Studie zur Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken - Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker ...
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Studie zur Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker
Einleitung Vorwort Digitalisierung ist zum Oberbegriff für eine Reihe von technologischen Entwicklungen geworden, welchen weithin zugetraut wird, die Wertschöpfungskette der Unternehmen signifikant zu ändern. Dabei ist die digitale Transformation für Unternehmen Chance und Herausforderung zugleich. Denn: Sie ermöglicht Unternehmen einerseits höhere Effizienz und Erschließung neuer Märkte und Kunden, während andererseits ein unter Umständen tiefgreifender Wandel bis hin zum Hinterfragen bestehender Geschäftsmodelle erforderlich wird. Wir freuen uns sehr, Ihnen mit dieser Studie Ergebnisse zum Stand der Digitalisierung in der Region Heilbronn-Franken präsentieren zu dürfen. Motivation für unsere Studie war zu verstehen, wie sich die Wertschöpfungsketten in Heilbronn-Franken, geprägt von Branchenvielfalt, bedeutenden Weltmarktführern und einer starken mittelständischen Wirtschaft, auf die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung einstellen und welche digitalen Themen dabei im Fokus stehen. Ein Schwerpunkt unserer Studie bildet hierbei das Thema Künstliche Intelligenz, eine der vielversprechendsten, aber auch meist diskutierten digitalen Technologien unserer Zeit. Experteninterviews mit Fach- und Führungskräften aus der Region sowie eine Online-Befragung bildeten die Basis für die Untersuchung. Es folgte eine eingehende Analyse und Ableitung von Handlungsempfehlungen. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei allen beteiligten Experten und Teilnehmern der Studie für Ihre Mitarbeit bedanken. Wir hoffen, dass diese Studie Entscheidern in Wirtschaft und Politik als Leitfaden zum besseren Verständnis der Digitalisierung in Heilbronn-Franken dient. Ohne die Ergebnisse vorweg nehmen zu wollen: Für die Unternehmen in Heilbronn-Franken ist die Digitalisierung Ihrer Wertschöpfungsketten von großer Bedeutung. Nicht zu unterschätzende Erfolgsfaktoren sind allerdings der Faktor Mensch und der Zugang zu Know-How. Falls Sie Anmerkungen oder Anregungen haben, freuen wir uns sehr über Ihr Feedback. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre! Prof. Dr. David Francas Peter Schweiker Hochschule Heilbronn Geschäftsführer IHK Heilbronn-Franken Slide 2 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Auf einen Blick – Kernaussagen der Studie Top 3 Etablierte Technologien • 61% der befragten Unternehmensvertreter sind in • IT-Sicherheit Heilbronn-Franken ansässig, der Rest in Baden- • Datenmanagement und -Austausch Württemberg (überwiegend Raum Stuttgart) • Modernisierung Software-Systeme / Cloud-basierte Software • 80% der Unternehmen beschäftigen sich mit der Umsetzung neuer Technologien Top 3 Zukunftstechnologien • Internet der Dinge und Industrie 4.0 • Große Unternehmen sind deutlich umsetzungs- Für • 3D Druck freudiger bei digitalen Technologien 82% der • Künstliche Intelligenz (z.B. Maschinelles Lernen) Unternehmen hat Digitalisierung Größte Chancen der Digitalisierung: • 32% der Unternehmen beschäftigen sich aktiv hohe Priorität • Effizientere Arbeits- und Organisationsabläufe mit Künstlicher Intelligenz (KI) • Bessere Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten • Nur 3% der Befragten lehnen deren Einsatz eher ab Größte Herausforderungen der Digitalisierung: • Schulung und Mitnahme der Mitarbeiter • Aber 97% der Befragten sehen individuellen • Aufbau Know-How im Unternehmen Weiterbildungsbedarf zum Thema KI Slide 3 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Ziele und Aufbau der Studie Autoren und Partner der Studie Prof. Dr. David Francas Professur für Logistik und Informationssysteme, Hochschule Heilbronn Leiter des Steinbeis Institut für Supply Chain Optimierung und Digitalisierung, Heilbronn Lena Herion, B.A. Absolventin des Studiengangs Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik, Hochschule Heilbronn Verfasserin der begleitenden Abschlussarbeit Peter Schweiker Geschäftsführer und Leiter Stab, IHK Heilbronn-Franken Slide 4 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Ziele und Aufbau der Studie Ziele der Studie ist die eingehende Analyse der Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken Digitalisierung „Unter Digitalisierung werden alle Veränderungen und deren Ergebnisse in allen Teilen der Wertschöpfungskette verstanden, die durch die verstärkte Anwendung von digitalen Technologien entstehen.“ (angelehnt an Leimeister, 2015 und Stolterman und Croon Fors, 2004) Stand der Digitale Chancen und Künstliche Digitalisierung Digitalisierung Technologien Risiken Intelligenz im Mittelstand Was ist der Welche digitale Welche Chancen Wie stehen Wie wird Stand der Technologien und Heraus- Unternehmen Digitalisierung in Digitalisierung in werden forderungen zum Zukunfts- kleineren und der Region eingesetzt? folgen aus der thema Künstliche mittleren Heilbronn- Digitalisierung? Intelligenz? Unternehmen Franken? angegangen? Slide 5 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Ziele und Aufbau der Studie Forschungsmethodisches Design der Studie Konzeption Online Umfrage Experteninterviews • Literaturrecherche und - • Online-Umfrage unter Fach- und • Qualitative Fokusinterviews mit auswertung Führungskräften mit Führungskräften aus der Region Schwerpunkt auf der Region Heilbronn-Franken • Analyse spezifischer Aspekte Heilbronn-Franken und Fragestellungen in der Region Heilbronn-Franken • 46 Datensätze in Analyse eingeflossen Mai 2019 Juni 2019 Juli 2019 Slide 6 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Ziele und Aufbau der Studie Schwerpunkt der Befragung lag auf der Region Heilbronn-Franken und angrenzender Regionen in Baden-Württemberg Woher kommen die Befragten in den Auswertungen? Main-Tauber-Kreis 5% Landkreis Heilbronn 34% • Region Heilbronn-Franken: 61% • Innerhalb Baden-Württemberg: 39% Hohenlohekreis (nicht Heilbronn-Franken)* 10% *Vorrangig im Kreis der Befragten: Region Stuttgart Landkreis Schwäbisch Hall 3% Heilbronn 10% Slide 7 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Ziele und Aufbau der Studie Aufschlüsselung der Stichprobe der Online-Befragung nach Branche und Größe der befragten Unternehmen Nach Branche Nach Unternehmensgröße Logistikdienstleistung < 50 Mitarbeiter Konsumgüter und Handel 5% 7% 50 - 250 Mitarbeiter 17% Automobilindustrie 12% 34% 250 - 1000 Mitarbeiter 17% 20% 63% >1000 Mitarbeiter Maschinen- und Anlagenbau 24% Andere* * IT-Bereiche, Energiesektor, Bauwesen, Zulieferindustrie, Elektroindustrie Slide 8 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Stand der Digitalisierung Für 82% der Unternehmen hat Digitalisierung tendenziell hohe Priorität Hat Digitalisierung eine hohe Priorität in meinem Unternehmen? Identifizierte Handlungsfelder Stimme überhaupt nicht zu 0% Zukünftige Geschäftsmodelle Stimme eher nicht zu 18% Stimme voll zu 37% Digitalisierung von Prozessen Mitarbeiter und Unternehmenswandel IT und Daten 45% Stimme eher zu Technologien und Innovationen Slide 9 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Stand der Digitalisierung Stimmen zur digitalen Transformation in der Region Heilbronn „Digitalisierung sieht nicht für jedes Unternehmen gleich aus. Wichtig ist, dass jedes Unternehmen für sich selbst herausstellt für was es steht, was es produziert und wie es Digitalisierung hierfür einsetzen kann.“ Christian Wagner, Leiter Supply Chain Management, Illig Maschinenbau, Heilbronn „Zu Digitalisierung allgemein ist zu sagen, dass große „Digitalisierung erfordert Mut. Man muss mutig sein Veränderungen auf uns zukommen werden – nicht nur und den Algorithmen, Technologien und Daten in den Bereichen wo wir Digitalisierung heute bereits vertrauen. Vor allem wird die Kultur und das Mindset erleben.“ eines Unternehmens herausgefordert, sich diesen Mathias Rüdele, Head of Global Logistics, BLANCO, Bruchsal Themen offen zu stellen.“ Abteilungsleiter, Automobilindustrie, Heilbronn-Franken „Für kleine bis mittelgroße Unternehmen kann es teilweise einfacher sein, das Thema Digitalisierung voranzutreiben, da im Vergleich zu Großkonzernen mit geringeren Datenmengen gearbeitet wird und Entscheidungen weniger Hierarchieebenen durchlaufen müssen.“ Roland Rüdinger, Geschäftsführer, Spedition Rüdinger, Krautheim Slide 10 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Stand der Digitalisierung Trotz der hohen Priorität der Digitalisierung zeigt sich bei der Umsetzung noch Nachholbedarf Wie gut sind die einzelnen Bereiche Unternehmen auf Digitalisierung vorbereitet? Sehr gut Teils Teils Wenig Überhaupt nicht vorbereitet Gut vorbereitet vorbereitet vorbereitet vorbereitet Strategie und Geschäftsmodell 13% 34% 45% 8% 0% Mitarbeiter 3% 18% 55% 21% 3% Prozesse und Organisation 5% 26% 47% 21% 0% Technologie und Infrastruktur 11% 32% 32% 22% 3% 100% • Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass relevante Schlüsselbereiche höchstens von der Hälfte der Befragten als gut oder sehr gut vorbereitet auf die Digitalisierung gesehen werden. Größter Nachholbedarf wird dabei in den Bereichen Mitarbeiter und Prozesse und Organisation gesehen. Slide 11 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Technologien zur Digitalisierung Die Mehrheit der Unternehmen arbeiten an der Umsetzung neuer Technologien Welche Technologien sind in Planung oder bereits umgesetzt? IT Sicherheit 84% Datenmanagement und Austausch 76% Modernisierung Software-Systeme 62% Cloud basierte Software Lösungen 62% Big Data Anwendung 51% Digitale Assistenzsysteme 43% E-Commerce und E-Payment 27% Internet der Dinge und Industrie 4.0 49% 3D-Druck 46% Künstliche Intelligenz 32% Digitaler Zwilling 30% Wachstums- und Autonome Fahrzeuge 22% Block Chain Innovationstechnologien Wachstums- und 16% Innovations- technologien Plattformökonomie 16% Etablierte Drohnen 11% Technologien Bionik ("Wearables") 5% Glossar zu den Begriffen findet sich im Anhang Slide 12 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Technologien zur Digitalisierung Woran arbeiten Unternehmen in Heilbronn-Franken? Beispiele für Ansätze zur Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette Beispiele aus Studie Papierloser Prozess entlang der Wertschöpfungskette Verbesserung von Informations- und Datentransparenz Datenschnittstellen zu Preisberechnung und 3D-Druck von Teilen Terminprognose mit KI Lieferanten Inbound- Outbound- Lieferanten Beschaffung Produktion Kunden Logistik Logistik Prognose von Lager- Kommissionierung im anforderungen mit KI Lager mit Robotern Automatisierung der Prozesse mittels u.a. Künstlicher Intelligenz Cloud-basierte Prozesse und Systeme • Schwerpunkte der identifizierten Ansätze lagen in den Bereichen Datenqualität und Transparenz, Optimierung und Automatisierung der Prozesse, und Künstlicher Intelligenz (Machine Learning, Mathematische Optimierung). Slide 13 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Technologien zur Digitalisierung Der Trend und Technologie Radar zeigt den Verbreitungsgrad digitaler Themen, aufgeschlüsselt nach Anwendungsgebiet Hohe Verbreitung Mittlere Verbreitung Niedrige Verbreitung (> 70% der Unternehmen) (40-70% der Unternehmen) (< 40% der Unternehmen) Trend und Technologie Radar für Heilbronn-Franken Informationsaustausch Zunehmender Innovationsgrad Block Chain Cloud-basierte Datenmanagement Software Bionik und -Austausch Digitaler Zwilling Künstliche Drohnen Plattform- Intelligenz Autonome ökonomie Big-Data Fahrzeuge BigAnwendungen Data Anwendungen Digitale E-Commerce und Assistenzsysteme E-Payment 3D-Druck Internet der Dinge Wachstums- und Datenanalyse Innovations- und Industrie 4.0 technologien Modernisierung Software-Systeme Etablierte Technologien IT-Sicherheit Autonome Systeme und Automatisierung IT- und Unternehmensstrategie Slide 14 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Technologien zur Digitalisierung Die Anzahl digitaler Technologien und insbesondere der Anteil der Innovationstechnologien steigt mit der Unternehmensgröße Durchschnittliche Anzahl digitaler Technologien und Anteil der Wachstums- und Innovationstechnologien Ø 4,0 Digitale Technologien Ø 5,6 Digitale Technologien Ø 7,3 Digitale Technologien 7% Wachstums- und 26% Innovations- technologien 43% (z.B. Künstliche Intelligenz) 57% Etablierte 74% Technologien (z.B. 93% Cloud-basierte Software) Weniger als 250 Mitarbeiter Zwischen 250 und 1000 Mitarbeiter Mehr als 1000 Mitarbeiter • Die Ergebnisse legen nahe, dass mit steigender Unternehmensgröße (Zahl Mitarbeiter) mehr digitale Initiativen durchgeführt werden können und insbesondere der Anteil der Wachstums- und Innovationstechnologien deutlich steigt. Dies verdeutlicht aber auch die Herausforderungen der digitalen Transformation für mittelständische Unternehmen. Slide 15 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung Die digitalen Herausforderungen sind bedeutend. Größter Nachholbedarf beim Personalwesen und Know-How Aufbau Wichtigkeit von Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung und Zufriedenheit mit deren Umgang Sehr zufrieden Ø Veränderungsbedarf durch Digitalisierung erkennen IT-Sicherheit und Datenschutz Zufrieden Rechtliche Rahmenbedingungen Digitale Infrastruktur (Netzausbau, Bereitband) Aufbau Know-How im Unternehmen Ø Unterdurchschnittliche Zufriedenheit Weniger Know-How Vorsprung vom Wettbewerb (Bspw. China) zufrieden Zugang und Gewinnung zu Fachkräften Schulung und Mitnahme der Mitarbeiter Weniger wichtig Wichtig Sehr wichtig • Alle im Vorfeld der Studie identifizierten Herausforderungen im Kontext der Digitalisierung wurden im Mittel als wichtig bis sehr wichtig klassifiziert. Der größte Nachholbedarf wird in den Bereichen Mitarbeiter (Fachkräfte und Schulung) und Aufbau von entsprechenden Know-How gesehen. Basis der Befragung bildete eine 4er Likert-Skala (Sehr wichtig, Wichtig, Weniger wichtig, Unwichtig und Sehr zufrieden, Zufrieden, Weniger zufrieden, Unzufrieden) Slide 16 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung Effizienzsteigerung und bessere Zusammenarbeit werden als größte Chancen der Digitalisierung gesehen Wichtigkeit von Chancen im Kontext der Digitalisierung und Zufriedenheit mit deren Verwirklichung Sehr zufrieden Ø Effizientere Arbeits- und Organisationsabläufe Entwicklung neuer Produkte und Services Bessere Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten Zufrieden Erschließung neuer Märkte und Kunden Ø Mehr Flexibilität im Arbeitsalltag Weniger zufrieden Weniger wichtig Wichtig Sehr wichtig • Alle im Kontext der Digitalisierung identifizierten Chancen werden im Mittel als wichtig bis sehr wichtig bewertet, die Unternehmen sind im Mittel zufrieden mit der Umsetzung der Chancen. Basis der Befragung bildete eine 4er Likert-Skala (Sehr wichtig, Wichtig, Weniger wichtig, Unwichtig und Sehr zufrieden, Zufrieden, Weniger zufrieden, Unzufrieden) Slide 17 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Künstliche Intelligenz Innovationsfeld Künstliche Intelligenz: Wie datengestützte Analytics und Maschinelles Lernen die Wirtschaft verändern Künstliche Intelligenz (KI) „KI ist die Fähigkeit digitaler Computer oder computergesteuerter Roboter, Aufgaben zu lösen, die normalerweise mit den höheren intellektuellen Verarbeitungsfähigkeiten von Menschen in Verbindung gebracht werden.“ Zur Anwendung kommen Methoden wie u.a. Machine und Deep Learning, Mathematische Programmierung. (angelehnt an Copeland (2019) „Spannend, vor allem im Bereich der künstlichen Intelligenz ist, dass bisher nicht gesehene Dinge erkannt werden können und daraufhin, basierend auf Mustern, Entscheidungen für die Zukunft abgeleitet werden Mehr zu Analytics und können.“ Künstlicher Intelligenz in Mathias Rüdele, Head of Global Logistics, BLANCO, Bruchsal Wertschöpfungsketten auf www.digitalisierung-heilbronn-franken.de Slide 18 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Künstliche Intelligenz Methoden der Künstlichen Intelligenz Künstliche Intelligenz Maschinelles Lernen Wissensbasierte Mathematische (Machine Learning) Systeme / Programmierung Verwandte Gebiete Die Aufgabe wird trainiert Expertensysteme (Operations Research) Aufgaben werden Aufgaben werden optimiert programmiert Das programmierte Modell Experten stellen Regeln Experten erstellen Bilderkennung und -verarbeitung lernt aus Beispielen (Daten) auf, welche die Intelligenz mathematische Modelle, Regeln, welche die repräsentieren. welche die zu lösenden Sprachkennung und -verarbeitung Intelligenz repräsentieren. Probleme beschreiben. Die Modelle liefern optimale Robotik und Prozessautomation Entscheidungsregeln, welche die Intelligenz repräsentieren. Deep learning Komplexere Methoden des maschinellen Lernens - "Deep" ist ein Fachbegriff, der den Einsatz komplexer Neuronaler Netze beschreibt. Slide 19 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Künstliche Intelligenz Es überwiegt eine positive Sicht auf Künstliche Intelligenz, wobei individueller Weiterbildungsbedarf gesehen wird Den Einsatz von KI begrüße ich Ich würde mich im Thema KI gerne besser auskennen 38% 66% 32% 27% 23% 9% 3% 3% 0% 0% Stimme Stimme Stimme Stimme eher Stimme Stimme Stimme Stimme Stimme eher Stimme voll zu eher zu teilweise zu nicht zu überhaupt voll zu eher zu teilweise zu nicht zu überhaupt nicht zu nicht zu • Insgesamt ergibt sich eine klar positive Bewertung des Einsatzes von KI (nur 3% der Befragten lehnen deren Einsatz eher ab), trotz einzelner, als kritisch angesehener Punkte. Gleichzeitig zeigt die Studie, das Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema KI intensiviert werden sollten. Slide 20 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Künstliche Intelligenz Wo liegen die kritischen Aspekte beim Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz? Beispiele aus Studie „Entscheidungen können nicht immer anhand von Algorithmen, sondern müssen aus Basis menschlicher Emotion getroffen werden“ ! „Verlust von Arbeitsplätzen“ “Der Mitarbeiter sollte weiter im Fokus stehen“ “Datensicherheit“ “Die rechtliche Rahmenbedingungen sind „Bei komplexen Arbeitsbereichen, die einem dafür noch nicht geschaffen“ stetigen Wandel unterzogen sind ist nicht klar ob KI das abzuleisten vermag“ Slide 21 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Künstliche Intelligenz In den Unternehmen hat Künstliche Intelligenz aus Sicht der Befragten noch substanzielles Wachstumspotential Das Thema KI wird in meinem Unternehmen viel Mein Unternehmen nutzt KI in bestimmten diskutiert Anwendungsbereichen 37% 38% 28% 26% 22% 20% 11% 9% 6% 3% Stimme Stimme Stimme Stimme eher Stimme Stimme Stimme Stimme Stimme eher Stimme voll zu eher zu teilweise zu nicht zu überhaupt voll zu eher zu teilweise zu nicht zu überhaupt nicht zu nicht zu • Obwohl Künstliche Intelligenz mit Anwendungen wie Maschinelles Lernen und Data Science weithin als zentrales Zukunftsfeld für Unternehmen gesehen wird, wird es in Unternehmen eher punktuell diskutiert und eingesetzt. Slide 22 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Handlungsempfehlungen Folgende Handlungsempfehlungen zur erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung können aus der Studie abgleitet werden Anforderungen und Chancen erkennen Digitalisierung gestalten • Geschäftsmodell hinsichtlich seiner • Digitale Transformation in Strategie verankern Zukünftige Digitalisierungspotenziale prüfen • Datengetriebene Produkte und Dienstleistungen Geschäftsmodelle • Priorisierung anhand Umsatzsteigerungs-, vorantreiben Kostensenkungs-, und Disruptionspotentials • Plattformmodelle evaluieren • Kunden konsequent in den Mittelpunkt stellen • Transparenz bzgl. Geschäftsprozessen schaffen Digitalisierung von • Durchgängigen Datenaustausch fördern Prozessen • Klarheit über Stand der Digitalisierung schaffen (Digital Supply Chain Assessment) • Prozesse ganzheitlich weiterentwickeln, um Integration neuer Technologien zu ermöglichen Mitarbeiter und • Know-how im Unternehmen gezielt ausbauen • Sensibilisierung der Fach- und Führungskräfte Unternehmens- • Interne Kommunikation nicht vernachlässigen • Kompetenzbedarfe strukturiert ermitteln wandel • IT und Fachbereiche zusammenbringen • Aktuellen Stand der IT-Systeme mit • Verfügbare Daten aktiv und gezielt nutzen Modernisierungsbedarf erfassen • Grundlagen wie IT-Sicherheit, Datenmanagement, IT und Daten Cloud-Systeme, ERP nicht vernachlässigen • Systematische Bewertung von Datenverfügbarkeit und -qualität • IT-Kompetenzen gezielt fördern • Technologie-Karten entwickeln, um Technologien • Ideen gezielt pilotieren und Fehlschläge zulassen Technologien und effektiv zu priorisieren • Partnerschaften aufbauen (Netzwerke, Innovationen • Fachbereiche und Mitarbeiter in das akademische Partner, Dienstleister), um digitale Innovationsmanagement einbinden Themen vorantreiben zu können Quelle: Studienergebnisse, Kersten et al. (2017) Slide 23 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Handlungsempfehlungen Digital Supply Chain Assessment: Bewertung der Digitalisierung von Wertschöpfungsketten • Daten & Information: In welcher Qualität (bspw. Detailgrad, Echtzeit) stehen Daten und Daten & Informationen zur Verfügung? Leistungsfähigkeit Information digitaler Technologien • Intelligente Algorithmen: Zu welchem Grad können Entscheidungen durch intelligente, Autonomie & datengestützte Algorithmen optimiert werden? Intelligente Automati- • Autonomie & Automatisierung: Zu welchem Algorithmen sierung Grad sind Prozessschritte automatisiert und können autonom durchgeführt werden? • Organisation: Sind Prozesse auf digitale Technologien abgestimmt und werden diese adäquat genutzt und weiterentwickelt? Organisation Mitarbeiter • Strategie: Sind Innovationstätigkeit und Geschäftsmodell auf die digitalen Technologien abgestimmt? Einbettung digitaler • Mitarbeiter: Sind Mitarbeiter in den digitalen Strategie Technologien im Unternehmen Wandel eingebunden und verfügen über notwendige digitale Kompetenzen? • Digitale Technologien können manuelle Arbeit durch eine verstärkte Automatisierung ersetzen, aber auch eine intelligentere Ausführung von Arbeitsabläufen ermöglichen und die menschliche Arbeit erleichtern. In jedem Fall benötigen die drei Säulen „Daten und Information“, „Intelligente Algorithmen“ und „Autonomie & Automatisierung“ eine adäquate Einbettung in die Strategie und Organisation der Unternehmen und seiner Mitarbeiter. Slide 24 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Handlungsempfehlungen Beispiel zur Prüfung des Reifegrads der Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette Auftrags- annahme Beschaffung Inbound- Logistik Produktion Outbound- Logistik 1. Punktuelle Digitalisierung von Daten Information 2. Bereichsübergreifende Digitalisierung Daten & (Enterprise Ressource Planning-Systeme (ERP)) 3. Datenhaltung und -bereitstellung in Cloud-Systemen 4. Vernetzung von Mensch, Maschinen und Systemen Quelle: in Anlehnung an Van Mieghem und Boute (2019) (bspw. Internet der Dinge ) Automatisierung 1. Keine wesentliche Automatisierung Autonomie & 2. Automatisierung von Prozessschritten 3. Automatisierung ganzer Prozesse und Einsatz von (teil)- autonomen Systemen 4. Weitgehende Steuerung von Prozessketten durch autonome r Systeme (Maschine oder Bot) 1. Einfache Entscheidungsregeln (oft Daumenregeln) Algorithmen Intelligente 2. Einfache Optimierungsmodelle und überwiegend deskriptive Datenanalysen 3. Systematischer Einsatz von Optimierungsverfahren und Prognosemodellen / prädiktiven Verfahren 4. Prozessübergreifende Optimierungsmodelle und dynamische Datenanalyse mit Machine (Deep) Learning Slide 25 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Anhang Literatur Copeland, B. J. (2019): Artificial intelligence. Encyclopaedia Britannica. Boute, R., Van Mieghem, J. (2019): Digital Operations: Autonomous Automation and Smart Execution of Work. Erscheint in: Management and Business Review. Francas, D. (2019): Supply Chain Analytics at a Glance – a Guide to Data-Driven Supply Chains. Verfügbar unter: www.digitalisierung-heilbronn-franken.de. Kersten, W., Seiter, M., Von See, B., Hackius, N., & Maurer, T. (2017): Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management–Chancen der digitalen Transformation. DVV Media Group, Hamburg. Leimeister, J. M. (2015): Einführung in die Wirtschaftsinformatik, Springer, Berlin. Stolterman, E., Croon Fors, A. (2004): Information Technology and the Good Life, in: Information Systems Research, Springer, Boston, 687-692. Slide 26 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Anhang Glossar zu digitalen Technologien Digitale Technologie Kurzbeschreibung Mittels der Festlegung von Verantwortlichen für das Thema IT-Sicherheit, dem Erstellen einer IT-Sicherheitsstrategie oder IT-Sicherheit einer Budgetplanung für diesen Bereich kann das Thema IT-Sicherheit an-gegangen und Daten, welche in elektronischer Form gespeichert sind können gesichert werden. Das Datenmanagement beinhaltet alle Aktionen (z.B. Sicherung Datenqualität) mit Daten innerhalb deren Lebenszyklus, Datenmanagement welche von der Erstellung der Daten bis hin zu deren Ruhestand reicht. Durch Digitalisierung müssen Prozesse bspw. aufgrund zu geringer Funktionalität in digitale Abläufe transferiert werden. Modernisierung bestehender Durch die Anpassung eines Systems auf einen neuen Standard können zukünftig verschiedene Systeme innerhalb eines Software Systeme Netzwerks problemlos miteinander kommunizieren. Unter Big Data sind große Datenmengen zu verstehen, die mittels spezieller Lösungen gespeichert, verarbeitet und Big Data ausgewertet werden. Mit Hilfe von Cloud Anwendungen können IT Ressourcen dynamisch zur Verfügung gestellt werden. Diese sind flexibel Cloud basierte Software Lösung und bedarfsorientiert über das Internet oder Intranet verfügbar. Digitale Märkte agieren als Zwischenhändler und ermöglichen einen Austausch von Anbieter und Nachfrager. Mittels des E-Commerce und E-Payment elektronischen Zahlungsverkehrs können Transaktionen durchgeführt werden und Nachfrager erhalten Waren oder Dienstleistungen von Anbietern. Das Thema Internet der Dinge (IoT) bezeichnet die Vernetzung des Internets mit Gegenständen. Diese sind somit in der IoT und Industrie 4.0 Lage Aufgaben für den Besitzer/Nutzer zu erfüllen. Bionik ist eine Zusammensetzung der Begriffe Biologie und Technologie. In der Bionik werden Verfahren oder Bionik Entwicklungsprinzipien aus der Natur in technischen Anwendungen übertragen. Slide 27 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Anhang Glossar zu digitalen Technologien Digitale Technologie Kurzbeschreibung Eine große Anzahl an Unternehmen bieten auf digitalen Plattformen ihre Produkte und Dienstleistungen an. Eine solche Plattformökonomie Plattform erleichtert das Zusammenkommen von Kunde und Anbieter. Durch diese Systeme können Daten und die darin enthaltenen Informationen schnell und zum richtigen Zeitpunkt an Digitale Assistenzsysteme verschiedene Empfänger übermittelt werden. Ein digitaler Zwilling verbindet die reale und die virtuelle Welt, indem ein materielles oder immaterielles Objekt digital Digitaler Zwilling repräsentiert wird (auch unter dem Stichwort Simulation bekannt). Mittels eines 3D Druckers können Gegenstände ausgedruckt werden. Diese werden in einzelnen Schichten erstellt und 3D-Druck unterstützen Menschen im Privatgebrauch oder Unternehmen in ihrer Just-in-Time-Produktion. Hier werden Einträge/Daten zusammengefasst und in Blöcken abgespeichert. Die Block Chain stellt demnach eine Block Chain zentrale Datenbank dar, welche durch weitere Blöcke chronologisch linear erweitert wird. Somit sind große Datenmengen verschlüsselt und geschützt. Autonome Fahrzeuge sind Verkehrsmittel, welche sich am Verkehrsleben ohne menschlichen Eingriff beteiligen können. Autonome Fahrzeuge Das Fahrzeug kann über Algorithmen und damit verbunden Reaktionen agieren. KI ist die Fähigkeit digitaler Computer oder computergesteuerter Roboter, Aufgaben zu lösen, die normalerweise mit den Künstliche Intelligenz (KI) höheren intellektuellen Verarbeitungsfähigkeiten von Menschen in Verbindung gebracht werden. Eine Drohne ist ein Flugobjekt, welches sich ohne Besatzung und festen Standort frei in der Luft bewegen kann. Eine Drohnen industriell eingesetzte Drohne ist in der Lage sehr große Datenmenge zu erzeugen, welche mit Verfahren wie KI oder Bog Data ausgewertet werden können. Slide 28 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Impressum Studie zur Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken Prof. Dr. David Francas Professur für ABWL und Logistische Informationssysteme Hochschule Heilbronn Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn Telefon: +49 7131 504 484 E-Mail: david.francas@hs-heilbronn.de Autoren: Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker Heilbronn, Januar 2020 Titelbild: metamorworks - stock.adobe.com Icons von Smashicons (artificial intelligence, S. 3), Icongeek26 (technology, S.3), Alfredo Hernandez (Euro, S. 9, 22), scrip (Laptop, S. 9, 22), Freepik (Übrige) - www.flaticon.com Slide 29 | Prof. Dr. David Francas, Lena Herion, Peter Schweiker | Digitalisierung von Wertschöpfungsketten in der Region Heilbronn-Franken
Kontakt Prof. Dr. David Francas Professur für ABWL und Logistische Informationssysteme Hochschule Heilbronn Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn david.francas@hs-Heilbronn.de
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