Histaminarm glücklich Basics - Anna S. Jäger Alle Tipps aus dem Blog für ein Leben mit Histaminintoleranz
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Histaminarm glücklich Basics Alle Tipps aus dem Blog für ein Leben mit Histaminintoleranz Ratgeber von Anna S. Jäger
Erstausgabe im 31.03.2021date: März 2021 als Orange Cursor-eBook Alle Rechte bei Verlag/Verleger Copyright © 2021 by Anna Jäger 60599 Frankfurt am Main Wiener Strasse 20 www.histaminarm-gluecklich.de Coverdesign: Anna Jäger Logo: Farbenmelodie Design by Juliana Fabula Für meine treuen Blogleser.
Inhalt Vorwort 6 Was ist eine Histaminintoleranz 7 Unterschied Allergie und Intoleranz 9 Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe? 11 Teil 1: Symptome 11 Teil 2: Fachärzte 12 Teil 3: Labortests 14 Teil 4: Alternative Tests und Testmethoden 17 Ernährungsumstellung 21 Warum ein Ernährungstagebuch sinnvoll ist 21 Formen der Auslassdiät 22 5 Tipps damit du die Ernährungsumstellung durchhälst 24 Welchen Traum hast du für deine Gesundheit? 27 Meine Erfahrungen mit einer Schwangerschaft 29 Unverträglichkeiten und Reaktionen auf Lebensmittel 32 Keine Allergie und trotzdem Beschwerden 33 Tyraminintoleranz, die Schwester der Histaminintoleranz 36 Multiple Chemikalien Unverträglichkeit 37 7 Gründe, warum man etwas nicht verträgt 39 Alltagstipps 41 3 Tipps für den Restaurantbesuch 42 10 Ideen für Essen zum mitnehmen 44 Wie die Babyabteilung dir helfen kann, dich histaminarm zu ernähren 46 Lebensmittelvorrat 48 Urlaub trotz Unverträglichkeiten? 50 Histaminarm Anstoßen 52
Food batching 53 Allergikerfreundliche Kosmetik - Naturseifen 54 Wege, die Gesundheit zu unterstützen 56 Kann die Histaminintoleranz besser werden? 57 Kinesiologie - Wie mein Leben damit viel besser wurde 59 Entgiften zusammen mit der Erde 61 Ist eine Stuhlanalyse sinnvoll? 64 Jahreszeiten 67 Frühling 68 Rezept Obstsalat 69 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit 71 Sommer 73 Sommer, Eis und Histaminintoleranz 74 Rezept Frischkäsetorte 76 Die Kirschsaison und Steinobst 78 Macht Hitze Symptome? 79 Herbst 81 Rezept Kürbissuppe 82 Rezept Chai Masala histaminarm 84 Ideen für die Apfelsaison 85 Winter 87 Tipps für den Weihnachstmarkbesuch 88 Ideen für histaminarmen Nikolausstiefel 89 Vitamin C Lieferanten 90 Hustenmittel bei Erkältung 92
Rezept Gebrannte Mandeln 94 Rezept Bethmännchen 96 Zum Schluss 97
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, danke, dass du dieses Buch in den Händen hältst. Denn wer selbst schon mal ein größeres Projekt erschaffen hat, der weiß, wie schön es ist, wenn das Geschaffene seinen Zweck erfüllt. 2019 habe ich den Blog Histaminarm glücklich ins Leben gerufen. Nach einer jahrelangen Odyssee an Arzt- und Heilpraktikerbesuchen, Lebensmitteltests und viel Herumprobiererei hatte ich einen reichen Erfahrungsschatz an Tipps und Rezepten gesammelt. Und nicht nur das. Meine starken Unverträglichkeiten und Allergien wurden endlich besser. Nachdem ich Zeiten erlebt hatte, in denen ich kaum mehr zehn Lebensmittel vertrug und verzweifelt nach Ursachen und Lösungen gesucht hatte, war mir klar, dass ich nicht anders konnte als mein Wissen an andere Betroffene weiterzugeben. Ich hätte es ohne die Unterstützung und Tipps anderer nicht so weit geschafft. Aber mit einer klareren Linie wäre mir doch viel Zeit, Suchen und Geld erspart geblieben. Mein Wissen wollte ich anderen Menschen nicht vorenthalten. Der Blog wuchs und bekam immer mehr Leser. Ich weiß aber auch, dass nicht jeder gerne Blogs im Internet liest. Für manche Menschen ist ein in Kapiteln sortiertes Buch einfach hilfreicher. Man muss sich nicht umständlich durch unzählige Blogbeiträge klicken und das Gelesene in sinnvolle Zusammenhänge setzen. Ein Buch kann helfen, schneller die Übersicht zu gewinnen und man spart Zeit. Deshalb habe ich mich entschlossen, die wichtigsten Blogartikel zu einem Buch zusammenzufassen. Dieses Buch ist also eine Zusammenfassung an (teilweise leicht überarbeiteten) Blogposts aus den Jahren 2019 bis 2020. Ein Blog ist eine moderne Schreibform. Es geht weniger um Perfektionismus als Inhalte und den Dingen, die in einem Moment entstehen oder gesagt werden wollen. Demnach ist auch dieses Buch keine perfekt, zigfach überarbeitete Lektüre, wie man sie in den Regalen einer Buchhandlung findet. Aber gerade deshalb denke ich, kann dieses Buch für Betroffene sehr hilfreich sein. Weil die Tipps aus erster Hand stammen und nicht von Menschen lektoriert wurden, die die Thematik nicht kennen. Wenn der Blog weiter wächst, wird es womöglich weitere Sammlungen oder eine neue Ausgabe geben. Für den Moment habe ich jedenfalls beschlossen, dass das Buch, jetzt wie es ist, abgeschlossen ist. Schließlich soll es schon jetzt hilfreich sein. Nicht erst in ein oder zwei Jahren. Deshalb wünsche ich dir viel Freude beim lesen und viele Aha-Erlebnisse, auch unabhängig davon, ob das Buch klassischen Standards entspricht oder nicht. Aktuelle Blogposts über gesundheitliche Themen gibt es immer auf der Webseite www.histaminarm-gluecklich.de . Dort berichte ich über alternative Heilmethoden, hilfreiche Bücher und gebe mein Wissen auch in Onlinekursen weiter. Bei Interesse informiere dich gerne dort über alle weiteren Angebote und Tipps. Ich wünsche dir alles Liebe und viel Gesundheit! Anna Jäger -6-
Was ist eine Histaminintoleranz Histamin ist ein Botenstoff, der in deinem Körper vorkommt, aber auch in einigen Nahrungsmitteln. Normalerweise ist das kein Problem und das Histamin spielt bei einigen Stoffwechselvorgängen im Körper eine wichtige Rolle. Erst eine sehr hohe Menge an Histamin ist für »gesunde« Menschen schädlich. Eine so hohe Menge an Histamin nimmt man z. B. bei einer Fischvergiftung zu sich. Bei einer Histaminintoleranz ist das Gleichgewicht dieses Stoffwechselprozesses gestört. Du reagierst schon viel schneller auf das Histamin. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein. Es kann sein, dass durch massive Allergien mehr Histamin im Körper frei gesetzt wird, als er bewältigen kann. Andere Betroffenen haben dagegen eine enzymatische Abbauschwäche, es fehlen entsprechende Enzyme oder die Enzyme arbeiten nicht richtig und sind nicht voll funktionstüchtig. Manche Menschen haben eine angeborene Histaminintoleranz. Es kann aber auch sein, dass sich die Intoleranz erst entwickelt hat. Die Ursachen dafür sind sehr unterschiedlich. In allen Fällen ist das Gleichgewicht des Histaminstoffwechsels gestört. SYMPTOME BEI EINER HISTAMININTOLERANZ Wenn durch histaminhaltige Nahrungsmittel oder Allergieauslöser der Histaminspiegel im Körper steigt, zeigt sich das durch verschiedene Symptome wie Durchfall, Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen oder Fließschnupfen. Die Symptome sind sehr vielfältig, da Histamin als Botenstoff so verschiedene Funktionen im Körper hat. Auch, mit welchen Symptomen sich das Problem äußert, kann stark variieren. Es ist möglich, dass du einen Tag Schlafstörungen und Schweißausbrüche hast, einen anderen Magenkrämpfe und Durchfall. Deshalb ist es häufig so schwierig, die Symptome zuzuordnen und zu interpretieren. Da die Ursachen, warum es zu einem hohen Histaminspiegel kommt, so unterschiedlich sind, hat auch jeder Betroffene eine unterschiedliche Verträglichkeitsgrenze. Für manche reicht es aus, auf besonders histaminhaltige Lebensmittel zu verzichten, andere dagegen vertragen auch schon kleine Mengen an Histamin nicht gut. WAS TUN, WENN ICH EINE HISTAMININTOLERANZ VERMUTE? In den meisten Fällen ist es sinnvoll, dass Betroffene sich histaminarm ernähren und Allergieauslöser meiden. Dadurch bleibt der Histaminspiegel stabiler und im niedrigen, für den Körper kompensierbaren, Bereich. Im Internet gibt es Listen über den Histamingehalt von Nahrungsmitteln. Besonders histaminhaltig sind vor allem Tomaten, Schokolade und lang gereifte Lebensmittel wie alte Käsesorten, Salami und fermentierte Lebensmittel. Neben einer angepassten Diät ist es langfristig ratsam, mit einem kundigen Therapeuten (Arzt oder Heilpraktiker) die Ursachen zu erforschen und diese, wenn möglich, zu behandeln. Ausführliche Informationen zum Histamingehalt in Nahrungsmitteln und eine Liste zum Downloaden bekommst du auf der Seite der Schweizer Interessengemeinschaft Histamin Intoleranz -7-
(SIGHI). https://www.histaminintoleranz.ch/de/einleitung.html -8-
Unterschied Allergie und Intoleranz Was ist der Unterschied zwischen einer Allergie und einer Intoleranz? Regelmäßig kann man die Begriffe Intoleranz und Allergien gemeinsam lesen. Auch in meinem Blog zähle ich sie häufig zusammen auf. Aber biologisch betrachtet, handelt es sich hier um zwei ganz verschiedene Prozesse im Körper. Im folgenden möchte ich vereinfacht erklären, wie verschieden die beiden Reaktionsmuster eigentlich sind. WO ALSO LIEGT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER NAHRUNGSMITTELINTOLERANZ? Eine Allergie ist immer eine Reaktion des Immunsystems auf einen (vermeintlich) schädlichen Stoff. Also z. B. auf Pollen, ein Lebensmittel, Staub, Tierhaare oder ähnliches. Der Körper hat diesen Stoff als negativen Reiz abgespeichert. Wenn man mit diesem Stoff Kontakt hat, kommt es zu einer allergischen Reaktion. Das Immunsystem versucht, den Eindringling loszuwerden. Zum Beispiel durch vermehrte Schleimbildung in Nase und Mund. In ganz argen Fällen kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Dieser ist unter Umständen lebensbedrohlich. Bei einer Intoleranz dagegen handelt es sich in der Regel um eine Enzymabbauschwäche. Der Körper produziert nicht genug Enzyme, um z.B. Frucht-, oder Milchzucker abzubauen. Dadurch entstehen vor allem im Darm „Lebensmittelabfälle“, die nicht richtig verstoffwechselt werden können und so für Beschwerden sorgen. Die Ursache kann genetisch sein oder durch eine nicht intakte Darmschleimhaut (Leaky Gut genannt) oder Nährstoffmängel ausgelöst werden. ALSO HAT EINE HISTAMININTOLERANZ NICHTS MIT ALLERGIEN ZU TUN? Jein. Eine Histaminintoleranz ist grundsätzlich eine Intoleranz durch einen Enzymmangel. Da aber Histamin nicht nur durch Lebensmittel in den Körper gelangt, sondern dort auch selbst hergestellt und freigesetzt werden kann, gibt es Menschen, die genug Enzyme haben und trotzdem an einer Histaminintoleranz leiden. Das kann der Fall sein, wenn zu viele fäulnisbildende Bakterien den Darm besiedeln oder die Mastzellen zu viel und zu oft Histamin ausschütten. Eine echte allergische Reaktion dagegen sorgt immer dafür, dass Histamin freigesetzt wird. Deshalb haben starke Allergiker teilweise auch Beschwerden mit zu viel Histamin in der Nahrung, weil ihr Körper nicht mehr mit dem Histamin abbauen hinterher kommt. Vor allem in der Hochsaison der Allergene (z. B. Pollen) kann es also hilfreich sein, wenn die Menge an Histamin in der Nahrung für diese Zeit reduziert wird . WO LIEGEN DIE GEMEINSAMKEITEN ZWISCHEN EINER ALLERGIE UND EINER -9-
INTOLERANZ? In beiden Fällen bedeutet es für den Körper Stress, wenn Nahrung mit unverträglichen oder allergischen Bestandteilen zugeführt wird. Und tatsächlich haben sowohl die Unverträglichkeit als auch die Allergie häufig eine Ursache (oder Verschlechterung) durch einen mitgenommenen Darm. Dementsprechend profitieren fast alle Betroffenen von einer gesunden Ernährung und Darmaufbau. Damit ist die Heilung von angegriffener Darmschleimhaut als auch die Wiederherstellung der Balance aller Bakterien im Darm gemeint. Denn ein Großteil des Immunsystems sitzt im Darm. Auch emotionaler Stress kann in beiden Fällen die Symptomatik verschlechtern. Und leider haben viele Menschen nicht nur eine Allergie oder Intoleranz sondern eine Kombination daraus. Dementsprechend ist es immer sinnvoll, nicht nur eine Symptomatik zu behandeln, sondern den Menschen und seine Beschwerden ganzheitlich zu betrachten. ZU GUTER LETZT MÖCHTE ICH NOCH AUF DEN BEGRIFF UNVERTRÄGLICHKEIT EINGEHEN. Der Begriff Unverträglichkeit wird meist als Synonym für Intoleranz benutzt. Er wird teilweise auch verwendet, um zu Bezeichnen, wenn Menschen zwar mit Symptomen auf ein Lebensmittel reagieren, aber weder eine Allergie noch ein Enzymmangel nachgewiesen werden können. Viele Menschen reagieren z. B. empfindlich auf Gluten, Weizen oder Milchprodukte. Manchmal spricht man dann auch von einer Glutensensivität. Das ist übrigens nicht zu verwechseln mit einer Zöliakie, bei der es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. - 10 -
Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe? Vielleicht hast du schon länger Beschwerden und hegst den Verdacht, dass bei dir eine Histaminintoleranz oder eine andere Unverträglichkeit vorliegt. Möglicherweise hat auch ein Arzt oder Heilpraktiker diesen Begriff verwendet und eine endgültige Diagnose steht noch aus. Im folgenden Abschnitt möchte ich dir erklären, welche Labortests und Ernährungsmaßnahmen sinnvoll sein können, um Klarheit zu schaffen. Teil 1: Symptome Für viele Menschen stellen sich nach längeren, immer wieder auftretenden Symptomen folgende Fragen: Was ist los mit mir? Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe? Warum geht es mir oft nach dem Essen so schlecht? Die Frage »Was ist los mit mir?« stellen sich die Meisten in der Regel zuerst. Du hast in letzter Zeit vielleicht oft mit Migräne im Bett gelegen oder hast keine Lust mehr, ins Restaurant essen zu gehen, weil du – peinlich, peinlich- es anschließend kaum mehr auf die Toilette schaffst. Fast jeder Restaurantbesuch endet mit Durchfall. Eine Weile machst du das mit und hoffst, dass es wieder besser wird. Aber leider wird es nicht besser, sondern eher schlechter. Also machst du dich auf die Suche. Vielleicht kennst du jemanden, der Histaminintoleranz hat oder du googelst deine Symptome und jemand gibt dir den Tipp dich in einer Selbsthilfegruppe zu informieren. Und dann stehst du ganz schnell vor der zweiten Frage: Woher weißt du denn jetzt, ob es für dich wirklich Sinn macht, histaminarm zu essen??? Schließlich willst du nicht umsonst auf all das gute Essen verzichten. Um die Antwort auf diese Frage soll es im nächsten Abschnitt gehen. Doch vornweg gesagt: Sich selbst belesen und informieren ist wichtig, ersetzt aber in keinem Fall einen Arztbesuch! So, nachdem wir das geklärt haben, kann es ja weiter gehen. Zurück zu dem »Woher«. Viele Symptome der Histaminintoleranz sind auch bei anderen Erkrankungen und Intoleranzen vorhanden. Es kommt also darauf an, in welcher Menge, Kombination und welchem Zeitraum sie auftauchen. Und es kann, aber muss nicht sein, dass du alle Symptome hast. Manche Menschen reagieren mehr mit der Verdauung, andere mehr mit dem Kopf oder der Haut. SYMPTOME EINER HISTAMININTOLERANZ KÖNNEN SEIN: Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel - 11 -
Kopfschmerzen, Ohrenpfeiffen, Gliederschmerzen Starke Müdigkeit abwechselnd mit Schlafstörungen Juckende Hautauschläge, z. B. um die Augen, an den Händen, Ellenbeugen, auf der Kopfhaut Innere Unruhe, Ängste, plötzliche Panik oder auftretende Wut Reizhusten, Naselaufen, Niesanfälle Aphten (kleine Blässchen auf der Mundschleimhaut) BEI EINER HISTAMININTOLERANZ BESTEHEN DIE SYMPTOME MEISTENS ÜBER EINEN LÄNGEREN ZEITRAUM. Bei einer Magen-Darm-Grippe ist der Durchfall meistens heftig und klingt nach wenigen Tagen wieder ab. Bei einer Intoleranz dagegen tritt er regelmäßig auf. Teilweise merkst du auch schon, dass bestimmte Lebensmittel dir nicht gut bekommen. Ich habe z. B. bei Rotwein schon während dem Trinken Kopfschmerzen bekommen. Bei vielen Betroffenen kommen die Symptome abwechselnd. Mal ist es der Kopf, mal der Darm, ein anderes Mal läuft die Nase. NACHDEM DU JETZT VON DER HISTAMININTOLERANZ WEISST, GEHT ES DARUM, SIE SCHRITT FÜR SCHRITT AUSZUSCHLIESSEN BZW. ZU SEHEN, OB DU BETROFFEN BIS Als Erstes ist es deshalb sinnvoll, für ca. zwei Wochen eine Eliminationsdiät zu machen. Dafür isst du nur histaminarme Lebensmittel. Welche Lebensmittel dafür geeignet sind, findest du auf der bereits erwähnten SIGHI-Liste im Internet. Hilfreich ist es, ein Ernährungstagebuch zu führen. Wie das geht, kannst du im nächsten Abschnitt »Ernährungsumstellung« nachlesen. Und was für Formen der Eliminationsdiät es gibt, findest du ebenfalls dort. Für den Anfang reicht es aber erst mal völlig aus, nur histaminhaltige Speisen aus deinem Speiseplan zu streichen. Dann siehst du, wie es dir damit geht. Nach ca. zwei Wochen provozierst du dann mit einer histaminreichen Speise und schaust, wie dein Körper reagiert. Dementsprechend hast du einen ersten Anhaltspunkt. Je nach Heftigkeit deiner Symptomatik solltest du den Provokationstest nur mit einer geringen Menge an histaminhaltiger Nahrung oder ggf. in Absprache mit deinem Arzt oder Ernährungsberater durchführen. Teil 2: Fachärzte Im letzten Abschnitt habe ich beschrieben, wie du vorgehen könntest, wenn du den Verdacht hast, eine Histaminintoleranz zu haben. Nachdem du dich mit deiner Ernährung auseinander gesetzt und erste Hinweise gesammelt hast, macht es Sinn, den nächsten Schritt zu machen. IN VIELEN FÄLLEN IST ES AN DIESEM PUNKT, SOFERN DU ES NICHT SCHON GEMACHT HAST, LOGISCH, EINEN TERMIN BEI EINEM FACHARZT AUSZUMACHEN. Abhängig davon, wo dein Hauptbeschwerdebild liegt, gibt es verschiedene Fachärzte. - 12 -
Nicht alle Ärzte kennen sich mit Histaminintoleranz gut aus. Aber die Zahl der gut informierten Fachleute wächst stetig. Und umso mehr Menschen Bedarf haben, umso mehr wächst auch das Angebot. Also scheue dich nicht, einen Termin beim Facharzt auszumachen. Gut ist es auch, dich vorher über Spezialisten zu informieren. DAMIT DU ENTSCHEIDEN KANNST, WO DU ANFANGEN KÖNNTEST, HABE ICH DIR EINE KLEINE AUSWAHL AN FACHÄRZTEN ZUSAMMENGESTELLT. Der Allergologe: Allergologen kennen sich, wie ihr Name schon sagt, sehr gut mit echten Allergien aus. Da bei vielen Betroffenen auch echte Allergien vorliegen, kann es sinnvoll sein, dass der Allergologe dich auf Allergien testet. Das kommt vor allem in Betracht, wenn du bei spezifischen Auslösern deutliche Allergiesymptome hast. Z. B. Fließschnupfen, in Wald und Feld in der Pollenzeit oder beim Staubwischen, ein angeschwollener Hals oder Atemnot nach dem Verzehr bestimmte Lebensmittel (z. B. Erdnüsse) oder auch nach Insektenstichen (Bienen, Wespen). Auch Ausschläge bei dem Kontakt mit bestimmten Stoffen (Nickel, bestimmte Cremes …) sind häufig allergiebedingt. Solltest du häufiger mit Atemnot oder Anzeichen von allergischen Schocks reagieren, kann der Allergologe dir für den Notfall auch einen Epi-Pen verschreiben. Der Gastro-Enterologe: Dieser Facharzt hat sein Spezialgebiet vor allem im Bereich Magen, Darm und Verdauung sowie anderen inneren Organen. Er kennt sich meist gut mit anderen Unverträglichkeiten aus, die die Verdauung beeinträchtigen. Z. B. Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz aber auch Zöliakie. Er kann testen, ob eine dieser Unverträglichkeiten bei dir vorliegt. Bei Verdacht auf Histaminintoleranz testet er eventuell auch entsprechende Werte in Blut und Stuhl. Außerdem kann er abklären, ob andere Erkrankungen, z. B. ein Heliobacter Pylori, vorliegen. Solltest du hauptsächlich an Beschwerden im Magen-Darm-Bereich leiden, ist er der richtige Ansprechpartner. Der Endokrinologe: Endokrinologen haben ihr Fachgebiet im Bereich der Hormone und untersuchen z. B. auch, ob Diabetes oder Erkrankungen der Schilddrüse vorliegen. Sinnvoll ist ein Termin hier, wenn du das Gefühl hast, dass die Hormone nicht im Lot sind. Eine Schilddrüsenunterfunktion macht sich meist durch ständige Müdigkeit, Gewichtszunahme und kalte Hände bemerkbar. Diabetes zeigt sich häufig an extremen Blutzuckerschwankungen, häufigem Wasserlassen, vermehrtem Durst und Konzentrationsschwäche. Sollte der Verdacht bestehen, kann der Endokrinologe testen, ob Autoimmunerkrankungen in diesen Bereichen vorliegen (Diabetes Typ 1, Hashimoto). Generell ist zu sagen, dass es manchmal etwas Glückssache ist und man mehrere Ärzte abklappern muss, bis man bei jemandem landet, der einem helfen kann. Also gib nicht auf, wenn du nach dem ersten Arztbesuch noch nicht wirklich weiter weißt. Manchmal kann es auch passieren, dass der Hausarzt sehr kundig ist. Ärzte mit alternativen Angeboten können ebenfalls ein guter Anlaufpunkt sein. - 13 -
Meist muss man hier Leistungen selbst bezahlen. Aber je nach deren Fachgebiet kann der Besuch einen weiter bringen. Der Cardiologe Der Cardiologe ist Facharzt für alle Beschwerden rund ums Herz. Das hat mit Histaminintoleranz erst mal wenig zu tun. Aber wenn du häufig an Symptomen wie Herzrasen, Herzstolpern und Schmerzen im Brustbereich leiden solltest, ist es sinnvoll, andere Erkrankungen auszuschließen. Möglicherweise überweist dich dein Hausarzt dorthin um auf Nummer Sicher zu gehen. Das war der zweite Teil der Serie »Woher weiß ich, ob ich eine Histaminintoleranz habe«. Bitte sieh diesen Artikel nicht als weitere Quelle, um dich verrückt zu machen, was du alles haben könntest. Sondern als Chance dich zu informieren. Wenn du deinem Hausarzt deine Symptome beschreibst, wird er vermutlich auch von sich aus eine Überweisung zum passenden Facharzt ausstellen. Die meisten Ärzte mögen es übrigens verständlicherweise nicht, wenn man versucht, ihnen den Job abzunehmen. Also informiert euch, seid aber auch offen für das, was der Arzt euch zu sagen hat. Teil 3: Labortests Nachdem ich jetzt schon ein paar Zeilen zu Symptomen und Arztbesuchen geschrieben habe, will ich mich hier einem etwas umfassenderen Thema widmen: Den Labortests. Labortests gibt es hunderte und ich kann sicher nicht alle hier aufführen. Aber ich habe versucht, die für dich möglicherweise wichtigsten herauszusuchen. Bitte bedenke, dass jeder Labortest Geld kostet. Nicht alle Ärzte untersuchen alles und nicht jeder Test wird von der Krankenkasse übernommen. Teilweise hängt es natürlich auch von deiner Symptomatik ab, welche Untersuchungen gemacht werden. Die Forschung bringt immer wieder neue Tests hervor und was hier steht kann sich mitunter schnell ändern. Die hier notierten Tests spiegeln außerdem immer nur eine Momentaufnahme wieder. Faktoren wie Nahrung, Nährstoffe, Allergieschübe usw. können die Ergebnisse beeinflussen. Jetzt lass uns gleich loslegen. DIESE LABORTESTS SIND BEI HISTAMININTOLERANZ MÖGLICHERWEISE INTERESSANT: DAO im Blut: Die Diaminooxitase ist ein Enzym, das Histamin vor allem im Darm abbaut. Ist zu wenig davon vorhanden oder ist sie nicht ausreichend aktiv, kann der Körper durch Nahrung zugeführtes Histamin nicht ausreichend abbauen und es kann zu Symptomen einer Histaminintoleranz kommen. Gemessen wird der DAO-Wert im Blut. Allerdings kann dieser Wert anders sein als der Wert im - 14 -
Darm. Wenn die Darmschleimhaut nicht optimal ist, produziert sie möglicherweise auch weniger DAO. Ein niedriger DAO-Wert bedeutet, dass eine Hit wahrscheinlich ist. Es sind dann schlichtweg nicht genug Enzyme vorhanden, um eine größere Menge an Histamin aus der Nahrung abzubauen. Ein normaler DAO-Wert dagegen schließt alleine eine Histaminintoleranz nicht aus. Das liegt daran, dass z. B. durch Allergien, eine Mastzellenerkrankung oder eine Fehlbesiedelung im Darm vermehrt Histamin gebildet werden können und es abgesehen von dem Enzym DAO noch andere Abbauwege im Körper für Histamin gibt. Viele DAO-Tests messen nicht die tatsächliche Aktivität der DAO, sondern ermitteln diese lediglich aus der vorhandenen Menge. Das bedeutet aber, dass bei solchen Tests trotz ausreichend vorhandener DAO eine DAO-Abbauschwäche möglich ist! Histamin im Stuhl: In einer Stuhlprobe wird der Histaminwert gemessen. Allerdings ist dieser Wert nur zusammen mit anderen Werten (Histamin Urin, DAO-Aktivität) wirklich aussagekräftig. Denn der Histaminwert kann sich z. B. auch erhöhen, wenn sich zu viele Fäulnisbakterien im Darm angesiedelt haben. Ein erhöhter Wert bedeutet aber zumindest, dass du mehr Histamin im Stuhl hast als normalerweise üblich. Es sagt aber nichts darüber aus, ob es zu viel für deinen Körper ist oder ob du schlecht auf Histamin reagierst. Methylhistamin im Urin: Auch dieser Test ist alleine nicht besonders brauchbar. Ein erhöhter Wert verrät nur, dass aktuell viel Histamin ausgeschieden wird. Wieso es zu so viel Histamin gekommen ist (Ernährung, Allergie, Abbaustörung…) sagt der Test alleine nicht. Außerdem erhöht z. B. auch der Konsum von viel Eiweiß den Wert. Allergietest im Blut: Bei diesem Wert wird das Blut auf IGE Antikörper auf mögliche Allergene hin untersucht. Wenn vermehrt Antikörper vorliegen, lässt das auf eine echte Allergie schließen. Allergie Pricktest über die Haut: Mit einem Prick-Test kann der Allergologe verschiedene Stoffe auf die Haut auftragen. Wenn die Haut reagiert, deutet das auf eine echte Allergie hin. Bei jedem Pricktest wird auch Histamin aufgebracht. Dieser Punkt MUSS reagieren, damit der Test aussagekräftig ist. Mittlerweile nimmt man es allerdings als Indiz auf eine mögliche - 15 -
Überempfidlichkeit auf Histamin, wenn dieser Punkt nach einer Stunde nicht deutlich nachgelassen hat. Gentests auf Histaminintoleranz: Hier werden bestimmte DNA Abschnitte auf Varianten hin untersucht, die dazu führen, dass der Körper weniger Histamin abbauen kann (DAO, HNMT). Es geht also um eine genetisch bedingte Histaminintoleranz. Allerdings steckt die Genetik noch in den Kinderschuhen. Genabschnitte können z. B. aktiv oder inaktiv sein und dementsprechend für Enzyme kodieren oder eben auch nicht. Umweltfaktoren können manchmal genetische Vorgänge an- oder abschalten. Der Körper hat viele Kompensationsmöglichkeiten. Somit ist auch das Resultat einer Genvariante nicht immer bei jedem Träger dieser Genvariante gleich. Für nähere Informationen sucht euch bitte einen kundigen Genetiker. Nährstoffe (Vitamin D, Eisen, Zink, Kupfer, B6, B12) Ein starker Nährstoffmangel kann dazu führen, dass nicht ausreichend Enzyme (DAO, MAO, HNMT) produziert werden können. Deshalb kann es sinnvoll sein, zu untersuchen, ob ein Mangel z. B. an B6 vorliegt. Schilddrüsenwerte: Die Schilddrüse beeinflusst nicht direkt eine Histaminintoleranz. Aber ein ausgeglichener Hormonhaushalt unterstützt das Wohlbefinden und die Selbstregulationsfähigkeit der Körpers. Vor allem bei ständiger Müdigkeit, Antriebsschwäche, Haarausfall und Gewichtszunahme sowie kalten Händen und Füßen wird der Arzt möglicherweise die Werte auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin untersuchen. Weibliche Hormone: Man hat festgestellt, dass Frauen deutlich häufiger von einer Histaminintoleranz betroffen sind als Männer. Ein Grund dafür sind die sich im Laufe des Zyklus und der Lebenszeit verändernden, weiblichen Hormone. Bei Wechseljahres- oder Zyklusbeschwerden kann es sinnvoll sein, hier genauer hinzusehen. Wichtig ist vor allem immer die Relation der Hormone zueinander. Progesteron und Östrogen sollten möglichst immer gleichzeitig gemessen werden. Wenn die Frau noch einen Zyklus hat, ist zu bedenken, dass die Werte im Laufe des Monats schwanken. Laktose Atemtest, Fructose Atemtest, Zöliakietest: Diese Tests können abklären, ob weitere/ andere Unverträglichkeiten vorhanden sind. Hierfür kann es sinnvoll sein, im Vorfeld darauf zu achten, ob man vermehrt nach dem Verzehr von Milchprodukten, Obst oder glutenhaltigem Getreide wie Weizen, Dinkel und Roggen mit - 16 -
Beschwerden reagiert. Das waren jetzt nur einige Tests, die im näheren Bezug zur Histaminintoleranz stehen. Weitere interessante Tests stelle ich dir im nächsten Abschnitt vor. Das Fazit für heute lautet: Die Tests liefern alle lediglich Hinweise, schließen eine Histaminintoleranz aber nie zu 100% aus. Alle zusammen können sie jedoch brauchbare Hinweise liefern. Wenn du mehr wissen willst über die Aussagekraft der hier genannten Tests findest du tolle Infos wie immer auf der Sighi-Webseite. https://www.histaminintoleranz.ch/downloads/2019-11-09_Vortrag_HIT-Diagnose_(online).pdf Teil 4: Alternative Tests und Testmethoden Die letzten Abschnitte habe ich schon viel darüber geschrieben, wie man herausfindet, ob man von einer Histaminintoleranz betroffen ist, oder nicht. Da es zu diesem Thema unglaublich viel zu sagen gibt, mache ich gleich mit Teil vier weiter. DIESES MAL ERKLÄRE ICH DIR EINIGE ALTERNATIVE TESTS UND TESTMETHODEN. Manche davon testen nicht direkt die Histaminintoleranz, können dir aber bei der Ursachenforschung weiterhelfen. Diese alternativen Tests werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen. Sei es, weil es bisher keine ausreichenden Nachweise über ihre Aussagekraft gibt, oder, weil sie für unser Gesundheitswesen weniger interessant sind (Die Krankenkassen zahlen vor allem medizinisch NOTWENDIGE Maßnahmen. Es geht also um eine Grundversorgung.) Ich erkläre im Folgenden einige Tests. An was du selbst glaubst oder was du machen möchtest, überlasse ich dir und deinem Heilpraktiker oder Arzt. Nachdem das gesagt ist, geht es jetzt lost mit den alternativen Tests rund um Unverträglichkeiten. DER GROSSE DARMCHECK/ STUHLANALYSE Eine Stuhlanalyse mit Untersuchung der Darmflora, Verdauungsrückständen, Verdauungsenzymen (Pankereaselastase) und Entzündungsmakern ist beliebt und wird von vielen Heilpraktikern durchgeführt. Man kann entsprechende Testkits sogar auf eigene Faust im Internet bestellen und durchführen. Allerdings dürfen die Labore diesen sogenannten Selbsttests keine tiefgreifenden Therapiepläne beilegen. Dafür muss man sich entweder selbst informieren oder zu einem entsprechenden Therapeuten gehen. - 17 -
Manche Parameter der Stuhlanalyse sind schulmedizinisch anerkannt (z. B. die Pankreaselastase, ein Enzym, das vor allem hilft, Fette zu verdauen). Der Darmcheck kann Aufschluss darüber geben, wie eine Therapie des Darms bzw. eine »Darmsanierung« aussehen könnte. Beispielsweise, ob die Verdauung Unterstützung braucht, ob es ein Ungleichgewicht an guten und schlechten Darmbakterien gibt und ob die Darmschleimhaut angegriffen ist. Bei vielen Betroffenen mit Histaminintoleranz ist das Gleichgewicht des Darms gestört. Teilweise können viele, histaminbildende Bakterien im Darm sogar mit ein Auslöser für die Histaminintoleranz sein. Allerdings ist der Test in der Regel nicht ganz günstig. Auf jeden Fall gibt er einen Anhaltspunkt. Damit er wirklich weiterhilft, nutzt man am besten das Fachwissen eines Therapeuten, wie anschließend vorgegangen werden sollte. Einfach gute Darmbakterien einnehmen hilft in der Regel wenig, wenn die Ursache für das Ungleichgewicht (z.B. eine schwache Verdauung) nicht behoben wurde. CORTISOL IM TAGESPROFIL Das Cortisol ist ein Hormon, welches in den Nebennieren produziert wird. Diese regeln unsere Energie über den Tag. Aber nicht nur das: Ein Cortisolmangel kann zu einer erhöhten Allergieneigung führen! Im Cortisol Tagesprofil wird getestet, ob der Körper über den Tag verteilt genug Cortisol produziert. Kommt es regelmäßig zu einer Mangelproduktion, nennt man dies Nebennierenschwäche. Achtung: Es geht hier noch nicht um eine klinische Nebenniereninsuffizienz! Allerdings funktioniert die Hormonproduktion nicht optimal und es kommt zu Leistungsschwäche bzw. einem Leistungsabfall im Tagesverlauf. Das Problem ist, dass Unverträglichkeiten und Allergien den Körper stressen können. Dieser Stress ermüdet auf Dauer die Nebennieren, wenn der Körper ständig seinen Stressoren ausgesetzt ist. Dadurch aber werden die Nebennieren noch weniger eine Chance auf Erholung haben. Man muss also diesen Kreis unterbrechen. Z. B. indem Allergene weggelassen werden und man die Nebennieren (NN) unterstützt. Dieser Test ist sinnvoll, wenn man unter ständiger Leistungsschwäche leidet und die Schilddrüsenhormone schon untersucht wurden. TEST AUF HPU HPU ist die Abkürzung für den Begriff Hämopyrrollactamurie. Es handelt sich hierbei um eine Veränderung eines Stoffwechselprozesses. Genauere Infos findest du hier auf der Seite des niederländischen Labors Keac. https://www.keac.nl/hpu/wat-is-hpu/?lang=de - 18 -
HPU wird von manchen alternativen Laboren im Urin getestet. Am aussagekräftigsten ist ein 24 Stunden Sammelurin, der genau zeigt, wie viel an Pyrrolen ausgeschieden wird. Übersteigt der Wert eine bestimmte Höhe, spricht man von einer HPU. Genau über alle Pyrroltests und deren Sinn oder Unsinn zu schreiben, würde diesen Artikel sprengen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Unverträglichkeiten in zusammen mit einigen anderen Symptomen (überbewegliche Gelenke, schlechte Zähne, Konzentrationsschwäche …) in Verbindung mit HPU gebracht werden, bzw. laut deren Forschungsstand gehäuft zusammen auftreten. Traditionell behandelt wird eine HPU vor allem mit einer gesunden Lebensweise und Mikronährstoffen. Vor allem aktiviertem B6 und Zink. Da bei einer HPU die Entgiftung des Körpers nicht optimal funktioniert, ist eine Entgiftung von Schwermetallen und Umweltgiften in den meisten Fällen sinnvoll. Achtung: Beim Entgiften kann viel schief gehen. Hole dir hierfür am besten immer einen Fachmann oder eine Fachfrau dazu. KINESIOLOGISCHE TESTS/ BIOFEEDBACK Die Kinesiologie ist schulmedizinisch nicht anerkannt (in der Schweiz werden wohl einige Behandlungsvarianten von den Krankenkassen übernommen, aber eher im psychologischen Bereich). Man testet die Weisheit des Körpers auf Energiefluss und Energieblockaden hin. Es geht also nicht um eine Diagnosestellung, sondern darum, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Energie soll wieder fließen können. Ein Kinesiologe kann dich darauf hin testen, was dich blockiert. Glaubenssätze, Erreger, Allergien, Umweltgifte und Pestizide, Emotionen usw. können deinen Energiefluss behindern und für Symptome oder schädliche Verhaltensmuster sorgen. Anschließend kann mit derselben Methode herausgefunden werden, was helfen würde, um die Energie wieder fließen zu lassen. Das schöne daran ist, dass es also für fast alles eine Lösung gibt (sofern der Behandler diese kennt). Die Behandlung mit dem Bioresonanzgerät funktioniert auf eine ähnliche Weise. TESTS MIT DEM OBERON Auch das Oberon-Gerät testet den Körper über »Wellen«. Auf einem Bildschirm wird anschließend angezeigt, was den Körper in seinen »Energiewellen« stört. Das Gerät macht auch gleich Vorschläge zur Therapie. Z.B. Homöopathie oder Nährstoffe. Aber auch dieses Gerät kann nur so gut sein, wie seine Programmierung. Wenn es ein Mittel nicht kennt, kann es dieses natürlich auch nicht zur - 19 -
Behandlung vorschlagen. Puh, ich hoffe, dir raucht jetzt nicht der Kopf. Natürlich gibt es noch viel, viel mehr Testmethoden, wie z.B. die Irisdiagnose, die Dunkelfeldmikroskopie usw. Ich will dich jetzt aber nicht mit unglaublich vielen Infos überschütten und habe selbst auch noch nicht alle Methoden ausprobiert. Die hier aufgeführten Tests sind also ein Anfang. Je nach Symptomen macht jeder einzelne mehr oder weniger Sinn. - 20 -
Ernährungsumstellung Bei einer Unverträglichkeit ist es in den meisten Fällen sinnvoll, unverträgliche Lebensmittel zu reduzieren oder sogar ganz zu meiden. Wie die Ernährungsumstellung ablaufen kann, erkläre ich in diesem Abschnitt. Falls du dich überfordert fühlst, etwa, weil du mehrere Unverträglichkeiten und Allergien gleichzeitig beachten musst, rate ich dir, dir eine Ernährungsberaterin zu suchen, die auf Intoleranzen spezialisiert ist. Welche Lebensmittel genau histaminarm sind, erfährst du im Internet oder Apps, zum Beispiel auf der Webseite der Schweizer Interessen Gemeinschaft für Histaminintoleranz (SIGHI). Warum ein Ernährungstagebuch sinnvoll ist WOHER WEISS ICH, WAS ICH VERTRAGE Dieses Problem hat fast jeder, wenn er frisch von seiner Intoleranz erfahren hat: Du weißt noch nicht lange von deiner Unverträglichkeit und in ganz vielen Lebensmittellisten steht, dass die Verträglichkeit individuell ist. Du bekommst ständig den Tipp, dass du selbst austesten musst, was du verträgst. Und jetzt fragst du dich, wie du das bitte zum Kuckuck wissen sollst? Manche Tage geht es dir gut, andere miserabel und manchmal sitzt du gefühlt in einer Achterbahn, weil urplötzlich Symptome wie Durchfall oder Kopfschmerzen auftreten, die du überhaupt nicht zu einem Essen zuordnen kannst. Sei getröstet, so geht es fast jedem, der ganz am Anfang mit seiner Histaminintoleranz steht. Normalerweise essen wir ja nicht nur ein Lebensmittel pro Mahlzeit, sondern eine Zusammenstellung. Außerdem können die Symptome bei Histaminintoleranz bis zu 48 Stunden verzögert auftreten. Das bedeutet, dass dir der Tomatensalat von gestern Abend vielleicht erst am nächsten Vormittag Herzrasen beschwert. Das macht es dir nicht gerade einfach, herauszufinden, worauf du denn nun »schon wieder« reagierst. DAS ERNÄHRUNGSTAGEBUCH ALS ORIENTIERUNGSHILFE Ein Tipp, der mir und auch vielen anderen Betroffenen geholfen hat, ist es, Ernährungstagebuch zu schreiben. Oh je, wieder mehr Arbeit. Und kompliziert klingt das Ganze auch noch. Aber eigentlich ist es total einfach: Du notierst dir das Datum, die Uhrzeit, was du gegessen hast und wie es dir geht bzw. was du für Symptome hast. Du kannst auch ein Smiley- oder Zahlensystem nutzen. Beim Zahlensystem steht die Eins für »mir geht es grotten-miserabel-übelst-schlecht« und die Zehn bedeutet »ich habe den besten Tag, den ich mir erträumen könnte«. WIE NOTIERE ICH EIN ERNÄHRUNGSTAGEBUCH? Gut geeignet sind kleine Notizblöcke in Din A 5 oder 6. Die kannst du sogar mitnehmen, wenn du möchtest. Mittlerweile gibt es auch Apps, die du dafür nutzen kannst. Falls du lieber ein wenig mehr Struktur hast, habe ich dir ein PDF mit den notwendigen Spalten zusammengestellt. Dieses PDF - 21 -
kann man kostenlos herunterladen, wenn man sich für den »Histaminarm glücklich Newsletter« auf der Webseite anmeldet. Wenn du jetzt immer einträgst, was du isst (ich empfehle dir am Anfang, die Lebensmittel wirklich einzeln aufzulisten), wirst du relativ schnell herausfinden, welche Lebensmittel problematisch für dich sind. Und noch ein letzter Tipp für heute: Esse am Anfang nicht zu viel durcheinander. Das ist zwar etwas nervig, aber es wird dir enorm weiterhelfen herauszufinden, was dir bekommt. Formen der Auslassdiät Heute geht es dir mal wieder schlecht. Dabei hast du doch jetzt extra schon tagelang alle Lebensmittel, die histaminhaltig sein sollen, weggelassen? Leider ist es nicht immer so einfach. Die Verträglichkeit kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. VIELE BETROFFENE MIT HISTAMININTOLERANZ HABEN AUCH NOCH ANDERE UNVERTRÄGLICHKEITEN. Aber wie kannst du jetzt am besten herausfinden, was du verträgst? Schließlich willst du nicht das nächste halbe Jahr mit Kopfschmerzen im Bett verbringen. Hilfreich sind mehrere Methoden. Einmal ist es wirklich sinnvoll, am Anfang Ernährungstagebuch zu führen. Die Grundlagen dazu kennst du ja jetzt bereits. Keine Angst, du musst jetzt nicht dein Leben lang jede Kleinigkeit aufschreiben, die du gegessen hast. Aber für ein paar Wochen oder Monate kann es wirklich hilfreich sein. Als nächsten Schritt empfehle ich dir, mal eine Zeitlang sehr, sehr simple Gerichte zu essen. Also Mahlzeiten, die nicht aus 20 sondern deutlich weniger Zutaten bestehen. Das entlastet einerseits deinen Darm, wenn er sehr geschwächt ist und er muss nicht so schwer arbeiten. Andererseits erleichtert es dir die Suche nach möglichen Übeltätern. Ja, ich weiß, du musst eh schon auf so viele Lebensmittel verzichten und jetzt sage ich dir auch noch, dass du keine bunte Gemüsepfanne mit paniertem Schnitzel und Nachtisch essen sollst. Aber glaube mir, mit dieser Methode hast du deutlich schneller ein gutes Gefühl dafür, was deinem Körper bekommt. Ein weiterer Vorteil ist, dass du beim Kochen viel Zeit sparst. Du brauchst weniger zu überlegen und musst nicht extra noch eine Soße, einen Nachtisch oder sonst etwas vorbereiten. Habe ich dich überzeugt? DANN LASS MIR DIR VERSCHIEDENE MÖGLICHKEITEN ERKLÄREN, WIE DU AN - 22 -
DIE AUSLASSDIÄT HERANGEHEN KANNST. Die Kartoffel-Reis-Diät: Bei dieser wirklich strengen Form der Auslassdiät isst man für einige Tage (ca. eine Woche sollte reichen) wirklich nur folgende Lebensmittel: Wasser, Reis, Kartoffeln, Salz und ein Öl. Z. B. Rapsöl. Dadurch sollen die Symptome des Körpers heruntergefahren werden. Anschließend testest du alle 2- 3 Tage wirklich nur ein Lebensmittel. Dann merkst du ganz schnell, ob dir dieses Lebensmittel bekommt. Wenn du ein neues Lebensmittel verträgst, darfst du es zu deinem Speiseplan dazu nehmen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sehr genau ist. Du kannst wirklich schnell Symptome zuordnen und lernst deinen Körper richtig gut kennen. Allerdings brauchst du wirklich viel Disziplin. Und es gibt tatsächlich auch Menschen, die Reis oder Kartoffeln nicht vertragen. Oder es kann passieren, dass es dir durch den »Entzug« von Zucker und Co. zunächst schlechter geht. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Methode für sehr geschwächte Menschen mit deutlichem Untergewicht oder wenn du z.B. stillst, schwanger bist oder körperlich hoher Belastung ausgesetzt ist, eher ungeeignet ist. Und auch sonst solltest du diese Diät nicht zu lange durchziehen. Wirklich nur ein paar Wochen (nach einiger Zeit hast du ja auch hoffentlich mehrere verträgliche Lebensmittel). Gegebenfalls rate ich dir, deinen Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater zu konsultieren, bevor du dich für diese sehr strenge Auslassdiät entscheidest. Nun ein kurzes Beispiel, damit du verstehst, wie die Kartoffel-Reis-Diät funktioniert: Du isst für 6 Tage nur Kartoffeln und Reis. An Tag 7 probierst du Zucchini aus. Du merkst an Tag 7 und 8, dass es dir damit gut geht. Also kannst du ab jetzt Reis, Zucchini und Kartoffeln essen. An Tag 9 testest du ein neues Lebensmittel. Das könnte Hühnchen sein (oder was auch immer du magst). Solltest du ein neues Lebensmittel nicht vertragen, nimmst du es natürlich nicht in deinen Speiseplan auf. Ich muss gestehen, ich habe mich nie so streng ernährt. Ich war damals sehr untergewichtig und kraftlos. Deshalb habe ich direkt mit 5 Lebensmitteln angefangen (Kartoffeln, Reis, Huhn, Karotte, Zucchini und habe sehr schnell auch Chicoree dazu genommen). Weniger strenge Auslassdiät: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich habe damals mit 5 Lebensmitteln angefangen, bin aber ansonsten vorgegangen wie bei der Kartoffel-Reis-Diät. Du kannst auch mehr Lebensmittel nehmen. Trotzdem gehst du genauso vor. Du isst erst eine Zeitlang nur diese festgelegten Lebensmittel und testest dann alle zwei Tage ein neues Lebensmittel aus. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie weniger kräftezehrend ist und weniger Disziplin erfordert. Allerdings kann es auch sein, dass du länger brauchst, um deine Symptome wirklich zu durchschauen. Denn wenn du Pech hast, hast du dir ein Lebesmittel ausgesucht, das du nicht verträgst. - 23 -
Du ernährst dich »einfach« histaminarm. Alle histaminhaltigen Lebensmittel oder Liberatoren werden für 2-3 Wochen aus deinem Speiseplan gestrichen. Wenn du in dieser Zeit Besserung spürst (und sich die Symptome durch histaminreiche Nahrung wieder auslösen lassen) hast du einen guten Hinweis darauf, dass dir zu viel Histamin nicht bekommt. In dem Fall empfiehlt es sich, längerfristig histaminarm zu Essen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie sich besser durchhalten lässt und du alle Nährstoffe bekommen solltest, die du brauchst. Allerdings kann es unter Umständen recht lange dauern, bis du wirklich weißt, was du verträgst. Es kann sein, dass du ein Lebensmittel mehrfach testest, bis du merkst, dass es vielleicht doch nicht so gut für dich ist. Vor allem, wenn du noch andere Unverträglichkeiten hast, von denen du nichts weißt, kann diese Methode unübersichtlich sein. Wenn du die »einfache« histaminarme Ernährung etwas übersichtlicher gestlten willst, kannst du auch wie folgt vorgehen: Du lässt nur alles Histaminhaltige weg und ernährst dich aber mit maximal fünf Komponenten am Tag. Dadurch erleichterst du dir schon enorm, Symptome zuzuordnen. Z.B. isst du an einem Tag nur Reis, Huhn, Chicorée, Karotte und Apfel. Am nächsten Tag kannst du ganz andere Lebensmittel aussuchen, aber eben auch nur fünf Stück. So, das war ein grober Überblick darüber, wie du vorgehen kannst. Bitte bedenke, dass ich kein Arzt bin und du selbst entscheiden musst, ob es dir mit einer dieser Methoden gut geht. Wenn du unsicher bist, frage bitte einen Mediziner oder Heilpraktiker um Rat. Und verwende immer deinen gesunden Verstand. Wenn du merkst, dass es dir mit einer Ernährungsform deutlich schlechter geht, dann mache sie natürlich nicht weiter! Und merke dir, dass diese Diäten nicht für eine Dauerernährung ausgelegt sind. Sie sollen deinen Körper nur kurzfristig entlasten und es dir möglich machen, deine Symptome zuzuordnen. Es kann sein, dass du die ersten Tage Schlapp bist. Das liegt häufig daran, dass wir industrielle Zusätze, Zucker usw. gewöhnt sind. Dementsprechend kann es ca. 10 Tage dauern, bis dein Körper sich umgestellt hat. Auf keinen Fall solltest du heftige Symptome wie Erbrechen von deiner Diät bekommen! Dann stimmt etwas nicht. Hole dir auch in dem Fall bitte den Rat eines Mediziners ein. 5 Tipps damit du die Ernährungsumstellung durchhälst Gerade die ersten Tage einer Histamin-Auslass-Diät können hart sein. Je nachdem, wie viele Fertigprodukte du vorher zu dir genommen hast, werden deinem Körper jetzt jede Menge gewohnte Stoffe und Geschmacksverstärker vorenthalten. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Ernährung einen starken Gewohnheitsaspekt hat. Wir alle haben unsere Rituale und Lieblingsgerichte, über die wir normalerweise kaum nachdenken. Wenn du jetzt deine Gewohnheiten von heute auf morgen umstellst, musst du diese Gewohnheiten also erstmal überwinden. Und natürlich ist da auch noch der soziale Aspekt von Ernährung. Wir essen Zuhause mit der Familie oder dem Partner, auf der Arbeit zusammen mit den Kollegen oder verabreden uns zum Abendessen mit Freunden. Die meisten anderen essen ja »normal«. Das macht es dir nicht - 24 -
unbedingt leichter, dein Vorhaben durchzuhalten. Damit du nicht schon in den ersten zwei oder drei Tagen an deinem Vorhaben scheiterst, habe ich hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt. Schließlich willst du herausfinden, ob es dir ohne histaminhaltige Speisen besser geht. Also ob du von einer Histaminintoleranz betroffen bist. Aber das geht natürlich nur, wenn du ein paar Tage konsequent histaminarm isst. Hier also meine 5 Tipps für dich: 1.Halte dir vor Augen, was du zurzeit für Symptome hast und wie sie dich im Alltag einschränken: Und wie viel einfacher oder angenehmer dein Leben sein könnte, wenn diese Symptome verschwunden wären. Das ist dein Grund, dein »Warum«. Ohne ein Warum gibt es auch keine Handlung. Schreibe dir ruhig mal deine Symptome auf oder was gerade nicht gut läuft gesundheitlich. Den Zettel legst du am besten an einen Ort, wo du ihn mehrmals täglich siehst. Beispiel: Dein Hauptproblem sind täglich bohrende Kopfschmerzen. Sie zwingen dich, dich nach der Arbeit zwei Stunden ins Bett zu legen und du hast keine Lust mehr auf Gesellschaft. Ohne die Kopfschmerzen könntest du deinen Feierabend genießen und mit deinem Mann einen Tanzkurs besuchen oder dich mal wieder mit deiner Freundin verabreden. 2. Habe ein Ziel vor Augen: Das ist die logische Folge aus Punkt Nummer Eins. Wenn du weißt, was dich stört, kannst du dir auch überlegen, wo du hin möchtest. Dein Ziel könnte also sein, dass du wieder mehr mit deinem Partner unternehmen und dich wieder lebendiger fühlen möchtest. Und dafür musst du etwas für deine Gesundheit tun. 3. Sorge dafür, dass du immer satt bist. Es ist wirklich wichtig, dass du dich trotz der Ernährungsumstellung gut versorgst. Du solltest genug essen und immer etwas Verträgliches dabei haben. Dann ist die Chance deutlich höher, dass du die histaminarme Ernährung auch durchhältst. Denn nichts ist gefährlicher als den Kollegen mit knurrendem Magen dabei zusehen zu müssen, wie sie Currywurst oder Pizza essen. 4. Plane dein Essen Dieser Tipp passt gut zu Punkt drei. Essen hat, wie gesagt, viel mit Gewohnheit zu tun. Wenn du also die ersten Mahlzeiten planst und alle Zutaten einkaufst, wird es dir leichter fallen, die histaminarme Ernährung durchzuhalten. Du kannst Gemüse auch vorschneiden und portionsweise einfrieren. Dann hast du, wenn du gerade wenig Zeit hast, schnell ein verträgliches Essen gezaubert. - 25 -
Auch Salat hält gewaschen und geschnitten im Kühlschrank in einer Dose zwei Tage frisch. Das Dressing lässt sich ebenfalls vorbereiten. 5. Bitte deine Familie um Unterstützung. Wenn du deinem Partner erklärst, warum die histaminarme Ernährung jetzt für dich wichtig ist, wird er dich hoffentlich unterstützen. Wahrscheinlich hat er ja schon mitbekommen, dass es dir in letzter Zeit nicht so gut ging. Er muss nicht alles genauso mitessen. Aber er kann zumindestens darauf achten, dir nicht mit einem Stück Schokotorte vor der Nase herumzuwedeln. Und er kann dich mental unterstützen, wenn du schwach wirst. Jetzt kennst du alle Grundlagen, um mit der histaminarmen Ernährung loszulegen. - 26 -
Welchen Traum hast du für deine Gesundheit? Ich halte ein frisches Brötchen mit Erdbeermarmelade in der Hand. Beiße hinein. Außen ist es knusprig, innen weich und die Butter zusammen mit der Marmelade schmecken einfach himmlisch. Aber halt! Ich werde es nicht vertragen. Was habe ich nur getan? Mein Wecker geht. Ich bin wach, aber der Traum hängt mir nach. Diesen und ähnliche Träume hatte ich lange Jahre immer wieder. IN MEIN TAGEBUCH HABE ICH ALS WUNSCH GEFÜHLT 1000 MAL GESCHRIEBEN: »ICH MÖCHTE DOCH EINFACH NUR MAL AUFWACHEN UND MICH GUT FÜHLEN.« Und »Ich wünsche mir, dass ich wieder mehr Essen kann.« Was für andere Menschen völlig normal war, war für mich scheinbar unerreichbar. Wie oft las ich in Facebookgruppen »Oh mein Gott! Seitdem ich xy nehme/ mache, geht es mir so viel besser. Ich kann wieder alles essen.« UND ICH PROBIERTE GEFÜHLT AUCH ALLES AUS. ABER ES HALF NICHTS. EGAL WAS ICH TAT, NICHTS SCHIEN MIR LANGFRISTIG ZU HELFEN. Aber ich gab nicht auf und probierte weiter. Büßte für den einen oder anderen Fehlversuch. Aber irgendwann fand ich dann passende Hilfe. Und ab da an ging es aufwärts. Allerdings war es nicht so, als wäre nun alles leicht gewesen. Oh nein! Ich hatte immer wieder Rückschritte. Manchmal tat sich wochen- oder monatelang nichts. Oder eine Errungenschaft war wieder rückläufig. Ich hätte aufgeben können, doch für mich war es keine Option. Denn so, wie es mir in den letzten Jahren ging, wollte ich nicht weitermachen. Mit der Zeit mehrten sich tatsächlich die Vorwärtsschritte und so kam ich im Schneckentempo doch weiter. Und irgendwie, Stück für Stück, wurden die guten Tage plötzlich mehr. Ich wachte immer häufiger auf und fühlte mich ausgeruht. Immer seltener hatte ich Kopf- oder Gliederschmerzen. Und immer öfter hatte ich Unternehmenslust. Spürte den Drang, etwas zu tun. UND IRGENDWIE SCHAFFTEN ES AUCH IMMER MEHR LEBENSMITTEL ZURÜCK IN MEINEN SPEISEPLAN. Zuerst Milchprodukte, dann Getreide. Zwiebelgewächse. Frische Kräuter. Dann auch mal ab und an wieder Gewürze. Essigessenz, Biosenf und schließlich kamen auch meine geliebten Bananen zurück in meine Küche. Heute esse ich noch nicht wieder alles. Und reagiere auch noch auf so manches. Ich versorge mich möglichst täglich mit frischem Essen. Aber, wenn ich Lust habe, kann ich auch mal etwas anderes genießen. Zum Beispiel das Brötchen mit Erdbeermarmelade. Die Zeiten, in denen ich nur noch zehn Lebensmittel aß, sind wirklich vorbei! Der Weg hierhin hat viel länger gedauert, als ich dachte. Aber er war es wert. DOCH OHNE DIE HILFE VON ANDEREN HÄTTE ICH ES NICHT GESCHAFFT. - 27 -
Ohne die Menschen, die Bücher oder Blogs schreiben, die mir Tipps gegeben und zugehört haben. Und die Heilpraktiker, die tagtäglich Menschen dabei unterstützen, gesund zu werden. Ich habe gelernt, mir dort Hilfe zu holen, wo ich alleine nicht weiter komme. Und, dass ich im Leben ziemlich viel erreichen kann. Auch, wenn es zunächst unmöglich erscheint. Aber es ist fast immer einfach, wenn ich mir Unterstützung hole. Wenn man ein Haus bauen will, macht man das ja auch nicht alleine, oder? AN MEINEM VISION-BOARD HÄNGT SEIT EINEM JAHR EIN BILD VON SPAGHETTI MIT TOMATENSOSSE Noch vertrage ich keine Tomaten. Aber ich weiß, dass ich auch irgendwann wieder Tomaten genießen darf. Und selbst, wenn es nicht klappt, habe ich unterwegs dorthin gewiss viel gewonnen. UND JETZT FRAGE ICH DICH: WAS WÜNSCHST DU DIR JEDEN TAG? UND, WER KÖNNTE DIR DABEI HELFEN, DIESEN TRAUM ZU ERFÜLLEN? P.S. Jetzt, knapp ein Jahr, nachdem ich diesen Blogpost verfasst habe und das Buch zusammenstelle, vertrage ich tatsächlich wieder Tomaten. Vor wenigen Tagen habe ich die erste Portion Spaghetti mit Tomaten-Gemüse-Soße genossen. Ich schreibe das nicht, um anzugeben, sondern um dir Mut zu machen. So viel ist möglich, wenn man sich weigert, Dinge zu aktepzieren und bereit ist, wirklich etwas zu tun. - 28 -
Sie können auch lesen