FES-Mitteilungen Ausgabe 4/2017 - Oktober 2017
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FES-Mitteilungen Ausgabe 4/2017 Oktober 2017 Besuch des Feldbahnmuseums Wiesloch Herbsttreen in Saarbrücken Weihnachtsfeier am 17. Dezember Veranstaltungen
Liebe Fes'ler, im letzten Quartal haben wir neben dem wie immer sehr gut besuchten FES-Sommerfest zwei schöne Ausflüge nach Tübingen und zum Feldbahnmuseum in Wiesloch gemacht, bei denen wir uns ebenfalls über eine rege Teilnahme freuen konnten. Darüber hinaus bekamen unsere Schweizer Freunde, unser Heiko aus Stuttgart und ich Besuch vom SWR, um für die Sendereihe Eisenbahnromantik weitere Aufnahmen und Interviews zu machen. Wie es den Beteiligten dabei ergangen ist, erfahrt Ihr in dieser Ausgabe unseres Rundschreibens. Aber auch, was alle verpasst haben, die in beim Feldbahnmuseum in Wiesloch nicht dabei waren. Höhepunkt war aber ohne Zweifel unser erstes Herbsttreffen Anfang Oktober, das mit 32 Teilnehmern ein voller Erfolg war und für dessen perfekte Organisation an dieser Stelle noch einmal Andreas und Uli gedankt werden soll. Der Bericht ist ebenfalls auf den folgenden Seiten zu finden. Weiter geht’s im November mit der Besichtigung der legendären N-Anlage vom Stuttgarter Hbf, die jetzt endlich in Herrenberg der Öffentlichkeit zugänglich ist. Diese Nachbildung des Stuttgarter Hauptbahnhofes mit seinem Umfeld hat insbesondere für Einheimische einen ho- hen Wiedererkennungswert und deren Besuch ist für Stuttgarter eigentlich eine Pflichtübung. Und zum Jahresabschluss sind wieder alle Mitglieder und Freunde des FES zu unseren beliebten Weihnachtsstammtisch herzlich eingeladen. Also dann bis zu den nächsten Veranstaltungen des FES, Euer Bernd Titelbild Das letzte erhaltene Fahrzeug der in den Jahren 1951 (Prototypen)/1956 (Serienfahrzeug) bei der CFL in Dienst gestellten VT95 läuft heute bei der „Association des Musée et Tourisme Ferroviai- res“ (AMTF) auf der Museumsstrecke „Ligne des Minières“ Petingen/Pétange–Fond-de-Gras. Hier steht es abfahrbereit am Train 1900-Bahnsteig in Petingen/Pétange um uns nach Fond-de- Gras zu bringen. Bei der CFL lief es bis 1970 unter der Betriebsnummer Z 151. Impressum Herausgeber: Freundeskreis Eisenbahn Süddeutschland e.V., Stuttgart Bankverbindung PSD Bank RheinNeckarSaar IBAN DE49 6009 0900 7819 6766 00 BIC GENODEF1P20 Redaktion: Bernd Zöllner Layout und Satz: Patrick Fiala Erscheinungsweise: vierteljährlich Anfang Januar, April, Juli, Oktober Namentlich unterzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder. Kontakt: 1. Vorsitzender Bernd Zöllner: vorstand@fes-online.de Redaktion FES-Mitteilungen: redaktion@fes-online.de Veranstaltungsvorschläge: termine@fes-online.de Internet: http://www.fes-online.de/ 2
Durch das Wäldchen mit der Feldbahn IES - LOCH -WALL - DORF ! Was für ein Dieselgeruch lagen in der Luft, und unser klei- W romantischer, an längst vergangene Zeiten erinnernder Name – sieht man da nicht nes Häufchen versammelte sich zunächst, um sich auch an Steaks, Bier und Cola sowie an- unentwegt mampfende Kühe in einer grünen deren leckeren Dingen zu laben. Senke, gelegen an einem kleinhäusrigen Dörf- Später dann gingen wir ans Eingemachte: chen, deren optische (und moralische) Spitze Die netten Vereinsmitglieder boten auf ihrem der alles überragende Kirchturm ist? Gelände einer alten Ziegelei Führungen im Nun denn, das muss schon lange, sehr lange und am Lokschuppen an, zahlreiche Expona- her sein. Wiesloch war schon 1843 so bedeu- te wie auch Eimerketten-, Seil- oder Fuchs- tend, dass das Städtchen einen Bahnhof an der Bagger, diverse Lorenwagen und mehrere al- Hauptstrecke Mannheim - Karlsruhe bekam, te Feldbahn-Lokomotiven konnten wir inten- auch wenn dieser runde 3 Kilometer westlich siv inspizieren, und natürlich krachrumpelten der Stadt lag. Aber schon 43 Jahre später bau- wir auf einer hübschen durch das kleine Wäld- te man eine Pferde-Straßenbahn vom Zentrum chen führenden Feldbahnschleife, seitlich sit- zum Bahnhof; diese bestand dann 15 Jahre zend auf schon fast niedlich zu nennenden Per- lang bis 1901, und im gleichen Jahr bekam der sonenwägelchen, Nase im Wind und Sonne Ort eine richtige Straßenbahn, welche sogar überm Laubbaumdach – was will man mehr über 13 Kilometer Länge den bedeutenden Ort als ein in alle Richtungen interessierter Eisen- Heidelberg erreichte, leider aber in den 1970er bahnfan? Jahren ebenfalls stillgelegt wurde. Schließlich war die Zeit für eine weitere le- Und überhaupt. . . Romantik? Wiesloch- ckere Kalorienaufnahme gekommen, und bei Walldorf ist inzwischen Sitz zahlreicher hoch- Kaffee und Kuchen und intensiven Gesprächen moderner Industrien und sogar IC-Halt – im- drehten sich die Zeiger der Uhr wie so oft viel merhin! Und dennoch besuchten elf FESler am zu schnell. 10.9.2017 weniger den Ort als vielmehr das romantische Feldbahn- und Industriemuseum, welches vom rührigen dort ansässigen Verein betrieben wird. Man muss auch immer wieder den Hut zie- hen vor diesen rührigen Vereinen, welche aus einer bereits mit Steinen zugeschütteten Sen- ke ein solches Schmuckstück der Technik- Vom Bahnhof aus war es nur bei wunder- Geschichte herstellen. Die Feldbahner haben schönstem Wetter ein Viertelstündchen zu lau- noch einiges an neuen Projekten vor, und ich fen, und direkt gegenüber der für ganz Süd- bin mir ziemlich sicher: Das wird! deutschland verantwortlichen REWE-Zentrale Ein ereignisreicher und interessanter Tag fanden sich in einer kleinen Senke am Wald- neigte sich dann dem Ende zu, und wir konn- rand schmale Gleise, knatternde Loks und ten um einiges klüger, entspannt, satt und froh fröhlich rumpelnde Wagen. Bratwurst- und wieder gen Heimat fahren. Heiko 3
Herbsttreen in Saarbrücken wir zunächst von Andreas „Ligne des Minières“, die ausschließlich dem N ACHDEM Mansch, später von unserem bewährten FES-Orgateam im Zweijahres-Rhythmus im Transport von Eisenerz gedient hatte und heu- te von der „Association des Musée et Touris- Herbst Schmalspur-Reviere in Deutschland be- me Ferroviaires“ (AMTF) betrieben wird nach sucht haben wurde in diesem Jahr der Fokus Fond-de-Gras. auf andere interessante Eisenbahn-Reviere er- weitert. Unter dem Titel „Herbsttreffen“ tra- fen wir uns in diesem Jahr über das verlän- gerte Wochenende um den Nationalfeiertag in Saarbrücken um uns in Deutschland, Luxem- burg und Frankreich „Tram-Trains“, histori- sche Eisenbahnen, Grubenbahnen und beson- dere Formen der Straßen-O-Bus-Bahn anzu- schauen. Los ging’s am Freitag Abend mit ei- nem Buffet im Restaurant unseres gemeinsa- men Hotels am Saarbrücker Hauptbahnhof. Dort erreichten wir nach einigen Metern Fußweg den Startpunkt der „Minièresbunn“, eine Grubenbahn, mit Hilfe derer bis 1979 Ei- senerz aus der Eisenerzgrube Dhoil transpor- tiert wurde. Heute kann man dort als Tou- rist mit speziell aus ehemaligen Gotthard- Basistunnel-Abraumwagen entstandenen Per- sonenwagen ein- und durchfahren. Zunächst brachte uns ein von einer Diesellok gezoge- ner Zug mit offenen Wagen durch einen Wald zum eigentlichen Startpunkt der Grubenbahn. Dort stiegen wir in den von zwei elektri- Am Samstag bestiegen wir den von die von schen Grubenlokomotiven mit Oberleitungs- den Luxemburgischen Staatsbahnen betriebe- Stromversorgung beförderten Zug ein und ab ne Busverbindung „Luxemburg-Saarbrücken- ging’s in den Berg! Am anderen Ende der Stre- Express“, eine seit 2002 bestehende Direktver- cke, in Dhoil stiegen wir kurz aus und erfuhren bingung vom Saarbrücker Hbf zum Luxembur- durch unseren Führer bereits einiges über Ge- ger Bahnhof, die in der Regel alle ein bis zwei schichte, Infrastruktur und Fahrzeuge der Mine Stunden verkehrt. Nach 1:15 h Fahrzeit am und ihrer Grubenbahn. Luxemburger Bahnhof angekommen bestiegen wir den Zug nach Athus, den wir in Petin- gen/Pétange wieder verließen. Dort verließen wir den Bahnhof über den Hinterausgang um zum Bahnsteig des „Train 1900“ zu kommen. Nach etwas Wartezeit, die zum beobachten und photographieren des Bahnverkehrs um den CFL-Bahnhof genutzt wurde kam unser Zug. Es handelt sich dabei um einen 1951 für die CFL gebauten VT95-Prototyp. Dieser brachte uns über die 1875 erbaute und 1963 stillgelegte 4
Bei der Rückfahrt stiegen wir im Berg aus das System inzwischen keine Ersatzteile mehr und erfuhren dort einiges über das abgebaute erhältlich sind plant man im Moment für die Erz und die Arbeitsweise und -bedigungen für Jahre 2020/2021 die Umstellung auf ein klas- die Minenarbeiter. Es war eine recht schmut- sisches Rad-Schiene-System. Wir fuhren mit zige, laute und anstrengende Tätigkeit. Es gab dem Pendelzug Saarbrücken–Forbach bis nach noch einen weiteren Zwischenhalt um im Tun- Forbach, von dort über Metz (kurzer Aufent- nel abgestellte Lokomotiven anschauen und halt um den Bahnhof von außen zu besichti- photographieren zu können. Wieder Ausgangs- gen/photographieren) nach Nancy. Bei schöns- punkt des Zubringer-Zugs angekommen mar- tem Sonnenschein (nach dem der Samstag schierten wir zum „Café bei der Giedel“, wo ziemlich verregnet war) erreichten wir Nan- man uns erwarten würde. Aufgrund von Miß- cy und begaben uns zu Fuß zur Kathedrale, verständnissen wurden dort zwar nicht erwar- die wir besichtigten. Dann wurde wer wollte tet, aber aufgrund er Flexibiliät der Angestell- von Uli und Ansgar durch die Stadt geführt, ten und unter tatkräftiger Mithilfe von Chri- dabei passierten wir auch die zentrale „Place stoph aus der Schweiz, der französisch spricht Stanislas“, die zum UNESCO-Weltkulturerbe und so zwischen den Angestellten und uns gehört und am Tag unseres Besuchs aufgrund vermitteln konnte wurde trotzdem noch alles der Ausstellung „Place à l’arbre“ („Platz des gut und wir erhielten ein leckeres Menü be- Baums“ oder auch „Schöner Raum für den stehend aus einer gemischten Schinkenplatte, Baum“), die in diesem Jahr zum 14. Mal statt- Pommes frites, Mayonnaise und Salat sowie findet üppig begrünt war. einen Eisbecher und Kaffee, so daß wir al- le zufrieden und satt waren. Ein Danke noch- mal an Christoph, ohne den das nicht so rei- bungslos und doch recht zügig abgelaufen wä- re! Dann wurden wir schon wieder vom VT95- Prototyp erwartet, der uns zurück nach Pe- tingen/Pétange brachte. Von dort fuhren wir mit einem Regelztug der CFL wieder zurück nach Luxemburg, wo jeder die Möglichkeit hatte, die Stadt zu erkunden. Wir trafen uns am Abend wieder am Bahnhof von wo uns der „Luxemburg-Saarbrücken-Express“ wie- der nach Saarbrücken zurück brachte. Am Sonntag ging es nach Frankreich und Nachdem jeder seine kulturellen und/oder zwar nach Nancy. Die dort 1874 eröffnete Stra- gastronomischen Bedürfnisse befriedigt hatte ßenbahn wurde 1958 stillgelegt, 1982 wur- trafen wir uns wieder an der Kathedrale um de ein klassisches O-Bus-System eingerich- dort in eine „Tramway sur pneumatiques“ zur tet. Dieses wurde im Jahr 2000 durch ein Endstelle Essey Mouzimpré einzusteigen. Dort „Tramway sur pneumatiques“ („Straßenbahn konnten wir den Betrieb der Endschleife in- auf Gummirädern“) ersetzt. Dabei handelt es klusive Weiche betrachten. Mit dem nächsten sich um einen O-Bus, der auf dem Großteil Kurs ging es zurück in die Stadt und von dort der Strecke der einzigen Linie 1 von 11,4 km in Richtung der anderen Endhaltestelle Van- durch eine in der Mitte der Fahrspur verleg- doeuvre CHU Brabois. Wir verließen das Fahr- te Schiene geführt wird. Am Anfang mußte zeug allerdings bereits an der Haltestelle Callot das System wegen technischer Schwierigkei- an der die Fahrzeuge aus der Führungsschiene ten für über ein Jahr stillgelegt werden, seit auskoppeln bzw. einkoppeln. Dieser Vorgang dem läuft es ohne größere Probleme. Da für wurde ausgiebig beobachtet und gefilmt. 5
bis zu Stillegung 1986 aus Eisenerz Roheisen gewonnen. Nachdem jeder genug gesehen und photo- graphiert hatte fuhren wird wieder zurück zum Bahnhof, von wo aus es wieder über Metz und Forbach zurück nach Saarbrücken ging. Der Montag widmete sich der Stadt Saar- Die Hütte wurde direkt nach ihrer Stille- brücken selbst und saarländischer Indus- gung unter Denkmalschutz gestellt und im triegeschichte. Zunächst befuhren wir aller- Jahr 1994 zum UNESCO Weltkulturerbe er- dings den Südast der Saarbahn nach Saarge- hoben. Zunächst wurden wir dort von einem münd/Sarreguemines. Nach kurzem Aufent- ehemaligen Hüttenarbeiter durch das Werk, halt dort fuhren wir wieder zurück zur Hal- dessen Geschichte, die Eisengewinnung und testelle „Johanneskirche“ am Rathaus, wo wir die dort herrschenden Arbeitsbedingungen ge- von unserer Stadtführerin erwartet wurde. Die- führt. Wir erreichen dabei einen der höchs- se führte uns sehr anschaulich (und mit bewußt ten Punkt der Hütte, die obenliegende Ein- wenigen Jahreszahlen ,) durch Geschichte füllöffnung eines der sechs Hochöfen auf der und Gegenwart der Stadt Saarbrücken. sogenannten „Gichtbühne“ in 27 m Höhe. Es war sehr beeindrucken zu sehen und zu hören wie in der Völklinger Hütte aus Eisenerz und Kohle Roheisen hergestellt wurde. Nach Ende der Führung hatte jeder Gelegenheit, die Hüt- te noch auf eigene Faust zu erkunden, bevor es wieder zum Bahnhof ging, von wo aus uns ein SÜWEX-RE wieder zurück nach Saarbrücken brachte. Am Dienstag war schon wieder Abschied angesagt. Dazu befuhren wir den Nordast der Saarbahn über Riegelsberg nach Lebach. Dort wurde bei einem Becherchen Sekt Abschied gefeiert. Der nächste Zug brachte uns wieder zurück zum Saarbrücker Hbf, von wo aus die Nachdem die Führung beendet war hatte je- Teilnehmer wieder gen Frankreich, Hamburg, der Gelegenheit sich für den Nachmittag zu Berlin, Ulm, Franken, München, Schweiz und stärken. Dann trafen wir uns wieder am Bahn- Monnem aufbrachen. hof, von wo uns eine RB in zehn Minuten Damit ging eine zwar phasenweise recht nach Völklingen brachte. Dort erreichten wir nasse aber nichtsdestotrotz wieder sehr schöne nach kurzem Fußmarsch die zum UNESCO- Veranstaltung der schwulen Eisenbahnfreunde Weltkulturerbe gehörende Völklinger Hütte. In Europas zu Ende! dieser wurde von ihrer Inebtriebnahme 1883 Patrick 6
Eisenbahnromanik und schwule Eisenbahnfreunde Erfahrungsberichte der Beteiligten der SWR uns für seine Kultsen- Brienzersee-Uferbahn. Fokus: Zug fährt aus N ACHDEM dung Eisenbahnromantik an einem Tag während des Funtreffens begleitet hat, ging dem Tunnel und Blick auf mein Wohnhaus. es danach um die einzelnen Schwerpunkt- Themen, auf die wir uns nach einigen Diskus- sionen mit dem SWR geeinigt hatten. Für uns alle war das Auftreten im Fernsehen und die damit verbundenen Begleiterscheinungen eine ganz neue Erfahrung. Daher schildern nachfol- gend die „Betroffenen“ ihre ganz persönlichen Erfahrungen. Für den ersten Dreh begab sich das SWR- Team in die Schweiz, um sich ein Bild von den Aktivitäten unserer Schweizer Freunde zu machen. Federführend bei der Koordinati- on und schließlich selbst im Mittelpunkt des Interesses war unser Christoph, hier seine Ein- drücke vom Geschehen: Am frühen Nachmittag des Donnerstags, 24. August 2017 trifft Frau Ruppel vom SWR aus Stuttgart in Brienz ein. Gemeinsam suchen wir die besten Standorte entlang der Brienzer Ro- thorn Bahn für die Filmaufnahmen des 2. Ka- merateams am kommenden Tag. Um 16 Uhr trifft auch ihre 2-köpfige Film- crew des SWR in Brienz ein. Sofort beginnen die Dreharbeiten in meiner Wohnung. Sofort danach dislozieren wir zur Talsta- Fokusse: Ich erinnere mich an meines Groß- tion und dem Depot der Brienzer Rothorn vaters Bruder Gerhard, der die Brienzer Ro- Bahn. Eine Außenkamera muss an einem Wa- thorn Bahn um 1930 zusammen mit einem gen montiert werden. Unterdessen ist eine wei- Kompagnon nach einer langen Stilllegungszeit tere Filmcrew eingetroffen. Diese ist zuständig erfolgreich wiedereröffnet und weiterbetrieben für die Außenaufnahmen in Brienz und fährt hat. später aufs Brienzer Rothorn um Gipfelaufnah- Die Brienzersee-Uferbahn fährt im Tunnel men zu machen. 10:45 Uhr Bergfahrt ab Brienz knapp unterhalb meinem Wohnzimmer, ich bis zur Planalp zusammen mit der Crew des spüre daher jeden Zug und kann auch sagen, SWR. Erster Interviewteil während der Fahrt. ob es ein Interregio, ein Regio oder ein ande- Ich selber fahre kaum mehr bis aufs Brienzer rer Zug ist und ob der Zug rechtzeitig oder ver- Rothorn, dort oben hat es mir zu viele Touris- spätet verkehrt. Innerhalb von knapp 2 Stunden ten. wird dieser Dreh abgeschlossen. Planalp ist die Mittelstation der BRB. Hier Wunderbares Spätsommerwetter erwartet steigen wir aus. Hier hat es auch ein gemütli- uns am darauf folgenden Freitag. Schon um ches Berghaus mit ausgezeichneter Küche zu 8:50 Uhr treffe ich das Filmteam am ersten akzeptablen Preisen und einer wunderschönen Drehort, knapp vor dem Tunneleingang der Aussicht auf See und Berge. Zuerst werden 7
aber weiterfahrende Züge gefilmt. Anschlie- noch brauche und was wir in unserem Kampf ßend spaziere ich zum Berggasthaus um auf für Gleichberechtigung bisher erreicht hätten. dessen Sonnenterrasse die Aussicht zu genie- ßen. Das nächste „Opfer“ war unser Heiko aus Fokus der Filmcrew: ich esse meinen Des- Stuttgart, über ihn sollte der Bezug zur Regi- sert, Haslinuss- und Zwetschgenkuchen mit on hergestellt werden, in der der FES und der Schlagrahm auf der Sonnenterrasse. Zweiter SWR beheimatet sind. Er hat die Aufnahmen Teil des Interviews zu meinem Leben als gemeinsam mit Achmed so erlebt: schwuler Eisenbahner. Während der ganzen So, die Aufnahmen aus der Schweiz wa- Zeit stören immer wieder die Kampfflieger der ren alle im Kasten, wie es so schön heißt, und Eidgenossenschaft. Die Szene „Kuchen essen- an einem netten Sonntag im September wollte der Hirsch“ wird über fünfmal filmisch begon- die Crew dann bei uns aufschlagen. Ja, sonn- nen und kurz darauf wegen der ballernden Ar- tags! Im September habe ich Teilzeitbeschäf- meepiloten abgebrochen. tigter nämlich eine volle 6-Tage-Woche. . . Auch auf dem Rückweg zur Station der Treff war an der U-Bahn-Station Haupt- BRB wird weiter gefilmt, auch um Kuhglo- friedhof unweit unserer Wohnung; sie ist ein- ckengeläut einzufangen. Gegen 18 Uhr errei- fach optisch schöner gelegen als unsere eigent- chen wir wieder Brienz. Die Leute des SWR liche U-Bahn-Station Steinhaldenfeld. Aber fahren sofort weiter nach Bern um die Drehorte ganz falsch ist es auch nicht – schließlich stei- für den Folgetag, an der Schwulendemo, heute gen wir gelegentlich dort ein und aus. neudeutsch PRIDE genannt, festzulegen. Fünf vor 9, wir spazieren mit leicht erhöh- Samstag 14:45 Uhr treffe ich die Filmen- ter Körperspannung zum Bahnsteig, und sie- den des SWR an einem der Wahrzeichen der he, zwei schlanke Mitarbeiter männlichen Ge- Schweiz, dem Zeitglockenturm in Bern. Be- schlechts stehen da und warten. Sie sind als grüßungsszenen mit meinen Freunden werden unsere Kontaktpersonen leicht erkennbar – die gefilmt. Anschließend spazieren wir gemein- monströse Kamera fällt ja auch gleich auf. sam zum Münster, dem Startort unseres Spa- Nummero 2 ist der Tontechniker. Wer fehlt? ziergangs unterm Regenbogen. Während des Frau Ruppelt, die Journalistin. ganzen anschließenden Marsches durch die Bsssss, zittert das Smartphone des Kamera- Stadt bis zum Bundesplatz wird gefilmt und mannes – ach je, die Gute ist zwar pünktlich teils auch interviewt. Letzte Drehszene auf un- zu Hause los – aber in die falsche Bahn gestie- serem Festplatz, dem Bundesplatz mit Fragen gen. . . und dann hat sie auch noch Pech, denn ob es eine Organisationen wie Pinkrail heute der Umzug zum Volksfest (Straßensperrungen, 8
Schienenersatzverkehr!) kommt ihr in die Que- das dauert wieder, bis die richtigen Einstellun- re. . . na, warten muss man können! gen getroffen sind. . . doch irgendwann – end- Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, drehen lich – 13.45 Uhr – alles im Kasten! Fast 5 Stun- wir erst einmal die Szene „Achmed und Hei- den Arbeit liegen hinter uns. . . ko kommen nach einem schweren Arbeitstag Die Crew, welche während der Dreharbei- glücklich und zufrieden nach Hause, steigen ten nur einen Schluck Mineralwasser zu sich aus der U-Bahn aus und laufen dann ganz na- nehmen wollte, bedankt sich noch einmal (wir türlich wirkend an der riesigen Kamera vorbei, haben auch zu danken) und fährt von dannen – ohne zu grinsen“. Gar nicht so einfach. Aber direkt nach Oberasbach, zu Bernd und Achim. geschafft, und mit der der Ankunft der nächs- Wir gehen fix zur nächsten Pizzeria – und sind ten Bahn sind wir dann mit der Frau Ruppelt durch die Anspannung unglaublich erschöpft! komplett. Mehrere Tage lang spielt die Eisenbahn in un- Ein Viertelstündchen später sind wir an dem serem Leben fast keine Rolle mehr – nach die- wunderschön im Grünen gelegenen Häuser- ser regelrechten „Überdosis“. Trotzdem – ein block angelangt, in welchem wir gern einen herrliches Erlebnis! Großteil unseres Lebens verbringen. Auch hier (. . . und wenn die Sendung dann ausgestrahlt ein paar Aufnahmen Marke „Glücklich und zu- wird, werde ich gewiss feststellen, da ich da frieden erreichen sie die Haustür“. furchtbar aussehe, dort Blödsinn rede und dann So, unsere Wohnung. Intensiver als sonst so komisch kucke. . . Stress pur!) ;-) entstaubt, sortiert und geputzt. Gab es we- Direkt von Stuttgart fuhr das SWR-Team nach nigstens einen Grund dazu. Wir stellen unsere Oberasbach, übernachtete in einem Hotel in Plüschtierfamilie vor, sie sollte dann noch ei- der Nähe, um dann am Montag pünktlich um ne Rolle spielen. Unseren treuen Begleiter En- 9:00 Uhr bei uns aufzuschlagen. di (auch schon 22) kennt die Filmcrew ja aus Nach einer kurzen Inspektion der Drehor- Neustrelitz. te (Arbeitszimmer und Eisenbahnkeller) pack- Frisch! Stürzen wir uns in die Filmerei! Die te das Aufnahmeteam das Equipment aus und Kamera gleitet in unserer Bibliothek über mei- es ging in den Keller. ne informationsgewaltige Kursbuchsammlung, Hier ging es zunächst darum bei den etwas ich muss –zigmal in den Kursbüchern blättern beengten Verhältnissen und der in 42 cm Hö- und ein kluges Gesicht machen – mal ist die he unter meiner Anlagenkonstruktion angeord- Kamera links, mal vorn, mal rechts. Die lang- neten Teststrecke mit der riesigen Kamera und samste Verbindung aller Zeiten in Deutsch- einer Minikamera die richtigen Aufnahmepo- land? Klar. Zeitungsmeldungen von 1844 – der sitionen und Lichtverhältnisse zu klären. neue Fahrplan von Karlsruhe nach Mannheim? Kann ich auch bieten. Mein „Abgeknipst“ wird ebenfalls mit ein- gebracht, und dann bekommen Achmed und der große Plüschhund Darko ihren Auftritt: Ein Erlebnis aus dem Buch wird von den beiden nachgestellt und auch nur zwei Mal wieder- holt. Die Zeit verfliegt. Es ist wie eine große Prü- fung, eine Klausur reinsten Wassers. Die An- spannung ist nach wie vor sehr stark. Konzen- tration! Zum Schluss wird nebenbei der Train Simu- lator gestreift. Einige Bilder noch davon – aber 9
Testobjekt war die brandaktuelle H0- aufgenommen Strom bei maximaler Belastung Nachbildung der E 52 von Piko, die MIBA des Motors anzeigt. Ein Messwert, der dann mit meinem Artikel wird genau zum Erstsen- wichtig wird, wenn das analog betriebene Mo- determin erscheinen. Den Test hatte ich natür- dell für den Digitalbetrieb mit einem Deco- lich schon vorher durchgezogen, weil ich jede der ausgestattet werden soll, der der maxima- Überraschung vermeiden wollte, so konnte ich len Stromaufnahme gewachsen sein muss. Das relativ entspannt mein Routine-Programm ab- war auch nicht ganz einfach, ist aber schließ- spulen. Dennoch waren die Aufnahmen nicht lich auch gelungen. Damit waren alle fahrdy- ganz einfach, denn wie beim Fotografieren ist namischen Messungen abgeschlossen und es die Schärfentiefe auch für den besten Kamera- war inzwischen Mittag geworden. Achim hat- mann eine echte Herausforderung. Also habe te belegte Brötchen vorbereitet, die alle Be- ich jede Fahrt zur Messung der Geschwindig- teiligten dankbar annahmen. Nach der kurzen keit über die 5 m lange Messstrecke mehrfach Mittagspause ging’s dann in mein Arbeitszim- wiederholt, bis alles aus verschiedenen Blick- mer zum zweiten Akt. Lok vermessen und teil- winkeln im Kasten war. Zwischendurch schau- weise zerlegen, um auch Achsabstände mes- te man mir bei der Betätigung meiner Messein- sen zu können. Eintragen der Messwerte in die richtungen auf die Finger oder beim Eintragen vorbereiteten Excel-Tabelle am PC. Auch hier der Ergebnisse in den Laptop über die Schul- gab es mehrere Versuche aus den verschiedens- ter. Nach der Ermittlung der Geschwindigkeit ten Blickwinkeln, bis alles im Kasten war. Ab- kam die Messung des Auslaufs, hier war es schließend wurde ich an meinem Schreibtisch wichtig, dass die Kamera das Abschalten der noch interviewt. Ein Blick über die Ordner mit Fahrspannung bis zum Stillstand der Lok ver- den Unterlagen von 20 Jahren Tests für die folgen konnte und abschließend sichtbar wur- MIBA rundete die Aufnahmen in meinem Ar- de, an welcher Stelle der Messlatte die Lok beitszimmer ab. zum Stehen gekommen ist. Als das SWR-Team gegen 16 Uhr seine Auch das ist nach mehreren Versuchen und Heimreise antrat war ich von der ständigen An- wiederholten Aufnahmen schließlich gelun- spannung auch so geschafft, dass ich um Ab- gen. Die Krönung war schließlich der Versuch, stand zu gewinnen, erst einmal 15 km mit dem eine drahtlose Minikamera mit der Lok mit- Fahrrad abgespult habe. fahren zu lassen. Dazu haben wir die Kame- Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich ra auf einen Flachwagen befestigt und nach noch einmal bei allen bedanken, die dem An- einigen Versuchen war der Kameramann mit sinnen des SWR offen gegenüberstanden und den Ergebnissen auch zufrieden (ich bin mal mir Mut gemacht haben, mitzumachen. Mein gespannt, wie dieses Scene wirkt und ob sie besonderer Dank gilt aber denen, die bereit wa- sie überhaupt bringen). Abschließender Akt ren sich vor der Kamera zu zeigen, sei es bei im Keller war schließlich die Zugkraftmes- unserem Funtreffen oder bei den Einzelexkur- sung, bei der die Lok über eine kugelgela- sen. Nun müssen wir abwarten, was aus den gerte Seilrolle ein Gewicht hochziehen muss. Aufnahmen beim Funtreffen, in der Schweiz, Hier war natürlich interessant, den Punkt zu bei Heiko und bei mir bei einer Sendezeit von erwischen, an dem Lokräder beginnen durch- einer halben Stunde übrig bleibt. Und die ers- zudrehen. Wichtig war mir an dieser Stelle ten Sendetermine stehen auch schon fest: auch der Blick auf das Amperemeter, das den Unter dem Titel Mit Pink Rail nach Neustrelitz erfolgt die Erstsendung beim SWR am Frei- tag den 20.10.1017 um 14:15 Uhr, Wiederholungen gibt es am 21.10. bei SR um 15:45 Uhr und am 23.10. beim SWR um 14:15 Uhr. 10
Stuttgart Hbf N-Anlage in Herrenberg am 19. November habe ich versucht, die riesige Nach über einem Jahr Arbeit ist es aber ge- M EHRFACH Anlage mit der originalgetreuen Nach- bildung des Stuttgarter Hauptbahnhofes und lungen, wichtige Teile der Anlage einschließ- lich des riesigen Stelltisches wieder aufzubau- seines gesamten Umfeldes in der Baugröße en und das Ganze unter dem Namen „Stellwerk N (Maßstab 1:160) zu besichtigen. Unerfüllte S“ am 16. September diesen Jahres zu eröff- Brandschutzauflagen und offenbar nicht vor- nen. Was jetzt bereits zu sehen ist, ist durchaus handene Fluchtwege verhinderten leider den beeindruckend und hat für Einheimische einen Zugang für größere Gruppen. Ein Bericht in hohen Wiedererkennungswert. Auch wenn es MIBA Spezial 57 vom August 2003 zeig- kaum Fahrbetrieb gibt, für den die Anlage auch te eindrucksvoll, was der Erbauer Wolfgang nicht ausgelegt war. Wir wollen uns dieses Frey in den Katakomben eines Stuttgarter S- Meisterwerk von Wolfgang Frey am Sonntag, Bahnhofes geleistet hat. Leider ist Wolfgang den 19.11.2017 ansehen. Frey 2012 gestorben und die Zukunft dieser großartigen Anlage war lange ungewiss. Damit wir unseren Ausflug nach Herrenberg richtig genießen können, fahren wir bereits um Nun hat sich in Herrenberg eine Gruppe en- 11:18 Uhr mit dem RE von Stuttgart nach Her- gagierter Modellbahner gefunden, die sich die renberg. Neben dem Bahnhof von Herrenberg Aufgabe gestellt hat, die Anlage zu retten und gibt es einen großen Parkplatz, sodass die Au- der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das tofahrer zur Ankunft des RE auch am Bahnhof größte Problem war allerdings, dass die Anlage sein können. In einem netten Lokal können wir in dem 48 x 18,5 m großen Raum fest verbaut dann gemeinsam Mittag essen und anschlie- war und erst mühsam in transportierbare Teile ßend bei einem kleinen Stadtrundgang viel Se- zerlegt werden musste, worunter vor allem die henswertes und Historisches entdecken. Wenn Verkabelung gelitten hat. Zudem war es sehr das Wetter und unsere Kondition es zulassen, schwierig einen vergleichbaren Raum zu fin- werden wir auch noch den Schlossberg bestei- den, in dem die Anlage wieder aufgebaut und gen und vom Aussichtsturm auf dem Stumpf der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden des ehemaligen Pulverturms den Ausblick auf konnte. Schließlich ist man in Herrenberg mit Herrenberg und die dortigen Bahnanlagen ge- einem ehemaligen Restaurant fündig gewor- nießen. Anschließend geht’s dann zum „Stell- den, allerdings konnte auf der vorhandenen werk S“ in der Nagolder Str. 14. Wer das Fläche nicht alles wieder aufgebaut werden. „Stellwerk S“ direkt mit dem Auto ansteuern 11
möchte, sollte im Navi als Ziel die „Aischbach- Hinfahrt strasse“ einzugeben, hier gibt es Parkmöglich- VON U LM keiten. Beim „Stellwerk S“ gibt es in der „Kan- Ulm Hbf ab 9:54 Uhr IRE tine Gleis 16“ zum Nachmittag auch Kaffee Stuttgart Hbf an 10:56 Uhr und Kuchen. VON M ANNHEIM /S TUTTGART Mannheim Hbf ab 8:40 Uhr RB Der Eintritt kostet für 6,50 C, für DB- Karlsruhe Hbf an 9:32 Uhr Mitarbeiter und Gruppen ab 10 Personen 5,– Karlsruhe Hbf ab 10:05 Uhr IRE C/Person. Behinderte zahlen 3,– C. Stuttgart Hbf an 10:58 Uhr Stuttgart Hbf ab 11:18 Uhr RE Wer sich im Internet schon mal eine Vorstel- Herrenberg an 11:48 Uhr lung verschaffen will, schaut bitte hier: http: Rückfahrt //www.stellwerk-s.de/ NACH S TUTTGART /M ANNHEIM Herrenberg ab 17:16 Uhr S1 Und zum Abschluss noch ein wichtiger Stuttgart Hbf an 17:55 Uhr Hinweis: Damit wir die Fahrkarten besser Stuttgart Hbf ab 18:19 Uhr RE planen und im Restaurant Plätze reservieren Heidelberg Hbf an 19:49 Uhr können, meldet Euch bitte bis zum 17.11. Heidelberg Hbf ab 20:03 Uhr S1 bei Heiko an (heiko@fes-online.de) oder Mannheim Hbf an 20:20 Uhr RE (07 31) 9 50 31 71. Und wenn wir mehr als 10 NACH U LM Teilnehmer sind, wird der Eintritt beim „Stell- Stuttgart Hbf ab 18:01 Uhr werk S“ für alle deutlich günstiger. Das würde Ulm Hbf an 19:03 Uhr IRE ich mir jedenfalls sehr wünschen! Bernd Dominik Sommerer Die Bahn-Rebellen vom Schnaittachtal es gibt sie noch. Menschen, die sich die Erfahrung, dass man nur dann überzeugen J A für den Erhalt von Bahnstrecken einset- zen, auch wenn es noch so aussichtslos er- kann, wenn man seriös auftritt, mit fundierten Gegenkonzepten argumentiert und nicht locker scheint. Einer von ihnen ist Dominik Som- lässt, auch wenn die Diskussion mit der Bahn merer, der sich schon seit frühester Jugend und den Behörden fast zur Realsatire wird, dem Erhalt seiner Heimatstrecke von Neunkir- macht das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre, chen am Sand nach Simmelsdorf-Hüttenbach, die Mut macht, sich von angeblich unveränder- der Schnaittachtalbahn, eingesetzt hat. In sei- baren Fakten nicht beeindrucken zu lassen. Der nem Buch schildert er seinen hartnäckigen und Erfolg gab ihm schließlich Recht! schließlich erfolgreichen Kampf für den Erhalt Dominik Sommerer einer Strecke, die die Bundesbahn längst ab- Die Bahn-Rebellen vom Schnaittachtal geschrieben hatte und mit den üblichen Me- BoD – Books on Demand Verlag thoden (Verkehrsausdünnung, Rückbau der In- 175 Seiten frastruktur) versuchte, vollendete Tatsachen zu 90 Abbildungen schaffen. Und das wäre fast gelungen, denn die Gebundene Ausgabe Politik hat tatenlos zugeschaut. Wie es über ISBN 978-3-7448-1765-3 einen ersten Brief an die DB-Direktion im Al- 39,95 C ter von12 Jahren, die Gründung des Vereins eBook (ePUB) zu Rettung der Schnaittachtalbahn dennoch ge- ISBN 978-3-7448-6255-4 lungen ist, schildert Dominik Sommerer sehr 16,99 C eindrucksvoll in seinem Buch. Insbesondere Bernd 12
Die Vorweihnachtszeit mit dem FES Dezember steht ganz im Zeichen der D ER Vorweihnachtszeit. Auch wir wollen uns auf das schönste Fest des Jahres einstimmen und laden alle Mitglieder und Freunde des FES herzlich ein, an unseren Veranstaltungen teil- zunehmen. München Der Münchener Stammtisch besucht den Schloss Tüsslinger Weihnachtsmarkt mit sei- nen großen Lichterpyramiden und dem riesi- gen Adventskranz um den Schlossbrunnen. In den urigen Holzhütten, im Schlosshof, hin- ter dem Pferdestall, in den alten Gewölbe- ställen und im Park zeigen ca. 130 Ausstel- Stuttgart, 17.12.2017 ler und Kunsthandwerker ihre liebevoll aus- Zur festen Einrichtung ist inzwischen un- gesuchten Waren. Der winterliche, weitläufi- ser Weihnachtsstammtisch in der Weissenburg ge Schlosspark wird zum weihnachtlichen Er- in Stuttgart geworden. Wir treffen uns ab lebnispark: eine Allee aus Lichterpyramiden, 15:30 Uhr im großen Konferenzraum im 1. Hunderte von Kerzen, Fackeln und Lichtlein. Stock, den wir wie immer weihnachtlich aus- Der Eintritt beträgt pro Person 6,– C. Der ge- schmücken werden, um uns im Kerzenlicht bei naue Termin wird beim Stammtisch am 27. Stollen und Lebkuchen in besinnlicher Wei- Oktober abgestimmt. se auf Weihnachten einzustimmen. Und Hei- ko wird uns wieder eine nette Weihnachtsge- schichte erzählen. Wie immer wird es auch in diesem Jahr ein kleines Geschenk für jeden Be- sucher geben. Nürnberg, 10.12.2017 Vor unserem Stammtisch im Cartoon treffen wir uns um 17:00 Uhr an der „DB Information“ Zu unseren Veranstaltungen sind nicht nur im Hauptbahnhof und gehen gemeinsam zum alle Mitglieder des FES eingeladen, sondern Nürnberger Christkindlesmarkt. Anschließend auch Partner, Ehemänner, Freunde des FES sind wir dann im Cartoon, in dem wir uns wie und alle Mitglieder unserer Schwestervereine. immer ab 19:00 Uhr treffen. Bernd 13
Vorschläge für Veranstaltungsbesuche November gibt es in unserem Umfeld Kultveranstaltung der Dampflokfreunde. Das I M zwei Messen, die vielleicht nicht für alle unserer Mitglieder interessant sind, aber den Herzstück, die damals nur 3 km lange 5-Zoll- Anlage, und die Vielzahl gewerblicher Anbie- Einen oder Anderen von uns doch interessie- ter von rollendem Material, Werkzeugen und ren könnten. Zubehör begeisterten schnell mehr als 20 000 Daher möchte ich für einen individuellen Besucher aus nah und fern. Auch nach dem Besuch auf die beiden folgenden Veranstaltun- Umzug des Treffens in die Messe Karlsru- gen hinweisen: he, wo die Veranstaltung außerordentlich gute Rahmenbedingungen und ein hohes Service- niveau vorfand, blieben die Besucherzahlen konstant. Jedoch werden die ausstellenden Ge- werbebetriebe leider konstant weniger. Viele hören aus Altersgründen auf, Geschäftsüber- nahmen in die nächste Generation sind aktuell eher die Ausnahme. Obwohl die Faszination an nostalgischen Produkten weltweit in Zei- ten der hochgradigen digitalen Vernetzung steigt, sind die wirtschaftlichen Grundlagen des Echtdampf-Hallentreffens stetig gesunken. Somit gibt es keine wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit, es als singuläre Veranstaltung in Echtdampftreffen Hallentreffen in Karlsruhe fortzuführen. Friedrichshafen 3.11.– 5.11.2017 Das Echtdampf-Hallentreffen findet ab sofort nicht mehr in Karlsruhe statt, sondern abwech- selnd in Köln und Friedrichshafen. Für die begeisterten Echtdampf- Modellbahner war das Jahr 2016 ein ganz be- sonderes, denn sie konnten gleich auf zwei Hallentreffen ihrem liebsten Hobby frönen: im Januar fand das 20. Jubiläum des Echtdampf- Hallentreffens in Karlsruhe statt, im Novem- ber lud die Messe Sinsheim im Rahmen der IMA Internationale Modellbahnausstellung zum Echtdampf-Treffen nach Köln ein. Ab 2017 geht es dann in allen ungeraden Jahren im Rahmen der Faszination Modellbau, Euro- pas beliebtesten Modellbau-Events, in Fried- Die Messe Sinsheim, Deutschlands erfolg- richshafen weiter. Und in den geraden Jahren reichster Veranstalter von Modellbaumessen, erfolgt der Treff im bewährten Zusammenspiel möchte diese einzigartige Spezialveranstaltung mit der IMA, am Traditionsstandort der Mo- jedoch am Leben erhalten und nutzt ab so- dellbahner in Köln. fort die vorhandene Messelogistik und das ge- Warum? Vor 21 Jahren wurde das wachsene Modellbaunetzwerk von Friedrichs- Echtdampf-Hallentreffen in Sinsheim ins Le- hafen und Köln, um das weltweit einzigartige ben gerufen und es ward schlagartig die Echtdampf-Hallentreffen fortzuführen. 14
Mitsamt der heute weltweit größten 5 Zoll- Gleisanlage in der Halle, von knapp 6 km Län- ge, lebt das kultige Treffen der Echtdampf- Fans an diesen beiden Topstandorten fort. Die- se effektive Weichenstellung kann nun von allen Teilnehmern genutzt werden, um die Echtdampf-Linie dauerhaft weiter mit Kreati- vität und Freude zu befahren. Modell Süd, Messegelände Stuttgart 23.–26.11.2017 Die Modell Süd in Stuttgart hat sich mitt- lerweile als erfolgreiche Messeveranstaltung rund um Modellbau und Modellbahn eta- bliert. Als traditioneller Treffpunkt zieht sie jedes Jahr zahlreiche begeisterte Modellbau- er und -bahner nach Stuttgart und zeigt von Modellbahn-Technik aller Spurweiten über Flugmodelle, RC-Cars und Trucks bis hin zu Zubehör die ganze Bandbreite dieser Lei- denschaft. Besonders beliebt- und Schwer- punkt der Modell Süd - ist die Spur N, ebenso H0 mit zahlreichen Vertretern auf der Messe. Ein abwechslungsreiches Rahmenpro- gramm mit Indoor-Flight-Shows, der Euro- pean N-Scale Convention, und faszinierenden Mit dem Andocken des Echtdampf- Modellbahn-Schauanlagen bieten Modellbau- Hallentreffens an die beiden renommierten, Liebhabern und Modellbahn-Begeisterten ein themenlinearen Großevents und der profes- unvergessliches Erlebnis. Für unsere N-Bahner sionellen Medienarbeit, insbesondere in den sicher eine interessante Messe, die man nicht sozialen Medien, leistet die Messe Sins- verpassen sollte. heim die optimale Vernetzung der Modellbau- Community. Dabei gilt es die weltweiten In- teressenten an den mechanischen Raritäten mit den nie da gewesene Kommunikations- möglichkeiten für Spezialhobbies, wie der Echtdampf-Modellbau eines ist, stetig zu be- spielen. Ohne Dampf keine Leistung, hieß es früher. Heute ist das nicht anderes: wer beweg- lich in seiner Schiene bleibt, dem eröffnen sich neue Perspektiven und Horizonte. Das Echtdampftreffen in Friedrichshafen findet von Freitag, den 3.11. bis Sonntag, den 5.11.2017 statt. Die Modell Süd findet an 4 Tagen von Don- Der reguläre Eintritt beträgt 15,– C für Rent- nerstag, 23. November bis Sonntag, 26. No- ner und Schwerbehinderte 12,– C. Für den re- vember 2017 in Stuttgart statt. Sie ist täglich duzierten Eintritt gibt es von der MIBA wie- von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. der Gutscheine, die wir rechtzeitig mit unse- Der Eintritt beträgt regulär 13,– C (onli- rem Newsletter verschicken. ne 12,– C), für Rentner und Schwerbehinderte 10,– C (online 9,– C) Bernd 15
FES-Veranstaltungstermine Stuttgart (in der Regel jeden 3. Sonntag im Monat) • 15.10.2017 – Sonntag Entfällt wegen der kurz zuvor stattgefundenen Herbsttreffens in Saarbrücken. Der Bericht dazu ist auf Seite 4 zu finden. • 19.11.2017 – Sonntag Besuch der Modellbahnanlage „Stellwerk S“ in Herrenberg Nähere Infos auf Seite 11. Anmeldung zur Teilnahme unbedingt erforderlich Info: Heiko – Tel. (07 31) 9 50 31 71 / E-Mail heiko@fes-online.de • 17.12.2017 – Sonntag Weihnachtsstammtisch in weihnachtlicher Atmosphäre mit Kaffee und Plätzchen, Lebku- chen, . . . und natürlich wieder einer kleinen Überraschung für jeden Teilnehmer! Ab 15:30 Uhr in der „Weissenburg“, Weißenburgstraße 28a, Stuttgart Info: Bernd – Tel. (09 11) 69 66 38 / E-Mail bernd@fes-online.de München Stammtische: 27.10. + 24.11. (in der Regel jeden letzten Freitag im Monat – kein Stammtisch im Dezember!) Jeweils ab ca. 19:00 Uhr, Gaststätte „Beim Franz“, Holzstraße 41, München. Info: Peter – Tel (0 89) 20 23 97 03 / E-Mail peter@fes-online.de Fahrten: Besuch des Schloss Tüsslinger Weihnachtsmarkts Nähere Infos auf Seite 13. Der genaue Termin wird beim Stammtisch am 27. Oktober abgestimmt. Nürnberg Stammtische: 12.11. + 10.12. (in der Regel jeden zweiten Sonntag im Monat) Am 10.12. besuchen wir den Christkindlesmarkt, Treffpunkt um 17:00 Uhr im Hauptbahnhof an der DB Information Jeweils ab ca. 19:00 Uhr, café – ess – bar „CARTOON“, An der Sparkasse 6, 90402 Nürnberg. Info: Bernd – Tel. (09 11) 69 66 38 / E-Mail bernd@fes-online.de 16
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