Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015

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Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal –
warum wir gerade die (R-)Evolution unserer
Ernährung erleben

Berlin, 15. Juni 2015
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
> Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ), Januar 2011
> Erstes Trendforschungsinstitut, das an einer
 deutschen Hochschule angesiedelt ist:
 DHBW Baden-Württemberg
> Kooperationspartner in der Forschung: GfK, Gallup
> Zukunftsletter, Studien, Workshops, Vorträge
   Studien
                                                      Börsenbrief
                      Zukunftsletter
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Megatrends: Die großen Veränderungstreiber
(Halbwertzeit rund 30 Jahre)

1. Neo-Ökologie (Klimawandel)
2. Powershift (Energiewandel und Infrastrukturen)
3. Rohstoffe (Wasser, Metalle, Agrar)
4. Neo-Urbanisierung
5. Global Uprising (multipolare Weltgesellschaft)
6. Demografischer Wandel
7. Gesundheit
8. New Work
9. Digitalisierung
10. Mobilität
11. Individualisierung
12. (digitale) Bildung
13. Social Media
14. Familie 2.0
15. Dezentraler Konsum
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Von Megatrends zu Produkttrends: Die Logik der Trends

            Megatrends
Alterung, Gesundheit, Globalisierung,
       Neo-Ökologie, Mobilität
                                        30 bis 50 Jahre

        Technologie-Trends
        e-Mobilität, MP3, PC

                                        10 bis 20 Jahre
       Gesellschafts-Trends
   Regionalisierung, Geiz-ist-Geil

           Konsumtrends
                                        5 bis 10 Jahre
           Produkttrends                 2 bis 5 Jahre
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Unsere Methode auf einen Blick: Von den
Megatrends zu den Zukunfts-Szenarien
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Wobei hilft Ihnen der Einblick in die Megatrends?

 •   Frühwarnsystem: Trends zeigen Ihnen die
     Richtung.

 •   Trends zeigen, wo zukünftig Engpässe,
     Lebensknappheiten entstehen.

 •   Trends halte Sie in einer immer komplexeren
     Welt handlungsfähig.

 •   Trends machen Zukunft planbar!
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Global Food Movement: Food Festivals
• Food Party in Beelitz (Brandenburg) wg. zu großer
 Nachfrage abgesagt.
• Innerhalb weniger Tage meldeten sich 20.000 Gäste an.
• Ursprünglich umsonst, jetzt für 7 Euro, um den Ansturm
 zu kanalisieren.
• August 2014 gab es bereits ein Picknick: 900 kündigten
 sich an, 1.300 kamen.
Food-Trends: Foodies, Craft und hyperlocal - warum wir gerade die (R-)Evolution unserer Ernährung erleben - Berlin, 15. Juni 2015
Was bewegt diese (jungen) Menschen?

Sehr einfache Dinge!
•   Anfassen, Selbermachen, taktile
        Erfahrungen.

• •Anpacken,
    Essen alsSelbermachen, taktile Erfahrungen.
              Gemeinschaftserlebnis    (die
        sozialste Handlung, die es gibt).
•   Essen als Gemeinschaftserlebnis (die sozialste Hand

    Ehrlichkeit
• •Ehrlichkeit   (wir
               (wir   nennen
                    nennen    es verklausuliert
                           verklausuliert Transparenz).
        Transparenz).
•   Foodies sind eine asymmetrische Bewegung gegen
    •   Foodies sind eine asymmetrische Bewegung
        gegen die Industrialisierung der
        Ernährungswirtschaft.
„Gutes“ Essen statt
Sex, Drugs, Rock ‚n Roll
„Gebt uns das
Essen zurück!“
Die Revolution     Big Food       Future Food
unserer Esskultur   1950-2005         2010 -

    Qualität        Verarbeitung   Veredelung

                    „Barn on the   „Barn in the
   Ehrlichkeit
                      package“      package“

                    Haltbarkeit,    Herkunft,
  Versprechen
                    Verpackung     Authentizität

  Zubereitung        Herstellen      Kochen

    Produkt           Formeln        Rezepte
Zweiter Gesundheitsmarkt avanciert zu
 einem verheißungsvollen Zukunftsmarkt
• Gesundheit bedeutet für die Mehrheit der Bevölkerung
  nicht mehr nur die Abwesenheit von Krankheit.
• Genuss UND Gesundheit gehört bei 2/3 der Bevölkerung
  zum selbstverständlichen Lebensstil.
• Immer mehr Menschen („Foodies“) definieren ihren
  Lebensstil in erster Linie über Gesundheit.
• Nachfrage übersteigt bei weitem das Angebot: Umsatz
  pro Jahr momentan: rd. 60 Milliarden Euro. Jährliche
  Zuwachsrate: über 10 %.
Gesundheit: Zweiter Gesundheitsmarkt kann
 Bedarf nicht decken

> 55 Milliarden Euro im Jahr
> Zweiter Gesundheitsmarkt ist ein Wohlfühlmarkt: Die Nachfrage
 überwiegt bei weitem das Angebot!
Das Ende von „Big Food“ beginnt jetzt
• USA 2014: Verluste von 4 Mia. $ der Packaged-
  Food-Industrie an „frisch und bio“.
• Im Zentrum dieses Wertewandels steht:
  „Verarbeitetes Essen“ war im 20. Jhdt. die Gewähr,
  dass es uns nicht schaden kann. Jetzt ist es
  umgekehrt: Verarbeitetes Essen meiden wir, weil wir
  befürchten, dass es uns schadet.“
• Top 25 US-Food-Firmen haben seit 2009
  Marktanteile im Wert von 18 Mia. $ verloren.
• Aktuelle Umfrage: 50% der US-Bürger äußern, dass
  sie dem herrschenden Food System NICHT mehr
  vertrauen.
„We understand that increasing numbers
of consumers are seeking authentic,
genuine food experiences. And we know
that they are skeptical of the ability of
large, long-established food companies
to deliver them.“
Denise Morrison, CEO Campbell Soup Co.
Schnelle Reaktionen gibt es aber auch: General
Mills
• Genetisch veränderte Zusätze wurden sofort
  aus Blockbuster-Produkten entfernt.
• Yoplait Joghurt: 25% Reduktion von Zucker
• Änderungen innerhalb von 6 Monaten!!
50
Übernahmeangebote
pro Jahr!
Regionalität, „Foodies“ und die
 Fundamentalkrise der Lebensmittelindustrie
• A. T. Kearney-Studie: Bei 1/2 der Konsumenten ist jedes
  5. Produkt ein regionales Nahrungsmittel. Hingegen ist nur
  jeder 10. Artikel im Einkaufskorb ein Biolebensmittel.
• Die Menschen wollen die Souveränität über ihr Essen
  zurück.
• Die Praktiken der etablierten Lebensmittelindustrie werden
  radikal hinterfragt (Global Food Movement).
Die große Format-Konvergenz im
Einzelhandel
• Das „Blutbad“ zwischen LEH,Tankstelle,
  Systemgastronomie, Drogerie, Restaurant
  etc.
• Kunden verhalten sich längst nicht mehr
  nach Handelsformaten, sondern gehen mit
  Omnichannelling im Kopf einkaufen.
• Künftig kaufen die Menschen dort, wo sie
  unterwegs sind - und am Wochenende dort,
  wo sie am liebsten sind.
Lokal, DIY, Handwerklichkeit - nicht
 Vegetarismus!
• Vegetarier: 3,7 % in D.: Verdopplung innerhalb von 7 J.
• 75,1 % unbekümmerte Fleischesser
• 11,6 % Flexitarier
• 60 % der D.: Bereitschaft, weniger Fleisch zu essen.

Quelle: Online-Befragung Uni Göttingen und Hohenheim
2013.
Hershey (USA, Schokolade): „All american
chocolate maker“
 •   2014: Nr. 2 im USA-Food-Markt mit Umsatz 7,4
     Milliarden US-Dollar (2009: 5,3 Milliarden US-
     Dollar).
 •   Schnellst wachsendes
     Lebensmittelunternehmen der letzten 5 Jahren.
 •   Radikale Wende in der Zutatenauswahl: 68 %
     der weltweiten Konsumenten möchten jede
     Zutat „kennen“, die sie zu sich nehmen.
 •   40 % fordern: So wenig Zutaten wie möglich.
Maßnahmen, die Hershey sofort einleitete:
• Clean Labeling: Kein künstlichen Aromen mehr, keine
genmanipulierte Milch, keine Wachstumshormone mehr
(rBST).

• Ein hochemotionaler Prozess: Zulieferer müssen sich von
100 Jahre alten Praktiken verabschieden: Milch ohne
rBST, keine künstlichen Süßstoffe für Getreide mehr.

• Der kritische Punkt: „Geschmackskonstanz“: Ersatz für
Vanillin, neuer Umgang mit Emulgatoren.
Will Papa (CEO Hershey):

„There is a connection in consumers’
minds between overall health, wellness,
and knowing exactly what I’m eating.“

„Consumer’s want treats (Genuss), and
they want to know it’s the best kind of bad
we can get.“
Auftritt des „unverschämten
Konsumenten“

Will Papa (CEO Hershey):

„At the end of the day, it’s back to the
Unreasonable Consumer. We have to do what the
consumer says“
Hain Celestial: „Big yourself“
mit guten Produkten
 •   2,2 Milliarden US-Dollar 2014…2020: 5 Milliarden US-
     Dollar angepeilt.
 •   50 Marken, alle bio bzw. „natural“: Griechischer
     Joghurt, „Terra Chips“ etc.
 •   Strategie 1: Mainstream-Produkte in Bioprodukte
     umwandeln.
 •   Strategie 2: Marktanteile von sterbenden Brands in
     unterschiedlichen Kategorien klauen.
Irwin Simon (CEO Hain Celstial):

„Wenn Ihre Produkte frei von
Genmanipulation und frei von
künstlichen Aromastoffen sind, verlieren
Sie immer 10% bis 15% an Marge.“

„You can’t go both ways. You have to
put your stake in the ground.“
Hain Celestial:
Mit Bio an der
Börse
 •   Nettogewinn 2011 bis
     Juli 2013: +287 %

 •   Gesamtertrag 2011
     bis Juli 2013: +228 %

 •   Umsatz 2011 bis Juli
     2013: +83,6 %
Ein fundamentaler Wandel hat begonnen

                             Food System 1950-    Food Revolution 2013
       Wertewandel
                                   2005                    -

 Wechsel der (Gesundheits-    Diät, Light, Low,   Gesund, glutenfrei, Bio,
     )Schwerpunkte               Reduziert              Regional

     Neue Oberthemen            Lean Cuisine            Marktplatz

                               Klass. Tiefkühl
         Wandel in                                   Frisch…“Healthy
                             (2014/2015: -2,5%
    Schlüsselkategorien                                Frozen Fare“
                                   USA)

          Helden                   Nestlé             Amy’s Kitchen
Paul Grimwood (Nestlé-CEO, kein
Naturfreund par excellence):

„In food, change is happening at a pace
we’ve probably seen before.“
Segments of Life: Die
Lebensstil-Matrix
Die Träger des Wertewandels
23   60
So werden wir leben: Die Lebensstil-Matrix
Learnings: 6 Trends für die
Region
Konsequenzen für Food in der Region

1. Die neuen Masterconsumer sind da: Die
„unverschämten Konsumenten“ Konsumenten wollen alles:
Regional, Global, Bio, Convnience, Vegan

2. Radikalster Wandel ist 60 Jahren: Big Food reagiert auf
die Veränderung, weil es opportun ist. Und die Veränderung
hin zu komplett neuen Produktzusammensetzungen wird
auch für die Region verpflichtend.

3. Gesundheit/Wohlfühlen wird komplett neu definiert:
Region sollte sich schnellstmöglich auf neue Werte bzw.
neue Gesundheitswerte einstellen: „Diät, Light, Low“ ist out,
es geht um nachhaltiges Gesundheitserleben beim Essen.
4. Frühwarnsysteme einschalten: Der Wand wird sich
schnell auf allen Wertschöpfunsebenen bemerkbar machen.
Die „unverschämten Konsumenten“ werden in kürzester mit
ihren Anforderungen (transparenter, gesünder, weniger
Zucker…) auch als Anforderung bei den Zulieferern der
Region ankommen.

5. Vorsicht vor Trendopportunismus: Es wird jedoch nicht
DER Trend sein: weder NUR vegan, noch NUR regional.
Doch die alten Versprechen: Grundversorgung,
Massentauglichkeit, Convenience, mittlere Qualität-
Kampfpreis…funktionieren nicht mehr.
6. Der grundlegenden Vertrauenskrise ins Auge
sehen! „Früher hat die industrialisierte
Produktion den Menschen das Gefühl gegeben,
dass es gesund und ungefährlich ist, was sie
essen. Heute haben die Menschen die
Befürchtung, dass es ungesund und bedenklich
ist, was ihnen die Industrie liefert.“
Vielen Dank!

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