Europäische Literaturtage 22. bis 25. Oktober 2015 - Politycki & Partner
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Europäische Literaturtage 2015 Donnerstag, 22.10.15 Literarische Soirée 1 19:30, Klangraum Krems Minoritenkirche Europa! Europa! Lesungen und Autorengespräche mit A.L. Kennedy (Glasgow), Anna Kim (Wien), Jamal Mahjoub (Barcelona) und Atiq Rahimi (Paris), Grischka Voss (Wien). Moderation: Gerwig Epkes (SWR2/Baden-Baden) Tickets um EUR 16,-/14,- erhältlich unter www.klangraum.at, tickets@noe-festival.at bzw. 02732/90 80 33 Freitag, 23.10.15 Symposium Teil 1 Die Ausgewanderten 09:00, Schloss zu Spitz Einlass und Registrierung 10:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Begrüßung von Walter Grond 10:15, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Die Ausgewanderten und die europäische Literatur Vortrag von A.L. Kennedy (Glasgow) Respons: Ilma Rakusa (Zürich) Moderation: Rosie Goldsmith (London) anschließende Diskussion 11:30 Kaffeepause
12:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Schreiben in der Fremde? Autorengespräch mit Lena Gorelik (München), Jamal Mahjoub (Barcelona), Najem Wali (Berlin). Moderation: Alexandra Büchler (Manchester) 13:30, Schloss zu Spitz Keller Mittagessen Symposium Teil 2 Literaturlandschaft Frankreich 15:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Der Weltroman Lesung und Autorengespräch mit Patrick Deville (Paris und Saint Nazaire) und Jürgen Ritte (Paris) anschließende Diskussion 16:30 Kaffeepause 17:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Wort und Bild Autorengespräch mit Marguerite Abouet (Paris) und Yvan Alagbé (Paris). Moderation: Christian Gasser (Luzern) anschließende Diskussion 18:30, Schloss zu Spitz Keller Abendessen Literarische Soirée 2 19:30, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Auswanderer Lesung und Autorengespräch mit Iman Humaydan (Paris) und Najem Wali (Berlin). Moderation: Gerwig Epkes (SWR2/Baden-Baden) Anmeldung für Nicht-Symposiums-TeilnehmerInnen unter anmeldung@noe-festival.at Eintritt frei! im Anschluß Schloss zu Spitz Keller Empfang der Gemeinde Spitz Musikalische Beiträge: Musikschule Wachau
Samstag, 24.10.15 Symposium Teil 3 Literarische Trends und Innovatives im digitalen Feld 09:00, Schloss zu Spitz Einlass und Registrierung 09:30, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Literarische Trends in Europa Einleitung und Moderation: Rosie Goldsmith (London) Diskussionsrunde mit Christian Gasser (Luzern), Eva Karadi (Budapest), Rainer Moritz (Hamburg), Renata Zamida (Ljubljana). 11:00 Kaffeepause 11:30, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Innovatives im digitalen Feld Einleitung und Moderation: Dirk Rumberg (München) Impuls: Rüdiger Wischenbart (Wien) Diskussionsrunde mit Jacques Pezet (Paris/Berlin), László Szabolcs (Budapest), Sam Sedgman (London). 13:30, Schloss zu Spitz Keller Mittagessen 15:15, Transfer Spitz > Krems Treffpunkt: Hotel-Restaurant Wachauerhof, Hauptstr. 15 16:00, Kino im Kesselhaus Krems Film: Stein der Geduld (F/D 2012, Regie: Atiq Rahimi) Anschließend Autorengespräch mit Iman Humaydan (Paris) und Atiq Rahimi (Paris) Tickets um EUR 7,50 für Nicht-Symposiums-TeilnehmerInnen unter www.kinoimkesselhaus.at bzw. 02732/90 80 00 18:30, Transfer Krems > Spitz Treffpunkt: Bushaltestelle vor ARTE Hotel Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23 19:00, Schloss zu Spitz Keller Abendessen
Literarische Soiree 3 20:00, Schloss zu Spitz Europäische Literatur und Spitzer Weine Stationen-Lesungen und Weinverkostungen mit Spitzer Winzern AutorInnen: Marguerite Abouet (Paris), Yvan Alagbé (Paris), Patrick Deville (Paris und Saint Nazaire), Lena Gorelik (München), Ilma Rakusa (Zürich), Najem Wali (Berlin). Moderation: Wilhelm Droste (Budapest), Rainer Moritz (Hamburg), Jürgen Ritte (Paris), Peter Zimmermann (Wien) Tickets um EUR 16,- für Nicht-Symposiums-TeilnehmerInnen unter www.klangraum.at, tickets@ noe-festival.at bzw. 02732/90 80 33 Sonntag, 24.10.15 Symposium Teil 4 10:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Resümee Gerwig Epkes (SWR2/Baden-Baden) und Rosie Goldsmith (London) Literarische-musikalische Matinee 12:00, Schloss zu Spitz Renaissancesaal Catch-Pop String-Strong (Wien) und Richard Schuberth (Wien) Tickets um EUR 16,- für Nicht-Symposiums-TeilnehmerInnen unter klangraum.at, tickets@noe-festival.at bzw. 02732/90 80 33 22. bis 25.10.2015 ELit Online ELit Feuilleton www.literaturhauseuropa.eu Blogs von Peter Zimmermann (Wien) und Sam Sedgman (London) 22. bis 25.10.2015 ELit Live Video-Livestreams In Kooperation mit FH St. Pölten & www.okto.tv
ELit LITERATURHAUS EUROPA Europäische Literaturtage vom 22. bis 25.10.2015 Die Ausgewanderten Zum siebenten Mal treffen sich europäische AutorInnen und LiteraturexpertIn- nen in der Wachau zum Austausch über Gegenwartsthemen der Literatur und Gesellschaft. Ein zentrales Thema der Europäischen Literaturtage 2015 lautet Die Ausgewanderten. In ihrem Eröffnungsvortrag denkt die schottische Autorin A.L. Kennedy darüber nach, ob und wie sich die europäische Gegenwartslite- ratur durch die vermehrte Zuwanderung von AutorInnen aus außereuropäi- schen Kulturen verändert. Ilma Rakusa, europäisch kosmopolitische Autorin par excellence, reagiert auf Kennedys Vortrag, und dies vor dem Hintergrund einer eigenen multikulturellen Familiengeschichte, die sie sagen lässt: „Ich bin eine europäische Schriftstellerin. Meine Wurzeln wachsen in der Luft, nicht im Boden. Heimaten sind meine Heimat.“ Auf viele der eingeladenen AutorInnen trifft dies zu. Das literarische und geisti- ge Europa ist reicher an Themen, Formen und Perspektiven geworden. Her- ausragende, längst europäische AutorInnen wie Najem Wali, Iman Humaydan, Jamal Mahjoub, Atiq Rahimi oder Marguerite Abouet u.v.a. erzählen vom 22. bis 25. Oktober, mit welchem Kulturverständnis sie ihr Land verließen, wie sie die Sprache und Kultur des Landes kennenlernten, in das sie einwanderten, und in welcher Rolle sie sich heute in dem Land, in dem sie fortan leben, empfinden. Neben den Lesungen steht heuer erstmals ein Film auf dem Programm: Stein der Geduld des mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten französisch-afghani- schen Autors Atiq Rahimi, der seinen Roman selbst verfilmte. Der Autor spricht im Anschluss an die Filmvorführung über seine Arbeit. Das Symposium der Europäischen Literaturtage widmet sich 2015 aber auch anderen Themen – der Literaturlandschaft Frankreich, Tendenzen in der euro- päischen Gegenwartsliteratur und schließlich Innovationen im digitalen Feld des Schreibens und Publizierens. Vorbereitet sind die Diskussionen durch Blogs und Dossiers, die das ganze Jahr über zwei Mal wöchentlich im Observatorium der Europäischen Gegenwartsliteratur veröffentlicht werden: www.literaturhauseuropa.eu Wir laden Sie ein, dabei zu sein! Walter Grond Künstlerischer Leiter von ELit Literaturhaus Europa
Symposium der Europäischen Literaturtage 2015 Zu den dabei besprochenen Themen werden ganzjährig und laufend Blogs und Dossiers auf www.literaturhauseuropa.eu publiziert, welche die Vorträge und Diskussionen bei den Europäischen Literaturtagen vor- und aufbereiten. Symposium Teil 1 Die Ausgewanderten Freitag, 23.10.15, 10:00 Schloss zu Spitz Wie verändert sich die europäische Literatur durch und entlang der vermehrten Migration von AutorInnen? Ich habe gerade zum ersten Mal einen Roman beendet, seitdem ich in Frankreich lebe. Ich glaubte, mein Gefühl der Heimatlosigkeit würde noch stärker werden, wenn ich außerhalb meines Landes schreibe. Nun aber kann ich sagen, das Schreiben selbst ist zu meiner Heimat geworden. Es begleitet mich beim schlaflosen Durchstreifen all der flüchtigen und vergangenen Orte. Wenn ich von einem Flugzeug ins nächste stei- ge, dann als Einwohnerin meines Schreibens. Ich lebe heute an einem Ort, an dem die Träume schwinden, in Straßen, die nicht aussehen wie die meinen, auf Plätzen, auf denen ich die Buchstaben meiner Sprache nie ritzen werde können, und ich ertappe mich dabei, wie ich Kreise in die Luft zeichne und auf die Wasseroberfläche der Flüsse schreibe. Ich weiß nicht, ob ich draußen oder drinnen bleiben will. So sind die Orte der Auswanderer, auf ihnen genügt sich das Schreiben selbst … Iman Humaydan, libanesische Schriftstellerin, die in Paris lebt. Symposium Teil 2 Literaturlandschaft Frankreich Freitag, 23.10.15, 15:00 Schloss zu Spitz Gibt es den Weltroman, und wie steht es um die Beziehung von Wort und Bild in Frankreich? Das Land gleitet langsam und seltsam schmerz- und widerstandslos unter die Decke der Religion – und genau darum geht es wohl. Als Seismograf seiner Epoche verleiht Michel Houellebecq einem französischen Malaise Ausdruck, das mit Barbey d‘Aure- villys Alternative zwischen Pistole und Kreuz auf seine zugespitzte Formel gebracht ist: Dereinst könnte sich dann tatsächlich die Wahl zwischen politischem Suizid (etwa durch die Wahl eines rechtsradikalen Staatspräsidenten) oder Unterwerfung unter einen wie auch immer gearteten religiösen Zauber aufdrängen. Die französischen Republiken haben solche Situationen schon erlebt – und überstanden, etwa Ende des 19. Jahrhunderts, zu Zeiten der „Dekadenz“, des Traumas der Niederlage gegen Preußen, der ersten großen und globalen Finanzskandale, der Dreyfus-Affäre, dieser Geburtsstunde des modernen Antisemitismus. Jürgen Ritte, Professor an der Université Sorbonne Nouvelle-Paris 3, in einer Besprechung zu Michel Houellebecqs Roman Unterwerfung, Neue Zürcher Zeitung
Symposium Teil 3 Literarische Trends in Europa Samstag, 24.10.15, 9:30 Schloss zu Spitz Welche Entwicklungen sind für andere Sprachräume relevant, lässt sich ein literari- scher Trend in den einzelnen Ländern ausmachen? Die Überraschung war einhellig. Schon bei der Nomination der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse wunderten sich viele: ein Lyriktitel unter den besten fünf Büchern des Jahres? Nun hat exakt dieses Exotikum den Preis zuerkannt erhalten. Alle Kommentare waren sich darin einig, dass Jan Wagner mit Recht für seinen Gedichtband „Regentonnenvariationen“ ausgezeichnet worden ist. Umso eigenar- tiger mutet die damit verbundene Verblüffung an. Sie kulminiert gewissermaßen in einer Bemerkung auf der Webseite des Schweizer Fernsehens: „Grundsätzlich sind alle Genres zugelassen – aber dass die Jury einen Gedicht-Band aus den über 400 eingereichten Werken ausgezeichnet hat, spricht entweder gegen die anderen Texte – oder eben sehr für Jan Wagner.“ Die Formulierungen lassen tief blicken, sie rühren an Grundsätzliches. Woher kommt der Gedanke, dass ein Preis an einen Lyrikband fast zwingend ein Argument gegen die Qualität von Romanen sein muss? Dass Aus- zeichnungen im Prinzip die Gattung Roman favorisieren? Wie eine Übersicht über die Buchpreise der letzten Jahre unschwer zeigt, misst sich moderne Literatur am Roman (am liebsten mit einem Umfang von etwa 300 Seiten). Allenfalls finden Erzählbände hin und wieder die Gunst einer Jury. Romane werden verlegt, ausgezeichnet, gekauft und gelesen. Sie repräsentieren daher das ökonomische Ideal der modernen Literatur. Poesie und Epos waren mal, Theater ist etwas anderes. Beat Mazenauer, Literaturkritiker, Projektleiter von LiteraturSchweiz Symposium Teil 3 Innovatives im digitalen Feld Samstag, 24.10.15, 11:30 Schloss zu Spitz „Online-first” war ein Schlagwort in der Zeitungswelt. Kommt es nun auch im Buch- bereich an? Anklagend stehen im Bücherregal die nie (zu Ende) gelesenen Werke, Ulysses und Moby Dick, Büchners Lenz und Tellkamps Turm. Aber bei diesen Titeln, die so man- chem Käufer auch in erster Linie als Bildungsbürgertapete dienen mögen, weiß in der Regel nur der Besitzer, ob und wie weit er sie gesehen hat. In der schönen, oder eben manchmal auch erschreckenden neuen digitalen Welt ändert sich das. Das Wissen um nicht (zu Ende) gelesene Bücher reichern hier die Distributoren von ebooks an, wie man jüngst im Guardian nachlesen konnte. Die Daten von rund 21 Millionen ebook-Lesern aus Kanada, den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und den Niederlanden hat Kobo zwischen Januar und November 2014 ausgewertet und dabei interessante Ergebnisse zu Tage gefördert. So gibt es zum Beispiel keine einzige Übereinstimmung zwischen den Top 10 der Kobo-ebook Bestsellerliste und den Top 10 der tatsächlich zu Ende gelesenen Titel. Auch regionalspezifische Unterschiede zeigen sich: Engländer lesen am ehesten Liebesromane bis zum Schluss (61 Prozent), ebenso wie Italiener (74 Prozent), Franzosen dagegen Mysteries (70 Prozent). Dirk Rumberg, Unternehmensberater und Literaturagent
Lesungen und Gespräche mit AutorInnen Marguerite Abouet Nach ihrer Kindheit an der Elfenbeinküste lebt Marguerite Abouet seit ihrem 12. Lebensjahr in Paris. Ihre Buch-Serie Aya zählt zu den erfolg- reichsten Comics in Frankreich und ist in viele Sprachen übersetzt. Die Ge- schichte dreier heranwachsender Mädchen im Afrika der späten 1970er Jahre wurde auch als Film animiert. Ein wunderbar bunter Comicroman, der vor afrikanischer Lebenslust nur so sprüht. 3sat Kulturzeit über Aya Yvan Alagbé Der Vorortspariser afrikanischer Abstammung ist Zeichner und Autor. Er organisierte jahrelang die Pariser "Autarcic Comix"-Abende, ausgefallene Ein-Abend-Ausstellungen, an denen sich die Pariser Comic-Szene traf. Zweimal jährlich erscheint sein mit Olivier Marboeuf herausgegebenes Magazin Amok. Seine Bücher und Comic-Alben handeln vom Leben der MigrantInnen und Arbeitslosen in Paris ebenso wie von der Arbeit eines Reporters in Sarajevo. Ein kompromissloser Individualist, der mit eigenwilligen Bildern persönliche Geschich- ten erzählt. Christian Gasser, Strapazin Patrick Deville In Frankreich zu den erfolgreichsten Autoren zählend, ist Deville ein Kosmopolit, der im Nahen Osten und in Afrika lebte und für einen Zyklus von Romanen, die je auf einem Kontinent spielen, ständig unterwegs ist. Daneben leitet er das Maison des Écrivains Étrangers et Traducteurs in Saint Nazaire. Sein Roman Peste et Choléra wurde mit dem Prix du roman Fnac, dem Prix Femina 2012 und dem Prix des prix littéraires 2012 ausgezeichnet. Einer der kreativsten Schilderer von Lebensgeschichten ist Patrick Deville. Zug um Zug entsteht das packende, sinnliche Porträt eines genialen Wissenschafters, Autodi- dakten und Bahnbrechers. Und, ganz nonchalant, auch das elegante Porträt einer Epoche. Ingeborg Waldinger in ihrer Besprechung über Pest & Cholera, Neue Züricher Zeitung
Christian Gasser Christian Gasser ist beides – Romanschriftsteller und Comic-Koryphäe. Der Schweizer ist Mitherausgeber des Comic-Magazins STRAPAZIN, mehrfach preisgekrönter Hörspiel- und Feature-Autor, Journalist und Dozent an der Hochschule Luzern – Design & Kunst, Ausstellungsmacher, Übersetzer, Gastdozent, Gelegenheits-DJ und vieles mehr. Christian Gasser ... vereint den Liebhaber mit dem Experten: Einerseits gibt es kaum jemanden im Land, der besser als er Bescheid weiß, andererseits ist Gasser ein Fan geblieben. NZZ Lena Gorelik Die deutsche Schriftstellerin und Journalistin kam mir ihrer russisch- jüdischen Familie als Kontingentflüchtling aus Russland nach Deutsch- land. Sie publiziert Romane, Erzählungen, Essays, verfasst Beiträge für Deutschlandradio Kultur und schreibt über aktuelle politische und gesell- schaftliche Themen u.a. in der Süddeutschen Zeitung und der ZEIT. Ein Buch, dass überzeugend alle nur erdenklichen Klischees dreht und wendet, bis sie lächerlich werden - Klischees über jüdische Einwanderer in Deutschland, über Russen in der Emigration, über Familien und ihr emotionales Regime und nicht zuletzt über zwei junge Liebende, die aneinander vorbeireden. Vladimir Balzer, Deutschlandradiokultur, über Hochzeit in Jerusalem Iman Humaydan Die libanesische Autorin lebt in Paris. Sie schreibt Romane und Erzählun- gen und publiziert in mehreren europäischen Ländern. Iman Humaydan ist Präsidentin des libanesischen PEN-Clubs. Iman Humaydans Bücher haben durch ihre poetische, bildhafte Sprache sowie die sensible Sicht auf das Innenleben ihrer Protagonisten weltweit für Aufsehen gesorgt. Ariana Mirza, Quantara.de A.L. Kennedy Kennedy zählt zu den renommiertesten europäischen Gegenwartsauto- rinnen und ist auch engagierte Publizistin und Anti-Kriegsaktivistin. Die schottische Autorin wurde u.a. mit dem österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet. A.L. Kennedy schreibt Romane, die existentiell berühren und erschüttern, die einem 'das Rückgrat öffnen', die immer nur von den großen Themen sprechen wollen, also von Angst, Schuld und Liebe und die mit jeder einzelnen Seite dorthin streben, wo wir alle gleich sind und wo es tief und süß und blutend ist. Hubert Spiegel, FAZ
Anna Kim Die österreichische Schriftstellerin und EU Literaturpreisträgerin kam als Kleinkind aus Südkorea nach Europa. Sie schreibt Prosa und Gedichte und setzt sich in ihren Romanen u.a. mit den Jugoslawienkriegen und Men- schenschicksalen in Grönland auseinander. Kim gelingt durch ihre zurückhaltende Sprache der Versuch, ein Stück Weltpolitik und nunmehr auch schon Geschichte durch die literarische Aufarbeitung von Einzelschick- salen (be)greifbar zu machen. Edgar Schütz, APA, über den Roman Gefrorene Zeit (European Union Literature Prize 2012) Jamal Mahjoub Der britische Schriftsteller mit sudanesischen Wurzeln lebt nach vielen Ortswechseln heute in Barcelona. Unter seinen Romanen ist Die Stunde der Zeichen hervorzuheben - ein historischer Roman, der im Sudan der 1880er Jahre spielt. Man möchte meinen, IS Kalifats-Visionen der Gegen- wart beizuwohnen. Unter dem Pseudonym Parker Bilal schreibt er Kriminalromane. Die Stunde der Zeichen ist ein großartiges Beispiel, wie ein spannender, sprachlich imposanter Roman aufgrund verschiedener Perspektiven komplexe historische Zusammenhänge vermitteln kann: den Aufstand des Mahdi in Sudan Ende des 19. Jahrhunderts. Ilija Trojanow Atiq Rahimi ist ein französischer Schriftsteller und Filmregisseur afghanischer Her- kunft. Für seinen Roman Stein der Geduld erhielt Rahimi den Prix Gon- court. Er selbst verfilmte den Roman um eine Frauen-Selbstbefreiung inmitten des zerstörten Kabuls. Atiq Rahimis Roman ist eine erschütternde Klage über Frauenleid. Großartig redu- ziert Rahimi die Geschichte auf das Wesentliche. 2008 erhielt er zu Recht den Prix Goncourt für dieses Buch, das sich wie ein Gedicht der Wut liest und eine mitreißende Klage. Beatrix Kramlovsky, Die Furche
Ilma Rakusa Die für ihren Roman Mehr Meer mit dem Schweizer Buchpreis prämier- te Autorin, Übersetzerin und Publizistin ist Europäerin par excellence, wuchs auf und lebte in Budapest, Ljubljana, Triest, studierte in Zürich, Paris und Leningrad und zählt zu den hervorragenden Kennerinnen der russischen Literatur. Polyglott und kosmopolitisch aufgewachsen, erweist sich Rakusa als Zeitzeugin einer mitteleuropäischen Nachkriegszeit, in der es dieses Mitteleuropa zwischen Ost und West gar nicht geben durfte. Sabine Berking, FAZ Richard Schuberth ist ein österreichischer Schriftsteller. Darüber hinaus war er Intendant des Musikfestivals Balkan Fever und ist als Schauspieler und DJ tätig. Der Schriftsteller, Satiriker, Cartoonist und Kulturanthropologe Richard Schuberth schwimmt gerne gegen den Strom und schreibt in seinen Texten über Dinge, die andere lieber verschweigen würden. Seien dies die konstruierten Grenzen Europas, die er in seinem Werk „Frontex – keiner kommt hier lebend rein“ anprangert oder die Chancen und Widersprüche des radikalen Nonkonformismus, um die es in seinem neuen Roman „Chronik einer fröhlichen Verschwörung“ geht – Schuberth nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Ein Großteil seiner Arbeit widmet sich migran- tischen Themen. MigAward2015 Najem Wali ist ein in Deutschland lebender irakischer Schriftsteller. Er ist Kultur- korrespondent der bedeutendsten arabischen Tageszeitung Al-Hayat und schreibt regelmäßig u.a. für die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und Die Zeit. Sein Roman Bagdad Marlboro beschreibt den Krieg im Irak aus irakischer und amerikanischer Perspektive. Für sein engagiertes Auftreten erhielt er kürzlich den Bruno Kreisky Preis. Najem Wali besitzt etwas, was den meisten Kontrahenten des Nahostkonflikts ab- geht: Empathie und die Bereitschaft, auch die Sicht des Gegners gelten zu lassen. Klara Obermüller, NZZ
Mitwirkende ModeratorInnen Rosie Goldsmith Britische Multimedia Journalistin mit Schwerpunkt auf Kunst, Literatur und Internationales. Sie hat weltweit für das BBC Radio gearbeitet, leitet heute das European Literature Network in London. Gerwig Epkes Literatur- und Feature-Redakteur beim SWR2 in Baden-Baden und Herausgeber von Hörbüchern sowie Kurzgeschichtenanthologien. Er leitet die SWR Bestenliste. Schauspielerin Grischka Voss Schauspielerin, Autorin, Regisseurin. Engagements am Off-Broadway, Burgtheater Wien, Volkstheater Wien, Freie Szene Wien. Mitbegründerin des Bernhard Ensem- bles, Mitvorstand von DAS OFF THEATER Wien. Musikerinnen Rina Kaçinari (Cello, Gesang) aus dem Kosovo und Jelena Popržan (Gesang, Viola, Maultrommel) aus Serbien traten 2009 erstmals gemeinsam im Wiener Porgy & Bess auf und bilden seitdem als Catch-Pop String-Strong ein furioses Duo, das mit kühnen Improvisationen, filigranen Eigenkompositionen und Adaptionen von jugoslawischen Pophits, Bach & Bartók, Brecht & Kreisler, schottischen Tunes sowie satirischen Songeinlagen aufwartet. «Catch-Pop String-Strong schlagen eine Brücke zwischen Klassischem und Schrägem, verbinden mutig Altes und Neues, verbinden traditionelles und modernes Europa zu einem Klangteppich, zu einer Einheit, zu einem Geraune unterschiedlicher Sprachen. Zu einem sehr spannenden und einzigartigen Statement.» Julya Rabinowich
Blogger Peter Zimmermann Schriftsteller und Journalist. Feature- und Kulturredakteur des ORF/Hörfunk in Wien, zuständig für die Büchersendung "Ex libris" auf Ö1. Sam Sedgman Schriftsteller, Herausgeber und Produzent in London. Er arbeitete für das Free Word Center und das National Theatre, betreut den London Playwrights Blo DiskutantInnen Alexandra Büchler, britische Übersetzerin und Herausgeberin. Sie leitet die Platt- form Literature across Frontiers. Eva Karadi, ungarische Universitätslehrende und Literaturveranstalterin. Sie gibt die ungarische Version von Lettre Internationale heraus. Rainer Moritz, deutscher Literaturwissenschaftler, Autor, Verleger und Überset- zer. Er leitet das Literaturhaus Hamburg. Jacques Pezet, französisch-hondurischer Journalist, der in Berlin lebt. Dirk Rumberg, deutscher Unternehmensberater (Medienbranche) und Literatur- agent. Er ist Geschäftsführer der Ultreya GmbH. Jürgen Ritte, französisch-deutscher Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Autor. Er ist Professor an der Université Sorbonne Nouvelle -Paris 3. László Szabolcs, ungarisch-rumänischer Schriftsteller, er arbeitet für CEU Press Budapest. Rüdiger Wischenbart, österreichischer Journalist, Consulter und Buchmarktex- perte. Er leitet das Publishers' Forum Berlin. Renata Zamida, slowenische Literaturexpertin. Sie arbeitet in der Belletrina-Aca- demic Press, leitet das Fabula Festival in Ljublanja und baut die Buchausleihe-Plattform Biblos mit auf.
Kooperationen & Literaturvermittlung Erich Fried Tage 6. bis 11. Oktober 2015 Literaturhaus Wien Seidengasse 7 1030 Wien Non sequitur. Die verstümmelte Erzählung der Gegenwart 7. Oktober 2015, 19:00 Uhr Vortrag von Pierre Alféri (Paris). Der Hauptvortrag des Internationalen Literaturfestivals Erich Fried Tage 2015 zum Thema "Non sequitur. Die verstümmelte Erzählung der Gegenwart", 6. bis 11. Oktober 2015, wurde als eine Kooperation zwischen Internationaler Erich Fried Gesellschaft/Literaturhaus Wien und ELit Literaturhaus Europa in Auftrag gegeben und erscheint digital im Observatorium der Europäischen Gegenwarts- literatur (auf Englisch) sowie in Printform in der Oktober-Festivalsondernummer der Literaturzeitschrift "kolik" (auf Deutsch). Pierre Alféri ist ein französischer Schriftsteller, Dichter, Essayist. Er zählt zu den innovativsten Stimmen Frankreichs. Alféri ist auch für seine Experimentalfilme bekannt, wie für seine Theaterarbeiten, visuelle Poesie und Tonstücke, ebenso für seine Bilderbücher und Plakatarbeiten (siehe alferi.fr). Die Vielseitigkeit des Künstlers zeigt sich in den zahlreichen Ausstellungen, Filmschauen und Auffüh- rungen seiner Werke im In- und Ausland. Seit 2007 unterrichtet Pierre Alféri Literatur an der École des Beaux-Arts in Paris. Nähere Informationen unter www.erichfriedtage.com
Europäische Literatur-Jugendbegegnungen Donnerstag, 22.10.15 09:30, HS Spitz, HLW Haag, HS Melk, Stiftsgymnasium Melk, NNÖMS Krems ELit Europäische Autoren hautnah Lesungen und Autorengespräche mit Lena Gorelik (München), Iman Humaydan (Paris,) Anna Kim (Wien, Ilma Rakusa (Zürich), Najem Wali (Berlin), und Peter Zimmermann (Wien), Schulveranstaltung 10:00, Kunstvermittlung Kunstmeile Krems eljub Youth Empowerment Konferenz Akkreditierung: www.eljub.eu 13:00, Karikaturmuseum Krems ELit Autoren Workshops Workshops mit Christian Gasser (Zürich) und Anna Kim (Wien) 16:00, Klangraum Krems Minoritenkirche eljub Podiumsdiskussion Am 22. Oktober findet die erste eljub-Konferenz in Krems an der Donau statt. Zum Abschluss der Europäischen Literatur-Jugendbegegnungen 2015 diskutieren Jugendliche aus Europa mit Entscheidungsträgern aus dem Jugendbereich und Medienexperten über brennende Fragen ihrer Generation und begegnen in Work- shops und Lesungen Autoren der Europäischen Literaturtage. Nähere Informationen unter www.eljub.eu
Akkreditierung und Tickets Europäische Literaturtage vom 22. bis 25. Oktober 2015 Akkreditierungen für das Symposium: akkreditierung@noe-festival.at Kosten inklusive Verpflegung: EUR xxx Für Unterkünfte bitten wir Sie, sich an den Tourismusverband Spitz zu wenden: Tourismusverein Spitz Mittergasse 3a 3620 Spitz a. d. Donau T: +43(2713)2363 F: +43(2713)2988 info@spitz-wachau.at Tickets 22.10. Literarische Soiree 1 EUR 16,-/14,- 23.10. Literarischer Soiree 2 Eintritt frei! 24.10. Literarischer Soiree 3 EUR 16,- 24.10. Film: Stein der Geduld EUR 7,5 24.10. Catch-Pop String-Strong und Richard Schuberth EUR 16,- Planung, Administration, Organisation NÖ Festival und Kino GmbH Minoritenplatz 4, 3500 Krems Telefon: +43 (0) 2732/90 80 33 Fax: +43 (0) 2732/90 80 31 Mail: tickets[at]noe-festival.at Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 09.00 – 16.00 Uhr, Freitag von 09.00 – 13.00 Uhr (Im August wegen Betriebsurlaub geschlossen) Förderer
Veranstaltungsorte: Schloss zu Spitz Schlossgasse 3 A-3620 Spitz/Wachau Klangraum Krems Minoritenkirche Minoritenplatz 4 A-3500 Krems/Stein Kino im Kesselhaus Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30 A-3500 Krems/Stein Karikaturmuseum Krems Steiner Landstraße 3a/Stein A-3500 Krems Literaturlounge Während des Festivals bieten ein umfangreicher Büchertisch und eine Comicecke ausgewählte Werke der anwesenden AutorInnen zum Kauf an. Festivalwein Der traditionelle ELit Jahrgangswein wird 2015 in Kooperation mit dem Weingut Josef & Herta Donabaum präsentiert. www.weindonabaum.at Medienpartner Kooperationspartner
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