Histaminarm glücklich Basics - Anna S. Jäger Alle Tipps aus dem Blog für ein Leben mit Histaminintoleranz

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Histaminarm glücklich Basics
Alle Tipps aus dem Blog für ein Leben mit Histaminintoleranz

                         Ratgeber

                            von
                      Anna S. Jäger
Erstausgabe im 31.03.2021date: März 2021
         als Orange Cursor-eBook
      Alle Rechte bei Verlag/Verleger

             Copyright © 2021
               by Anna Jäger
          60599 Frankfurt am Main
             Wiener Strasse 20
       www.histaminarm-gluecklich.de
          Coverdesign: Anna Jäger
Logo: Farbenmelodie Design by Juliana Fabula

       Für meine treuen Blogleser.
Inhalt

                                      Vorwort    6

              Was ist eine Histaminintoleranz    7

          Unterschied Allergie und Intoleranz    9

Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe?     11
                                 Teil 1: Symptome 11
                                  Teil 2: Fachärzte 12
                                 Teil 3: Labortests 14
      Teil 4: Alternative Tests und Testmethoden 17

                         Ernährungsumstellung 21
       Warum ein Ernährungstagebuch sinnvoll ist 21
                          Formen der Auslassdiät 22
5 Tipps damit du die Ernährungsumstellung durchhälst     24

Welchen Traum hast du für deine Gesundheit?      27

Meine Erfahrungen mit einer Schwangerschaft      29

Unverträglichkeiten und Reaktionen auf Lebensmittel      32

    Keine Allergie und trotzdem Beschwerden      33

Tyraminintoleranz, die Schwester der Histaminintoleranz       36

      Multiple Chemikalien Unverträglichkeit     37

    7 Gründe, warum man etwas nicht verträgt     39

                                  Alltagstipps   41

            3 Tipps für den Restaurantbesuch     42

           10 Ideen für Essen zum mitnehmen      44

Wie die Babyabteilung dir helfen kann, dich histaminarm zu ernähren 46

                           Lebensmittelvorrat    48

             Urlaub trotz Unverträglichkeiten?   50

                       Histaminarm Anstoßen      52
Food batching      53

 Allergikerfreundliche Kosmetik - Naturseifen     54

        Wege, die Gesundheit zu unterstützen      56

 Kann die Histaminintoleranz besser werden?       57

Kinesiologie - Wie mein Leben damit viel besser wurde 59

           Entgiften zusammen mit der Erde        61

                Ist eine Stuhlanalyse sinnvoll?   64

                                  Jahreszeiten    67

                                      Frühling    68

                             Rezept Obstsalat     69

             Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit       71

                                      Sommer      73

        Sommer, Eis und Histaminintoleranz        74

                       Rezept Frischkäsetorte     76

              Die Kirschsaison und Steinobst      78

                     Macht Hitze Symptome?        79

                                       Herbst     81

                          Rezept Kürbissuppe      82

            Rezept Chai Masala histaminarm        84

                     Ideen für die Apfelsaison    85

                                       Winter     87

        Tipps für den Weihnachstmarkbesuch        88

      Ideen für histaminarmen Nikolausstiefel     89

                       Vitamin C Lieferanten      90

                  Hustenmittel bei Erkältung      92
Rezept Gebrannte Mandeln   94

    Rezept Bethmännchen    96

            Zum Schluss    97
Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

 danke, dass du dieses Buch in den Händen hältst. Denn wer selbst schon mal ein größeres Projekt
erschaffen hat, der weiß, wie schön es ist, wenn das Geschaffene seinen Zweck erfüllt.
 2019 habe ich den Blog Histaminarm glücklich ins Leben gerufen. Nach einer jahrelangen Odyssee
an Arzt- und Heilpraktikerbesuchen, Lebensmitteltests und viel Herumprobiererei hatte ich einen
reichen Erfahrungsschatz an Tipps und Rezepten gesammelt. Und nicht nur das. Meine starken
Unverträglichkeiten und Allergien wurden endlich besser.
 Nachdem ich Zeiten erlebt hatte, in denen ich kaum mehr zehn Lebensmittel vertrug und
verzweifelt nach Ursachen und Lösungen gesucht hatte, war mir klar, dass ich nicht anders konnte
als mein Wissen an andere Betroffene weiterzugeben.
 Ich hätte es ohne die Unterstützung und Tipps anderer nicht so weit geschafft. Aber mit einer
klareren Linie wäre mir doch viel Zeit, Suchen und Geld erspart geblieben. Mein Wissen wollte ich
anderen Menschen nicht vorenthalten.
Der Blog wuchs und bekam immer mehr Leser.
 Ich weiß aber auch, dass nicht jeder gerne Blogs im Internet liest. Für manche Menschen ist ein in
Kapiteln sortiertes Buch einfach hilfreicher. Man muss sich nicht umständlich durch unzählige
Blogbeiträge klicken und das Gelesene in sinnvolle Zusammenhänge setzen. Ein Buch kann helfen,
schneller die Übersicht zu gewinnen und man spart Zeit. Deshalb habe ich mich entschlossen, die
wichtigsten Blogartikel zu einem Buch zusammenzufassen.
 Dieses Buch ist also eine Zusammenfassung an (teilweise leicht überarbeiteten) Blogposts aus den
Jahren 2019 bis 2020. Ein Blog ist eine moderne Schreibform. Es geht weniger um Perfektionismus
als Inhalte und den Dingen, die in einem Moment entstehen oder gesagt werden wollen. Demnach
ist auch dieses Buch keine perfekt, zigfach überarbeitete Lektüre, wie man sie in den Regalen einer
Buchhandlung findet. Aber gerade deshalb denke ich, kann dieses Buch für Betroffene sehr hilfreich
sein. Weil die Tipps aus erster Hand stammen und nicht von Menschen lektoriert wurden, die die
Thematik nicht kennen.
 Wenn der Blog weiter wächst, wird es womöglich weitere Sammlungen oder eine neue Ausgabe
geben. Für den Moment habe ich jedenfalls beschlossen, dass das Buch, jetzt wie es ist,
abgeschlossen ist. Schließlich soll es schon jetzt hilfreich sein. Nicht erst in ein oder zwei Jahren.
 Deshalb wünsche ich dir viel Freude beim lesen und viele Aha-Erlebnisse, auch unabhängig davon,
ob das Buch klassischen Standards entspricht oder nicht.

 Aktuelle Blogposts über gesundheitliche Themen gibt es immer auf der Webseite
www.histaminarm-gluecklich.de . Dort berichte ich über alternative Heilmethoden, hilfreiche Bücher
und gebe mein Wissen auch in Onlinekursen weiter. Bei Interesse informiere dich gerne dort über
alle weiteren Angebote und Tipps.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Gesundheit!
Anna Jäger

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Was ist eine Histaminintoleranz

Histamin ist ein Botenstoff, der in deinem Körper vorkommt, aber auch in einigen
Nahrungsmitteln.
 Normalerweise ist das kein Problem und das Histamin spielt bei einigen Stoffwechselvorgängen im
Körper eine wichtige Rolle. Erst eine sehr hohe Menge an Histamin ist für »gesunde« Menschen
schädlich. Eine so hohe Menge an Histamin nimmt man z. B. bei einer Fischvergiftung zu sich.

 Bei einer Histaminintoleranz ist das Gleichgewicht dieses Stoffwechselprozesses gestört. Du
reagierst schon viel schneller auf das Histamin. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich
sein. Es kann sein, dass durch massive Allergien mehr Histamin im Körper frei gesetzt wird, als er
bewältigen kann. Andere Betroffenen haben dagegen eine enzymatische Abbauschwäche, es fehlen
entsprechende Enzyme oder die Enzyme arbeiten nicht richtig und sind nicht voll funktionstüchtig.
Manche Menschen haben eine angeborene Histaminintoleranz. Es kann aber auch sein, dass sich die
Intoleranz erst entwickelt hat. Die Ursachen dafür sind sehr unterschiedlich. In allen Fällen ist das
Gleichgewicht des Histaminstoffwechsels gestört.

SYMPTOME BEI EINER HISTAMININTOLERANZ
 Wenn durch histaminhaltige Nahrungsmittel oder Allergieauslöser der Histaminspiegel im Körper
steigt, zeigt sich das durch verschiedene Symptome wie Durchfall, Herzrasen, Schwindel,
Kopfschmerzen oder Fließschnupfen. Die Symptome sind sehr vielfältig, da Histamin als Botenstoff
so verschiedene Funktionen im Körper hat. Auch, mit welchen Symptomen sich das Problem
äußert, kann stark variieren. Es ist möglich, dass du einen Tag Schlafstörungen und
Schweißausbrüche hast, einen anderen Magenkrämpfe und Durchfall. Deshalb ist es häufig so
schwierig, die Symptome zuzuordnen und zu interpretieren.

 Da die Ursachen, warum es zu einem hohen Histaminspiegel kommt, so unterschiedlich sind, hat
auch jeder Betroffene eine unterschiedliche Verträglichkeitsgrenze. Für manche reicht es aus, auf
besonders histaminhaltige Lebensmittel zu verzichten, andere dagegen vertragen auch schon kleine
Mengen an Histamin nicht gut.

WAS TUN, WENN ICH EINE HISTAMININTOLERANZ VERMUTE?
 In den meisten Fällen ist es sinnvoll, dass Betroffene sich histaminarm ernähren und
Allergieauslöser meiden. Dadurch bleibt der Histaminspiegel stabiler und im niedrigen, für den
Körper kompensierbaren, Bereich. Im Internet gibt es Listen über den Histamingehalt von
Nahrungsmitteln. Besonders histaminhaltig sind vor allem Tomaten, Schokolade und lang gereifte
Lebensmittel wie alte Käsesorten, Salami und fermentierte Lebensmittel.

Neben einer angepassten Diät ist es langfristig ratsam, mit einem kundigen Therapeuten (Arzt oder
Heilpraktiker) die Ursachen zu erforschen und diese, wenn möglich, zu behandeln.

Ausführliche Informationen zum Histamingehalt in Nahrungsmitteln und eine Liste zum
Downloaden bekommst du auf der Seite der Schweizer Interessengemeinschaft Histamin Intoleranz

                                                -7-
(SIGHI).
https://www.histaminintoleranz.ch/de/einleitung.html

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Unterschied Allergie und Intoleranz

Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Intoleranz?
 Regelmäßig kann man die Begriffe Intoleranz und Allergien gemeinsam lesen. Auch in meinem
Blog zähle ich sie häufig zusammen auf. Aber biologisch betrachtet, handelt es sich hier um zwei
ganz verschiedene Prozesse im Körper. Im folgenden möchte ich vereinfacht erklären, wie
verschieden die beiden Reaktionsmuster eigentlich sind.

WO ALSO LIEGT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER
NAHRUNGSMITTELINTOLERANZ?
 Eine Allergie ist immer eine Reaktion des Immunsystems auf einen (vermeintlich) schädlichen
Stoff. Also z. B. auf Pollen, ein Lebensmittel, Staub, Tierhaare oder ähnliches. Der Körper hat
diesen Stoff als negativen Reiz abgespeichert. Wenn man mit diesem Stoff Kontakt hat, kommt es
zu einer allergischen Reaktion. Das Immunsystem versucht, den Eindringling loszuwerden. Zum
Beispiel durch vermehrte Schleimbildung in Nase und Mund. In ganz argen Fällen kann es sogar zu
einem anaphylaktischen Schock kommen. Dieser ist unter Umständen lebensbedrohlich.

 Bei einer Intoleranz dagegen handelt es sich in der Regel um eine Enzymabbauschwäche. Der
Körper produziert nicht genug Enzyme, um z.B. Frucht-, oder Milchzucker abzubauen. Dadurch
entstehen vor allem im Darm „Lebensmittelabfälle“, die nicht richtig verstoffwechselt werden
können und so für Beschwerden sorgen. Die Ursache kann genetisch sein oder durch eine nicht
intakte Darmschleimhaut (Leaky Gut genannt) oder Nährstoffmängel ausgelöst werden.

ALSO HAT EINE HISTAMININTOLERANZ NICHTS MIT ALLERGIEN ZU TUN?
 Jein. Eine Histaminintoleranz ist grundsätzlich eine Intoleranz durch einen Enzymmangel. Da aber
Histamin nicht nur durch Lebensmittel in den Körper gelangt, sondern dort auch selbst hergestellt
und freigesetzt werden kann, gibt es Menschen, die genug Enzyme haben und trotzdem an einer
Histaminintoleranz leiden. Das kann der Fall sein, wenn zu viele fäulnisbildende Bakterien den
Darm besiedeln oder die Mastzellen zu viel und zu oft Histamin ausschütten.

 Eine echte allergische Reaktion dagegen sorgt immer dafür, dass Histamin freigesetzt wird. Deshalb
haben starke Allergiker teilweise auch Beschwerden mit zu viel Histamin in der Nahrung, weil ihr
Körper nicht mehr mit dem Histamin abbauen hinterher kommt. Vor allem in der Hochsaison der
Allergene (z. B. Pollen) kann es also hilfreich sein, wenn die Menge an Histamin in der Nahrung für
diese Zeit reduziert wird .

WO LIEGEN DIE GEMEINSAMKEITEN ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER

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INTOLERANZ?
 In beiden Fällen bedeutet es für den Körper Stress, wenn Nahrung mit unverträglichen oder
allergischen Bestandteilen zugeführt wird. Und tatsächlich haben sowohl die Unverträglichkeit als
auch die Allergie häufig eine Ursache (oder Verschlechterung) durch einen mitgenommenen Darm.
Dementsprechend profitieren fast alle Betroffenen von einer gesunden Ernährung und Darmaufbau.
Damit ist die Heilung von angegriffener Darmschleimhaut als auch die Wiederherstellung der
Balance aller Bakterien im Darm gemeint. Denn ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm.
Auch emotionaler Stress kann in beiden Fällen die Symptomatik verschlechtern. Und leider haben
viele Menschen nicht nur eine Allergie oder Intoleranz sondern eine Kombination daraus.
Dementsprechend ist es immer sinnvoll, nicht nur eine Symptomatik zu behandeln, sondern den
Menschen und seine Beschwerden ganzheitlich zu betrachten.

ZU GUTER LETZT MÖCHTE ICH NOCH AUF DEN BEGRIFF UNVERTRÄGLICHKEIT
EINGEHEN.
 Der Begriff Unverträglichkeit wird meist als Synonym für Intoleranz benutzt. Er wird teilweise auch
verwendet, um zu Bezeichnen, wenn Menschen zwar mit Symptomen auf ein Lebensmittel
reagieren, aber weder eine Allergie noch ein Enzymmangel nachgewiesen werden können.

 Viele Menschen reagieren z. B. empfindlich auf Gluten, Weizen oder Milchprodukte. Manchmal
spricht man dann auch von einer Glutensensivität. Das ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer
Zöliakie, bei der es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt.

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Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe?

Vielleicht hast du schon länger Beschwerden und hegst den Verdacht, dass bei dir eine
Histaminintoleranz oder eine andere Unverträglichkeit vorliegt. Möglicherweise hat auch ein Arzt
oder Heilpraktiker diesen Begriff verwendet und eine endgültige Diagnose steht noch aus.
 Im folgenden Abschnitt möchte ich dir erklären, welche Labortests und Ernährungsmaßnahmen
sinnvoll sein können, um Klarheit zu schaffen.

Teil 1: Symptome

Für viele Menschen stellen sich nach längeren, immer wieder auftretenden Symptomen folgende
Fragen:
Was ist los mit mir?
Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe?
Warum geht es mir oft nach dem Essen so schlecht?

 Die Frage »Was ist los mit mir?« stellen sich die Meisten in der Regel zuerst. Du hast in letzter Zeit
vielleicht oft mit Migräne im Bett gelegen oder hast keine Lust mehr, ins Restaurant essen zu gehen,
weil du – peinlich, peinlich- es anschließend kaum mehr auf die Toilette schaffst. Fast jeder
Restaurantbesuch endet mit Durchfall. Eine Weile machst du das mit und hoffst, dass es wieder
besser wird. Aber leider wird es nicht besser, sondern eher schlechter. Also machst du dich auf die
Suche. Vielleicht kennst du jemanden, der Histaminintoleranz hat oder du googelst deine Symptome
und jemand gibt dir den Tipp dich in einer Selbsthilfegruppe zu informieren.
Und dann stehst du ganz schnell vor der zweiten Frage:
Woher weißt du denn jetzt, ob es für dich wirklich Sinn macht, histaminarm zu essen??? Schließlich
willst du nicht umsonst auf all das gute Essen verzichten.

 Um die Antwort auf diese Frage soll es im nächsten Abschnitt gehen. Doch vornweg gesagt: Sich
selbst belesen und informieren ist wichtig, ersetzt aber in keinem Fall einen Arztbesuch!

So, nachdem wir das geklärt haben, kann es ja weiter gehen.
Zurück zu dem »Woher«.

 Viele Symptome der Histaminintoleranz sind auch bei anderen Erkrankungen und Intoleranzen
vorhanden. Es kommt also darauf an, in welcher Menge, Kombination und welchem Zeitraum sie
auftauchen. Und es kann, aber muss nicht sein, dass du alle Symptome hast. Manche Menschen
reagieren mehr mit der Verdauung, andere mehr mit dem Kopf oder der Haut.

SYMPTOME EINER HISTAMININTOLERANZ KÖNNEN SEIN:

Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall
Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel

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Kopfschmerzen, Ohrenpfeiffen, Gliederschmerzen
Starke Müdigkeit abwechselnd mit Schlafstörungen
Juckende Hautauschläge, z. B. um die Augen, an den Händen, Ellenbeugen, auf der Kopfhaut
Innere Unruhe, Ängste, plötzliche Panik oder auftretende Wut
Reizhusten, Naselaufen, Niesanfälle
Aphten (kleine Blässchen auf der Mundschleimhaut)

BEI EINER HISTAMININTOLERANZ BESTEHEN DIE SYMPTOME MEISTENS ÜBER
EINEN LÄNGEREN ZEITRAUM.
Bei einer Magen-Darm-Grippe ist der Durchfall meistens heftig und klingt nach wenigen Tagen
wieder ab. Bei einer Intoleranz dagegen tritt er regelmäßig auf.
 Teilweise merkst du auch schon, dass bestimmte Lebensmittel dir nicht gut bekommen. Ich habe z.
B. bei Rotwein schon während dem Trinken Kopfschmerzen bekommen.
 Bei vielen Betroffenen kommen die Symptome abwechselnd. Mal ist es der Kopf, mal der Darm,
ein anderes Mal läuft die Nase.

 NACHDEM DU JETZT VON DER HISTAMININTOLERANZ WEISST, GEHT ES
DARUM, SIE SCHRITT FÜR SCHRITT AUSZUSCHLIESSEN BZW. ZU SEHEN, OB DU
BETROFFEN BIS

 Als Erstes ist es deshalb sinnvoll, für ca. zwei Wochen eine Eliminationsdiät zu machen. Dafür isst
du nur histaminarme Lebensmittel. Welche Lebensmittel dafür geeignet sind, findest du auf der
bereits erwähnten SIGHI-Liste im Internet. Hilfreich ist es, ein Ernährungstagebuch zu führen. Wie
das geht, kannst du im nächsten Abschnitt »Ernährungsumstellung« nachlesen. Und was für Formen
der Eliminationsdiät es gibt, findest du ebenfalls dort. Für den Anfang reicht es aber erst mal völlig
aus, nur histaminhaltige Speisen aus deinem Speiseplan zu streichen. Dann siehst du, wie es dir
damit geht. Nach ca. zwei Wochen provozierst du dann mit einer histaminreichen Speise und
schaust, wie dein Körper reagiert. Dementsprechend hast du einen ersten Anhaltspunkt. Je nach
Heftigkeit deiner Symptomatik solltest du den Provokationstest nur mit einer geringen Menge an
histaminhaltiger Nahrung oder ggf. in Absprache mit deinem Arzt oder Ernährungsberater
durchführen.

Teil 2: Fachärzte

Im letzten Abschnitt habe ich beschrieben, wie du vorgehen könntest, wenn du den Verdacht hast,
eine Histaminintoleranz zu haben. Nachdem du dich mit deiner Ernährung auseinander gesetzt und
erste Hinweise gesammelt hast, macht es Sinn, den nächsten Schritt zu machen.

IN VIELEN FÄLLEN IST ES AN DIESEM PUNKT, SOFERN DU ES NICHT SCHON
GEMACHT HAST, LOGISCH, EINEN TERMIN BEI EINEM FACHARZT
AUSZUMACHEN.
Abhängig davon, wo dein Hauptbeschwerdebild liegt, gibt es verschiedene Fachärzte.

                                                - 12 -
Nicht alle Ärzte kennen sich mit Histaminintoleranz gut aus. Aber die Zahl der gut informierten
Fachleute wächst stetig. Und umso mehr Menschen Bedarf haben, umso mehr wächst auch das
Angebot. Also scheue dich nicht, einen Termin beim Facharzt auszumachen. Gut ist es auch, dich
vorher über Spezialisten zu informieren.

DAMIT DU ENTSCHEIDEN KANNST, WO DU ANFANGEN KÖNNTEST, HABE ICH
DIR EINE KLEINE AUSWAHL AN FACHÄRZTEN ZUSAMMENGESTELLT.

Der Allergologe:
 Allergologen kennen sich, wie ihr Name schon sagt, sehr gut mit echten Allergien aus. Da bei vielen
Betroffenen auch echte Allergien vorliegen, kann es sinnvoll sein, dass der Allergologe dich auf
Allergien testet. Das kommt vor allem in Betracht, wenn du bei spezifischen Auslösern deutliche
Allergiesymptome hast. Z. B. Fließschnupfen, in Wald und Feld in der Pollenzeit oder beim
Staubwischen, ein angeschwollener Hals oder Atemnot nach dem Verzehr bestimmte Lebensmittel
(z. B. Erdnüsse) oder auch nach Insektenstichen (Bienen, Wespen). Auch Ausschläge bei dem
Kontakt mit bestimmten Stoffen (Nickel, bestimmte Cremes …) sind häufig allergiebedingt.
Solltest du häufiger mit Atemnot oder Anzeichen von allergischen Schocks reagieren, kann der
Allergologe dir für den Notfall auch einen Epi-Pen verschreiben.

Der Gastro-Enterologe:
 Dieser Facharzt hat sein Spezialgebiet vor allem im Bereich Magen, Darm und Verdauung sowie
anderen inneren Organen. Er kennt sich meist gut mit anderen Unverträglichkeiten aus, die die
Verdauung beeinträchtigen. Z. B. Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz aber auch Zöliakie. Er kann
testen, ob eine dieser Unverträglichkeiten bei dir vorliegt. Bei Verdacht auf Histaminintoleranz testet
er eventuell auch entsprechende Werte in Blut und Stuhl. Außerdem kann er abklären, ob andere
Erkrankungen, z. B. ein Heliobacter Pylori, vorliegen. Solltest du hauptsächlich an Beschwerden im
Magen-Darm-Bereich leiden, ist er der richtige Ansprechpartner.

Der Endokrinologe:
Endokrinologen haben ihr Fachgebiet im Bereich der Hormone und untersuchen z. B. auch, ob
Diabetes oder Erkrankungen der Schilddrüse vorliegen.
 Sinnvoll ist ein Termin hier, wenn du das Gefühl hast, dass die Hormone nicht im Lot sind. Eine
Schilddrüsenunterfunktion macht sich meist durch ständige Müdigkeit, Gewichtszunahme und kalte
Hände bemerkbar. Diabetes zeigt sich häufig an extremen Blutzuckerschwankungen, häufigem
Wasserlassen, vermehrtem Durst und Konzentrationsschwäche. Sollte der Verdacht bestehen, kann
der Endokrinologe testen, ob Autoimmunerkrankungen in diesen Bereichen vorliegen (Diabetes Typ
1, Hashimoto).

 Generell ist zu sagen, dass es manchmal etwas Glückssache ist und man mehrere Ärzte abklappern
muss, bis man bei jemandem landet, der einem helfen kann. Also gib nicht auf, wenn du nach dem
ersten Arztbesuch noch nicht wirklich weiter weißt. Manchmal kann es auch passieren, dass der
Hausarzt sehr kundig ist.
Ärzte mit alternativen Angeboten können ebenfalls ein guter Anlaufpunkt sein.

                                                 - 13 -
Meist muss man hier Leistungen selbst bezahlen. Aber je nach deren Fachgebiet kann der Besuch
einen weiter bringen.

Der Cardiologe
 Der Cardiologe ist Facharzt für alle Beschwerden rund ums Herz. Das hat mit Histaminintoleranz
erst mal wenig zu tun. Aber wenn du häufig an Symptomen wie Herzrasen, Herzstolpern und
Schmerzen im Brustbereich leiden solltest, ist es sinnvoll, andere Erkrankungen auszuschließen.
Möglicherweise überweist dich dein Hausarzt dorthin um auf Nummer Sicher zu gehen.

Das war der zweite Teil der Serie »Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe«.
 Bitte sieh diesen Artikel nicht als weitere Quelle, um dich verrückt zu machen, was du alles haben
könntest. Sondern als Chance dich zu informieren. Wenn du deinem Hausarzt deine Symptome
beschreibst, wird er vermutlich auch von sich aus eine Überweisung zum passenden Facharzt
ausstellen.
 Die meisten Ärzte mögen es übrigens verständlicherweise nicht, wenn man versucht, ihnen den Job
abzunehmen. Also informiert euch, seid aber auch offen für das, was der Arzt euch zu sagen hat.

Teil 3: Labortests

Nachdem ich jetzt schon ein paar Zeilen zu Symptomen und Arztbesuchen geschrieben habe, will
ich mich hier einem etwas umfassenderen Thema widmen: Den Labortests.
 Labortests gibt es hunderte und ich kann sicher nicht alle hier aufführen. Aber ich habe versucht,
die für dich möglicherweise wichtigsten herauszusuchen.
 Bitte bedenke, dass jeder Labortest Geld kostet. Nicht alle Ärzte untersuchen alles und nicht jeder
Test wird von der Krankenkasse übernommen. Teilweise hängt es natürlich auch von deiner
Symptomatik ab, welche Untersuchungen gemacht werden. Die Forschung bringt immer wieder
neue Tests hervor und was hier steht kann sich mitunter schnell ändern.
Die hier notierten Tests spiegeln außerdem immer nur eine Momentaufnahme wieder. Faktoren wie
Nahrung, Nährstoffe, Allergieschübe usw. können die Ergebnisse beeinflussen.

Jetzt lass uns gleich loslegen.

 DIESE LABORTESTS                 SIND   BEI   HISTAMININTOLERANZ           MÖGLICHERWEISE
INTERESSANT:

DAO im Blut:
 Die Diaminooxitase ist ein Enzym, das Histamin vor allem im Darm abbaut. Ist zu wenig davon
vorhanden oder ist sie nicht ausreichend aktiv, kann der Körper durch Nahrung zugeführtes
Histamin nicht ausreichend abbauen und es kann zu Symptomen einer Histaminintoleranz kommen.
Gemessen wird der DAO-Wert im Blut. Allerdings kann dieser Wert anders sein als der Wert im

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Darm. Wenn die Darmschleimhaut nicht optimal ist, produziert sie möglicherweise auch weniger
DAO.

 Ein niedriger DAO-Wert bedeutet, dass eine Hit wahrscheinlich ist. Es sind dann schlichtweg nicht
genug Enzyme vorhanden, um eine größere Menge an Histamin aus der Nahrung abzubauen. Ein
normaler DAO-Wert dagegen schließt alleine eine Histaminintoleranz nicht aus. Das liegt daran,
dass z. B. durch Allergien, eine Mastzellenerkrankung oder eine Fehlbesiedelung im Darm vermehrt
Histamin gebildet werden können und es abgesehen von dem Enzym DAO noch andere
Abbauwege im Körper für Histamin gibt.

 Viele DAO-Tests messen nicht die tatsächliche Aktivität der DAO, sondern ermitteln diese
lediglich aus der vorhandenen Menge. Das bedeutet aber, dass bei solchen Tests trotz ausreichend
vorhandener DAO eine DAO-Abbauschwäche möglich ist!

Histamin im Stuhl:
 In einer Stuhlprobe wird der Histaminwert gemessen. Allerdings ist dieser Wert nur zusammen mit
anderen Werten (Histamin Urin, DAO-Aktivität) wirklich aussagekräftig. Denn der Histaminwert
kann sich z. B. auch erhöhen, wenn sich zu viele Fäulnisbakterien im Darm angesiedelt haben. Ein
erhöhter Wert bedeutet aber zumindest, dass du mehr Histamin im Stuhl hast als normalerweise
üblich. Es sagt aber nichts darüber aus, ob es zu viel für deinen Körper ist oder ob du schlecht auf
Histamin reagierst.

Methylhistamin im Urin:
 Auch dieser Test ist alleine nicht besonders brauchbar. Ein erhöhter Wert verrät nur, dass aktuell
viel Histamin ausgeschieden wird. Wieso es zu so viel Histamin gekommen ist (Ernährung, Allergie,
Abbaustörung…) sagt der Test alleine nicht. Außerdem erhöht z. B. auch der Konsum von viel
Eiweiß den Wert.

Allergietest im Blut:
 Bei diesem Wert wird das Blut auf IGE Antikörper auf mögliche Allergene hin untersucht. Wenn
vermehrt Antikörper vorliegen, lässt das auf eine echte Allergie schließen.

Allergie Pricktest über die Haut:
Mit einem Prick-Test kann der Allergologe verschiedene Stoffe auf die Haut auftragen. Wenn die
Haut reagiert, deutet das auf eine echte Allergie hin.

 Bei jedem Pricktest wird auch Histamin aufgebracht. Dieser Punkt MUSS reagieren, damit der Test
aussagekräftig ist. Mittlerweile nimmt man es allerdings als Indiz auf eine mögliche

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Überempfidlichkeit auf Histamin, wenn dieser Punkt nach einer Stunde nicht deutlich nachgelassen
hat.

Gentests auf Histaminintoleranz:
 Hier werden bestimmte DNA Abschnitte auf Varianten hin untersucht, die dazu führen, dass der
Körper weniger Histamin abbauen kann (DAO, HNMT). Es geht also um eine genetisch bedingte
Histaminintoleranz. Allerdings steckt die Genetik noch in den Kinderschuhen. Genabschnitte
können z. B. aktiv oder inaktiv sein und dementsprechend für Enzyme kodieren oder eben auch
nicht. Umweltfaktoren können manchmal genetische Vorgänge an- oder abschalten. Der Körper hat
viele Kompensationsmöglichkeiten. Somit ist auch das Resultat einer Genvariante nicht immer bei
jedem Träger dieser Genvariante gleich. Für nähere Informationen sucht euch bitte einen kundigen
Genetiker.

Nährstoffe (Vitamin D, Eisen, Zink, Kupfer, B6, B12)
 Ein starker Nährstoffmangel kann dazu führen, dass nicht ausreichend Enzyme (DAO, MAO,
HNMT) produziert werden können. Deshalb kann es sinnvoll sein, zu untersuchen, ob ein Mangel
z. B. an B6 vorliegt.

Schilddrüsenwerte:
 Die Schilddrüse beeinflusst nicht direkt eine Histaminintoleranz. Aber ein ausgeglichener
Hormonhaushalt unterstützt das Wohlbefinden und die Selbstregulationsfähigkeit der Körpers. Vor
allem bei ständiger Müdigkeit, Antriebsschwäche, Haarausfall und Gewichtszunahme sowie kalten
Händen und Füßen wird der Arzt möglicherweise die Werte auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin
untersuchen.

Weibliche Hormone:
 Man hat festgestellt, dass Frauen deutlich häufiger von einer Histaminintoleranz betroffen sind als
Männer. Ein Grund dafür sind die sich im Laufe des Zyklus und der Lebenszeit verändernden,
weiblichen Hormone. Bei Wechseljahres- oder Zyklusbeschwerden kann es sinnvoll sein, hier
genauer hinzusehen. Wichtig ist vor allem immer die Relation der Hormone zueinander. Progesteron
und Östrogen sollten möglichst immer gleichzeitig gemessen werden. Wenn die Frau noch einen
Zyklus hat, ist zu bedenken, dass die Werte im Laufe des Monats schwanken.

Laktose Atemtest, Fructose Atemtest, Zöliakietest:
 Diese Tests können abklären, ob weitere/ andere Unverträglichkeiten vorhanden sind. Hierfür
kann es sinnvoll sein, im Vorfeld darauf zu achten, ob man vermehrt nach dem Verzehr von
Milchprodukten, Obst oder glutenhaltigem Getreide wie Weizen, Dinkel und Roggen mit

                                               - 16 -
Beschwerden reagiert.

 Das waren jetzt nur einige Tests, die im näheren Bezug zur Histaminintoleranz stehen. Weitere
interessante Tests stelle ich dir im nächsten Abschnitt vor. Das Fazit für heute lautet: Die Tests
liefern alle lediglich Hinweise, schließen eine Histaminintoleranz aber nie zu 100% aus. Alle
zusammen können sie jedoch brauchbare Hinweise liefern.

Wenn du mehr wissen willst über die Aussagekraft der hier genannten Tests findest du tolle Infos
wie immer auf der Sighi-Webseite.
https://www.histaminintoleranz.ch/downloads/2019-11-09_Vortrag_HIT-Diagnose_(online).pdf

Teil 4: Alternative Tests und Testmethoden

Die letzten Abschnitte habe ich schon viel darüber geschrieben, wie man herausfindet, ob man von
einer Histaminintoleranz betroffen ist, oder nicht. Da es zu diesem Thema unglaublich viel zu sagen
gibt, mache ich gleich mit Teil vier weiter.

 DIESES MAL ERKLÄRE                ICH     DIR     EINIGE      ALTERNATIVE          TESTS     UND
TESTMETHODEN.
Manche davon testen nicht direkt die Histaminintoleranz, können dir aber bei der
Ursachenforschung weiterhelfen.
 Diese alternativen Tests werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Sei es, weil
es bisher keine ausreichenden Nachweise über ihre Aussagekraft gibt, oder, weil sie für unser
Gesundheitswesen weniger interessant sind (Die Krankenkassen zahlen vor allem medizinisch
NOTWENDIGE Maßnahmen. Es geht also um eine Grundversorgung.)
 Ich erkläre im Folgenden einige Tests. An was du selbst glaubst oder was du machen möchtest,
überlasse ich dir und deinem Heilpraktiker oder Arzt.

Nachdem das gesagt ist, geht es jetzt lost mit den alternativen Tests rund um Unverträglichkeiten.

DER GROSSE DARMCHECK/ STUHLANALYSE
 Eine Stuhlanalyse mit Untersuchung der Darmflora, Verdauungsrückständen, Verdauungsenzymen
(Pankereaselastase) und Entzündungsmakern ist beliebt und wird von vielen Heilpraktikern
durchgeführt. Man kann entsprechende Testkits sogar auf eigene Faust im Internet bestellen und
durchführen. Allerdings dürfen die Labore diesen sogenannten Selbsttests keine tiefgreifenden
Therapiepläne beilegen. Dafür muss man sich entweder selbst informieren oder zu einem
entsprechenden Therapeuten gehen.

                                               - 17 -
Manche Parameter der Stuhlanalyse sind schulmedizinisch anerkannt (z. B. die Pankreaselastase, ein
Enzym, das vor allem hilft, Fette zu verdauen).
 Der Darmcheck kann Aufschluss darüber geben, wie eine Therapie des Darms bzw. eine
»Darmsanierung« aussehen könnte. Beispielsweise, ob die Verdauung Unterstützung braucht, ob es
ein Ungleichgewicht an guten und schlechten Darmbakterien gibt und ob die Darmschleimhaut
angegriffen ist. Bei vielen Betroffenen mit Histaminintoleranz ist das Gleichgewicht des Darms
gestört. Teilweise können viele, histaminbildende Bakterien im Darm sogar mit ein Auslöser für die
Histaminintoleranz sein.

 Allerdings ist der Test in der Regel nicht ganz günstig. Auf jeden Fall gibt er einen Anhaltspunkt.
Damit er wirklich weiterhilft, nutzt man am besten das Fachwissen eines Therapeuten, wie
anschließend vorgegangen werden sollte. Einfach gute Darmbakterien einnehmen hilft in der Regel
wenig, wenn die Ursache für das Ungleichgewicht (z.B. eine schwache Verdauung) nicht behoben
wurde.

CORTISOL IM TAGESPROFIL
Das Cortisol ist ein Hormon, welches in den Nebennieren produziert wird. Diese regeln unsere
Energie über den Tag. Aber nicht nur das: Ein Cortisolmangel kann zu einer erhöhten
Allergieneigung führen!

 Im Cortisol Tagesprofil wird getestet, ob der Körper über den Tag verteilt genug Cortisol
produziert. Kommt es regelmäßig zu einer Mangelproduktion, nennt man dies
Nebennierenschwäche. Achtung: Es geht hier noch nicht um eine klinische
Nebenniereninsuffizienz! Allerdings funktioniert die Hormonproduktion nicht optimal und es
kommt zu Leistungsschwäche bzw. einem Leistungsabfall im Tagesverlauf.

 Das Problem ist, dass Unverträglichkeiten und Allergien den Körper stressen können. Dieser Stress
ermüdet auf Dauer die Nebennieren, wenn der Körper ständig seinen Stressoren ausgesetzt ist.
Dadurch aber werden die Nebennieren noch weniger eine Chance auf Erholung haben. Man muss
also diesen Kreis unterbrechen. Z. B. indem Allergene weggelassen werden und man die
Nebennieren (NN) unterstützt.

 Dieser Test ist sinnvoll, wenn man unter ständiger Leistungsschwäche leidet und die
Schilddrüsenhormone schon untersucht wurden.

TEST AUF HPU
 HPU ist die Abkürzung für den Begriff Hämopyrrollactamurie. Es handelt sich hierbei um eine
Veränderung eines Stoffwechselprozesses. Genauere Infos findest du hier auf der Seite des
niederländischen Labors Keac. https://www.keac.nl/hpu/wat-is-hpu/?lang=de

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HPU wird von manchen alternativen Laboren im Urin getestet. Am aussagekräftigsten ist ein 24
Stunden Sammelurin, der genau zeigt, wie viel an Pyrrolen ausgeschieden wird. Übersteigt der Wert
eine bestimmte Höhe, spricht man von einer HPU.

 Genau über alle Pyrroltests und deren Sinn oder Unsinn zu schreiben, würde diesen Artikel
sprengen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Unverträglichkeiten in zusammen mit einigen
anderen Symptomen (überbewegliche Gelenke, schlechte Zähne, Konzentrationsschwäche …) in
Verbindung mit HPU gebracht werden, bzw. laut deren Forschungsstand gehäuft zusammen
auftreten.

 Traditionell behandelt wird eine HPU vor allem mit einer gesunden Lebensweise und
Mikronährstoffen. Vor allem aktiviertem B6 und Zink. Da bei einer HPU die Entgiftung des
Körpers nicht optimal funktioniert, ist eine Entgiftung von Schwermetallen und Umweltgiften in
den meisten Fällen sinnvoll.

 Achtung: Beim Entgiften kann viel schief gehen. Hole dir hierfür am besten immer einen
Fachmann oder eine Fachfrau dazu.

KINESIOLOGISCHE TESTS/ BIOFEEDBACK
 Die Kinesiologie ist schulmedizinisch nicht anerkannt (in der Schweiz werden wohl einige
Behandlungsvarianten von den Krankenkassen übernommen, aber eher im psychologischen
Bereich).

 Man testet die Weisheit des Körpers auf Energiefluss und Energieblockaden hin. Es geht also nicht
um eine Diagnosestellung, sondern darum, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die
Energie soll wieder fließen können.

 Ein Kinesiologe kann dich darauf hin testen, was dich blockiert. Glaubenssätze, Erreger, Allergien,
Umweltgifte und Pestizide, Emotionen usw. können deinen Energiefluss behindern und für
Symptome oder schädliche Verhaltensmuster sorgen.
 Anschließend kann mit derselben Methode herausgefunden werden, was helfen würde, um die
Energie wieder fließen zu lassen. Das schöne daran ist, dass es also für fast alles eine Lösung gibt
(sofern der Behandler diese kennt).
Die Behandlung mit dem Bioresonanzgerät funktioniert auf eine ähnliche Weise.

TESTS MIT DEM OBERON
 Auch das Oberon-Gerät testet den Körper über »Wellen«. Auf einem Bildschirm wird anschließend
angezeigt, was den Körper in seinen »Energiewellen« stört. Das Gerät macht auch gleich Vorschläge
zur Therapie. Z.B. Homöopathie oder Nährstoffe. Aber auch dieses Gerät kann nur so gut sein, wie
seine Programmierung. Wenn es ein Mittel nicht kennt, kann es dieses natürlich auch nicht zur

                                               - 19 -
Behandlung vorschlagen.

 Puh, ich hoffe, dir raucht jetzt nicht der Kopf. Natürlich gibt es noch viel, viel mehr Testmethoden,
wie z.B. die Irisdiagnose, die Dunkelfeldmikroskopie usw. Ich will dich jetzt aber nicht mit
unglaublich vielen Infos überschütten und habe selbst auch noch nicht alle Methoden ausprobiert.
Die hier aufgeführten Tests sind also ein Anfang. Je nach Symptomen macht jeder einzelne mehr
oder weniger Sinn.

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Ernährungsumstellung

Bei einer Unverträglichkeit ist es in den meisten Fällen sinnvoll, unverträgliche Lebensmittel zu
reduzieren oder sogar ganz zu meiden.
 Wie die Ernährungsumstellung ablaufen kann, erkläre ich in diesem Abschnitt. Falls du dich
überfordert fühlst, etwa, weil du mehrere Unverträglichkeiten und Allergien gleichzeitig beachten
musst, rate ich dir, dir eine Ernährungsberaterin zu suchen, die auf Intoleranzen spezialisiert ist.
 Welche Lebensmittel genau histaminarm sind, erfährst du im Internet oder Apps, zum Beispiel auf
der Webseite der Schweizer Interessen Gemeinschaft für Histaminintoleranz (SIGHI).

Warum ein Ernährungstagebuch sinnvoll ist

WOHER WEISS ICH, WAS ICH VERTRAGE
Dieses Problem hat fast jeder, wenn er frisch von seiner Intoleranz erfahren hat:
 Du weißt noch nicht lange von deiner Unverträglichkeit und in ganz vielen Lebensmittellisten steht,
dass die Verträglichkeit individuell ist. Du bekommst ständig den Tipp, dass du selbst austesten
musst, was du verträgst.

 Und jetzt fragst du dich, wie du das bitte zum Kuckuck wissen sollst? Manche Tage geht es dir gut,
andere miserabel und manchmal sitzt du gefühlt in einer Achterbahn, weil urplötzlich Symptome wie
Durchfall oder Kopfschmerzen auftreten, die du überhaupt nicht zu einem Essen zuordnen kannst.

 Sei getröstet, so geht es fast jedem, der ganz am Anfang mit seiner Histaminintoleranz steht.
Normalerweise essen wir ja nicht nur ein Lebensmittel pro Mahlzeit, sondern eine
Zusammenstellung. Außerdem können die Symptome bei Histaminintoleranz bis zu 48 Stunden
verzögert auftreten. Das bedeutet, dass dir der Tomatensalat von gestern Abend vielleicht erst am
nächsten Vormittag Herzrasen beschwert. Das macht es dir nicht gerade einfach, herauszufinden,
worauf du denn nun »schon wieder« reagierst.

DAS ERNÄHRUNGSTAGEBUCH ALS ORIENTIERUNGSHILFE
 Ein Tipp, der mir und auch vielen anderen Betroffenen geholfen hat, ist es, Ernährungstagebuch zu
schreiben. Oh je, wieder mehr Arbeit. Und kompliziert klingt das Ganze auch noch. Aber eigentlich
ist es total einfach:

 Du notierst dir das Datum, die Uhrzeit, was du gegessen hast und wie es dir geht bzw. was du für
Symptome hast. Du kannst auch ein Smiley- oder Zahlensystem nutzen. Beim Zahlensystem steht
die Eins für »mir geht es grotten-miserabel-übelst-schlecht« und die Zehn bedeutet »ich habe den
besten Tag, den ich mir erträumen könnte«.

WIE NOTIERE ICH EIN ERNÄHRUNGSTAGEBUCH?
 Gut geeignet sind kleine Notizblöcke in Din A 5 oder 6. Die kannst du sogar mitnehmen, wenn du
möchtest. Mittlerweile gibt es auch Apps, die du dafür nutzen kannst. Falls du lieber ein wenig mehr
Struktur hast, habe ich dir ein PDF mit den notwendigen Spalten zusammengestellt. Dieses PDF

                                               - 21 -
kann man kostenlos herunterladen, wenn man sich für den »Histaminarm glücklich Newsletter« auf
der Webseite anmeldet.

 Wenn du jetzt immer einträgst, was du isst (ich empfehle dir am Anfang, die Lebensmittel wirklich
einzeln aufzulisten), wirst du relativ schnell herausfinden, welche Lebensmittel problematisch für
dich sind.

 Und noch ein letzter Tipp für heute: Esse am Anfang nicht zu viel durcheinander. Das ist zwar
etwas nervig, aber es wird dir enorm weiterhelfen herauszufinden, was dir bekommt.

Formen der Auslassdiät

Heute geht es dir mal wieder schlecht. Dabei hast du doch jetzt extra schon tagelang alle
Lebensmittel, die histaminhaltig sein sollen, weggelassen?
 Leider ist es nicht immer so einfach. Die Verträglichkeit kann von Person zu Person sehr
unterschiedlich sein.

VIELE BETROFFENE MIT HISTAMININTOLERANZ HABEN AUCH NOCH ANDERE
UNVERTRÄGLICHKEITEN.
 Aber wie kannst du jetzt am besten herausfinden, was du verträgst? Schließlich willst du nicht das
nächste halbe Jahr mit Kopfschmerzen im Bett verbringen.

 Hilfreich sind mehrere Methoden. Einmal ist es wirklich sinnvoll, am Anfang Ernährungstagebuch
zu führen. Die Grundlagen dazu kennst du ja jetzt bereits. Keine Angst, du musst jetzt nicht dein
Leben lang jede Kleinigkeit aufschreiben, die du gegessen hast. Aber für ein paar Wochen oder
Monate kann es wirklich hilfreich sein.

 Als nächsten Schritt empfehle ich dir, mal eine Zeitlang sehr, sehr simple Gerichte zu essen. Also
Mahlzeiten, die nicht aus 20 sondern deutlich weniger Zutaten bestehen. Das entlastet einerseits
deinen Darm, wenn er sehr geschwächt ist und er muss nicht so schwer arbeiten. Andererseits
erleichtert es dir die Suche nach möglichen Übeltätern.

 Ja, ich weiß, du musst eh schon auf so viele Lebensmittel verzichten und jetzt sage ich dir auch
noch, dass du keine bunte Gemüsepfanne mit paniertem Schnitzel und Nachtisch essen sollst. Aber
glaube mir, mit dieser Methode hast du deutlich schneller ein gutes Gefühl dafür, was deinem
Körper bekommt. Ein weiterer Vorteil ist, dass du beim Kochen viel Zeit sparst. Du brauchst
weniger zu überlegen und musst nicht extra noch eine Soße, einen Nachtisch oder sonst etwas
vorbereiten.

Habe ich dich überzeugt?

DANN LASS MIR DIR VERSCHIEDENE MÖGLICHKEITEN ERKLÄREN, WIE DU AN

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DIE AUSLASSDIÄT HERANGEHEN KANNST.

Die Kartoffel-Reis-Diät:
 Bei dieser wirklich strengen Form der Auslassdiät isst man für einige Tage (ca. eine Woche sollte
reichen) wirklich nur folgende Lebensmittel: Wasser, Reis, Kartoffeln, Salz und ein Öl. Z. B. Rapsöl.
Dadurch sollen die Symptome des Körpers heruntergefahren werden. Anschließend testest du alle 2-
3 Tage wirklich nur ein Lebensmittel. Dann merkst du ganz schnell, ob dir dieses Lebensmittel
bekommt. Wenn du ein neues Lebensmittel verträgst, darfst du es zu deinem Speiseplan dazu
nehmen.

 Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sehr genau ist. Du kannst wirklich schnell Symptome
zuordnen und lernst deinen Körper richtig gut kennen.

 Allerdings brauchst du wirklich viel Disziplin. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die Reis oder
Kartoffeln nicht vertragen. Oder es kann passieren, dass es dir durch den »Entzug« von Zucker und
Co. zunächst schlechter geht. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Methode für sehr geschwächte
Menschen mit deutlichem Untergewicht oder wenn du z.B. stillst, schwanger bist oder körperlich
hoher Belastung ausgesetzt ist, eher ungeeignet ist. Und auch sonst solltest du diese Diät nicht zu
lange durchziehen. Wirklich nur ein paar Wochen (nach einiger Zeit hast du ja auch hoffentlich
mehrere verträgliche Lebensmittel). Gegebenfalls rate ich dir, deinen Arzt, Heilpraktiker oder
Ernährungsberater zu konsultieren, bevor du dich für diese sehr strenge Auslassdiät entscheidest.

Nun ein kurzes Beispiel, damit du verstehst, wie die Kartoffel-Reis-Diät funktioniert:
 Du isst für 6 Tage nur Kartoffeln und Reis. An Tag 7 probierst du Zucchini aus. Du merkst an Tag
7 und 8, dass es dir damit gut geht. Also kannst du ab jetzt Reis, Zucchini und Kartoffeln essen. An
Tag 9 testest du ein neues Lebensmittel. Das könnte Hühnchen sein (oder was auch immer du
magst). Solltest du ein neues Lebensmittel nicht vertragen, nimmst du es natürlich nicht in deinen
Speiseplan auf.

 Ich muss gestehen, ich habe mich nie so streng ernährt. Ich war damals sehr untergewichtig und
kraftlos. Deshalb habe ich direkt mit 5 Lebensmitteln angefangen (Kartoffeln, Reis, Huhn, Karotte,
Zucchini und habe sehr schnell auch Chicoree dazu genommen).

Weniger strenge Auslassdiät:
 Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich habe damals mit 5 Lebensmitteln angefangen, bin aber
ansonsten vorgegangen wie bei der Kartoffel-Reis-Diät. Du kannst auch mehr Lebensmittel
nehmen. Trotzdem gehst du genauso vor. Du isst erst eine Zeitlang nur diese festgelegten
Lebensmittel und testest dann alle zwei Tage ein neues Lebensmittel aus.

 Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie weniger kräftezehrend ist und weniger Disziplin erfordert.
Allerdings kann es auch sein, dass du länger brauchst, um deine Symptome wirklich zu
durchschauen. Denn wenn du Pech hast, hast du dir ein Lebesmittel ausgesucht, das du nicht
verträgst.

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Du ernährst dich »einfach« histaminarm.
 Alle histaminhaltigen Lebensmittel oder Liberatoren werden für 2-3 Wochen aus deinem Speiseplan
gestrichen. Wenn du in dieser Zeit Besserung spürst (und sich die Symptome durch histaminreiche
Nahrung wieder auslösen lassen) hast du einen guten Hinweis darauf, dass dir zu viel Histamin nicht
bekommt. In dem Fall empfiehlt es sich, längerfristig histaminarm zu Essen.

 Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sich besser durchhalten lässt und du alle Nährstoffe
bekommen solltest, die du brauchst. Allerdings kann es unter Umständen recht lange dauern, bis du
wirklich weißt, was du verträgst. Es kann sein, dass du ein Lebensmittel mehrfach testest, bis du
merkst, dass es vielleicht doch nicht so gut für dich ist. Vor allem, wenn du noch andere
Unverträglichkeiten hast, von denen du nichts weißt, kann diese Methode unübersichtlich sein.

 Wenn du die »einfache« histaminarme Ernährung etwas übersichtlicher gestlten willst, kannst du
auch wie folgt vorgehen: Du lässt nur alles Histaminhaltige weg und ernährst dich aber mit maximal
fünf Komponenten am Tag. Dadurch erleichterst du dir schon enorm, Symptome zuzuordnen. Z.B.
isst du an einem Tag nur Reis, Huhn, Chicorée, Karotte und Apfel. Am nächsten Tag kannst du
ganz andere Lebensmittel aussuchen, aber eben auch nur fünf Stück.

 So, das war ein grober Überblick darüber, wie du vorgehen kannst. Bitte bedenke, dass ich kein
Arzt bin und du selbst entscheiden musst, ob es dir mit einer dieser Methoden gut geht. Wenn du
unsicher bist, frage bitte einen Mediziner oder Heilpraktiker um Rat. Und verwende immer deinen
gesunden Verstand. Wenn du merkst, dass es dir mit einer Ernährungsform deutlich schlechter geht,
dann mache sie natürlich nicht weiter! Und merke dir, dass diese Diäten nicht für eine
Dauerernährung ausgelegt sind. Sie sollen deinen Körper nur kurzfristig entlasten und es dir möglich
machen, deine Symptome zuzuordnen.

 Es kann sein, dass du die ersten Tage Schlapp bist. Das liegt häufig daran, dass wir industrielle
Zusätze, Zucker usw. gewöhnt sind. Dementsprechend kann es ca. 10 Tage dauern, bis dein Körper
sich umgestellt hat. Auf keinen Fall solltest du heftige Symptome wie Erbrechen von deiner Diät
bekommen! Dann stimmt etwas nicht. Hole dir auch in dem Fall bitte den Rat eines Mediziners ein.

5 Tipps damit du die Ernährungsumstellung durchhälst

Gerade die ersten Tage einer Histamin-Auslass-Diät können hart sein. Je nachdem, wie viele
Fertigprodukte du vorher zu dir genommen hast, werden deinem Körper jetzt jede Menge gewohnte
Stoffe und Geschmacksverstärker vorenthalten. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die
Ernährung einen starken Gewohnheitsaspekt hat. Wir alle haben unsere Rituale und
Lieblingsgerichte, über die wir normalerweise kaum nachdenken. Wenn du jetzt deine
Gewohnheiten von heute auf morgen umstellst, musst du diese Gewohnheiten also erstmal
überwinden. Und natürlich ist da auch noch der soziale Aspekt von Ernährung. Wir essen Zuhause
mit der Familie oder dem Partner, auf der Arbeit zusammen mit den Kollegen oder verabreden uns
zum Abendessen mit Freunden. Die meisten anderen essen ja »normal«. Das macht es dir nicht

                                               - 24 -
unbedingt leichter, dein Vorhaben durchzuhalten.

 Damit du nicht schon in den ersten zwei oder drei Tagen an deinem Vorhaben scheiterst, habe ich
hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt. Schließlich willst du herausfinden, ob es dir ohne
histaminhaltige Speisen besser geht. Also ob du von einer Histaminintoleranz betroffen bist. Aber
das geht natürlich nur, wenn du ein paar Tage konsequent histaminarm isst.

Hier also meine 5 Tipps für dich:

1.Halte dir vor Augen, was du zurzeit für Symptome hast und wie sie dich im Alltag einschränken:

 Und wie viel einfacher oder angenehmer dein Leben sein könnte, wenn diese Symptome
verschwunden wären.
 Das ist dein Grund, dein »Warum«. Ohne ein Warum gibt es auch keine Handlung. Schreibe dir
ruhig mal deine Symptome auf oder was gerade nicht gut läuft gesundheitlich. Den Zettel legst du
am besten an einen Ort, wo du ihn mehrmals täglich siehst.

 Beispiel: Dein Hauptproblem sind täglich bohrende Kopfschmerzen. Sie zwingen dich, dich nach
der Arbeit zwei Stunden ins Bett zu legen und du hast keine Lust mehr auf Gesellschaft. Ohne die
Kopfschmerzen könntest du deinen Feierabend genießen und mit deinem Mann einen Tanzkurs
besuchen oder dich mal wieder mit deiner Freundin verabreden.

2. Habe ein Ziel vor Augen:

 Das ist die logische Folge aus Punkt Nummer Eins. Wenn du weißt, was dich stört, kannst du dir
auch überlegen, wo du hin möchtest. Dein Ziel könnte also sein, dass du wieder mehr mit deinem
Partner unternehmen und dich wieder lebendiger fühlen möchtest. Und dafür musst du etwas für
deine Gesundheit tun.

3. Sorge dafür, dass du immer satt bist.

 Es ist wirklich wichtig, dass du dich trotz der Ernährungsumstellung gut versorgst. Du solltest
genug essen und immer etwas Verträgliches dabei haben. Dann ist die Chance deutlich höher, dass
du die histaminarme Ernährung auch durchhältst. Denn nichts ist gefährlicher als den Kollegen mit
knurrendem Magen dabei zusehen zu müssen, wie sie Currywurst oder Pizza essen.

4. Plane dein Essen

 Dieser Tipp passt gut zu Punkt drei. Essen hat, wie gesagt, viel mit Gewohnheit zu tun. Wenn du
also die ersten Mahlzeiten planst und alle Zutaten einkaufst, wird es dir leichter fallen, die
histaminarme Ernährung durchzuhalten. Du kannst Gemüse auch vorschneiden und portionsweise
einfrieren. Dann hast du, wenn du gerade wenig Zeit hast, schnell ein verträgliches Essen gezaubert.

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Auch Salat hält gewaschen und geschnitten im Kühlschrank in einer Dose zwei Tage frisch. Das
Dressing lässt sich ebenfalls vorbereiten.

5. Bitte deine Familie um Unterstützung.

 Wenn du deinem Partner erklärst, warum die histaminarme Ernährung jetzt für dich wichtig ist,
wird er dich hoffentlich unterstützen. Wahrscheinlich hat er ja schon mitbekommen, dass es dir in
letzter Zeit nicht so gut ging. Er muss nicht alles genauso mitessen. Aber er kann zumindestens
darauf achten, dir nicht mit einem Stück Schokotorte vor der Nase herumzuwedeln. Und er kann
dich mental unterstützen, wenn du schwach wirst.

Jetzt kennst du alle Grundlagen, um mit der histaminarmen Ernährung loszulegen.

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Welchen Traum hast du für deine Gesundheit?

Ich halte ein frisches Brötchen mit Erdbeermarmelade in der Hand. Beiße hinein. Außen ist es
knusprig, innen weich und die Butter zusammen mit der Marmelade schmecken einfach himmlisch.
Aber halt! Ich werde es nicht vertragen. Was habe ich nur getan?

Mein Wecker geht. Ich bin wach, aber der Traum hängt mir nach.

Diesen und ähnliche Träume hatte ich lange Jahre immer wieder.
 IN MEIN TAGEBUCH HABE ICH ALS WUNSCH GEFÜHLT 1000 MAL GESCHRIEBEN:
»ICH MÖCHTE DOCH EINFACH NUR MAL AUFWACHEN UND MICH GUT FÜHLEN.«
Und »Ich wünsche mir, dass ich wieder mehr Essen kann.« Was für andere Menschen völlig normal
war, war für mich scheinbar unerreichbar.

 Wie oft las ich in Facebookgruppen »Oh mein Gott! Seitdem ich xy nehme/ mache, geht es mir so
viel besser. Ich kann wieder alles essen.«
UND ICH PROBIERTE GEFÜHLT AUCH ALLES AUS. ABER ES HALF NICHTS. EGAL
WAS ICH TAT, NICHTS SCHIEN MIR LANGFRISTIG ZU HELFEN.

 Aber ich gab nicht auf und probierte weiter. Büßte für den einen oder anderen Fehlversuch. Aber
irgendwann fand ich dann passende Hilfe. Und ab da an ging es aufwärts. Allerdings war es nicht so,
als wäre nun alles leicht gewesen. Oh nein! Ich hatte immer wieder Rückschritte. Manchmal tat sich
wochen- oder monatelang nichts. Oder eine Errungenschaft war wieder rückläufig. Ich hätte
aufgeben können, doch für mich war es keine Option. Denn so, wie es mir in den letzten Jahren
ging, wollte ich nicht weitermachen. Mit der Zeit mehrten sich tatsächlich die Vorwärtsschritte und
so kam ich im Schneckentempo doch weiter.
 Und irgendwie, Stück für Stück, wurden die guten Tage plötzlich mehr. Ich wachte immer häufiger
auf und fühlte mich ausgeruht. Immer seltener hatte ich Kopf- oder Gliederschmerzen. Und immer
öfter hatte ich Unternehmenslust. Spürte den Drang, etwas zu tun.

 UND IRGENDWIE SCHAFFTEN ES AUCH IMMER MEHR LEBENSMITTEL ZURÜCK
IN MEINEN SPEISEPLAN.
 Zuerst Milchprodukte, dann Getreide. Zwiebelgewächse. Frische Kräuter. Dann auch mal ab und
an wieder Gewürze. Essigessenz, Biosenf und schließlich kamen auch meine geliebten Bananen
zurück in meine Küche.
 Heute esse ich noch nicht wieder alles. Und reagiere auch noch auf so manches. Ich versorge mich
möglichst täglich mit frischem Essen. Aber, wenn ich Lust habe, kann ich auch mal etwas anderes
genießen. Zum Beispiel das Brötchen mit Erdbeermarmelade. Die Zeiten, in denen ich nur noch
zehn Lebensmittel aß, sind wirklich vorbei!
Der Weg hierhin hat viel länger gedauert, als ich dachte. Aber er war es wert.

DOCH OHNE DIE HILFE VON ANDEREN HÄTTE ICH ES NICHT GESCHAFFT.

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Ohne die Menschen, die Bücher oder Blogs schreiben, die mir Tipps gegeben und zugehört haben.
Und die Heilpraktiker, die tagtäglich Menschen dabei unterstützen, gesund zu werden.

 Ich habe gelernt, mir dort Hilfe zu holen, wo ich alleine nicht weiter komme. Und, dass ich im
Leben ziemlich viel erreichen kann. Auch, wenn es zunächst unmöglich erscheint. Aber es ist fast
immer einfach, wenn ich mir Unterstützung hole. Wenn man ein Haus bauen will, macht man das ja
auch nicht alleine, oder?

AN MEINEM VISION-BOARD HÄNGT SEIT EINEM JAHR EIN BILD VON SPAGHETTI
MIT TOMATENSOSSE
 Noch vertrage ich keine Tomaten. Aber ich weiß, dass ich auch irgendwann wieder Tomaten
genießen darf. Und selbst, wenn es nicht klappt, habe ich unterwegs dorthin gewiss viel gewonnen.

UND JETZT FRAGE ICH DICH: WAS WÜNSCHST DU DIR JEDEN TAG? UND, WER
KÖNNTE DIR DABEI HELFEN, DIESEN TRAUM ZU ERFÜLLEN?

 P.S. Jetzt, knapp ein Jahr, nachdem ich diesen Blogpost verfasst habe und das Buch
zusammenstelle, vertrage ich tatsächlich wieder Tomaten. Vor wenigen Tagen habe ich die erste
Portion Spaghetti mit Tomaten-Gemüse-Soße genossen. Ich schreibe das nicht, um anzugeben,
sondern um dir Mut zu machen. So viel ist möglich, wenn man sich weigert, Dinge zu aktepzieren
und bereit ist, wirklich etwas zu tun.

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