EVP-Parteienbarometer März 2019 - Die Lage der Europäischen Volkspartei in der EU und ein Ausblick auf die Europawahlen - Konrad-Adenauer-Stiftung
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EVP-Parteienbarometer März 2019 Die Lage der Europäischen Volkspartei in der EU und ein Ausblick auf die Europawahlen (Stand : 29. März 2019) erstellt von Olaf Wientzek Konrad-Adenauer-Stiftung (Graphische Vorlage: Janine www.kas.de Höhle, HA Kommunikation, Konrad-Adenauer-Stiftung)
Entwicklungen im Berichtszeitraum • Die Karten zeigen die Wahlergebnisse und Umfragewerte der Parteien in der EU, die der christdemokratischen- konservativ-bürgerlich geprägten Europäischen Volkspartei (EVP) angehören. Eine Karte geht auch auf die Ergebnisse der Sozialdemokraten/Sozialisten bei den vergangenen nationalen Parlamentswahlen ein. • Zwei Karten gehen auf die aktuellen Umfragen für nationale Parlamentswahlen ein, eine weitere auf Umfragen, die sich spezifisch auf die EP-Wahlen beziehen. • Die Karten zeigen zudem die politische Couleur der Staats-/Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten an und geben eine Übersicht darüber, welche Parteienfamilie jeweils aktuell die Umfragen anführt. • Vergleich zum letzten Barometer: Die EVP-Familie ist in Umfragen (für nationale Wahlen) in 13* Ländern die stärkste pol. Familie, die sozialistische in 5-6 (+0/1), die europakritisch-konservative ECR in 3 (-1), die liberale in 3, Unabhängige und Grüne (+1) in je einem Land, Rechtspopulisten in 1-2 Ländern (in der Slowakei liegen Smer (S&D) und die rechtspopulistischen Kräfte etwa gleichauf) • In einigen Ländern ist der Vorsprung der führenden Parteienfamilien vor anderen politischen Familien sehr knapp (Litauen, Finnland, Slowenien, Slowakei, Niederlande, Schweden, Belgien, Frankreich) • Die EVP ist weniger dominant, wenn man nur auf die stärkste Einzelpartei und nicht die größte Parteienfamilie blickt (Slide 5): Dann führt die EVP in 9* Ländern, die Sozialisten in 9, die Liberalen in 4, die ECR in 3, Rechtspopulisten, Grüne und Unabhängige in je einem Land • 9* der 28 Staats- und Regierungschefs im Europäischen Rat gehören zur EVP-Familie, 8 Staats- und Regierungschefs gehören den Liberalen, 5 den Sozialdemokraten/Sozialisten, 2 den euroskeptischen Konservativen, einer der Europäischen Linken an, 3 sind formal unabhängig • * Wenn die ungarische Fidesz, deren EVP-Mitgliedschaft bei der Vorstandssitzung vom 20. März mit den Stimmen beider Seiten ausgesetzt wurde, nicht berücksichtigt wird, ist die EVP in 12 Ländern stärkste Parteienfamilie und in 8 Ländern stärkste Einzelpartei. Ohne Viktor Orban würden noch 8 der 28 Staats- und Regierungschefs der EVP-Familie angehören.
Bildnachweis: fotolia.com Stärkste pol. Familie In Umfragen für nat. Wahlen (März 2019) Schweden Finnland EVP-Familie SPE / S&D-Familie (Sozialdemokraten, Sozialisten) ACRE / ECR-Familie (euroskept. Konservative) Estland ALDE-Familie (Liberale) Rechtspopulisten (ENF, EFDD u.a.) Lettland Div. Populisten Dänemark GUE/NGL (Linkspopulisten) Litauen Grüne /EFA Irland Niederlande Unabhängige Polen Großbritannien Deutschland Slowakei Belgien Luxemburg Tschechien *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft Ungarn* von Fidesz in der EVP von beiden Frankreich** 4. Rumänien** Seiten ausgesetzt Slowenien Italien Kroatien Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Zypern erstellt von: Olaf Wientzek Malta
Bildnachweis: fotolia.com Stärkste Einzelpartei in Umfragen für nat. Wahlen (März 2019) Schweden Finnland EVP-Familie SPE / S&D-Familie (Sozialdemokraten, Sozialisten) ACRE / ECR-Familie (europaskept. Konservative) Estland ALDE-Familie (Liberale) Rechtspopulisten (ENF, EFDD u.a.) Lettland Div. Populisten Dänemark GUE/NGL (Linkspopulisten) Litauen Grüne / EFA Irland Niederlande Unabhängige Polen Großbritannien Deutschland Slowakei Belgien Tschechien Luxemburg *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft Ungarn* von Fidesz in der EVP von beiden 4. Rumänien** Seiten ausgesetzt Frankreich** Slowenien Italien Kroatien Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Zypern Malta erstellt von: Olaf Wientzek
Bildnachweis: fotolia.com Stärkste pol. Familie in EP-Wahlumfragen (März 2019) Schweden Finnland EVP-Familie SPE / S&D-Familie (Sozialdemokraten, Sozialisten) ACRE / ECR-Familie (europaskept. Konservative) Estland ALDE / ELDR-Familie (Liberale) Rechtspopulisten (ENF, EFDD u.a.) Lettland Div. Populisten Dänemark GUE/NGL (Linkspopulisten) Litauen Grüne / EFA Irland Niederlande Unabhängige Keine Umfragen zu Polen den EP-Wahlen in Großbritannien den letzten Monaten Deutschland Slowakei Belgien Tschechien Luxemburg *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft Ungarn* von Fidesz in der EVP von beiden 4. Rumänien Seiten suspendiert Frankreich Slowenien Italien Kroatien Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Zypern Malta erstellt von: Olaf Wientzek
Bildnachweis: fotolia.com Wahlergebnisse der größten EVP-Mitgliedspartei in den Schweden (2022) letzten nat. Parlamentswahlen 19,84 in Prozent / in Klammern nächster nat. Wahltermin Finnland (2019) 18,20 Legende 0 – 5% Estland (2023) 5 – 10% 11,41 10 – 15% Lettland (2022) 15 – 20% 6,69 20 – 25% Dänemark (2019) Litauen (2020) 3,40 25 – 30% Irland (2021) 22,63 30 – 35% 25,50 Niederlande (2021) 12,40 35 – 40% Polen (2019) Großbritannien (2022) 24,09 40 –50% 0,00 Deutschland (2021) Slowakei (2020) 32,90 5,80 6,50 Belgien (2019) Tschechien (2021) 11,61 Luxemburg (2023) 28,31 Ungarn (2022) *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft 49,27 Rumänien (2020) 4. von Fidesz in der EVP von beiden Frankreich* (2022) 20,04 Seiten ausgesetzt 22,23 Italien (2023) 14,01 Kroatien (2020) 36,27 Bulgarien (2021) 2. 1. 32,65 Österreich (2022) Portugal**** (2019) 31,50 Spanien (2019) 36,86 Griechenland (2019) 33,01 Slowenien (2022) 28,10 24,92 Zypern (2021) Malta (2022) 30,69 43,68 erstellt von: Olaf Wientzek
Bildnachweis: fotolia.com Wahlergebnisse aller EVP-Parteien in den letzten nat. Parlamentswahlen (kumuliert) Schweden in Prozent 26,16 Legende Finnland 21,74 0 – 5% 5 – 10% Estland 10 – 15% 11,41 15 – 20% Lettland 20 – 25% 6,69 25 – 30% Dänemark Litauen 30 – 35% 4,20 Irland 22,63 35 – 40% 25,50 Niederlande 40 – 50% 12,40 Polen > 50% Großbritannien 29,22 0,00 Deutschland Slowakei 32,90 11,11 15,76 Belgien Tschechien 16,60 Luxemburg 28,31 Ungarn* Rumänien *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft 49,27 4. von Fidesz in der EVP von beiden Frankreich* 31,58 Seiten ausgesetzt 22,23 Italien 15,72 Kroatien 36,27 Bulgarien 2. 1. 35,71 Österreich Portugal 31,50 Spanien 36,86 Griechenland 33,01 Slowenien 28,10 34,70 Zypern Malta 30,69 erstellt von: Olaf Wientzek 43,68
Bildnachweis: fotolia.com Wahlergebnisse der SPE/S&D- Parteien in den letzten nat. Schweden Parlamentswahlen (kumuliert) 28,40 in Prozent Finnland Legende 16,51 0 – 5% 5 – 10% Estland 9,81 10 – 15% Lettland 15 – 20% 19,80 20 – 25% Dänemark Litauen 25 – 30% 26,30 Irland 15,04 30 – 35% 6,60 Niederlande Über 35 % 5,70 Polen Großbritannien 7,55 40,00 Deutschland Slowakei 20,50 7,27 28.28 Belgien Tschechien 20,50 Luxemburg 17,60 Ungarn 4. 17,27 Rumänien Frankreich 45,68 6,06 Italien 18,72 Kroatien 33,82 Bulgarien 2. 1. 27,19 Österreich Portugal 26,86 Spanien 32,32 Griechenland 22,63 Slowenien 6,29 9,93 Zypern Malta 20,70 erstellt von: Olaf Wientzek 55,04
Ausblick auf die Europawahlen 2019 • Einleitende Bemerkungen: • Eine schwache Wahlbeteiligung kann die Ergebnisse erheblich verzerren • Die Prominenz der Spitzenkandidaten kann ebenfalls erhebliche Auswirkungen haben • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: – Die EVP würde trotz Verlusten in den großen Ländern mit ca. 174-199 Sitzen stärkste Kraft im Europäischen Parlament bleiben (24,7%-28,2% der Sitze), ohne Fidesz mit 162-186 Sitzen – Relativ würde sich der Anteil der EVP-Sitze (aktuell: 28,9%) im Falle eines Brexit noch recht moderat verringern, da die EVP-Fraktion vom durch den Brexit bedingten Wegfall von Abgeordneten unterdurchschnittlich stark betroffen sein würde (Vergleich: S&D würde von 25% auf ca. 19,6% fallen) – Parteien am ganz rechten (ENF) und linken Rand (VEL/NGL) hätten zusammen ein Potential von ca. 20-23% der Sitze – Die 5-Sterne-Bewegung würde ihrerseits Schwierigkeit haben, eine eigene Fraktion zu bilden – Eine Große Koalition aus EVP und Sozialisten / Sozialdemokraten hätte im künftigen EP keine Mehrheit mehr und würde einen dritten Partner benötigen – Ca. 66-73% der Abgeordneten würden moderaten Gruppen angehören (EVP, S&D, Liberale+Macron, Grüne), aber im Falle eines Abgangs von Fidesz aus der EVP und anderer umstrittener Parteien anderer Parteienfamilien könnte dieser Anteil auf 63% oder weniger sinken – Im Vergleich zum letzten Parteienbarometer: EVP steigt leicht an, ansonsten v.a. Bewegung im rechten Lager: ECR legt leicht zu, ENF verliert leicht – Zudem mehr Fragezeichen (und daher auch mehr Szenarien) aufgrund einer möglichen Brexit-Verschiebung und der Aussetzung der EVP-Mitgliedschaft der ungarischen Fidesz.
Prognose der Sitzverteilung für das EP – Szenario 1 – Status Quo • Annahme(n): Szenario 1.1 geht von dem (unrealistischen) Fall aus, dass die Fraktionen im EP in der aktuellen Konstellation fortbestehen, Szenario 1.2 geht davon aus, dass die EFDD (derzeit v.a. UKIP und 5- Sterne-Bewegung) nicht fortbesteht und Macron mit ALDE eine Fraktion bildet. Fidesz bliebe in der EVP. Szenario 1.1: EFDD besteht fort Szenario 1.2: Macron bildet Fraktion mit ALDE, EFDD löst sich auf 21 Fraktionslose Fraktionslose 29 47 47 47 29 Div. Rechte 32 Diverse Rechte EFDD ENF 57 57 138 ENF 138 ECR ECR 52 52 EVP EVP ALDE 50 ALDE + Macron 50 Macron Grüne/EFA Grüne/EFA 186 96 186 22 74 S&D S&D VEL/NGL VEL/NGL • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: • Eine künftige Mehrheit müsste sich wohl auf die Stimmen von EVP, Sozialdemokraten und Liberale stützen. Andere Dreier-Konstellationen (zB EVP + Sozialdemokraten + Grüne) wären rechnerisch (theoretisch) möglich, aber unwahrscheinlich.
Prognose der Sitzverteilung für das EP – Szenario 2 – Europe en Marche • Annahme(n): Szenario 2.1: ALDE und Macron („Europe en Marche“)+Verbündete absorbieren einige Sitze der S&D-Fraktion sowie einen Teil der Unabhängigen. Szenario 2.2: ein Teil der noch Fraktionslosen verteilt sich auch auf S&D + Grüne, die griechische Syriza (Tsipras) schließt sich der S&D an, die 5-Sterne-Bewegung schließt sich der Grüne/EFA-Fraktion an (aktuell aber unwahrscheinlich). Fidesz bliebe in der EVP. Szenario 2.1: vor allem Liberale gewinnen neue Partner Szenario 2.2: auch S&D und Grüne gewinnen neue Partner Fraktionslose 10 Fraktionslose 32 47 33 Div. Rechte 40 Div. Rechte 32 57 ENF 57 ENF 137 ECR 152 52 52 ECR EVP EVP 50 ALDE-EEM ALDE-EEM Grüne/EFA 72 186 186 Grüne/EFA 111 S&D 104 S&D VEL/NGL VEL/NGL • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: • Eine Fraktionsgemeinschaft von EEM und ALDE wäre einer der drei großen Fraktionen, läge aber doch hinter den Sozialisten • Gelänge es pro-europäischen Fraktionen viele noch unentschlossene Parteien zu integrieren (2.2), hätten die pro-europäischen moderaten Fraktionen ca 73% der Stimmen im EP
Prognose der Sitzverteilung für die EP-Wahlen – Szenario 3 – Vereinigte Radikale • Annahme: rechts- und linksextreme Parteien schaffen es, sich in je einer Gruppe zu organisieren (ENF und VEL-NGL 3.2). Das Szenario ist aufgrund von Rivalitäten eher unwahrscheinlich, soll aber das Potential der Ränder verdeutlichen. Die 5-Sterne Bewegung könnte eine eigene Fraktion bilden, die ECR könnte ihrerseits einen Teil der noch unabhängigen Euroskeptiker absorbieren (3.1.). Fidesz bliebe in der EVP Szenario 3.1: 5-Sterne-Fraktion, ECR wird stärker Szenario 3.2: ENF schöpft Potential aus, 5-Sterne zu VEL/NGL 3 3 Fraktionslose 3 3 Fraktionslose 30 Div. Rechte 47 71 73 84 Div. Rechte ENF ENF 67 ECR 54 145 ECR 145 EVP ALDE-EEM EVP Grüne/EFA ALDE+Macron 186 53 186 49 S&D Grüne/EFA 104 5Sterne Plus 104 S&D VEL/NGL VEL/NGL • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: • Die 5-Sterne hätten Schwierigkeiten, eine eigene Fraktion zu bilden, wenn es nicht gelingt, Parteien aus der VEL/NGL abzuwerben: Das Szenario ist nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich • Parteien am rechten (ENF) und linken Rand (VEL/NGL) hätten zusammen ein Potential von ca. 20- 23% der Sitze, insbes. falls die 5-Sterne-Bewegung zu den Linken gehen würde
Prognose der Sitzverteilung für die EP-Wahlen – Szenario 4 – EVP ohne Fidesz • Annahme: Die ungarische Partei Fidesz, deren Mitgliedschaft in der EVP nach Beschluss des EVP- Vorstands vom 20. März (mit Stimmen der Fidesz) ausgesetzt wurde, verlässt die EVP (oder wird ausgeschlossen) und schließt sich der euroskeptisch nationalkonservativen ECR an. 21 3 Fraktionslose 55 Div. Rechte 72 ENF 145 78 ECR EVP ALDE+Macron 53 174 Grüne/EFA 104 S&D VEL/NGL • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: • ECR incl. Fidesz wäre, wenn sie noch die Lega aus der ENF gewinnen würde, auf Augenhöhe mit den Liberalen (105 Sitze) • Die EVP bliebe stärkste Fraktion, selbst wenn sie den Fidesz-Abgang nicht durch neue Mitglieder kompensieren könnte; der Abstand zu den Sozialdemokraten würde aber geringer
Prognose der Sitzverteilung für die EP-Wahlen – Szenario 5 – (vorerst) kein Brexit • Annahme: das Vereinigte Königreih nimmt an den EP-Wahlen teil. Die für viele Mitgliedstaaten eigentlich vorgesehenen zusätzlichen Sitze entfallen dadurch, die Gesamtzahl der Abgeordneten liegt bei 751 (5.1.). Szenario 5.2.: Fidesz tritt zusätzlich der ECR bei. Die EVP gewinnt keine Abgeordneten aus dem VK, UKIP/Brexit und 5-Sterne bilden erneut eine gemeinsame Fraktion (aber ohne die AfD) Szenario 5.1.: Kein Brexit, EVP incl. Fidesz Szenario 5.2.: Fidesz zur ECR, 5-Sterne+UKIP/Brexit-Fraktion 1 4 4 Fraktionslose Fraktionslose 47 41 47 73 Div. Rechte Div. Rechte 40 73 ENF ENF 90 162 ECR (incl. Fidesz) ECR 78 162 EVP EVP ALDE-EEM ALDE-EEM 58 Grüne/EFA Grüne/EFA 167 179 58 S&D S&D 109 5Sterne/UKIP VEL/NGL 109 VEL/NGL • Mit Vorsicht können folgende Aussagen getroffen werden: • Die EVP-Fraktion bliebe auch in Szenario 5.1. stärkste Kraft. Sollte Fidesz nicht mehr der EVP- Fraktion angehören (5.2.) und sollten keine Abgeordneten anderer Fraktionen der EVP beitreten, wären die Sozialisten nur noch sehr knapp hinter der EVP • Britisches EP-Ergebnis ist sehr schwer vorherzusehen, Umfragen derzeit sehr volatil
Ausblick auf die Europawahlen 2019 - Quintessenz Basierend auf den aktuellen Umfragen und die jeweiligen Szenarien gewichtend, wäre derzeit pro Fraktion wohl in etwa die folgende Sitzverteilung wahrscheinlich: • EVP: 180-190 Sitze, ohne Fidesz ca. 168-177 Sitze • S&D: 140-150 Sitze, ohne Brexit bis etwas über 160 Sitze • ALDE (plus Macron): 100-110 Sitze • Grüne/EFA: 50-55 Sitze, mit 5-Sterne-Bewegung ca. 70 Sitze • ECR: ca. 60 Sitze, mit Fidesz über 70 Sitze • VEL/NGL: 50-60 Sitze • ENF: 70-75 Sitze • 5-Sterne-geführte Fraktion: eher unwahrscheinlich, da mglw. nicht genug Länder vertreten für Fraktionsbildung. Potential bei 25-35 Sitzen, sollte UKIP/Brexit hinzustoßen, auch bei 40 Sitzen
Bildnachweis: fotolia.com Stärkste Parteienfamilie in den Europawahlen 2014 Schweden Finnland EVP-Familie SPE / S&D-Familie (Sozialdemokraten, Sozialisten) ACRE / ECR-Fraktion (europaskept. Konservative) Estland ALDE-Familie (Liberale) Rechtspopulisten (ENF, EFDD u.a.) Lettland Div. Populisten Dänemark GUE/NGL (Linkspopulisten) Litauen Grüne / EFA Irland Niederlande Unabhängige Polen Großbritannien Deutschland Slowakei Belgien Tschechien Luxemburg Ungarn 4. Rumänien1 1 in den Wahlen obsiegten die Sozialisten. Durch den Wechsel der PNL in die EVP- Frankreich Fraktion repräsentieren EVP-Abgeordnete nun mehr Stimmen Italien Kroatien Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Slowenien Zypern Malta erstellt von: Olaf Wientzek
Bildnachweis: fotolia.com Europawahlergebnisse der EVP-Parteien 2014 (kumuliert) Schweden in Prozent 19,58 Legende Finnland 27,80 0 – 5% 5 – 10% Estland 10 – 15% 13,90 15 – 20% Lettland 20 – 25% 46,19 25 – 30% Dänemark Litauen 30 – 35% 9,10 Irland 17,43 35 – 40% 22,28 Niederlande 40 – 45% 15,18 Polen > 45% Großbritannien² 38,93 0,00 Deutschland Slowakei 35,30 25,90 33,32 Belgien Tschechien 16,89 Luxemburg 37,66 Ungarn 4. 51,48 Rumänien Frankreich 40,63 20,81 Italien 21,69 Kroatien 34,15 (41,42) Bulgarien 2. 1. 36,85 Österreich Portugal 26,98 Spanien 29,95 Griechenland 26,99 Slowenien 22,72 41,44 Zypern Malta 37,75 erstellt von: Olaf Wientzek 40,02
Regierungsbeteiligung der EVP-Familie
Bildnachweis: fotolia.com Regierungsbeteiligung von Parteien der EVP-Familie, Stand 29. März 2019 Schweden Finnland Regierung ohne Beteiligung einer EVP-Partei, aber mit Vertreter im Europäischen Rat gehört der EVP-Familie an Estland** ** laufende Regierungsverhandlungen mit Isamaa-Beteiligung Parteien der EVP-Familie an Regierung beteiligt (schraffiert: Lettland scheidende Regierung, Beteiligung unklar) Staats-/Regierungschef gehört EVP-Familie an Dänemark Litauen Irland Niederlande Polen Großbritannien Deutschland Slowakei Belgien Tschechien *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft von Fidesz in der EVP von beiden Luxemburg Seiten ausgesetzt Ungarn* 4. Rumänien Frankreich Italien Kroatien Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Slowenien Zypern Malta erstellt von: Olaf Wientzek
Bildnachweis: fotolia.com Staats- oder Regierungschefs nach pol. Familie (Stand: 29. März 2019) (maßgeblich ist die verfassungs- mäßig stärkere Position und – im Falle von EU-Ländern - die Schweden Teilnahme am Europäischen Rat) Finnland EVP: Christdemokraten, Mitte-Rechts-Parteien PES/S&D: Sozialdemokraten & Sozialisten ACRE/ECR: Euroskeptische Konservative Estland A ALDE: Liberale Grüne / EFA Lettland Div. Populisten Dänemark Linkspopulisten (GUE/NGL) Litauen Rechtspopulisten Irland Niederlande Unabhängige Polen Großbritannien Deutschland Slowakei *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft Belgien Tschechien von Fidesz in der EVP von beiden Seiten ausgesetzt Luxemburg Ungarn* 4. Rumänien₁ 1 Rumänien wird durch seinen der EVP-Familie angehörenden Präsidenten Frankreich im Europäischen Rat vertreten. Der Regierungschef gehört Italien² Kroatien Hingegen den Sozialisten an Bulgarien 2. 1. Österreich Portugal Spanien Griechenland Slowenien Zypern ²Conte ist unabhängig, aber der Malta erstellt von: Olaf Wientzek Kandidat der M5Stelle
Bildnachweis: fotolia.com EVP-Parteienfamilie in der EU – Welche Parteien gehören der EVP an ? Schweden Moderaterna (MOD) Kristdemokraterna (KD) Finnland Kokoomus (SK) KD Estland Isamaa Lettland Jauna Vienotiba Dänemark Litauen DKF (C) Irland TS-LKD KD Fine Gael Niederlande CDA Polen Großbritannien PO (keine EVP-Mitgliedspartei) Deutschland PSL Slowakei CDU CSU Tschechien KDH Belgien KDU-CSL Most-Hid CD&V, CDH, CSP² TOP 09 SMK Luxemburg CSV Ungarn Rumänien *Am 20. März wurde die Mitgliedschaft Fidesz* / 4. von Fidesz in der EVP von beiden Frankreich* PNL KDNP Seiten ausgesetzt Les Républicains PMP Italien Kroatien RMDSZ Forza Italia SVP HDZ Bulgarien 2. AP GERB UDC 1. Österreich BCM Portugal PATT DSB Spanien ÖVP (NVP) UDF PSD Griechenland PP Slowenien SDS CDS-PP ND N.Si SLS Zypern Malta DISY erstellt von: Olaf Wientzek PN
Anmerkungen * Die Werte für Frankreich beziehen sich auf die in der zweiten Runde der Parlamentswahlen erzielten Werte von LR; die von unabhängigen Rechten erzielten Stimmenanteile (1,68%) oder von der UDI (ALDE) werden nicht mitgezählt ** In Frankreich wurden seit den Parlamentswahlen im Juni 2017 keine Umfragen für nationale Parlamentswahlen erhoben, die Werte beziehen sich auf eine Umfrage für die Europawahlen 2019. In Rumänien werden die sich auf die EP-Wahlen beziehenden ISCOP-Umfragen genutzt. *** In Belgien werden Umfragen auf regionaler Ebene erhoben. Um ein adäquates Resultat auf nationaler Ebene zu erhalten, wurden diese Resultate jeweils gemäß der Zahl der Wahlberechtigten (es herrscht Wahlpflicht) gewichtet. Dabei kann es – trotz Wahlpflicht und der damit einhergehenden relativ ähnlichen Wahlbeteiligung in den verschiedenen Regionen - zu kleinen Abweichungen kommen. In Belgien treten die Partnerparteien CD&V, CSP, CDH nur regional an, entsprechend werden die Ergebnisse in den einzelnen Regionen gewichtet,. Die CSP tritt nur bei Europawahlen an, bei nationalen Wahlen ist sie Teil des CDH da das belgische Abgeordnetenhaus nach Regionen (Flandern, Wallonie, Brüssel) und nicht nach Sprachgemeinschaften zusammengesetzt ist. In Luxemburg werden die Umfragen idR regional erhoben, die Resultate werden gemäß der Wählerzahl (es herrscht Wahlpflicht) zur Errechnung der nationalen Stärke gewichtet. Dabei kann es – trotz Wahlpflicht und der damit einhergehenden relativ ähnlichen Wahlbeteiligung in den verschiedenen Regionen - zu kleinen Abweichungen kommen. **** In Portugal gingen bei den letzten nationalen Wahlen PSD und CDS-PP ein Wahlbündnis ein, daher sind beide Werte der PSD nicht mit dem Wahlergebnis der Parlamentswahl vergleichbar Weitere Anmerkungen: In mehreren Ländern (u.a. Slowenien, Bulgarien, Lettland) werden in den Umfragen die Unentschlossenen und die Nichtwähler in die Gesamtsumme (100%) miteingerechnet, die Umfragewerte wurden entsprechend hochgerechnet. Beispiel: Partei A hat in den Umfragen 13%. 30% der Befragten werden nicht wählen gehen, 20% der Befragten sind Unentschlossen. Entsprechend wird die Unterstützung für Partei A mit 26% angegeben. In Kroatien bezieht sich das für die Sozialdemokraten vermerkte Wahlergebnis auf das gesamte Wahlbündnis, welches auch nicht PES-Parteien umfasste (wie etwa die HSS). Bei den Europawahlen erhielt die HDZ über 40%, allerdings wechselte eine Abgeordnete unmittelbar zur ECR, weshalb das Wahlergebnis um den entsprechenden Stimmanteil reduziert wurde. Die HSS kündigte an, die EVP zu verlassen. In Deutschland werden CDU und CSU aufgrund der Fraktionsgemeinschaft und aufgrund der immer addierten Umfragewerte nicht als zwei separate Parteien angeführt. Einige der der ACRE-Familie angehörende Parteien sind rechtspopulistisch oder haben starke rechtspopulistische Elemente. Da es sich hier um eine inzwischen (oder vorerst) etablierte Parteienfamilie handelt, werden ihr angehörende Parteien als Teil der ACRE-Familie und nicht als „rechtspopulistisch“ aufgeführt. Unter jene Kategorie fallen hingegen die der ENF oder EFDD- Gruppe im EP angehörenden Parteien sowie weitere ungebundene rechtspopulistische oder rechtsextreme Kräfte 1 Die Aufzählung bezieht sich normalerweise auf die Regierungschefs. Staatschefs (bei andersfarbiger Regierung) werden nur (gesondert) angezeigt, wenn sie im Europäischen Rat vertreten sind (Fall von Johannis in Rumänien) Im Falle Frankreichs wird keine Regierungsbeteiligung der EVP angezeigt, da die offiziellen EVP-Partei LR nicht an der Regierung beteiligt ist. 2 Die EVP hat in Großbritannien keine Mitgliedspartei. Seit Februar 2018 hat sie allerdings – nach dem Wechsel zweier Tory-Abgeordneter aus der ECR zur EVP-Fraktion – zwei britische Abgeordnete in ihrer EP-Fraktion Quellen für die Umfragen für die nationalen Wahlen: Ipsos (Belgien), Trend (Bulgarien), voxmeter (Dänemark), Forsa (Deutschland),Norstat (Estland), Kantar (Finnland), Ifop (Frankreich), Metron (Griechenland), YouGov (Großbritannien +NI),BA (Irland), EMG (Italien), Ipsos (Kroatien), SDKS (Lettland), Vilmorus (Litauen), Sondesfro (Luxemburg), Malta Today (Malta), I&O (Niederlande) RA (Österreich), Ibris (Polen), Aximage (Portugal), ISCOP (Rumänien), Inizio (Schweden), Focus (Slowakei), Mediana (Slowenien), NC Report (Spanien), CVVM (Tschechien), Zavecz (Ungarn), Prime Consulting (Zypern) Der Parteienbarometer wird alle vier bis sechs Wochen aktualisiert und ist auf www.kas.de verfügbar.
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