Finanzmarkttrends Ausblick 2023 - Milde Rezession, schwache Erholung - Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China ...

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Finanzmarkttrends
Ausblick 2023 – Milde Rezession, schwache Erholung
Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China
sowie Anleihemärkte, Wechselkurse, Aktienindizes und Rohöl
Dezember 2022
Inhalt

▪   Executive Summary: Milde Rezession, schwache Erholung

▪   Prognosen: Überblick Konjunktur und Finanzmärkte

▪   Weltwirtschaft: Hohe Inflation in der Nähe des Wendepunktes. Wirtschaftliche Aktivität wird schwach bleiben.

▪   Fokus: Demografische Entwicklung erschwert Inflationsbekämpfung und sorgt für niedrigeres Potenzialwachstum.

▪   Eurozone: Hohe Auftragsbestände in der Industrie und gute Arbeitsmarktlage verhindern einen tieferen Wachstumseinbruch in 2023.

▪   Deutschland: Stagnation in 2023

▪   USA: Inflation wird sich 2023 voraussichtlich weniger stark als erwartet zurückbilden und die Fed von kräftigen Leitzinssenkungen abhalten.

▪   China: Der Unmut über die Null-Covid-Strategie wächst und der Immobilien-Sektor bleibt – trotz Hilfen – weiterhin ein Krisenherd.

▪   Aktienmärkte: Moderater Aufwärtstrend möglich, aber die Unsicherheiten bleiben extrem hoch.

▪   Wechselkurse: EUR/USD: Leichte Aufwertung in 2023 zu erwarten. JPY auf verlorenem Posten. GBP wie erwartet mittelfristig unter Druck. Beste
    Zeit für CNY dürfte vorbei sein.

▪   Ölmärkte: Preise bleiben auch 2023 auf einem relativ hohen Niveau.

▪   Ansprechpersonen/Haftungsausschluss

2                 Dezember 2022                 Finanzmarkttrends                           Marketingmitteilung
Executive Summary – Milde Rezession, schwache Erholung (1)
▪ Ausblick: Im Jahr 2023 dürften weltweit viele Volkswirtschaften eine deutliche Wachstumsverlangsamung bzw. eine milde Rezession erleben, gefolgt von einer
  wahrscheinlich nur zähen Erholung in 2024. Der Abschwung ist das Ergebnis der synchronen globalen geldpolitischen Straffung, die bereits jetzt in zinssensitiven Sektoren
  wie dem Immobilienmarkt negative Spuren hinterlässt und sich mit Verzögerung auch in anderen Sektoren bemerkbar machen wird. Darüber hinaus sorgt die weltweit
  hohe Inflation für erhebliche Kaufkraftverluste, eine nur gedämpfte Konsumnachfrage sowie Zurückhaltung bei Investitionen. Letztere leiden auch unter der geopolitischen
  Unsicherheit, die mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine einhergeht. Dass wir trotz dieser Kombination an belastenden Faktoren nicht mit einem tiefen
  Wirtschaftseinbruch rechnen, hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass die Auftragsbestände in der Industrie nahe ihren Rekordständen sind und angesichts der sich
  entspannenden Lieferketten der Output dieses Sektors zunächst noch relativ stabil bleiben sollte. Hilfreich ist außerdem die Besonderheit in diesem Konjunkturzyklus, dass
  die Arbeitslosenrate im Vergleich zu früheren Abschwüngen nur wenig steigen sollte – die meisten Unternehmen berichten weiterhin von Arbeitskräfteknappheit –, so dass
  die klassische Abwärtsspirale aus niedrigerer Beschäftigung, weniger Konsumnachfrage, geringeren Unternehmensgewinnen und Investitionen usw. nicht im gewohnten
  Ausmaß greift. Im Jahr 2024 dürfte das Wirtschaftswachstum nur 2,8 % erreichen, da strukturelle Gründe ein nur niedrigeres Produktivitätswachstum erlauben sollten
  (Siehe Fokus „Demografische Entwicklung erschwert Inflationsbekämpfung und sorgt für niedrigeres Potenzialwachstum“).
▪ Inflation und Notenbankpolitik: Die Inflation wird sich vermutlich spätestens nach Q1 2023 zurückbilden, aber weder in der Eurozone noch in den USA wird das
  Inflationsziel von 2 % per Ende 2023 voraussichtlich erreicht werden, da trotz der Entspannung der Lieferketten in einigen Sektoren Angebotsknappheiten fortbestehen
  bleiben, sowohl auf dem Arbeitsmarkt – das bedeutet weiter steigende Löhne – als auch auf vielen Gütermärkten. Letzteres heißt, dass Unternehmen immer noch über
  eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen. Außerdem führen längerfristige Verträge – insbesondere in der Energieversorgung – zu verzögerten Preisanpassungen. Für
  die EZB und die Fed hat das zur Folge, dass sie voraussichtlich bis in das erste Quartal 2023 hinein noch die Zinsen anheben und dann zunächst pausieren werden.
  Zudem dürfte sich die EZB der Fed anschließen und beginnen, ihr Anleiheportfolio zu reduzieren.
▪ Weltwirtschaft: Die Weltwirtschaft wird gemäß unserer Prognose im kommenden Jahr mit einer Rate von 2,3 % wachsen, nach schätzungsweise 3,0 % in diesem Jahr.
  Unterdurchschnittliches Wachstum erwarten wird für die Eurozone (+0,4 %) und für die USA (+0,9 %). China sollte zwar mit einer Rate von 3,5 % stärker expandieren, aber
  im historischen Vergleich wäre auch dies ein enttäuschendes Ergebnis. Die anderen asiatischen Länder sollten im Durchschnitt stärker wachsen und zusammen mit den
  energieexportierenden Ländern (u.a. Naher Osten) und Lateinamerika dafür sorgen, dass die Weltwirtschaft nicht in eine Rezession abgleitet.
▪ Eurozone: Für die Eurozone rechnen wir 2023 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,4 %, dem eine eher enttäuschende Expansionsrate von 2,0 % im Jahr 2024 folgen
  dürfte. Die Inflation wird im Jahresdurchschnitt kaum sinken (2022: 8,3 %) und erst 2024 auf 5,2 % fallen. Die EZB dürfte den Hauptrefinanzierungssatz bis März 2023 auf
  3,25 % anheben (Einlagezinssatz: 2,75 %). Es ist gut möglich, dass der Leitzins bis einschließlich 2024 nicht wieder gesenkt wird.

3                    Dezember 2022                   Finanzmarkttrends                              Marketingmitteilung
Executive Summary – Milde Rezession, schwache Erholung (2)
▪ USA: In den USA dürfte das BIP im Jahr 2023 noch um 0,9 % wachsen, nach 2,0 % in diesem Jahr (2024: 0,7 %). Tatsächlich erweist sich die US-Wirtschaft weiterhin als
  sehr resilient. Die Schwäche kommt vor allem vom Bausektor, der unter den höheren Zinsen leidet. Die Konsumenten verfügen weiterhin noch über hohe Ersparnisse, die
  im Zuge der öffentlichen Corona-Hilfspakete angesammelt wurden, und diese stabilisieren den privaten Konsum. Die Fed wird in diesem Umfeld die Zinsen bis März 2023
  vermutlich auf 4,75 bis 5,00 % anheben, während die PCE-Kernrate der Inflation nach unserer Erwartung im Durchschnitt des Jahres auf 4,3 % fallen wird (2022: 5,0 %).
▪ China: Die chinesische Wirtschaft dürfte in 2023 nur um 3,5 % Jahr wachsen, nach 2,8 % in 2022. Die im historischen Vergleich schwache Performance hat vor allem mit
  der verfehlten Null-Covid-Politik zu tun, in deren Gefolge es zuletzt auch zu bislang in China ungesehenen Protesten gekommen ist. 2023 dürfte zudem von den
  zunehmenden wirtschaftlichen Spannungen mit den USA geprägt sein, die große Teile des chinesischen Technologiesektors mit scharfen Sanktionen belegt haben,.
  Abgesehen davon wird das Wachstum jedoch auch durch strukturelle Faktoren gedämpft, wozu insbesondere eine ungünstige demografische Entwicklung zählt sowie eine
  mangelnde Ausstattung mit gut ausgebildeten Menschen.
▪ Aktienmärkte: Die Kursentwicklung der Aktienmärkte sollte – ähnlich wie im laufenden Jahr – 2023 eine Funktion der Notenbankpolitik sein, die wiederum von der
  Inflationsentwicklung abhängt. Da die Fed und die EZB die Zinsen nicht nur bis März anheben, sondern die Zügel dann auch länger gestrafft halten dürften, als dies
  möglicherweise gegenwärtig erwartet wird, ist unseres Erachtens das Aufwärtspotenzial für Aktien begrenzt, so dass Ende 2023 die Kurse vermutlich nur wenig höher
  liegen dürften als das Durchschnittsniveau des laufenden Monats.
▪ Ölmarkt: Der Erdölpreis könnte angesichts der neuen Sanktionen der EU und der restriktiven OPEC Plus-Politik bis in das erste Quartal 2023 hinein steigen und dann
  allmählich fallen. Einen Absturz der Ölpreise erwarten wir jedoch trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung nicht, da fossile Brennstoffe bis auf weiteres relativ knapp
  bleiben werden, unter anderem wegen mangelnder Investitionen in neue Projekte.
▪ Risiken und Chancen: Die Risiken für unseren Ausblick sind zahlreich. In Europa wird die Stabilität der Energieversorgung von den Temperaturen in den Wintermonaten
  abhängen. In diesem Zusammenhang ist die unerwartet zähe Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken in Frankreich, die im Sommer wegen Wartungsarbeiten etwa
  zur Hälfte ausgeschaltet waren, ebenfalls ein Risikofaktor. Weiter könnte es Rückschläge bei den Lieferketten geben, etwa wenn Covid-19 in China (oder in anderen
  Regionen der Welt) zu Lockdowns bzw. zu einem deutlich erhöhten Krankenstand führt. An der geopolitischen Front sind der Krieg in der Ukraine, die Proteste im Iran (und
  möglicherweise auch die in China), die Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie die Taiwan-Politik Chinas zu beobachten. Schließlich muss angesichts
  der hohen Volatilität, die in den letzten Monaten an den Finanzmärkten festzustellen war, auch die Möglichkeit von nachhaltigen Finanzmarktturbulenzen in Betracht
  gezogen werden, die durch stärker als erwartet gestiegene Zinsen, erneute Kurseinbrüche bei wichtigen Kryptowährungen oder durch eine Kombination der oben
  genannten Faktoren ausgelöst werden können. Schaut man auf die Chancen, so ist es möglich, dass die Inflation wesentlich rascher fällt als erwartet und die
  Notenbanken darauf mit deutlichen Zinssenkungen reagieren. Ein besonders milder Winter, ein überraschend zeitnahes Ende des Krieges in der Ukraine sowie eine
  Entspannung im Verhältnis zwischen den USA und China wären ebenfalls Faktoren, die einen freundlicheren Ausblick auf Konjunktur und Finanzmärkte erlauben würden.

4                    Dezember 2022                    Finanzmarkttrends                               Marketingmitteilung
Prognosen BIP-Veränderung

    Source: HCOB Economics, IMF

5                         Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Prognosen: Finanzmärkte
                                             05.12.2022                       Dez 22      Jun 23             Dez 23   Jun 24   Dez 24

Euro area
Policy rate                                      2,00                          2,50         3,25              3,25     3,25     3,25
Deposit rate                                     1,50                          2,00         2,25              2,25     2,25     2,25
3 months Euribor                                 1,98                          2,40         2,90              2,90     2,90     2,90
2 year Bunds                                     2,08                          2,65         3,15              3,15     3,15     3,15
10 year Bunds                                    1,84                          2,70         3,20              3,40     3,40     3,50
USA
Fed funds target rate (upper bound)              4,00                          4,25         5,00              4,75     4,50     4,50
3 months Libor                                   4,72                          4,45         5,20              4,95     4,70     4,70
2 year T-Notes                                   4,41                          4,85         5,55              5,25     4,90     4,70
10 year T-Notes                                  3,60                          3,80         4,00              3,90     3,80     3,80
FX                                           05.12.2022                       Dez 22      Jun 23             Dez 23   Jun 24   Dez 24
EUR/USD                                         1,05                           1,03        1,04               1,08     1,10     1,10
EUR/GBP                                         0,86                           0,86        0,88               0,87     0,87     0,87
USD/JPY                                          136                           140         132                126      120      115
USD/CNY                                         6,96                           7,15        7,09               7,03     6,97     6,91
Stocks                                       05.12.2022                       Dez 22      Jun 23             Dez 23   Jun 24   Dez 24
Dax                                            14448                          14360       14290              14570    14650    14730
Stoxx Europe 600                                 441                            436         436                444     447      450
S&P500                                          3999                           3960        3960               4040     4060     4080
Commodities                                  05.12.2022                       Dez 22      Jun 23             Dez 23   Jun 24   Dez 24
Oil (Brent) in USD/USD                           83                             90          95                 90       88       85
Oil (WTI) in USD/Barrel                          77                             84          91                 86       85       82

Source: Macrobond, Hamburg Commercial Bank Economics

6                      Dezember 2022                      Finanzmarkttrends            Marketingmitteilung
Fokus: Demografische Entwicklung erschwert Inflationsbekämpfung
und sorgt für niedrigeres Potenzialwachstum.
                                            ▪ Die demografische Entwicklung der nächsten Jahre wird unseres Erachtens maßgeblich die Entwicklung
                                              der Inflation und der Produktivität beeinflussen. Die Inflation wird höher ausfallen als in den vergangenen
                                              Jahrzehnten und das Produktivitätswachstum wird weiter zurückgehen.
                                            ▪ Im Kern geht es dabei um die Entwicklung der sogenannten Abhängigkeitsquote, die sich ergibt, wenn
                                              man die Anzahl der Menschen im nicht arbeitsfähigen Alter (definiert als die Personen, die unter 15 oder
                                              über 64 sind) durch die Anzahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter teilt (definiert als die Personen, die
                                              zwischen 15 und 64 sind). In Westeuropa liegt diese Quote derzeit bei 59 %, d. h. auf 100 arbeitsfähige
                                              Personen kommen 59 nicht arbeitsfähige Personen. Dieses Verhältnis wird steigen und bedeutet, dass die
                                              relative Zahl der Menschen, die Produkte und Dienstleistungen konsumieren steigt, während die relative
                                              Zahl der Menschen, die diese produzieren, zurückgeht. Allein diese Entwicklung kann theoretisch schon zu
                                              einem erhöhten Preisdruck führen.
                                            ▪ Ein zunehmender Preisdruck ergibt sich aber auch aus der folgenden Überlegung: Da die Entwicklung eine
                                              zunehmende Verknappung von Arbeitskräften bedeutet, sollten diese auf dem Arbeitsmarkt eine bessere
                                              Verhandlungsposition erlangen und höhere Lohnsteigerungen durchsetzen können. Die Unternehmen
                                              werden die höheren Lohnkosten – um ihre Gewinnmarge zu sichern – möglichst umfänglich an die
                                              Konsumenten weitergeben, was dann die Inflation treibt.
                                            ▪ Grundsätzlich könnte diesem Trend begegnet werden, in dem es – etwa durch einen Digitalisierungsschub
                                              – zu massiven Produktivitätsgewinnen kommt und auf diese Weise ausreichend Güter und
                                              Dienstleistungen produziert werden, ohne dass auf Güter- und Arbeitsmärkten ein ungewöhnlicher
                                              Aufwärtsdruck auf die Preise bzw. die Löhne entsteht.
                                            ▪ Während wir fest davon ausgehen, dass die Digitalisierung und Automatisierung in den nächsten
                                              Jahrzehnten signifikant an Bedeutung gewinnen wird, zweifeln wir daran, dass die Fortschritte ausreichen,
                                              um den Produktivitätsverlust in Folge der Überalterung der Gesellschaft aufzuhalten. In diesem
                                              Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Pflege älterer Menschen ein zunehmend wichtiger
                                              Beschäftigungszweig wird, der sich einer umfassenden Automatisierung sehr wahrscheinlich verschließt.
                                            ▪ Als Fazit ist festzuhalten: Die Inflation wird in den nächsten Jahren unter anderem (neben z.B.
                                              Deglobalisierung und Dekarbonisierung) als Folge der demografischen Entwicklung über der Zielmarke der
                                              Notenbanken liegen, während das Potenzialwachstum in Europa und den USA weiter zurückgehen wird.

7       Dezember 2022   Finanzmarkttrends                                    Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: PMI-Indikatoren signalisieren deutliche
Wachstumsabschwächung bzw. Rezessionsgefahr.

ISM/PMI-Indices manufacturing sector and services sector (Index > 50 = Improvement of economic situation in comparison to month before,
 Index < 50 = worsening)

Source: Macrobond, S&P Global, HCOB Economics

8                   Dezember 2022               Finanzmarkttrends                  Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Hohe Inflation in der Nähe des Wendepunktes.
Wirtschaftliche Aktivität wird schwach bleiben.
                                            ▪ Auch wenn eine Rezession der Weltwirtschaft in 2023 vermieden werden kann, dürfte die
                                              Expansionsrate der globalen Wirtschaftsleistung mit 2,3 % deutlich unter der
                                              durchschnittlichen Wachstumsrate der vergangenen 20 Jahre von 3,4 % liegen. Dies ist vor
                                              allem auf die schwache Performance der Eurozone und der USA zurückzuführen, deren
                                              Volkswirtschaften gemäß unserer Prognose 2023 nur um 0,4 % bzw. 0,9 % wachsen werden.
                                              China, der Rest Asiens, Lateinamerika und die energieexportierenden Länder des Nahen
                                              Ostens dürften hingegen überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen. Allerdings ist
                                              Chinas voraussichtliches Wachstum von nur 3,5 % im historischen Vergleich enttäuschend.
                                            ▪ Ursächlich für das schwache Wachstum sind unter anderem die hohe Inflation, die die
                                              Konsumfreude der Haushalte dämpft, sowie die Straffung der Geldpolitik, die in einigen
                                              zinssensitiven Sektoren wie etwa dem Bausektor bereits ihre Spuren hinterlässt und mit
                                              Verzögerung die wirtschaftliche Aktivität in weiteren Sektoren beeinträchtigen wird.
                                            ▪ Aktuell kündigt sich die konjunkturelle Schwäche durch die globalen PMI-
                                              Einkaufsmanagerindizes an, die sich bereits seit Mitte 2021 auf einem Abwärtstrend befinden
                                              und im Oktober 2022 unter die Marke von 50 Punkten (in den Kontraktionsbereich) gefallen
                                              sind.
                                            ▪ Gleichzeitig ist die durchschnittliche Inflation der G3-Länder im Oktober auf 8,1 % gestiegen.
                                              Während in den USA wahrscheinlich bereits der Wendepunkt erreicht wurde, dürfte die
                                              Teuerungsrate in der Eurozone und Japan noch ein paar Monate auf dem erhöhten Niveau
                                              bleiben oder sogar steigen. Die Fed und die EZB werden weitere Zinserhöhungen
                                              durchführen, die die Nachfrage dämpfen werden. Die hohen Auftragsbestände in der
                                              Industrie sollten allerdings dafür sorgen, dass es nicht zu einem Absturz der Wirtschaft
                                              kommt.
                                            ▪ Der Welthandel ist 2022 um schätzungsweise 1,9 % (Containerumschlag) bzw. 4,1 %
                                              (internationaler Handel insgesamt) gestiegen, ein deutlicher Rückgang gegenüber 2021
                                              (7,4 % bzw. 10,2 %). Die Dynamik im Welthandel dürfte sich 2023 angesichts der
                                              gedämpften Wachstumsaussichten weiter verlangsamen. Der aktuelle steile Rückgang der
                                              Frachtraten zeugt davon, dass sich die Nachfrage nach Gütertransportkapazitäten
                                              normalisiert.

9       Dezember 2022   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Welt-Kalender 2023

WORLD                               CALENDAR 2023
                   1          2         3         4          5    6   7   8   9      10   11    12       13         14      15         16      17      18        19       20         21      22         23   24      25        26        27        28    29   30   31

                G20 presidency 2023 by India                                                                                     WEF in Davos (16-20.1)
     JANUARY
                G7 presidency 2023 by Japan

                Fed Meeting
     FEBRUARY
                         ECB Meeting
                                                                                                                                 ECB Meeting                                              Fed Meeting
      MARCH

                Apr: Spring meeting of IMF/Worldbank in Washington
      APRIL

                                    Fed Meeting                                                                                                              19-21.5.: G7-Meeting in Japan
       MAY
                                               ECB Meeting

                Jun: NATO meeting in Vilnius, Lithuania                                                       Fed Meeting                           Turkey presidential elections
       JUNE
                                               OPEC+ meeting                                                             ECB Meeting                                                                              Turkey presidential elections

                                                                                                                                                                                                                           Fed Meeting
       JULY
                                                                                                                                                                                                                                     ECB Meeting
                                                                                                                                                                                                                           End of August: Jackson Hole
     AUGUST

                Sep: G20-meeting in India                                                                                                                              Fed Meeting
 SEPTEMBER
                                                                                                      ECB Meeting
                Oct: Annual meeting of IMF/Worldbank in Morocco                                                                                                                                                            ECB Meeting
     OCTOBER

                Fed Meeting
 NOVEMBER

                                                                                                      Fed Meeting
 DECEMBER
                                                                                                              ECB Meeting

10                                     Dezember 2022                              Finanzmarkttrends                                                          Marketingmitteilung
Eurozone: Hohe Auftragsbestände in der Industrie und gute
Arbeitsmarktlage verhindern einen tieferen Wachstumseinbruch in 2023.

11      Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Eurozone: Volle Auftragsbücher und staatliche Hilfspakete federn die
negativen Effekte hoher Energiepreise ab.

12       Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Eurozone: Angesichts hoher Inflation wird die EZB die Zinsen zunächst
noch weiter anheben.
                                            ▪ In der Eurozone wird das BIP 2023 praktisch stagnieren. Die von uns prognostizierte
                                              Wachstumsrate von 0,4 % ist das Ergebnis einer zunächst in Q4 2022 und Q1 2023
                                              schrumpfenden Wirtschaft, die sich dann von diesem niedrigen Niveaus aus nur zäh
                                              erholen dürfte. Zwar helfen staatliche Hilfspakete, die negativen Effekte der hohen
                                              Energiepreise abzufedern, und die Industrie dürfte keinen Einbruch erleben, da ihre
                                              Auftragsbücher nahe einem Rekordstand sind. Aber gleichzeitig halten sich viele
                                              Konsumenten angesichts der hohen Inflation und der nur zögerlich nachziehenden Löhne
                                              zurück und Unternehmen schränken ihre Investitionsausgaben ein. Letzteres betrifft vor
                                              allem die Bauinvestitionen, die durch die höheren Zinsen und die gestiegenen
                                              Baumaterialkosten in Mitleidenschaft gezogen werden.
                                            ▪ Die Inflation dürfte 2023 im Jahresdurchschnitt nur leicht unter 8 % fallen und auch 2024
                                              noch deutlich über dem Inflationsziel verharren. Im Einzelhandel beabsichtigen
                                              beispielsweise 70 % der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen, ihre Preise in den
                                              nächsten drei Monaten anzuheben – der historische Höchstwert liegt bei 25 %. Die EZB
                                              dürfte daher den bisherigen Zinserhöhungskurs bis mindestens März 2023 fortsetzen, um
                                              dann die Wirkung der bisherigen Zinserhöhungen zu beurteilen. Da die Inflation nicht in
                                              dem Tempo sinken dürfte, wie sich das die Geldauguren erhoffen, ist für spätere
                                              Zinssenkungen unseres Erachtens kein Spielraum. Im Gegenteil: Es besteht das Risiko,
                                              dass die EZB die Zinsen nach einigen Monaten noch weiter anhebt. In unserem
                                              Basisszenario gehen wir allerdings davon aus, dass die EZB sich angesichts der fragilen
                                              Wirtschaftslage mit Zinserhöhungen in H2 2023 und 2024 zurückhalten wird.
                                            ▪ Die zehnjährigen Bundrenditen werden 2023 ihren Anstieg, der Anfang 2022 eingesetzt
                                              hat, voraussichtlich fortsetzen. Wir rechnen damit, dass die Zinsschritte der EZB und der
                                              allzu zähe Abbau der Inflation die langfristigen Renditen bis Ende 2023 auf ein Niveau
                                              von 3,40 % treibt. Zuletzt gingen die Renditen allerdings zurück, was mit niedrigeren US-
                                              Renditen zu tun hat, da dort viele Anleger auf eine Fortsetzung des Rückgangs der
                                              Inflation setzen. In Europa ist die Situation vermutlich anders, unter anderem da Preiser-
                                              höhungen durch die Energieversorger aufgrund längerfristiger Verträge die meisten
                                              Verbraucher mit einer gewissen Verzögerung erreichen werden.

13      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                   Marketingmitteilung
Eurozone-Kalender 2023

EURO AREA / EU                             CALENDAR 2023
                      1           2         3        4          5        6         7    8   9      10     11   12      13         14       15        16         17      18      19     20   21    22      23      24        25        26         27        28      29           30          31

                  Croatia joins Euro area                             Flash CPI                                     Czech Republic Pres. Elections
     JANUARY
                  EU council presidency by Sweden

                  Flash CPIECB Meeting
     FEBRUARY
                  Feb: Lagarde at European Parl.

                  Spring: Elections Greece                Elections                                                                               ECB Meeting                                          European Council                                                                 Flash CPI
      MARCH
                              Flash CPI                   Estonia
                              Elections Finland
      APRIL

                              Flash CPI           ECB Meeting                                                                                                                                                                                                               ECB Stability Review
       MAY

                  Flash CPI                                                                                                            ECB Meeting                                                                                                              Swedens EU presidency ends
       JUNE
                                                                                                                                                                                                                                                                European
                                                                                                                                                                                                                                                                Council
                                                                                                                                                                                                                                                                            Flash CPI
                  EU coouncil presidency by Spain                                                                                                                                                                                            ECB Meeting                                Flash CPI
       JULY

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Flash CPI
     AUGUST

                  Fall: Elections Spain, Poland & Luxembourg                                                        ECB Meeting                                                                                                                                 Flash CPI
  SEPTEMBER

                                                                                                                                                                                                                                   ECB Meeting                                          Flash CPI
     OCTOBER
                                                                                                                                                                                                                                   European Council

                  Nov: Lagarde at European Parl.                                                                                                                                                                                                                            Flash CPI
   NOVEMBER
                  Nov: ECB Stability Review
                                                                                                                             ECB Meeting                                                                                                                                    Spains EU pre-
   DECEMBER
                                                                                                                             European Council                                                                                                                               sidency ends

BANK HOLIDAYS (if Jan 1:
                                                                               Apr 7:           Apr 10:                                Aug 15:                       May 18:                                   Dec 24:   Dec 25:   Dec 26:
                              May 1:                                  Jan 6:
 holiday in at least New Year Labour day                                       Good             Easter                                 Assump-                       Ascen-                                    Christmas Christ-   Christ-
                                                                      Epiphany                                                                                                                                 Eve
   ten countries)                                                              Friday           Monday                                 tion day                      sion day                                            mas       mas

Was außerdem 2023 im Blick zu behalten ist:
▪ Kommt es in diesem oder im nächsten Winter zu einer Gasmangellage?
▪ Kommt es im Zuge des Ukrainekrieges vermehrt zu Flüchtlingsströmen aus der Ukraine?
▪ Wie reagiert die EU auf die protektionistischen Maßnahmen der USA im Zuge des „Inflation Reduction Act“?
14                                          Dezember 2022                                       Finanzmarkttrends                                                                    Marketingmitteilung
Deutschland: Stagnation in 2023

15      Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Deutschland: Stabilisierung auf niedrigem Niveau.

                                            ▪ Deutschlands BIP wird 2023 vermutlich stagnieren. Für Q1 und Q2 erwarten wir eine leichte
                                              Rezession, bedingt durch einen Rückgang der Investitionen und einer Stagnation der
                                              Exporte. Der private Konsum dürfte sich hingegen einigermaßen behaupten, obwohl der
                                              Konsumentenvertrauensindex der GfK in der Nähe eines Allzeittiefs notiert. Tatsächlich ist
                                              dieser Index, der im Jahr 2022 fast kontinuierlich gefallen ist, kein guter Indikator für den
                                              Gesamtkonsum, der im gleichen Zeitraum mit einer Rate von über 4 % gestiegen sein dürfte
                                              (u.a. bedingt durch den inflationsbereinigten Anstieg von schätzungsweise 45 % im Sektor
                                              Hotellerie und Gaststätten). Für das Jahr 2023 erwarten wir einen leichten Zuwachs des
                                              privaten Konsums um 1,3 %.
                                            ▪ In der Sektorenbetrachtung dürfte sich das Verarbeitende Gewerbe relativ gut schlagen, da
                                              dieser Sektor von den hohen Auftragsbüchern profitieren sollte. Die neuen Aufträge sind zwar
                                              zurückgegangen, aber die Auftragsbestände reichen aus, um die Industrie im Durchschnitt
                                              fünf Monate lang auszulasten. Gleichzeitig gibt die Entspannung bei den Lieferketten den
                                              Unternehmen die Gelegenheit, die Aufträge auch tatsächlich abzuarbeiten, wenngleich dies
                                              angesichts fortbestehender Knappheiten am Arbeitsmarkt kein Selbstgänger sein wird.
                                            ▪ Im Bausektor dürfte sich die Lage weiter eintrüben. Die Kombination hoher Zinsen und stark
                                              gestiegener Baumaterialpreise hat die Kalkulation vieler Bauprojekte durcheinander gebracht,
                                              so dass verstärkt zu hören ist, dass Projekte zunächst gestoppt werden. In diesem
                                              Zusammenhang wird auch das Ziel der Bundesregierung, pro Jahr 400.000 Wohneinheiten
                                              zu bauen (davon 100.000 Sozialwohnungen), in Frage gestellt.
                                            ▪ Der Dienstleistungsbereich, der ein breites Spektrum von Wirtschaftssektoren umfasst (vom
                                              Steuerberater über die Gaststätten bis hin zu Softwareprogrammierern) entwickelt sich relativ
                                              stabil, spürt aber natürlich auch die Konjunktureintrübung. Insgesamt sollte der Sektor jedoch
                                              stabilisierend wirken.
                                            ▪ Der Einzelhandel hat es angesichts der die Kaufkraft reduzierenden Inflation und den durch
                                              die höheren Energiepreise gestiegenen Unterhaltskosten der Verkaufsstellen im derzeitigen
                                              Umfeld besonders schwer. Hier ist durchaus ein Rückgang der inflationsbereinigten Umsätze
                                              in 2023 möglich, die 2022 nur marginal gestiegen sein dürften.

16      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Deutschland-Kalender 2023
GERMANY                                    CALENDAR 2023
                      1          2          3        4     5           6     7       8        9       10       11       12        13        14        15       16       17          18       19   20   21      22       23      24          25          26          27       28   29   30   31

                                                                                                                                                                                                                                         Ifo-Index
     JANUARY

                                                                                                                     Regional elections Berlin (repetition)                                                 Ifo-Index
     FEBRUARY

                                                                                                                                                                                                                                                                 Ifo-Index
      MARCH

                  Probably April: Joint Economic Analysis of German Economic Think Tanks (Gemeinsschaftsgutachten)                                                                                                           Ifo-Index
      APRIL

                                                                                                                                         Municipal election Schleswig-Holstein                                               Ifo-Index
       MAY
                                                                                                                                         Regional elections Bremen

                                                                                                                                                                                                                                                     Ifo-Index
       JUNE

                                                                                                                                                                                                                                         Ifo-Index
       JULY

                                                                                                                                                                                                                                         Ifo-Index
     AUGUST

                  Fall: Regional elections Bavaria              Probably Sep: Joint Economic Analysis of German Economic Think Tanks (Gemeinsschaftsgutachten)                                                                           Ifo-Index
  SEPTEMBER
                  Fall: Regional elections Hessen

                                                                                                                                                                                                                                         Ifo-Index
     OCTOBER

                  Nov: Council of Economic Experts (SVR) publication                                                                                                                                                         Ifo-Index
   NOVEMBER

                                                                                                                                                                                 Ifo-Index
   DECEMBER

BANK HOLIDAYS (if Jan 1:
                                                                         Apr 7:                    Apr 10:                                         Aug 15:                       May 18:                                                 Dec 25:     Dec 26:
                              May 1:                            Jan 6:
 holiday in at least New Year Labour day                                 Good                      Easter                                          Assump-                       Ascen-                                                  Chris-      Christ-
                                                                Epiphany
   ten countries)                                                        Friday                    Monday                                          tion day                      sion day                                                tmas        mas

Was außerdem 2023 im Blick zu behalten ist:
▪ Kommt es in diesem oder im nächsten Winter zu einer Gasmangellage?
▪ Kommt es im Zuge des Ukrainekrieges vermehrt zu Flüchtlingsströmen aus der Ukraine?
▪ Wie schnell kommt die Installation der LNG-Terminals voran?
17                                          Dezember 2022                                         Finanzmarkttrends                                                                          Marketingmitteilung
USA: Eine längere Phase niedrigen Wachstums ist zu erwarten.

18      Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
USA: Inflation wird sich 2023 voraussichtlich weniger stark als erwartet
zurückbilden und die Fed von kräftigen Leitzinssenkungen abhalten.
                                             ▪ Die US-Wirtschaft wird 2023 um 0,9 % wachsen, nach 2,0 % in 2022. Da sich das
                                               Wachstum in den USA insbesondere in H2 2023 in Reaktion auf die straffere Geldpolitik
                                               bzw. die teureren Finanzierungsbedingungen abschwächen dürfte, sollte das
                                               Jahreswachstum auch 2024 schwach ausfallen (+0,7 %).
                                             ▪ Bislang hat sich die US-Wirtschaft als sehr resilient gegenüber dem schwierigen Umfeld
                                               erwiesen, das unter anderem durch relativ aggressive Zinserhöhungen, einen deutlichen
                                               Anstieg der Energiepreise, kräftige Lohnzuwächse und eine hohe Inflation gekennzeichnet
                                               ist. Insbesondere der Arbeitsmarkt zeigte bis zuletzt solide Beschäftigungszuwächse, was
                                               den privaten Konsum gestützt hat. Auch die Unternehmensgewinne haben sich gut
                                               entwickelt, da viele Firmen nicht nur die höheren Kosten an die Konsumenten weiterreichen,
                                               sondern teilweise die Gelegenheit genutzt haben, ihre Gewinnmargen auszuweiten. Der
                                               private Konsum ist auch deswegen so robust geblieben, weil viele Menschen in den
                                               vergangenen beiden Jahren in Zuge der massiven staatlichen Hilfspakete Ersparnisse
                                               aufbauen konnten, die nunmehr als wichtiger Puffer dienen.
                                             ▪ Die Inflation hat offensichtlich ihren Höhepunkt überschritten. Dies gilt insbesondere für die
                                               CPI-Gesamtinflationsrate, die im Oktober auf 7,7% gefallen ist (PCE Sep: 6,2 %). Allerdings
                                               bildet sich die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) nicht ganz so eindeutig zurück.
                                             ▪ Angesichts des Inflationsrückgangs wird allgemein davon ausgegangen, dass die Fed ihren
                                               Leitzins auf den kommenden Sitzungen nicht mehr wie zuletzt geschehen um 75
                                               Basispunkte (BP), sondern nur noch um 50 BP oder weniger anheben wird, so dass per
                                               März 2023 der Leitzins bei 4,75 % bis 5,00 % liegen sollte. Allerdings halten wir es für gut
                                               möglich, dass die Löhne angesichts fortbestehender Arbeitskräfteknappheit weiter kräftig
                                               steigen und daher die Inflation in H2 2023 mit rund 4 % etwa doppelt so hoch bleibt, wie das
                                               von der Fed angestrebt wird. Die von uns erwartete Schwäche der Wirtschaft könnte die
                                               Fed dennoch veranlassen, den Leitzins leicht zu senken (um 0,5 Prozentpunkte), aber dann
                                               dürfte der Leitzins auf diesem relativ hohen Niveau verbleiben, da die Inflation weiterhin zu
                                               hoch sein wird. Die Fed wird den vorsichtigen Bilanzabbau fortführen und einen
                                               abnehmenden Teil der fällig werdenden Anleihen reinvestieren, was zu dem von uns
                                               erwarteten Anstieg der langfristigen Renditen beitragen sollte.

19       Dezember 2022   Finanzmarkttrends                   Marketingmitteilung
USA-Kalender 2023

USA                                         CALENDAR 2023
                      1             2          3            4            5          6           7        8         9         10         11       12         13         14      15        16   17   18    19        20       21      22         23      24       25         26         27    28        29       30      31

                                            New congress to convene                                                                          CPI                                                                                                                                End Jan/start Feb: State of the Union speech
     JANUARY
                                                                                 Payrolls

                 Fed Meeting                Payrolls                                                                                                             CPI
     FEBRUARY

                 Feb/Mar: Fed's seminannual report to congress                                                                                                   CPI                                                             Fed Meeting
      MARCH
                                            Payrolls

                                                                                            Payrolls                                         CPI
      APRIL

                                            Fed Meeting               Payrolls                                           CPI
       MAY

                              Payrolls                                                                                                                   CPI     Fed Meeting
       JUNE

                 Jun/Jul: Fed's seminannual report to congress                              Payrolls                                         CPI                                                                                                                        Fed Meeting
       JULY

                 All August: Congress' summer break                                                                      CPI                                                                                                                                            End of August: Jackson Hole
     AUGUST
                                                       Payrolls

                 Payrolls                                                                                                                                CPI                                                  Fed Meeting
  SEPTEMBER

                                                                                 Payrolls                                                    CPI
     OCTOBER

                 Fed Meeting                Payrolls                                        Gubernatorial elections in 3 states                                  CPI
  NOVEMBER

                 Payrolls                                                                                                                    CPI         Fed Meeting
  DECEMBER

                 Jan 1: New   Feb 20:                  Sep 4: Labor                                                      Nov 10:             Dec 25:                                Jan 16:                   Feb 20:                    Nov 23:            Dec 25:                               May 29:
                 Year's Day   President's              Day                                                               Veterans Day        Christmas                              Martin                    President's                Thanksgivin        Christmas                             Memorial
 BANK HOLIDAYS                                         Jul 4:
                                                       Independenc

Was außerdem 2023 im Blick zu behalten ist:
▪ Gewinnt Ex-Präsident Donald J. Trump Unterstützung für seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024?
▪ Wie entwickelt sich das Verhältnis der USA zu China / zur EU?

20                                            Dezember 2022                                                            Finanzmarkttrends                                                                Marketingmitteilung
China: Wachstum wird unter 4 % bleiben, strukturelle Faktoren belasten.

21      Dezember 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
China: Der Unmut über die Null-Covid-Strategie wächst und der Immobilien-
Sektor bleibt – trotz Hilfen – weiterhin ein Krisenherd.
                                            ▪ Das Wirtschaftswachstum Chinas wird in 2023 voraussichtlich nur 3,5 % betragen, nach 2,8 %
                                              in 2022. Für 2024 ist kein kräftiger Rebound zu erwarten, sondern eine Expansion um
                                              lediglich 3,9 %. Hier spielen strukturelle Faktoren wie etwa die ungünstige demografische
                                              Entwicklung eine wichtige Rolle. 2023 wird für Chinas Regierung eine besondere
                                              Herausforderung. Es geht darum, die Corona-Krise zu überwinden und mit dem
                                              Technologiebann (vor allem bei den fortschrittlichsten Mikrochips) der USA umzugehen.
                                              Gleichzeitig dürfte der Gebietsanspruch Chinas in Bezug auf Taiwan auf der Agenda bleiben,
                                              während innenpolitisch die zuletzt in weiten Teilen des Landes zu beobachtenden Proteste
                                              politische Ressourcen kosten.
                                            ▪ Seit Anfang November steigen die Covid-Zahlen auf dem chinesischen Festland stark an. Das
                                              hat dazu geführt, dass momentan etwa 45 Städte von Lockdownmaßnahmen betroffen sind,
                                              die etwa 25 % der nationalen Wirtschaftsleistung repräsentieren.
                                            ▪ Die CFLP-Einkaufsmanagerindizes mit Werten unter 50 signalisieren, dass die Konjunktur
                                              schwächelt (PMI-Index < 50 bedeutet Schrumpfung). Der Negativtrend für den
                                              Dienstleistungssektor-PMI (Nov. 2022: 48) und des PMIs für das Verarbeitende Gewerbe
                                              (45,1) sind ein Warnsignal für ein schwaches Q4-Wachstum in diesem Jahr.
                                            ▪ Eine Abkehr von der Null-Covid-Strategie ist nicht kurzfristig möglich, denn die Impf-Booster-
                                              Rate bei älteren Menschen ist relativ niedrig und die Ausstattung mit Intensivbetten (3 pro
                                              100.000 Einwohner) vollkommen unzureichend. Eine stärkere Öffnungspolitik dürfte daher
                                              eher holprig verlaufen.
                                            ▪ Die wiederholten Lockdowns haben sich am stärksten auf den Dienstleistungssektor
                                              ausgewirkt. Angesichts einer bestenfalls zögerlichen Öffnungsstrategie dürfte dieser Sektor
                                              auch in 2023 nur moderat wachsen.
                                            ▪ Chinas Immobiliensektor ist noch nicht bereit für eine rasche Erholung, obwohl die Aktien der
                                              großen Bauträger in diesem Monat gestiegen sind. Die Situation ist geprägt von viel Hoffnung,
                                              aber nur wenigen ermutigenden Fakten. Immerhin haben die chinesischen Aufsichtsbehörden
                                              neue Maßnahmen angekündigt, die es den Banken erlauben, mehr Kredite an Bauträger zu
                                              vergeben.

22      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
China-Kalender 2023

CHINA                               CALENDAR 2023
                   1          2          3       4         5        6         7     8   9      10      11       12       13       14   15   16   17   18   19   20      21      22       23       24         25   26   27   28      29       30        31

                                                                                                                                                                     Chinese New Year (1 week)
     JANUARY

     FEBRUARY

                Mar: Chinese People's Political Consultative Conference (CPPCC)                     Mar: National People's Congress
      MARCH
                Mar: National People's Congress confirms election of President Xi

                                    Qingming Festival (3 days)
      APRIL
                Apr: Politburo Meeting

                Labour Day
       MAY

                                                                                                                                                                             Dragon Boat Festival (2 Days)
       JUNE

                Jul: Politburo Meeting
       JULY

     AUGUST

                                                                                                                                                                                      Asian Games (2 weeks)                      Mid-Autumn Festival
 SEPTEMBER

                Golden Week
     OCTOBER
                Oct/Nov: Second plenum conference of the 20th CPC Central Committee

 NOVEMBER

                Dec: Politburo Meeting
 DECEMBER

Was außerdem 2023 im Blick zu behalten ist:
▪ Bekommt die Regierung die Corona-Krise in den Griff?
▪ Wie entwickelt sich der Technologie- und Handelsstreit mit den USA?
▪ Wie verhält sich China gegenüber Taiwan?
23                                       Dezember 2022                                      Finanzmarkttrends                                              Marketingmitteilung
Aktienmärkte: Moderater Aufwärtstrend möglich, aber die Unsicherheiten
sind extrem hoch.
                                            •   Die Aktienmärkte in Deutschland und den USA dürften auch 2023 im Zeichen von Inflation und
                                                Notenbankpolitik stehen. Da es den Anschein hat, dass die Notenbanken allmählich an das
                                                Ende ihrer Straffungsphase gelangen, machen sich viele Anleger bereits Hoffnung auf wieder
                                                niedrigere Zinsen, weswegen die Aktienkurse in den vergangenen Wochen stark gestiegen
                                                sind. Allerdings halten wir nach den Kurszuwächsen der letzten Wochen das Aufwärtspotenzial
                                                für begrenzt. Das liegt vor allem daran, dass die Inflation unseres Erachtens nicht mehr bzw.
                                                nicht mehr nachhaltig auf die Zielmarke der EZB und der Fed von jeweils 2 % zurückkehren
                                                dürfte. Entsprechend ist das Zinssenkungspotenzial begrenzt.
                                            •   Wenn aber die Zinsen länger als erwartet auf einem hohen Niveau bleiben sollten, sind
                                                zukünftige Gewinne weniger wert als bei niedrigeren Zinsen, was den Kurszuwachs dämpfen
                                                sollte, sobald die Anleger realisieren, dass die Notenbanken die Zinsen doch nicht (so stark)
                                                senken.
                                            •   Darüber hinaus sind im kommenden Jahr zahlreiche Risiken zu berücksichtigen, die – sollten
                                                sie schlagend werden – den Kursverlauf maßgeblich beeinflussen können. Stichworte sind hier
                                                eine weiterhin mögliche Gasmangellage in Europa in diesem und/oder im nächsten Winter, der
                                                Einsatz von Nuklearwaffen im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, neue Hitzewellen im
                                                Sommer mit Konsequenzen für die Energiepreise, geopolitische Gefahren im Zusammenhang
                                                mit den derzeitigen Protesten im Iran sowie die Taiwan-Politik Chinas und nicht zuletzt die
                                                mögliche Beeinträchtigung von Lieferketten durch neue Varianten des Covid-19-Virus, sei es in
                                                China oder in anderen Teilen der Welt.
                                            •   Dazu kommt, dass die Produktivitätszuwächse sowohl in den USA als auch in Deutschland und
                                                der Eurozone strukturell unter Druck sind. Das liegt an der demografischen Entwicklung, dem
                                                damit einhergehenden Arbeitskräftemangel, in den letzten Jahren versäumten
                                                produktivitätserhöhenden Investitionen sowie an dem Bestreben vieler Unternehmen, ihre
                                                Wertschöpfungsketten resilienter aufzustellen. Auch der Übergang zu einer CO2-armen
                                                Wirtschaft wird zunächst mit Produktivitätsverlusten einhergehen. Unter diesen Vorzeichen
                                                wird es schwer für Unternehmen, in der Breite stark steigende Gewinne zu erwirtschaften.

24      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
EUR/USD: Leichte Aufwertung in 2023 zu erwarten.

                                            •   Für 2023 geht der Konsensus wie auch wir von einer (milden) Rezession in vielen
                                                Volkswirtschaften aus. Großen Einfluss auf die Wechselkurse wird dabei die Veränderung
                                                in der Reaktionsfunktion der großen Zentralbanken haben. Ansätze zu einer
                                                Verlangsamung in den Zinserhöhungsschritten sehen wir bereits jetzt. Den US-Dollar
                                                treffen entsprechende Signale der Fed schon in erheblichem Ausmaß und sogar stärker,
                                                als wir uns dies noch in der letzten Publikation vorstellen konnten. Darin zeigt sich recht
                                                deutlich, dass der US-Dollar unter anderem auch im Verhältnis zum Euro mit
                                                Wechselkursen unter der Parität überbewertet war und die Berechtigung dafür nun
                                                entzogen zu sein scheint.

                                            •   Nach der Trendwende in der US-Inflation vollzieht sich nun also die Trendwende im
                                                EUR/USD-Wechselkurs. Für den November gab es jetzt den ersten Hinweis, dass auch die
                                                Eurozone den Gipfel der Inflation erreicht haben könnte. Aber wie auf den Seiten 13 und
                                                19 ausgeführt, dürfte sich der Preisauftrieb weder in der Eurozone noch in den USA so
                                                schnell wieder dem Inflationsziel von 2 % nähern. Die aktuelle Rallye über die Marke von
                                                1,05 USD per EUR halten wir denn auch für ein wenig übertrieben, denn die Fed vertritt
                                                schließlich immer noch einen Anstieg der Fed-Funds-Rate auf einen Spitzensatz (Terminal
                                                Rate) von 5 %.

                                            •   Großen Einfluss auf den Wechselkurs hat auch die Stimmung an den globalen
                                                Aktienmärkten. Davon, dass diese immer so positiv bleibt wie zuletzt, darf man angesichts
                                                des nicht enden wollenden Ukraine-Kriegs wohl kaum ausgehen. Bis ins Frühjahr hinein
                                                können wir uns daher eine gewisse Korrektur bis auf ein Niveau um die Marke von 1,02
                                                USD per EUR vorstellen, bevor dann der Pfad aus der übergeordneten Trendwende heraus
                                                Richtung 1,10 zum Jahresende 2023 aufgenommen werden sollte.

25      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
Devisenmärkte: JPY auf verlorenem Posten. GBP wie erwartet mittelfristig
unter Druck. Beste Zeit für CNY dürfte vorbei sein.
                                            ▪ EUR/GBP: Die Turbulenzen um das britische Pfund haben sich relativ schnell wieder gelegt. Der
                                              Wechselkurs führt zur Zeit kein großes Eigenleben mehr, wird dieser doch eher davon
                                              beeinflusst, welche Währung mehr von der Abwertung des Dollars profitiert. Ins neue Jahr hinein
                                              dürfte es aber auch eine große Rolle spielen, wer stärker bzw. früher in der restriktiven
                                              Geldpolitik nachlässt, die EZB oder die Bank von England. Solche große Ausschläge wie im
                                              vergangenen September sehen wir für 2023 nicht.

                                            ▪ USD/JPY: Der im kommenden April scheidende BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda könnte die
                                              Interventionen beim Wechselkursniveau über 150 JPY per USD als großen Erfolg preisen. Dies
                                              ginge aber an der Realität vorbei, da hinter der Trendwende am ehesten die sinkenden US-
                                              Renditen bzw. eine weniger aggressive Fed stehen. In kaum einem der Hauptwährungspaare ist
                                              die Korrelation zwischen Renditen und Wechselkurs so hoch wie hier. Das wird sich in 2023
                                              voraussichtlich nicht ändern. Sollte es in Japan mit Blick auf die Lohnentwicklung bei anhaltend
                                              hoher Inflation – und das aktuelle Niveau jenseits von 3 % Jahresrate ist hoch für japanische
                                              Verhältnisse – gar zu einem Wegfall der Zinskurvenkontrolle durch die Bank of Japan (BoJ)
                                              kommen, erhielte der Yen zusätzliche Unterstützung. Wir gehen von einer anhaltenden Korrektur
                                              des Wechselkurses in 2023 aus.

                                            ▪ USD/CNY: Vieles steht und fällt mit der Null-Covid-Politik Chinas. Erste minimale
                                              Aufweichungen der harten Restriktionen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Chinas
                                              schwächelnde Konjunktur noch viel mehr an Unterstützung benötigt. Anders als in den
                                              westlichen Industriestaaten ist die Inflation hier sicherlich kein Problem. Hoffnungsschimmer
                                              scheinen aber erst einmal gesetzt.

26      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                   Marketingmitteilung
Ölmärkte: Preise bleiben auch 2023 auf einem relativ hohen Niveau.

                                            ▪ Der Ölpreis wird unserer Prognose nach zunächst auf 100 US-Dollar/Barrel steigen und dann im
                                              Verlauf von 2023 wieder auf 90 US-Dollar fallen. Damit bliebe der Ölpreis auf einem
                                              vergleichsweise hohen Niveau, bedenkt man, dass das weltwirtschaftliche Wachstum 2023 –
                                              abgesehen von den Krisenjahren 2009 und 2020 – auf den niedrigsten Wert seit 30 Jahren
                                              zurückfallen dürfte (2,3 %). Die von uns erwartete relative Stabilität des Ölpreise hängt unter
                                              anderem damit zusammen, dass die OPEC Plus seit November 2022 ihre Produktionsquoten um 2
                                              Mio. Barrel/Tag verringert haben, wobei dies bis Ende 2023 gelten soll. Zwar verfehlen einige
                                              Staaten ihre Produktionsquoten massiv, darunter vor allem Russland, aber unter dem Strich kommt
                                              es kurzfristig zu einer Produktionskürzung um 1 Mio. Barrel/Tag.

                                            ▪ Seit dem 5. Dezember sind zwei neue Sanktionsregime gegen russisches Erdöl in Kraft: Die EU
                                              hat ein Importverbot für russisches Erdöl erlassen (mit dauerhaften Ausnahmen für Ungarn, die
                                              Tschechische Republik und die Slowakei; Deutschland wird ab Ende Dezember kein Rohöl aus
                                              Russland mehr einführen). Gleichzeitig haben die G7-Staaten eine Preisobergrenze von 60 US-
                                              Dollar/Barrel für russisches Erdöl erlassen. Nur Tanker mit russischem Erdöl, die nachweislich ihr
                                              transportiertes Öl höchstens zum Preis von 60 US-Dollar/Barrel verkaufen, dürfen laut G7-
                                              Beschluss Rohöl in Nicht-EU-Staaten transportieren. Ein Hebel zur Durchsetzung dieser Maßgabe
                                              ist das Verbot, derartige Tanker zu versichern, falls die Preisobergrenze nicht eingehalten wird (die
                                              wichtigsten hier relevanten Versicherer sind in Großbritannien und der EU tätig). Russland
                                              versucht, die Sanktionen zu umgehen, und hat laut Medienberichten zu diesem Zweck etwa 100
                                              Tanker gekauft. Der Effekt der Sanktionen ist auf Sicht der nächsten drei bis vier Monate
                                              voraussichtlich positiv für den Ölpreis.

                                            ▪ Nach der Freigabe von 180 Mio. Barrel aus ihrer strategischen Ölreserve ab Ende März (von
                                              diesem Stichtag aus waren es 1 Mio. Barrel/Tag) hat die US-Regierung angekündigt, die
                                              Notfallreserve aufzufüllen, wenn sich der Ölpreis von WTI nachhaltig bei 70 US-Dollar befindet. Im
                                              Zuge dieses Plans hat die Biden-Regierung vor kurzem einen ergänzenden Plan beim Kongress
                                              vorgelegt, der den Stopp von weiteren Verkäufen aus der strategischen Ölreserve vorsieht. Falls
                                              dieser Plan Zuspruch findet, könnte dieses Vorhaben die Freigabe von weiteren 147 Mio. Barrel
                                              verhindern.

27      Dezember 2022   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Ölmärkte-Kalender 2023
OIL MARKET                                CALENDAR 2023
                       1          2           3         4          5       6        7           8   9      10      11       12          13       14       15         16       17       18      19          20   21   22   23   24   25   26   27   28   29      30      31

                                                                                                                                                                                   IEA Oil Market Report
     JANUARY
                                                                                                                                                                                   OPEC Monthly Report*

                   Feb: Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC)*                                                                                IEA Oil Market Report
     FEBRUARY
                                                                                                        OPEC Monthly Report*

                                                                                                                                                      IEA Oil Market Report
      MARCH
                                                                                                                                                      OPEC Monthly Report*

                   Apr: JMMC                                                                                                                 IEA Oil Market Report
      APRIL
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*

                                                                                                                                                               IEA Oil Market Report
       MAY
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*

                                                    JMMC & OPEC+ meeting                                                                     IEA Oil Market Report
       JUNE
                                                                                                                                             OPEC Monthly Report*

                                                               8th OPEC International Seminar                                     IEA Oil Market Report
       JULY
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*

                   Aug: JMMC                                                                                    IEA Oil Market Report
     AUGUST
                                                                                                                OPEC Monthly Report*

                                                                                                                                  IEA Oil Market Report
   SEPTEMBER
                                                                                                                                  OPEC Monthly Report*

                   Oct: JMMC                                                                                             IEA Oil Market Report                                                                                                               OPEC World
     OCTOBER
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*                                                                                                                Oil Outlook*

                                                                                                                                             IEA Oil Market Report
   NOVEMBER
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*

                   Dec: JMMC                                                                                                                 IEA Oil Market Report
   DECEMBER
                                                                                                                         OPEC Monthly Report*

* Data are an indication and dervied from this years publication data.
** The JMMC has the power to call a OPEC production meeting and to make recommendations

Was außerdem 2023 im Blick zu behalten ist:
▪ Kann Russland sein Produktionsdefizit trotz Sanktionen (u. a. Preisobergrenze) und Krieg verringern?
▪ Wie schnell wird Venezuela in die Nähe der alten Produktionszahlen kommen (können)?
▪ Sind die OPEC-Länder (insbes. Nigeria und Angola) in der Lage, ihre Produktion auf ihre Quoten zu erhöhen?
28                                        Dezember 2022                                             Finanzmarkttrends                                                                  Marketingmitteilung
Ansprechpersonen

     Redaktion und Versand                                                                Weitere Ansprechpersonen der Hamburg Commercial Bank

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     Dr. Cyrus de la Rubia                       Christian Eggers
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                                                                                          Boris Gettkowski
                                                                                          Tel.: +49 175 2281619

                                                                                          Syndicate & Credit Solutions

                                                                                          Tim Boltzen
                                                                                          Tel.: +49 151 15244845

     Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 5. Dezember 2022

     Gerhart-Hauptmann-Platz 50, 20095 Hamburg, Telefon 040-3333-0

29                      Oktober 2022                       Finanzmarkttrends                     Marketingmitteilung
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30                       Dezember 2022                        Finanzmarkttrends                                    Marketingmitteilung
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