbewerb unabdingbare Säulen eines wider- sind deshalb die jeweiligen nationalen Systeme der Ein- standsfähigen Finanzsystems. lagensicherung schon 2015 für alle EU-Länder einheit- lich ausgestaltet worden. „Better regulation“ heißt angemessene Regulierung EDIS würde die bewährte Institutssicherung der Spar- kassen untergraben. Diese sichert die Institute un- Es ist falsch, mit der Zielvorstellung eines einheitlichen tereinander ab und garantiert ihre hohe Bonität. Ein Marktes einseitig auf europäische Großbanken und da- Zwangstransfer dieser Mittel auf die EU-Ebene würde die hingehende Fusionen zu setzen. Lokal verankerte Kredit operativ selbstständige Institutssicherung unmöglich institute beleben die Märkte vor Ort. Sie sind nah an machen. Doch ein Europa, das sich einmischt, wo in na- den Menschen und an der Realwirtschaft. In der großen tionaler und regionaler Verantwortung die besseren Lö- Finanzkrise 2008 waren die Sparkassen ein wesentlicher sungen gefunden werden können, lehnen die Menschen Stabilitätsanker. Für eine stabile wirtschaftliche Entwick- immer vehementer ab. lung braucht es beides: europäische Großbanken und kleine, regionale Institute. Dass sich beides nicht aus- Vielfalt erhalten schließt, beweist ein Blick in die USA. Zur Bewahrung von Vielfalt gehört es ebenso, die Attrak- Für kleine und mittlere Banken ist der Fixkostenblock tivität des nationalen Girocard-Systems, das Verbraucher Regulierung bedrohlich. Er betrifft sie weit mehr als in- auch wegen seiner Datensicherheit schätzen, zu erhalten. ternational tätige Großbanken. Für Sparkassen ist der Auch im Bereich des Zahlungsverkehrs sollten für den Ver- regulatorische Aufwand einer der Gründe zu fusionieren. braucher neben den Kreditkarten und digitalen Plattformen Größere Einheiten gehen aber zulasten der regionalen Alternativen bestehen. Verankerung und Risikodiversifizierung im Finanzsys- tem. Darum gilt es Vielfalt zu fördern. Insgesamt gilt, dass Regulierung keine Marktstruktur- veränderungen herbeiführen darf, welche die Vielfalt der Gute Lösungen respektieren Finanzwirtschaft in Europa gefährden. Alle Geschäftsmo- delle haben ihre Berechtigung: das internationale Invest- Wir wollen ein Höchstmaß an Sicherheit für alle Spa- ment-Banking, privatrechtliche Bankiershäuser – und die rerinnen und Sparer in Europa – das leisten heute die kreditwirtschaftlichen Verbünde. 8
Was uns wichtig ist: Betroffene Regulierungen Proportionalität schaffen Eigenkapitalrichtlinie (CRD) In der EU müssen Proportionalität und eine Differen- Kapitaladäquanzverordnung (CRR) zierung nach Geschäftsmodellen zu Leitmotiven des Pläne zu einer vergemeinschafteten Einlagen aufsichtlichen und regulatorischen Handelns werden. sicherung (EDIS) Keine Wettbewerbsbenachteiligungen: Bei der Um- EBA-Governance-Leitlinien setzung von Basel III müssen alle Spielräume und EBA-Outsourcing-Leitlinien Möglichkeiten für Erleichterungen genutzt und die Verordnung zu Interbankenentgelten (MIF-VO) Besonderheiten des europäischen Bankenmarktes berücksichtigt werden. Institutssicherung erhalten Die nationalen Institutssicherungssysteme müssen bewahrt werden. Hierfür gilt es, die Sicherungsmittel dauerhaft in funktionsfähigen autonomen Systemen zu belassen. Die Institutssicherung der Sparkassen-Finanzgruppe bildet deren Arbeitsgrundlage und muss deshalb im bewährten Rahmen weiter betrieben werden können. Strukturmerkmale respektieren Bei der Ausgestaltung der Kapitalmarktunion sind kapitalmarktbasierte Finanzierungsmodelle und Kreditfinanzierungsmodelle gleich zu gewichten. Auch deshalb sind die Strukturelemente der kommu- nal getragenen und freien Sparkassen in Deutschland vollumfänglich durch die EU zu berücksichtigen. Die Beteiligung kommunaler Vertreter in Aufsichtsorga- nen der Sparkassen-Finanzgruppe hat sich bewährt und muss möglich bleiben. Nähe und Kenntnis örtlicher Be- sonderheiten sind nicht mit politischer Einflussnahme und Interessenkonflikten gleichzusetzen. 9
Verantwortung und Eigenverantwortung Europa ist keine Vollkaskoversicherung. Vor der gemein- Der europäische Verbraucherschutz hat sich vom Leitbild schaftlichen Verantwortung kommen deshalb die Eigen- des mündigen Bürgers weit entfernt. Die Papierberge, verantwortung, Hilfe zur Selbsthilfe und Subsidiarität. welche die EU im Namen des Verbraucherschutzes zu verantworten hat, sind weder zielführend noch betriebs- Risikoabbau hat Vorrang wirtschaftlich tragbar. Ein Beispiel sind die zusätzlichen vorvertraglichen Informationspflichten in Form der bis zu Die Bilanzen der 150 größten Banken Europas enthalten zehnseitigen Entgeltinformationen für jedes Privatkon- Risiken in Höhe von gut 748 Milliarden Euro (per 06/18 tomodell ergänzend zu bereits bestehenden nationalen EBA Risk Dashboard). Es sind Risiken aus Krediten, Regelungen zu Preisangaben und Preisvereinbarungen. die nicht mehr bedient werden – sogenannten Non- Performing-Loans (NPLs). Nahezu die Hälfte der Risiken Keine Selbstmandatierung erlauben konzentrieren sich auf nur drei Länder – Italien, Spanien und Griechenland. Die zunehmende Selbstmandatierung der europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) muss eingedämmt werden. Sie Solche Altlasten müssen in den Mitgliedsstaaten eigen- stellt eine Kompetenzüberschreitung dar, widerspricht verantwortlich abgebaut werden, bevor über weitere dem Willen des europäischen Gesetzgebers und führt zu Schritte zur Vertiefung der Bankenunion gesprochen praxisfernen Regelungen und hohen Lasten. Daneben wird. Eine Vergemeinschaftung der Einlagensicherung sollte die im Rahmen des ESA-Reviews angestrebte Kom- etwa bewirkt ohne hinreichenden und vorherigen Risi- petenzausweitung der ESAs mit Blick auf die Schaffung koabbau umfangreiche Transferzahlungen zwischen den administrativer Doppelstrukturen nur mit Augenmaß er- Bankensystemen der Länder. folgen. Und sie darf auch nicht zulasten der sachnäheren nationalen Aufsichten gehen. „Verbraucherschutz“ wird zur Last für Kunden Selbstmandatierung gibt es auch im geplanten „New Die Sparkassen-Finanzgruppe begrüßt das Ziel, mehr Deal for Consumers“. Er will Sammelklagen durch neues Transparenz für Anleger zu schaffen. Etliche Vorgaben EU-Recht ermöglichen. Ohne Auftrag der Betroffenen schießen aber weit über dieses Ziel hinaus. So verlangen könnten klagende Institutionen Schadensersatz ein- die neuen Vorgaben für Wertpapiergeschäfte (MiFID II und fordern – z. B. bei angenommenen „Streuschäden“. So PRIIPS) deutlich erweiterte Informationspflichten sowie entsteht eine Klageindustrie nach US-amerikanischem die Sprachaufzeichnung von Telefongesprächen. Nicht Vorbild. Um den Ausgleich bestimmbarer Kundenschä- jeder möchte, dass seine Telefonate mit Beratern aufge- den geht es nicht. zeichnet und jahrelang archiviert werden – aber „Nein sagen“ dürfen Kunden nicht. Viele fühlen sich deshalb be- vormundet und beschweren sich. 10
Was uns wichtig ist: Betroffene Regulierungen Risiken nachhaltig abbauen Maßnahmenpaket der Europäischen Kommission zum Bevor weiter an einer vergemeinschafteten europäi- Abbau notleidender Kredite schen Einlagensicherung (EDIS) gearbeitet wird, muss Insolvency II ein nachhaltiger Risikoabbau in den Bilanzen europäi- MiFID-II-Review scher Banken erfolgen. ESA-Review „New Deal for Consumers“ der EU-Kommission Regulierung prüfen Versicherungsvertriebsrichtlinie Übermaß und Fehlsteuerungen in der Regulierung Payment Accounts Directive (PAD) gehören auf den Prüfstand. Payment Services Directive 2 (PSD2) Beim MiFID-Review gehört die Pflicht zur Sprach- aufzeichnung auf den Prüfstand. Die Kunden sollten zudem auf schriftliche Vorabinformationen verzichten dürfen (Recht auf „Opt-out“), um eine Verzögerung der Orderprozesse zu vermeiden. Aufsichtskompetenzen fokussieren Gute Aufsicht muss eng an den jeweiligen Märkten er- folgen. Die Kompetenzen der europäischen Aufsichts- behörden (ESAs) dürfen nicht auf Kosten der BaFin ausgeweitet werden. Eine Ausweitung der Gebührenfinanzierung für die ESAs ist abzulehnen. In keinem Fall darf die Höhe des Finanzierungsanteils der EU-Kommission zur Disposi- tion stehen. Die in der PSD2 enthaltene Verpflichtung aller Kredit- institute, Drittdienstleistern den Zugriff auf ihre Infra- struktur und Kundendaten kostenlos zu ermöglichen, stellt ein Novum dar. In anderen Wirtschaftszweigen sind die Betreiber von Infrastrukturen berechtigt, z. B. Netzentgelte für die Bereitstellung und Weiterent- wicklung ihrer Infrastrukturen zu erheben. 11
Ansprechpartner Georg J. Huber Leiter der EU-Repräsentanz Telefon +32 274016-12 georg.huber@dsgv.de Dr. Friedrich Paulsen Politische Koordination/Parlamentskontakte Telefon +49 30 20225-5233 friedrich.paulsen@dsgv.de dsgv.de Impressum Verantwortlich Kommunikation und Medien Herausgeber Deutscher Sparkassen- und Giroverband Kontakt Charlottenstraße 47 Kommunikation und Medien 10117 Berlin Telefon +49 30 20225-5115 Telefon +49 30 20225-0 Telefax +49 30 20225-5131 Telefax +49 30 20225-250 Druck www.dsgv.de DCM Druck Center Meckenheim GmbH Bildnachweis istockphoto.com Titelbild: kamisoka, Seite 2: Adrian Hancu, Seite 5: ilbusca
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