Feu e r - AUSGABE - Seniorenstiftung Prenzlauer Berg
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s t He r b r Feu e Generationswechsel im Stiftungsvorstand Verabschiedung S. 8-9 Kleine Riesen zu Besuch S. 53 Clownsprechstunde S. 32-34 78. AUSGABE AUGUST/SEPTEMBER 2020
Geborgen in guten Händen HERBST FEUER Inhaltsverzeichnis Vorwort.......................................................................................................................... 3 NEUES AUS DER STIFTUNG Niedersächsischer Weltenbummler komplettiert den Stiftungsvorstand............... 4 Kurzvorstellungen der Vorstandsmitglieder...............................................................7 Verabschiedung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden....................................... 8 Danke zum Abschied.................................................................................................10 AUS DER REDAKTION „Teilhabe am Leben ermöglichen“.............................................................................11 Abschied mit großem Dank.......................................................................................16 VORGESTELLT Rassismus habe ich persönlich in der Stiftung noch nicht erlebt......................... 20 10 Fragen an... Carolin Manthe................................................................................ 22 JAHRESZEITLICHES Ein besonderes Gartenkonzert..................................................................................30 Drei Paar rote Schuhe................................................................................................ 31 „Das Recht, zu lachen und spielen“..........................................................................32 Wiedersehensfreude auf Abstand..............................................................................34 Klassik in der Sommerfrische................................................................................... 35 Ausflug in die Kleingartenanlagen Bornholm..........................................................36 REISENOTIZEN Im Hinterland der Ostsee..........................................................................................38 AUS DER REDAKTION Das Gold der Ostsee.................................................................................................. 40 Rätsel.......................................................................................................................... 46 Des Rätsels Lösung.................................................................................................... 46 AUS DEM LEBEN DER STIFTUNG Das Geheimnis eines langen Lebens....................................................................... 48 1000 Kraniche gegen das Corona-Virus...................................................................50 Neues aus dem Tierhaus............................................................................................ 51 Corona-Schmunzelecke............................................................................................. 51 Auszeit von der Corona-Isolation…...........................................................................52 Kleine Riesen mit Abstand vor Ort…......................................................................... 53 DANKSAGUNGEN UND NACHRUFE Abschiedsworte an unser Teammitglied Burkhard Lemke......................................59 Impressum..................................................................................................................59
HERBST Geborgen in guten Händen FEUER 3 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, Wilfried Brexel hat sich Neben mir vervollständigen nun in seinen wohlver- noch zwei weitere Kollegen dienten Ruhestand verab- unseren Stiftungsvorstand: schiedet und ich habe zum Philipp Kramp ist bereits 1. August 2020 seine Nach- langjährig im Unternehmen folge angetreten. Seit An- und unterstützt seit April fang 2018 bin ich für die unsere Vorstandsarbeit. Leif Stiftung als Vorstandsmit- Rothermund ist zum 1. Au- glied tätig. Die Entschei- gust 2020 neu hinzugekom- dung, in die Seniorenstif- men und wird Ihnen in die- tung Prenzlauer Berg zu ser Ausgabe näher vorge- kommen, habe ich bis heute trotz man- stellt. Unser Ziel ist es, gemeinsam im cher Höhen und Tiefen, die es wie Team mit allen Mitarbeitenden, für un- überall natürlich auch in der Stiftung sere Seniorinnen und Senioren die ak- gibt, nie bereut. tuellen und bevorstehenden Herausfor- Dass der Stabswechsel im Vorstand derungen bestmöglich zu meistern. ausgerechnet in so eine wilde Zeit Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, fällt, war nicht absehbar und es ist be- mich bei allen Beschäftigten für ihre reits jetzt klar: die Herausforderungen tatkräftige Arbeit und Unterstützung werden nicht weniger. Ob Pandemien, sowie bei allen Bewohnerinnen und (Fach-)Kräftegewinnung, eine komplett Bewohnern für viele spannende Begeg- veränderte Ausbildungsform u.v.m. – nungen in den letzten beiden Jahren, es werden sich unweigerlich Dinge ver- die ich hier nun im Unternehmen als ändern, ob wir das wollen oder nicht. Vorstand tätig bin, zu bedanken. Das Insbesondere jetzt zu „Corona-Zeiten“ Funktionieren unserer vier Pflegeein- ist vieles auch noch unklar und unvor- richtungen ist ihrer Leistung zu ver- hersehbar. Außergewöhnliche Zeiten danken und das gilt nicht nur für die erfordern manch flexible und vielleicht aktuell außergewöhnliche Krisenzeit! auch ungewöhnliche Entscheidungen. Ich wünsche Ihnen allen trotz der Wid- Die Zeiten sind schnelllebiger gewor- rigkeiten einen schönen Restsommer den und es bedarf jeder Menge An- und vor allem viel Gesundheit. strengung, mit den Anforderungen Ihre Heidrun Kiem und dem geforderten Tempo Schritt zu halten. Doch gemeinsam sind wir stark! Vorstandsvorsitzende
Geborgen in guten Händen HERBST 4 FEUER Neues aus der Stiftung Niedersächsischer Weltenbummler mit Kleingarten komplettiert den Stiftungsvorstand Herzlich Willkommen Leif Rothermund in der Seniorenstiftung ontinuität und Veränderung au- Auf seine neuen Aufgaben als Vor- K thentisch und mit einer Por- standsmitglied und Einrichtungsleiter tion Humor zu kombinieren, das ist der Gürtelstraße 32 freut er sich sehr. das Ziel unseres neuen Vorstandsmit- Sein Anspruch an sich und seine Ar- glieds Leif Rothermund. Der Diplom- beit: Authentizität. „Ich hoffe, dass wird Gesundheitsökonom hat am 1. August mir in beiden Rollen möglich sein.“ seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied Falsche Versprechungen möchte er auf sowie als Einrichtungsleiter der Gürtel- keinen Fall machen. In der gleichzei- straße 32 aufgenommen. Dabei zieht tigen Ausübung der Positionen Vor- er bereits nach wenigen Tagen ein po- standsmitglied und Einrichtungsleiter sitives Resümee: Die Stiftung mit ih- sieht er ein spannendes Experiment, ren vier vollstationären Einrichtungen das es bisher so in der Stiftung noch ist bestens im Kiez verankert, das ge- nicht gab. Nunmehr verantwortet jedes samte Stiftungsteam ist hoch motiviert Vorstandsmitglied auch eine Einrich- und bringt sich intensiv ein. tung der Stiftung. Eine große organi- „Ich bin sehr herzlich von allen Mitar- satorische und vor allem auch zeitliche beitenden aufgenommen worden“, er- Herausforderung. Dennoch birgt die- kennt das bisher in der Stiftung unbe- se Aufgabenverteilung viele Vorteile, kannte neue Vorstandsmitglied erfreut wie eine engere Vernetzung zu den an. „Die Mitarbeitenden sind vorbe- und zwischen den einzelnen Häusern. haltlos auf mich zugekommen, haben „Alle drei Vorstandsmitglieder werden offen und ehrlich mit mir gesprochen. viel näher an den Geschehnissen dran Das weiß ich sehr zu schätzen. Es ist sein. Wir können so viel besser spüren mir auch sehr wichtig, mit jeder Kol- und verstehen, was an der Basis los ist. legin und mit jedem Kollegen ins Ge- Das ist immens wichtig für unsere stra- spräch zu kommen, sei es die Mitarbei- tegischen Entscheidungen, die wir im tenden in den Wohnbereichen, in der Vorstand fällen. Aber gleichzeitig kön- Küche oder in der Reinigung. Da ken- nen wir diese Entscheidungen dann ne ich keine Grenzen. Ich möchte für auch als Einrichtungsleiter/-innen ver- jeden, seien es Bewohnerin und Be- treten und an unsere Bewohnerinnen wohner oder unsere Mitarbeitenden, und Bewohner sowie Mitarbeitenden Ansprechpartner sein.“ rückkoppeln.“
HERBST Geborgen in guten Händen FEUER 5 Neues aus der Stiftung Der Stiftungsvorstand (v.l.n.r.): Leif Rothermund, Heidrun Kiem und Philipp Kramp Der in Peine, der Perle Niedersach- Die Erfolgsstory der Stiftung weiter- sens, geborene Leif Rothermund ist zuschreiben, die neuen Herausforde- mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in rungen, die auch die Digitalisierung der Pflegebranche ein strategischer mit sich bringt, richtig zu interpretie- Allrounder und unternehmerischer ren sowie die Wachstumspotentiale der Branchenkenner. Als ausgewiesener Stiftung zu erkennen und auszuschöp- Controlling-Experte für ambulante fen, sind die Aufgaben, denen sich der und stationäre Pflege kennt er die He- seit 2006 im Prenzlauer Berg leben- rausforderungen in einer durch de- de neue Vorstand in den nächsten Jah- mografischen Wandel bedingten zu- ren gemeinsam mit dem gesamten nehmenden Diskrepanz zwischen der Stiftungsteam stellen will. „Besonders Zahl der Pflegebedürftigen und der charmant an der Seniorenstiftung ist Zahl der Pflegefachkräfte. Problema- ihr Kiezcharakter. Das ist etwas, was tisch sieht er insbesondere auch die wir in den kommenden Jahren durch seit Jahren steigenden Eigenanteile der die Einführung und Umsetzung neuer Bewohnerinnen und Bewohner, die zu Prozesse und Strukturen noch verstär- immer stärkeren finanziellen Bela- ken können. Hier könnte ich mir z. B. stungen führen. Eine Reform der Pfle- vorstellen, durch die Ergänzung von geversicherung hält er daher für un- ambulanten Versorgungsleistungen in umgänglich. unserem Betreuten Wohnen oder auch
Geborgen in guten Händen HERBST 6 FEUER Neues aus der Stiftung durch den Aufbau einer Tagespflege den sein. Wenn die Arbeit keine Freude die Angebote für unsere Bewohne- mehr bereitet, dann wird die Arbeit auch rinnen und Bewohner sowie insgesamt nicht mehr gut gemacht.“ für die Menschen im Kiez auszubauen. Schließlich trifft die Corona-Krise auch Die Voraussetzungen sind optimal und Leif Rothermund persönlich und ein das sehe ich als ganz wichtigen Punkt großer Wunsch zerplatzt: Seine Leiden- für unsere strategische Weiterentwick- schaft ist das Reisen und Unterwegs- lung in meiner Aufgabe als Vorstand.“ sein in der Welt. So wollte er in diesem Kommunikationsstark, erfahren und Sommer vor dem Stabswechsel eine zielorientiert stellt er sich der Stiftung kleine Auszeit nehmen und mit seinen vor. Dabei ist der geschiedene und al- Kindern Australien erkunden. Drei Jah- leinerziehende Vater von zwei Kindern re hatte er für diesen Traum gearbeitet im Alter von 9 und 12 Jahren dennoch und gespart. Corona hat diesen Plan äußerst reflektiert und bodenständig. leider zunichte gemacht. Doch aufge- Geprägt durch einen familiären Schick- schoben ist nicht aufgehoben. Solan- salsschlag bekam er 2004 auch einen ge erfreut er sich an seinem Kleingar- starken persönlichen Bezug zur Pflege. ten, der ihm und seinen Kindern hin Seine Mutter verunglückte bei einem und wieder die Distanz und Ruhe vom Unfall schwer und blieb viele Jahre trubeligen Großstadtleben und vom pflegebedürftig. „Ich kenne daher so- stressigen Alltagsleben schenkt, die es wohl die Sichtweise des verzweifelten braucht, um Kraft zu tanken. Angehörigen als auch die des zeitwei- „Mit Leif Rothermund haben wir ein lig erschöpften Pflegers. Ich kann mich Vorstandsmitglied mit langjähriger Er- gut in jede Lage hineinversetzen. Es ist fahrung in der Pflegebranche für un- mir darum wichtig, jede Sorge zu ver- sere Stiftung gewonnen, auf dessen stehen und auch ernst zu nehmen, sei Wissen und Kenntnisse wir vertrauen sie noch so klein.“ und von dessen Erfahrungen wir pro- Als bekennender Fan und Workshop-Teil- fitieren werden. Ich freue mich auf die nehmer der „Roten Nasen Deutschland“- Zusammenarbeit und wünsche ihm Clowns versucht er viele Probleme aber und uns gemeinsam viel Erfolg für auch mit Humor zu lösen. Der Unfall die neuen Aufgaben, die auf uns war- seiner heute verstorbenen Mutter hat ihn ten werden“, so Heidrun Kiem, Vor- eines gelehrt: „Ich versuche nicht mehr standsvorsitzende der Seniorenstif- alle Dinge zu ernst zu nehmen, denn tung Prenzlauer Berg. das Leben ist ernst genug. Es ist wichtig, den Spaß nicht zu verlieren. Der Spaß Na dann: Auf gute Zusammenarbeit! muss auch während der Arbeit vorhan- rf
HERBST Geborgen in guten Händen FEUER 7 Neues aus der Stiftung Kurzvorstellungen der Vorstandsmitglieder Heidrun Kiem ist examinierte Krankenschwester, Pflegewissen- schaftlerin (Bachelor of Nursing) und hat einen weiteren Masterabschluss im Bereich Management (M. A.) absolviert. Sie bringt eine Vielzahl von be- ruflichen Erfahrungen in Führungspositionen mit und ist seit März 2018 im Vorstand für die Seni- orenstiftung Prenzlauer Berg tätig. Seit August 2020 hat sie den Vorsitz des Vorstandes übernom- men. Daneben werden ihre Arbeitsschwerpunkte die Bereiche Pflege und Personal sein. Philipp Kramp ist Verwaltungswissenschaftler und war zuvor be- reits sieben Jahre als Grundsatzreferent für die Stif- tung tätig. Seit Oktober 2019 leitete er die Einrich- tungen Gürtelstraße 32 und 32a. Im April 2020 wurde er in den Vorstand berufen. Herr Kramp wird neben der Vorstandstätigkeit auch die Lei- tung der Pflegeeinrichtung Gürtelstraße 32a weiter wahrnehmen. Schwerpunkt seiner Vorstandsarbeit werden u.a. die Bereiche Unternehmenskommuni- kation und Gebäudemanagement sein. Leif Rothermund ist Diplom-Gesundheitsökonom und war zuletzt bei verschiedenen großen Trägern der Altenhilfe im Controlling tätig. Seit Anfang August 2020 ver- vollständigt er den Vorstand der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg. Seine Arbeitsschwerpunkte wer- den insbesondere die Finanzen der Stiftung sein. Herr Rothermund wird zusätzlich die Leitung der Pflegeeinrichtung Gürtelstraße 32 übernehmen.
Geborgen in guten Händen HERBST 8 FEUER Neues aus der Stiftung Verabschiedung des langjährigen Vorstandsvorsitzenden m Rahmen einer kleinen Fei- Rona Tietje (Kuratoriumsvorsitzende), I er, die unter Einhaltung der Ab- Sören Benn (Bezirksbürgermeister), standsregeln und entsprechenden Hy- Marcus Kappler (Betriebsratsvorsit- gienevorschriften der Corona-Verord- zender) oder Hausarchitekt Eckhard nung stattfand, verabschiedeten am Feddersen würdigten bei der kleinen, 30. Juli die Führungskräfte und die aber doch feierlichen Verabschiedung vereinzelt geladenen Gäste nach ins- das Lebenswerk von Wilfried Brexel. gesamt 21 Dienstjahren Herrn Wil- Sie dankten ihm zum Abschied für sein fried Brexel nach seinem 68. Geburts- langjähriges Engagement und wünsch- tag in den wohlverdienten Ruhestand. ten ihm im Namen des gesamten Stif- Langjährige Weggefährten wie Lioba tungsteams für seinen neuen Lebens- Zürn-Kasztantowicz (ehemaliges Ku- abschnitt alles Gute, vor allem Gesund- ratoriums- sowie Vorstandsmitglied), heit und Zufriedenheit. rf
Geborgen in guten Händen HERBST 10 FEUER Dankesworte zum Abschied Liebe Leserin, lieber Leser, nach einundzwanzig Jah- Sie hat sich auch selbst sehr gern einge- ren, vier Monaten und bracht und Kontakte mit Bewohnerinnen siebzehn Tagen als Lei- und Bewohnern gepflegt und sich ehren- ter der Seniorenstiftung amtlich engagiert. Wenn sie mir nicht „den Prenzlauer Berg durfte Rücken freigehalten“ hätte, wie man so ich mich Ende Juli ver- schön sagt, wäre mir manches nicht mög- abschieden und genieße seitdem das Rent- lich gewesen. nerleben gemeinsam mit meiner Ehefrau. Großen Dank möchte ich sagen für die vie- In meiner Zeit in der Seniorenstiftung habe len Briefe und persönlichen Worte auch ich sehr viele liebenswerte Menschen in von Bewohnern, Mietern, Angehörigen der Stiftung und ihrem Umfeld kennen ge- und Nachbarn aus dem Umfeld der Stif- lernt. Ich bin sehr dankbar für die schönen tung. Da vieles davon im Herbstfeuer zu Erlebnisse und die gemeinsamen Erfolge, lesen war und ist, muss ich nichts über die die wir erreichen und feiern konnten. Jahre schreiben, die hinter uns liegen. Mein Dank gilt allen engagierten Mitar- Überwältigt war ich bei den kleinen Ab- beiterinnen und Mitarbeitern, den Mitglie- schiedsfeiern, die unter Pandemie-Bedin- dern des Stiftungskuratoriums, unserem gungen möglich waren, von den Geschen- Architekten, seinen Planern und Bauleu- ken und guten Wünschen zum Abschied, ten, unseren Kooperations- und Geschäfts- die große Mühe und Sorgfalt, die Überra- partnern, dem Kommunalen Arbeitgeber- schungen und die viele Arbeit, die sich die verband, dem Paritätischen Wohlfahrtsver- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit band, dem Qualitätsverbund Netzwerk im gemacht haben. Alter Pankow und allen Menschen, die mir Ich wünsche Ihnen, dass Sie alle gut und un- geholfen haben, meine Aufgabe in der Stif- beschadet durch die Corona-Krise kommen tung zu erfüllen. und eine angenehme Zeit vor sich haben. Bedanken möchte ich mich auch bei den Hier ist unser Lebensmittelpunkt. Deshalb Politikerinnen und Politikern aus dem Be- bin ich sicher, wir sehen uns wieder, beim zirk Pankow, dem Land und dem Bund, die Einkaufen im Kiez, bei Spaziergängen, häufig zu Gast in der Stiftung waren und wenn ich mit meiner Frau die Bäume, die sich geduldig unsere Meinungen und Sor- mir geschenkt wurden, in den Stiftungs- gen angehört haben. gärten besuche und natürlich bei den Ver- Ein besonderer Dank gilt allen Seniorinnen anstaltungen in der Stiftung, sobald diese und Senioren, die sich für ein Leben in der wieder möglich sind. Stiftung entschieden haben und ihren An- Sollten wir später mehr Unterstützung gehörigen. Ihre Akzeptanz und die zahl- oder Pflege benötigen, werden wir in der reichen positiven Rückmeldungen sind ja Stiftung unsere letzte Heimat finden, ge- für unsere Arbeit entscheidend. borgen in guten Händen. Meine Ehefrau musste in diesen Jahren viel Herzlichst Verständnis für meine Arbeit und den da- Ihr Wilfried Brexel mit verbundenen Zeitaufwand aufbringen.
Aus der Redaktion „Teilhabe am Leben ermöglichen“ Mehr als zwanzig Jahre lang hat Wilfried Brexel die Geschäfte der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg als Vorstandsvorsitzender geleitet. Neben der Sanierung und Moderni- sierung der Gebäude lagen ihm die Entwicklung der Pflege- und Lebensqualität sowie der organisatorischen Prozesse am Herzen. ür die gelingende Versorgung im den persönlichen Hausarzt oder Fach- F Altenpflegebereich spielen nicht arzt. Zudem befindet sich in der Gürtel- nur räumliche Bedingungen und Ausstat- straße 33 eine Arztpraxis im Haus. tung eine wichtige Rolle. Ebenso wichtig Qualifizierte Versorgung sind Pflegequalität und ein individueller, von Menschen mit Demenz respektvoller Umgang miteinander. Mit Wiedereröffnung der Gürtelstra- Ganzheitlich-aktivierende Pflege ße 32 a im Februar 2003 nahm ein er- Die Pflege in den Einrichtungen der Se- ster Wohnbereich für Menschen mit niorenstiftung ist auf die persönlichen Demenz seine Arbeit auf, ein weiterer Bedürfnisse und Gewohnheiten der Se- folgte im August 2009 in der Stavan- niorinnen und Senioren ausgerichtet: gerstraße 26. Diese Wohnbereiche bie- der individuelle Lebensweg, die persön- ten den Bewohnerinnen und Bewoh- liche Lebenserfahrung, Interessen und nern mit Demenz eine qualifizierte Vorlieben werden integriert. Orientiert Versorgung, sie stellen auch spezielle an der ganzheitlich-aktivierenden Pflege Anforderungen an die Güte der Betreu- werden Hilfe zur Selbsthilfe, Unterstüt- ung. So wird alle sechs Monate jeder zung zur Erhaltung bzw. Wiederherstel- Bereich mittels „Dementia Care Map- lung größtmöglicher Selbstbestimmung ping“ (DCM), einem wissenschaftlich geleistet. Therapeutische Teams (Pfle- erarbeiteten Verfahren, überprüft, um gekräfte, Ergo- und Beschäftigungsthe- die Qualität der Pflege zu sichern. Da- rapeuten, Krankengymnasten) erstellen bei kann direkt auf Fachleute im Haus gemeinsam einen individuellen Pflege- zurückgegriffen werden. Es gibt eine und Betreuungsplan, um bestmögliche enge Zusammenarbeit mit der Alzhei- Unterstützung zu gewährleisten. mer Angehörigen Initiative e.V. (AAI) Seit langem hat „Schmerzmanage- und regelmäßig kommt der „vierbei- ment“ als Standard einen festen Platz nige Therapeut“ zur Hundesprechstun- im Pflegealltag. Mit Schmerzverlaufs- de. Seit 2004 unterstützen die Clowns bogen und Medikamentenblatt werden der ROTEN NASEN mit ihrer Humor- Schmerzverlauf und Medikation für therapie die Demenzbereiche der Stif- den behandelnden Arzt dokumentiert. tung – und bereichern darüber hinaus Die ärztliche Versorgung erfolgt durch manches Stiftungsfest. HERBST FEUER 11
Aus der Redaktion Spezialisierte worden. Doch letztlich war es statio- Kompetenzbereiche nären Pflegeeinrichtungen nicht ermög- Der im Herbst 2008 eröffnete Neubau licht worden, den finanziellen Mehrauf- in der Gürtelstraße 33 konnte mit ei- wand abzugelten. Der spezielle Wohn- ner Besonderheit aufwarten: In enger bereich konnte nicht bestehen bleiben Zusammenarbeit mit dem Deutschen – die palliative Pflegekompetenz für Schwerhörigenbund e.V. (DSB), dem eine behütende Pflege in der letzten Le- Sozialwerk der Schwerhörigen Berlin bensphase hat in der Seniorenstiftung e.V. und dem Hörbehinderten Bera- aber ihren festen Platz behalten. tungs- und Informationszentrum (Hör- Kontinuierliche BIZ) waren 30 speziell für Menschen Qualitätsentwicklung mit Hörschädigung konzipierte Wohn- In einem langen Prozess wurden Pfle- einheiten entstanden, die eine optima- geleitbild und Unternehmensgrund- le Ausstattung zum „barrierefreien Hö- sätze erarbeitet. Um die Qualität der ren“ bieten. Pflege und Betreuung kontinuierlich Gemäß der Intention des Vorstands- aufrechtzuerhalten und auszubauen, vorsitzenden: „nur wer sich weiterbil- nehmen alle Mitarbeiterinnen und Mit- det, kann Qualität anbieten und auf arbeiter regelmäßig an Fort- und Wei- dem neuesten Stand sein“ wurde mit terbildungen teil. Zur Qualitätsent- dem DSB ein spezielles Schulungskon- wicklung unter Einbeziehung neuester zept für die Mitarbeiterinnen und Mit- wissenschaftlicher Erkenntnisse diente arbeiter entwickelt, das seit 2008 regel- auch die Mitwirkung an Studien und mäßig angeboten wird. Forschungsprojekten, deren Erkennt- Im November 2010 wurde die Fachta- nisse direkt in Arbeit und Organisation gungsreihe „Barrierefreie Kommuni- einfließen konnten. Es gibt eine enge kation“ ins Leben gerufen. Insgesamt Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk sieben Tagungen führten zahlreiche Berlin e.V. sowie die Kooperation im Teilnehmer in die Gürtelstraße 33 und bezirklichen „Qualitätsverbund Netz- vermittelten Erkenntnisse rund um werk im Alter“ (QVNiA). das Thema „Hören im Alter“ – mit di- Die externe Bewertung ihrer Arbeit rektem Bezug zur Praxis. war und ist für die Seniorenstiftung Darüber hinaus entstand 2009 in der Prenzlauer Berg von großem Interes- Gürtelstraße 33 ein Kompetenzbereich se. Im Mai 2004 wurde sie von der „Palliative Pflege“. Der Anspruch auf „Deutschen Gesellschaft zur Zertifi- spezialisierte ambulante Palliativversor- zierung von Managementsystemen“ gung (SAPV) war seit April 2007 im fünf- (DQS) erstmalig nach DIN EN ISO ten Sozialgesetzbuch festgeschrieben 9001:2000 zertifiziert und hat die 12 HERBST FEUER
Aus der Redaktion Russische Pflegefachleute zu Besuch im November 2008 Abgeordnete aus Japan zu Besuch im Mai 2010 Veranstaltung „Allianz für Menschen mit Demenz“, September 2018 Erste Fachtagung im November 2010 Kinderfest in der Stvangerstraße im Juni 2008 Die ROTE NASEN-Clowns Flotte Lotte (l.) und LeoFinow (r.) im Jahr 2007 Der Regierende Bürgermeister „Ice Bucket Challenge“, 3. September 2014 kam im Mai 2018 zu Besuch Zertifikate regelmäßig erneuert. Im Das Leben Feiern Januar 2011 konnte sie das „Qualitäts- Wer pflegebedürftig und körperlich siegel des Paritätischen Wohlfahrtsver- stärker eingeschränkt ist, soll nicht auf bands mit drei Sternen“ entgegenneh- die Teilhabe am gesellschaftlichen Le- men. Fachleute aus dem In- und Aus- ben verzichten müssen. „Pflegeein- land kamen und kommen gern in die richtungen sind keine Black-Box, in die Stiftung, um sich über Pflegepraxis Menschen gelangen, aber nicht mehr und Qualitätssicherung in der Alten- herauskommen“, sagte Wilfried Brexel pflege informieren zu lassen. anlässlich des 20jährigen Bestehens HERBST FEUER 13
Aus der Redaktion der Stiftung im Jahr 2016. „Trotz be- Hohe Zufriedenheit stehender Pflegebedürftigkeit sollen der Bewohnerschaft Selbstbestimmtheit und die individu- Einbeziehung und Mitwirkung der Be- ellen Bedürfnisse der Bewohner brei- wohnerinnen und Bewohner bei Ent- ten Raum finden.“ scheidungen fördern die aktive Teil- Vielfältige Beschäftigungsangebote, nahme am täglichen Leben. Gewählte wie Gedächtnistraining oder Gymna- Heimbeiräte vertreten die Interessen stik bieten die Möglichkeit, Körper und der in der Stiftung lebenden Menschen Geist fit zu halten sowie sich mit ande- gegenüber Heimleitungen und Stif- ren Bewohnern auszutauschen; zahl- tungsvorstand. Einen ebenso hohen reiche Freizeitmöglichkeiten sorgen für Stellenwert nimmt der Austausch mit Abwechslung im Alltag. Regelmäßige Angehörigen und Bekannten ein. Re- Ausflüge mit dem eigenen Bus führen gelmäßig werden Umfragen bei den zu Berliner Sehenswürdigkeiten oder Seniorinnen und Senioren, ihren An- anderen interessanten Orten. Öffent- gehörigen und bei Mieterinnen und liche Veranstaltungen informieren Be- Mietern der Seniorenstiftung Prenzlau- troffene, Angehörige und Anwohnende. er Berg durchgeführt. Ihre Auswer- „In den Häusern wurde immer viel ge- tung erbrachte bislang ein durchweg feiert“, sagte Wilfried Brexel. Jahres- positives Ergebnis: Bei allen Befragten spezifische Feste bieten Abwechslung zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit und Unterhaltung bei Musik und Tanz. den Angeboten der Stiftung und ihrer Auch die persönlichen Feiern können Tochterunternehmen. Das ist nicht in festlicher Stimmung begangen wer- nur Resultat der Arbeit des ausgeschie- den. „Wir haben die Angebote ausge- denen Vorstandsvorsitzenden, sondern baut, um die Lebensfreude zu erhö- auch der vielen Mitarbeiterinnen und hen.“ Und so gehören zahlreiche Feiern Mitarbeiter mit der entsprechenden zu den festen Terminen im Jahreska- Einstellung. „Ich bin sehr froh, dass lender der Seniorenstiftung. Neben in der Stiftung so viele engagierte und den Betreuungsfachkräften betätigt hoch motivierte Beschäftigte tätig sind sich eine zunehmende Zahl ehrenamt- – ob in der Pflege, der Betreuung, der licher Hilfskräften an der Ausgestal- Speisenversorgung oder in den ver- tung des täglichen und nicht-alltäg- schiedenen Verwaltungs- und Haus- lichen Lebens. „Wenn neue Bewohne- wirtschaftsbereichen“, ist Wilfried Bre- rinnen und Bewohner nach fünfzehn xels Resümee. Die achtbare Bilanz nach Jahren auf einmal wieder tanzen und mehr 21 Jahren positiven Wirkens wird erklären, wie glücklich sie hier sind, allen Ansporn sein, alles zu tun, dass dann ist das für mich die schönste Be- es auch weiterhin so bleibt. lohnung“, so Wilfried Brexel. jl 14 HERBST FEUER
Aus der Redaktion Speisenversorgung durch die eigene Küche Zugewandte Pflege in allen Häusern Bundesarbeitsminister Olaf Scholz zu Besuch, 17. Juni 2009 Brasilianisches Feuer beim Sommerfest 2018 Das Tierhaus ist immer Anziehungspunkt Verabschiedung von Pflegedirektorin Lilian Weber im November 2010 Weihnachtsmarkt in der Stavangerstraße, November 2016 Zertifikatsverleihung an die ersten Absolventen im Januar 2009 Zertifikatsverleihung im Februar 2010 HERBST FEUER 15
Aus der Redaktion Abschied mit großem Dank ach 21 Jahren haben wir am 30. Daher veröffentlichen wir auf den fol- N Juli 2020 Herrn Wilfried Brexel genden Seiten nochmals persönliche als Vorstandsvorsitzenden der Senio- Grußworte an unseren ehemaligen renstiftung Prenzlauer Berg verabschie- Vorstandsvorsitzenden, um Herrn Bre- det. Da die Covid_19-Pandemie aktuell xel unseren besonderen Dank für seine keine großen Feierlichkeiten zulässt, außerordentliche und langjährige Ar- möchten wir auch in dieser Ausgabe beit auszudrücken. unseres HERBSTFEUERS nochmals Das gesamte Team der Seniorenstiftung Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so- Prenzlauer Berg bedankt sich bei Wil- wie Kooperations- und Geschäftspart- fried Brexel für sein leidenschaftliches nern die Gelegenheit geben, sich von langjähriges Engagement und die ver- Herrn Brexel zu verabschieden. Viele trauensvolle Zusammenarbeit. Seine von Ihnen haben die Arbeit der Stif- Arbeit war geprägt von Empathie, Re- tung und die Visionen von Wilfried Bre- spekt und sozialem Verantwortungsge- xel über die Jahre begleitet, unterstützt fühl. Wir wünschen ihm für seinen wei- und schließlich auch mit umgesetzt. teren Lebensweg nur das Beste! rf Hohes fachliches Engagement Lieber Herr Brexel, arbeiterinnen und Mit- nun werden Sie nach 21 arbeiter, das Elixier. Vie- Jahren in Ihren wohl- len herzlichen Dank für verdienten Ruhestand – Ihr hohes fachliches En- oder Unruhestand – tre- gagement bei der Wahr- ten. Ich hatte das Glück, nehmung Ihrer Aufgaben Sie während dieser lan- als Vorstandsvorsitzen- gen Zeit, begleiten zu der der Seniorenstiftung dürfen. Egal wie schwie- Prenzlauer Berg. Ich rig sich der Arbeitsalltag wünsche Ihnen und Ihrer auch gestaltete, Sie tru- Frau alles Gute, einen er- gen trotzdem ein Lächeln füllten Ruhestand, viel Ge- im Gesicht. Das und Ihre sundheit, Zufriedenheit, Hilfe und Unterstützung waren sicher Lebensfreude und Genuss. für die Bewohnerinnen und Bewohner, Herzlichst Christel Becker insbesondere aber auch für die Mit- Eh. Mitglied im Stiftungskuratorium 16 HERBST FEUER
Aus der Redaktion Eindrucksvolle Bilanz Sehr geehrter Herr Brexel, 21 Jahre unermüdlicher Einsatz als Vor- standsvorsitzender für die Senioren- stiftung neigen sich dem Ende zu. Sie scheiden zum 31. Juli 2020 aus und ge- hen in den wohl verdienten Ruhestand. Sie hinterlassen eine Lücke, von der ich Wilfried Brexel und Matthias Böttcher beim Neujahrsepfang 2014 hoffe, dass sie gefüllt werden kann. Seit ihrem Einstieg 1999 ha- hast, Dich für die Pflege- und Lebens- ben Sie die Entwicklung der qualität in der Stiftung zielstrebig und Seniorenstiftung und mit- unermüdlich gekümmert, Neues auf hin die bauliche Erneue- den Weg gebracht, Dich schwierigen rung und Erweiterung der Herausforderungen erfolgreich gestellt Häuser sowohl mit Kraft als hast. Wo ein Weg nicht möglich war, ist auch mit viel Gespür für die Bedürf- es Dir gelungen, Alternativen zu fin- nisse der Seniorinnen und Senioren den. Über die Stiftung hinaus vertratst vorangetrieben. Ihre Bilanz ist ein- Du entschieden die Anliegen der Pfle- drucksvoll. Dafür ist Ihnen die Wert- ge – Jahre bevor es die breite Öffentlich- schätzung vieler Menschen in Pankow keit wahrgenommen hatte. Du warst es sicher und auch ich will Ihnen im Na- auch, der Bundesminister und andere men des Bezirkes ganz herzlich dafür Spitzenrepräsentanten des Bundes und danken. Einen guten Weg in den Ruhe- der Landespolitik in die Stiftung einge- stand – und bleiben Sie gesund! laden und die Herausforderungen der Sören Benn, Bezirksbürgermeister Pflege im 21. Jahrhundert immer wie- der deutlich gemacht hat. Das Gesicht der Stiftung Dass die Stiftung als ein offenes Haus Lieber Wilfried Brexel, für Menschen im Kiez, für Vereine, für Du übernahmst den Vorstandvorsitz die Kommunalpolitik viel Anerken- der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg nung gefunden hat, ist Dir und Deinen vor mehr als 20 Jahren und hast seit Mitarbeitern zu danken. Vielen Dank dieser Zeit die Stiftung mit Weitblick für Deine verdienstvolle Tätigkeit zum und Tatkraft geprägt. Vieles ist mit Dei- Wohle der Seniorenstiftung Prenzlauer ner Person verbunden. Du bist das Ge- Berg und ein besonderer Dank auch an sicht der Stiftung. Deine liebe Frau, die Dich stets nach- Über viele Jahre durfte ich als Kurato- drücklich unterstützt hat. riumsmitglied miterleben, wie Du im- In Verbundenheit Matthias Böttcher, mer wieder kreativ Impulse gesetzt Kuratoriumsmitglied HERBST FEUER 17
Aus der Redaktion Engagiert für die Lebenswelt Pflege Lieber Herr Brexel, zu schnell ist eine scheinbar ewige Zeit des Kennens und der respektvollen Zu- sammenarbeit im Fluge vergangen. Es ist jedoch für mich und im Namen des QVNIA e.V. eine Erkenntnis, die davon zeugt, dass das Kennen und das Mitei- Wilfried Brexel und Angela Falk beim Neujahrsempfang 2013 nander besonders und äußerst wertvoll sind. Gern möchte ich mich ganz per- Ein ganz Großer der Pflegebranche sönlich und im Namen des QVNIA e.V. nimmt Abschied von seinem Beruf auf das herzlichste für die – aber nicht von seiner Berufung. Ich jahrelange Zusammen- durfte Herrn Brexel und die Senio- arbeit bedanken. renstiftung Prenzlauer Berg langjäh- Sie haben ganz ent- rig als Beraterin im Bereich der Vor- scheidend zu sehr stände und der Führungskräfte be- Vielem u.a. im Auf- raten. Nun verabschiedet sich Herr bau, Erhalt und für die Brexel in seinen wohlverdienten Ru- nachhaltige Zukunft einer hestand. Er war auf seine Art mit der Vernetzung, des engagierten Miteinan- Stiftung verheiratet und teilte diese ders in der Region und somit der Ge- Liebe mit seiner Frau in einer gleich- staltung des QVNIA e.V. beigetragen. berechtigten Partnerschaft. Gemein- Danke für die vertrauensvollen Ge- sam teilen Sie die Liebe zu den alten spräche, die gegenseitige Wertschät- Menschen, um Ihnen Geborgenheit zung sowie ihre Entscheidung, die Le- und Wärme zu geben. benswelt Pflege innovativ, menschlich Auf diesem Leitsatz basierte sein täg- und stets positiv engagiert gemeinsam liches Tun und seine Visionen. Aber voranzubringen. in diese tiefe Menschenliebe waren Wir wünschen Ihnen für die neue Le- nicht nur die Bewohner eingeschlos- benszeit viele glückliche Momente, Ge- sen. Mit Herz und Verstand leitete er sundheit, Freude und Zeit für all das, die Entwicklung und Förderung sei- was Sie sich ganz persönlich wün- ner Mitarbeiter. In seinen Entschei- schen. Ich hoffe weiterhin auf persön- dungen suchte er oft nach der wei- liche Gelegenheiten des Wiedersehens. sesten Entscheidung, die allen Betei- So ist es kein Abschied, sondern ein ligten gerecht wird. Auftakt für eine andere Zeit. Er galt in der Stiftung als der Fels in Mit herzlichsten Grüssen der Brandung. Wenn das Wasser auch Ihre Katja Dierich, QVNIA e.V. noch so hoch schlug, blieb er ruhig 18 HERBST FEUER
Aus der Redaktion und besonnen stehen. Einen wichtigen und jede auf seine Weise und auf ihre Teil seiner Lebensenergie hat er der Art und beileibe nicht immer zart be- Seniorenstiftung Prenzlauer Berg ge- saitet und mit gegensätzlichen Erfah- schenkt. Mit Dankbarkeit schauen wir rungen. Du hast sie alle angenommen, auf dieses berufliche Lebenswerk. Es hast nur in äußerster Not den Stab ge- war der Menschenliebe gewidmet. brochen und warst die „Seele vons Je- Ich wünsche Herrn Brexel für seine schäft“. Zukunft vor allem Gesundheit. Möge Aber nun komme ich zum zweiten dieses wichtige Gut ihm noch lange er- Glaubensartikel, dass einem nichts ge- halten bleiben. schenkt wird. Nicht einmal die von Dir Von Herzen Angela Falk, falk personaltraining so reich verteilten Blumensträuße! Ja, mein Lieber, Du hast zum Glück ei- „Man muss Glück haben im Leben“ nen großrahmigen Körper, so will ich und „Man kriegt nichts geschenkt“ es mal nennen. Und was in diesem Lieber Wilfried Brexel, Chemisett in den zwanzig Jahren alles in beiden so gegensätzlichen Spruch- verschwunden ist und zu ver- weisheiten steckt eine tiefe Wahrheit, arbeiten war, das war eine die sich in Deinem Leben der letzten psychische und physische 20 Jahre für mich deutlich nachzeich- Hochleistung. Die Berge nen lässt. Die Stiftung und Du, das von Papieren, die Du als war eine glückliche Fügung, von vor- bürokratischen Overkill ein- ne bis hinten. Etwas wie eine glück- fach kompostiert und stattdessen die liche Ehe, die bekanntlich im Himmel helfenden Hände bevorzugt hast, das geschlossen wird, aber Genaues weiß war eine Leistung, die Dir so schnell man nicht. Das hat einfach gepasst: keiner nachmacht. Menschlich, fachlich, wirtschaftlich, Wie viele Millionen DM und Euro ha- nach vorne schauend und nach hinten ben wir wohl verbaut? Mit buchstäblich sichernd, Ost und West, „Womenpow- tausenden von Konflikten. Die genaue er“ groß und „Macho“ klein, dauernd Zahl kennst nur Du? Wir haben nichts bauend und trotzdem keine besondere geschenkt bekommen und uns nichts Hektik. Du und dein Riesentross, Ihr geschenkt. Herausgekommen ist eine habt den Menschen wieder ein Wohn- Freundschaft, der hoffentlich noch ein- gefühl und Wohlgefühl gegeben. Als mal 20 Jahre bleiben. Wie gesagt: „Man Euer Architekt hatte ich die Chance, in muss Glück haben.“ viele Ecken dieses großen Tankers der Ganz zum Schluss aber grüße ich Syl- Pflegewirtschaft reingucken zu dürfen, via, die Kleine, die Dir oft erst Deine viele Menschen kennenzulernen, die Größe ermöglicht hat. alle ein Teil dieses Erfolges sind, jeder Eckhard Feddersen, Architekt HERBST FEUER 19
Geborgen in guten Händen HERBST 20 FEUER Vorgestellt Rassismus habe ich persönlich in der Stiftung noch nicht erlebt Gespräch mit der Integrationsbeauftragten Anet Raatz über ihre Arbeit s ist eine trau- absolviert und sind be- E rige Tatsache, stens mit der Behand- dass es immer noch zu lungspflege vertraut. rassistischen, antise- Allerdings sind ihnen mitischen und rechts- Grundpflege oder gar extremen Aussagen in Prophylaxen gänzlich unserer Gesellschaft unbekannt. Ihr Studi- kommt. Doch unsere um behandelt alle me- Gesellschaft ist bunt dizinischen Aspekte der und vielfältig, genau Pflege, aber eben nicht wie die Arbeitswelt in die ganzheitliche Pflege der Seniorenstiftung und Betreuung an sich. Prenzlauer Berg. Grundpflege ist in vie- Unsere Belegschaft len Ländern wie Viet- kommt aus unter- nam oder den Philippi- schiedlichen Ländern. Anet Raatz ist nen Aufgabe der Angehörigen. Daher seit Januar 2018 als Integrationsbeauf- muss hier ein Umdenken erfolgen und tragte die Wegbereiterin für eine gelin- die entsprechenden Kolleginnen und gende Integration von vielen Mitarbei- Kollegen müssen in der Stiftung erst tenden mit Migrationshintergrund, die alle Aspekte des Pflegebereiches erler- entweder nicht in Deutschland geboren nen. und aufgewachsen sind oder deren Fa- Rassismus hat Anet Raatz während ih- milien aus einem anderen Land kom- rer Tätigkeit als Integrationsbeauftragte men. Sie setzt entsprechende Impulse, in der Stiftung noch nicht erlebt. Ganz unterstützt Bewerbungsgespräche, ver- im Gegenteil: sie hat bisher eher nur po- mittelt bei Problemen und leistet letzt- sitive Erfahrungen mit dem gesamten lich die Hilfestellungen im Arbeitsall- Stiftungsteam gemacht. Das ist für sie tag, die zur Integration beitragen und auch kein großes Wunder, denn in einer die die Zusammenarbeit im Team sozialen Einrichtung sollte derartiges fördern. Einige unserer Pflegekräfte Gedankengut auch keinen Platz haben. nichtdeutscher Herkunft haben in Ih- „Sicherlich trifft man manchmal auf rem Herkunftsland ein Pflegestudium Vorurteile oder auch Ängste in Bezug
HERBST Geborgen in guten Händen FEUER 21 Vorgestellt auf etwaige Kommunikationsschwierig- die vermittelten Inhalte auch zu ver- keiten in einem vollen Arbeitsalltag“, so stehen. Schließlich bietet die Stiftung Anet Raatz. „Meine Aufgabe ist es dann, für alle Mitarbeitenden interne Fortbil- dem Team unter Berücksichtigung der dungen an, um etwa bestehende kultu- kulturellen Unterschiede vorzuleben relle Hürden zu überwinden. und zu vermitteln, wie miteinander für Festzuhalten ist, die Integration von beide Seiten verständlich kommuni- Mitarbeitenden mit Migrationshin- ziert werden kann.“ tergrund ist ein langwieriger Prozess. Die größte Herausforderung bei der In- Sprachliche Barrieren müssen gemein- tegration von Personal nichtdeutscher sam überwunden und das Team ge- Herkunft sieht Anet Raatz daher auch festigt werden. Das schafft man nur in der Überwindung von Sprachbarri- mit der Zeit, indem die Kolleginnen eren. „Unsere Kolleginnen und Kolle- und Kollegen durch zuverlässige Ar- gen geben sich wirklich immer große beit gegenseitiges Vertrauen aufbau- Mühe, alles in Ruhe und ganz genau en können. Darüber hinaus ist der In- unseren Pflegekräften oder Auszubil- tegrationsauftrag von Anet Raatz breit denden mit Migrationshintergrund zu gefächert, denn die Stiftung lebt von erklären sowie die Abläufe zu vermit- der Unterschiedlichkeit. Die diverse teln. Wenn auch oft die Zeit fehlt, wird Zusammenarbeit und der Austausch niemand benachteiligt.“ macht sie stark. „Wir haben in jedem Einige der Kolleginnen und Kollegen, Haus einen bunten Mix in der Mitar- die ihr Herkunftsland verlassen ha- beiterschaft. Doch egal, welche Haut- ben, besuchen neben der Arbeit ei- farbe, Herkunft, religiöse Zugehörig- nen Sprachkurs, um insbesondere keit, sexuelle Neigung, etc.: Wir alle ihre schriftlichen Deutschkenntnisse haben denselben Auftrag und uns an zu verbessern. Denn Pflege- und/oder dieselben Regularien zu halten.“ Sturzerfassungsprotokolle usw. müs- Unser Auftrag ist es, dass es den Seni- sen von allen Pflegekräften geschrie- orinnen und Senioren in der Stiftung ben werden können. Daneben stehen gut geht und sie sich bei uns wohlfüh- Anet Raatz sowie die Kolleginnen und len. Gleiches gilt auch für unser Stif- Kollegen aus dem Qualitätsmanage- tungsteam. Am Ende bringt es Anet ment bei Fragen und/oder Problemen Raatz ganz einfach auf den Punkt: „Es jederzeit gern unterstützend zur Seite. ist wirklich ganz egal, wo die Men- Letztlich haben auch alle Auszubilden- schen, die in der Stiftung leben oder de die gleichen Chancen. So werden sie arbeiten, herkommen. Die Menschen insbesondere in der Schule gleich be- sollen sich bei uns geborgen und in gu- handelt. Es liegt also an jeder Person, ten Händen fühlen.“ rf
Geborgen in guten Händen HERBST 22 FEUER Vorgestellt In unserer Rubrik „10 Fragen an...“ stellen wir Ihnen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Seniorenstiftung vor. n Ma nthe Ca ro l i 10 Fragen an... ■ Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind? Wenn es nach meiner Familie gegan- gen wäre, dann hätte ich irgendwas im Hotelwesen machen sollen. Zunächst hatte ich den Wunsch Köchin zu wer- den, weil mein Vater und mein Onkel diesen Beruf ausüben und meine Mut- ter Konditorin ist. Aber wie man sieht, habe ich dann doch einen anderen Weg eingeschlagen, womit meine Familie aber heute auch zufrieden ist. ■ Möchten Sie uns eine Jungendsünde erzählen? ■ Wie sind Sie zur Seniorenstiftung Meine Großmutter in Thüringen er- Prenzlauer Berg gekommen? zählt heute noch davon, wie ich mich Ich habe bei Vivantes als Gesundheits- im Alter von sieben Jahren still und und Krankenpflegerin gelernt und heimlich auf den Weg gemacht habe, zählte zunächst auch zu den glück- um im Wald nach Pilzen zu suchen. lichen sieben Auszubildenden, die von Da es schon dunkel war, hatte ich mir den insgesamt 120 Personen über- Streichhölzer und eine Kerze organi- nommen wurden. Ich habe auf der ge- siert. Ich habe mir offensichtlich über- schlossenen gerontopsychiatrischen haupt keine Gedanken gemacht, aber Station gearbeitet, was mir wirklich dafür meine Großeltern umso mehr. sehr gut gefallen hat. Aber damals wa- Als zweifache Mutter kann ich heute ren noch andere Zeiten und von Fach- gut verstehen, wie erleichtert sie gewe- kräftemangel wurde noch lange nicht sen waren, als sie mich schließlich im gesprochen. Da insbesondere Nach- Wald gefunden haben. wuchskräfte quasi vor der Tür Schlan- ge standen, musste ich schließlich
HERBST Geborgen in guten Händen FEUER 23 Vorgestellt doch gehen. Meine Freundin hatte da- mals die Idee, sich bei einer Leasingfir- STECKBRIEF e Carolin Manth ma zusammen zu bewerben und sich eine Stelle zu teilen. Das hat geklappt s- und und das war dann auch erst einmal in- Beruf: Gesundheit sofern super, nur eine Halbtagsstel- Krankenpflegerin n k ti o n : P fl e g e d ienstleitung le so kurz nach der Ausbildung zu ha- Fu tung ben. Das hat mir ein bisschen Zeit zum in der Pflegeeinrich Durchatmen ermöglicht. Aber letztlich Gürtelstraße 33 war die Arbeit für eine Leasingfirma eit: einfach katastrophal und ich habe viele In der Stiftung s Krankenhäuser und Seniorenheime November 2006 gesehen mit teilweise unmenschlichen Zuständen. Aber durch die Leasing- firma bin ich zur Seniorenstiftung ge- Durchlauf bestand und wir ein ge- kommen. Ich wurde fast ein Jahr in der schlossenes System waren. So konnten Gürtelstraße 32a eingesetzt. Die Pflege- wir wirklich schauen, dass nichts pas- dienstleiterin Sigrun Sahmland war es siert, es sei denn, das Virus wird von schließlich, die gefragt hat, ob ich nicht einem unserer Mitarbeitenden herein- bleiben möchte. gebracht. Aber wir haben zunehmend ■ Welches Ereignis während Ihrer gemerkt, dass unsere Bewohnerinnen Tätigkeit in der Seniorenstiftung und Bewohner leiden. Als es dann auch ist Ihnen besonders in Erinnerung noch hieß, sie müssen alle in ihren geblieben? Zimmern bleiben, war wirklich eine Der Bombenfund aus dem 2. Weltkrieg Grenze erreicht. Während dieser Zeit und die damit verbundene Evakuie- hat ja dann auch kein Austausch mehr rung unserer Einrichtung in der Sta- untereinander stattgefunden. Das war vangerstraße 26 im August 2016 sind schon sehr einschneidend und auch wohl für immer unvergessen. Doch die eine große psychische Belastung für aktuelle Corona-Pandemie ist ebenso alle Seiten, sowohl für das Pflege- und ein Ereignis, dass für uns alle sehr prä- Betreuungspersonal als auch für die gend, einschneidend und eine große Angehörigen. Aber in erster Linie für Belastungsprobe darstellt. Insbeson- unsere Bewohnerinnen und Bewohner, dere die Zeit ohne Besuche war sehr denn sie können damit gar nicht umge- schlimm. Am Anfang war es zwar an- hen, es streckenweise ja auch gar nicht genehm, weil nicht mehr dieser hohe verstehen.
Geborgen in guten Händen HERBST 24 FEUER Vorgestellt ■ Was schätzen Sie am meisten ■ Was ist Ihr Lieblingsbuch oder an Ihrer Arbeit? Lieblingsfilm? Auf jeden Fall die Abwechslung. Es Ein spezielles Lieblingsbuch oder ei- wird einfach nie langweilig. Außerdem nen Lieblingsfilm habe ich nicht. Ich brauche und liebe ich den Stress! lese gern Liebesromane und sehe mir gern Marvel-Filme an. ■ Was würden Sie an oder durch Ihre Arbeit ändern, wenn Sie es könnten? ■ Wo sehen Sie sich in zehn Jahren? Ich bin gerade erst in der Funktion als Das ist so eine lange Zeit. Dazu kann Pflegedienstleiterin angekommen. Ich ich noch nichts sagen. Ich hoffe in je- lasse erstmal alles auf mich zukom- dem Fall, gesund und weiterhin stress- men. Dazu kann ich heute noch nichts resistent zu sein. sagen. ■ Können Sie sich vorstellen, in der ■ Haben Sie ein Hobby? Seniorenstiftung zu leben, wenn Meine Familie steht an erster Stelle. Sie selbst pflegebedürftig sind? Unsere freie Zeit verbringen wir mög- Auf jeden Fall. Besonders schätze ich lichst zusammen und ziehen z. B. mit die vielen Feste und Veranstaltungen, dem Fahrrad am Wochenende los. In die eigentlich für unsere Seniorinnen der Corona-Zeit haben wir besonders und Senioren durchgeführt werden. unseren Garten schätzen gelernt. Je- Das bringt einfach Leben in die Bude. den Abend werkeln wir auch ein biss- Ich hoffe sehr, dass dies vermehrt auch chen dort gemeinsam herum. Das ha- bald wieder möglich sein wird. ben wir uns jedenfalls vorgenommen. rf Wir freuen uns sehr, Carolin Manthe seit Juli 2020 als neue Pflegedienstleitung in unserer vollstationären Einrichtung in der Gürtelstraße 33 begrüßen zu dürfen. Sie ist der Stiftung nicht unbekannt. Schon seit November 2006 gehört sie zu unserem Team. Ihre letzten beruflichen Stationen in der Stiftung führten sie über die Wohnbereichsleitung in der Gürtelstraße 32a zur stellvertretenden Pflegedienstleitung in der Gürtelstraße 33. Es ist uns eine große Freude, dass Frau Manthe nun die Pflege in der Gürtelstraße 33 verantwortet. Vorstand und Geschäftsführung wünschen ihr für diese neue Aufgabe viel Kraft, Motivation und Freude bei der Arbeit.
Aus der Redaktion Freianlagen für die Seniorenstiftung Prenzlauer Berg durch die Zusammen- arbeit mit Ihnen eine bereichernde Er- fahrung. Auch wenn Sie sich vielleicht nicht wie Harpe Kerkeling auf den Ja- kobsweg machen, so wünsche ich Ih- nen ebenso einen erfüllten Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt, der viele Entdeckungen für Sie bereithält. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen zu Harms Wulf und Wilfried Brexel beim Neujahrsempfang 2015 Ihrem Ruhestand alles Gute! Ihr Harms Wulf, Landschaftsarchitekt Bereichernde Erfahrung Lieber Herr Brexel, Zur Zufriedenheit aller Mieter „Ich bin dann mal weg!“ – das können Werter Herr Brexel, Sie jetzt auch sagen und sich auf Ihren während Ihrer 21-jäh- Ruhestand freuen. In der Senioren- rigen Dienstzeit in stiftung müssen sich jetzt allerdings der Seniorenstif- viele erst daran gewöhnen, so sehr ist tung gab es be- Ihre Person mit der Seniorenstiftung deutende Ereig- Prenzlauer Berg verbunden. Durch Ihr nisse. Dazu ge- Engagement sowie Ihre Gelassenheit hörte auch der und Ausdauer entstand aus einem ehe- Bau der 79 Woh- maligen Feierabendheim der Vorwen- nungen für das Ser- dezeit eine zeitgemäße Seniorenein- viceWohnen. richtung, die heute Seniorinnen und Ab September 2009 durfte ich die Auf- Senioren in jeder Lebenslage eine ver- gabe als Koordinatorin übernehmen. lässliche Unterstützung und ein schö- Nach beinahe elf Jahren in dieser Tätig- nes Zuhause bietet. keit kann ich behaupten, dass Sie einen Dass dies ein langer und steiniger Weg sehr großen Anteil zum Wohle, zum war, konnte ich als Planungsbeteili- Glück und zur Zufriedenheit aller Mie- gter für die Freianlagen miterleben. ter der Seniorenstiftung beigetragen ha- Trotz vieler Hürden haben Sie über ben. Dafür möchten wir Ihnen danken. die Jahre hinweg stets Ruhe und Zu- Für den Schritt in das neue, ruhigere versicht bewahrt und sich für ein kon- Leben wünschen wir Ihnen Glück, Ge- struktives Miteinander aller Beteiligten sundheit und Unternehmungsgeist. eingesetzt. Für mein Büro sowie für Gudrun Wolff mich persönlich war die Planung der Koordination ServiceWohnen HERBST FEUER 25
Aus der Redaktion Ehren-Oscar für das Lebenswerk „Der Moderator verlässt die Bühne“, lautete der Titel der 77. Ausgabe des HERBSTFEUERS. Für mich haben Sie, lieber Herr Brexel nicht nur moderiert; Sie haben auch die Regie geführt! Ent- standen sind in 21 Jahren unzählige Spielfilme aller Filmgenres: Abenteu- erfilme, Dramen, Krimis, Komödien, Thriller aber auch der ein oder andere Science-Fiction-Film und Liebesfilm. Was braucht es für einen guten Film? Das wichtigste ist ein spannendes Dreh- buch, welches Sie praktischer Wei- se selbst geschrieben haben. Aber es Christian Schüler und Wilfried Brexel beim Sommerfest in der Gürtelstraße am 16. Juni 2012 braucht auch gute Schauspieler. Beim Casting Ihrer Schauspieler trafen Sie in Entscheidungen zu treffen. Er gibt sei- der Regel immer eine gute Wahl. Wie nen Schauspielern Raum, damit sie sich viele andere Regisseure hatten auch Sie sicher fühlen und öffnen können. Er ver- Lieblingsschauspieler, mit denen Sie steht es, seine Vorstellungen so zu kom- nicht nur einen Film gedreht haben. munizieren, dass deutlich wird, was er Sie kannten die Qualitäten aber auch von seinen Schauspielern erwartet. Er die Eigenarten Ihrer Hauptdarsteller! muss andererseits auch über genügend Daneben sollte man aber auch auf ein psychologisches Geschick verfügen, um gut funktionierendes Team zurückgrei- seine Ideen durchzusetzen und dafür fen können, welches sich um alle Belan- zu sorgen, dass die unterschiedlichen ge rund um den Film kümmert. Teams Abteilungen möglichst reibungslos zu- funktionieren gut, wenn sie eingespie- sammenarbeiten; nicht zuletzt muss lt sind und sich die einzelnen Teammit- er die Schauspieler von seinen Vorstel- glieder aufeinander verlassen können. lungen überzeugen. Für mich sind Sie Das wussten Sie und Sie haben Ihr Team ein guter Regisseur! gut geführt. Ein guter Regisseur hat Lie- Nicht alle Filme waren Blockbuster, aber be zum Detail, Liebe zur Geschichte, Lie- das war bestimmt auch nicht Ihr Ziel. be zu den Schauspielern und den Team- Oftmals sind es die kleinen Filme, die mitgliedern und vor allem Liebe zur ei- etwas ganz Besonderes sind und lan- genen Arbeit. Er weiß genau was er will ge in Erinnerung bleiben. Ich denke, und ist dadurch in der Lage, eindeutige Sie wollten mit Ihren Filmen etwas be- 26 HERBST FEUER
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