Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation

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Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
Generations and
                                                                       Gender Programme

Isabella Buber-Ennser, Norbert Neuwirth und Maria Rita Testa (Hrsg.)

Familienentwicklung in Österreich
2009–2013
Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung
und ökonomische Situation

                                                                               A COLLABORATION OF IIASA, VID/ÖAW, WU
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
Der österreichische GGS wurde von der Statistik Austria durchgeführt. Die Anpassung
                               der internationalen GGS-Vorgaben für Österreich wurde gemeinsam vom Institut für
                               Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Österrei-
                               chischen Institut für Familienforschung der Universität Wien vorgenommen.

    Generations and            Koordiniert wird das österreichische „Generations and Gender Programme“ vom
    Gender Programme           ­Österreichischen Institut für Familienforschung.

    Folgende Bundesministerien unterstützen die Durchführung der Wiederbefragung des „Generations and Gender
    Programme (GGP)“ in Österreich:

    Hierzu zählten bislang die Beauftragung und Finanzierung der zweiten Erhebungswelle (GGS) sowie der Aktualisie-
    rung der Kontextualdatenbank. Weiters brachten Vertreter dieser Auftraggeber wertvolle Ergänzungs- und Spe-
    zifikationshinweise für die Erhebungen ein. Derzeit werden für diese Auftraggeber Spezialauswertungen aus dem
    Datenmaterial aller Erhebungswellen erstellt.
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    Impressum
    Wittgenstein Centre for Demography and                   Österreichisches Institut für Familienforschung
    Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW, WU)                an der Universität Wien
    Vienna Institute of Demography                           Grillparzerstraße 7/9
    Österreichische Akademie der Wissenschaften              1010 Wien
    Wohllebengasse 12–14, 6. OG                              Tel: +43 1 4277 489 01
    1040 Wien                                                Fax: +43 1 4277 9 489
    Telefon: +43 1 515 81 7702                                E-Mail: team@oif.ac.at
    Fax: +43 1 515 81 7730                                    www.oif.ac.at
     vid@oeaw.ac.at
     www.oeaw.ac.at/vid

    Herausgeber und Redaktion
    Isabella Buber-Ennser, Norbert Neuwirth und Maria Rita Testa
    Lektorat: Armin Baumgartner, Sylvia Trnka und Ani Minassian
    Landkarte: Markus Speringer
    Fotos: 123RF
    Grafische Gestaltung: creativbox.at (Christian Högl)
    Druck: AV-Astoria, 1030 Wien
    Erschienen im Dezember 2013
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
Vorwort
Demographische Veränderungen werden manchmal mit tektonischen Verschiebungen verglichen. Sie geschehen so
langsam, dass man sie von einem Jahr zum nächsten kaum wahrnimmt, und dennoch verändern sie die Landschaft
längerfristig ganz fundamental. Dies gilt auch für den Wandel von Familienstrukturen und Geschlechterrollen, de-
ren langsame Veränderungen mit dem demographischen Wandel eng verwoben sind. Kaum etwas verändert unsere
Gesellschaft so nachhaltig wie dieser Wandel, und doch wird er in Öffentlichkeit und Politik weit weniger diskutiert
als kurzfristige wirtschaftliche Veränderungen.

Um so wichtiger ist es, diesen fundamentalen Wandel mit geeigneten Instrumenten zu messen und zu analysieren,
um daraus die Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und geeignet darauf zu reagieren. Der internationale „Gene-
rations and Gender Survey (GGS)“ ist ein speziell zu diesem Zweck konstruiertes Instrument, das diese Verände-
rungen im internationalen Vergleich fokussiert empirisch erfasst. Eine besondere Stärke dieses Instruments liegt
dabei im echt longitudinalen Charakter, wobei dieselben Personen im Abstand von mehreren Jahren wiederholt
befragt werden. Nur so kann man auch die Veränderungen von Einstellungen und die tatsächliche Realisierung von
angekündigtem Verhalten adäquat analysieren.

In diesem Band werden nun die Ergebnisse der zweiten Befragungsrunde des GGS in Österreich dargestellt und
mit der ersten Runde verglichen. Die empirischen Erhebungen dazu wurden an einem Sample von 3.000 Frauen und
2.000 Männern in den Jahren 2009 und 2013 durchgeführt.

Der österreichische Teil der europaweit durchgeführten GGS-Studie wurde vom Vienna Institute of Demography                                     3
(VID) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Österreichischen Institut für Familienforschung
(ÖIF) der Universität Wien gemeinsam geplant und vorbereitet. Die Befragung selbst wurde von der Statistik Aus-
tria durchgeführt. Die Ergebnisse der ersten Befragungsrunde wurden bereits 2009 von VID und ÖIF gemeinsam
erarbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt. Hiermit werden auch die ersten Ergebnisse der zweiten Befragungs-
runde gemeinsam dargestellt.

Prof. Wolfgang Lutz						Prof. Wolfgang Mazal

Verantwortliche Personen
                                              © Photostudio Picco

Prof. Wolfgang Lutz    Prof. Wolfgang Mazal                         Dr. Isabella Buber-Ennser   Mag. Norbert Neuwirth   Dr. Maria Rita Testa
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
Autorenverzeichnis
    Andreas Baierl ist Wissenschaftler am        Wittgenstein Centre for Demography and       Tomáš Sobotka leitet die Gruppe “Com-
    Österreichischen Institut für Familienfor-   Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW,        parative European Demography” am In-
    schung (ÖIF) an der Universität Wien mit     WU). Sie forscht einerseits zu Fertilität    stitut für Demographie der Österreichi-
    den Schwerpunkten Planung und Analyse,       und Kinderwünschen und andererseits          schen Akademie der Wissenschaften,
    empirischer Studien, Kinderbetreuung und     zu Aspekten des Alterns.                     Wittgenstein Centre for Demography
    Vereinbarkeit von Familie und Erwerb.         isabella.buber@oeaw.ac.at                  and Global Human Capital (IIASA, VID/
     andreas.baierl@oif.ac.at                                                                ÖAW, WU). Er ist ERC-Preisträger und
                                                 Sonja Dörfler ist Wissenschaftlerin am       forscht zu Fertilität im 21. Jahrhundert.
    Éva Beaujouan ist Wissenschaftlerin am       Österreichischen Institut für Familien-       tomas.sobotka@oeaw.ac.at
    Institut für Demographie der Österrei-       forschung (ÖIF) an der Universität Wien.
    chischen Akademie der Wissenschaften,        Sie forscht zu internationaler Familien-     Maria Rita Testa ist Wissenschafterin am
    Wittgenstein Centre for Demography and       politik, Migration und Vereinbarkeit von     Institut für Demographie der Österrei-
    Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW,        Familie und Erwerb.                          chischen Akademie der Wissenschaften,
    WU). Sie forscht zu bildungsspezifischen      sonja.doerfler@oif.ac.at                   Wittgenstein Centre for Demography and
    Unterschieden in Fertilität, Kinderwün-                                                   Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW,
    schen und Partnerschaft.                     Christine Geserick ist Wissenschaftle-       WU). Sie forscht im Bereich Fertilität
     eva.beaujouan@oeaw.ac.at                   rin am Österreichischen Institut für Fa-     und Familienbildung in Europa mit dem
                                                 milienforschung (ÖIF) an der Universität     Schwerpunkt Kinderwunsch.
    Caroline Berghammer ist Postdokto-           Wien. Sie forscht mittels qualitativer und    maria.rita.testa@oeaw.ac.at
    randin am Institut für Soziologie der        quantitativer Forschungsmethoden zu
    Universität Wien und Wissenschaftlerin       Biografieverläufen junger Erwachsener        Georg Wernhart ist Wissenschaftler am
    am Institut für Demographie der Öster-       und anderen Themen der Jugend- und           Österreichischen Institut für Familienfor-
    reichischen Akademie der Wissenschaf-        Familiensoziologie.                          schung (ÖIF) an der Universität Wien. Er
    ten, Wittgenstein Centre for Demogra-         christine.geserick@oif.ac.at               erforscht sozio-ökonomische Situationen
    phy and Global Human Capital (IIASA,                                                      von Familien, Frauenerwerbstätigkeit und
4
    VID/ÖAW, WU). Sie forscht zu Fertilität      Richard Gisser ist stellvertretender Di-     generationale Austauschbeziehungen.
    und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.     rektor des Instituts für Demographie der      georg.wernhart@oif.ac.at
     caroline.berghammer@univie.ac.at           Österreichischen Akademie der Wissen-
                                                 schaften, Wittgenstein Centre for Demo-      Maria Winkler-Dworak ist Wissenschaf-
    Valeria Bordone ist Wissenschaftlerin        graphy and Global Human Capital (IIASA,      terin am Institut für Demographie der
    am Wittgenstein Centre for Demography        VID/ÖAW, WU). Er forscht zu Demogra-         Österreichischen Akademie der Wissen-
    and Global Human Capital (IIASA, VID/        phie in Österreich.                          schaften, Wittgenstein Centre for Demo-
    ÖAW, WU). Ihre Forschungsschwerpunkte         richard.gisser@oeaw.ac.at                  graphy and Global Human Capital (IIASA,
    beinhalten alternde Gesellschaften und                                                    VID/ÖAW, WU). Sie forscht einerseits zu
    Generationenbeziehungen.                     Markus Kaindl ist Wissenschaftler am         Fertilität und Familienbildung und ande-
     bordone@iiasa.ac.at                        Österreichischen Institut für Familienfor-   rerseits zu differentieller Langlebigkeit
                                                 schung (ÖIF) an der Universität Wien. Sei-   in Europa.
    Zuzanna Brzozowska ist Wissenschaftlerin     ne Forschungsschwerpunkte liegen in den       maria.winkler-dworak@oeaw.ac.at
    am Institut für Demographie der Öster-       Bereichen Generationenbeziehung, Kinder-
    reichischen Akademie der Wissenschaf-        betreuung, Vereinbarkeit von Familie und     Kryštof Zeman ist Wissenschaftler am
    ten, Wittgenstein Centre for Demography      Beruf, Kinderwunsch und Elternbildung.       Institut für Demographie der Österrei-
    and Global Human Capital (IIASA, VID/         markus.kaindl@oif.ac.at                    chischen Akademie der Wissenschaften,
    ÖAW, WU). Sie forscht zu bildungsspe-                                                     Wittgenstein Centre for Demography and
    zifischen und regionalen Unterschieden       Norbert Neuwirth ist Wissenschaftler am      Global Human Capital (IIASA, VID/ÖAW,
    in der Familiengründung.                     Österreichischen Institut für Familienfor-   WU). Sein Forschungsschwerpunkt um-
     zuzanna.brzozowska@oeaw.ac.at              schung (ÖIF) an der Universität Wien. Er     fasst Familien in Ost- und Zentraleuro-
                                                 koordiniert das Generations and Gender       pa. Weiters arbeitet er an der Sammlung
    Isabella Buber-Ennser ist stellvertre-       Programme in Österreich und forscht zu       und Aufbereitung von Fertilitätsdaten.
    tende Leiterin der Forschungsgruppe          Fertilität, Kinderwunsch, Familienentwick-    krystof.zeman@oeaw.ac.at
    „Demographie Österreichs“ des Insti-         lung, innerfamiliärer Arbeitsteilung und
    tuts für Demographie der Österreichi-        familienpolitischen Maßnahmen.
    schen Akademie der Wissenschaften,            norbert.neuwirth@oif.ac.at
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
Inhaltsverzeichnis
 1. Kinderzahlen in Österreich                                                                   6
FAMILIE
 2. Ideale Kinderzahl: Stimmt sie mit der tatsächlichen Kinderzahl überein?                       8
 3. Wann ist das beste Alter gekommen, um Mutter zu werden? – Und wann ist es zu spät?            9
 4. „Nesthocker“: Wer geht, wer bleibt?                                                          10
 5. Eigenschaften von Kindern: Wo liegen die Prioritäten?                                        11
 6. Vater-Kind-Kontakt nach Trennung und Scheidung                                               12
PARTNERSCHAFT
 7. Partnerschaft in Österreich                                                                  14
 8. „Living Apart Together“ – eine neue Form der Partnerschaft?                                  15
 9. Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Partnern                                             16
 10. Veränderungen in der Aufteilung der Hausarbeit nach der Geburt des ersten Kindes            17
 11. Heiratspläne – Wunsch und Wirklichkeit                                                      18
 12. Zufriedenheit in der bestehenden Partnerschaft, Trennungsgedanken und Trennungen            19
 13. Veränderungen in Partnerschaften und im Kinderwunsch                                        20
KINDERWUNSCH
 14. Was wurde aus den Kinderwünschen 2009?                                                      22
 15. Gewünschte und ideale Kinderzahl: Worin besteht der Unterschied?                            23
 16. Gewollte und ungewollte Kinderlosigkeit                                                     24
 17. „Und ... bleibt es bei einem Kind?“ – Kinderwunsch und Realisierung bei Einkindfamilien     25
 18. Unsicherheiten im Kinderwunsch                                                              26
VERWIRKLICHUNG DES KINDERWUNSCHES
 19. Ein Kind in den nächsten drei Jahren? – Verwirklichung des Kinderwunsches                   28
 20. Aufteilung der Kinderbetreuung und Verwirklichung des Kinderwunsches                        29   5
 21. Frauen und Männer in fortgeschrittenem reproduktivem Alter: Kinderwunsch und Elternschaft   30
 22. Verwirklichung eines Kinderwunsches: Wie wichtig ist die Einigkeit zwischen Partnern?       31
 23. Familienplanung und Realisierung                                                            32
 24. Sind Einzelkinder anders?                                                                   33
 25. Aufgeschobene oder aufgehobene Kinderwünsche?                                               34
 26. Vergleich mit der ersten österreichischen Longitudinalstudie um 1980                        35
 27. Kinderzahl und Verwirklichung nach Bildung                                                  36
ÖKONOMISCHE SITUATION UND WOHLBEFINDEN
 28. Kinder und Lebenszufriedenheit                                                              38
 29. Einkommensentwicklung der Familien beim Übergang in eine neue Lebensphase                   39
 30. Intergenerationale finanzielle Transfers                                                    40
 31. Gesundheitliches Wohlbefinden und Elternschaft                                              41
 32. Erwerbstätigkeit von Müttern vor und nach der Geburt des ersten Kindes                      42
 33. Erwerbstätigkeit von Müttern vor und nach der Geburt des zweiten Kindes                     43
 34. Kontrolle über verschiedene Lebensbereiche bei Jungeltern                                   44
EINSTELLUNGEN ZUR KINDERBETREUUNG
 35. Öffentliche und familiale Zuständigkeiten bei der Kinderbetreuung                           46
 36. Wer soll Schulkinder am Nachmittag betreuen?                                                47
 37. Leidet ein Vorschulkind unter der Erwerbstätigkeit der Mutter?                              48
 38. Leiden Kinder oft darunter, zu wenig Zeit mit dem Vater zu verbringen?                      49
 39. Einstellungen im internationalen Vergleich                                                  50
 40. Bewertung von bezahlter und unbezahlter Arbeit                                              51
ANHANG
 Das internationale Generations & Gender Programme (GGP)                                         52
 Das Generations & Gender Programme (GGP) in Österreich                                          53
 Quellenverzeichnis                                                                              54
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
1. Kinderzahlen in Österreich

                                                                                          KRYŠTOF ZEMAN UND TOMÁŠ SOBOTKA 

    In Österreich ist niedrige Fertilität kein neues Phänomen.             als 40 Prozent sowie die entsprechende Abnahme des
    Schon in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts                   Anteils an Frauen mit nur einem oder keinem Kind. Ab
    geborene Frauen hatten kleine Familien; die durchschnitt-              Ende der 1930er-Jahre geborene Frauen hatten immer
    liche Kinderzahl für Frauen des Jahrgangs 1920 lag bei                 seltener größere Familien. Die Anteile der Frauen mit
    zwei (Abbildung 1.1). Die höheren Kinderzahlen der in den              einem oder keinem Kind näherten sich wieder an die in
    1930er-Jahren Geborenen sind darauf zurückzuführen,                    früheren Jahren erhobenen Werte an. Knapp vier von

     3,0                                                                     50
                                                                             45                3+ Kinder
                                                                                                                                   2 Kinder
                              Kinder pro Mutter                             40
     2,5
                                                            Schätzung        35
                                                                             30
     2,0                                                                     25
                          Kinder pro Frau                                                      1 Kind
                                                                             20
                                                                             15
     1,5                                                                                                               Kinderlos
                                                                             10
                                                                              5
     1,0                                                                     0
        1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980          1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975
                                   Geburtsjahr                                                            Geburtsjahr
6
    Abbildung 1.1: Durchschnittliche Kinderzahl                            Abbildung 1.2: Anzahl der Kinder (in %)

    dass diese Frauen ihre Kinder während des Babybooms                    zehn im Jahr 1970 geborene Frauen haben zwei Kinder,
    der Nachkriegszeit bekamen. Mit knapp 2,5 Kindern pro                  ein Viertel hat nur ein Kind, während weniger als eine von
    Frau erreichte die Fertilität in der Kohorte 1935 ihren                fünf Frauen kinderlos ist bzw. drei oder mehr Kinder hat.
    Höchststand. Danach wurde in den jüngeren Kohorten                     Es wird davon ausgegangen, dass diese Verteilung auch
    ein sukzessiver Rückgang verzeichnet: Für 1947 geborene                bei in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren geborenen
    Frauen lag die Kinderzahl bei weniger als zwei, für 1957               Frauen bleiben wird.
    geborene unter 1,8. Frauen des Jahrgangs 1970 haben
    im Durchschnitt 1,65 Kinder. Voraussichtlich wird die-
    ser Wert für alle in den 1970er-Jahren geborenen Frau-
    en gelten, die Zahl der Kinder pro Mutter (ohne kinder-
    lose Frauen) wird sich bei knapp über zwei einpendeln.

    Eine Analyse nach der Anzahl der Kinder zeigt die Verän-
    derungen über die Zeit (Abbildung 1.2). Bei den zwischen
    1920 und 1960 geborenen Frauen kam es zu einem konti-
    nuierlichen Anstieg der Zwei-Kind-Familien. Ab den Mitte
    der 1940er-Jahre geborenen Frauen wurden Familien mit
    zwei Kindern zur dominanten Variante. Charakteristisch
    für den Babyboom war die drastische Zunahme des An-
    teils von Familien mit drei oder mehr Kindern auf mehr
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
7

FAMILIE
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
2. Ideale Kinderzahl: Stimmt sie mit der
        tatsächlichen Kinderzahl überein?
                                                                                                                                    MARIA RITA TESTA 

    Wie viele Kinder sehen Männer und Frauen als ideale                                    kommen haben. Statt 49% im Jahr 2009 sind 2013 nur
    Kinderzahl in Österreich an? Haben Männer und Frauen                                   noch 41% kinderlos, statt 22% im Jahr 2009 haben vier
    tatsächlich mehr oder weniger Kinder als ihre persönli-                                Jahre später 26% zwei Kinder (Abbildung 2.1).
    che ideale Kinderzahl?
                                                                                           Die ideale Kinderzahl ist deutlich höher als die Zahl
                                                                                           der tatsächlich geborenen Kinder
    In den Befragungen 2009 und 2013 wurde folgende
    Frage gestellt: „Für Sie persönlich: Was wäre die ideale                               Obwohl die ideale Kinderzahl derzeit von einer ausgepräg-
    Zahl von Kindern, die Sie gerne hätten oder gerne ge-                                  ten Zwei-Kind-Norm dominiert ist, steigt in Österreich
    habt hätten?“ Dabei wurden nur Männer und Frauen be-                                   der Anteil der Kinderlosen. Der Anteil der Frauen mit ei-
    rücksichtigt, die an beiden Interviews, 2009 und 2013,                                 nem Kind bleibt in etwa gleich. Immer weniger Frauen
    teilgenommen haben.                                                                    bekommen noch ein drittes Kind. Die Diskrepanz zwi-
                                                                                           schen Idealvorstellung und Realität zeigt klare alters-
    Die persönliche ideale Zahl von Kindern ist von der                                    spezifische Unterschiede (Abbildung 2.2).
    Zwei-Kind-Norm geprägt
    Mehr als die Hälfte der Befragten sehen sowohl 2009                                    Die durchschnittliche ideale Kinderzahl ist in allen Alters-
    als auch 2013 zwei Kinder als ihr Ideal an. Für mehr als                               gruppen zwischen 20 und 45 Jahren sowie im Zeitablauf
    ein Viertel besteht die ideale Familie aus drei oder mehr                              von vier Jahren konstant; im Gegensatz dazu steigt die
8
    Kindern. Nur wenige, drei bzw. zehn Prozent, sehen in ei-                              durchschnittliche Anzahl der geborenen Kinder – wie er-
    ner kinderlosen Familie bzw. in der Ein-Kind-Familie das                               wartet – sowohl mit dem Alter als auch innerhalb dieser

     70                  Jahr 2009                      Jahr 2013           Keine Kinder                                                       Ideale Kinderzahl
                                                                                             3,0
                                                                            Ein Kind                                                           Geborene Kinder
     60                                                                     Zwei Kinder
                    61                                       60                              2,5            Jahr 2009                      Jahr 2013
                                                                            Drei Kinder
     50                                                                     und mehr
                               49                                                              2
     40
                                                                       41
                                                                                             1,5
     30
                         26                                       27             26            1
     20                                   22
                                                                            20
                                     18
      10                                                                              13     0,5
               10                              11       10
           3                                        3
      0                                                                                        0
             Ideale              Geborene             Ideale           Geborene                    20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44
           Kinderzahl             Kinder            Kinderzahl          Kinder                                              Altersgruppe

    Abbildung 2.1: Ideale Kinderzahl und geborene Kinder (in %)                            Abbildung 2.2: Durchschnittlich ideale Kinderzahl und tat-
                                                                                           sächlich geborene Kinder

    persönliche Ideal (Abbildung 2.1). Nach der idealen Kin-                               vier Jahre. Die Diskrepanz zwischen idealer und tatsäch-
    derzahl befragt, unterscheiden sich Männer und Frauen                                  licher Kinderzahl bleibt aber auch in der letzten Alters-
    nur kaum. Männer sehen eher als Frauen in größeren Fa-                                 gruppe (40–44 oder 44–48) bestehen und liegt bei ca.
    milien ein Ideal. Die Angaben zum Ideal ändern sich zwi-                               0,6 Kindern (Abbildung 2.2).
    schen 2009 und 2013 kaum, obwohl in diesen vier Jahren
    einige der Befragten ein erstes oder weiteres Kind be-
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3. Wann ist das beste Alter gekommen, um
    Mutter zu werden? – Und wann ist es zu spät?
                                                                                            ISABELLA BUBER-ENNSER 

Welches ist das beste Alter für eine Frau, um ihr erstes           Ab 43 Jahren ist eine Frau zu alt, um Mutter zu
                                                                   werden, selbst wenn sie es könnte
Kind zu bekommen? Zwei von zehn wollen sich nicht auf
ein Alter oder eine Altersspanne festlegen und meinen,             Ab welchem Alter ist eine Frau zu alt, um Mutter zu wer-
es gäbe kein bestes Alter für eine Frau, um Mutter zu              den, selbst wenn dies biologisch noch möglich wäre?
werden. Frauen legen sich weniger oft fest als Männer,             Das angegebene durchschnittliche Alter von 43 Jahren
Höhergebildete weniger oft als Niedriggebildete.                   ist unabhängig von Geschlecht und eigenem Alter der
                                                                   Befragten. Nur in den Bildungsschichten gibt es Un-
27 ist das beste Alter für eine Frau, um ihr erstes                terschiede: Frauen mit Pflichtschulabschluss sehen die
Kind zu bekommen                                                   gesellschaftlich akzeptierte Grenze für Mutterschaft
In Österreich waren im Jahr 2012 Mütter bei der Ge-                früher, bei 42 Jahren, während Frauen mit Uni- oder
burt ihres ersten Kindes durchschnittlich 28,7 Jahre               FH-Abschluss diese etwas später sehen, nämlich bei 44
alt (Statistik Austria). Für die Befragten liegt das beste         Jahren. Auch bei dieser Frage wollen sich manche nicht
Alter für die Geburt eines ersten Kindes bei 27 Jahren             festlegen und meinen, dass eine Frau dafür nie zu alt sei.
und damit unter dem derzeitigen Alter bei der Erstge-              Dieser Gruppe gehören neun Prozent der Befragten an.
burt in Österreich. Männer und Frauen beziehungswei-               Am häufigsten werden 40 Jahre (36%), 45 Jahre (26%)
se Jüngere und Ältere unterscheiden sich hierin kaum.              und 50 Jahre (13%) als Obergrenzen genannt.
Allerdings gibt es Unterschiede in den Bildungsschich-
                                                                   Frauen sehen Schwierigkeiten, schwanger zu werden,           9
ten. Mit Zunahme des Bildungsstands erhöhen sich auch
                                                                   früher eintreten als Männer
die Angaben bezüglich des besten Alters für die Geburt
                                                                   Schließlich stellt sich die Frage, ab welchem Alter es für
 100                                                               eine Frau deutlich schwieriger wird, schwanger zu wer-
                                                                   den. Häufig genannte Altersgrenzen sind 35, 40 und 45.
  75
                    Angaben der Frauen                             Auch 30, 38 und 50 Jahre werden vermehrt genannt (Ab-
                                                                   bildung 3.1). Nur sehr wenige erwarten solche Schwie-
                                         Angaben der Männer
  50
                                                                   rigkeiten vor 30 oder nach 50. Hier zeigen sich allerdings
                                                                   geschlechtsspezifische Unterschiede: Frauen sehen
  25
                                                                   Schwierigkeiten früher eintreten als Männer (Abbildung
                                                                   3.1). Frauen erwarten im Alter von durchschnittlich 40
                                                                   Jahren Probleme, Männer im Alter von etwa 43 Jahren.
   0
       30      35            40          45         50        55
                                                                   Auch hier zeigen sich wieder bildungsspezifische Un-
                                                                   terschiede, die bei den Frauen allerdings in eine „ande-
Abbildung 3.1: Ab wann ist es für eine Frau schwierig,             re Richtung“ weisen als bei der Frage nach dem besten
schwanger zu werden? (in %)
                                                                   Alter für Mutterschaft: Höhergebildete Frauen vermuten
des ersten Kindes. Für Männer und Frauen mit Pflicht-              etwas früher einsetzende Probleme. Bei den Männern
schulabschluss ist im Durschnitt 25 Jahre das beste Al-            hingegen setzen Pflichtschulabsolventen das Alter höher
ter, Uni- und FH-Absolventen sehen dieses etwas später             an (44 Jahre) als Uni- oder FH-Absolventen (42 Jahre).
gekommen, nämlich bei 28 Jahren.                                   Im Übrigen erwarten auch jüngere Männer erst später
                                                                   derartige Schwierigkeiten, nämlich ab 45.
Familienentwicklung in Österreich 2009-2013 - Partnerschaft, Kinderwunsch, Kinderbetreuung und ökonomische Situation
4. „Nesthocker“: Wer geht, wer bleibt?

                                                                  CHRISTINE GESERICK UND NORBERT NEUWIRTH 

     Im Jahr 2009 wurden an der GGS-Studie Teilnehmende                                                                                 Ausgezogen          Blieb
     gefragt, ob sie mit ihren Eltern in einem Haushalt woh-     Durch-
                                                                 schnitt
                                                                                                         50                                  50
     nen. Damals hatte sich gezeigt, dass vor allem junge
     Männer in Österreich häufig mit mindestens einem El-                                                 57                                  43
                                                                 29–33
     ternteil zusammenleben, nämlich immerhin 39% der 25-
                                                                                                         54                                  46
     bis 29-jährigen Männer und 20% der 30- bis 34-jährigen
     Männer (Frauen 21% bzw. 8%). Damit hat Österreich eine                                               56                                  44
                                                                 34–38
     relativ hohe Quote an „Nesthockern“, v. a. im Vergleich
                                                                                                    31                                  69
     zu West- und Nordeuropa.
                                                                                            0            25                   50             75                   100

     Besonders in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen      Abbildung 4.1: Auszug aus dem Elternhaus in den vergange-
     war jedoch der Wunsch, das Elternhaus zu verlassen,        nen vier Jahren (in %)
     erkennbar. Auf die Frage, ob sie innerhalb der nächsten
     drei Jahre ausziehen wollten, antwortete ein Drittel der   keit“ (Abbildung 4.2): Während Frauen mit festen Aus-
     Männer und sogar jede zweite Frau mit „ganz sicher ja“.    zugsplänen ihr Vorhaben eher umsetzten, wenn sie älter
     Was ist nun aus diesen damals geäußerten Vorhaben ge-      waren (34 bis 49 Jahre), war der Trend bei den Männern
     worden? Die Wiederbefragung ermöglicht es, „Wunsch         anders: Ältere Nesthocker verwirklichten ihr festes Vor-
10   und Wirklichkeit“ gegenüberzustellen.                      haben seltener als jüngere.

     Die Hälfte ist geblieben                                   Insofern kann festgehalten werden: „Nesthocker“ sind
     Werfen wir aber zunächst einen Blick auf die Zahlen:       in allen Altersklassen häufiger männlich als weiblich.
     Wie viele „Nesthocker“ von damals wohnen weiterhin         Männliche „Nesthocker“ planen seltener einen Auszug
     im Elternhaus? Von 241.000 Personen,1 die damals im        als weibliche. Auch realisieren diejenigen Männer, die
     Alter zwischen 25 und 34 Jahren mit den Eltern zusam-      einen Auszug planen, dieses Vorhaben weitaus selte-
     menlebten, sind es heute, vier Jahre später, immer noch    ner als gleichaltrige Frauen, vor allem ab Mitte 30. In
     121.000. Das heißt, eine Hälfte der mittlerweile 29- bis   allen Altersgruppen realisieren nur etwa zwei Drittel
     38-Jährigen ist ausgezogen, die andere lebt weiterhin      der Männer, aber immerhin vier Fünftel der Frauen ih-
     unter dem elterlichen Dach (Abbildung 4.1).                ren Auszugswunsch.

                                                                                                                    Stand 2013:          Ausgezogen          Blieb
     Beachtlich ist dabei der Geschlechterunterschied, der
                                                                                                                         80                                20
     außerdem mit steigendem Alter zunimmt: Unter den 34-                                Alle
                                                                                                                    68                                32
     bis 38-Jährigen ist mittlerweile weniger als ein Drittel
                                                                                                                         79                                21
     der damals im Elternhaus wohnhaften Männer (31%), je-                              24–28
                                                                 Auszug „ganz sicher“

                                                                                                                    67                               33
     doch mehr als die Hälfte der Frauen (56%) ausgezogen.                                                              77                              23
                                                                                        29–33
                                                                                                                     71                               29
     Beim Auszug sind Frauen mit zunehmendem Alter
                                                                                                                             87                              13
     konsequenter als Männer                                                            34–49
                                                                                                                   62                              38
     Interessant ist auch der Blick auf „Wunsch und Wirklich-                                   0             25                   50         75                  100

                                                                Abbildung 4.2: Realisierung der Auszugsvorhaben – vier
     1
         Hochgerechnete Zahl für die Bevölkerung Österreichs    Jahre später (in %)
5. Eigenschaften von Kindern:
    Wo liegen die Prioritäten?

                                                                                                                                   ZUZANNA BRZOZOWSKA 

Aus einer Liste von elf Eigenschaften, die Kinder erwer-                                    Toleranz, Respekt und Unabhängigkeit werden
                                                                                            mit zunehmender Bildung wichtiger, gute
ben können, haben die Befragten die drei wichtigsten
                                                                                            Umgangsformen und Fleiß sind für niedrigere
gewählt. Jeder fünfte Befragte hat Toleranz und Res-                                        Bildungsgruppen wichtiger
pekt für andere Menschen und Verantwortungsgefühl
                                                                                            Betrachtet man die fünf am häufigsten genannten Eigen-
genannt. Als dritthäufigste Eigenschaft wurden gute
                                                                                            schaften von Kindern nach dem Bildungsniveau der Be-
Umgangsformen gewählt (ein Sechstel). Dieser sind Un-
                                                                                            fragten, zeigen sich deutliche Unterschiede (Abbildung
abhängigkeit und Fleiß (jeder Zwölfte), Entschlossenheit
                                                                                            5.2). Je höher die Bildung, desto wichtiger wird Toleranz
sowie Beharrlichkeit und Fantasie (jeder Zwanzigste)
                                                                                            und Respekt für andere Menschen (28% bei denjenigen
gefolgt. Sparsamkeit, Gehorsam, religiöser Glaube und
                                                                                            mit Pflichtschulabschluss, 35% bei jenen mit Kolleg- oder
Selbstlosigkeit wurden nur selten genannt.
                                                                                            Hochschulabschluss) und Verantwortungsgefühl (fast ein
Frauen legen mehr Wert auf Toleranz und Respekt,                                            Viertel zu einem Drittel). Auch die Wichtigkeit der Unab-
Männer mehr auf Fleiß                                                                       hängigkeit scheint mit dem Bildungsniveau einherzuge-
                                                                                            hen, mit 8-9% bei den Befragten mit Pflichtschul- und
Generell waren sich Österreicherinnen und Österrei-
                                                                                            BMS-Abschluss und 11–13% bei jenen mit Matura und
cher in den bevorzugten Eigenschaften von Kindern ei-
                                                                                            Kolleg- oder Hochschulabschluss. Gute Umgangsformen
nig (Abbildung 5.1). Frauen jedoch legten mehr Wert auf
                                                                                            und Fleiß wiederum werden umso wichtiger, je niedriger                          11
Toleranz und Respekt für andere Menschen als Männer
                                                                                            das Bildungsniveau ist. Unter Frauen und Männern sehen
(28% vs. 23%), auch Fantasie war ihnen etwas wichtiger
                                                                                            die Bildungsgefälle ähnlich aus, wobei Männer ohne Ma-
(5% vs. 3%). Dafür hat jeder zehnte Österreicher und nur
                                                                                            tura Fleiß deutlich höher schätzen als andere Befragte.
jede siebzehnte Österreicherin Fleiß unter den drei be-
vorzugten Eigenschaften erwähnt. Auch nach Alter un-
                                                                                            Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Österrei-
terscheidet sich die Liste der bevorzugten Eigenschaften
                                                                                            cherinnen und Österreicher über die bevorzugten Eigen-
von Kindern nur gering. Die Jüngeren (zwischen 18 und
                                                                                            schaften von Kindern eher einig waren. Für die meisten
29) fanden Verantwortungsgefühl weniger wichtig als die
                                                                                            waren Toleranz und Respekt, Verantwortungsgefühl und
Älteren. Gute Umgangsformen schätzten die Jüngeren
                                                                                            gute Umgangsformen am wichtigsten.
wiederum etwas höher.

   Toleranz und Respekt                                                              28                 Frauen           Männer                Alle
    für andere Menschen                                                        23            100
                                                                                                        7    7 6                                   7
  Verantwortungsgefühl                                                        23
                                                                                24                 12                 16 14 11
                                                                                                                                   9     14 11 9
                                                                                                        9    11 14                             11 13
  Gute Umgangsformen                                               16                              9                        10 13           8
                                                                        18                                            10 7                9
                                                                                              75              11                                             Fleiß
        Unabhängigkeit                           7
                                                     9                                                  24 17               20 12                  18 11
                                                                                                   25                    25                   24
                                             6                                                                        25                 25                  Unab-
                  Fleiß                                  10                                                                                                  hängigkeit
  Entschlossenheit und
         Beharrlichkeit
                                            5
                                             6                                                50             30 33                 33              30
                                                                                                                                                        33
                                                                                                                                                             Gute Um-
                                                                                                        28                    30
              Fantasie                 3
                                            5                                                      24                 22 27              23 27               gangsformen
           Sparsamkeit                3                                                                                                                      Verantwor-
                                        4                                                     25                                                             tungsgefühl
      Religiöser Glaube           2                                                                         36
                                                                                                   29 32 35                                       35
                                  2
                                                                                  Frauen                              27 27 30 34        28 29 33            Toleranz und
             Gehorsam             2                                                                                                                          Respekt
                                  2                                               Männer
       Selbstlosigkeit,       1                                                                0
      Uneigennützigkeit           2
                                                                                               s c i c h t-

                                                                                                          S

                                                                                                Ko a
                                                                                               FH l l e g /

                                                                                                                     s c i c h t-

                                                                                                                                S

                                                                                                                      Ko a
                                                                                                                     FH l l e g /

                                                                                                                                        s c i c h t-

                                                                                                                                                   S

                                                                                                                                         Ko a
                                                                                                                                        FH l l e g /
                                                                                                    t ur

                                                                                                                          t ur

                                                                                                                                             t ur
                                                                                                       le

                                                                                                       ni

                                                                                                                             le

                                                                                                                             ni

                                                                                                                                                le

                                                                                                                                                ni
                                                                                                    BM

                                                                                                                          BM

                                                                                                                                             BM
                                                                                                  /U

                                                                                                                        /U

                                                                                                                                           /U
                                                                                                  hu

                                                                                                                        hu

                                                                                                                                           hu

                          0                      8            15             23        30
                                                                                                Ma

                                                                                                                      Ma

                                                                                                                                         Ma
                                                                                                  l

                                                                                                                        l

                                                                                                                                           l
                                                                                               Pf

                                                                                                                     Pf

                                                                                                                                        Pf

Abbildung 5.1: Die wichtigsten Eigenschaften, die Kinder                                    Abbildung 5.2: Die wichtigsten Eigenschaften, die Kinder
­erwerben können, nach Geschlecht (in %)                                                    ­erwerben können, nach Bildungsniveau und Geschlecht (in %)
6. Vater-Kind-Kontakt
         nach Trennung und Scheidung

                                                                                                                        MARKUS KAINDL 

     Eine Trennung der Eltern hat wesentliche Auswirkungen                 ner finden Treffen zwischen Vater und Kind statt. Liegt
     auf die Beziehung zwischen den Kindern und ihrem ge-                  der Auszug weniger als fünf Jahre zurück, sehen 71% der
     trennt lebenden Elternteil. Anhand der GGS-Daten lassen               Väter ihre Kinder zumindest einmal pro Woche. Nur sechs
     sich die Kontakthäufigkeit und die Bewertung der Qualität             Prozent haben keinen persönlichen Kontakt. Lebt das El-
     der Beziehung zwischen dem getrennt lebenden Elternteil               ternpaar seit zehn Jahren oder länger nicht mehr zusam-
     und den Kindern analysieren, unabhängig davon, ob die                 men, sieht nur noch ein Viertel das Kind zumindest wö-
     Eltern verheiratet waren oder nicht. Da Kinder nach der               chentlich, etwa ein Fünftel jedoch nie. Unter Vätern, die
     Trennung meist bei der Mutter und nur in Ausnahmefällen               niemals mit dem Kind zusammengewohnt haben, trifft
     beim Vater leben, ist die Konzentration auf Trennungsvä-              rund ein Viertel die Kinder nie.
     ter naheliegend.
                                                                           Zufriedenheit der Väter steigt mit der Häufigkeit des
     Fast die Hälfte der von der Partnerin getrennt lebenden               Kontakts zu ihren Kindern
     Väter sehen ihre Kinder zumindest einmal pro Woche                    Mit der Kontakthäufigkeit steigt die Zufriedenheit der
     Unter allen 18- bis 49-jährigen Vätern, die aufgrund einer            Väter mit der Qualität der Beziehung zu den Kindern (Ab-
     Trennung von einer früheren Partnerin nicht mehr mit ihren            bildung 6.1, rechts). Sehen sie das Kind zumindest einmal
     unter 19-jährigen Kindern zusammenlebten bzw. nie mit                 im Monat, sind mehr als 90% der Väter mit der Beziehung
12
     diesen zusammengelebt haben, treffen elf Prozent diese                sehr oder eher zufrieden. Dabei spielt es kaum eine Rolle,
     Kinder nie, acht Prozent treffen ihre Kinder seltener als             ob man das Kind fast täglich oder lediglich ein- bis zwei-
     einmal im Monat. Fast die Hälfte (49%) haben einen starken            mal im Monat trifft. Sieht man das Kind seltener, steigt
     persönlichen Kontakt mit zumindest wöchentlichen Treffen.             die Unzufriedenheit mit der Qualität der Beziehung deut-
                                                                           lich an. Bei derart seltenen persönlichen Kontakten ist das
     Die Kontaktintensität hängt stark vom Alter der Kinder                Verhältnis von zufriedenen und unzufriedenen Vätern in
     bei der Trennung der Eltern sowie vom Zeitraum seit dem               etwa ausgeglichen. Treffen Väter ihr Kind nie, sind zwei
     Auszug aus dem gemeinsamen Haushalt ab (Abbildung                     Drittel extrem unzufrieden. Allerdings ist auch von diesen
     6.1, links). Je jünger die Kinder bei der Trennung der Eltern         Vätern fast jeder Zehnte mit der Art der Beziehung weit-
     waren und je länger der Auszug zurückliegt, desto selte-              gehend zufrieden.

           Mind. 1x pro Woche        6              13                      11     9       18      5                     68
           Mind. 1x pro Monat                                   20
                                     23             4                       8             32                16   10            34             7
           Mind. 1x pro Jahr
           Nie
                                                                 29         31                         68                           27        4
           Sehr zufrieden                           53
           Eher zufrieden
                                                                 23
           Durchschnittl.            71
           zufrieden
           Eher unzufrieden
                                                                           49                       64                           28           8
           Sehr unzufrieden                         30           28

        Zeitraum seit           Unter 5 Jahre   5 bis unter   10 Jahre    Gesamt       Zufriedenheit mit Beziehung (nach Kontakthäufigkeit)
        Auszug:                                  10 Jahre     oder mehr

     Abbildung 6.1: Kontakt zwischen Trennungsvätern und ihren Kindern (in %)
13

PARTNERSCHAFT
7. Partnerschaft in Österreich

                                                                                                                                        MARIA WINKLER-DWORAK 

     Die Ehe ist nach wie vor die verbreitetste Form der Part-                                                 Die Verteilung variiert jedoch auch mit dem Alter der Be-
     nerschaft in Österreich. Von den Befragten ist etwas                                                      fragten. Abbildung 7.1 zeigt, dass in den höheren Alters-
     mehr als ein Drittel verheiratet, während jeweils 20%                                                     gruppen mehr als die Hälfte der Befragten in einer Ehe
     in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft bzw. nicht                                                     leben, während bei den unter 30-Jährigen nichteheliche
     mit ihrem Partner zusammenleben. Rund ein Viertel aller                                                   Lebensgemeinschaften bzw. LATs vorherrschen. Ob die-
     Befragten im Alter zwischen 18 und 49 Jahren sind der-                                                    se in höherem Alter in einem ähnlichen Ausmaß heiraten
     zeit ohne Partner. Fast die Hälfte aller Paare lebt somit                                                 wie ältere Altersgruppen oder ob sich nichteheliche Le-
     in einer Ehe, ein Viertel lebt ohne Trauschein zusammen,                                                  bensgemeinschaften auch vermehrt als Alternative zur
     und ein Viertel wohnt in getrennten Haushalten.                                                           Ehe durchsetzen, bleibt noch abzuwarten.

     Probephase vor der Ehe                                                                                    Mehr als zwei Drittel der Paare mit Kindern sind
                                                                                                               verheiratet
     Jedoch gaben fast 80% der verheirateten Paare an, be-
     reits vor ihrer Eheschließung zusammengewohnt zu ha-                                                      Die Präsenz von Kindern verstärkt die vermehrte Ver-
     ben. Nach rund dreieinhalb Jahren des Zusammenlebens                                                      breitung der Ehe. Leben Kinder im Haushalt, sind mehr
     hat bereits die Hälfte der zuvor unverheirateten Paare                                                    als zwei Drittel der Befragten verheiratet, weitere 21%
     geheiratet. Die nichteheliche Lebensgemeinschaft ist                                                      leben in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Rund
     daher hauptsächlich eine Probephase vor der Ehe.                                                          zehn Prozent sind alleinerziehend.
14
                                                                                                               Leichte Unterschiede hinsichtlich Partnerschaften zei-
                                                       Frauen
      45–49        19             11            12                         58                                  gen sich auch zwischen Männern und Frauen (Abbildung
                                                                                                               7.1): Abgesehen von der Altersgruppe der 45- bis 49-Jäh-
      40–44       15         13                 17                          56
                                                                                                               rigen, leben Männer zum Zeitpunkt der Befragung sel-
      35–39       15         11                 22                          53
                                                                                                               tener in Partnerschaft als Frauen. Ebenso haben Män-
      30–34       16              16                   28                        40                            ner häufiger niemals in einer Partnerschaft gelebt als
      25–29            26                       24                     34                       16             Frauen (34% vs. 24%). Gefragt nach der bisherigen An-
                                                                                                               zahl an Partnerschaften, gab rund die Hälfte an, dass
      18–24                   44                                      40                       13        3
                                                                                                               sie zurzeit das erste Mal mit einer/m Partner/in zusam-
              0    10        20        30         40       50    60        70    80            90        100
                                                                                                               menleben, während es für rund ein Siebentel bereits
                                                       Männer                                                  das zweite Mal ist. Nur rund vier Prozent der Befragten
      45–49       17         9             13                          62                                      haben schon dreimal oder öfters mit einem/r Partner/
      40–44        18         11                19                          53                                 in zusammengelebt.

      35–39            24              9             19                         48
                                                                                                               Seit dem 1. Jänner 2010 besteht in Österreich die gesetz-
      30–34         22                     21                   27                        31
                                                                                                               liche Möglichkeit zur Eintragung für gleichgeschlechtli-
      25–29             30                                39                         24              8         che Partnerschaften. Da diese Regelung noch nicht lange
      18–24                        54                                       38                       7         besteht, ist es nicht verwunderlich, dass weniger als ein
              0    10        20        30         40       50    60        70        80        90        100
                                                                                                               Prozent der Befragten angeben, in einer eingetragenen
                                                                                                               Partnerschaft zu leben.
                  Ohne Partner              LAT           Lebensgemeinschaft              Verheiratet

     Abbildung 7.1: Partnerschaftsformen (in %)
8. „ Living Apart Together“ –
   eine neue Form der Partnerschaft?

                                                                                                    ANDREAS BAIERL 

Personen in „Living Apart Together“(LAT)-Partnerschaf-           die LAT-Beziehungen der inzwischen 25- bis 34-Jähri-
ten leben in einer Beziehung, jedoch in unterschiedli-           gen am stabilsten. Zwischenzeitliches Zusammenziehen
chen Haushalten.                                                 kommt am häufigsten bei den 25- bis 39-Jährigen mit
                                                                 durchschnittlich mehr als 30% vor, hingegen zogen von
Die Häufigkeit von LAT-Partnerschaften steigt                    den jetzt 45- bis 49-Jährigen nur acht Prozent in einen
weiter an
                                                                 gemeinsamen Haushalt (Tabelle 8.1).
Insgesamt stieg der Anteil unter den 18- bis 45-Jähri-
gen im Vergleichszeitraum 2009–2013 von 19% auf 21%                                                         Derselbe
an. Den deutlichsten Anstieg verzeichneten hierbei Per-              Alter      Anderer                    Partner, ge-
sonen zwischen 25 und 34 Jahren, unter den Jüngeren                (im Jahr     oder kein      Derselbe    meinsamer
                                                                     2013)       Partner      Partner, LAT  Haushalt
sowie unter den Älteren blieben die Anteile konstant
                                                                   20–24            64             12             24
(Abbildung 8.1). Die Gründe für eine LAT-Partnerschaft,
                                                                   25–29            47             14             39
ob man freiwillig getrennt lebt oder durch äußere Um-
                                                                   30–34            53             19             29
stände dazu gezwungen wird, veränderten sich kaum.
                                                                   35–39            58              8             34
  40
                                                                   40–44            57             23              21
                                                  2009   2013
                                                                   45–49            67             25              8           15
  35   37 38
  30
                                                                   Gesamt           56             16             28
                       30
  25
                  26                                             Tabelle 8.1: Partnerschaftsstatus 2013 von Personen in
  20                                                             LAT-Partnerschaften 2009 (in %)
  15                                18
  10                           12                        11 11
                                                                 Wie gut war die Einschätzung der vor vier Jahren in
                                            11 9
   5                                                             LAT-Partnerschaft Lebenden, ob sie zusammenziehen
   0                                                             werden? Von jenen, die in absehbarer Zeit sicher nicht
        18–24      25–29        30–34        35–39       40–45
                Altersgruppen zum Befragungszeitpunkt            zusammenzuziehen wollten, wohnen nun drei Prozent
                                                                 doch in einem gemeinsamen Haushalt, hingegen wurden
Abbildung 8.1: Anteil der Personen in LAT-Partnerschaften
                                                                 vier Fünftel dieser Beziehungen inzwischen beendet. Auf
(in %)
                                                                 der anderen Seite wohnt die Hälfte derer, die der Mei-
LAT-Partnerschaften sind sehr instabil                           nung waren, dass sie sicher zusammenziehen werden,
                                                                 nun tatsächlich in einem gemeinsamen Haushalt – vier
Wie haben sich die LAT-Partnerschaften seit 2009 kon-
                                                                 von zehn hatten sich in der Zwischenzeit getrennt. Gene-
kret entwickelt? Mehr als die Hälfte der LAT-Beziehun-
                                                                 rell blieb nur eine Minderheit das, was sie vor vier Jahren
gen (56%) wurde bis 2013 aufgelöst. Im Vergleich dazu
                                                                 war – eine LAT-Partnerschaft in getrennten Haushalten.
leben 90% jener Personen, die schon vor vier Jahren im
gleichen Haushalt zusammenlebten, zum jetzigen Zeit-
punkt noch immer zusammen.

Betrachtet man die Entwicklung der LAT-Partnerschaf-
ten nach dem Alter der Betroffenen, so erweisen sich
9. Aufteilung der Kinderbetreuung
         zwischen Partnern

                                                                                                                                      MARIA RITA TESTA 

     Kümmern sich beide Partner gleichermaßen um die Kin-                                            genommen: (1) die Kinder ankleiden und darauf achten,
     der? Wie verändert sich die Aufteilung der Kinderbe-                                            dass sie richtig angezogen sind; (2) die Kinder zu Bett
     treuung zwischen Müttern und Vätern nach der Geburt                                             bringen bzw. dafür sorgen, dass sie ins Bett gehen; (3)
     eines weiteren Kindes?                                                                          zu Hause bei den Kindern bleiben, wenn sie krank sind;
                                                                                                     (4) mit den Kindern spielen, die Freizeit mit ihnen ver-
     Es wurde erhoben, ob eine bestimmte Kinderbetreuungs-                                           bringen; (5) den Kindern bei Hausaufgaben helfen; (6) die
     tätigkeit „immer oder normalerweise“ von dem Befrag-                                            Kinder zum Babysitter, in den Kindergarten, zur Schule
     ten selbst, „immer oder normalerweise“ vom Partner                                              oder zu Freizeitaktivitäten bringen bzw. von dort abho-
     oder „von beiden Partnern ungefähr gleich oft“ durch-                                           len. Dabei werden nur Paare berücksichtigt, die im ers-
     geführt wird. Dabei wird auf sechs Tätigkeiten Bezug                                            ten Interview (2009) zumindest ein leibliches Kind unter
                                                                                                     14 Jahren im gemeinsamen Haushalt hatten und die am
                                                                                                     zweiten Interview (2013) teilgenommen haben.
               Immer oder normalerweise Vater                Beide Eltern ungefähr gleich oft
               Immer oder normalerweise Mutter

      100                2          1                                                     2
                                                                                                     Paare teilen die Kinderbetreuungsaufgaben
                                                 4             7             3
                                                                                                     nicht egalitär auf
       80                                                                                33
                                                                             47                      Paare teilen die Kinderbetreuungsaufgaben nicht egali-
16     60            82
                                    74          71            63
                                                                                                     tär auf (Abbildung 9.1). Bei allen Aufgaben sind zumeist
       40                                                                                            die Mütter zuständig. Am ehesten ausgewogen sind die
       20                                                                                            Tätigkeiten „Mit Kindern spielen“ und „Kinder zu Bett
                     16             25          25            30             50          65          bringen“: 65 bzw. 50% der Eltern erledigen diese Auf-
           0
                 Zu Hause    Ankleiden     Bei     Zur Schule             Zu Bett       Spielen      gaben ungefähr gleich oft. Bei immerhin 16 Prozent der
               bleiben, wenn           Hausaufgaben bringen               bringen
                   krank                  helfen
                                                                                                     Familien bleiben auch die Väter bei den Kindern zu Hause,
     Abbildung 9.1: Aufteilung der Kinderbetreuungsaufgaben im                                       wenn diese krank sind. 25% der Väter helfen den Kindern
     Jahr 2009 (in %)                                                                                bei Hausaufgaben oder beim Ankleiden ungefähr gleich
                                                                                                     oft wie die Mütter.

      100           Paare mit Kindern im Jahr 2009
                    Paare mit Geburt eines weiteren Kindes
                                                                                                     Die egalitäre Aufteilung der Kinderbetreuung
                    zwischen 2009 und 2013                                                           zwischen den Partnern verstärkt sich mit der Zeit
      80            Paare, die kein weiteres Kind zwischen
                    2009 und 2013 bekommen haben
                                                                                                76   Zwischen 2009 und 2013 ist die Aufgabenaufteilung
      60                                                                               65 66
                                                                             63                      zwischen Partnern zwar egalitärer geworden, doch hat
                                                                                  57
      40
                                                                        50                           dies nicht immer mit der Geburt eines weiteren Kindes
                                                                   39
                                                             34                                      zu tun: Paare teilen alle Kinderbetreuungstätigkeiten im
                                   30              28   30
      20                 27             26   25 26
                    21
                              25                                                                     Jahr 2013 egalitärer auf (Abbildung 9.2). Bei Paaren, die
               16
                                                                                                     ein weiteres Kind zwischen 2009 und 2013 bekommen
       0
              Zu Hause
            bleiben, wenn
                          Ankleiden     Bei     Zur Schule
                                    Hausaufgaben bringen
                                                                         Zu Bett
                                                                         bringen
                                                                                       Spielen       haben, ist der Anstieg bei den Tätigkeiten „Die Kinder
                krank                  helfen
                                                                                                     ankleiden“ und „Die Kinder zu Bett bringen“ größer; bei
     Abbildung 9.2: Paare, wo beide Partner „ungefähr gleich                                         Paaren, die kein weiteres Kind bekommen haben, ist der
     oft“ verschiedene Kinderbetreuungsaufgaben durchführten                                         Anstieg größer bei allen anderen Tätigkeiten.
     in den Jahren 2009 und 2013 (in %)
10. V
     eränderungen in der Aufteilung der
    Hausarbeit nach der Geburt des ersten Kindes

                                                                                           CAROLINE BERGHAMMER UND NORBERT NEUWIRTH 

Bei noch kinderlosen Paaren sind zumeist beide Partner                                      Angelegenheiten sowie das Organisieren sozialer Aktivi-
in Vollzeit erwerbstätig, die Aufteilung der Hausarbeit                                     täten. Sobald das erste Kind geboren war, erhöhte sich
ist vergleichsweise ausgewogen. Die Geburt des ersten                                       der Anteil an Paaren, in denen hauptsächlich die Frau
Kindes verändert die Verteilung von Erwerbs- und Fa-                                        für Aufgaben im Haushalt zuständig ist, während Paare
milienarbeit jedoch so tiefgreifend und nachhaltig wie                                      mit einer ausgeglichenen Aufteilung seltener werden.
kein anderes Lebensereignis. Weder Heirat noch Geburt                                       Dies trifft auf alle Tätigkeiten zu. Zusätzlich kümmern
weiterer Kinder lösen ähnliche Retraditionalisierungs-                                      sich Väter nun verstärkt um den finanziellen Bereich
effekte aus wie der Übergang zur Elternschaft: Die nun                                      (Abbildung 10.1).
auch gewachsene Hausarbeit verdichtet sich neben der
anfangs höchst intensiven Kinderbetreuung herkömm-                                          Nach Geburt auch verstärkt unterschiedliche
licherweise bei den Müttern, während Väter wieder                                           Wahrnehmung von Männern und Frauen
verstärkt die traditionelle Rolle des Familienernährers                                     Betrachtet man die Einschätzungen zur Verteilung der
übernehmen. Die bisherige Forschung konnte aber zei-                                        Haushaltsarbeiten nach Geschlechtern getrennt, so wird
gen, dass die meisten Hausarbeitstätigkeiten als weni-                                      ersichtlich, dass sich auch diese ab der Geburt des ersten
ger zufriedenstellend erlebt werden als Erwerbstätig-                                       Kindes deutlicher unterscheiden. Waren beispielsweise
keit oder Kinderbetreuungsarbeit.                                                           die Einschätzungen der Männer wie der Frauen bei der         17
                                                                                            Verteilung der Haushaltstätigkeit „Kochen“ vor Geburt
Vor Geburt gleichmäßigere Aufteilung
                                                                                            des ersten Kindes noch so gut wie deckungsgleich, so
Die Paare teilten sich die Hausarbeit vor der Geburt des                                    schätzen dieselben Personen nach der Geburt des ers-
ersten Kindes noch wesentlich gleichmäßiger auf, den-                                       ten Kindes diese Tätigkeit erkennbar unterschiedlich ein:
noch waren vermehrt Frauen für die als typisch weiblich                                     Frauen sehen das Kochen nun vorwiegend in ihrem Ver-
geltenden Tätigkeiten zuständig (Mahlzeiten kochen, Ge-                                     antwortungsbereich, Jungväter sehen diese Verlagerung
schirr spülen, Essen einkaufen und staubsaugen), wäh-                                       in geringerem Ausmaß. Die Zunahme dieser geschlechts-
rend Männer in erster Linie Reparaturen übernahmen.                                         spezifischen Unterschiede in der Einschätzung ist auch
Am stärksten ausgewogen war die Regelung finanzieller                                       bei sämtlichen anderen Haushaltstätigkeiten erkennbar.
                                                                                            Lediglich die Verschiebung der Regelung finanzieller An-
            Normalerweise Mann                Beide etwa gleich oft   Normalerweise Frau
            Kinderlos        Jungeltern                                                     gelegenheiten geht – auch aus Sicht der Frauen – Rich-
 100          3             4
       6                7         9       8            11                        6   6      tung Jungväter. Diese verstärkten Diskrepanzen in der
                                                  23                  28
             25
  80                                                                       35               Einschätzung hängen in erster Linie damit zusammen,
                                      33               31
       43                   50
                                 50                                                         dass vorwiegend Mütter beim Kind bleiben. Arbeiten, die
  60                 62                                       79 80                  69
                                                  40                            78          von den Müttern unter Tags verrichtet werden, nehmen
                                                                      59 51
  40
             72
                                                                                            die Väter nur beschränkt wahr.
                                      59               57
       51                   47
  20                             42               37
                     31                                       18 14
                                                                                16
                                                                                     25     Die Aufteilung der Haushaltsarbeit sowie die unter-
                                                                      14 15
                                                               3 6
   0
                                                                            Aktivitäten
                                                                                            schiedliche Wahrnehmung nähren auch Konflikte und
       Kochen                   Einkaufen           Reparaturen             organisieren
                  Geschirrspülen          Staubsaugen          Finanzielles                 werden oft als problematisch erlebt: Bei einem Drittel
Abbildung 10.1: Verrichtung von Haushaltstätigkeiten vor                                    war die Zufriedenheit mit der Aufteilung gesunken, nur
und nach der Geburt des ersten Kindes (in %)                                                bei einem Viertel war sie gestiegen.
11. Heiratspläne – Wunsch und Wirklichkeit

                                                                                                                           ANDREAS BAIERL 

     Alle unverheirateten Personen wurden im GGS gefragt,                              weisen die 25- bis 29-Jährigen auf, am weitesten klaf-
     ob Sie vorhätten, in den nächsten drei Jahren zu heiraten.                        fen Wunsch und Wirklichkeit bei den 40- bis 45-Jähri-
     Nach der zweiten Erhebung lässt sich die Realisierung                             gen auseinander.
     dieses Vorhabens und die Diskrepanz zwischen Wunsch
     und Wirklichkeit analysieren.                                                     Wesentlich für die Umsetzung der Heiratspläne ist die
                                                                                       Art der Partnerschaft: Nur zwei von zehn Personen in
     Auf die Frage, ob sie in den nächsten drei Jahren vorhät-                         einer LAT-Partnerschaft mit festen Heiratsabsichten
     ten zu heiraten, antworteten im Jahr 2009 43% der Un-                             („sicher ja“) heiratete danach. Lebte man mit dem Part-
     verheirateten mit „sicher nicht“, 32% mit „wahrscheinlich                         ner zusammen, so wurden die Ehepläne wesentlich öfter
     nicht“, 18% mit „wahrscheinlich ja“ und 7% mit „sicher                            umgesetzt. Sechs von zehn in Lebensgemeinschaften
     ja“ (Abbildung 11.1). Der Anteil der Personen, die danach                         ohne Kinder und vier von zehn in Lebensgemeinschaften
     tatsächlich heirateten oder unverheiratet bleiben, un-                            mit Kindern setzten ihr Vorhaben um (Abbildung 11.1).
     terscheidet sich deutlich abhängig von der Einschät-
     zung im Jahr 2009. Die Realisierung des Vorhabens be-                             Die Wahrscheinlichkeit für die Realisierung des
                                                                                       Heiratswunsches verdoppelt sich mit der Geburt
     trägt selbst bei Personen, die sich sicher waren, in den
                                                                                       eines Kindes
     nächsten drei Jahren zu heiraten, nur 39% (Tabelle 11.1).
                                                                                       Zusätzlich zum Partnerschaftsstatus und zum Heirats-
     Das Alter ist für den Heiratswunsch höchst relevant                               wusch spielt die Geburt eines Kindes eine entscheidende
18
                                                                                       Rolle für die Eheschließung. Ein Drittel der Personen, die
     Während 11% der unverheirateten 30- bis 34-Jährigen
                                                                                       seit 2009 ein Kind bekamen, heirateten auch.
     sicher vorhatten zu heiraten, waren es unter den 25- bis
     29-Jährigen und 35- bis 39-Jährigen 9% bzw. 8%. In der

                                                                             60
                                                                                        Heirat in          Alter im Jahr 2009
       60      Kein Partner
                                                                                        3 Jahren 18–24 25–29 30–34 35–39 40–45 Gesamt
               LAT
       50
               Lebensgemeinschaft ohne Kinder                                            Sicher      2      2       5       6       1        3
       40      Lebensgemeinschaft mit Kind(ern)                                   40     nicht
                                                       34 34       33                    Wahr-       5      7       12      7       7        7
       30
                                                                        23
                                                                                       scheinlich
       20                           20                                                   nicht
                                               13 14
       10         9 9                    9
                                                                                         Wahr-      26      25      28      25      8       24
            2 2               4 5                                                        schein-
                                                                                          lich ja
              Sicher          Wahrscheinl.     Wahrscheinl.             Sicher
            nicht (43%)        nicht (32%)       ja (18%)               ja (7%)         Sicher ja   37      47      37      31      35      39
                          Heirat in den nächsten 3 Jahren (2009)
                                                                                        Gesamt       7      13      16      13      5       10
     Abbildung 11.1: Anteil der Personen, die 2009–2013 gehei-                         Tabelle 11.1: Anteil der Personen, die 2009–2013 geheiratet
     ratet haben, nach Partnerschaftsstatus 2009 (in %)                                haben (in %), nach Alter (im Jahr 2009)

     jüngsten und ältesten Gruppe planten nur jeweils 5%, in
     den nächsten drei Jahren zu heiraten. Die Verwirklichung
     dieses Vorhabens erweist sich als relativ unabhängig vom
     Alter (Tabelle 11.1). Den höchsten Realisierungsgrad an
     wahrscheinlich oder sicher geplanten Eheschließungen
12. Z ufriedenheit in der bestehenden Partnerschaft,
    Trennungsgedanken und Trennungen

                                                                                                        NORBERT NEUWIRTH 

Hohe Trennungs- und Scheidungsquoten tragen zur aktu-           halb der vergangenen zwölf Monate über eine Trennung
ellen demografischen Entwicklung Österreichs entschei-          nachgedacht zu haben (Abbildung 12.2). Besonders groß
dend bei. Hier wird untersucht, wie sich die Trennungs-         ist der Unterschied bei Eltern: Über alle Partnerschaften
risiken nach Familienform und nach Geschlechtersicht            gaben 2009 ca. fünf Prozent der Väter, aber ein mehr
unterscheiden. Dafür wurden all die Befragten ausge-            als doppelt so hoher Anteil der Mütter an, eine Trennung
wählt, die in beiden Befragungen mit dem gleichen Part-         erwogen zu haben. Diese Werte sind bis 2013 insgesamt
ner zusammenlebten bzw. sich zwischen den beiden Er-            fast konstant geblieben.
hebungszeitpunkten getrennt hatten.
                                                                Mütter erwägen auch deutlich häufiger eine
Frauen erkennbar unzufriedener mit ihrem Partner                Trennung als Väter
als umgekehrt                                                   Ein Teil der Paare des Jahres 2009 hat sich inzwischen
Es ist gut ersichtlich, dass all jene, die 2013 mit dem         auch tatsächlich getrennt. Da nicht nur ein, sondern
gleichen Partner wie 2009 zusammenleben (ob verhei-             vier Jahre zwischen den Erhebungen lagen, ist es nicht
ratet oder in Lebensgemeinschaft ist hier zweitrangig),         weiter verwunderlich, dass der Anteil der tatsächlich
eine geringere Zufriedenheit mit der Partnerschaft aus-         Getrennten höher ausfällt als jener der über zwölf Mo-
weisen als vier Jahre zuvor (Abbildung 12.1). Auffallend        nate Trennungsbereiten. Dies trifft v. a. auf die nach wie
                                                                                                                                       19
ist jedoch – und dies traf 2009 in allen GGS-Ländern zu         vor Kinderlosen zu, Trennungen von Eltern sind seltener.
–, dass Frauen, v. a. Frauen mit Kindern, eine deutlich         Unter den bisher stabilen Partnerschaften lässt sich
niedrigere Zufriedenheit mit ihrer Partnerschaft aus-           erkennen, dass sich die Anteile der kinderlosen Männer
weisen als Männer.                                              und Frauen mit Trennungsgedanken einander angleichen,

                                                2009     2013               Paare ohne Kinder                Männer ohne Kinder
  9,5                                                             16
                                                                            Paare mit Kindern                Männer mit Kindern
                                                                  14                                         Frauen ohne Kinder
  9,3                                                                                                        Frauen mit Kindern
                                                                  12

  9,1                                                             10
          9,6          9,5                                         8                               16
                9,4          9,4    9,4
  8,9                                                                               13
                                                  9,2              6                     11                        11             12
                                                                                                                            11
                                          9,1                           9
                                                                   4                                    8
  8,7                                                   8,9                    5
                                                                   2                                                    4

  8,5                                                              0
        Ohne Kinder Mit Kindern    Ohne Kinder   Mit Kindern              Trennungs-             Effektive          Trennungs-
                 Männer                     Frauen                      gedanken 2009           Trennungen        gedanken 2013

Abbildung 12.1: Zufriedenheit mit dem/der gleichen              Abbildung 12.2: Trennungsgedanken 2009, tatsächliche
Partner/in                                                      Trennungen und Trennungsgedanken der 2013 noch in auf-
                                                                rechter Partnerschaft Lebenden
Doch wie wirken sich diese erkennbaren geschlechts-
spezifischen Unterschiede bei tatsächlichen Trennungen          Mütter weisen hingegen inzwischen die dreifache Tren-
aus? Überblicksweise lässt sich feststellen, dass Frauen        nungsneigung der Väter auf.
auch zu einem deutlich höheren Anteil angeben, inner-
13. Veränderungen in Partnerschaften
          und im Kinderwunsch

                                                                                                                                         ÉVA BEAUJOUAN 

     In unserer modernen Zeit, in der Partnerschaften großen                                           Dynamischer Partnerschaftsprozess
     Veränderungen unterworfen sind, werden Beziehungen                                                Zwischen 2009 und 2013 blieben die meisten der bereits
     relativ schnell eingegangen und gelöst. Wie stark än-                                             bestehenden Partnerschaften intakt. Junge gingen sehr
     dern sich partnerschaftliche Konstellationen in einem                                             häufig Partnerschaften ein (Abbildung 13.1). Knapp fünf
     Zeitraum von vier Jahren? Sowohl bei Eltern als auch                                              Prozent der Befragten trennten sich von ihrem Partner,
     bei Kinderlosen kann ein veränderter Beziehungssta-                                               manche davon gingen eine neue Partnerschaft ein, wobei
     tus zu einem Überdenken des Kinderwunsches führen.                                                nur sehr wenige Frauen über 35 nach der Trennung eine
     So kann z. B. ein neuer Partner bzw. eine neue Partne-                                            weitere Partnerschaft eingingen. Ein Fünftel der Männer
     rin den Wunsch nach einem gemeinsamen Kind wecken.                                                im Alter von 35 bis 45 war partnerlos. Bei Frauen war
     Andererseits werden Alleinlebende, die partnerlos blei-                                           die Situation anders: Zwar lebte weniger als ein Fünftel
     ben, möglicherweise ihren Kinderwunsch zahlenmäßig                                                der 30- bis 34-Jährigen allein, doch stieg aufgrund von
     nach unten revidieren.                                                                            selteneren Folgepartnerschaften die Zahl der Alleinle-
                                                                                                       benden danach wieder.
               Partnerlos zu beiden Zeitpunkten                Trennung            Partnerwechsel
                                                               ohne neue
               Wechsel von partnerlos zu Partnerschaft         Verpartnerung       Gleicher Partner
                                                                                                       Änderung des Kinderwunsches aufgrund der
      100
                                                                                                       Familien­situation
20     80
                                                                                                       Bei Personen der Altersgruppe 20-45, die mit dem glei-
       60                                                                                              chen Partner lebten oder partnerlos waren, zeigten sich
                                                                                                       nur geringfügige Änderungen des Kinderwunsches (Ab-
       40
                                                                                                       bildung 13.2). Bei einem Partnerwechsel oder einer neu-
       20                                                                                              en Partnerschaft war der Kinderwunsch jedoch im zwei-
        0                                                                                              ten Interview deutlich stärker ausgeprägt als im ersten.
               20–24 25–29 30–34 35–39 40–45 20–24 25–29 30–34 35–39 40–45
                             Frauen                                       Männer                       Während der Kinderwunsch von Frauen, die sich nach
                                                                                                       ihrer Trennung nicht erneut verpartnerten, zahlenmä-
     Abbildung 13.1: Partnerschaft 2009 und 2013 (in %)
                                                                                                       ßig gering ausgeprägt war und blieb, verringerte sich in
                                                                                                       der gleichen Situation der ursprünglich stärkere Kinder-
                                      Partnerwechsel                                                   wunsch der Männer markant (Abbildung 13.2: hellgrüner
                                      Gleicher Partner                                                 Bereich links von der Nulllinie bedeutet Abnahme). Es
      Männer

                   Trennung ohne neue Verpartnerung
                                                                                                       zeigte sich auch, dass der Kinderwunsch bei Männern,
               Wechsel von partnerlos zu Partnerschaft
                                                                                                       die sich nach einer Trennung erneut verpartnerten, viel
                     Partnerlos zu beiden Zeitpunkten
                                                                                                       stärker zunahm als bei Frauen in der gleichen Situation.
                                      Partnerwechsel                                                   Diese beiden Fakten lassen darauf schließen, dass der
                                                                                   Kinderwunsch 2009
                                      Gleicher Partner                                                 Kinderwunsch bei Männern viel stärker von einer (neuen)
                                                                                   Änderungen 2013
                   Trennung ohne neue Verpartnerung
                                                                                                       Partnerschaft abhängig ist als bei Frauen.
      Frauen

               Wechsel von partnerlos zu Partnerschaft

                     Partnerlos zu beiden Zeitpunkten

                                                         –20   0     20     40     60     80    100

     Abbildung 13.2: Wunsch nach einem Kind 2009 und 2013,
     20- bis 45-Jährige (in %)
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