Ferdinando Paër La Passione di Gesù Cristo - Chandos Records
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Ferdinando Paër La Passione di Gesù Cristo Coladonato · Kutzarova · Scala · Lozano Coro La Stagione Armonica Orchestra di Padova e del Veneto Sergio Balestracci cpo 777 698–2 Booklet.indd 1 09.03.2015 15:23:32
»Ferdinando Pär Parmigiano / Celebre Maestro di Capella». Litografia, da disegno di G. Bossi, inc. F. Rosaspina (Parma, Casa della Musica). La stampa, databile al primo decennio del XIX secolo, riporta la versio- ne originale del cognome del compositore. Tratto da Ferdinando Paër tra Parma e l’Europa, a cura di Paolo Russo, Marsilio/Casa della Musi- ca, Venezia/Parma 2008 cpo 777 698–2 Booklet.indd 2 09.03.2015 15:23:32
Ferdinando Paër (1771-1839) La Passione di Gesù Cristo Oratorio per soli, coro e orchestra (Parma, 1810) Libretto: Pietro Bagnoli WORLD PREMIERE RECORDING Valentina Coladonato, soprano Giovanni Valentina Kutzarova, mezzosoprano Maddalena Enea Scala, tenore Nicodemo Alvaro Lozano, baritono Giuseppe d‘Arimatea Coro d’Angeli e Seguaci di Gesù: Coro La Stagione Armonica Orchestra di Padova e del Veneto Direttore: Sergio Balestracci Edizione critica a cura di Sergio Balestracci basata sulle fonti manoscritte della Gesellschaft der Musikfreunde in Wien e della Biblioteca del Conservatorio “L. Cherubini” di Firenze cpo 777 698–2 Booklet.indd 3 09.03.2015 15:23:32
1 Maddalena, Giovanni, Giuseppe Sacri Marmi! 4'42 2 Maddalena, Giovanni, Giuseppe e Coro d’Angeli Pallido! Esangue! 2'37 3 Recitativo. Maddalena, Giovanni, Giuseppe Oh duolo! 1'01 4 Maddalena, Giovanni, Nicodemo, Giuseppe e Coro di Seguaci di Gesù 3'30 Se il cor non si spezza 5 Recitativo. Maddalena, Giovanni, Nicodemo, Giuseppe Maddalena! 1'41 6 Aria di Giovanni con Coro Sacra Tomba! 6'05 7 Recitativo. Maddalena O esempio! 3'02 8 Aria di Maddalena. Recitativo di Giovanni Oh Dio! mi manca il cor! 7'02 9 Recitativo arioso. Nicodemo Desolati, vaganti altri fuggono,... 1'12 10 Maddalena, Giovanni, Nicodemo, Giuseppe e Coro d’Angeli. 3'38 Recitativo di Nicodemo Profugo, incerto... 11 Aria di Nicodemo Tutte la Donna forte 6'39 12 Recitativo. Maddalena, Giovanni Gran Donna de’ Dolor! 0'58 13 Duetto: Maddalena, Giovanni. Recitativo: Giovanni, 4'33 Nicodemo, Giuseppe Tra l’inumane squadre 14 Maddalena, Giovanni, Nicodemo, Giuseppe. 7'27 Recitativo di Giuseppe Piomberà l’ira divina sul tuo capo cpo 777 698–2 Booklet.indd 4 09.03.2015 15:23:32
15 Aria di Giuseppe con il Coro Piú non sarà la Croce 7'07 16 Recitativo di Giovanni Né s’arresta al Trionfo 2'19 17 Finale Quando al suon.. 6'02 T.T.: 69'45 Violini primi: Paolo Chiavacci.*, Stefano Bencivenga.**, Enrico Rebellato.**, Pavel Cardas, Sonia Domoustchieva, Chiaki Kanda. Violini secondi: Gianluca Baruffa.*, Serena Bicego, Davide Dal Paos, Ivan Malaspina, Roberto Zampieri, Lia Tiso. Viole: Alberto Salomon.*, Floriano Bolzonella, Silvina Sapere, Andrea Cagnin. Violoncelli: Mario Finotti.*, Caterina Libero, Fernando Sartor, Giancarlo Trimboli. Contrabbassi: Ubaldo Fioravanti.*, Giorgia Pellarin. Flauti: Mario Folena.*, Riccardo Pozzato. Oboi: Paolo Brunello.*, Victor Vecchioni. Clarinetti: Luca Lucchetta.*, Francesco Spendolini. Fagotti Aligi Voltan.*, Benedetta Targa. Corni: Marco Bertona.*, Michele Fait. Trombe: Simone Lonardi.*, Roberto Caterini. Tromboni: Cristiano Boschesi.*, Francesco Parini, Stefano Stevanin. Timpani e percussioni: Giovanni Franco. Clavicembalo: Carlo Rossi. *Prime parti **Concertino cpo 777 698–2 Booklet.indd 5 09.03.2015 15:23:32
Ferdinando Paër tun. Der Dirigent des Kärntnertortheaters kam natürlich sogleich in Kontakt mit der Wiener Kultur und war so Der italienische Komponist Ferdinando Paër wurde einem Einfluß ausgesetzt, der sich beinahe zwangsläu- am 1. Juni 1771 in Parma geboren und starb am 3. Mai fig in einer fortschreitenden Veränderung seiner Kompo- 1839 in Paris. Seine ersten musikalischen Unterweisun- sitionsmethoden niederschlagen mußte – namentlich in gen erhielt er von seinem Vater Giulio sowie von Gaspa- solchen Bereichen, die ein größeres formales Bewußt- re Ghiretti und Ferdinando Fortunati. 1791 debütierte er sein verlangten und zur Erweiterung seiner instrumenta- in seiner Heimatstadt als Opernkomponist, während er len Mittel beitrugen. in Venedig bereits als Dirigent aktiv war. Die frische Melodik der langen neapolitanischen 1792 wurde Paër zum maestro di cappella und Tradition wird wohl der wichtigste Grund dafür gewe- 1797 zum Generalmusikdirektor des Hofes von Parma sen sein, daß Paër mit den Werken, die er ihm Ausland ernannt. In demselben Jahr übersiedelte er mit der Sän- komponierte, die große Anerkennung fand, die ihm gerin Francesca Riccardi, die er 1798 heiratete, nach vor allem in Dresden zuteil wurde: Hier brachte man Wien, wo das künftige Ehepaar sein Engagement an zwischen 1792 und 1813 neunzehn seiner Opern her- der Italienischen Oper antrat. Nachdem Paër einige aus, denen zum Vergleiche neun Werke von Domenico Zeit in Prag verbracht hatte, berief man ihn 1803 als Cimarosa und deren acht von Simon Mayr gegenüber- Kapellmeister nach Dresden. Nach vier Jahren verließ standen. Eine einzigartige melodische Leuchtkraft durch- er die Stadt wieder, um an Napoleons Pariser Hof das strahlt die Kompositionen, die Paër in den frühen Jahren Amt des maître de chapelle zu übernehmen. Fernerhin seiner Reife geschaffen hat, und eben diese Qualität ist wurde er zum Direktor der Opéra-comique und 1812 es, derentwegen sie ihren dauerhaften Wert behalten. als Nachfolger Spontinis auch zum Leiter des Théâtre Unter den bekanntesten Titeln der damaligen Zeit – Ca- des Italiens ernannt. 1831 nahm ihn die Académie des milla ossia il sotterraneo, Achille, Sargino ossia l’allievo Beaux-Arts in ihre Reihen auf, im folgenden Jahr wurde dell’amore und Lodoïska – fällt besonders die 1804 in er Direktor der königlichen Kammermusik, und wieder Dresden uraufgeführte Leonora ossia L’amore coniugale ein Jahr später machte ihn der Herzog von Orléans zu auf, da sie zu einem interessanten Vergleich mit Beetho- seinem Kapellmeister. Seit 1834 war er Inspektor des vens gleichaltriger Leonore (»Fidelio«) einlädt, die auf Pariser Konservatoriums, an dem er seit 1837 auch derselben Vorlage des Dramatikers Jean Nicolas Bouilly Komposition unterrichtete. fußt. Realistisch betrachtet, haben freilich die Versuche, Ferdinando Paër wußte sich auf brillante Weise aus zwischen Beethovens einzig(artig)em Bühnenwerk und den akademischen Banden seiner frühen Ausbildung zu Paërs Oper auch nur kleinste Beziehungen zu ent-- lösen. Damit ging ein Erfolg einher, der bald auf viele decken, denkbar wenige Ergebnisse gezeitigt. Natürlich Städte der italienischen Halbinsel – Padua, Mailand, kannte Beethoven seinen Kollegen Paër, und offenbar Florenz, Neapel, Rom und Bologna – übergriff und ihm schätzte er ihn auch, weshalb man einen gewissen Ein- im Zuge seiner intensiven Tätigkeit immer renommiertere fluß grundsätzlich nicht hätte ausschließen sollen (die Posten verschaffte. Dank dieser weiterreichenden Er- Marcia funebre sulla morte di un eroe aus der Klavierso- fahrungen konnte er den Schritt von Padua nach Wien nate op. 26 scheint tatsächlich durch den 1801 in Wien 6 cpo 777 698–2 Booklet.indd 6 09.03.2015 15:23:32
erschienenen Achille angeregt worden zu sein). Doch Uraufführung eines Werkes im Rahmen der Witwen- und allzu deutlich unterscheidet sich die verklärende Kraft, Waisenkonzerte. Veranstaltungen dieser Art gehörten mit der Beethoven das Sujet versah, von Paërs einfacher, zu den traditionellen Angeboten der Fastenzeit, in der harmonischer Gefälligkeit. die Theater aus religiösen Gründen geschlossen waren Die 1809 am Teatrino di Villa Ombrosa in Parma und die glühenden Liebhaber des bel canto sich mit dem aufgeführte Agnese war die bemerkenswerteste Kreati- frommen Surrogat des Oratoriums zu trösten pflegten. on jener Jahre. Trotz ihres Erfolgs sollten die Mißtöne, (Die Gattungsbezeichnung »Kantate« ist hier in diesem die Stendhal und Berlioz anschlugen, nicht ungehört Sinne zu verstehen; dieselbe Quelle verwendet sie übli- verhallen: Jener fühlte sich von dem Mangel an Wärme cherweise für dramatische Werke über einen heiligen enttäuscht, die er in der brillanten Reinheit des canto Gegenstand, bei dem Soli, Chor und Orchester zum spianato erwartet hätte, und diesen irritierte die »zurück- Einsatze kamen.) haltende, bescheidene Instrumentation«. Detaillierter äußerten sich das Programm des Burg- Wie sich aus Hinweisen in verschiedenen Doku- theaters und die Wiener Korrespondentenberichte, die menten erkennen läßt, warfen Paërs Kompromißfähig- in der Allgemeinen musikalischen Zeitung und der Zei- keit und die schmeichlerische Art, mit der er sich ohne tung für die elegante Welt, zwei maßgeblichen Leipzi- große Skrupel für seine eigenen Werke verwandte, ger Publikationen, erschienen. Kombiniert man all diese einen Schatten auf die Machtpositionen, die man ihm versprengten Daten, so ergibt sich, daß das Werk unter einräumte (wie schon erwähnt, übernahm er 1812 als dem Titel Das heilige Grab gespielt und am 4. April Nachfolger Spontinis die Direktion des Théâtre des Itali- noch einmal aufgeführt wurde. Dann hatte es einer wei- ens). Neben seinen kontinuierlich produzierten Bühnen- teren Premiere zu weichen: dem Oratorium Christus am werken – er schrieb um die 42 Opern – hinterließ er ein Ölberge von Ludwig van Beethoven. Das ist eine der bemerkenswertes Œuvre an geistlichen und kammermu- wenigen kleinen Andeutungen, die mitunter die Meist- sikalischen Werken. Hier dominiert wiederum die Vokal- er aus Parma und aus Bonn miteinander in Beziehung musik, die oftmals zu bestimmten, mit seinen offiziellen setzten – Rivalen zwar auf dem äußerst umkämpften Ämtern zusammenhängenden Anlässen entstanden. Ihr Wiener Musikmarkt, persönlich aber gute Freunde und auffälligstes Kennzeichen ist wiederum die natürliche, als solche durchaus willens, sich über ihre Ansichten und elegante und vitale Melodik – das herausragende Cha- schöpferischen Ideen auszutauschen. rakteristikum des Komponisten Ferdinando Paër. Ob für die Uraufführung ein Libretto gedruckt wurde, ist nicht bekannt. In seiner autobiographischen Skizze La Passione di Gesù Cristo von 1829 schreibt indes der toskanische Kanoniker Pie- tro Bagnoli (1767–1847), der den Text verfaßt hatte: »Eine neue Cantate in wäl’scher Sprache ›das hei- »Aus Wien erhielt ich von Kaiserin Maria Theresa lige Grab‹, Musik von Ferd. Paër und von demselben den Auftrag zu einigen Dramen, die ich auch produ- auch dirigirt«. Mit dieser kurzen Aktennotiz vermerkte zierte, die aber unveröffentlicht blieben«. Bagnoli war die Wiener Tonkünstlersozietät unter dem 3. April Professor für klassische Literatur an der Universität von 1803, auf den in diesem Jahr der Palmsonntag fiel, die Pisa, ein überaus ambitionierter Dichter und ergebener 7 cpo 777 698–2 Booklet.indd 7 09.03.2015 15:23:32
Anhänger des Hauses Habsburg-Lothringen. In seinen des Gegenteils gefunden wird – der Ansicht, daß es sich 1821, 1825 und 1833 aufgelegten Poesie varie nimmt bei der These um das Resultat eines historiographischen das Oratorium Per il Santo Sepolcro, oratorio a 4 voci Mißverständnisses handelt. (»Auf das heilige Grab«) einen Ehrenplatz ein. Die ältest- Ein gewisser Zusammenhang zwischen Abbé Bag- en Nachweise des Textbuches sind allerdings die zwei- nolis Text und dem Libretto seines berühmten Vorgängers sprachigen Quellen aus Dresden, wo Paërs Oratorium ist freilich nicht zu verkennen. Hier wie dort gibt es vier in den Jahren 1811, 1818 und 1822 von der Hofka- Hauptpersonen (wobei der Apostel Petrus durch den pelle einige Male aufgeführt wurde. Obwohl stets der heimlichen Anhänger Nikodemus ersetzt wurde), und ursprüngliche deutsche Titel Das heilige Grab verwendet auch das dramaturgische Konzept ist ähnlich: Es wer- wurde, sang man das Oratorium immer in italienischer den die wichtigsten Geschehnisse der Leidensgeschich- Sprache. Vorangestellt war eine freie Übersetzung von te beschworen, und man erwartet die Wiederkehr des Johann Leopold Neumann (1745–1813). auferstandenen Christus, der die sündige Menschheit Ungeachtet einiger nicht sonderlich relevanter Vari- richten wird. anten stimmen die literarischen Quellen grundsätzlich Paërs Musik lebt weniger durch deutliche tragische miteinander sowie mit dem Text der beiden musikali- Akzente als vielmehr durch den verführerischen Reiz schen Quellen überein, die Sergio Balestracci für die ihrer langen, flexiblen Melodien von »neapolitanischer« vorliegende neuzeitliche Aufführung kollationiert hat: Prägung oder mitunter sogar mozartischem Charakter. (1) Oratorio | La Passione di Gesú Cristo. | Del Sig. Das emotionale Feuer seines Gesangs beugt sich nicht re Ferdinando Paër, Österreichische Nationalbibliothek leicht dem Ansturm harmonischer Überraschungen oder Wien, Musikabteilung, Mus.Hs. 9908. chromatischer Dissonanzen, wie man sie traditionel- (2) Partitura | La | Passione di Gesu Christo / Del lerweise mit dem Ausdruck des Schmerzes verbindet. Sig.e Ferd: Paër, Bibliothek des Konservatoriums »Luigi Statt dessen herrscht ein elegischer Ton vor, der gewisse Cherubini«, Florenz, F.P.T. 368. Lösungen Gaëtano Donizettis vorwegzunehmen scheint Daß die literarischen Quellen den Titel Il Santo – wenn nämlich die Grausamkeit des Gegenstands und Sepolcro verwenden, während in den musikalischen die Eindringlichkeit der dramatischen Bilder die Seele Materialien von La Passione di Gesù Cristo gesprochen zwingen, sich in Erinnerung oder Hoffnung zu flüchten. wird, könnte der Grund für die – in verschiedenen Nach- Das ließe sich sogar aus theologischem Blickwinkel schlagewerken kolportierte – Behauptung gewesen sein, rechtfertigen: Der Gläubige weiß, das die irdische Trau- wonach es von Paër auch ein Oratorium auf das ehr- er vorübergehend ist, weil dem Tod die Auferstehung würdige Libretto gäbe, das Pietro Metastasio im Jahre folgt. So geht beispielsweise in der Arie des Nikodemus, 1730 in Wien für Antonio Caldara geschrieben und Tutte la Donna forte, die Betrachtung der geduldigen als La Passione di Nostro Signore Gesù Cristo betitelt Mater Dolorosa direkt in einen zuversichtlich punktier- hatte. Tatsächlich kennen wir aber keinerlei Dokumente, ten, militärisch angehauchten Rhythmus über, sobald die die Existenz einer solchen Komposition oder eine der zweite Teil auf den »großen Befehl« Gottes abhebt, Aufführung belegten, die 1810 in Parma stattgefunden der die Erlösung der Menschheit von der Erbsünde an- haben sollte. Daher sind wir – so lange nicht ein Beweis ordnet. 8 cpo 777 698–2 Booklet.indd 8 09.03.2015 15:23:32
Die Arie des Johannes, O felice, o dolce morte, wird Höhe erheben, die ein makellos reines Register verlangt. von wichtigen Einwürfen des vierstimmigen Chorus um- Carlo Vitali rahmt und unterstreicht so die Überbleibsel einer Virtuo- Übersetzung: Eckhardt van den Hoogen sität, wie sie einst dem großen Sopranisten Luigi Lodovi- co Marchesi zugeschrieben wurde. Die Tessitura ist jetzt Valentina Coladonato auf einen hohen Mezzosopran reduziert, doch allein die lange ausgehaltenen Töne, die Intervalle, die in Terzen Die Sopranistin Valentina Coladonato wurde in fließenden Phrasen und die in der Partitur notierten Ver- Chieta geboren, absolvierte ein Fremdsprachen- und zierungen – ungeachtet derer, die der kapriziöse »erste Literaturstudium an der Università Gabriele d’Annunzio Mann« ohne Zweifel improvisiert hätte – sprechen eine in Pescara und erhielt ihr Gesangsdiplom mit höchster deutliche Sprache. Auszeichnung. Ihre professionelle Gesangsausbildung Die ausgedehnte dreiteilige Arie der Maria Magda- erhielt sie bei Donato Martorella, Claudio Desderi, Edith lena, Oh Dio! mi manca il cor, zieht sämtliche Register Wiens, Paride Venturi, Renata Scotto und Regina Resnik. einer großen Opernszene vom »recitativo accompa- Die Künstlerin wurde mit Kritiker-, Publikums- und gnato«, das durch Ausrufe und deskriptive Fragmente Jury-Preisen ausgezeichnet und hat unter anderem die in- unterbrochen wird, bis hin zu dem »canto legato e cro- ternationalen Wettwerbe Valentino Bucchi, Giuseppe di matico« des ersten Abschnitts und der zarten »agilità« Stefano, Toti Dal Monte und Maria Caniglia sowie den des B-Teils (»Ah! che di tanti spasimi«), die sich mit dem Wettbewerb der Città di Alcamo für sich entschieden. Modell der barocken Aria di sdegno vergleichen lassen. Ihr Debüt gab Valentina Coladonato in Cavallis Insgesamt sind die Solopartien durch den leicht L’Ormindo, den die William Walton-Stiftung inszeniert konservativen bel canto-Stil des 18. Jahrhunderts ge- hatte. Es folgten Hauptrollen in Opern von Monteverdi, kennzeichnet, wohingegen die innovativen Elemente, Cavalli, Alessandro Scarlatti, Jommelli, Spontini, Gluck, die sicherlich aus der Berührung mit der reifen Wiener Mozart, Bellini und Verdi. Klassik und den ersten romantischen Fermenten entstan- Das Konzertrepertoire der Sängerin erstreckt sich den, sich vor allem in der Instrumentierung zeigen. Man von der geistlichen und weltlichen Literatur des Barock muß in dieser Hinsicht nur die opulenten Farbmischun- bis zu zeitgenössischer Musik, die sie mit Spezialisten- gen von Hörnern und Klarinetten oder die langen Passa- Ensembles wie La Venexiana, der Accademia Bizanti- gen betrachten, worin die Holzbläser und das Blech in na, La Stagione Armonica, Sentieri Selvaggi, Algoritmo, parallelen Gängen mit den Streichern den thematischen Confluenze, Fontanamix, der Musikfabrik, Alter Ego und Gehalt der »geschlossenen« vokalen Einheiten antizi- dem Quartetto Prometeo aufgeführt hat. pieren und diese »symphonisch« kommentieren. Einen Valentina Coladonato gastierte an vielen renom- analogen Verlauf zeigt der Chor, dessen Einwürfe sich mierten Stätten Europas, Amerikas und Asiens – unter nicht auf formgebende Aufgaben beschränken, sondern anderem an der Mailänder Scala und der Pariser Na- recht häufig an eine Art kollektiver Virtuosität grenzen. tionaloper, bei den Salzburger Festspielen, im Wiener Das geschieht nicht nur im Finale, sondern zum Beispiel Musikverein, im Amsterdamer Concertgebouw, im auch in Profugo incerto, wo sich die Soprane in eine Antwerpener De Singel, in der St. Petersburger und der 9 cpo 777 698–2 Booklet.indd 9 09.03.2015 15:23:32
Kölner Philharmonie, am Londoner Southbank Centre, Niklaus und Octavian. 1995 gewann sie den Grand im Sinopoli-Saal zu Rom und in der New Yorker Frick Prix und den Ersten Preis des Publikums beim Interna- Collection. Des weiteren war sie bei den Festivals von tionalen Gesangswettbewerb von Rocca delle Macie Flandern und Ravenna, bei den Festivals Pergolesi Spon- in Siena. 1997 gewann sie den 2. Preis und den Son- tini und Georges Enescu, beim MITO (Milano-Torino) derpreis für die beste Interpretation von Grieg-Liedern und der Venezianischen Biennale zu hören. Daneben beim Internationalen Königin Sonja Musikwettbewerb sind Auftritte beim Westdeutschen Rundfunk Köln und in Oslo. beim RAI Turin zu nennen. Im Konzertsaal gehören die Messen und Konzertari- Der italienische Komponist Ivan Fedele hat mehrere en von Mozart, Rossini, Schubert und Brahms zu ihrem Werke für sie geschrieben, die Valentina Coladonato vielbewunderten Repertoire. Darüber hinaus gibt sie am Teatro alla Scala und am Teatro Dal Verme in Mai- Liederabende mit Werken von Lorca, de Falla, Rachma- land sowie am Teatro Communale Ponchielli in Cremona ninow, Tschaikowsky, Grieg, Poulenc u. a. uraufführte. Eine weitere Weltpremiere hat der WDR mit Valentina Kutzerova gastiert am Linzer Landesthea- ihr in der Kölner Philharmonie aufgenommen. ter sowie an verschiedenen Opernhäusern in Schweiz, Valentina Coladonato hat mit Regisseuren wie Mau- Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien. rizio Scaparro, Colin Graham, Cesare Lievi, Francesco Micheli, Pierpaolo Pacini und Alessio Pizzech sowie mit Enea Scala Dirigenten wie Riccardo Muti, Roberto Abbado, David Robertson, Lior Shambadal, Peter Eötvös, John Axelrod, Enea Scala wurde in Ragusa geboren. Nach dem Michel Tabachnik, Peter Rundel, Alessandro Pinzauti, Schulabschluß begann er am Konservatorium von Bolo- Marcello Panni, Claudio Scimone, Claudio Desderi und gna mit dem Gesangsstudium. Seine Lehrer waren die Ottavio Dantone zusammengearbeitet. Sopranistin Wilma Vernocchi und der Tenor Fernando Cordeiro Opa, der ihn noch immer berät. Valentina Kutzarova Er debütierte 2006 in Bologna als der »Narr« in Luigi Mancinellis Paolo e Francesca. Am Theater an der Wurde in Varna (Bulgarien) geboren. Studium und Wien sang er die Partien des Athlete und des Mercurio Diplomprüfung für Operngesang an der Musikakademie in Rameaus Castor et Pollux, als Sempronio war er mit Sofia unter der Leitung von Professor Stefanova. dem Orchestra di Padova e Veneto in Joseph Haydns Lo 1992/93 Mitglied des Internationalen Opernstudios Speziale zu hören, und in St. Etienne gab er den Conte des Opernhauses Zürich. 1993 debütierte sie am Lan- Enrico in Haydns La Vera Costanza. Beim Circuito Li- destheater in der Mozart-Oper Titus, wo sie große Er- rico Lombardo gab er den Ferrando in Cosi fan tutte folge u. a. als Charlotte, Rosina (Il barbiere di Siviglia), und in Bologna den Arbace in Idomeneo. Auch Partien Angelina (La Cenerentola) Isabella (L‘Italiana in Algeri) des Belcanto gehören zu seinem Repertoire. Von Rossini und Carmen gefeiert hat. sang er den Lindoro in L’Italiana in Algeri (Circuito und Ihren Charme versprühte sie auch in den Hosenrol- Florenz), den Grafen Almaviva in Il Barbiere di Sivig- len Hänsel, Orlofsky, Cherubino (Le Nozze di Figaro), lia in (Jesi, Florenz und Rouen) und den Don Ramiro in 10 cpo 777 698–2 Booklet.indd 10 09.03.2015 15:23:33
Cenerentola (Turin und Bologna). Beim Rossini-Festival Alvaro Lozano Gutièrrez von Pesaro war er als Radoski in Sigismondo, Mambre in Mosè in Egitto und Libenskof in Il Viaggio a Reims zu Der Dirigent Alvaro Lozano Gutièrrez wurde 1977 hören, während er in Florenz die Partie des Belfiore aus in Madrid geboren. Nach dem er am dortigen Konser- der letztgenannten Oper gab. Ferner spielte er Bellinis vatorium Teresa Berganza sein Klavier- und Gesangs- Elvino (La Sonnambula) beim Circuito und in St. Gallen studium abgeschlossen hatte, vervollkommnete er sich sowie Donizettis Ernesto (Don Pasquale), mit dem er in Italien bei Paul Washington, Claudio Desideri und äußerst erfolgreich bei der Glyndebourne Festival Tour Charles Melicciani. Außerdem studierte er Orchesterlei- debütierte. tung bei Miguel Zanetti und Bruno Rigacci. Auf dem Konzertpodium interpretierte er Mozarts An der Pariser École Normale de Musique widmete Requiem mit dem Kammerorchester von Prato, und beim er sich bei Dominique Rouitz dem Studium des sympho- Festival im irischen Downpatrick gab er »Il Tempo« aus nischen Repertoires, wobei er sich vor allem mit den Händels Trionfo del tempo e del disinganno. großen Werken von Tschaikowsky, der Unvollendeten Er hat mit Dirigenten wie Roberto Abbado, Bruno von Schubert, der fabelhaften Symphonie classique Bartoletti, Alessandro D’Agostini, Michele Mariotti, En- von Prokofieff und mit dem klassischen Repertoire aus- rique Mazzola, Antonio Pirolli und Christophe Rousset einandersetzte, womit eine neuerliche Vertiefung in die sowie mit Regisseuren wie Mariame Clement, Gianfran- Symphonien Beethovens einherging. Mit der Aufführung co De Bosio, Juan Font, Damian Michieletto, Graham dieser Werke an der École normale fand er die Anerken- Vick und Stefano Vizioli zusammengearbeitet. nung des Opernorchester von Massy. Zu den Engagements der jüngsten Vergangenheit Seit 2012 ist Alvaro Lozano Gutièrrez musikalischer und Zukunft zählen: L’Heure espagnole am Teatro Mas- Direktor des Florentiner Festivals Lirica sotto le stelle, simo von Palermo, L’amico Fritz in Cagliari, Don Gio- wo er 2012 und 2013 Mozarts Figaro und Rossinis vanni am Teatro Municipal de São Paulo, Il cappello Barbier von Sevilla sowie Giuseppe Verdis La Traviata di paglia di Firenze von Nino Rota in Florenz, La finta und Rigoletto leitete. Alle genannten Werke dirigierte er giardiniera in Lille und Glyndebourne sowie der Arnoldo mehrere Male. aus Guillaume Tell am Turiner Teatro Regio und bei einer Derzeit bereitet er neue Programme mit Werken von US-Tournee. Den Rodolfo dieser Oper sang er zur Er- Mozart, Verdi und Puccini vor. Im Zusammmenhang mit öffnung der Münchner Opernfestspiele, den Gerardo in dem Maggio Musicale Fiorentino leitete er 2009 die Donizettis Caterina Cornaro beim Festival von Montpel- Veranstaltung All’ Opera. Außerdem dirigierte er hier lier und den Arturo der Puritani von Bellini in Turin. Dazu Wagners Götterdämmerung (2009), Mozarts Entführung kommen Rossinis Stabat Mater am Teatro Petruzzelli in aus dem Serail (2010), Giuseppe Verdis Aida (2011) Bari, Arnoldo und Rodolfo (Guillaume Tell) am Grand und den Rosenkavalier von Richard Strauss (2012). Théâtre von Genf sowie Pollione (Norma) in St. Gallen. Die musikalische Vereinigung Anima Mundi mit ihrem Präsidenten John Eliot Gardiner verpflichtete ihn 2013 als Chorleiter für Giuseppe Verdis Requiem, das Aldo Ceccato anschließend in einer italienisch-albanischen 11 cpo 777 698–2 Booklet.indd 11 09.03.2015 15:23:33
Produktion in Tirana und beim Festival Anima Mundi in Einladungen führten zum Early Music Festival nach York, Pisa aufführte. nach Flandern, zum Europäischen Kirchenmusikfestival Alvaro Lozano Gutièrrez hat in den Partien des Don und zu den Salzburger Festspielen. Giovanni von Mozart, des Rigoletto von Verdi und sogar Konzerte gab das Ensemble in der Schweiz, in in Monteverdis Combattimento di Tancredi e Clorinda Deutschland, Frankreich, Portugal, Österreich, Spanien, auf internationaler Ebene auf sich aufmerksam gemacht. Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Polen. Überdies hat La Stagione Armonica mit den »Musik- La Stagione Armonica freunden« der Städte Florenz und Padua sowie mit der Levi-Stiftung und dem Teatro La Fenice in Venedig, dem La Stagione Armonica wurde 1991 von den Mad- Ente Lirico Verona, der Unione Musicale von Turin, der rigalisten des Zentrums für Alte Musik in Padua gegrün- Schola Cantorum Basiliensis, dem Teatro del Maggio det, die damals bereits seit zehn Jahren den Kern dieses Musicale Fiorentino, dem Stadttheater von Piacenza und Zentrums bildeten. Das Ensemble spezialisierte sich auf dem Teatro Nuovo Giovanni von Udine zusammenge- die Musik der Renaissance und des Barock und hat im arbeitet. Laufe der Zeit mit Künstlern wie Andrea von Ramm, An- Zu nennen sind des weiteren die Aufnahmen der Sta- thony Rooley, Nigel Rogers, Jordi Savall, Peter Maag, gione Musicale für den RAI sowie für deutsche, schwei- Gianandrea Gavazzeni, Gustav Leonhardt, Andrea zerische, französische und belgische Sender. Dazu kom- Marcon, Ottavio Dantone, Stefano Demicheli, Reinhard men Veröffentlichungen auf den Labels Astrée, Tactus, Goebel, Howard Shelley und Zsolt Hamar zusammen- Denon, Argo-Decca, Rivo Alto, Arabesque, Symphonia, gearbeitet. Bongiovanni, cpo, Archiv Produktion (DG), Sony, Brilli- Zu den Orchestern und Instrumentalensembles, mit ant und Fuga Libera sowie bei dem Magazin Amadeus. denen La Stagione Armonica musiziert hat, gehören Riccardo Muti musizierte erstmals im Jahre 2009 unter anderem Hespèrion XX, die Accademia Bizantina, mit der Stagione. Am Pult des Jugendorchesters Luigi das Orquesta Acàdemia 1750 aus Barcelona, Dolce & Cherubini brachte er mit dem Vokalensemble die Missa Tempesta, das Orchestra Barocca di Venezia, der Giar- Defunctorum von Giovanni Paisiello und das Requiem dino Armonico, das Orchestra di Padova e del Veneto, c-moll von Luigi Cherubini bei den Salzburger Festspie- das Jugendorchester Luigi Cherubini und das Italienische len, in Nairobi und in führenden italienischen Theatern Jugendorchester. zu Gehör. Das Ensemble gastierte bei den angesehensten Fest- Seit 1996 ist Sergio Balestracci künstlerischer Leiter ivals im In- und Ausland. So war La Stagione Armoni- der Stagione Armonica. ca in Ravenna, beim Festival Musica e Poesia an San Maurizio in Mailand, beim Settembre Musica Torino (MITO), beim den Monteverdi-Festspielen von Cremona, bei TrentoMusicAntica, beim Barockfestival von Viter- bo und bei den Mailänder Serate Musicali und beim Festival der Abbaye d’Ambronnay zu hören. Weitere 12 cpo 777 698–2 Booklet.indd 12 09.03.2015 15:23:33
Orchestra di Padova e del Veneto alljährlich rund 120 Konzerte. Neben einer eigenen Saison in Padua finden Konzerte in der Region, bei den Das Orchestra di Padova e del Veneto wurde im herausragenden italienischen Festivals und Konzertver- Oktober 1966 gegründet und hat sich im Laufe seiner anstaltern sowie bei Auslandstourneen statt. beinahe fünfzigjährigen Tätigkeit an den bedeutendsten Von den Projekten der jüngsten Vergangenheit seien Stätten des In- und Auslands als eines der wichtigsten hier besonders die Konzerte unter der Leitung von Tan italienischen Kammerorchester etabliert. Dun beim Internationalen Klavierfestival von Brescia und Das Orchester stützt sich auf die »klassische« Beset- Bergamo, das Konzert beim Festival In terra di Siena mit zung. Von 1983 bis 2001 war der große Mozart-Inter- Vladimir Ashkenazy und die Mailänder Konzerte beim pret Peter Maag als Chefdirigent des Ensembles tätig. MITO Settembre Musica mit dem Pianisten und Dirigen- Ihm folgten als künstlerische Leiter Claudio Scimone, ten Olli Mustonen genannt. Erwähnen sollte man auch Bruno Giuranna, Guido Turchi und Filippo Juvarra, der die Gastspiele beim 7. Internationalen Festival für Zeit- 2002 von der italienischen Musikkritik mit dem Premio genössischen Tanz in Venedig, beim 57. Internationalen Franco Abbiati ausgezeichnet wurde. In den Jahren Festival für Zeitgenössische Musik während der Biennale 2002/03 war Mario Brunello der musikalische Direktor und beim 4. Internationalen Mstislaw Rostropowitsch- des Orchesters, das seit August 2014 unter der Leitung Festival im russischen Orenburg mit dem Cellisten und seines neuen künstlerischen Direktors Clive Britton steht. Dirigenten David Geringas. Überall fand das Orchester Im Laufe seiner langen künstlerischen Tätigkeit hat den einstimmigen Beifall der Kritiker. das Orchester mit den hervorragendsten Persönlich- Ungeteilte Anerkennung gab es während der letzten keiten des internationalen Musiklebens zusammenge- Spielzeiten auch für das »Opernorchester«, das bei ver- arbeitet. Die Liste enthält unter anderem Salvatore Ac- schiedenen Inszenierungen in Mozarts Don Giovanni, cardo, Piotr Anderszewski, Martha Argerich, Vladimir Le Nozze di Figaro und Così fan tutte, Donizettis L’elisir Ashkenazy, Sir John Barbirolli, Yuri Bashmet, Rudolf d’amore, Don Pasquale und Lucrezia Borgia, Verdis Buchbinder, Michele Campanella, Giuliano Carmig- Rigoletto, Poulencs La voix humaine und Menottis The nola, Riccardo Chailly, Claudio Desderi, Gianandrea Telephone mitwirkte. Gavazzeni, Reinhard Goebel, Natalia Gutman, Zsolt Seit 1987 hat das Orchester eine bedeutende Dis- Hamar, Philippe Herreweghe, Angela Hewitt, Christo- kographie eingespielt und für die wichtigsten Label über pher Hogwood, Leonidas Kavakos, Ton Koopman, Ale- fünfzig Aufnahmen gemacht. xander Lonquich, Radu Lupu, Mischa Maisky, Viktoria Das Orchestra di Padova e del Veneto wird vom Mullova, Anne-Sophie Mutter, Murray Perahia, Itzhak Ministerium für Kulturgüter und Tourismus der Region Perlman, Massimo Quarta, Jean-Pierre Rampal, Svjato- Venetien wie auch von der Provinz und der Stadt Padua slaw Richter, Mstislaw Rostropowitsch, Howard Shelley, gefördert. Im Oktober 2011 erhielt es den rechtlichen Janos Starker, Richard Stoltzman, Henryk Szeryng, Uto Status einer Stiftung. Ughi, Sándor Végh und Krystian Zimerman. www.opvorchestra.it Das Orchester ist die einzige »Istituzione Concerti- stico-Orchestrale« der Region Venetien und veranstaltet 13 cpo 777 698–2 Booklet.indd 13 09.03.2015 15:23:33
Sergio Balestracci Zeitweilig war Sergio Balestracci auch als Musikwis- senschaftler und Lehrer tätig. Er veröffentlichte Quantz’ Der gebürtige Turiner Sergio Balestracci wurde zu- Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen nächst am Konservatorium von Piacenza ausgebildet erstmals in italienischer Sprache und für die Accademia und studierte dann Blockflöte bei Edgar Hunt am Lon- di Santa Cecilia eine Studie über die Turiner Cappella doner Trinity College of Music, wo er schließlich sein Regia im 18. Jahrhundert. Diplom erwarb. An der Universität von Turin graduier- Seit 1996 leitet Sergio Balestracci als künstlerischer te er zudem in Neuer Geschichte. Balestracci begann Direktor La Stagione Armonica. schon bald mit einer intensiven Konzerttätigkeit und gehörte zu den ersten Künstlern, die in Italien zur Wie- derentdeckung des Renaissance- und Barockrepertoires beitrugen. Er war der erste Direktor der 1971 in Turin Ferdinando Paër gegründeten Accademia Fontegara, nahm 1985 mit dem Consort of Music an der Biennale von Venedig teil Italian composer (Parma, 1 June 1771 – Paris, 3 und leitete zudem das Orchester der Universität Padua May 1839) und das Europäische Barock-Ensemble. Ferdinando Paër received his initial instruction in Darüber hinaus gründete er die Accademia del Flau- music from his father Giulio and from G. Ghiretti and F. to Dolce und die Accademia del Santo di Torino. Für Fortunati. He debuted as an opera composer in Parma in diese redigierte er verschiedene Kompositionen des 17. 1791 while active as a conductor in Venice. und 18. Jahrhunderts zum Zwecke ihrer neuzeitlichen Paër became the maestro di cappella at the Parma Erstaufführungen: den David von Scarlatti, San Giovan- court in 1792, and five years later, in 1797, he was ni Battista von Stradella, das Te Deum von Fiorè und named music director »of all the royal services.« Dur- das Requiem von Bassani. Am Teatro Regio von Turin ing the same year he moved to Vienna with the singer dirigierte er das Ballett Il Gridelino. Zum 300. Todestag Francesca Riccardi (who became his wife in 1798); she des Komponisten Giovanni Legrenzi brachte er ferner too had been hired for the Italian Opera. After a stint dessen Oper Totila und die großen Motetten Opus 9 zur in Prague he was appointed Kapellmeister in Dresden Aufführung. Außerdem bereitete er für das New Yorker in 1803 but then left this city in 1807 to assume the Festival of Fine Arts die szenische Aufführung der Paz- post of maître de chapelle at the Napoleonic court in zia Senile von Adriano Banchieri vor. An der Reggia Paris. Here he was also the director of the Comic Opera di Caserta und beim Utrechter Festival für Alte Musik and succeeded Spontini as the director of the Théâtre dirigierte er verschiedene Madrigale von Claudio Mon- des Italiens in 1812. He was admitted to the Académie teverdi, darunter das Tirsi e Clori, in einer szenischen des Beaux-Arts in 1831 and became the director of the Version. Unter seiner Leitung fand weiterhin die erste French king’s chamber music and of the chapel of the neuzeitliche Aufführung der Passione di Gesù Cristo von Dukes of Orleans during the following year. In 1837 he Antonio Caldara statt. began teaching composition at the Paris Conservatory, where he had served as an inspector since 1834. 14 cpo 777 698–2 Booklet.indd 14 09.03.2015 15:23:33
After Paër’s early formation his liberation from his him. (The Marcia funebre sulla morte di un eroe from scholastic ties was brilliant. It was accompanied by a the Sonata op. 26 does in fact seem to have been sug- success rapidly spreading to many cities of the Italian gested as if on cue from Achille, which was presented peninsula (Padua, Milan, Florence, Naples, Rome, Bo- in Vienna in 1801.) The difference between the transfig- logna) and taking him on to the conquest of positions uring force with which Beethoven endowed the subject of increasingly great prestige during the course of his and Paër’s dimension of simple harmonic pleasantness intensive work. This broadening of experience, opened is all too evident. by his move from Parma to Vienna as the conductor Agnese, presented at the Teatrino di Villa Ombrosa at the Kärtnertor Theater, set in motion a progressive in Parma in 1809, was the most significant title of this transformation of his modes of composition, and his period. Despite its success, the dissonant notes struck by contact with Viennese culture could not fail to exert its Stendhal and Berlioz should not be left unheard: the for- influence on them, above all in the areas represented by mer was disappointed by the lack of warmth in the bril- his greater formal consciousness and the enrichment of liant purity of the canto spianato, and the latter was un- his instrumental resources. settled by the »prudent and moderate instrumentation.« In Paër’s foreign production, the melodic freshness As can be gathered from references in various docu- proper to the long Neapolitan tradition was probably ments, Paër’s aptitude for compromise and the ingratiat- the primary reason for the esteem gained by the musi- ing character with which he defended his accomplish- cian above all in Dresden, where during the period from ments without too many scruples cast a shadow on the 1792 to 1813 nineteen of his operas were presented, position of power attained by him (as we indicated against nine by Cimarosa and eight by Mayr. A sin- above, he was also named to succeed Spontini as the gular melodic luminosity shines in the works composed director of the Théâtre des Italiens in 1812). Along with by Paër during his initial mature years, guaranteeing his consistent production for the theater (a good forty-two them a claim to validity even today. Among the most operas), Paër bequeathed to posterity a notable oeuvre distinguished titles from this period (Camilla, ossia il including sacred music and chamber music. In this last sotterraneo, Achille, Sargino, ossia l’allievo dell’amore, category vocal works, often composed to satisfy the par- Lodoïska), Leonora, ossia L’amore coniugale, repre- ticular circumstances going along with his official activ- sented in Dresden in 1804, stands out because of the ity, predominate, but their most salient characteristic is to stimulating analogy than can be drawn between it and be found in the natural and elegant melodic vitality that Beethoven’s contemporaneous Fidelio, which originated remains the important hallmark of this musician. from the same dramatic matrix provided by Bouilly. Nev- ertheless, realistically speaking, the attempts to establish La Passione di Gesù Cristo even a minimal dependency between Beethoven’s only dramaturgical work and Paër’s opera have produced »A cantata in the Italian language, music by Ferd. rather limited results. Paër was a musician known to Paër and conducted by the same.« It is with this brief Beethoven and apparently admired by him, so that he note that the acts of the Tonkünstlersozietät in Vienna reg- perhaps may have been subject to some influence from ister under the date of 3 April 1803, Palm Sunday, the 15 cpo 777 698–2 Booklet.indd 15 09.03.2015 15:23:33
debut of a new work within the framework of the benefit Per il Santo Sepolcro, oratorio a 4 voci (For the Holy concerts for the orphans and widows of musicians. Such Sepulcher, Oratorio for Four Voices) occupies a place concerts formed a traditional program offering during of honor. However, the oldest libretto sources are the the Lenten season, when the theaters remained closed bilingual sources from Dresden, where Paër’s oratorio for reasons of religious observance and avid admirers experienced some repeat performances with the court of the bel canto consoled themselves with the pious sur- chapel in 1811, 1818, and 1822. The original title, Das rogate of the oratorio. (It is in this sense that the generic heilige Grab, was used, but the oratorio was always term »cantata« is to be understood; in the same source it sung in Italian, with a free translation on facing pages is usually employed for works of dramatic character on a prepared by Johann Leopold Neumann (1745–1813). sacred subject scored for soloists, choir, and orchestra.) Although there are some variants of minor impor- Fuller details are supplied to us by the program of tance, all these literary sources are substantially in the Burgtheater and the correspondence reports from agreement with one another and with the text recorded Vienna in two authoritative Leipzig publications: the from the two musical manuscripts critically collated by Allgemeine musikalische Zeitung and the Zeitung für Sergio Balestracci for the present modern performance. die elegante Welt. From the combined data offered by These are: them, we know that the title of the work was Das heilige (1) Oratorio | La Passione di Gesú Cristo. | Del Sig. Grab (The Holy Sepulcher) and that there was a repeat re Ferdinando Paër, Vienna, Austrian National Library, performance on 4 April. The work then made way for Music Department, Mus.Hs. 9908. another premiere: Beethoven’s oratorio Christus am Öl- (2) Partitura | La | Passione di Gesu Christo / Del berge (Christ on the Mount of Olives). This is one of the Sig.e Ferd: Paër, Florence, Library of the Luigi Cherubini many bits of evidence repeatedly linking the Parma mae- Conservatory, F.P.T. 368. stro and the Bonn maestro, rivals in the highly competi- The existence of two parallel titles, Il Santo Sepolcro tive Viennese performance marketplace but nevertheless for the literary sources and La Passione di Gesù Cristo good personal friends willing to exchange opinions and for the musical sources, may be at the origin of the re- creative ideas. port circulating in various reference works, according A published libretto pertaining to the first perfor- to which Paër set an oratorio to the long-lived libretto mance is not known to be extant, but in an autobio- by Metastasio from 1730, written in Vienna for Antonio graphical sketch from 1829 it was the author himself, Caldara and entitled precisely La Passione di Nostro the Tuscan canon Pietro Bagnoli (1767–1847), who Signore Gesù Cristo. In reality, we do not know of any affirmed: »From Vienna I had a commission from the documents attesting to the existence of this setting or to Empress Maria Theresa for some dramas, which I pro- its performance in 1810. Therefore, we are inclined to duced, and they remained unpublished there.« A profes- consider it – at least until proof to the contrary is forth- sor of classical literature at the University of Pisa, a poet coming – to be the result of a historiographical misun- of vast ambitions, and a devoted courtier of the Lorraine derstanding. Habsburgs, Bagnoli published a collection of Poesie On the other hand, a certain degree of dependency varie in various editions (1821, 1825, 1833) in which on the illustrious precedent by Metastasio is evident in 16 cpo 777 698–2 Booklet.indd 16 09.03.2015 15:23:33
Abbé Bagnoli’s libretto, both in the four principal per- improvise – are eloquent enough. sons of the oratorio – the same number, though the se- Mary Magdalene’s extended tripartite aria, Oh cret disciple Nicodemus has replaced the apostle Peter Dio! mi manca il cor, exploits all the registers of the – and in the dramaturgical design, which is based on grand opera scene, from the recitativo accompagnato the evocation of the principal events of the Passion and interrupted by exclamations and descriptive fragments, on the expectation of the Resurrected Christ as the judge to the canto legato e cromatico of part A, to the smooth of sinful humanity. agilities of part B (»Ah! che di tanti spasimi«), which are Paër’s music thrives not so much on manifestly tragic comparable to the baroque model of the aria di sdegno. accents as on the seductive appeal of long and flexible In sum, a moderately conservative style in the bel melodies of »Neapolitan« stamp or sometimes even of canto manner as yet of the eighteenth century distin- Mozartian character. The emotional fire of his song does guishes the solo parts, while elements of innovation, not easily incline to the wind of harmonic surprises or certainly having undergone development from contact the chromatic dissonances traditionally associated with with mature Viennese classicism and the first romantic the expression of sorrow. What instead prevails is an fermentations, find expression above all in the instrumen- elegiac tone that seems to anticipate certain solutions tation. Here one need only consider the opulent timbre formulated by Donizetti when the cruelty of the subject mixture of horns and clarinets or the long passages in matter and the urgency of the dramatic images compel which the woodwinds and brass instruments, paralleling the soul to seek refuge in remembrance and hope. This the strings, anticipate the thematic content of the »self- would be justified even from a theological perspective: contained« vocal units and comment »symphonically« the believer knows that earthly mourning is transitory on them. An analogous discourse holds for the choir, inasmuch as death is followed by resurrection. For ex- to which interventions are entrusted that are not of pure ample, in Nicodemus’ aria, Tutte la Donna forte, the contouring but rather often verge on a sort of collective patience of the Mater Dolorosa flows directly into an virtuosity. This occurs not only in the finale but also, for assertive dotted rhythm of military flair when in the sec- example, in Profugo incerto, where the soprano section ond part allusion is made to the »great command« from climbs up toward a high tessitura requiring flawless pu- God mandating the redemption of the human race from rity of registration. Carlo Vitali original sin. Translated by Susan Marie Praeder John’s aria, O felice, o dolce morte, is framed by important interventions by the four-part choir and en- Valentina Coladonato hances the conspicuous vestiges of virtuosity that during the course of time had been left to the great soprano The soprano Valentina Coladonato, born in Chieta, Marchesi. The tessitura is now reduced to that of a high earned a degree in foreign languages and literatures mezzo-soprano, but the long held notes, the difficult at the Università G. D’Annunzio in Pescara and a di- pitch intervals, the fluid phrasings in thirds, and the em- ploma in song with the highest honors. She received bellishments written out in the score – not counting those professional training and perfected her skills under Do- that the capricious »first man« would not have failed to nato Martorella, Claudio Desderi, Edith Wiens, Paride 17 cpo 777 698–2 Booklet.indd 17 09.03.2015 15:23:33
Venturi, Renata Scotto, and Regina Resnik. conductors such as Riccardo Muti, Roberto Abbado, She won various international competitions such as David Robertson, Lior Shambadal, Peter Eötvös, John the Valentino Bucchi, G. Di Stefano, Città di Alcamo, Toti Axelrod, Michel Tabachnik, Peter Rundel, Alessandro Dal Monte, and Maria Caniglia competitions and won Pinzauti, Marcello Panni, Claudio Scimone, Claudio critics, public, and jury prizes. Desderi, and Ottavio Dantone. She debuted in L’Ormindo by Cavalli in a produc- tion by the William Walton Foundation. She went on Valentina Kutzarova to sing the principal roles in operas by Monteverdi, Cavalli, A. Scarlatti, Jommelli, Spontini, Gluck, Mozart, Valentina Kutzarova was born in Varna, Bulgaria, Bellini, and Verdi. and earned her diploma in opera song at the Sofia Her concert repertoire ranges from sacred and secu- Music Academy under Prof. Stefanova. lar baroque music to contemporary music and has been She was a member of the International Opera Studio presented with specialist ensembles including the follow- at the Zurich Opera House during 1992–93. In 1993 ing: La Venexiana, Accademia Bizantina, La Stagione she debuted in Mozart’s opera La clemenza di Tito at the Armonica, Sentieri Selvaggi, Algoritmo, Confluenze, State Theater, where she has celebrated great successes Fontanamix, Musikfabrik, Alter Ego, and Quartetto as Charlotte, Rosina in The Barber of Seville, Angelina Prometeo. in La Cenerentola, Isabella in L’italiana in Algeri, and Valentina Coladonato has sung in association with Carmen. prestigious musical institutions such as the Milan Scala, She has also displayed her charm in the breeches Opéra National in Paris, Salzburg Festival, Musikverein parts of Hänsel, Orlofsky, Cherubino in The Marriage of in Vienna, Concertgebouw in Amsterdam, De Singel in Figaro, Niklaus, and Octavian. Antwerp, Flanders Festival, St. Petersburg Philharmonic In 1995 she won the grand prize and first public Hall, Southbank Centre in London, Frick Collection in prize at the International Voice Competition in Rocca New York, Cologne Philharmonic Hall, George Enescu delle Macie in Siena. In 1997 she won the second prize Festival, Ravenna Festival, Pergolesi Spontini Festival, and special prize for the best interpretation of Grieg WDR, RAI of Turin, MITO, Sinopoli Hall in Rome, and songs at the Queen Sonja International Music Competi- Venice Biennale and at other European, American, and tion in Oslo. Asian venues. In the concert sector Valentina Kutzarova’s much- Ivan Fedele has written various works for her that admired repertoire is formed by masses and concert she has performed in world premieres at the Cologne arias by Mozart, Rossini, Schubert, and Brahms. She Philharmonic Hall (recorded by the WDR), Teatro alla presents song recitals featuring works by Lorca, de Falla, Scala and Teatro Dal Verme in Milan, and at the Pon- Rachmaninov, Tchaikovsky, Grieg, Poulenc, and others. chielli in Cremona. Along with her performances at the Linz State Theater, She has worked with directors such as Maurizio she performs as a guest at various opera houses in Swit- Scaparro, Colin Graham, Cesare Lievi, Francesco Mi- zerland, Germany, Italy, France, and Spain. cheli, Pierpaolo Pacini, and Alessio Pizzech and with 18 cpo 777 698–2 Booklet.indd 18 09.03.2015 15:23:33
Enea Scala Mariame Clement, Gianfranco De Bosio, Juan Font, Da- mian Michieletto, Graham Vick, Stefano Vizioli. Born in Ragusa, after completing high school he Among his recent and future engagements: L’Heure began studying singing at the Conservatory of Bologna espagnole at Teatro Massimo in Palermo, L’amico Fritz under the direction of the soprano Wilma Vernocchi and in Cagliari, Don Giovanni at Teatro Municipal de Sao with tenor Fernando Cordeiro Opa with whom he is still Paulo, Il cappello di paglia di Firenze in Florence, La under tuition. finta giardiniera in Lille and Glyndebourne, Guillaume He debuted in 2006 in Bologna as Il matto in Paolo Tell as Arnoldo at Regio in Turin and in their USA tour e Francesca di Mancinelli and since then he sang a and as Roudi in the opening production at the Bayer- repertoire that includes Rameau’s Baroque (Athlete and ische Staatsoper Festspiele, Gerardo in Caterina Corn- Mercurio in Castor et Pollux at the Theater an der Wien) aro at the Montpellier Festival, Arturo in I Puritani in and Haydn (Sempronio in Lo Speziale with the Orches- Turin, Rossini’s Stabat Mater at Teatro Petruzzelli in Bari, tra of Padova and Veneto, and Conte Enrico in La Vera Guillaume Tell as Arnoldo and Roudi at Grand Theatre Costanza in St. Etienne), Mozart (Ferrando in Così fan de Geneve and Pollione in Norma in St. Gallen. tutte with the Circuito Lombardo and Arbace in Idome- neo in Bologna) and the Italian Belcanto with Rossini Alvaro Lozano Gutièrrez (Lindoro in L’Italiana in Algeri with the Circuito and in Florence, Conte Almaviva in Il Barbiere di Siviglia in Alvaro Lozano Gutièrrez was born in Madrid in Jesi, Florence and Rouen, Don Ramiro in Cenerentola 1977. After having completed the studies at the Con- in Turin and Bologna, Radoski in Sigismondo and Mam- servatory of Madrid Teresa Berganza, where he gradu- bre in Mosè in Egitto at ROF in Pesaro, Libenskof in Il ated in piano and singing, he perfected in Italy under Viaggio a Reims still in Pesaro and Belfiore in the same the guidance of Paul Washington, Claudio Desideri and opera in Florence), Bellini (Elvino in La Sonnambula with Charles Melicciani, and studied orchestral conducting Circuito Lombardo and in St. Gallen) and Donizetti (Er- with Miguel Zanetti, and Bruno Rigacci. nesto in Don Pasquale, debuted with great success with Under the tuition of Dominique Rouitz at the Ecole the Glyndebourne Festival Tour). Normale de Musique in Paris he perfected his sym- Regarding his concertistic activities, he performed phonic repertoire concentrating on major works like the Mozart’s Requiem with the Camerata Orchestra of Prato symphonies of Tchaikovsky, Schubert ‘s Unfinished, the and he sang Il Tempo in Il Trionfo del tempo e del disin- masterful Classical Symphony of Prokofiev, and explor- ganno of Handel at Festival of Downpatrick in Ireland ing the classical repertoire revisiting the symphonies of and has recorded the role of Giovanni in Passione of Fer- Beethoven. His performances related to the Ecole Nor- dinando Paer with the Orchestra of Padua and Veneto. male won him the recognition of the musicians of the He has collaborated with conductors as Roberto orchestra of the Opera Massy (France). Abbado, Bruno Bartoletti, Alessandro D’Agostini, Mi- Since 2012 Alvaro Lozano Gutierrez is the musical chele Mariotti, Enrique Mazzola, Antonio Pirolli, Chris- director of the Festival Lirica sotto le stelle in Florence, tophe Rousset, and has worked with directors including where he conducted in 2012 and in 2013 The Marriage 19 cpo 777 698–2 Booklet.indd 19 09.03.2015 15:23:33
of Figaro by Mozart, The Barber of Seville by G. Ros- with which La Stagione Armonica has collaborated sini, La Traviata and Rigoletto by Giuseppe Verdi. Each include the Hesperion XX, Accademia Bizantina, Or- of these works has given rise to various performances. questa Acàdemia 1750 (Barcelona), Dolce & Tempesta, He is currently preparing the next programs around Orchestra Barocca di Venezia, Giardino Armonico, Or- W.A Mozart, G. Verdi and G. Puccini. Alvaro Lozano chestra di Padova e del Veneto, Orchestra Giovanile Gutièrrez was also from 2009, the voice of the young Luigi Cherubini, and Orchestra Giovanile Italiana. in the event „All’ Opera „, enrolled in the prestigious The ensemble has been invited to the most presti- Festival of the Maggio Musicale Fiorentino . In this con- gious festivals and participated in performance pro- text he subsequently directed Götterdämmerung by R. grams in Italy and in foreign countries. The list includes Wagner (2009), Die Entführung aus dem Serail by WA the Ravenna Festival, Musica e Poesia at San Maurizio Mozart (2010), Aida by Giuseppe Verdi (2011), Der in Milan, SettembreMusica in Turin (MITO), Claudio Rosenkavalier of R. Strauss (2012). In 2013, the mu- Monteverdi Festival in Cremona, TrentoMusicAntica, sical association Anima Mundi whose president is J.E. Viterbo Baroque Festival, Serate Musicali in Milan, Ab- Gardiner, takes his capacity as director of the choir for baye d’Ambronnay Festival, York Early Music Festival, Giuseppe Verdi ‘s Requiem, in a Italo-Albanian produc- Flanders Festival, European Church Music Festival, and tion conducted by Master Aldo Ceccato. Concerts were Salzburg Festival. It has presented concerts in Switzer- presented of Tirana (Albania) and in the Festival Anima land, Germany, France, Portugal, Austria, Spain, Great Mundi in Pisa. Britain, Belgium, Holland, and Poland and collaborated Alvaro Lozano Gutièrrez is also recognized interna- with institutions and associations such as the Amici della tionally as a singer in the role of Don Giovanni by WA Musica of Florence, Amici della Musica of Padua, Levi Mozart, Verdi’s Rigoletto or even in the Combattimento Foundation and Teatro La Fenice in Venice, Ente Lirico di Tancredi e Clorinda by Monteverdi. Arena di Verona, Unione Musicale of Turin, Schola Can- torum Basiliensis, Teatro del Maggio Fiorentino, Teatro La Stagione Armonica Municipale of Piacenza, and Teatro Nuovo Giovanni da Udine in Udine. La Stagione Armonica was founded in 1991 by It has recorded for RAI and for German, Swiss, madrigalists of the Centro di Musica Antica di Padova French, and Belgian radio and television and released who had constituted the center’s core membership since recordings on the Astrée, Tactus, Denon, Argo-Decca, 1981. This ensemble specializing in the Renaissance Rivo Alto, Arabesque, Symphonia, Bongiovanni, cpo, and Baroque has worked with musicians such as An- Archiv Deutsche Grammophon, Sony, Brilliant, and Fuga drea von Ramm, Anthony Rooley, Nigel Rogers, Jordi Libera labels and for the Amadeus magazine. Savall, Peter Maag, Gianandrea Gavazzeni, Gustav The ensemble has been invited to work with Maestro Leonhardt, Andrea Marcon, Ottavio Dantone, Stefano Riccardo Muti and has performed the Missa Defuncto- Demicheli, Reinhard Goebel, Howard Shelley, and Zsolt rum by Giovanni Paisiello and the Requiem in C minor Hamar. Since 2009 it has also worked with Maestro Ric- by Luigi Cherubini with the Luigi Cherubini Youth Or- cardo Muti. The orchestras and instrumental ensembles chestra in Salzburg for the Salzburg Festival, in Nairobi, 20 cpo 777 698–2 Booklet.indd 20 09.03.2015 15:23:33
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