Pocket Guide Social Intranet - ipro Consulting GmbH

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Social Intranet
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School for Communication                         United Planet
    and Management

                                                     United Planet ist Pionier im Bereich Unter-
    Wissen ist die Quelle des Erfolgs jeder Unter-
                                                     nehmens-Portale „out of the box“. Das Unter-
    nehmung – und nichts ist so schnell überholt,
                                                     nehmen ist seit 1998 am Markt und gehört mit
    wie der „aktuelle Wissensstand“.
                                                     über 4.800 Kunden und mehr als einer Million
                                                     Nutzern zu den Marktführern im Bereich der
    Permanente Weiterbildung ist der Schlüssel
                                                     mittelständischen Wirtschaft, der öffentlichen
    zum persönlichen Erfolg und dem Aufstieg
                                                     Verwaltung und Organisationen
    eines Unternehmens. Die SCM richtet sich mit
                                                     (z.B. Kliniken).
    ihrem Weiterbildungsprogramm an Führungs-
    kräfte von heute und morgen.
                                                     Tätigkeitsschwerpunkte sind Digital Work-
                                                     place, Unternehmens-Portale, Social Business,
    Dabei verbindet sie die Bereiche Kommuni-
                                                     Intranet und Extranet sowie mobile Applika-
    kation und Management mit gezielter Weiter-
                                                     tionen für Smartphones und Tablets.
    bildung in Form von Tagungen, Workshops,
    Intensivkursen sowie Inhouse-Schulungen
                                                     Das Unternehmen wird von Manfred Stetz und
    und publiziert darüber hinaus Fachbücher
                                                     Katrin Beuthner geführt.
    und Studien.

2
Pocket Guide Social Intranet - ipro Consulting GmbH
Inhalt
    11,1 %
                               Status Quo                                         4
                               Interne Kommunikation und Social Intranet

               34,9 %          10 Tipps                                           8
                               zur erfolgreichen Einführung
                               eines Social Intranets
     54 %
                               Gesprächsrunde                                 11
                               mit Lisa Fedler (Deutsche AIDS-Hilfe),
                               Gerhard Sommer (United Planet) und
             Status Quo S. 4   Katharina Steuckart (ASAP-Gruppe)

                               Checklist                                      16
                               Die wichtigsten Funktionen
                               eines Social Intranets

                               Die Zukunft der Arbeit                         17
                               Vorteile des Digital Workplace

                               Typologie der Social-Intranet-Nutzer           18

                               An einem Tisch                                 20
                               Die wichtigsten Projektbeteiligten

    Gesprächsrunde S. 11       Die Musterlösung für Ihr Social Intranet       22

                               Best Case: Megazoo                             23
                               90 Prozent weniger E-Mails durch Social Intranet

                               Vom Social Intranet
                               zum Digital Workplace                          24
                               Interview mit Web-Veteran
                               Prof. Dr. Thorsten Riemke-Gurzki

                               Social Intranets erfolgreich steuern:
                               Kennzahlen machen’s möglich                    26
                               von Ariana Fischer

                               Begriffsglossar                                28
                               Die wichtigsten Social Intranet Buzzwords
                               auf einen Blick

                               Literaturempfehlungen                          33
     An einem Tisch S. 20

                                                                                      3
Pocket Guide Social Intranet - ipro Consulting GmbH
Status Quo
    Interne Kommunikation und Social Intranet
    Das Intranet als internes Medium bereichert die Kommunikation und führt zu erhöhter Zufrieden-
    heit der Mitarbeiter mit der internen Kommunikation ihres Unternehmens. Das ist ein zentrales
    Ergebnis der gemeinsamen Umfrage von SCM und United Planet vom April 2016. Insgesamt 196
    Experten, davon rund 90 Prozent aus Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern, nahmen Stellung zu
    den aktuellen Problemen der internen Kommunikation in ihrem Unternehmen und gaben Auskunft
    zum Einsatz und Stellenwert ihres (Social) Intranets.

    Insgesamt verfügen etwa drei Viertel der Befragten (73,1 Prozent) über ein Intranet bzw. ein So-
    cial Intranet. 26,9 Prozent setzen hingegen kein Social Intranet zur internen Kommunikation ein.
    Jedoch steht rund die Hälfte davon kurz vor dem Go-Live bzw. sucht nach einer passenden Lösung
    für den Einsatz in naher Zukunft.

    Setzen Sie zur internen Kommunikation ein Social Intranet ein?
                                                 Ja                                                              Nein
                                               73,1%                                                            26,9%

    Denken Sie über die Einführung eines (Social) Intranets nach?

             Ich weiß nicht                            Nein                      Ja, wir sind auf der Suche nach einer  Ja, Go-Live
                                                                             passenden Lösung; Go-Live in naher Zukunft in Kürze
                28,6%                                 26,2%                                      35,7%                     9,5%

    Höhere Zufriedenheit durch den Einsatz eines (Social) Intranets
    Die Mehrheit der Befragten, die über ein Intranet verfügen, ist mit der internen Kommunikation
    eher zufrieden (53,3 Prozent) bzw. sehr zufrieden (14,8 Prozent). Weniger zufrieden sind 26,7
    Prozent. Ein geringer Anteil von 5,2 Prozent ist sogar unzufrieden mit der internen Kommunika-
    tion im Unternehmen. Damit bewerten die Befragten mit Intranet die Mitarbeiterkommunikation
    ihres Unternehmens deutlich positiver als die Umfrageteilnehmer, die kein Intranet besitzen. 66,7
    Prozent, und damit die Mehrheit der Befragten ohne Intranet, sind weniger zufrieden mit der
    internen Kommunikation im Unternehmen. Der Einsatz eines Intranets scheint also die interne
    Kommunikation zu bereichern und den Erwartungen der Mitarbeiter an eine gelungene interne
    Kommunikation zu entsprechen.

    Wie zufrieden sind Sie mit der internen Kommunikation Ihres Unternehmens?

                        Befragte mit (Social) Intranet                       Befragte ohne (Social) Intranet

                                     14,8 %               sehr zufrieden       3,9 %
              53,3 %                                      eher zufrieden                  23,5 %
                              26,7 %                     weniger zufrieden                                     66,7 %
                                              5,2 %       nicht zufrieden       5,9%

4
Fehlende Informationsweitergabe und mangelnde strategische
Ausrichtung der Internen Kommunikation
Als Ursache für die Unzufriedenheit mit der Mitarbeiterkommunikation wird von den Befragten
vorrangig die fehlende Weitergabe von Informationen durch Führungskräfte bzw. Vorgesetzte
genannt. Auffällig ist, dass dies vor allem von Unternehmen ab 500 Mitarbeitern als Problem
betrachtet wird. Rund drei Viertel der Befragten (sowohl mit als auch ohne Intranet) aus Un-
ternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern geben die fehlenden Informationen durch Führungs-
kräfte als Gründe für Probleme der internen Kommunikation an. Bei den Umfrageteilnehmern
aus Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern liegt der Anteil derjenigen, die den Informations-
fluss durch Vorgesetzte als mangelhaft bewerten, noch unter 60 Prozent.

Weitere Ursachen für die Unzufriedenheit werden in der fehlenden strategischen Ausrichtung der
Internen Kommunikation und der unzureichenden Information der Mitarbeiter gesehen.

Für die Befragten, die über ein Intranet verfügen, gilt zudem die Akzeptanz und Nutzung des
(Social) Intranets durch die Mitarbeiter als besonders optimierungswürdig. Als sonstige Gründe
werden von den Befragten u.a. auch fehlende IT-Unterstützung bzw. veraltete Plattformen
genannt.

Ein Vergleich zwischen den Befragten mit und ohne Intranet zeigt außerdem, dass ein größerer
Anteil derjenigen ohne Intranet, die Vielzahl an E-Mails, die Informationsflut, durch die Relevantes
oft untergehe, sowie eine zu geringe Auswahl interner Kommunikationskanäle bemängelt.

Entsprechend wird von den Befragten eine bessere Planung und Zielführung zur Optimierung der
internen Kommunikation vorgeschlagen. Dies geben 81,8 Prozent der Befragten ohne Intranet
und 69,5 Prozent der Befragten mit Intranet an. An zweiter Stelle werden mehr Informationsaus-
tausch durch Social Media Features und weniger interne E-Mails gewünscht.

27 Prozent der Befragten, die über ein Intranet verfügen, schlagen vor, die Anzahl der Meetings
zu reduzieren. Von den Befragten ohne Intranet fordern das hingegen nur 11,4 Prozent.

Individuell wurden darüber hinaus u.a. folgende Wünsche für die Verbesserung der internen
Kommunikation geäußert: eine bessere Intranetplattform bzw. ein übersichtlicherer Aufbau des
Intranets, mehr Austausch und Transparenz, weniger Hierarchiedenken sowie eine zunehmende
Akzeptanz der Internen Kommunikationsabteilung.

Wesentliche Aspekte eines geplanten Social Intranets
Die Umfrageteilnehmer, die aktuell noch nicht über ein Intranet verfügen, wurden gebeten, die
aus ihrer Sicht wichtigsten Aspekte einer Intranet-Lösung zu benennen. An erster Stelle steht für
75 Prozent der Befragten die einfache Anpassbarkeit der Funktionen. Für jeweils 72,5 Prozent
ist das Abbilden von Arbeitsabläufen (z.B. Urlaubsantrag oder Raumbuchung) und der sichere
Zugang und gute Usability von extern sowie über mobile Endgeräte zentral. Umfangreiche Funk-
tionen sowie die Integration komplexerer Anwendungen wie z.B. CRM und Qualitätsmanagement
spielen für 47,5 bzw. 40 Prozent eine Rolle.

Eine vergleichsweise untergeordnete Rolle spielen die Kosten mit 30 Prozent. Die Einbindung
externer Stakeholder sowie ein flexibles Mietmodell sind für die Befragten weniger wichtige
Aspekte einer Intranet-Lösung.

                                                                                                       5
Aktuelle Funktionen und Nutzung des Intranets
    Der größte Anspruch besteht bei der Planung eines Intranets also in Hinblick auf flexible und um-
    fangreiche Funktionalität und integrierte Arbeitsabläufe. Wird der aktuelle Einsatz von Intranets
    diesen Aspekten gerecht? Was sind die wichtigsten Funktionen eines Intranets und inwieweit
    handelt es sich bei dem Intranet bereits um eine Collaboration-Plattform?

    Regelmäßige Nutzer sind Mitarbeiter aus der Kommunikationsabteilung – das geben 72,1 Prozent
    der Befragten an. Zweitstärkste Nutzergruppe sind mit 69,7 Prozent die Mitarbeiter der IT. HR
    und Marketing bilden mit 63,9 und 59,8 Prozent ebenfalls relativ große Nutzergruppen, so auch
    die Verwaltung mit 59 Prozent.

    Die mit Abstand wichtigste Funktion ist aktuell die redaktionelle Arbeit und Bereitstellung von
    Informationen für Mitarbeiter (80,9 Prozent). Für rund die Hälfte jedoch spielen Funktionen
    wie Dokumentenmanagement und die Integration von Prozessen, d.h. die Digitalisierung von
    Arbeitsabläufen wie z.B. Raumbuchung, Urlaubsantrag, Fahrzeugbuchung etc. eine wesentliche
    Rolle. Virtuelle Projekt- oder Teamräume sowie die vereinfachte Kommunikation über Social
    Media Features wie Activity Streams oder Kommentare werden hingegen von nur 34,7 Prozent als
    aktuell wichtige Funktion bewertet.

    Was sind die aktuell wichtigsten Funktionen Ihres Intranets? (Mehrfachnennungen möglich)

              Redaktionelles Arbeiten und Bereitstellung von Informationen

                                                  Dokumentenmanagement

                                                  Integration von Prozessen

                                               Eine gut funktionierende Suche
      Kollaboration in virtuellen Projekt- oder Teamräumen und vereinfachte
                                  Kommunikation über Social Media Features

      Einzelne Applikationen für verschiedene Abteilungen (CRM, CMS etc.)

                                   Social Networking (z. B. Personenprofile)

              Aufbereitung von Daten aus Drittsystemen auf einer Plattform

                                                                   Sonstiges

    Das Intranet – Von der Informationsplattform zum Digital Workplace
    Fast drei Viertel der Befragten nutzen Applikationen im Intranet zur digitalen Abbildung und
    Automatisierung von Arbeitsabläufen. Dabei stehen momentan allerdings die eher einfachen
    Prozesse im Vordergrund. Bei 44,4 Prozent der Befragten werden aktuell einfache Prozesse wie
    Reservierungen etc. digital abgebildet. Ein Drittel nutzt solche Funktionen noch nicht, so dass das
    Intranet hier vorrangig zum Informationsaustausch dient. Für immerhin rund ein Viertel dient das
    Intranet bereits zur Vereinfachung möglichst vieler Prozesse im Sinne eines Digital Workplace.

    Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen wird von 56,6 Prozent als sehr wichtig eingeschätzt. Sie
    bedeute Ersparnis an Zeit und Arbeit. Weitere 40,7 Prozent schätzen diese Funktionen als wichtig
    ein und wollen diese in Zukunft stärker nutzen, um ebenfalls von den Vorteilen zu profitieren.
    Einzig für 2,7 Prozent spielen Arbeitsabläufe via Intranet keine Rolle.

6
Die Bedeutung von Collaboration-Funktionen wird von nahezu allen Befragten erkannt. Aller-
dings schlägt sich diese Erkenntnis noch nicht überall in der Praxis nieder: 54 Prozent der Be-
fragten geben an, dass das Intranet als Informationsplattform und weniger zur aktiven Zusam-
menarbeit genutzt wird. Einen höheren Stellenwert als täglich genutzte Plattform, in der viele
Abläufe stattfinden, hat das Intranet für 34,9 Prozent. Hingegen kaum genutzt wird das Intranet
bei 11,1 Prozent der Befragten.

Welchen Stellenwert messen Sie Ihrer Intranet-Collaboration-Plattform bei?

        11,1 %                       hoher Stellenwert: Das Intranet wird täglich benutzt und
                                     viele Abläufe finden darin statt

                    34,9 %
                                      mittlerer Stellenwert: Das Intranet wird als Informations-
                                      plattform genutzt, aber weniger zur aktiven Zusammenarbeit
         54 %
                                      niedriger Stellenwert: Das Intranet wird kaum genutzt

Die zukünftige Rolle des Intranets
Der Trend geht in Richtung digitale Arbeitsplattform: Laut der Befragten wird das Intranet in
Zukunft zunehmend als zentrale digitale Arbeitsplattform an Bedeutung gewinnen. Das geben
46,7 Prozent der Umfrageteilnehmer an. 38,3 Prozent hingegen sehen die zukünftige Rolle des
Intranets als zentrale Informationsplattform. Insgesamt 15 Prozent der Befragten prognostizieren
für ihr Unternehmen eine gleichbleibende oder gar abnehmende Bedeutung des Intranets.

Welche Rolle wird Ihr Intranet in Zukunft einnehmen?
                                                                        3,3 %
  Das Intranet wird als zentrale digitale
  Arbeitsplattform an Bedeutung zunehmen

                                                                11,7%
  Das Intranet wird als zentrale
  Informationsplattform an Bedeutung zunehmen.

                                                                                   46,7%
  Die Rolle unseres Intranets wird sich
  zukünftig eher nicht verändern.
                                                                38,3%

  Das Intranet wird weniger bedeutsam,
  da es durch andere Systeme ersetzt wird.

                                                                                                   7
10 Tipps
    zur Einführung eines Social Intranets
    Es gibt viele Gründe für den Einsatz eines Social Intranets. Es sorgt für eine bessere Zusammen-
    arbeit, verbessert die interne Kommunikation, reduziert die interne E-Mail-Flut und steigert das
    „Wir-Gefühl“ im Unternehmen. Die Einführung will allerdings gut geplant sein. Mit diesen zehn
    T ipps gelingt die Einführung Ihres Social Intranets reibungslos!

    Das Intranet steckte lange Zeit in der Krise. In vielen Unternehmen war es zur reinen Ablage
    verkommen. Es wurde kaum noch als Arbeitsinstrument wahrgenommen – bis vor wenigen
    Jahren mit dem Begriff „Social Business“ ein hoffnungsvoller Schimmer am düsteren Intranet-
    Himmel auftauchte. Die Idee dabei ist, das klassische Intranet durch eine Kommunikations-
    komponente aufzuwerten.

    Das Social Intranet belebt die ursprünglichen Vorteile des Intranets und fördert die Zusammenar-
    beit über alle Abteilungen hinweg. Doch nur das Social Intranet, das aktiv genutzt wird,
    ist ein gutes. Über technische Fragen hinaus gilt es bei der Einführung einiges zu beachten:

    1. Social Intranet betrifft alle
       im Unternehmen
         Oft kommen die Impulsgeber zur                 2. Paradigmenwechsel:
         Einführung eines Social Intranet aus
         der IT. Das Projekt betrifft jedoch alle          Kollaboration statt Hierarchie
         im Unternehmen. Damit die Plattform
         von möglichst vielen Mitarbeitern aktiv            Wir alle träumen vom Arbeitsplatz der
         genutzt wird, ist es wichtig, diese auch           Zukunft und ein Social Intranet ist schon
         bei der Einführung mit einzubeziehen.              ein kleiner Schritt in die richtige Rich-
         Deshalb ist es wichtig, sich schon bei der         tung. Vergessen Sie aber nicht, dass sich
         Entscheidung für eine Lösung nach den              neben der Technik auch die Prinzipien
         Bedürfnissen aller Kollegen zu richten.            unserer Zusammenarbeit ändern. Oft
         Es zählen vor allem gute Usability sowie           kommt die Frage auf, ob Social Business
         eine transparente und problemlose Ein-             eine neue Firmenkultur hervorbringt
         führung. Einige Social-Intranet-Lösungen           oder ob es diese voraussetzt – ein klas-
         lassen sich sehr stark mit individuel-             sisches Henne-Ei-Problem.
         len Funktionen anpassen. Fragen Sie                Klar ist hingegen, dass Wissen nicht wert-
         Ihre Kollegen, welche Features sie sich            voller wird, wenn man es für sich behält.
         wünschen!                                          Unterstützen Sie die Beteiligten daher
                                                            beim Umdenken von „Ich weiß mehr
                                                            als du!“ zur Maxime „Zusammenarbeit
                                                            bringt uns nach vorne!“

8
3. Kenne deine Pappenheimer!
   Bei jedem Projekt gibt es Zweifler. So       4. Verschiedene Abteilungen
   wird es eventuell Mitarbeiter geben, die        und Interessengruppen
   sich nur ungern auf eine neue Art der
   Zusammenarbeit einlassen – und das
                                                   einbinden
   müssen nicht zwingend die alten Hasen
                                                   Die einzelnen Abteilungen im Un-
   sein. Die Kollegen lassen sich aber mit
                                                   ternehmen können sehr unterschiedliche
   guten Argumenten überzeugen. Kom-
                                                   Erwartungen an das Social Intranet
   munizieren Sie die Vorteile des Social
                                                   haben. Behalten Sie im Kopf, dass zum
   Intranets also anschaulich. Zum Beispiel
                                                   Beispiel Kollegen aus der IT andere
   anhand von Anwendungsfällen. Argu-
                                                   Anforderungen haben als jene aus der
   mente, die Sie ins Feld führen können,
                                                   Personalabteilung. Und diese wiederum
   sind, dass die Zahl unqualifizierter
                                                   andere als die aus dem Marketing. Eine
   interner E-Mails durch ein Social Intranet
                                                   Übersicht gibt die Infografik „Die wichtig-
   reduziert wird und gleichzeitig Infos
                                                   sten Projektbeteiligten“ auf Seite 20.
   besser gestreut werden.
                                                   Auf jeden Fall sollten Sie von Anfang an
   Vielleicht gibt es auch entschiedene
                                                   den Betriebsrat mit einbinden. So vermei-
   Förderer des Projekts? Bringen Sie sie
                                                   den Sie etwaige Konflikte, zum Beispiel
   dazu, ihre Begeisterung zu teilen! Ein
                                                   in Datenschutzfragen, schon bevor sie
   Multiplikatoren-Stammtisch kann hier
                                                   entstehen. Dass das Management das
   zusätzlich zur virtuellen Vernetzung sehr
                                                   Projekt befürworten sollte, ist selbstver-
   nützlich sein.
                                                   ständlich – eventuell ging die Initiative ja
                                                   aber sogar von diesem aus.

                                                6. ... und dabei die Mitarbeiter
                                                   nicht überfordern
5. Das Social Intranet zum                         Gerade zu Beginn sollten Sie Ihre Mitar-
                                                   beiter nicht durch einen zu großen Funk-
   „digitalen Heimathafen“                         tionsumfang überfordern. Lassen Sie die
   machen...                                       Anwender die möglichen Funktionen
                                                   priorisieren und binden Sie anfangs
   Das große Plus moderner Lösungen ist            nur die wichtigsten Funktionen ein.
   es, mehr zu sein als bloß ein Facebook          So können sich die Anwender mit dem
   für Unternehmen. Das Social Intranet            neuen Social Intranet vertraut machen
   kann mit verschiedenen Anwendungen              und sich an die neue Informations- und
   verknüpft werden. Das heißt, wenn sich          Kommunikationsform gewöhnen. Später
   beispielsweise im CRM oder ERP etwas            können Sie das Social Intranet um wei-
   tut, bekommen die berechtigten Mitar-           tere Funktionen ergänzen und so genau
   beiter eine Benachrichtigung direkt in          die Plattform aufbauen, die zu Ihren
   ihren Activity Stream.                          Anforderungen passt.
   Wenn die Mitarbeiter von hier aus auf alle
   wichtigen Funktionen und Informationen
   zugreifen können, steigt die Akzeptanz
   für das Social Intranet. Verknüpfen
   Sie wichtige Anwendungen mit Ihrem
   Intranet und machen Sie es zum Digital
   Workplace!

                                                                                                  9
8.    Führungskräfte müssen den
                                                         Digitalen Wandel vorleben
                                                         Social Intranet ist – nicht nur, aber auch
     7. Spielen und Lernen:                              – Chefsache! Führungskräfte sollten
                                                         sich als Vorbilder selbst aktiv im Social
        Workshops, Key User und                          Intranet einbringen, Feedback geben
        Gamification                                     und Fragen beantworten. Das fördert das
                                                         Vertrauen und nimmt den Mitarbeitern
        Damit das neue Social Intranet auch              die Scheu vor dem neuen Medium.
        genutzt wird, können Sie Workshops               Die Führungskräfte in Ihrem Un-
        veranstalten und so die Kollegen „mit-           ternehmen werden sicher die Vorteile
        nehmen“. Hier zeigen Sie den Nutzern             eines Social Intranets vor dem Hinter-
        das neue Intranet und die einzelnen              grund des Digitalen Wandels erkennen.
        Funktionen. So wird der Einstieg in die          Durch die Förderung des abteilungs- und
        neue Kommunikationsform für Ihre Mit-            standortübergreifenden Austauschs
        arbeiter viel leichter. Außerdem sollten         bringen Sie Ideen und Innovationen
        Sie pro Abteilung Key User benennen.             hervor. Und nur mit diesen wird Ihr Un-
        Diese helfen ihren Kollegen bei Fragen           ternehmen in einem sich verändernden
        rund um das Intranet und machen intern           Markt überleben!
        Werbung dafür.
        Nutzen Sie außerdem den Einsatz
        spielerischer Elemente, um Ihre Kol-
        legen in das Intranet zu bekommen! Die
        Möglichkeiten reichen von Highscores
        und Abzeichen für besonders engagierte
        Nutzer bis zum Fußball-Tippspiel.

                                                   10.   Don’t Panic!
                                                         Planen Sie den Aufbau und die Ein-
     9. Internal Branding: Rühren                        führung Ihres Social Intranets mit
        Sie die Werbetrommel für                         ausreichend zeitlichem Vorlauf. Manche
                                                         Lösungen kommen zwar quasi „Out of
        Ihr Projekt                                      the Box“, können dann aber sehr stark
                                                         individualisiert werden. Das sollten Sie
        Je nach Unternehmensgröße bietet
                                                         nutzen und sich dafür ausreichend Zeit
        es sich an, die Einführung des neuen
                                                         nehmen.
        Intranets mit Kommunikationsmaßnah-
                                                         Und scheuen Sie sich nicht, sich bei der
        men zu begleiten. Das kann zum Beispiel
                                                         Einführung Hilfe vom Profi zu holen. In
        durch Beiträge in der Mitarbeiterzeitung
                                                         zahlreichen Veranstaltungen haben Sie
        sein. Ein anderer Ansatz mit dem Sie
                                                         die Möglichkeit, von den Erfahrungen
        Aufmerksamkeit für das Social Intranet
                                                         anderer Unternehmen zu profitieren.
        schaffen, ist das Konzept „Alt lernt von
                                                         Manche Anbieter vermitteln auch gerne
        Jung“. Im Fachjargon kennt man das als
                                                         den Kontakt zu Referenzkunden, die
        „Reverse Mentoring“. Hier coacht der
                                                         Sie an ihren Lessons Learned teilhaben
        Junior den Senior, denn wieso sollten
                                                         lassen.
        nicht die Azubis mal den Managern etwas
        beibringen? Sie werden vielleicht er-
        staunt sein vom Social-Media-Know-how
        Ihrer „Digital Natives“!

10
Gesprächsrunde
Um ein Social-Intranet-Projekt erfolgreich durchzuführen, sollten alle Verantwortlichen an einem
Strang ziehen, Ziele und Strategie verstehen und die Nutzer während der Einführung richtig
begleiten. Über die erfolgreiche Einführung und Erfahrungen mit der abteilungsübergreifenden
Projektsteuerung berichten Lisa Fedler (Deutsche AIDS-Hilfe) und Katharina Steuckart (ASAP
Gruppe). Über die Perspektive von Projektverantwortlichen aus Unternehmen und Organisationen
hinaus, gibt Gerhard Sommer, Presales Consultant von United Planet wichtige T ipps und Er-
fahrungen aus Kundenprojekten.

Herr Sommer, was sind Ihre                         Was war die Initialzündung für ein
Erfahrungen in Kundenprojekten?                    neues Intranet und welches stra-
Mit welchen Wünschen kommen die                    tegische Ziel verfolgen Sie damit?
Kunden zu Ihnen, welche
                                                   Lisa Fedler: Da wir ein bundesweit tätiger
Zielsetzung beobachten Sie?                        Dachverband von rund 130 Organisationen
                                                   und Einrichtungen in ganz Deutschland sind,
Gerhard Sommer: Heute werden Prozessfunk-
                                                   waren wir schon länger auf der Suche nach
tionalitäten wie das Prüfen und Freigeben von
                                                   einem geeigneten Kommunikationsinstru-
Dokumenten, Beiträgen und Anträgen sehr
                                                   ment für die bundesweite Zusammenarbeit.
stark nachgefragt. Das Ganze muss aber im
                                                   Die effektivere Zusammenarbeit in dezentral
Kontext von Social-Business-Komponenten
                                                   arbeitenden Gruppen war also unser Hauptan-
liegen. Das heißt: Anwender möchten nicht
                                                   liegen für das neue Intranet. Strategisches Ziel
zum Diskutieren, Kommentieren und Liken
                                                   war die Vereinfachung der Kommunikation
in andere Umgebungen wechseln. Sie wollen
                                                   sowie eine Verlagerung der Kommunikation
alles an einem Ort haben.
                                                   von E-Mails ins Social Intranet. Gleichzeitig
                                                   soll Intrexx Share die Verbandsidentität und
So soll ein Prüfungs- oder Freigabeprozess
                                                   den bundesweiten Netzwerkgedanken ganz
direkt im Activity Stream erfolgen. Und genau
                                                   praktisch stärken.
so sollen Kommentare, die zu einem Prozess
erfolgen, nicht nur im Activity Stream möglich
                                                   Katharina Steuckart: Die erste Idee für ein
sein, sondern auch dort, wo dieser Prozess
                                                   ASAP Intranet entwickelte sich aus unserer
gestartet wurde. Eben alles von einem Ort aus.
                                                   Mitarbeiterbefragung „100%DU“ und kam
                                                   damit von unseren Mitarbeitern selbst. Sie
Neben all den Prozessen, die heute in einem
                                                   wünschten sich mehr Informationen zum
Intranet abgebildet werden sollen, müssen
                                                   Unternehmen und zu den Standorten. Wir
auch klassische Lösungen wie z.B. Newsletter
                                                   begannen daraufhin mit der Ausarbeitung
oder ein Telefonbuch verfügbar sein. Gerade
                                                   eines Konzeptes. An diesem waren von Beginn
der Newsletter wird wieder verstärkt nachge-
                                                   an verschiedene Mitarbeiter beteiligt – ange-
fragt. Heute will man die Mitarbeiter stärker in
                                                   fangen von der Verwaltung, über Projektmit-
die Abläufe einbinden und frühzeitig inform-
                                                   arbeiter bis zum Management. Wir fragten
ieren. Denn man will nicht der Letzte sein,
                                                   nach Wünschen, Anregungen und Ideen und
„der erfährt, dass…“
                                                   erarbeiteten so in gemeinsamen Workshops
                                                   Ziele und Inhalte. Es kristallisierten sich drei

                                                                                                      11
strategische Ziele für das Intranet heraus:         aufsetzte, beschäftigte sich die IT mit der
     mehr Information, einfachere Kommunika-             Anbieterauswahl und der technischen Um-
     tion, verbesserte Vernetzung.                       setzung – immer in enger Abstimmung und
                                                         mit kontinuierlicher Berichterstattung an die
                                                         Geschäftsführung. Bis heute arbeiten IT und
     Wie sehen Sie die Zusammenarbeit                    Unternehmenskommunikation eng zusammen
     zwischen IT, Interner Kommunika-                    an der Weiterentwicklung des ASAP Intranets.
     tion, Human Resources und der
     Geschäftsführung? Wer kommt vor-
     rangig auf Sie zu und ist der Projekt-              Wodurch zeichnet sich Ihr Social
     treiber?                                            Intranet aus? Welche Funktionen
                                                         sind von besonderer Bedeutung und
     Gerhard Sommer: Unsere Ansprechpartner              welche planen Sie für die Zukunft?
     kommen in der Regel aus der IT, dem Qua-
     litätsmanagement, dem Marketing oder der            Lisa Fedler: Unser Social Intranet bildet einen
     Internen Kommunikation. Diese Ansprechpart-         lebhaften Dachverband ab, der sich über
     ner sind sehr oft auch die Projekttreiber. Intra-   Neuigkeiten in verschiedenen Fachbereichen
     nets bieten heute eine Vielfalt an Lösungen,        und Regionen austauscht. Besonders intensiv
     wie zum Beispiel die Verbesserung von Kom-          wird die Möglichkeit genutzt, themenspezi-
     munikation und Prozessabläufen. Dadurch             fische Gruppen einzurichten und darin zu
     sind mittlerweile die Interne Kommunikation         kommunizieren. So hat sich die Kommunika-
     oder das Qualitätsmanagement diejenigen,            tion von Arbeitsgruppen ins Intranet verlagert.
     die weitere Lösungen ins Spiel bringen und          Dabei kommen dann Apps wie Terminfindung
     so das Intranet zu einem wichtigen Werkzeug         oder Umfrage zum Einsatz. Geplant ist eine
     innerhalb des Unternehmens ausbauen.                eigene Wissens-App für das Wissensmanage-
                                                         ment. In dieser Art Daten-Wiki können dann
                                                         Inhalte von Einzelnen eingestellt und allen
     Wie ist die Zusammenarbeit zwi-                     Nutzern und Nutzerinnen zur Verfügung
     schen IT, Interner Kommunika-                       gestellt werden.
     tion, Human Resources und der                       Katharina Steuckart: Uns war es wichtig, das
     Geschäftsführung in Ihrem Un-                       Social Intranet insbesondere für die Vernet-
     ternehmen erfolgt?                                  zung unserer Mitarbeiter zu nutzen. Standort-
                                                         grenzen sollten aufgebrochen werden, um
     Lisa Fedler: Bei uns als NGO gibt es ja eine        Synergien zu nutzen, Wissen zu transferieren
     sehr enge Zusammenarbeit der verschiedenen          und den Austausch anzuregen. Denn davon
     involvierten Bereiche. Sehr unterstützend war       profitieren langfristig unsere Kunden. Funk-
     der lokale technische Support durch die Firma,      tionen wie das Gründen von Gruppen, der
     die das Tool server-seitig aufgebaut hat. Im        Austausch von Daten sowie Möglichkeiten der
     Haus haben wir Mitarbeiterbefragungen zu            Terminabstimmung haben daher eine zentrale
     den gewünschten Einsatzmöglichkeiten des            Bedeutung in unserem Unternehmen. Des
     Intranets durchgeführt. Wir von der Abteilung       Weiteren haben wir in unser Social Intranet
     „Kommunikation / internetgestützte Präven-          viele bestehende Applikationen integriert. In
     tion“ waren als Bindeglied zwischen den             Zukunft werden wir das Zusammenspiel der
     einzelnen Bereichen tätig.                          einzelnen Applikationen mit dem sozialen
                                                         Netzwerk vorantreiben.
     Katharina Steuckart: Zu Beginn unserer
     Konzeptphase gründeten wir ein Projekt-
     team aus Mitarbeitern der Ressorts IT und
     Unternehmenskommunikation. Während die
     Unternehmenskommunikation das Intranet
     strategisch und konzeptionell sowie optisch

12
„Eine gute Kommunikation
             ist also das A und O
            für eine erfolgreiche
             Projektsteuerung.“
                                                                     Gerhard Sommer

Auf welche Funktionen kommt es                    Ein weiterer Aspekt, der wieder sehr stark
Ihren Kunden insbesondere an?                     nachgefragt wird, ist die Personalisierung der
                                                  Informationen innerhalb des Intranets. Man
Gibt es hier möglicherweise                       möchte heute zielgenau informieren und nicht
Veränderungen im Anspruch                         die Information streuen, wie es früher z.B.
oder Umfang?                                      über E-Mails gang und gäbe war. Auch das
                                                  leistet ein Social Intranet: Hier kann gezielt
Gerhard Sommer: Früher wurde „nur“ von            in Gruppen kommuniziert werden. Der rote
einem Intranet gesprochen. Heute möchte           Faden einer Diskussion geht nicht verloren,
man nicht nur klassische Intranet-Funktionen,     wie es früher mit E-Mails „an alle“ der Fall war.
sondern auch Prozesse abbilden und mit
anderen Anwendern interagieren können. Ein
Prozess kann sehr unterschiedlich definiert
                                                  Worauf kommt es bei einer erfolg-
sein. Das können Prüfungs- und Freigabe-          reichen Projektsteuerung an?
prozesse sein, bis hin zu komplexen Anforde-
rungen, z.B. unter bestimmten Bedingungen         Gerhard Sommer: Um ein Projekt erfolgreich
Werte in ein Drittprogramm zu schreiben.          durchzuführen, müssen die Verantwortlichen
Also die Integration von Drittsystemen. Daten     auf beiden Seiten mitmachen und miteinander
anzeigen zu lassen und diese ggf. auch zu         kommunizieren. Das heißt, dass die erfolgrei-
ändern. Hier sprechen wir von ERP-, CRM-          che Umsetzung der Anforderungen nur mit der
oder DMS-Systemen.                                Mitarbeit des Anfordernden möglich ist und,
                                                  dass von beiden Seiten aktiv an einem Projekt
Waren Prüfungs- und Freigabeprozesse früher       gearbeitet wird. Verzögerungen innerhalb
häufig einstufig oder maximal zweistufig,         eines Projekts sind sehr oft nur Kommunika-
werden heute oft mehrstufige Prozesse             tionsschwierigkeiten. Der Ansprechpartner
nachgefragt, so dass es zu vielen Zeitpunkten     ist nicht erreichbar, hat gerade keine Zeit, die
die Möglichkeit gibt, die Prozesskette zu stop-   Anforderungen sind nicht genau definiert,
pen. Und gerade hier kommt dann wieder die        E-Mails werden nicht beantwortet oder beide
Social-Business-Komponente ins Spiel. Denn        Seiten warten auf einen Rückruf, statt aktiv
ein Stopp-Ereignis muss kommentiert und zu        zum Telefon zu greifen.
jedem Zeitpunkt eingesehen werden, damit
die betreffenden Stellen über das „Warum“         Die Projektsteuerung müssen Personen
informiert sind.                                  übernehmen, die kommunizieren können und
                                                  sich auch nicht scheuen, das „Wünsch dir was“

                                                                                                      13
"Die Zusammenarbeit
     zwischen der IT- und
     Kommunikationsabteilung
     war für uns von zentraler
     Bedeutung. Gleichzeitig
     haben wir bereits vor dem
     Go-Live verschiedene
     Mitarbeiter und Führungs-
     kräfte in die Entwicklung
     einbezogen.“
     Katharina Steuckart
     in geordnete Bahnen zu bringen und dazu          tivitäten im Intranet anzuregen. Und wichtig
     auch ggf. nötige Mehraufwände zu kommuni-        ist natürlich auch, das neue Angebot auf allen
     zieren. Eine gute Kommunikation ist also das A   Verbandskanälen und im direkten persönli-
     und O für eine erfolgreiche Projektsteuerung.    chen Kontakt bekannt
                                                      zu machen.
     Lisa Fedler: Bei uns haben zwei wichtige
     Elemente zur erfolgreichen Einführung des        Katharina Steuckart: Die Zusammenabeit
     neuen Tools beigetragen: Zum einen haben         zwischen der IT- und Kommunikations-
     wir selbst ein kurzes, leicht verständliches     abteilung war für uns von zentraler Bedeu-
     Benutzerhandbuch erstellt, das die wesentli-     tung. Gleichzeitig haben wir bereits vor dem
     chen Funktionen erklärt, allen Nutzern und       Go-Live verschiedene Mitarbeiter und Füh-
     Nutzerinnen nach der Anmeldung zugesandt         rungskräfte in die Entwicklung einbezogen.
     wurde und daher den Start ins neue Intranet      Sie waren unsere Botschafter, um das Intranet
     erleichterte. Zum anderen hat in den ersten      an alle Mitarbeiter zu promoten und Feedback
     Monaten ein Redaktionsmitarbeiter die            über die Bedürfnisse und Wünsche einzuholen.
     Aufgabe gehabt, einen internen Support zu        Damit wollten wir die Akzeptanz des Intranets
     übernehmen, Fragen zu beantworten und Ak-        im Mitarbeiterkreis von Beginn an fördern. Zu-

14
dem haben wir uns vor dem Start des Intranets      abrufbar sind und bleiben.
ausdrücklich für eine Step-by-Step-Einführung
entschieden: einige ausgewählte Features und
                                                   Welche Erfahrungen haben Sie bei
Applikationen am Anfang, die wir nun schritt-      der Einführung gemacht? Gab es
weise ausbauen und den Nutzwert damit              Herausforderungen hinsichtlich des
kontinuierlich steigern.                           Umgangs, der Akzeptanz und der
                                                   Nutzung des neuen Intranets?
Inwiefern hat sich die Rolle Ihrer
Abteilung bzw. Ihr Aufgabenbereich                 Lisa Fedler: Wir haben uns unter anderem
                                                   auch für Intrexx Share entschieden, weil Hand-
im Unternehmen durch den Einsatz                   habung und Nutzungsweisen denen von Face-
eines Social Intranets gewandelt?                  book ähneln und daher die meisten unserer In-
                                                   tranetnutzer und -nutzerinnen damit vertraut
Lisa Fedler: Hier gab es keine wesentlichen        sind. Hier gab es sehr wenige Schwierigkeiten.
Veränderungen. Für die Fachbereiche, die           Eine Herausforderung bestand eher darin, die
besonders in bundesweiten Arbeitsgruppen           Mitarbeiter/-innen davon zu überzeugen, ein
oder in der Verbandskommunikation tätig sind,      weiteres Kommunikationsmedium einsetzen
hat sich durch das Social Intranet am meisten      „zu müssen“.
verändert. Sie haben nun einen zentralen Ort
der Kommunikation, an dem Äußerungen

                                Lisa Fedler ist seit 2013 bei der Deutschen AIDS-Hilfe als Social Media
                                Managerin tätig. Dort arbeitet sie an den verschiedenen Einsatzmöglich-
                                keiten von Internet und Social Media für die interne und externe Kom-
                                munikation. Die gelernte Literaturwissenschaftlerin ist zudem freiberuf-
                                lich in den Bereichen Online-Redaktion, Community Management und
                                Veranstaltungsorganisation aktiv.

                                 Gerhard Sommer ist Abteilungsleiter des Presales Consulting der United
                                 Planet GmbH. Er ist Spezialist für Enterprise Portale und legt dabei den
                                 Fokus auf die strategische Nutzung von Portal-Technologien zur Prozess-
                                 optimierung und zur Gewinnung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile für
                                 mittelständische Unternehmen.
                                 Gerhard Sommer verfügt über langjährige Informatik- und Projekter-
                                 fahrungen im Bereich der erfolgreichen Einführung von Portalen.

                                 Katharina Steuckart hat Diplom-Journalistik an der Universität Eichstätt-
                                 Ingolstadt studiert und ist seit 2012 in der Unternehmenskommunikation
                                 der ASAP Gruppe tätig. Ihre Aufgabenschwerpunkte liegen im Bereich
                                 Social Media und der internen Kommunikation.

                                                                                                             15
Checklist
     Die wichtigsten Funktionen
     eines Social Intranets
     Mit einem Social Intranet fördern Sie die Zusammenarbeit im Unternehmen. Mitarbeiter arbeiten
     hier gemeinsam an Dokumenten, tauschen sich in Teamräumen aus und profitieren vom Know-
     how ihrer Kollegen. Das alles über Abteilungs- oder Standortgrenzen hinweg. Das Social Intranet
     versorgt die Angestellten nicht nur mit täglich benötigten Informationen, sondern wird zu einer
     lebendigen Wissenssammlung.

     Das Social Intranet kann über ganz unterschiedliche Funktionen verfügen. Manche davon sind
     ganz elementar, einige eher „nice to have“. Das ist sehr individuell und hängt vom jeweiligen
     Unternehmen ab. Die folgenden Funktionen sollte die von Ihnen gewählte Plattform jedoch min-
     destens bieten:

           Activity Stream
           Er ist das Herzstück Ihres Social Intranets. Die öffentliche Kommunikation wird hier
     aufgeführt. Mitarbeiter können zum Beispiel Fragen stellen, die passenden Experten im Un-
     ternehmen darauf antworten. Optisch sieht das zumeist aus wie man es von den sozialen
     Netzwerken im privaten Bereich kennt. Manche Lösungen gehen noch einen Schritt weiter: Sie
     zeigen nicht nur Meldungen von Kollegen an, sondern blenden auch Informationen aus eingesetz-
     ten Softwaresystemen ein, zum Beispiel Erinnerungen oder Aufgaben.

           Inhalte
            Das Social Intranet lebt – wie jedes Portal – von den darin enthaltenen Informationen. In-
     halte entstehen hier User-generiert aus der Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Oft gibt
     es aber dennoch Stellen im Unternehmen, die mit der internen Kommunikation und der gezielten
     Erstellung von Beiträgen beauftragt sind. Mit einem integrierten Content-Management-System
     (CMS) lassen sich diese Beiträge aufbereiten und an geeigneter Stelle zur Verfügung stellen.

           Instant Messaging
           Diese Funktion ist für den direkten Austausch zwischen einzelnen Mitarbeitern gedacht. In
     Form von Direktnachrichten können Auskünfte eingeholt werden. Die Kommunikation kann hier
     informeller und schneller ablaufen als per E-Mail.

           Tagging
          Durch Tagging verschlagworten die Benutzer Inhalte und machen sie so besser auffindbar.
     Außerdem können einzelne Benutzer markiert werden, wodurch diese auf etwas aufmerksam
     gemacht werden.

           Teamräume
            Sie dienen als digitale Projektgruppen. Hier bündeln Sie Dokumente und machen sie für die
     gemeinsame Bearbeitung verfügbar. Teamräume oder Gruppen lassen sich für die unterschied-
     lichsten Aufgaben nutzen. Beispielsweise zur Vorbereitung von Meetings, die dadurch abgekürzt
     werden. Oder auch zur Zusammenarbeit an längerfristigen Projekten.

16
Die Zukunft der Arbeit: Vorteile des
Digital Workplace
Ein moderner digitaler Arbeitsplatz bietet den Mitarbeitern alle benötigten Informationen und Pro-
zesse auf einer zentralen Oberfläche. So müssen Sie nicht umständlich in einzelne Anwendungen
wechseln oder sich Daten aus verschiedenen Quellen zusammensuchen. Das Social Intranet ist ein
zentraler Teil des Digital Workplace. Darüber hinaus bietet der Digital Workplace die folgenden Vorteile:

  Abteilungsspezifische                                  Integriertes
  Fachapplikationen                                      Prozess-Management
  Dienten die frühen Intranets noch der
                                                         Nutzen Sie Prozesse und Workflows, um
  reinen Informationsabbildung, so ist heute
                                                         Ihr Intranet zum Digital Workplace zu
  weitaus mehr machbar. Nutzen Sie diese
                                                         machen. Zeit- und ereignisgesteuerte
  Möglichkeiten und stellen Sie Ihren Mitar-
                                                         Prozesse sorgen dafür, dass die zuständi-
  beitern Fachapplikationen an dieser zen-
                                                         gen Personen Informationen zum richtigen
  tralen Stelle zur Verfügung. Damit gehen
                                                         Zeitpunkt erhalten, weitergeben oder
  Sie über die reine Darstellung von Inhalten
                                                         vervollständigen. Automatisierte Erin-
  hinaus. Das Social Intranet wird als Digital
                                                         nerungen und Benachrichtigung schaffen
  Workplace zur zentralen Arbeits-
                                                         einen reibungslosen Ablauf.
  plattform und Sie erreichen zeitnahe
  Produktivitätssteigerungen.

  Individuelle Start-, Bereichs-                         Benutzermanagement
  und Applikationsseiten                                 In jedem Unternehmen gibt es unter-
  Eine individuell anpassbare Startseite                 schiedliche Gruppen von Anwendern, die
  erhöht die Usability. Das kann durch die               ganz verschiedene Funktionen benötigen.
  eigenständige Auswahl und Verschiebung                 Durch ein rollenbasierendes Benutzerma-
  der Portlets oder durch die Wahl der geeig-            nagement sieht jeder Mitarbeiter nur die
  neten Schriftgröße im Portal erreicht                  Anwendungen und Dokumente, für die er
  werden. Des Weiteren kann die Auswahl-                 das entsprechende Lese- bzw. Schreibrecht
  möglichkeit zwischen verschiedenen Lay-                hat. Jeder Mitarbeiter erhält eine indivi-
  outs für die User ggf. sinnvoll sein. So kann          duelle Ansicht mit den jeweils relevanten
   z.B. das Marketing eine andere Bedienober-            Informationen.
  fläche erhalten als das Rechnungswesen.

  Integration von Daten                                  Mobile Verfügbarkeit
  aus Drittsystemen                                      Die moderne Arbeitswelt ist im ständigen
                                                         Wandel, mobile Endgeräte werden immer
  Durch Connectoren können Sie Daten aus
                                                         mehr zum Standard in Unternehmen.
  sämtlichen Drittsystemen einbinden. So
                                                         Denn gearbeitet wird dort, wo es für
  greifen Ihre Mitarbeiter zum Beispiel auf
                                                         Kunden und das Projekt am besten ist.
  Informationen aus SAP oder einem CRM
                                                         Arbeitnehmer setzen vermehrt mobile
  direkt aus ihrem Social Intranet heraus
                                                         Endgeräte ein, um ihre Aufgaben erfolg-
  zu. Und das Beste: sie können auch direkt
                                                         reich zu erfüllen. Der Digital Workplace
  von hier aus zurückschreiben. Wird zum
                                                         muss daher alle Informationen, Prozesse
  Beispiel eine Aufgabe zu einem Kunden im
                                                         und Applikationen auch unterwegs ver-
  Social Intranet diskutiert, fließen hier direkt
                                                         fügbar machen – bestenfalls in Responsive
  die passenden Daten aus dem CRM ein.
                                                         Design für beliebige Endgeräte.

                                                                                                            17
Typologie der Social-
     Intranet-Nutzer
     Wie im „Offline“-Büroalltag gibt es auch im Social Intranet unterschiedliche Typen. Holen Sie
     das Beste aus Ihrem Social Intranet heraus, indem Sie „Stärken stärken“ und negative Faktoren
     entkräften. Das gelingt am besten, wenn Sie die Nutzertypen kennen und wissen, wie Sie mit
     ihnen umgehen. Ein Moderatorenteam kann den produktiven und zielführenden Einsatz des Social
     Intranets fördern.

                       Technikverweigerer
                       Vielleicht fühlen sie sich „zu alt für den Kram“. Oder sie haben bloß keine
                       Lust auf die neue Form der Zusammenarbeit. Wollen Sie solche Kollegen vom
                       Social Intranet überzeugen, müssen Sie deutlich aufzeigen, welche Vorteile
                       – z.B. in Form von Zeiteinsparungen – es bringt. Eventuell können Sie auch
                       kurze Workshops in Kleingruppen nach dem „Reverse Mentoring“-Prinzip
                       anbieten (siehe auch 10 Tipps auf Seite 8).

                       Schreiberlinge
                       Sie sind so etwas wie das Gegenstück zu den Verweigerern. Hier sollten Sie
                       Vorsicht walten lassen, denn dieser Typ Nutzer kann sowohl positive als auch
                       negative Auswirkungen auf den Projekterfolg haben: Vom „Treiber“ zum „Al-
                       leskommentierer“ ist es manchmal nur ein kleiner Schritt. Es kann Aufgabe
                       eines Moderators oder Moderatorenteams sein, deutlich zu machen, dass die
                       Plattform zielführend genutzt werden soll.

                       Miesepeter
                       Konstruktive Kritik ist extrem wichtig. Auch hierzu kann das Social Intranet
                       dienen. Fallen Nutzer jedoch ausschließlich durch negative Kommentare auf
                       oder kritisieren scheinbar „aus Prinzip“ bestimmte Kollegen, besteht Hand-
                       lungsbedarf. Weisen Sie per Direktnachricht darauf hin, dass Grundsatzfra-
                       gen und persönliche Angelegenheiten vielleicht eher im direkten Gespräch
                       geklärt werden sollten.

18
Experten
Ihr Wissen wird zur immer wichtigeren Ressource für Ihr Unternehmen.
Vielleicht postet dieser Typ quantitativ nicht besonders viel. Wird er aber
durch Fragen von Kollegen aktiviert, sind seine Antworten Gold wert. Das
Social Intranet lebt davon, dass Fragen schnell und formlos geklärt werden.
Ermutigen Sie Mitarbeiter, die etwas beizutragen haben! Durch positives
Feedback oder Anerkennung durch Gamification-Elemente.

Zuschauer
Vielleicht wird – zumindest zu Beginn – dieser Typ den Großteil der Nutzer
ausmachen. Auch stille Mitleser können vom Social Intranet profitieren. Etwa,
wenn sie dadurch besser informiert sind und wissen, was im Unternehmen
los ist. Durch direkte Ansprache oder konkrete Fragen können sie aus der
Konsumenten-Haltung herausgeholt werden.

Teamplayer
Wie die „Experten“ sind auch die „Teamplayer“ ein Nutzer-Typ, der unbedingt
unterstützt werden sollte. Bei der Zusammenarbeit in virtuellen Projektgrup-
pen und Teamräumen blühen sie auf. Sie stellen Fragen, geben Feedback und
tragen aktiv Informationen in die Gruppen. Zum Beispiel, indem Links zu
hilfreichen Beiträgen geteilt und Dokumente abgelegt werden.

                                                                                19
An einem Tisch
     Die wichtigsten Projektbeteiligten

     Interne Kommunikation

     Die Rolle der Internen Kommunikation ändert
     sich grundlegend mit der Einführung eines
     Social Intranets. Statt der rein redaktionellen
     Aufgabe im klassischen Intranet kommt der
     Internen Kommunikation durch den Dialog-
     und Netzwerkgedanken eines Social Intranets
     verstärkt die Rolle als Vermittler zwischen
     Management und Mitarbeitern zu. Die Interne
     Kommunikation erhält einen neuen Kanal,
     um direkt und persönlich zu kommunizieren
     und kann durch neue Partizipationsmöglich-
     keiten der Mitarbeiter die Stimmung und
     Befindlichkeiten im Unternehmen
     besser aufnehmen.

     IT
     Die IT wird die Lösung auf technischer Ebene
     einführen und erwartet daher ein System, das
     funktioniert und sich leicht an individuelle
     Anforderungen anpassen lässt. Dabei sind
     Sicherheit und Webbasiertheit ein Muss, so
     dass keine einzelnen Client-Installationen
     nötig sind. Ein Pluspunkt in der Argumenta-
     tion: Das Tool kann plattformunabhängig
     sein und es kann zwischen On-Premise und
     Cloud gewählt werden. Wichtig ist, dass der
     (Re-)Launch des Social Intranets nicht als
     reines IT-Projekt verstanden wird und ein
     gemeinsames Verständnis für das Projekt und
     die Zielsetzung entwickelt wird. Die Vorteile
     für das gesamte Unternehmen und wichtige
     Unternehmensprozesse müssen aufgezeigt
     und nachvollziehbar vermittelt werden.

20
Geschäftsführung / Management
                                   Das Management muss das Projekt „spon-
                                   sorn“ und auch als Vorbild fungieren, indem
                                   es die Nutzung des Intranets aktiv vorlebt.
                                   Gewinnen Sie die Führungsebene für das
                                   Projekt, indem klare Kosten- und Nutzenvor-
                                   teile z.B. anhand von Use Cases aufgezeigt
                                   werden. Es muss deutlich werden, dass sich
                                   die Investition rechnet (z.B. anhand von
                                   ROI-Kalkulationen).

                                   Betriebsrat
                                   Häufige Bedenken des Betriebsrats ge-
                                   genüber Social Intranets bestehen mit Blick
                                   auf Datenschutz und schwindende Grenzen
                                   zwischen Arbeit und Freizeit der Mitarbeiter.
                                   Um den Betriebsrat mit ins Boot zu holen,
                                   sollten nicht nur die Vorteile für die Zusam-
                                   menarbeit und Kommunikation für die Mitar-
                                   beiter sondern auch für den Betriebsrat selbst
                                   aufgezeigt werden. Darüber hinaus überzeu-
                                   gen Guidelines und eine festgelegte Neti-
                                   quette sowie die frühzeitige Einbindung des
                                   Betriebsrats. Damit fördern Sie die Akzeptanz
                                   und sparen Zeit, die eine Entscheidungsfind-
                                   ung und notwendige Genehmigungen oftmals
                                   in Anspruch nehmen.

                                   Personalabteilung
                                   Das Social Intranet kann der effizienten
                                   Einbindung und Einarbeitung von Mitarbei-
                                   tern dienen und sich als Vorteil im „War for
                                   Talents“ erweisen. Vor allem junge Bewer-
                                   ber kennen und erwarten diese Form der
                                   Zusammenarbeit und auch ältere Mitarbeiter
                                   können ihr Wissen und ihre Erfahrung leicht
                                   weitergeben. Ein Vorteil für die Mitarbeiter-
                                   bindung und die Wahrnehmung als attrak-
                                   tiver Arbeitgeber.

Abbildung: neyro2008 © 123RF.com
                                                                                    21
Die Musterlösung für Ihr
     Social Intranet

         Beiträge schreiben: Meldungen verfassen, Bilder und Dateien teilen.
         Funktionen: Schnell auf Neuigkeiten, Gruppen, Events, Dateien, Nachrichten, Fotos
         und Aufgaben zugreifen.
         Konsole: Persönliche Benachrichtigungsanzeige, Suchfunktion, Hilfe sowie
         weitere Einstellungen.
         Kontakte: Zeigt Ihre aktuellen Kontakte und schlägt neue vor.
         Applikationen: Individuelle Inhalte aus eingebundenen Applikationen.
         News & Activity Stream: Beiträge von Kollegen und Applikationen auf einen Blick.
         Filter: Individuelle Ordnung dank einer Vielzahl von Filtermöglichkeiten.

     Im Musterportal „Event4Teams“ klicken Sie sich durch das Social Intranet einer Event-Agentur.
     Sehen Sie sich genauer um: http://www.intrexx.com/e4t/scm

22
Best Case: Megazoo
90 Prozent weniger E-Mails durch Social Intranet
Die Megazoo Management GmbH ist eine             umzukrempeln. Bis auf wenige, vor allem
Tochter der Fressnapf-Gruppe und bedient         vertrauliche oder personalrelevante Themen,
vor allem das Premium-Segment. In den            werden keine E-Mails mehr verschickt. Dem
19 Filialen in Deutschland und Österreich        Projektleiter Marcel Patalon zufolge hat sich
erhalten Kunden neben der Beratung beim          die Lösung bewährt:
Kauf von Haustieren auch eine große
Auswahl an Tiernahrung und Zubehör.
Aus Gründen des Tierschutzes werden         „Unser Social Intranet hat
in den Megazoo-Filialen keine Hunde
und Katzen verkauft.                        dafür gesorgt, dass endlich
Wie alle Filialisten im Einzelhandel
                                            vernünftig kommuniziert
kämpfte Megazoo mit Problemen, die
mit mangelnder Kommunikation zu
                                            wird. Besonders freut es
tun hatten. Ware wurde doppelt bestellt,
da es keinen Austausch unter den Filia-
                                            mich, dass augenscheinlich
len gab. Das führte zu erheblichen          komplexe Probleme aus
Mehrkosten für Einkauf, Lagerhaltung
und Logistik. Die schlechte Kommunika-      der Welt geschafft wurden
tion wirkte sich außerdem negativ bei
Personal-Engpässen oder unvorhergese-       und die interne E-Mail-Flut
henen Ereignissen aus. Mit einem Social
Intranet sollte die Kommunikation daher     um 90 Prozent reduziert
wieder in Gang gebracht werden.
                                            werden konnte.“
Die Verantwortung für die Einführung
und den Betrieb wurde Marcel Patalon
übertragen. Er ist Ressortleiter digitale
Kommunikation und CRM. Der studierte
                                                 Wenn eine Filiale ein Produkt bestellen
Journalist bezeichnet sich augenzwinkernd als
                                                 möchte, wird zuerst bei anderen Filialen
„Allzweckwaffe bei den Themen Kundenbind-
                                                 nachgefragt, ob das Produkt dort ebenfalls be-
ung, Online-Marketing und Kommunikation.“
                                                 stellt werden soll oder eine Filiale das Produkt
                                                 abgeben möchte, da es sich vor Ort nicht so
Statt lange zu warten, wurde es einfach
                                                 gut verkauft. Das senkt Einkaufs-, Lager- und
gemacht. Eine Testgruppe aus Geschäfts-
                                                 Frachtkosten. Bei Personal-Engpässen reicht
führung, Grafik, Kommunikation und einem
                                                 eine Nachricht und es finden sich Vertretungs-
Filialleiter erarbeitete gemeinsam, was eine
                                                 lösungen. Auch Urlaubsplanungen sind durch
Social-Business-Lösung können muss, um
                                                 das Tool optimal abgestimmt. Insgesamt wurde
die Arbeit in den Filialen und in der Zentrale
                                                 der Wissensaustausch über verschiedene
wirklich zu erleichtern. Nach nur zwei Wochen
                                                 Abteilungen und Standorte hinweg verbessert.
ging das Social Intranet unter dem tierischen
                                                 So erreichen zum Beispiel Informationen zu
Namen „my MIAU“ an den Start. Es basiert
                                                 Verkaufsaktionen oder Kundenevents nun alle.
auf der Software Intrexx Share. Nach einer
Testphase hieß es dann: „E-Mails verboten!“
                                                 Weitere Anwenderbeispiele finden Sie unter
                                                 intrexx.com/referenzen
Seit der Einführung ist es gelungen, die
interne Kommunikation von Megazoo völlig

                                                                                                    23
Vom Social Intranet zum
     Digital Workplace
     Interview mit Web-Veteran Prof. Dr. Riemke-Gurzki
     Prof. Dr. Thorsten Riemke-Gurzki beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den T hemen Web und
     Intranet. Er ist Leiter des Global Institute for Digital Transformation (gidt) an der staatlichen Hoch-
     schule der Medien Stuttgart. Im Interview sprach er über digitale Unternehmenskultur. Er sieht
     das Social Intranet als große Chance für Unternehmen, besser mit komplexen Herausforderungen
     umzugehen.

                                                          sowie um die Möglichkeit der einfachen
     Inwieweit erfordert der digitale                     Vernetzung von Mitarbeitern. Was man dabei
     Wandel auch einen Wandel der                         nicht vergessen darf: Bei der Software handelt
     Unternehmenskultur?                                  es sich um ein reines Werkzeug. Wie bei allen
                                                          Werkzeugen gilt auch, dass ich das Werkzeug
     Um es von den Märkten her zu betrachten: Es          nur einsetze, wenn ich es brauche.
     hat sich in den letzten Jahren viel verändert
     – in nahezu jeder Branche. Plötzlich steht
     das Thema Vernetzung auf der Agenda und
                                                          Und wie schätzen Sie den derzeiti-
     nutzerzentriertes Design spielt eine Rolle.          gen Stand ein? Wird Social Intranet
     Schnellere Produktlebenszyklen, Innovation           in Deutschland angenommen und
     bis hin zur Disruption der Geschäftsmodelle          gelebt?
     durch kleine wendige Unternehmen. Das alles
     wird durch digitale Technologien befeuert, das
                                                          Ja und nein. Grundsätzlich wird die Wichtig-
     ist offensichtlich.
                                                          keit des Themas erkannt. In unserer Studie
                                                          „Intranet Themen und Trends 2016“ sehen 34
     Da steckt auch ein verändertes Denken
                                                          Prozent der Befragten eine steigende Bedeu-
     dahinter. Ein Schreibtischtäter wird kaum
                                                          tung des Themas, in der Vorjahresstudie waren
     die Welt der Mobilität verändern. Jemand,
                                                          es rund 48 Prozent. In der Praxis ist zu sehen,
     der es als persönliche Herausforderung sieht,
                                                          dass Unternehmen mit einer offenen und auf
     sich im Team mit den Kollegen täglich neuen
                                                          Netzwerken basierenden Unternehmenskultur
     Herausforderungen zu stellen, viel eher. Ich
                                                          sehr erfolgreich Social Intranets einsetzen.
     sehe den Digitalen Wandel im Kern zunächst
                                                          Dazu gehören die Bereiche High-Tech und
     als kulturellen Wandel im gesellschaftlichen,
                                                          Beratung.
     persönlichen und unternehmerischen Bereich.
     Im Unternehmen ganz klar der Trend: Weniger
     Hierarchie, mehr offene Zusammenarbeit.              Unternehmen stehen vor immer
                                                          komplexeren Herausforderungen:
     Sie sehen Social Collaboration bezie-                Wie können Social Intranets sie hier-
     hungsweise Social Intranet als einen                 bei unterstützen?
     Aspekt der Digitalen Transformation.
     Um was geht es hier genau?                           Keine Unternehmensleitung kann heute
                                                          das eigene Business mehr bis in alle Details
                                                          verstehen. Das ist in der Regel viel zu komplex
     Es geht um die Erweiterung des klassisch
                                                          geworden und Projektmanagement-Ampeln
     informationsgetriebenen Intranets um
                                                          helfen hier nicht weiter. Warum nicht mit
     leichtgewichtige, schnelle Kommunikation

24
Social Intranets die kollektive Intelligenz          Und wie werden sich Intranets bzw.
des Unternehmens nutzen und neue Ideen               Unternehmensportale Ihrer Ansi-
entwickeln? Warum nicht auf die kleinen und
großen Ideen der Mitarbeiter zurückgreifen?
                                                     cht nach in den kommenden Jahren
Dort sitzen die Experten, die den Kunden, die        verändern, z.B. in Hinblick auf die
Konkurrenz und die Märkte bis in das letzte          Abbildung von Arbeitsprozessen und
Detail kennen. Wie das konkret aussehen kann         Workflows?
und welche Vorteile daraus entstehen, ist
unternehmensindividuell. Es gibt so viele span-
                                                     Ich erhalte immer noch Anfragen von zum
nende Möglichkeiten, neue Herangehenswei-
                                                     Teil bekannten Unternehmen, die ein Intranet
sen in Entwicklung, Produktion und Vertrieb
                                                     betreiben, es aber nicht oder nur in sehr
zu entwickeln und sich damit vom Wettbewerb
                                                     geringem Umfang nutzen. Das sind Systeme,
abzuheben.
                                                     die teilweise noch auf dem technischen Stand
                                                     des letzten Jahrtausends sind. Auf der anderen
Ganz allgemein gefragt: Was macht                    Seite stehen die Unternehmen, die interne Un-
ein gutes Social Intranet eigentlich                 ternehmenskommunikation über das Intranet
                                                     aktiv betreiben und Anwendungen sowie
aus und sind die Vorteile messbar?                   Workflows integrieren. Diese werden das In-
                                                     tranet verstärkt als zentrale Infrastrukturkom-
Ein gutes Social Intranet ist das Social In-
                                                     ponente für webbasierte Anwendungen und
tranet, das zu dem jeweiligen Unternehmen
                                                     Workflows nutzen. Ein Trend wird sicher die
passt. Es muss das Geschäftsmodell, die
                                                     Verschmelzung von klassischen Workflows und
Organisation und die Kultur des Unterneh-
                                                     Social-Intranet-Funktionen sein
mens nicht nur berücksichtigen, sondern
individuell abbilden. Eine Messbarkeit des
Erfolgs entsteht in der Regel entlang von
Organisations- und Geschäftsmodellen. So ist
mir ein Unternehmen bekannt, dass den Erfolg
seines Social Intranet ganz konkret an den dort
entstehenden Patenten festmacht. Das passt
natürlich nicht für einen Auftragsfertiger oder
eine Vertriebsorganisation.

                                   Prof. Dr. Thorsten Riemke-Gurzki ist Direktor des Global Institute for
                                   Digital Transformation (gidt) an der staatlichen Hochschule der Medien
                                   in Stuttgart. Er ist Autor und Mitautor einer Vielzahl von Publikationen
                                   im Bereich Intranet, u.a. der Anwenderstudie „Intranet Themen und
                                   Trends“ sowie dem Grundlagenwerk “Unternehmensportale und Intranet
                                   – konzipieren, realisieren, betreiben”. Er ist Veranstalter des Stuttgarter
                                   SharePointForum und der Digital Work & Business Konferenz.
                                   www.gidt.institute

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