Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht 2007 Spital Zofingen AG

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Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht 2007 Spital Zofingen AG
Sozial- und
Nachhaltigkeitsbericht
        2007

  Spital Zofingen AG
Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht 2007 Spital Zofingen AG
spitalzofingen ag Mühlethalstrasse 27 CH-4800 Zofingen   www.spitalzofingen.ch

Inhaltsverzeichnis

Aussage zum Gehalt des Berichts (Validierung)                                          3
Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten                                                 4
Vorwort des CEO                                                                        5
Fünf Fragen an Paul Geiser                                                             6
1.     Zusammenfassung                                                                 7
2.     Vorbemerkungen zum Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht                           9
3.     Die Basis für die soziale und nachhaltige Verantwortung des Spitals Zofingen   10
       3.1 Der öffentliche Auftrag                                                    10
       3.2 Vertrauen und Kommunikation                                                10
4.     Mehrleistungen durch Zusammenarbeit                                            12
5.     Das Angebot an die Patienten und Patientinnen                                  13
6.     Bauliche und technologische Veränderungen                                      14
7.     Führungsstruktur                                                               15
       7.1 Corporate Governance (Gute Unternehmensführung)                            15
       7.2 Aktionäre des Spitals                                                      15
8.     Wichtige Kennzahlen                                                            16
9.     Management der Risiken                                                         17
10.    Soziale Verantwortung des Spitals                                              18
       10.1 Grundhaltung                                                              18
       10.2 Mehrwert                                                                  18
       10.3 Managementsysteme – Zertifizierungen                                      20
11.    Die Anspruchsgruppen des Spitals                                               21
12.    Die Anspruchsgruppe «Mitarbeitende»                                            22
       12.1 Beschäftigungsentwicklung                                                 23
       12.2 Beziehung zwischen Management und Mitarbeitenden                          24
       12.3 Gesundheit und Sicherheit                                                 25
       12.4 Aus- und Weiterbildung, Gemeinschaftsförderung                            26
       12.5 Familienfreundliche Arbeitsbedingungen                                    26
       12.6 Integration von Personen mit Handicap                                     27
       12.7 Zusammenarbeit mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen            27
13.    Die Anspruchsgruppe «Patienten/Bevölkerung»                                    28
       13.1 Zufriedenheit der Patienten                                               28
       13.2 Information von Patienten und Bevölkerung                                 28
       13.3 Sicherheit der Kundendaten                                                29
14.    Die Anspruchsgruppe «Zuweisende Ärzte»                                         30
15.    Die Anspruchsgruppe «Kulturschaffende/kulturell Interessierte»                 30
16.    Die Anspruchsgruppe «Lieferanten»                                              30
17.    Die Anspruchsgruppe «Gesellschaft/Gemeinwesen»                                 31
18.    Die Anspruchsgruppe «Umwelt»                                                   31
Impressum                                                                             32

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Aussage zum Gehalt des Berichts (Validierung)

Ich habe den Bericht auf Gehalt und Ausgewogenheit geprüft und stelle fest:

•      Der Bericht 2007 bietet dem Lesenden noch mehr Informationen: Er enthält viele neue
       Aspekte, z.B. die Leistungen für weitere Anspruchsgruppen, wie z.B. Patientinnen und
       zuweisende Ärzte.

•      Der Bericht geht an die Wurzel: Er thematisiert Rolle und Verantwortung des Spitals in der
       Gesellschaft wie z.B. die ökologischen Wirkungen.

•      Die Aussagen des Berichts entsprechen der Wahrheit und geben ein umfassendes Bild.

Kuno Spirig, lic. oec. HSG, lic. phil. I, Valde GmbH
Nachhaltigkeitspartner des Spitals Zofingen

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Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten

Die Spital Zofingen AG hat die soziale Verantwortung in ihrem Leit-
bild verankert. Dies passt ausgezeichnet zu unserer Tätigkeit, die
medizinische Grundversorgung in der Region umfassend zu garan-
tieren.

Die Leistungen eines Spitals sind sehr personalintensiv. Damit ist
auch gesagt, dass ein Spital eine stattliche Anzahl von Mitarbeiten-
den beschäftigt. Unser Bestreben ist es nun, ein attraktiver Arbeit-
geber zu sein, der von der Öffentlichkeit als verlässlicher und fairer Felix Schönle
Partner, aber auch als moderner und sozialer Betrieb wahrgenom-        Verwaltungsratspräsident
men wird. Wir sind überzeugt, mit der aktiven Weiterentwicklung        Spital Zofingen AG
und Umsetzung der Sozialstrategie nicht nur Werte im Unterneh-
men zu erhalten und zusätzlich zu generieren, sondern gleichzeitig
auch unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen.

Die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft ist in den letzten
Jahren stark gewachsen. Es ist davon auszugehen, dass sich dies noch weiter verstärken wird.
Nur so werden wir in der Lage sein die starken Veränderungen zu bewältigen. Dabei denken wir
beispielsweise an die demografische Entwicklung, die Klimaveränderungen, aber auch die
wachsende Bedrohung der öffentlichen Gesundheit und die Auswirkungen sozialer Ungleich-
heiten.

Aus diesen Entwicklungen ergeben sich Herausforderungen an jede einzelne Person, aber auch
an die Gesellschaft gesamthaft. Dies hat auch die Politik erkannt. Sie diskutiert Nachhaltigkeits-
themen mit sozialem, ethischem und ökologischem Hintergrund nicht nur vermehrt, sie bezieht
diese auch zunehmend in ihre Beschlüsse ein.

Mit ihrem Engagement für eine nachhaltige soziale Dimension setzt die Spital Zofingen AG klare
Zeichen für die Zukunft und steigert dadurch ihre Reputation in der Bevölkerung wie auch ihren
Unternehmenswert. Der Erwerb des Soziallabels der Stiftung für soziale Wirtschaft (SSW) sowie
des Sozialpreises der Aargauischen Landeskirchen im Jahre 2006 sind für uns eine zusätzliche
Motivation, uns weiterhin zugunsten der Erhaltung und Förderung nachhaltiger sozialer Werte in
den Unternehmen und in der Gesellschaft einzusetzen. Dabei geht es uns nicht darum, eine
schöne Verpackung mit Etikette zu schaffen, sondern die sozialen Bereiche echt zu stärken, in
die betrieblichen Prozesse einfliessen zu lassen und die unternehmerische Verantwortung im
Bereich Nachhaltigkeit und soziale Dimension wahrzunehmen. Dies tun wir, ohne die betriebs-
und volkswirtschaftliche Komponente zu vernachlässigen.

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Vorwort des CEO

Das Engagement bezüglich der sozialen Dimension ist für das Spital
Zofingen ein existenzieller Bestandteil seiner Strategie
(Entwurf vom 21.5.07).

Das Spital Zofingen soll für die Region unverzichtbar sein

•      als Anbieter von qualitativ hochstehenden Leistungen in
       der medizinischen Grundversorgung
•      als bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor                         Dr. med. Robert Rhiner, MPH
                                                                                 CEO
•      als zentrales Gesundheitszentrum in der Standortregion                    Spital Zofingen AG
•      als Unternehmern, welches die Verantwortung gegenüber
       der Gesellschaft wahrnimmt

Die soziale Dimension ist im Unternehmensleitbild der Spital Zofingen AG verankert.

Wir garantieren die medizinische Grundversorgung rund um die Uhr. Das Spital soll von der
Öffentlichkeit als sozialer Betrieb wahrgenommen werden und nimmt als zuverlässiger Partner
eine bedeutende und geachtete Stellung ein. Unsere Mitarbeitenden – WIR – sind starke Part-
ner, die einander etwas zu bieten haben.

Tue Gutes und sprich darüber
Wir verfügen über ein breites und ausgewogenes Dienstleistungsangebot. Der medizinische
Grundleistungsauftrag ist unsere Existenzgrundlage. Unser breites Dienstleistungsangebot um-
fasst auch Leistungen im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung. Wir bieten eine
überdurchschnittliche Anzahl von Ausbildungsplätzen an und stellen für behinderte Menschen
nach Möglichkeit Arbeitsplätze zur Verfügung.

Investitionen in die soziale Verantwortung zahlen sich aus
Eine gute Reputation in der Region schafft Vertrauen und stärkt die Verbundenheit der Bevölke-
rung mit dem Spital. Wir bieten Gleiches für alle. Die soziale Dimension ermöglicht uns eine
wichtige Differenzierung gegenüber der Konkurrenz.

Der Einbezug aller Anspruchsgruppen in die Beziehungen zum Spital Zofingen bringt einen
Mehrwert für alle Stakeholder und für das Spital einen hohen Eigenversorgungsgrad in der
Region.

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Fünf Fragen an Paul Geiser
Nachhaltige «Schaltzentrale» im Spital Zofingen

Was ist Nachhaltigkeit?
Niemand kann genau sagen, was Liebe ist, aber alle brauchen sie. Dies
gilt auch für die Nachhaltigkeit. Wir brauchen sie zum Leben. Kern der
Nachhaltigkeit ist es, unsere Welt für uns und unsere Kinder lebenswert
zu erhalten. Saubere Luft, schöne Landschaft, sozialer Friede, genü-
gend Arbeitsplätze, vernünftige Einkommen etc.

Was heisst soziale Nachhaltigkeit im Spital?
Den Patienten soll es wohl sein: herzliche Betreuung, Mut machen,                Paul Geiser, MPH
Ängste annehmen, ein Stück Heimat auf Zeit sein.                                 Stabsstelle Direktion
                                                                                 Spital Zofingen AG
Und für das Personal?
Faire Löhne, gute Weiterbildung, ein beflügelndes Arbeitsklima, Unter-
stützung, wenn es schwierig und stressig wird.

Was tut das Spital für die Region?
Wir haben rund um die Uhr offen, sind für alle Menschen da, ob Grund- oder Privatversicherung,
wir fördern die Gesundheit, professionell und persönlich zugleich.

Was ist Ihre Aufgabe?
Nachhaltigkeit, die Sorge für Mensch und Umwelt, setzen wir konkret um. Ich koordiniere die
Aktivitäten von Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und Personal. Patienten und Bevölkerung sol-
len spüren: Hier wird Mehrwert für sie geschaffen. Unser Ziel: Sie sollen sich besonders wohl
und willkommen fühlen.

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1. Zusammenfassung

Strategisches Selbstverständnis
Das Spital Zofingen wirkt auf Patienten, Mitarbeitende und Bevölkerung sowie die Umwelt ein.
Diese Wirkungen will das SZ erfassen, steuern und verbessern. Nutzen und Wert des SZ für
seine Anspruchsgruppen sollen laufend verbessert und gut verständlich kommuniziert werden
z.B. via diesen Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht Das bisherige grosse Engagement des Spita-
les zeigt, dass durch das nachhaltige soziale Handeln bestehende Werte erhalten und neue
Werte für den Betrieb und die Region geschaffen werden können.

Umsetzung in der Führung
Die oberste Verantwortung für die soziale Dimension ist seit Anfang 2007 beim Präsidenten des
Verwaltungsrates angesiedelt. Eine Delegation des Verwaltungsrates wird regelmässig infor-
miert und genehmigt die strategischen Ziele. Die konkrete Umsetzung erfolgt durch den CEO,
die Geschäftsleitung und die einzelnen Departemente, begleitet durch die Stabsstelle Direktion.
Jahresziele und Programm werden in der allgemeinen Budgetierung festgelegt.

Anspruchsgruppen
Der Dialog mit den Anspruchsgruppen wird aktiv geführt. Eine sorgfältige Analyse zeigte, dass
sie unterschiedlich auf das Spital einwirken und Unterschiedliches erwarten. Das Spital versucht
die sozialen und ökologischen Leistungen entsprechend anzupassen.

Veränderungen seit dem Sozialbericht 2003
•      Entwicklung und Beginn der Umsetzung einer Sozialstrategie
•      Verankerung der sozialen Dimension in der Organisationsstruktur, u.a. Schaffung einer
       Stabsstelle Direktion als operativ verantwortliche Stelle
•      Intensivere und gleichzeitig sachliche Kommunikation gegen innen und aussen auf der
       Basis eines neu entwickelten Kommunikationskonzepts
•      Verstärkte Zusammenarbeit mit Partnerspitälern, um die medizinischen Leistungen
       zu verbreitern
•      Vorantreiben der Spitalerweiterung und -sanierung
•      Modernisierung der Führungsstruktur
•      Modernisierung des Fehlermanagements
•      Modernisierung des Absenzenmanagements
•      Aufbau eines Teams für Arbeitssicherheit
•      Aufbau der kulturellen Veranstaltungen im Spital
•      Erwerb der UNICEF-Auszeichung «Babyfreundliches Spital»
•      Auszeichnung mit dem Sozial-verantwortliches-Spital-(SSW-)Label
•      Auszeichnung mit dem Sozialpreis 2006 der Aargauer Landeskirchen zum Thema Mensch
       und Arbeit

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Wichtige Kennzahlen im Vergleich 2003–2006
•      Mitarbeitendenzufriedenheit stabil (leicht überdurchschnittlich)
•      Die Löhne entsprechen dem Gesamtarbeitsvertrag
•      Halbierung der Unfälle
•      Starke Zunahme der Krankheitstage
•      Lehrstellen: +13%
•      Mitarbeitende: +5%
•      Anteil Frauen stabil bei 83%
•      Permanent ca. 10 Sozialstellen für Personen mit Handicap
•      Ausbildungsausgaben pro Mitarbeitende/n: +3%
•      Anzahl Patienten

Zukünftige Massnahmen
•      Auditierung der Massnahmen zur Arbeitssicherheit
•      Entwicklung eines Indikatorensystems bezüglich der sozialen und ökologischen Leistun-
       gen des SZ
•      Stärkere Kommunikation und Dialog, um Leistungen zu kommunizieren und Vertrauen
       aufzubauen
•      Zielformulierung in allen Departementen bezüglich sozialer und ökologischer Leistungen,
       um die nachhaltige soziale Dimension in die täglichen Prozesse spürbar einfliessen zu
       lassen
•      Ökologische Optimierung der geplanten Ausweitung der ökologischen Berichterstattung

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2. Vorbemerkungen zum Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht

Die grossen Veränderungen im Gesundheitswesen, die neue Rechtsform des Spitals (vom Ver-
ein zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft) und wachsende Ansprüche der Patienten zeigen:
Das Spital muss in der Region breit verankert sein. Dann kann es auch in Zukunft seinen Auf-
trag erfüllen: Die medizinische Grundversorgung in der Region Zofingen hochwertig sicherstel-
len.

Dieser öffentliche Leistungsauftrag bringt es mit sich, die soziale Verantwortung mit oberster
Priorität in Strategie und die tägliche Arbeit einzubauen. Die Überzeugung ist gewachsen, dass
es für Existenz und Weiterentwicklung des Spitals immer wichtiger wird, die soziale Verantwor-
tung aktiv wahrzunehmen. Deshalb hat das Spital Zofingen seine sozialen Aktivitäten seit dem
Bericht 2003 weiterentwickelt.

Es braucht bei knapper werdenden Mitteln für öffentliche Aufgaben viel Einsatz, Anstrengungen
und Innovationskraft, das soziale Engagement aufrechtzuerhalten oder sogar auszubauen.
Mit dem Sozial- und Nachhaltigkeitsbericht 2007 berichtet das Spital zum zweiten Mal umfas-
send über seine Leistungen und Wirkungen. Auch im Bericht 2007 bilden die Mitarbeitenden ei-
nen tragenden Schwerpunkt. Sie sind das Herz sämtlicher Leistungen für Patienten und ihre
Angehörigen. Neu widmet sich der Bericht weiteren Anspruchsgruppen.

Mit nachhaltigen sozialen Leistungskomponenten kann ein Spital die Zufriedenheit seiner Pati-
entinnen und Patienten und damit seine Reputation steigern. Dies wiederum ist ausschlagge-
bend für eine positive Entwicklung der Frequenzen. Als Betrieb mit öffentlichem Leistungsauf-
trag rund um die Uhr ist der Anteil der fixen Kosten unverhältnismässig hoch und somit die Kos-
tenflexibilität eingeschränkt. Höhere Frequenzen bringen dank Mehrerträgen Deckungsbeiträge
an die Fixkosten. Zudem können die Kosten pro Fall gesenkt werden, da sich die Gesamtkosten
auf mehr Fälle verteilen. Dies soll uns aber nicht davon ablenken, die laufenden Bestrebungen
zur Optimierung unserer Kosten mit hoher Priorität weiterzuführen. die Aktualität und Breite des
Leistungsangebotes, die hohe Qualität der Spitalleistungen sowie die Frequenzen müssen da-
bei laufend im Auge behalten werden.

Der Bericht 2007 ist wie folgt aufgebaut:
Allgemeine Angaben zum Spital, danach folgen Ausführungen zu ausgewählten Anspruchs-
gruppen. Wo sinnvoll, wird angegeben, was das Spital seit dem Sozialbericht 2003 geleistet hat,
und was künftig angepackt werden soll. Jene Bereiche, wo es im Vergleich zum Sozialbericht
2003 keine Veränderungen gegeben hat, werden nicht mehr thematisiert.

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3. Die Basis für die soziale und nachhaltige Verantwortung
   des Spitals Zofingen

3.1 Der öffentliche Auftrag

Die Spital Zofingen AG ist ein Unternehmen mit regionaler Ausprägung. Das Kerngeschäft ist
die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung in der Region Zofingen im Auftrag der
öffentlichen Hand:
•      ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr
•      eine umfassende allgemeine Abteilung
•      die Pflicht, jeden Patienten zu behandeln
•      ein breiter Ausbildungsauftrag
•      der Rettungsdienst in der Region Zofingen

3.2 Vertrauen und Kommunikation

Das Spital in das regionale Gesundheitsnetz einzubinden, ist ein zentrales Anliegen. Das Ver-
trauen der Bevölkerung und der zuweisenden Ärzteschaft sind von existenzieller Bedeutung.

Eine sachliche, gut verständliche und attraktive Information über das Spital ist wichtig:
•      als regionales Gesundheitszentrum
•      als Anbieter von modernen und qualitativen medizinischen Leistungen
•      als Arbeitgeber und Ausbildner in vielen Berufen
•      als bedeutender Wirtschaftsfaktor
•      als Mitgestalter der Entwicklung der ganzen Region auf breiter Basis

Das wurde erreicht:
•      Das Spital hat ein Kommunikationskonzept erarbeitet. Es wird durch die Stabsstelle
       Kommunikation umgesetzt.
•      Ab 2006 werden regelmässig Publikumsvorträge im Spital durchgeführt.
•      Die regionale Presse hat umfassend über das soziale Engagement des Spitales berichtet.
•      Das Spital ist an zahlreichen Veranstaltungen (Symposien, Tagungen, Impact-Event
       WIN 3) mit Präsentationen und Referaten aufgetreten.
•      Die Mitarbeit im Forschungsprojekt «Social Management Systems» der Zürcher Hoch-
       schule Winterthur bewirkte, dass sich das Spital Zofingen in diversen nationalen Publikati-
       onen präsentieren konnte, u.a.
       •   Publikationsreihe zur sozialen Dimension in der Zeitschrift Bilanz
       •   Buchveröffentlichung «Das Unternehmen in der Gesellschaft»
       •   Leitfaden «Sozialmanagement im Unternehmen» der zhw
           (Zürcher Hochschule Winterthur)

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Das ist geplant:
       •   Weitere Referate (beispielsweise am Impact-Event des Business Forums WIN 3 für
           Betriebe im Gesundheitswesen)
       •   Veröffentlichung im «Competence», der Fachzeitschrift von H+ (Die Spitäler der
           Schweiz)

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4. Mehrleistungen durch Zusammenarbeit

Mit der Allianz zwischen dem Kantonsspital Aarau und dem Spital Zofingen wird die seit Jahren
bestehende Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Der entsprechende Vertrag wurde 2005 abge-
schlossen: ein wichtiger innovativer Schritt in der aargauischen Gesundheitslandschaft. Für die
Region bedeutet dies ein besseres und breiteres Angebot: Vermehrt können häufige Behand-
lungen im Spital Zofingen stattfinden, da neu die Spezialisten des Kantonsspitals teilweise auch
in Zofingen tätig sind. Zudem erwarten beide Spitäler, dass aus den Synergien der Kooperation
in den nächsten Jahren eine kostengünstigere Infrastruktur erwachsen wird, da nicht beide
Häuser immer alles anbieten. Auch können bestimmte Apparate und Einrichtungen gemeinsam
genutzt werden, was die Kosten senkt.

Das wurde erreicht:
•      In einem ersten Schritt konnten die Vereinbarungen in den Fachbereichen Onkolo-
       gie/Hämatologie, pharmazeutische Betreuung und Ernährungsberatung im Jahre 2006
       abgeschlossen werden.
•      Die Vereinbarungen der Teilbereiche Urologie, plastische und Wiederherstellungs-
       chirurgie, Neurochirurgie und Radiologie stehen kurz vor dem Abschluss.

Das ist geplant:
•      Weitere Teilbereiche sollen vertraglich geregelt werden.
•      Als Partner in der ASA (Argovia Spitalallianz) arbeitet das Spital Zofingen eng mit dem
       GZF (Gesundheitszentrum Fricktal – Spitäler Rheinfelden und Laufenburg) und dem
       Kreisspital Muri zusammen. Der Austausch und Vergleich von Betriebsdaten sowie die
       Bearbeitung diverser administrativer Geschäfte hat sich in den letzten Jahren sehr be-
       währt und Synergien bewirkt.

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5. Das Angebot an die Patienten und Patientinnen

Akutspital mit 130 Betten, Tagesklinik, Ambulatorium, Intensivstation
Auftrag der öffentlichen Hand zur Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung in der
Region Zofingen.

Gemischtes Arztsystem:
•      Chirurgie – Chefarztsystem mit Belegärzten
•      Innere Medizin – Chefarztsystem mit Belegärzten
•      Frauenklinik – Belegarztsystem

Pflegezentrum mit 66 Betten
Dienstleistungsangebot:
•      Langzeitkranke
•      Übergangspflege Akutspital/Pflegezentrum (kantonales Pilotprojekt)
•      Kurzzeitpflege (Ferienbetten/Angehörigenentlastung)
•      Pflege und Betreuung von demenzkranken Menschen

Durch das Realisieren diverser Teilprojekte im Rahmen der Allianz mit dem Kantonsspital Aarau
konnten zahlreiche Angebote von medizinischen Leistungen ausgebaut werden. Zudem konnten
weitere Beleg- und Konsiliarärzte verschiedener Fachrichtungen unter Vertrag genommen wer-
den.

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6. Bauliche und technologische Veränderungen

Realisiert
Seit dem Bericht 2003 wurde der Behandlungstrakt erweitert. Schwerpunkte waren der Notfall-
bereich und der ganze Eingangsbereich. Die neuen freundlichen Räume werden von Patientin-
nen und Patienten sehr positiv beurteilt und von den Mitarbeitenden als funktionell und ange-
nehm bewertet.
Der integrierte Universalraum setzt die Spitalphilosophie «Die Medizin kommt zum Patienten»
konkret um.

Weiter erfolgten bauliche Sanierungen und Verbesserungen des Standards in der Gynäkologie,
der Geburtsabteilung sowie in der Tagesklinik.

Geplant
Eine Machbarkeitsstudie verbunden mit einem Antrag für einen Planungskredit bezüglich Sanie-
rung des Bettenhauses im Akutspital und einer Gesamtsanierung des Pflegezentrums wurde
2006 dem Kanton eingegeben. Verbunden mit diesen Sanierung ist gleichzeitig eine Standard-
verbesserung der gesamten Infrastruktur auf ein zeitgemässes Niveau.

Anfang 2007 wurde der Planungskredit vom Regierungsrat des Kantons Aargau genehmigt.
Damit können nun die nötigen Planungsarbeiten zügig realisiert werden. Mit der Genehmigung
dieses Planungskredites hat sich der Kanton für das Spital Zofingen ausgesprochen und dessen
künftige Existenz und Weiterentwicklung auch auf politischer Ebene bestätigt.

Technologische Veränderungen
Einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Spitals bildete die Inbetriebnahme eines Compu-
tertomographen sowie die Schaffung eines MRI-Fensters für die Zofinger Radiologie im Kan-
tonsspital Aarau (im Rahmen der Allianz mit dem Kantonsspital).

Das wurde erreicht:
•      Spürbare Frequenzsteigerungen (insbesondere bei den Geburten und in der Radiologie).
•      Dank der Genehmigung des Planungskredites kann die Planung der Sanierung des Bet-
       tenhauses im Akutspital und die Gesamtsanierung des Pflegezentrums nun zügig an die
       Hand genommen werden.
•      Dank der Realisierung des Projektes Erweiterung Behandlungstrakt verfügt das Spital im
       Eingangs- und Notfallbereich über freundliche und zeitgemässe Räumlichkeiten. Dies
       vermittelt Spitalbenützern einen positiven ersten Eindruck vom Spital.
•      Mit der Inbetriebnahme eines Computertomographen und der Schaffung eines MRI-
       Fensters im Rahmen des Radiologiezentrums Zofingen/Aarau konnte die Qualität im
       diagnostischen Bereich des Spitals entscheidend verbessert werden.

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7. Führungsstruktur

Operative Verantwortung   CEO
Operatives Führungsgremium                  Geschäftsleitung

Fünf Departemente:
•      Operative Medizin
•      Innere Medizin und Diagnostik
•      Pflegedienst Akutspital
•      Pflegezentrum
•      Verwaltung und Finanzen

7.1 Corporate Governance (Gute Unternehmensführung)

Per 1.1.2006 wurde die Rechtsform der Trägerschaft des Spitals Zofingen von einem Verein in
eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt.

Am 15. März 2006 setzte der Verwaltungsrat ein Reglement für Corporate Governance der
Spital Zofingen AG in Kraft.

Das in die Kapitel Aktionäre, Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sowie Revision gegliederte
Reglement enthält die Gesamtheit der auf das Aktionärsinteresse ausgerichteten Grundsätze,
die unter Wahrung von Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Unternehmens-
ebene Transparenz und ein ausgewogenes Verhältnis von Führung und Kontrolle anstreben
(gemäss Artikel 21 der Statuten der Spital Zofingen AG).

7.2 Aktionäre des Spitals

Der Verein Spital Zofingen, als Trägerverein des Spitals bis zum 31.12.2005, ist seit der Rechts-
formänderung in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (ab 1.1.2006) zu 100 % Aktionär.

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8. Wichtige Kennzahlen

Die detaillierten Zahlen aus den Jahresrechnungen können dem jeweiligen Jahresbericht der
Spital Zofingen AG entnommen werden.

Nachfolgend einige Finanzzahlen aus dem Jahre 2006:
•      Total Personalkosten               CHF 38,9 Mio.
•      Total Sachkosten                   CHF 14,9 Mio.
•      Total Betriebskosten               CHF 53,8 Mio.

•      Total Patientenertrag              CHF 34,8 Mio.
•      Total Ertrag öffentl. Hand CHF 17,2 Mio.
•      Total übriger Ertrag               CHF 1,8 Mio.
•      Total Betriebsertrag               CHF 53,8 Mio.

•      Betriebsergebnis                  + CHF     51 407

Das wurde erreicht:
Mit der Ausrichtung des Finanz- und Rechnungswesens auf die Branchenlösung REKOLE von
H+ (Spitäler der Schweiz) sowie der Installation einer professionellen Codierung ist das Spital
für aktuelle und künftige Abgeltungsmodelle (z.B. DRG = Diagnostis Related Groups) bestens
gerüstet.

Das ist geplant:
Eine weitere Vertiefung der Leistungs- und Kostenrechnung in Koordination mit dem Manage-
mentinformationssystem soll die Aktualität und die Transparenz der Betriebszahlen im Hinblick
auf die Controllingdaten z.H. des Managements weiter steigern.

Im Vergleich                      2003               2007
Umsatz CHF                49,8 Mio.              53,8 Mio.
Ergebnis CHF             + 0,4 Mio.          + 0,05 Mio.

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9. Management der Risiken

Im Jahre 2005 wurde am Spital Zofingen ein CIRS (Critical Incident Reporting System) einge-
führt. Durch das systematische Erfassen und Melden von kritischen Ereignissen aller Art konnte
eine Sicherheitskultur aufgebaut werden, wo Fehler identifiziert und Ursachen abgeklärt werden.
Die Erfahrungen mit diesem anonymen und freiwilligen Meldesystem sind sehr gut. Das Prinzip
liegt darin, nicht nach Schuldigen zu suchen, sondern Fehlerketten zu analysieren und zu beein-
flussen.

Ebenfalls im Jahre 2005 wurde das ärztliche Risk Management neu strukturiert und der Prozess
zum Vorgehen bei möglichen Schadenfällen festgelegt.

Das wurde erreicht:
Die Einführung des CIRS bringt eine verbesserte Kultur im Umgang mit Fehlern. Dadurch kann
eine spürbare Optimierung interner interdisziplinärer Prozesse erreicht werden (Lernen aufgrund
der Praxis).

Das ist geplant:
Einführung eines neuen Systems für die Patientenaufklärung.

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10. Soziale Verantwortung des Spitals

10.1 Grundhaltung

Als regionales Gesundheitszentrum und mit der Zuständigkeit für die Sicherstellung der medizi-
nischen Grundversorgung in der Region ist eine soziale Verantwortung des Unternehmens be-
reits eng mit dem Leistungsauftrag verknüpft.

Die Wahrnehmung der sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gehört zu einem
tragenden Element in der Unternehmensphilosophie und ist entsprechend im Unternehmens-
leitbild verankert. Getragen wird diese Ausrichtung von der Überzeugung der Spitalführung,
dass die Wahrnehmung der sozialen Dimension sowie die Kommunikation der sozialen Leistun-
gen für den guten Ruf des Spitales, das Vertrauen der Bevölkerung und das ökonomische Ge-
deihen heute und in Zukunft von ausschlaggebender Bedeutung sein werden.

10.2 Mehrwert

Wurden soziale Leistungen in der Vergangenheit mit Mehrkosten für eine Unternehmung in
Verbindung gebracht, zeigen betriebswirtschaftliche Überlegungen mehr und mehr, dass sich
soziale Leistungen auszahlen. Dieser Mehrwert ist oft nicht sofort in der Bilanz ersichtlich. Um
diesen zu erfassen, engagiert sich das Spital Zofingen seit Jahren pioniermässig für die Thema-
tik «Sozialmanagement» und ist zurzeit daran, ein strukturiertes Sozialmanagementsystem auf-
zubauen und umzusetzen.

Als Basis dafür wurde in einem Workshop mit einer Delegation des Verwaltungsrates und dem
CEO die Bedeutung, der aktuelle Status und die künftige Ausrichtung des Spitales im Hinblick
auf die soziale Dimension besprochen und festgelegt.

Die genehmigte Sozialstrategie des Spitales umfasst nachfolgende Ziele und Schwerpunkte:
•      Das Spital nimmt seine soziale Verantwortung als Service-public-Unternehmen ernst.
•      Es erfasst die sozialen Erwartungen und erfüllt sie gezielt.
•      Das Spital integriert die soziale Verantwortung systematisch in Prozesse und Strukturen.
•      Das Spital lebt die soziale Verantwortung fortschrittlich und innovativ.
•      Das Spital kommuniziert aktiv zur sozialen Verantwortung.
•      Das Spital schafft so zusätzlichen Wert und Werte für seine Patienten, für die Zuweiser,
       für die Mitarbeitenden und die Region. Es sichert damit sein Weiterbestehen.

In Zusammenarbeit mit einem externen Partner wird die Nachhaltigkeit als Unternehmensstra-
tegie, basierend auf den Elementen Ethik, Soziales, Ökologie und Ökonomie, weiterentwickelt.
Damit wird das Ziel verfolgt, die Wirtschaftlichkeit und die Existenz des Spitals durch glaubwür-
dig gelebte Nachhaltigkeit, eine gute Reputation sowie die Wirtschaftlichkeit und damit den Er-
halt des Spitals langfristig zu sichern.

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Das wurde erreicht:
•      Es wurde eine Sozialstrategie erarbeitet.
•      Die soziale Dimension und die Nachhaltigkeit sind fest in die Unternehmensstrategie ein-
       gebaut. Deren Eckpfeiler sind Soziales, Ökologie, Ökonomie und Ethik. Die bestehenden
       Werte und somit den Unternehmenswert des Spitales wollen wir erhalten und steigern.
•      Die Wahrnehmung des Spitals als sozial handelnder Betrieb konnte verstärkt werden
       (Ergebnis aus einem Workshop 2006 mit diversen Anspruchsgruppen).
•      Der Name Spital Zofingen wurde durch Mitarbeit in Forschungsprojekten, zahlreiche Pub-
       likationen, Medienberichte sowie Referate in Bezug auf Nachhaltigkeit und Soziales in
       einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen.
•      Mit dem Engagement im sozialen Bereich kann sich das Spital gegenüber Mitbewerbern
       in der Branche differenzieren.
•      Durch die Präsenz des Spitales im nationalen Gesundheitsumfeld erfährt die regionale
       Bevölkerung von «aussen» über «ihr» Spital.
•      Das Spital Zofingen figurierte in einer schweizweiten Umfrage der Firma Comparis in der
       Gruppe der acht Betriebe, welche signifikant über dem Durchschnitt aller 53 befragten
       Spitäler liegen. Die Umfrage umfasste 19 Fragen mit den Schwerpunkten
       • Funktionalität der Organisation
       • Respekt gegenüber den Patientinnen und Patienten
       Diese nationale Befragung fand ein breites Echo in der ganzen Schweiz und brachte dem
       Spital einen deutlichen Reputationsgewinn. Das Ergebnis zeigt, dass das schweizerische
       Gesundheitswesen auch in Zukunft auf die kleineren Spitäler angewiesen ist, wenn diese
       sich – wie das Spital Zofingen – auf ihre Stärken konzentrieren (Übersicht Betrieb, Indivi-
       dualität und Respekt gegenüber seinen Patientinnen und Patienten, Integration von Wer-
       ten der nachhaltigen sozialen Dimension in die tägliche Arbeit).

Das ist geplant:
In Zusammenarbeit mit einem externen Partner soll die Nachhaltigkeit als Unternehmensstrate-
gie weiter gefestigt werden und in die Prozesse und Abläufe im Spital einfliessen. Für die ent-
sprechenden Aktivitäten wird jährlich eine Aktivitätenliste mit Budget erstellt. 2007 findet je ein
Workshop mit der Personalkommission sowie mit dem Verwaltungsrat statt.

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10.3 Managementsysteme – Zertifizierungen

Zurzeit wird ein umfassendes Qualitätsmanagement nach den Grundsätzen von EFQM auf-
gebaut.

Der Rettungsdienst unseres Spitales wurde 2006 als eine der ersten Institutionen in unserem
Kanton mit der IVR-Anerkennung ausgezeichnet.

Das Spital Zofingen erwarb 2006 die UNICEF-Auszeichnung Baby-Friendly Hospital.

Das Spital erhielt 2006 neben den Organisationen WEF (World Economic Forum) und der Zerti-
fizierungsgesellschaft SQS als erster Betrieb im Gesundheitswesen das Soziallabel SSW (Stif-
tung für sozialverantwortliche Wirtschaft). Dieses Label wird an Firmen vergeben, welche die
Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen.

Mit der Eingabe eines Projektes zum Thema «Mensch und Arbeit» erhielt das Spital den Sozial-
preis 2006 der Aargauer Landeskirchen. Die überdurchschnittlich hohe Anzahl von Lehr- und
Ausbildungsstellen, das permanente Angebot von Stellen für handicapierte Menschen sowie
das pilotmässige Engagement des Spitals für die soziale Dimension haben die Jury bewogen,
diesen Preis dem Spital Zofingen zuzusprechen.

Das wurde erreicht:
Mit der Neustrukturierung des Spitales wurde vom CEO eine Stabsstelle Direktion geschaffen,
welche u.a. den Auftrag hat zur Führung und Koordination des Qualitätsmanagements im Ge-
samtspital. Mit der Erarbeitung eines umfassenden Qualitätsmanagements wurde die Stabsstel-
le Direktion beauftragt. Mit der Firma Valde GmbH wurde ein Zusammenarbeitsvertrag mit
einem kompetenten Nachhaltigkeitspartner abgeschlossen.

Das ist geplant:
Rezertifizierung des SSW-Soziallabels durch die Zertifizierungsgesellschaft SQS.

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11. Die Anspruchsgruppen des Spitals

Die Anspruchsgruppen unseres Spitals sind:

Kunden                                Patienten, Versicherer, Zuweiser, Ärzteverband
                                      Bezirk Zofingen, niedergelassene Ärzte

Mitarbeitende                         Vertretung: Personalkommission

Finanzierer                           Öffentliche Hand (Kanton/Gemeinden), Versicherer, Kunden,
                                      Aktionäre (Verein Spital Zofingen), Bankinstitute

Branchenorganisationen                VAKA (Vereinigung Aarg. Krankenhäuser),
                                      H+ ; Die Spitäler der Schweiz

Öffentliche Verwaltung                Departement Gesundheit und Soziales Kanton Aargau

Politik                               Grossräte aus der Region, Koord. Sanitätsdienst (KSD),
                                      Standortgemeinde / Gemeinden im Einzugsgebiet

Gesellschaft                          Regionalverband Wiggertal-Suhrental, Standortmarketing

Lieferanten                           Handels- und Industrieverein Zofingen,
                                      Gewerbeverein Zofingen

Medien                                Zofinger Tagblatt, Aargauer Zeitung, Wiggertaler, Allg. Anzeiger,
                                      Wynentaler Blatt, Landanzeiger, Radio Argovia, Radio 32,
                                      Regionaljournal AG/SO Radio DRS, Tele M1, Regiolive

Partnerorganisationen/                Spitex, Behinderteninstitutionen, Pflegeheime,
Regionales Netzwerk                   Samaritervereine, Polizei
Gesundheit/Soziales

Das wurde erreicht:
2006 fand ein Workshop mit wichtigen Anspruchsgruppen statt. Unter breiter Beteiligung und ei-
nem intensiven Gedankenaustausch wurden Erwartungen ans Spital ausführlich diskutiert. Die
Erkenntnisse fliessen nun in die Weiterentwicklung ein.

Das ist geplant:
Die Übersicht über die Anspruchsgruppen wird laufend weiter ausgebaut und aktualisiert. Be-
deutung und Erwartungen der einzelnen Anspruchsgruppen werden detailliert erfasst und der
laufende Handlungsbedarf sowie die daraus erwarteten Wirkungen für das Spital definiert und
erfasst.

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12. Die Anspruchsgruppe «Mitarbeitende»
Zur wichtigsten Voraussetzung für die Erbringung von qualitativ hochstehenden und zeitgemäs-
sen Dienstleistungen eines Spitales gehören gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende.
Aufgrund dieser Tatsache ist im Leitbild des Unternehmens dem Thema «Spital Zofingen als
Arbeitgeber» ein Abschnitt gewidmet.

Das Unternehmen verpflichtet sich, zeitgemässe Anstellungsbedingungen anzubieten, eine
ausgeprägte Ausbildungspolitik sowie Personalentwicklungsmassnahmen zu fördern. Die ge-
genseitige Wertschätzung und ein gutes Arbeitsklima hat eine hohe Bedeutung. Gesundheits-
schutz und Arbeitssicherheit werden in allen Prozessen und Aktivitäten nach Möglichkeit beach-
tet. Zudem führt das Spital seit 2006 ein aktives Gesundheitsmanagement.

Das Engagement im Personalbereich ist ein wichtiger Beitrag, damit das Spital Zofingen als
moderner und sozialer Betrieb wahrgenommen wird. Dadurch wird das Vertrauen der Bevölke-
rung in das Spital und gleichzeitig dessen Verankerung und die Reputation in der Region ge-
stärkt. Patientinnen und Patienten verlangen qualitativ hochstehende und zeitgemässe Behand-
lungs- und Pflegeleistungen. Dabei gehören zwischenmenschliche, soziale und ethische Aspek-
te zwischen Personal und Patientinnen/Patienten ebenfalls zu den wichtigen Faktoren (diese
Aussage wird durch Rückmeldungen von Patientenumfragen bestätigten). Diese können aber
nur durch zufriedenes und motiviertes Personal erbracht werden.

Die zurzeit laufenden Diskussionen über Kostenoptimierungen im Gesundheits- und insbeson-
dere im Spitalbereich bilden eine besondere Herausforderung für die Spitalführung. Als Betrieb
mit einem öffentlichen Leistungsauftrag spielen bei der Preispolitik planwirtschaftliche Elemente
mit. Das bringt es mit sich, dass Kostensteigerungen – welche zum grossen Teil aufgrund ex-
terner Faktoren erwachsen – nur sehr bedingt und mit grosser zeitlicher Verzögerung in die Ta-
rifgestaltung einfliessen und nicht an die Leistungsempfänger weiterbelastet werden können,
wie dies bei gewissen anderen Branchen – sofern es der Markt zulässt – der Fall ist. Dies hat
zur Folge, dass die an sich schon sehr beschränkt zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel
noch knapper werden und die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit von öffentlichen Spitälern zu-
nehmend schwieriger wird. Bei einem Anteil der Personalkosten von über 70% an den Gesamt-
kosten bildet diese Entwicklung im Hinblick auf die Rekrutierung und Erhaltung von qualifizier-
tem Personal eine besondere Herausforderung.

Forschungen zur öffentlichen Gesundheit im Zusammenhang mit sozialem Status und Gesund-
heit sowie Veränderungen der Alterstruktur der Schweizer Bevölkerung zeigen: Für Unterneh-
men wird es immer wichtiger, sich im Interesse ihres guten Rufs für die Wahrnehmung der sozi-
alen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu engagieren.

Das wurde erreicht:
Einführung eines Gesundheitsmanagements (Absenzenmanagement)
Erweiterung des Personalparkplatzes

Das ist geplant:
Vorbereitungsseminar auf den Ruhestand (Ziel: ab 2008)
Weitere Mitarbeiterbefragung (2007)
Einführung eines einheitlichen Qualifikationssystems für Mitarbeitende

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Wichtige Kennzahlen
                                                         2003              2006

Fluktuation (%)                                            10                     10    (+/– 0%)
Ausfalltage Berufsunfälle (%)                            0,05                 0,02          ( – )*
Ausfalltage Krankheit (%)                                 3,4                     5,4       (+ )*
Anzahl Mitarbeitende                                      522                     546      (+5%)
Anzahl belegte Stellen                                 400                 418,64         (+5%)
davon Lehrstellen/Praktika                              60                  68,96        (+13%)
Frauenanteil Mitarbeitende                          82,9 %                 82,2%             (–)
Ausgaben Aus-/Weiterbildung (CHF)               1 162 000              1 275 000         (+10%)
Ausgaben pro Mitarbeiter (CHF)                           2226                2335          (+3%)

* Mit dem neuen Gesundheitsmanagement können die Gründe für Ausfalltage differenziert er-
fasst und entsprechende Massnahmen gezielt eingeleitet werden.

12.1 Beschäftigungsentwicklung

Personalbestand am 31. Dezember 2006 (Gesamtbetrieb)
Total Mitarbeitende                                                               546
Davon
•       weiblich                                                                  449   (82,2 %)
•       Ausländer                                                                 95    (17,4 %)
•       in Ausbildung                                                             61    (11,2 %)

Der Frauenanteil im oberen und mittleren Kader liegt bei rund zwei Dritteln.

Durchschnittlicher Stellenbestand im Jahre 2006 (Gesamtbetrieb)
Total                                                                      418,64
Davon in Ausbildung/Praktikum                                               68,96       (16,4 %)

Anteil Stellenbestand der einzelnen Berufsgruppen (exkl. Personen in Ausbildung)
•       Ärzte (exkl. Beleg-/Konsiliarärzte)                                 30,18        (8,6 %)
•       Pflegepersonal                                                     144,47       (41,3 %)
•       Medizinische Fachbereiche                                          101,79       (29,1 %)
•       Verwaltung / übrige Zentrale Dienste                                24,66        (7,1 %)
        (inkl. Kinderkrippe)
•       Ökonomie-, Haus- und interner Transportdienst                       40,20       ( 11,5 %)
•       Technik und Sicherheit                                                8,38       (2,4 %)

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Beschäftigte in Ausbildung (inkl. Praktikanten) Anteil Stellenbestand der einzelnen
Berufsgruppen
•      Ärzte                                                                 7,00
•      Pflegepersonal                                                      39,75
•      Medizinische Fachbereiche                                             9,11
•      Verwaltung / übrige Zentrale Dienste                                  4,86
•      Verpflegung/Hauswirtschaft                                            8,24

Das Spital Zofingen bietet laufend zwischen 5 und 10 Sozialstellen für behinderte und benach-
teiligte Personen an. Das Spital ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Region Zofingen.
Dank überdurchschnittlich vielen Ausbildungsstellen ermöglicht das Spital rund 65 Jugendlichen
eine Berufslehre, eine Zusatzausbildung oder ein Praktikum zu absolvieren.

12.2 Beziehung zwischen Management und Mitarbeitenden

Mit einer Umfrage im Jahre 2005 wurden die Mitarbeitenden über ihre Meinung zum Arbeitgeber
Spital Zofingen befragt. Mit einem Rücklauf von 349 Fragebogen nahmen 66,1 % der befragten
Personen die Gelegenheit wahr, ihr Meinung zu äussern. Die Fragenbereiche wurden in neun
Themen unterteilt:

1.     Klima, Vertrauen, Zusammenarbeit
2.     Vorgesetzte, Unterstützung, Motivation,
       Kompetenz
3.     Arbeitsabläufe, Arbeitsmittel
4.     Information, Schulung
5.     Dienstplan, Ferien, Urlaub
6.     Lohn, Versicherungswesen
7.     Dienstkleider
8.     Verpflegung, Unterkunft, Erreichbarkeit
9.     Kunden des Betriebes

Die Auswertung ergab einen Gesamtdurchschnitt von 70,8 % von sehr guten bzw. guten Bewer-
tungen. Im Gesamtvergleich von Betrieben, welche ihre Umfrage mit demselben Instrument
messen, ist dieser Wert leicht überdurchschnittlich.

Die höchsten positiven Durchschnittswerte (hervorragend/ausgezeichnet) waren in den Fragen-
bereichen Vorgesetzte (Vertrauen, Sachkenntnisse, Führungskompetenz, Unterstützung) sowie
Zusammenarbeit in der Abteilung (sicher und gut aufgehoben, tägliche Motivation zur Arbeit,
Bewältigung der täglichen Arbeit, Berücksichtigung Wünsche Dienstplanung / Ferienplanung /
unbezahlter Urlaub, bedürfnisgerechte Arbeitszeit, Information über die Versicherungen, Menü-
angebot Cafeteria, Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung im Intranet, Hauszeitung) fest-
zustellen.

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Als mittelmässig bis zufriedenstellend wurden die Themen Zufriedenheit mit Zulagen, Dienst-
kleidern sowie Parkplatzangebot bewertet.

Die Umfrage wurde gleichzeitig in allen ASA-Partnerspitälern (Kreisspital Muri, Gesundheits-
zentrum Fricktal, Spital Zofingen) durchgeführt. Es ergaben sich zwischen diesen Häusern keine
grundlegenden Abweichungen. Eine Arbeitsgruppe aller drei Unternehmen analysierte die Er-
gebnisse und ortete die Themen
•      Interdisziplinäre Zusammenarbeit
•      Motivation
•      Vorschlagswesen
als Handlungsfelder für gezielte Massnahmen.

12.3 Gesundheit und Sicherheit
Im Rahmen der Branchenlösung EKAS H+ (Eidg. Kommission für Arbeitssicherheit) wurde von
der Geschäftsleitung eine Arbeitsgruppe EKAS gebildet. Diese setzt sich wie folgt zusammen:
•      Paul Geiser, MPH (Koordination)
•      Markus Wenger, Stv. Leiter Technik + Sicherheit / Sicherheitskoordinator
•      Caroline Striebel, Vorsitzende der Personalkommission
•      Manuela Friedli, Qualitätsverantwortliche Pflege

Schwerpunkte sind das Erarbeiten und Umsetzen eines Sicherheitkonzeptes sowie die Durch-
führung der EKAS-Jahreskampagnen.

Die Kampagne 2006 thematisierte Arbeit und Bewegung. Sie wurde in drei Schulungen an die
Mitarbeitenden weitervermittelt. 2006 wurde ein gezieltes Gesundheitsmanagement eingeführt.
Dank diesem ist die Spitalleitung über die Probleme besser informiert und kann Massnahmen im
Interesse von Patienten und Mitarbeitenden ergreifen.

Das wurde erreicht:
•      Eine Arbeitsgruppe EKAS (Arbeitssicherheit) wurde gebildet.
•      Die Jahreskampagne «Arbeit» und «Bewegung» der Branchenlösung Arbeitssicherheit H+
       wurde unter grosser Beteiligung des Personals durchgeführt.
•      Ein Gesundheitsmanagement wurde eingeführt.

Das ist geplant:
•      Die Auditierung im Rahmen von EKAS wird voraussichtlich im Herbst 2007 erfolgen.
•      Die Jahreskampagne EKAS 2007 zum Thema «Stress und Burn-out» soll im Herbst 2007
       durchgeführt werden. Es sind Informationsveranstaltungen und Schulungen für das Per-
       sonal vorgesehen.
•      Die aus der Gefahrenermittlung und der Jahreskampagne 2006 ermittelten Risikopunkte
       werden z.H. der Geschäftsleitung aufgelistet und nach Möglichkeit behoben.

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12.4 Aus- und Weiterbildung, Gemeinschaftsförderung
Die Anzahl Aus- und Weiterbildungsstellen war auch 2006 im Vergleich zu anderen Spitälern
überdurchschnittlich. Wir hoffen, dass uns die Geldgeber auch in Zukunft den notwendigen
finanziellen Freiraum gewähren können, damit dieses Engagement im Interesse des Betriebes
und der Gesellschaft weitergeführt werden kann.

Rund jeder sechste Mitarbeitende ist ein Mitarbeiter in Ausbildung. Aus- und Weiterbildungs-
möglichkeiten bestehen in allen fünf Departementen mit einem zugeteilten Weiterbildungsbud-
get und einem separaten Weiterbildungsfonds, für den alle Mitarbeitenden einen Antrag stellen
können. Es bestehen auch zahlreiche interne Weiterbildungsmöglichkeiten wie z.B. Kommuni-
kationsschulung, Kinästhetik oder z.B. die Jahreskampagnen EKAS.

Es bestehen in allen Berufskategorien, welche am Spital im Einsatz sind, Schnuppermöglichkei-
ten. Die grosse Nachfrage nach Schnuppermöglichkeiten zeigt, dass in der Region ein aktuelles
Bedürfnis dafür besteht.

Für die Angestellten organisiert eine Arbeitsgruppe ein breites Angebot an Personalaktivitäten
(gesellige Veranstaltungen, informative Betriebsbesichtigungen, sportliche Anlässe). Das Spital
beteiligt sich jeweils bei Bedarf an der Finanzierung.

Das wurde erreicht:
•      Mit einem überdurchschnittlichen Engagement im Bereich Aus-/Weiterbildungen wird ei-
       nerseits der Ruf des Spitales als gefragter Arbeitgeber und andererseits die Wahrneh-
       mung der nachhaltigen gesellschaftlichen Verantwortung gestärkt.
•      Lernende Mitarbeiter bringen den Teams im Spital eine zusätzliche Herausforderung im
       Hinblick auf die aktuelle und künftige hohe Qualität der Spitalleistungen.
•      Die Integration zum Teil pilotmässiger neuer Ausbildungsmodelle und neuer Berufe (z.B.
       Fachangestellte Gesundheit, Hauswirtschafterin) dokumentiert auch im Ausbildungsbe-
       reich ein fortschrittliches und zukunftsgerichtetes Handeln des Spitales.

Das ist geplant:
•      Das Engagement im Aus- und Weiterbildungsbereich soll weitergeführt und gefördert wer-
       den. Das Spital hofft, dass die Finanzierer (Kantone und Versicherer) auch künftig den
       notwendigen finanziellen Freiraum für dieses grosse Engagement gewähren.

12.5 Familienfreundliche Arbeitsbedingungen

Mit der eigenen Kinderkrippe fördert das Spital die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie. Das
finanzielle Engagement des Betriebes als Arbeitgeber belief sich 2006 auf ca. CHF 150 000.–

Das Spital Zofingen gewährt den Mitarbeitenden vor der Geburt zwei zusätzliche Schwanger-
schaftswochen zum gesetzlich vorgeschriebenen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen.

Bei kranken Kindern sind Kurzabwesenheiten von Angestellten möglich.

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12.6 Integration von Personen mit Handicap

Das Angebot von Stellen für behinderte Personen wurde auch 2006 aufrechterhalten. Dieses
Engagement war zentral für den Gewinn des Sozialpreises 2006 der Aargauer Landeskirchen
durch das Spital Zofingen.

Das wurde erreicht:
Es werden permanent 5–10 Sozialstellen für behinderte Menschen angeboten. Diese werden
nach Möglichkeit gefördert. Dabei konnten oft erfreuliche Fortschritte diese Mitarbeitenden im
persönlichen und beruflichen Umfeld beobachtet werden.

Das ist geplant:
•      Das Angebot an Sozialstellen aufrechterhalten und nach Möglichkeit erweitern (mögliche
       weitere Angebote im Betrieb überprüfen).
•      Es wird geprüft, ob mit einem Partnerbetrieb befristete begleitete Austauschstellen ange-
       boten werden können.

12.7 Zusammenarbeit mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen

Die direkte Zusammenarbeit mit Arbeitgeber- und
Arbeitnehmerorganisationen war nicht nötig.
Externe Interventionen bezüglich Umsetzung der
gesetzlichen Arbeitsbestimmungen. Es kann davon
ausgegangen werden, dass das Spital seine
Pflichten erfüllt. Es besteht eine funktionierende
Personalkommission mit vier Wahlkreisen. Jährlich
findet ein Gedankenaustausch mit der
Geschäftsleitung statt. Die Kommission ist über
Veränderungsprozesse bezüglich Personal in-
formiert und teilweise darin involviert.

Das wurde erreicht:
Seit 2003 gab es keine Problemfälle mit
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen.

Das ist geplant:
Weiterhin ein offenes Ohr und ein gutes
Einvernehmen gegenüber den Arbeitgeber- und
Arbeitnehmerorganisationen zu pflegen.

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13. Die Anspruchsgruppe «Patienten/Bevölkerung»

13.1 Zufriedenheit der Patienten

Seit dem Jahr 2006 beteiligt sich das Spital Zofingen im Rahmen der Argovia Spitalallianz ASA
gemeinsam mit dem Gesundheitszentrum Fricktal (Spitäler Rheinfelden und Laufenburg) und
dem Kreisspital für das Freiamt in Muri AG an einer permanenten Patientenumfrage. Die Aus-
wertung erfolgt vierteljährlich z.H. der Geschäftsleitung. Auch die Mitarbeitenden werden perio-
disch darüber informiert.

Das wurde erreicht:
•      Schulungen diverser Personalgruppen mit direktem Patientenbezug, z.B. Pflege, Emp-
       fangsdienst, Restaurant, Ärzte
•      Gezielte und faire Feedbacks an Betroffene bei Schwachstellen

Das ist geplant:
•      Einführung Fallmanagement
•      Im Frühjahr/Sommer 2007 wird eine vertiefte Patientenbefragung in Zusammenarbeit mit
       dem Verein Outcome durchgeführt
•      Prozessoptimierungen im ambulanten Bereich (z.B. Notfall, Sprechstunden, Radiologie)

13.2 Information von Patienten und Bevölkerung
Das Spital hat ein Kommunikationskonzept, die Stabsstelle Kommunikation setzt es um. Sie
wird durch eine externe Fachperson unterstützt. Es ist das Ziel, aktiver, gezielter und regelmäs-
siger zu informieren.

Das wurde erreicht:
•      Das neue Magazin «Treffpunkt» wurde als neue Informationsplattform für Schwerpunkt-
       themen und allgemeine Mitteilungen entwickelt. Alle Haushalte in der engeren Region
       erhalten es. Der «Treffpunkt» wurde 2006 anlässlich einer Babywoche erstmals lanciert.
•      Im Rahmen des Kommunikationskonzeptes werden die Dienstleistungen des Spitales auf
       einheitlich gestalteten Flyern (im Rahmen der Corporate Identity) in der Eingangshalle
       aufgelegt. Diese sowie weitere Informationen über das Spital werden auf der Homepage
       im Internet veröffentlicht.
•      Seit 2005 finden im Spital regelmässig Publikumsvorträge zu allgemeinen medizinischen
       Themen statt.
•      Vereine, Gruppen, Schulen melden sich in zunehmendem Masse für Spitalführungen an.
       Diese Anlässe werden vom Spital gefördert, da sie eine gute Plattform für Informationen
       an Ort und Stelle bilden.
•      Die Dienstleistungen des Caterings werden zunehmend in Anspruch genommen.
•      Die Gastronomie des Spitals erhält damit die Gelegenheit, sich einer breiteren Öffentlich-
       keit zu präsentieren und damit den guten Ruf des Spitals zu fördern.

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Das ist geplant:
•      Die Anstrengungen zur Information von Patienten und Bevölkerung über das
       Dienstleistungangebot des Spitals werden gezielt verstärkt.

13.3 Sicherheit der Kundendaten

Schutz und Sicherheit von Daten ist zentral für das Spital Zofingen und das Vertrauen von
Patienten und zuweisenden Ärzten. Mängel im Datenschutz können das Vertrauen in ein Spital
erschüttern und unter Umständen dessen Existenz bedrohen.

Der Datenschutz ist Teil des Qualitätsmanagements des Spitals. Zusätzlich wird noch auf das
Know-how eines externen IT-Dienstleisters zugegriffen.

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