Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 - April 2020
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Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 1. VORBEMERKUNGEN ............................................................................................... 3 2. GESAMTENTWICKLUNG .......................................................................................... 4 3. DELIKTS-/PHÄNOMENBEREICHE.............................................................................. 8 3.1. STRAFTATEN GEGEN DAS LEBEN (STRAFTATENSCHLÜSSEL)...................................... 8 3.2. STRAFTATEN GEGEN DIE SEXUELLE SELBSTBESTIMMUNG (STRAFTATENSCHLÜSSEL) 9 3.2.1. KINDER-UND JUGENDPORNOGRAFIE .................................................................... 11 3.3. ROHHEITSDELIKTE/STRAFTATEN GEGEN DIE PERSÖNLICHE FREIHEIT (STRAFTATENSCHLÜSSEL) ..................................................................................... 12 3.3.1. KÖRPERVERLETZUNGSDELIKTE.............................................................................. 13 3.4. DIEBSTAHLSDELIKTE ............................................................................................. 14 3.4.1. DIEBSTAHL OHNE ERSCHWERENDE UMSTÄNDE .................................................... 14 3.4.2. DIEBSTAHL UNTER ERSCHWERENDEN UMSTÄNDEN (BSD)..................................... 15 3.4.3. WOHNUNGSEINBRUCHSDIEBSTAHL ...................................................................... 16 3.5. VERMÖGENS-UND FÄLSCHUNGSDELIKTE .............................................................. 17 3.5.1. ANRUFSTRAFTATEN .............................................................................................. 18 3.6. SONSTIGE STRAFTATBESTÄNDE ............................................................................ 19 3.7. STRAFRECHTLICHE NEBENGESETZE (STRAFTATENSCHLÜSSEL) ................................ 20 3.8. VERSTÖßE GEGEN DAS BETÄUBUNGSMITTELGESETZT (STRAFTATENSCHLÜSSEL) ... 21 3.9. WIRTSCHAFTSKRIMINALITÄT (SUMMENSCHLÜSSEL) ............................................. 22 3.10. COMPUTERKRIMINALITÄT .................................................................................... 23 3.11. STRAßENKRIMINALITÄT UND KRIMINALITÄT IM ÖFFENTLICHEN RAUM ................. 23 3.11.1. STRAßENKRIMINALITÄT ....................................................................................... 23 3.11.2. AGGRESSIONSDELIKTE IM ÖFFENTLICHEN RAUM ................................................. 24 3.12. GEWALT GEGEN POLIZEIBEAMTE UND RETTUNGSKRÄFTE (JEWEILS SUMMENSCHLÜSSEL)............................................................................................ 26 3.13. PARTNERGEWALT ................................................................................................. 27 4. TATVERDÄCHTIGE (TV) ......................................................................................... 28 ANLAGE 1 HERAUSRAGENDE EREIGNISSE ........................................................................ 32 ANLAGE 2 BEGRIFFSDEFINITION/-ERLÄUTERUNGEN ........................................................ 42 Seite 2 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 des Polizeipräsidiums Heilbronn Stadtkreis Heilbronn: Erneuter Spitzenplatz in puncto Sicherheit Zweitsicherstes Polizeipräsidium im Land Geringe Kriminalitätsbelastung in den Landkreisen Wohnungseinbrüche weiterhin auf sehr niedrigem Niveau Neckar-Odenwald-Kreis: Höchste Aufklärungsquote 1. Vorbemerkungen Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn (Stadt-und Landkreis Heilbronn, Hohenlohekreis, Main-Tauber-Kreis und Neckar-Odenwald-Kreis) erstreckt sich auf insge- samt 4.407 Quadratkilometer. Das ist die größte zu betreuende Präsidiumsfläche in Baden- Württemberg. Die Bevölkerungszahl ist von 852.842 im Jahr 2018 auf 856.894 im Jahr 2019 gestiegen; dies entspricht einem Zuwachs um 4.052 Personen (0,5 %). Der prozentuale An- stieg der Bevölkerungszahl ist nahezu identisch mit dem Landesschnitt (0,4 %). Seite 3 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 2. Gesamtentwicklung Innerhalb des Polizeipräsidiums Heilbronn bewegen sich die Fallzahlen bei einem geringfü- gigen Zuwachs von 0,4 % (+144 Fälle) mit 33.308 Fällen im Jahr 2019 nahezu auf dem Vor- jahresniveau. Die Fallzahlen liegen unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung im Landestrend. Fallzahlen 2018 2019 Änderungen 2018/2019 Baden-Württemberg 572.173 573.813 1.640 0,3% PP Heilbronn 33.164 33.308 144 0,4% Signifikante Rückgänge konnten in den Bereichen der gefährlichen Körperverletzungen (-177 Fälle), des Diebstahls insgesamt (-152 Fälle) und der Gewaltkriminalität (-181 Fälle) ver- zeichnet werden. Dem gegenüber stehen Anstiege bei den Rauschgiftdelikten um 208 Fälle sowie beim Waren-/Warenkreditbetrug um 211 Fälle. Die Kriminalitätsbelastung bemisst sich an der Häufigkeitszahl (HZ). Mit 3.887 bekannt ge- wordenen Fällen pro 100.000 Einwohner ist die Kriminalitätsbelastung im Jahr 2019 insge- samt auf dem geringen Niveau des Vorjahres. Das Polizeipräsidium Heilbronn rückt damit im Ranking der sichersten Polizeipräsidien im Land von Platz drei auf Platz zwei vor. Seite 4 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn verteilt sich die Kriminalitätsbelas- tung wie folgt: Häufigkeitszahl 2018 2019 Änderungen 2018/2019 PP Heilbronn 3.889 3.887 -2 -0,1% Stadtkreis Heilbronn 6.970 6.909 -61 -0,9% Landkreis Heilbronn 3.040 3.241 201 6,6% Hohenlohekreis 3.684 3.252 -432 -11,7% Main-Tauber-Kreis 3.909 3.940 31 0,8% Neckar-Odenwald-Kreis 3.356 3.226 -130 -3,9% Der Stadtkreis Heilbronn konnte auch im Jahr 2019 seine Spitzenposition in puncto Sicher- heit behaupten. Seite 5 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Obgleich eine Zunahme der Kriminalitätsbelastung im Landkreis Heilbronn registriert werden musste, rangiert dieser gemeinsam mit dem Neckar-Odenwald-Kreis und dem Hohenlohe- kreis in der vergleichenden Betrachtung aller Landkreise auf den vorderen Rängen. Der Main-Tauber-Kreis befindet sich im Mittelfeld der Landkreise Baden-Württembergs. Seite 6 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Bei der Aufklärungsquote (AQ) des Polizeipräsidiums Heilbronn ist für das Jahr 2019 ent- gegen der Entwicklung im Land ein leicht positiver Trend zu verzeichnen. Es konnte ein An- stieg um 1,2 % auf eine Quote von 62,4 % aufgeklärter Fälle verzeichnet werden. Damit konnten bei 20.772 der insgesamt 33.308 erfassten Fälle Tatverdächtige zur Anzeige ge- bracht werden. Aufklärungsquote 2018 2019 Änderungen 2018/2019 Baden-Württemberg 62,7% 60,8% -1,9% PP Heilbronn 61,2% 62,4% 1,2% In den einzelnen Kreisen stellt sich die Aufklärungsquoten wie folgt dar: Aufklärungsquote 2018 2019 Änderungen 2018/2019 PP Heilbronn 61,2% 62,4% 1,2% Stadtkreis Heilbronn 64,0% 64,2% 0,2% Landkreis Heilbronn 58,1% 57,8% -0,3% Hohenlohekreis 58,7% 62,6% 3,9% Main-Tauber Kreis 61,4% 63,9% 2,5% Neckar-Odenwald Kreis 65,0% 68,1% 3,1% Im Neckar-Odenwald-Kreis konnte im landesweiten Vergleich die höchste Aufklä- rungsquote erreicht werden. Seite 7 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3. Delikts-/Phänomenbereiche 3.1. Straftaten gegen das Leben (Straftatenschlüssel) Bei den Straftaten gegen das Leben ging die Anzahl der Taten von 31 im Vorjahr um 7 auf 24 Fälle zurück. Dies entspricht einem prozentualen Rückgang von 22,6 %. PP Heilbronn Straftaten gegen das Leben Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 27 39 36 31 24 -7 -22,6% Stadtkreis Heilbronn 8 9 4 9 8 -1 -11,1% Landkreis Heilbronn 11 11 12 6 6 0 0,0% Hohenlohekreis 2 5 7 6 1 -5 -83,3% Main-Tauber-Kreis 4 5 5 2 4 2 100,0% Neckar-Odenwald-Kreis 2 9 8 8 5 -3 -37,5% Im Einzelnen ereigneten sich folgende Straftaten: Mord 12 (10 Versuche) Totschlag 8 (8 Versuche) Fahrlässige Tötung 2 (0 Versuche) Abbruch der Schwangerschaft 2 (0 Versuche) Durch vorsätzlich begangene Taten kamen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn zwei Menschen ums Leben, beide Taten sind aufgeklärt. Drei der Straftaten gegen das Leben konnten nicht geklärt werden. Im Zusammenhang mit den Straftaten gegen das Leben wurden insgesamt 24 Tat- verdächtige erfasst. Seite 8 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.2. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Straftatenschlüssel) Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist im Polizeipräsidium Heilbronn eine Zunahme um 54 auf 573 Fälle (+10,4 %) zu verzeichnen. Landesweit erfuhr dieser De- liktsbereich einen Zuwachs von 6,7%. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote. Sie liegt für das Polizeipräsidium Heilbronn bei 89,4 % (+3,7 %) und damit besser als die landesweite Aufklärungsquote mit 85,8 %. PP Heilbronn Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 414 349 436 519 573 54 10,4% Stadtkreis Heilbronn 109 57 111 99 128 29 29,3% Landkreis Heilbronn 125 129 123 141 188 47 33,3% Hohenlohekreis 45 23 63 83 49 -34 -41,0% Main-Tauber-Kreis 74 72 68 75 112 37 49,3% Neckar-Odenwald-Kreis 61 68 71 120 96 -24 -20,0% Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gliedern sich im Wesentlichen in nach- folgende Delikte: PP Heilbronn Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Gesamt 414 349 436 519 573 54 10,4% => Vergewaltigung/sex. Nötig Übergriff (ab 2017) besonders 57 47 83 63 61 -2 -3,2% schwerer Fall (ab 2018) =>Sex. Belästigung §184 i 63 108 124 16 14,8% (ab 2017) Sex. Missbrauch 242 174 157 190 156 -34 -17,9% Ausnutzung sex. Neigungen 81 73 100 108 171 63 58,3% Aufgrund des „Fünfzigsten Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches - Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung“ vom 10. November 2016 wurde der PKS- Straftatenkatalog im Jahr 2017 an die neue Gesetzgebung angepasst und ab dem Jahr 2018 vollständig überarbeitet. Diese neu eingeführte Systematik führte zu einer Beeinflussung der erfassten Fälle, wodurch ein Vergleich mit den Zahlen vor 2018 nur bedingt möglich ist. Seite 9 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Erneut, wenn auch nicht so stark wie im Vorjahr, stieg die Anzahl der angezeigten Fälle der sexuellen Belästigung um 14,8 % auf 124 Fälle (+16 Fälle). In diesem Deliktsbereich werden die Fälle des § 184 i StGB („Grapscherfälle“) ausgewiesen. Nach wie vor dürften für einen Teil des Anstiegs die Sensibilisierung der Öffentlichkeit wie auch die konsequente Umsetzung der neuen strafrechtlichen Handhabe verantwortlich sein. Die Anzahl der Tatverdächtigen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat um 21,3 % zugenommen. Mit 455 Personen kamen hier insgesamt 80 Tatverdächtige mehr als im Vorjahr zur Anzeige. Sowohl bei den deutschen Tatverdächtigen mit 23,0 %, als auch den nichtdeutschen Tatver- dächtigen mit 17,5 % ist eine Zuwachsrate zu verzeichnen. Ein hoher prozentualer Zuwachs von Tatverdächtigen wird mit 30 % unter den Asylbewerbern/Flüchtlingen ausgewiesen. Hier muss jedoch berücksichtigt werden, dass in diesem Bereich insgesamt eine niedere Zahl zugrunde liegt. PP Heilbronn TV Straftaten gg. die sex. Selbstbestimmung ges. Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 277 271 359 375 455 80 21,3% => Deutsche TV 209 188 240 261 321 60 23,0% => Nichtdeutsche TV 69 83 119 114 134 20 17,5% ==> Anteil an TV gesamt 24,9% 30,6% 33,1% 30,4% 29,5% -0,9% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 15 26 58 40 52 12 30,0% ==> Anteil an TV gesamt 5,4% 9,6% 16,2% 10,7% 11,4% 0,8% ==> Anteil an TV nichtdt. 21,7% 31,3% 48,7% 35,1% 38,8% 3,7% Seite 10 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.2.1. Kinder-und Jugendpornografie Polizeipräsidium Heilbronn 2015* 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Verbr.porn.Schr.Pers.u.18 17 11 17 8 17 9 112,5% Verb/Erw/Besitz/Herst KiPo 42 46 59 62 129 67 108,1% Verb/Erw/Bes/Herst Jupo 9 6 11 25 13 -12 -48,0% *Änderung der Schlüssel zum Jahr 2016 Im Bereich der Verbreitung pornographischer Schriften an Personen unter 18 Jahren musste ein Zuwachs von 9 Fällen auf 17 registrierte Fälle festgestellt werden. Diese Anzahl von Ta- ten war bereits in den Jahren 2015 und 2017 verzeichnet worden. Ein starker Anstieg von 62 auf 129 Fälle war bei der Verbreitung, des Erwerbes, Besitzes und der Herstellung von Kinderpornographie zu verzeichnen. Die Anzahl der Fälle hat sich hier mehr als verdoppelt. Ein Großteil dieser Anzeigen ist auf Meldungen zu strafbaren Inter- netaktivitäten zurückzuführen, welche wiederum Folgeverfahren nach sich zogen. Seite 11 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.3. Rohheitsdelikte / Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Straftatenschlüssel) Im Jahr 2019 setzt sich beim Polizeipräsidium Heilbronn der rückläufige Trend der Anzahl der Rohheitsdelikte fort. Deren Anzahl ging um 37 Fälle auf 4.710 Fälle zurück. Die Aufklä- rungsquote stieg dabei leicht auf 92,7 % an und liegt damit über dem Landesschnitt von 89,7 %. PP Heilbronn Rohheitsdelikte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 4.782 4.900 4.960 4.747 4.710 -37 -0,8% Stadtkreis Heilbronn 1.253 1.239 1.234 1.282 1.236 -46 -3,6% Landkreis Heilbronn 1.430 1.451 1.549 1.396 1.459 63 4,5% Hohenlohekreis 577 665 674 601 557 -44 -7,3% Main-Tauber-Kreis 713 708 715 732 671 -61 -8,3% Neckar-Odenwald-Kreis 809 837 788 736 787 51 6,9% Bei der Betrachtung der beinhalteten Deliktsbereiche ist festzustellen, dass sich die Anzahl der Körperverletzungsdelikte um 86 Fälle (-2,5 %) reduzierte, andererseits aber Straftaten gegen die persönliche Freiheit um 50 Fälle (+4,5 %) zunahmen. Nahezu auf dem Vorjahres- wert stagnierten die Raubdelikte bei 143 Fällen. In der Betrachtung des Fünfjahreszeitrau- mes wird im Jahr 2019 der niedrigste Wert im Bereich Raubdelikte verzeichnet. PP Heilbronn Rohheitsdelikte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Gesamt 4.782 4.900 4.960 4.747 4.710 -37 -0,8% Raub/Räub. Erpressung 201 185 167 144 143 -1 -0,7% Körperverletzungen 3.415 3.569 3.612 3.502 3.416 -86 -2,5% ST gg. die pers. Freiheit 1.166 1.146 1.181 1.101 1.151 50 4,5% Seite 12 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.3.1. Körperverletzungsdelikte Auch bei der Anzahl der Körperverletzungsdelikte setzt sich der rückläufige Trend fort. Mit 3.416 ausgewiesenen Fällen befindet sich das Polizeipräsidium Heilbronn auf dem Niveau aus dem Jahr 2015 und damit im Fünfjahresvergleich (unter Abweichung von einem Fall) auf dem Tiefstwert. Absolut nahmen die Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 86 Zähler ab, was einem Rückgang um 2,5 % entspricht. Dabei ist erfreulich, dass insbesondere die Anzahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 177 Fälle (-19,6%) rückläufig waren. Den größten Teil der Körperverletzungsdelikte machen die vorsätzlichen leichten Körperver- letzungen aus. Sie nahmen um 3,6 % zu, was einem Zuwachs von 88 Fällen entspricht. PP Heilbronn Körperverletzung Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Gesamt 3.415 3.569 3.612 3.502 3.416 -86 -2,5% Gef./Schw. KV 821 850 886 902 725 -177 -19,6% vorsätzl. leichte KV 2.455 2.546 2.574 2.429 2.517 88 3,6% Bei einer insgesamt rückläufigen Zahl der Tatverdächtigen von Körperverletzungsdelikten, die mit der Entwicklung der entsprechenden Fallzahlen einhergeht, stieg die Tatverdächti- genzahl deutscher Personen mit 1,3 % leicht an, während die nichtdeutschen Tatverdächti- gen um 7,4 % (-90 Personen) auf 1.132 Personen zurückgingen. Der höchste Rückgang fand mit 9,1 % bei den tatverdächtigen Asylbewerbern/Flüchtlingen statt. Mit der Reduzie- rung um 32 Personen wird mit 318 tatverdächtigen Asylbewerbern/Flüchtlingen der tiefste Stand seit 2016 erreicht. PP Heilbronn Tatverdächtige KV gesamt Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 3.134 3.250 3.254 3.176 3.112 -64 -2,0% => Deutsche TV 2.148 1.979 1.986 1.954 1.980 26 1,3% => Nichtdeutsche TV 986 1.271 1.268 1.222 1.132 -90 -7,4% ==> Anteil an TV gesamt 31,5% 39,1% 39,0% 38,5% 36,4% -2,1% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 164 430 423 350 318 -32 -9,1% ==> Anteil an TV gesamt 5,2% 13,2% 13,0% 11,0% 10,2% -0,8% ==> Anteil an TV nichtdt. 16,6% 33,8% 33,4% 28,6% 28,1% -0,5% Hinweis: Körperverletzungsdelikte im öffentlichen Raum werden unter Punkt 3.11 Straßen- kriminalität und Kriminalität im öffentlichen Raum behandelt. Seite 13 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.4. Diebstahlsdelikte Im Bereich der Diebstahlskriminalität setzt sich der positive Trend der letzten Jahre mit ei- nem Rückgang von 152 Fällen (-1,6 %) fort. Es wurden noch 9.123 Fälle erfasst. Rückgänge sind sowohl beim Diebstahl ohne erschwerende Umstände wie auch mit erschwerenden Umständen feststellbar. PP Heilbronn Diebstahl gesamt Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 12.348 12.057 9.949 9.275 9.123 -152 -1,6% Stadtkreis Heilbronn 3.302 3.282 2.647 2.568 2.519 -49 -1,9% Landkreis Heilbronn 4.292 4.131 3.289 3.091 3.266 175 5,7% Hohenlohekreis 1.542 1.535 1.179 1.154 1.005 -149 -12,9% Main-Tauber-Kreis 1.753 1.643 1.617 1.327 1.306 -21 -1,6% Neckar-Odenwald-Kreis 1.459 1.466 1.217 1.135 1.027 -108 -9,5% 3.4.1. Diebstahl ohne erschwerende Umstände Die Zahlen des einfachen Diebstahls fielen um 113 Fälle auf 5.955 Fälle. Die Aufklärungs- quote liegt dabei mit 46,1 % über dem Landesschnitt von 42,5 %. PP Heilbronn Diebstahl ohne erschwerende Umstände Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 7.694 7.521 6.418 6.068 5.955 -113 -1,9% Stadtkreis Heilbronn 2.191 2.214 1.926 1.811 1.740 -71 -3,9% Landkreis Heilbronn 2.424 2.338 1.923 1.879 1.990 111 5,9% Hohenlohekreis 954 972 756 729 674 -55 -7,5% Main-Tauber-Kreis 1.199 1.040 972 870 879 9 1,0% Neckar-Odenwald-Kreis 926 957 841 779 672 -107 -13,7% Seite 14 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Eine Steigerung der Fallzahlen um 128 (+6,9 %) war beim einfachen Ladendiebstahl fest- stellbar. 1.973 Delikte wurden hier erfasst. Die Aufklärungsquote liegt hier naturgemäß hoch, bei 92,9 %. Lediglich im Bereich des Neckar-Odenwald-Kreises nahm dieser Deliktsbereich um 47 Fälle (-19,7 %) ab. PP Heilbronn Ladendiebstahl (einfacher) Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 2.641 2.447 1.869 1.845 1.973 128 6,9% Stadtkreis Heilbronn 937 873 705 721 799 78 10,8% Landkreis Heilbronn 784 699 473 500 574 74 14,8% Hohenlohekreis 284 273 167 169 180 11 6,5% Main-Tauber-Kreis 328 311 262 216 228 12 5,6% Neckar-Odenwald-Kreis 308 291 262 239 192 -47 -19,7% 3.4.2. Diebstahl unter erschwerenden Umständen (BSD) Der Rückgang bei den Fallzahlen des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (BSD) um 1,2 % entspricht dem landesweiten Trend. Die Aufklärungsquote konnte im Polizeipräsi- dium Heilbronn nochmals um 4,1 % auf einem Wert von 25,1 % gesteigert werden. Landes- weit liegt diese bei 17,6 %. Neben einer Zunahme von insgesamt 86 Fällen im Stadt- und Landkreis Heilbronn waren Abnahmen im Hohenlohekreis (-22,1 %), dem Main-Tauber-Kreis (-6,6 %) und dem Neckar- Odenwald-Kreis (-0,3 %) zu verzeichnen. Die Zunahmen im Stadt-und Landkreis Heilbronn dürften auf die Teildeliktsbereiche rund um den BSD im Kfz-Bereich (+68 Fälle) sowie den BSD von/aus Automaten (+51 Fälle) zurück- zuführen sein. PP Heilbronn Diebstahl unter erschwerenden Umständen (BSD) Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 4.654 4.536 3.531 3.207 3.168 -39 -1,2% Stadtkreis Heilbronn 1.111 1.068 721 757 779 22 2,9% Landkreis Heilbronn 1.868 1.793 1.366 1.212 1.276 64 5,3% Hohenlohekreis 588 563 423 425 331 -94 -22,1% Main-Tauber-Kreis 554 603 645 457 427 -30 -6,6% Neckar-Odenwald-Kreis 533 509 376 356 355 -1 -0,3% Seite 15 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.4.3. Wohnungseinbruchsdiebstahl Das Polizeipräsidium Heilbronn kann im Jahr 2019 wiederholt sehr gute Ergebnisse bei der Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität im Land Baden-Württemberg aufweisen. Die Fallzahlen stiegen leicht von 339 auf 346 Fälle (+2,1 %). PP Heilbronn Wohnungseinbruchdiebstahl (WED) Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 1.008 729 573 339 346 7 2,1% Stadtkreis Heilbronn 256 163 71 61 84 23 37,7% Landkreis Heilbronn 493 358 272 121 153 32 26,4% Hohenlohekreis 97 78 99 47 36 -11 -23,4% Main-Tauber-Kreis 72 62 63 51 20 -31 -60,8% Neckar-Odenwald-Kreis 90 68 68 59 53 -6 -10,2% Von 346 verübten Fällen blieben 161 Fälle im Versuchsstadium. Der Versuchsanteil von 46,5 % ist im Zehn-Jahres-Vergleich der zweithöchste nach 2017 (48,7 %). PP Heilbronn WED 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Fälle 358 324 402 471 806 1.008 729 573 339 346 Versuche 153 129 183 193 356 417 334 279 157 161 Anteil in % 42,7% 39,8% 45,5% 41,0% 44,2% 41,4% 45,8% 48,7% 46,3% 46,5% Das aktuell im vierten Jahr erfolgreich fortgesetzte Intensivkonzept des Polizeipräsidiums Heilbronn stützt sich dabei primär auf intensive Präventionsmaßnahmen, offensive Öffent- lichkeitsarbeit und die eigens eingerichtete Ermittlungseinheit bei der Kriminalpolizei Heil- bronn. Dieses erfolgreiche Konzept wurde zwischenzeitlich durch die Einrichtung eines spe- zifischen Arbeitsbereiches verstetigt. Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützen flan- kierend die hiesigen Maßnahmen. Nach wie vor, liegt das Polizeipräsidium Heilbronn mit einer Aufklärungsquote (AQ) von 21,7 % über dem Landesdurchschnitt Baden-Württembergs (20,5 %). Seite 16 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.5. Vermögens-und Fälschungsdelikte Leicht zurückgegangen ist im Vergleich zu 2018 die Zahl der Vermögens- und Fälschungs- delikte um 57 (-0,8 %), wobei eine uneinheitliche Entwicklung in den einzelnen Kreisen fest- stellbar ist. Die Aufklärungsquote sank um 1,4 % und liegt bei 65,3 %. Für das Jahr 2019 liegt die Gesamtzahl der erfassten Versuche in diesem Deliktsbereich mit 1.479 bei 20,9 % aller erfassten Fälle. Der maßgebliche Anteil der Versuche ist bei den Be- trugsdelikten, und insbesondere bei den Anrufstraftaten (Ziff. 3.5.1), zu verzeichnen. PP Heilbronn Vermögens- und Fälschungsdelikte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 6.201 6.512 6.396 7.142 7.085 -57 -0,8% Stadtkreis Heilbronn 1.664 2.071 1.816 2.138 2.046 -92 -4,3% Landkreis Heilbronn 2.244 2.103 2.169 2.314 2.507 193 8,3% Hohenlohekreis 774 768 711 820 768 -52 -6,3% Main-Tauber-Kreis 808 786 859 965 994 29 3,0% Neckar-Odenwald-Kreis 711 784 841 905 770 -135 -14,9% Seite 17 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.5.1. Anrufstraftaten Auf Grund des starken Anstiegs der Fallzahlen, der organisierten Vorgehensweise und der hohen Schadensbeträge einzelner Taten gelangten die Phänomenbereiche „Enkeltrick“ und „angeblicher Polizeibeamter“ in den besonderen Blickpunkt der Polizei. Die Maßnahmen des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden deswegen auf eine intensive Be- kämpfung dieser Phänomene ausgerichtet. Einerseits wurde die Sachbearbeitung bei der Kriminalpolizei zentralisiert, parallel dazu verstärkte das Polizeipräsidium Heilbronn seine präventiven Maßnahmen in diesem Bereich. Insbesondere wurde gezielt über verschiedene Wege an Senioren/-innen und deren Umfeld herangetreten, um für die Gefahren, welche von den Tätern ausgehen zu sensibilisieren. Mehrere Festnahmen und der Umstand, dass rund 98 % der Taten im Versuchsstadium blieben, bestätigen das Polizeipräsidium Heilbronn in seiner Arbeit. Allerdings dürfte die Dunkelziffer in diesem Deliktsfeld hoch sein. Insbesondere ältere Menschen belastet der Umstand, auf diese perfide Betrugsmasche hereingefallen zu sein. PP Heilbronn Enkeltrick 2015 2016 2017 2018 2019 Fälle 71 35 51 258 290 vollendet 4 1 7 7 6 Versuch 67 34 44 251 284 Schaden 71.350 € 8.800 € 131.500 € 184.050 € 135.000 € PP Heilbronn Falsche Polizeibeamte 2015 2016 2017 2018 2019 Fälle 62 27 89 820 667 vollendet 33 14 12 26 14 Versuch 29 13 77 794 653 Schaden 97.194 € 38.300 € 52.410 € 307.234 € 295.803 € Seite 18 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.6. Sonstige Straftatbestände Im Bereich der sonstigen Straftatbestände ist eine Zunahme um 241 auf 8.064 Fälle (+3,1 %) zu verzeichnen gewesen. Beispielsweise erhöhten sich die Anzeigen wegen Hehlerei von 199 auf 267, Sachbeschädigungen an Kfz von 1.711 auf 1.793 oder Fälle von Graffiti von 590 auf 650 Fälle. PP Heilbronn Sonstige Straftatbestände StGB Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 7.831 8.369 8.153 7.823 8.064 241 3,1% Stadtkreis Heilbronn 1.910 1.865 1.795 1.773 1.923 150 8,5% Landkreis Heilbronn 2.442 2.635 2.664 2.356 2.577 221 9,4% Hohenlohekreis 1.061 1.120 1.056 1.091 860 -231 -21,2% Main-Tauber-Kreis 1.289 1.406 1.407 1.350 1.354 4 0,3% Neckar-Odenwald-Kreis 1.129 1.343 1.231 1.253 1.350 97 7,7% Insgesamt betrachtet, nahmen die Sachbeschädigungen auch im Jahr 2019 erneut um 56 Fälle (-1,3 %) ab. PP Heilbronn Sachbeschädigungen Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Gesamt 4.307 4.946 4.706 4.409 4.353 -56 -1,3% => Sb. an Kfz 1.652 1.791 1.616 1.711 1.793 82 4,8% => Sonst. Sb. auf Straße 735 997 897 759 690 -69 -9,1% Graffitti (Sonderschl.) 466 673 757 590 650 60 10,2% Seite 19 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.7. Strafrechtliche Nebengesetze (Straftatenschlüssel) Im Bereich der strafrechtlichen Nebengesetze ist eine Zunahme der erfassten Fälle um 102 auf 3.729 Fälle (+2,8 %) festzustellen. Die Steigerung ist zu einem großen Teil auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) begründet. Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn stiegen die Fallzahlen in die- sem Deliktsbereich um 208 auf 2.907 Fälle (+7,7 %) an. Nähere Ausführungen finden sich unter Ziffer 3.8. PP Heilbronn Strafrechtliche Nebengesetze Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 2.919 3.073 3.280 3.627 3.729 102 2,8% Stadtkreis Heilbronn 856 735 832 851 842 -9 -1,1% Landkreis Heilbronn 801 914 907 1.057 1.117 60 5,7% Hohenlohekreis 298 346 395 348 403 55 15,8% Main-Tauber-Kreis 480 564 545 716 772 56 7,8% Neckar-Odenwald-Kreis 484 514 601 655 595 -60 -9,2% Seite 20 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.8. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt (Straftatenschlüssel) Der zugrunde gelegte Straftatenschlüssel weist ausschließlich Verstöße gegen das Betäu- bungsmittelgesetz (BtMG) aus. Er erfuhr eine Steigerung der erfassten Fälle von 2.699 auf 2.907 Fälle im Jahr 2019. Dies entspricht einer Zunahme von 208 Fällen bzw. 7,7 %. Die Aufklärungsquote liegt bei 96,2 % erwartungsgemäß hoch. Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs des Polizeipräsidiums Heilbronn weist nur der Neckar- Odenwald-Kreis einen Rückgang von 73 Fällen (-13,2 %) bei den Rauschgiftdelikten auf, mit fast gleichen Werten nahmen die Delikte im Main-Tauber-Kreis zu. PP Heilbronn Rauschgiftdelikte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 2.077 2.260 2.517 2.699 2.907 208 7,7% Stadtkreis Heilbronn 611 470 644 599 643 44 7,3% Landkreis Heilbronn 521 677 642 725 841 116 16,0% Hohenlohekreis 219 270 303 262 311 49 18,7% Main-Tauber-Kreis 355 437 409 561 633 72 12,8% Neckar-Odenwald-Kreis 371 406 519 552 479 -73 -13,2% Die Entwicklung der Fallzahlen bei den Verstößen gegen das BtMG führte auch bei der An- zahl der Tatverdächtigen der Rauschgiftdelikte zu einem Zuwachs um 276 (+12,2 %) auf einen Wert von 2.537 Tatverdächtige. Insbesondere die Anzahl der deutschen Tatverdächti- gen bei Rauschgiftdelikten erhöhte sich um 277 (+16 %) auf 2.009. Die Anzahl der nicht- deutschen Tatverdächtigen blieb im Vergleich mit dem Vorjahr nahezu unverändert. PP Heilbronn Tatverdächtige Rauschgiftdelikte (BtMG) Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV gesamt 1.856 2.001 2.123 2.261 2.537 276 12,2% => Deutsche TV 1.419 1.561 1.597 1.732 2.009 277 16,0% => Nichtdeutsche TV 437 440 526 529 528 -1 -0,2% ==> Anteil an TV gesamt 23,5% 22,0% 24,8% 23,4% 20,8% -2,6% => TV Asylbew./Flüchtl. ges. 86 126 160 149 127 -22 -14,8% ==> Anteil an TV gesamt 4,6% 6,3% 7,5% 6,6% 5,0% -1,6% ==> Anteil an TV nichtdt. 19,7% 28,6% 30,4% 28,2% 24,1% -4,1% Seite 21 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.9. Wirtschaftskriminalität (Summenschlüssel) Bei der Wirtschaftskriminalität für das Jahr 2019 ist ein Rückgang um 149 Fälle (-42,0 %) zu verzeichnen. Auch landesweit nahm die Anzahl der erfassten Taten von 10.331 auf 8.655 ab, was einem Rückgang von 1.676 Fällen (-16,2 %) entspricht. Für das Polizeipräsidium Heilbronn bedeutet das mit Abstand den niedrigsten Wert innerhalb der letzten fünf Jahre. Lediglich im Main-Tauber-Kreis war eine Zunahme von 9 Fällen zu verzeichnen. 100% der Fälle des Jahres 2019 konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote im Landesschnitt beträgt 97,1 %. Der Rückgang der Fallzahlen wirkte sich auch auf den entstandenen Schaden aus. War im Jahr 2018 noch eine Schadenssumme in Höhe von 11.619.004 Euro festzustellen, verringer- te sich dieser Wert im Jahr 2019 auf 4.608.749 Euro. PP Heilbronn Wirtschaftskriminalität Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 311 458 370 355 206 -149 -42,0% Stadtkreis Heilbronn 81 205 68 99 82 -17 -17,2% Landkreis Heilbronn 99 66 75 112 71 -41 -36,6% Hohenlohekreis 28 23 28 29 20 -9 -31,0% Main-Tauber-Kreis 47 87 43 17 26 9 52,9% Neckar-Odenwald-Kreis 56 77 156 98 7 -91 -92,9% Seite 22 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.10. Computerkriminalität Die Computerkriminalität erhöhte sich um 41 Fälle (+8,8 %) auf einen Wert von 508. Der größte Anteil der Taten entfiel dabei mit 412 Fällen auf den Deliktsbereich des §263a StGB (Computerbetrug). Hier war eine Steigerung von 17 Fällen (+4,3 %) zu verzeichnen. PP Heilbronn Computerkriminalität Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 382 496 386 467 508 41 8,8% Stadtkreis Heilbronn 59 93 78 53 96 43 81,1% Landkreis Heilbronn 158 185 138 198 229 31 15,7% Hohenlohekreis 86 102 55 46 69 23 50,0% Main-Tauber-Kreis 47 61 60 103 69 -34 -33,0% Neckar-Odenwald-Kreis 32 55 55 67 45 -22 -32,8% 3.11. Straßenkriminalität und Kriminalität im öffentlichen Raum 3.11.1. Straßenkriminalität Eine leichte Zunahme um 89 Fälle (+1,6 %) war im Bereich der Straßenkriminalität erkenn- bar. Die Fälle stiegen von 5.469 im Jahr 2018 auf 5.558 im Jahr 2019. Für den Zuwachs der Gesamtzahl spielt vor allem der Straßendiebstahl mit einem Mehr von 169 (+7,0 %) auf 2.584 eine signifikante Rolle. Die Aufklärungsquote der Straßenkriminalität stieg um einen Prozentpunkt auf 21,9 %. PP Heilbronn Straßenkriminalität Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 5.933 6.137 5.633 5.469 5.558 89 1,6% Stadtkreis Heilbronn 1.556 1.483 1.458 1.413 1.462 49 3,5% Landkreis Heilbronn 2.063 2.138 1.968 1.790 1.956 166 9,3% Hohenlohekreis 693 665 662 679 602 -77 -11,3% Main-Tauber-Kreis 866 904 839 824 905 81 9,8% Neckar-Odenwald-Kreis 755 947 706 763 633 -130 -17,0% Seite 23 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.11.2. Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum Die Zahl der Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum nahm hingegen um 96 Fälle auf 1.449 Fälle ab (-6,2 %). Bedingt wird dies hauptsächlich durch den Rückgang der gefährlichen Körperverletzungsdelikte im öffentlichen Raum. Lediglich im Neckar-Odenwald-Kreis war ein Anstieg verschiedenster Straftaten zu verzeichnen. PP Heilbronn Aggressionsdelikte öffentlicher Raum Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 1.412 1.328 1.441 1.545 1.449 -96 -6,2% Stadtkreis Heilbronn 455 463 430 479 438 -41 -8,6% Landkreis Heilbronn 394 356 385 413 405 -8 -1,9% Hohenlohekreis 147 138 188 185 151 -34 -18,4% Main-Tauber-Kreis 203 178 214 259 208 -51 -19,7% Neckar-Odenwald-Kreis 213 193 224 209 247 38 18,2% Die Zunahme der Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum im Neckar-Odenwald-Kreis ist auf Straftaten zurückzuführen, welche durch eine dortige Jugendgruppierung begangen wur- de. Bei den Körperverletzungen im öffentlichen Raum erfolgte nach Zunahmen in den Jahren 2017 und 2018 im vergangenen Jahr erstmals wieder ein Rückgang um 86 Fälle (-5,9 %) auf 1.371 erfasste Taten. Diese Verringerung basiert maßgeblich auf der Reduzierung der Anzahl gefährlicher und schwerer Körperverletzungsdelikte. Sie gingen um 109 Fälle (-25,2 %) auf 323 registrierte Taten zurück. Dies ist der tiefste Wert der letzten fünf Jahre. Die fahrlässig begangenen Körperverletzungsdelikte (ohne Verkehrsunfälle) stiegen um 18,5 % an, was einer Fallzahl von 15 Fällen für den gesamten Präsidiumsbereich entspricht. Hier wurden insgesamt 96 Fälle gezählt. Seite 24 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 PP Heilbronn Körperverletzung im öffentlichen Raum Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme Gesamt 1.345 1.321 1.407 1.457 1.371 -86 -5,9% Gef./Schw. KV 357 350 401 432 323 -109 -25,2% vorsätzl. leichte KV 911 858 926 942 947 5 0,5% fahrlässige KV 77 107 76 81 96 15 18,5% Hinweis: Der Summenschlüssel der Körperverletzung i. ö. R hat sich seit dem Jahr 2018 verändert. In den Summenschlüssel wurden die fahrlässige Körperverletzung und die Miss- handlung von Schutzbefohlenen (Letztere 5 Fälle in 2019) aufgenommen. Diese beiden Delikte sind im Jahr 2019 mit insgesamt 101 Fällen in der Gesamtsumme ent- halten. Die Anzahl der Tatverdächtigen bei der Körperverletzung im öffentlichen Raum fiel gegen- über dem Vorjahr um 78 auf 1.283 Tatverdächtige (-5,7 %). Sowohl bei den deutschen (-1,9 %) wie auch insbesondere bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen (-13,4 %) ging die An- zahl im Vergleich zum Vorjahr zurück. Auch die tatverdächtigen Asylbewerber/Flüchtlinge verzeichneten einen hohen prozentualen Rückgang von 14,5 %. PP Heilbronn Tatverdächtige KV gesamt im öffentlichen Raum Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 1.275 1.243 1.302 1.361 1.283 -78 -5,7% => Deutsche TV 891 830 838 906 889 -17 -1,9% => Nichtdeutsche TV 384 413 464 455 394 -61 -13,4% ==> Anteil an TV gesamt 30,1% 33,2% 35,6% 33,4% 30,7% -2,7% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 34 82 150 110 94 -16 -14,5% ==> Anteil an TV gesamt 2,7% 6,6% 11,5% 8,1% 7,3% -0,8% ==> Anteil an TV nichtdt. 8,9% 19,9% 32,3% 24,2% 23,9% -0,3% Seite 25 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.12. Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte (jeweils Summenschlüssel) Die Gewaltdelikte gegen Polizeibeamte im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn reduzier- ten sich leicht um 10 Fälle auf 213 Delikte (-4,5 %). Trotz dieser positiven Entwicklung der Fallzahlen liegt diese Zahl allerdings über dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (202 Fälle). Im Neckar-Odenwald-Kreis ist eine Zunahme um 11 Fälle zu verzeichnen, während in allen anderen Kreisen unterschiedlich stark ausgeprägte Rückgänge der Fallzahlen stattfanden. Landesweit stiegen die Fallzahlen um 4,7 %. PP Heilbronn Gewalt gegen Polizeibeamte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 190 182 201 223 213 -10 -4,5% Stadtkreis Heilbronn 52 58 56 62 60 -2 -3,2% Landkreis Heilbronn 47 36 52 53 44 -9 -17,0% Hohenlohekreis 24 18 28 31 30 -1 -3,2% Main-Tauber-Kreis 38 44 40 42 33 -9 -21,4% Neckar-Odenwald-Kreis 29 26 25 35 46 11 31,4% Die Anzahl der registrierten Tatverdächtigen stieg um 9 auf 215 Tatverdächtige, das ent- spricht einer prozentualen Erhöhung um 4,4 %. Von den insgesamt 215 Tatverdächtigen standen 117 Tatverdächtige (54,4%) unter Alkoholeinfluss. Einen anderen Verlauf nahm die Entwicklung der Zahlen bei den Angriffen auf Rettungskräf- te. Diese erfuhren – bei insgesamt geringen Gesamtzahlen - eine Steigerung von 5 auf 15 Fälle. Insbesondere im Landkreis Heilbronn stieg diese Zahl auf 7 erfasste Fälle im Jahr 2019. 7 der insgesamt 13 Tatverdächtigen standen zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss. Im Vorjahr waren es 4 von 5. PP Heilbronn Gewalt gegen Rettungskräfte Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 6 4 5 15 10 200,0% *Gewalt gegen Rettungskräfte wird erst seit dem Jahr 2016 statistisch erfasst. Seite 26 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 3.13. Partnergewalt PP Heilbronn Partnergewalt Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP Heilbronn 780 766 796 772 862 90 11,7% Stadtkreis Heilbronn 229 208 192 199 223 24 12,1% Landkreis Heilbronn 261 267 290 264 298 34 12,9% Hohenlohekreis 99 80 122 96 103 7 7,3% Main-Tauber-Kreis 90 103 96 82 107 25 30,5% Neckar-Odenwald-Kreis 101 108 96 131 131 0 0,0% Hinweis: Die Fallzahlen im Bereich Partnergewalt bilden Gewalttaten in ehelicher und nicht- ehelicher Gemeinschaft ab. Sie umfassen auch eingetragene Lebenspartnerschaften und ehemalige Partner/Lebenspartner. Bei den Fällen der Partnergewalt war eine Steigerung von 90 Fällen zu verzeichnen. Insge- samt wurden 862 Fälle von Partnergewalt registriert, dabei allein 622 Körperverletzungsde- likte. Hiervon entfielen 86 Fälle auf die gefährliche oder schwere Körperverletzung. Neben den Körperverletzungsdelikten wurden Bedrohungen und Nachstellungen am häufigsten be- gangen. Seite 27 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 4. Tatverdächtige (TV) Die Gesamtzahl der beim Polizeipräsidium Heilbronn registrierten Tatverdächtigen erhöhte sich um 342 auf 15.310 (+2,3 %), wobei die Anzahl der deutschen Tatverdächtigen mit ei- nem Zuwachs von 4,1 % einen fast doppelt so hohen Anstieg erfuhr. Die Anzahl der deut- schen Tatverdächtigen bewegt sich im Jahr 2019 mit 10.148 Personen um 396 Personen über dem Vorjahreswert. Hingegen ging die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger um 54 (- 1,0 %) leicht zurück. Einen stetigen Rückgang -seit dem Hoch im Jahr 2016- erfährt der Anteil der tatverdächtigen Asylbewerber/Flüchtlinge. Hier konnte erneut ein Rückgang um 131 Personen auf noch 1.204 Tatverdächtige registriert werden konnte (-9,8 %). PP Heilbronn Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme PP HN 15.820 15.314 14.869 14.968 15.310 342 2,3% Stadtkreis HN 4.619 4.286 4.127 4.419 4.286 -133 -3,0% Landkreis HN 5.226 5.066 4.917 4.822 5.200 378 7,8% Hohenlohekreis 1.885 1.938 1.836 1.803 1.797 -6 -0,3% Main-Tauber-Kreis 2.222 2.326 2.309 2.273 2.411 138 6,1% Neckar-Odenwald-Kreis 2.570 2.397 2.367 2.371 2.349 -22 -0,9% Hinweis: Die Aufsummierung einzelner Bereiche ergibt nicht die Gesamtsumme, da Mehr- fachzählungen möglich sind. PP Heilbronn Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV gesamt 15.820 15.314 14.869 14.968 15.310 342 2,3% Deutsche TV 10.640 9.883 9.741 9.752 10.148 396 4,1% Anteil an TV gesamt 67,3% 64,5% 65,5% 65,2% 66,3% 1,1% Nichtdeutsche TV 5.180 5.431 5.128 5.216 5.162 -54 -1,0% Anteil an TV gesamt 32,7% 35,5% 34,5% 34,8% 33,7% -1,1% TV Asylbew./Flüchtl. ges. 1.268 1.616 1.416 1.335 1.204 -131 -9,8% Anteil an TV gesamt 8,0% 10,6% 9,5% 8,9% 7,9% -1,0% Anteil an TV nichtdt. 24,5% 29,8% 27,6% 25,6% 23,3% -2,3% Seite 28 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Die Situation in Bezug auf die Tatverdächtigen zeigt in den Stadt- und Landkreisen im Zu- ständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn ein gemischtes Bild. Während in den Bereichen des Stadtkreises Heilbronn, des Hohenlohekreises und des Neckar-Odenwald- Kreises die Tatverdächtigenzahlen abnahmen, sind in den Bereichen des Landkreises Heil- bronn und des Main-Tauber-Kreises zunehmende Zahlen zu verzeichnen. Vermutlich beein- flussten verschiedene Faktoren diese Entwicklung. Ein direkter Zusammenhang mit einer einzelnen Entwicklung konnte nicht hergestellt werden. Stadtkreis Heilbronn Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 4.619 4.286 4.127 4.419 4.286 -133 -3,0% => Deutsche TV 2.646 2.342 2.224 2.361 2.384 23 1,0% => Nichtdeutsche TV 1.973 1.944 1.903 2.058 1.902 -156 -7,6% ==> Anteil an TV gesamt 42,7% 45,4% 46,1% 46,6% 44,4% -2,2% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 456 508 517 570 471 -99 -17,4% ==> Anteil an TV gesamt 9,9% 11,9% 12,5% 12,9% 11,0% -1,9% ==> Anteil an TV nichtdt. 23,1% 26,1% 27,2% 27,7% 24,8% -2,9% Landkreis Heilbronn Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 5.226 5.066 4.917 4.822 5.200 378 7,8% => Deutsche TV 3.432 3.195 3.249 3.151 3.428 277 8,8% => Nichtdeutsche TV 1.794 1.871 1.668 1.671 1.772 101 6,0% ==> Anteil an TV gesamt 34,3% 36,9% 33,9% 34,7% 34,1% -0,6% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 479 523 375 372 331 -41 -11,0% ==> Anteil an TV gesamt 9,2% 10,3% 7,6% 7,7% 6,4% -1,3% ==> Anteil an TV nichtdt. 26,7% 28,0% 22,5% 22,3% 18,7% -3,6% Seite 29 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Hohenlohekreis Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 1.885 1.938 1.836 1.803 1.797 -6 -0,3% => Deutsche TV 1.346 1.339 1.297 1.247 1.244 -3 -0,2% => Nichtdeutsche TV 539 599 539 556 553 -3 -0,5% ==> Anteil an TV gesamt 28,6% 30,9% 29,4% 30,8% 30,8% 0,0% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 152 171 197 149 152 3 2,0% ==> Anteil an TV gesamt 8,1% 8,8% 10,7% 8,3% 8,5% 0,2% ==> Anteil an TV nichtdt. 28,2% 28,5% 36,5% 26,8% 27,5% 0,7% Main-Tauber-Kreis Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 2.222 2.326 2.309 2.273 2.411 138 6,1% => Deutsche TV 1.732 1.674 1.665 1.662 1.759 97 5,8% => Nichtdeutsche TV 490 652 644 611 652 41 6,7% ==> Anteil an TV gesamt 22,1% 28,0% 27,9% 26,9% 27,0% 0,1% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 144 287 206 135 190 55 40,7% ==> Anteil an TV gesamt 6,5% 12,3% 8,9% 5,9% 7,9% 2,0% ==> Anteil an TV nichtdt. 29,4% 44,0% 32,0% 22,1% 29,1% 7,0% Neckar-Odenwald-Kreis Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV (gesamt) 2.570 2.397 2.367 2.371 2.349 -22 -0,9% => Deutsche TV 1.874 1.694 1.715 1.770 1.769 -1 -0,1% => Nichtdeutsche TV 696 703 652 601 580 -21 -3,5% ==> Anteil an TV gesamt 27,1% 29,3% 27,5% 25,3% 24,7% -0,6% => TV Asylbew./Flüchtl.ges. 163 269 215 191 149 -42 -22,0% ==> Anteil an TV gesamt 6,3% 11,2% 9,1% 8,1% 6,3% -1,8% ==> Anteil an TV nichtdt. 23,4% 38,3% 33,0% 31,8% 25,7% -6,1% Seite 30 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Mit einer Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ) von 1.930 Tatverdächtigen je 100.000 Einwohner belegt das Polizeipräsidium Heilbronn im Landesvergleich den dritten Platz. Bei Betrachtung der Altersstruktur der Tatverdächtigen sind sowohl bei den tatverdächtigen Kindern (+74) als auch bei den tatverdächtigen Jugendlichen (+86) Zuwächse festzustellen. Hingegen konnte bei den Heranwachsenden eine Reduzierung um 8,4 % (-135 Tatverdäch- tige) registriert werden. Geringe Zunahmen gab es bei den Erwachsenen um 2,8 % auf 11.795 Tatverdächtige. PP Heilbronn Altersstruktur Tatverdächtige Jahr 2015 2016 2017 2018 2019 Zu-/Abnahme TV gesamt 15.820 15.314 14.869 14.968 15.310 342 2,3% => Kinder 509 434 446 433 507 74 17,1% => Jugendliche 1.513 1.326 1.495 1.458 1.544 86 5,9% => Heranwachsende 1.522 1.530 1.570 1.599 1.464 -135 -8,4% unter 21 Jahre insgesamt 3.544 3.290 3.511 3.490 3.515 25 0,7% Anteil TV u. 21 J. an TV gesamt 22,4% 21,5% 23,6% 23,3% 23,0% -0,3% Erwachsene 12.276 12.024 11.358 11.478 11.795 317 2,8% Seite 31 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Anlage 1 – Herausragende Ereignisse Ermittlungen gegen Anrufbetrüger „Angebliche Polizeibeamte“ Landkreis Heilbronn und Hohenlohekreis Im Verlauf des Ermittlungsverfahrens konnten 21 Beschuldigte einer Tätergruppierung, wel- che in diesem Deliktsbereich bandenmäßig agierten, ermittelt werden. Gegen neun Perso- nen wurden Haftbefehle erwirkt. Bei Festnahmen im Bereich Mannheim bzw. in der weiteren Folge konnten acht Personen inhaftiert werden. Der Gruppierung wurden zwölf bundesweit verübte Delikte des gewerbsmäßigen Bandenbe- truges mit einem Gesamtschaden von rund 500.000 Euro nachgewiesen. Im Rahmen von Sicherstellungen wurden umfangreiche Vermögenswerte zur Rückgabe an die Geschädigten gesichert. Stadt Heilbronn Durch die bei der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Heilbronn eingerichtete Ermittlungs- gruppe konnten zehn Beschuldigte einer Tätergruppierung ermittelt werden. Gegen vier die- ser Personen wurden Haftbefehle erwirkt. Drei Personen davon konnten bislang festgenom- men werden. Der bundesweit agierenden Tätergruppierung konnten 16 Straftaten mit einem Gesamtscha- den von rund 900.000 Euro nachgewiesen werden. Allein zwei Straftaten im Stadtkreis Heil- bronn verursachten einen Gesamtschaden von rund 100.000 Euro. Festnahme nach „Enkeltrick“ Die über 80 Jahre alte Geschädigte erhielt mehrere Telefonanrufe einer unbekannten männ- lichen Person, die sich wahrheitswidrig als ihr Enkel ausgab. Dieser gab an, sich bei einem Notar zu befinden und dringend einen Geldbetrag in Höhe von mindestens 20.000 Euro zu benötigen. Als Abholerin sollte die angebliche Frau des Notars fungieren. Als die 41-jährige Täterin schließlich zur Abholung des Geldes eintraf, wurde sie festgenommen. Die Geldabholerin sitzt in Untersuchungshaft. Anlage I Anrufstraftaten Seite 32 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Stadtkreis Heilbronn Mord und versuchter Mord Am Ostersonntag stach der Beschuldigte in dem gemeinsam bewohnten Reihenhaus auf seine Mutter und seinen Bruder ein. Die Mutter wurde hierbei tödlich und der Bruder lebens- gefährlich verletzt. Der Beschuldigte, der offensichtlich an einer psychischen Erkrankung litt und sich bei der Tatausführung selbst verletzte, kam wenig später zum Polizeipräsidium Heilbronn und bat um ärztliche Hilfe. Er wurde festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Derzeit findet die Verhandlung vor dem Landgericht Heilbronn statt. Mord Der Beschuldigte tötete Ende Dezember seine Ehefrau in einem Kellerraum des Wohnge- bäudes, mit mehreren Messerstichen in den Hals und Oberkörper. Anschließend fuhr er zum Polizeirevier Heilbronn und stellte sich. Die gemeinsamen Kinder wurden noch in der Nacht durch das Jugendamt der Stadt Heil- bronn in einer Pflegefamilie und in der Inobhutnahme untergebracht. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat dauern noch an. Der Beschuldigte befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Versuchter Mord und besonders schwere Brandstiftung Im April, in den frühen Morgenstunden, stellte ein Bewohner im unteren Stockwerk seines Wohngebäudes, in dem dort gelegenen Schnellimbiss einen Brand fest. Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs waren insgesamt sechs Personen im Haus, die das Ge- bäude jedoch durch die schnelle Brandentdeckung unversehrt verlassen konnten. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich bald heraus, dass das verschuldete Betreiberehepaar auf Druck eines Hintermannes und mit Hilfe eines Dritten den Brand mittels Brandbeschleu- niger selbst gelegt hatte, um so an die Versicherungsleistungen zu gelangen. Die Verhand- lung gegen alle vier in Untersuchungshaft befindlichen Beschuldigten findet aktuell am Land- gericht Heilbronn statt. Anlage I Landkreis Heilbronn Seite 33 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Geldwäsche Unbekannte Täter hackten sich in verschiedene Firmennetzwerke ein und konnten so den geschäftlichen E-Mail-Verkehr verfolgen. Eingehende Rechnungen wurden kopiert, mit eige- nen Kontodaten versehen und anschließend als E-Mail weitergeleitet. Keine der Firmen er- kannte den mitlesenden unbekannten Dritten („man-in-the-middle“). Zeitnah wurden die überwiesenen Beträge von den Tätern abgehoben oder weitertransfe- riert. Dabei entstand ein Schaden von ca. 500.000 Euro. Intensive Ermittlungen führten zu 16 Konten im Bereich Heilbronn und weiteren 44 Verteilerkonten im In- und Ausland. Der Hauptbeschuldigte sitzt in Untersuchungshaft. Anlage I Landkreis Heilbronn Seite 34 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Landkreis Heilbronn Versuchtes Tötungsdelikt durch Brandlegung in Eppingen In den frühen Morgenstunden Anfang März 2019 bespritzten zunächst unbekannte Täter den Gebäudesockel eines Wohnhauses in der Rappenauer Straße in Eppingen mit einer brenn- baren Flüssigkeit. Bei der anschließenden Brandlegung entstand lediglich geringer Sach- schaden. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Im Haus befand sich zum Zeitpunkt der Brandlegung ein Gastwirt mit seiner Familie. Die Ermittlungen führten zu einem 21-Jährigen, der offenbar das Feuer nach einem vorangegangenen Streit mit dem Gastwirt gelegt hatte. Vier Brandstiftungen und ein versuchtes Tötungsdelikt in Kirchardt Im Mai 2019 kam es von 02.17 Uhr und 10.15 Uhr in Kirchardt im Bereich der Vorstadtstraße zu insgesamt vier Brandstiftungen mit einem Gesamtschaden von ca. 300.000 Euro. Ein an der Vorstadtstraße abgestellter BMW brannte vollständig aus. Noch während der Löscharbeiten brannte in derselben Straße ein Schuppen. Gegen 03.50 Uhr wurde ein Brand einer an ein Wohnhaus angrenzenden Werkstatt festgestellt. Zum vierten Brandausbruch kam es gegen 10.10 Uhr. Die Ermittlungen richteten sich frühzeitig gegen einen im dortigen Bereich wohnhaften Mann. Dieser hatte die Brände aus Frust und Perspektivlosigkeit gelegt und dabei bewusst Personenschäden in Kauf genommen. Der Brandstifter wurde im Dezember 2019 vom Landgericht Heilbronn zu 10 Jahren Haft verurteilt. Serie von Zigarettenautomatenaufbrüchen im Bereich des Stadt- und Landkreises Heilbronn Insgesamt wurden im Bereich des PP Heilbronn an zwei Tattagen im Februar / März 2019 28 Automaten aufgebrochen. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um eine landesweite Serie handelte, bei der letztlich über 450 Automaten durch dieselbe Tätergruppierung aufge- brochen wurden. Auf ihren „Diebestouren“ suchten die Täter teilweise wiederkehrend dieselben Tatörtlichkei- ten auf, was ihnen Ende März zum Verhängnis wurde. An diesem Tag beobachteten Mitar- beiter der geschädigten Firma die Tatverdächtigen und verständigten die Polizei. Zwei Brü- der konnten festgenommen werden. Ihr Fahrzeug wurde sichergestellt. Die Zusammenführung mit Fällen der Böblinger Kriminalpolizei erbrachte die beweissichere Überführung der Brüder und weiterer Mittäter. Anlage I Landkreis Heilbronn Seite 35 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Das in der Gesamtserie erbeutete Bargeld belief sich auf mehrere zehntausend Euro. Zu- sätzlich entstand den Automatenaufstellern ein Sachschaden im hohen 6-stelligen Bereich. Die justizielle Aufarbeitung der Gesamtserie betreibt derzeit die Staatsanwaltschaft Stuttgart. Die Taten des Festnahmetages wurden in einem abgetrennten Verfahren bereits vor dem Amtsgericht Heilbronn verhandelt. Die Brüder erhielten hierbei Haftstrafen. Falscher Arzt Der 55-jährige Beschuldigte, der als Arzt bei einer Klinik im Stadt- u. Landkreis beschäftigt war, agierte mit mindestens 16 verschiedenen Aliaspersonalien um sich einen erheblichen illegalen finanziellen Vorteil zu verschaffen. Er verwendete die Aliaspersonalien, um Bank- konten zu eröffnen, reichte unzählige Privatrezepte bei verschiedensten Krankenversiche- rungen ein und ließ sich die Kosten für angeblich erworbene Medikamente unrechtmäßig erstatten. Da er pro Personalie mehrere Krankenversicherungsverträge abgeschlossen hatte, rechnete er seine Rechnungen in zahlreichen Fällen mehrfach ab. Die Rezepte auf die Aliasnamen stellte sich der Beschuldigte als „Arzt“ selbst aus. Er ist dringend verdächtig sich die Appro- bation zum Arzt 2015 erschlichen zu haben, zuvor wurden seine Anträge allesamt abgelehnt. Es wurden insgesamt 701 Fälle des schweren Betrugs und der Urkundenfälschung mit ei- nem Schaden von mehreren hunderttausend Euro ermittelt. Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft. Anlage I Landkreis Heilbronn Seite 36 von 46
Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 Hohenlohekreis Versuchtes Tötungsdelikt in Öhringen Anfang August stach ein 33-jähriger Mann unvermittelt mit einem Messer auf den an einem Tisch in der Öhringer Fußgängerzone sitzenden Geschädigten ein. Insgesamt wurde der Geschädigte viermal am Oberkörper getroffen und musste sofort notoperiert werden. Während der Fahndungsmaßnahmen begab sich der Täter ins Krankenhaus Öhringen, um sich selbst ärztlich versorgen zu lassen. Dort wurde er festgenommen. Die Tatwaffe, ein Messer mit einer ca. 20 cm langen Klinge, konnte sichergestellt werden. Raubüberfälle in Kupferzell und Neuenstein Anfang August wurde eine als Geldkurierin eingesetzte Bankmitarbeiterin an einer Bank in Kupferzell von hinten angegangen und mit Reizgas besprüht. Der Täter raubte ihr anschlie- ßend über 100.000 Euro Bargeld. Im Rahmen der Ermittlungen ergab sich zunächst ein Verdacht gegen ihren Kollegen, der bereits im März bei einem Überfall auf eine Filiale der gleichen Bank in Neuenstein vermeint- lich Opfer wurde. Damals wurden mehrere zehntausend Euro erbeutet. Im Rahmen der Ermittlungen konnten neben dem Bankmitarbeiter zwei weitere Täter identi- fiziert werden. Zwei Tatverdächtige davon wurden inhaftiert. Der dritte Täter hat sich ins Aus- land abgesetzt. Ein Teil des Raubgutes konnte sichergestellt werden. Bewaffneter Raubüberfall auf Tankstelle am 22.09.2019 in Öhringen Durch zwei zunächst unbekannte Täter wurde eine Tankstelle in Öhringen in den frühen Morgenstunden des 22.09.2019 überfallen. Unter Vorhalt einer Schusswaffe wurden wenige hundert Euro sowie Zigaretten erbeutet. Die Täter konnten zunächst unerkannt flüchten. Intensive kriminaltechnische Untersuchungen führten schließlich zu zwei 41 und 31 Jahre alten Männer, die dann auch als Täter identifiziert werden konnten. Beide wurden Anfang 2020 festgenommen und sitzen seither in Untersuchungshaft. Handel mit Betäubungsmittel im größeren Stil in Pfedelbach Im Juni 2019 konnte ein schwunghafter Handel mit Betäubungsmitteln, insbesondere mit Marihuana, in Öhringen und Umgebung festgestellt werden. Hauptverantwortlich dafür waren zwei 20-Jährige und ein 18-Jähriger. Bei Durchsuchungen wurden 505 Gramm Marihuana Anlage I Hohenlohekreis Seite 37 von 46
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