Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL

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Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
FERSTEL
                 PALAIS

                          STRAUCHGASSE 4, WIEN
frühjahrsmesse            19. bis 27. März 2022
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
KUNST IM PALAIS FERSTEL
                                  1   2                    Im Herzen Wiens präsentieren renommierte Galeristen und Kunsthändler
                                                                                   ihre Highlights auf der WIKAM im Palais Ferstel.

                                                                                                             19. bis 27. März 2022
                                                                                                  19. bis 26.3.: 11 – 19 Uhr, 27.3.: 11 – 17 Uhr

                                          Zeitgenössische Kunst und museale Antiquitäten – Die                                       und klassische Kunstwerke können gleichermaßen be-
                                          WIKAM ist die einzige Messe im Frühjahr in Wien, die sich                                  geistern, wenn sie qualitätsvoll und einzigartig sind – die
                                          beiden Bereichen gleichermaßen widmet. Während in-                                         WIKAM beweist es mit ihren herausragenden Exponaten.
                                          ternational noch Zurückhaltung angesagt ist und einige
                                          Messen verschoben wurden, startet die WIKAM als erste                                      SIDE EVENTS
                                          Wiener Kunstmesse in diesem Jahr und setzt somit                                           Zur Tradition der WIKAM zählen einzigartige Sonderaus-
                                          ein wichtiges Zeichen für den Kunstmarkt und Wien als                                      stellungen. Diese sind diesmal der Künstlerin Marianne
                                          bedeutende Kulturstadt.                                                                    Fieglhuber-Gutscher, dem Künstler Heribert Mader und
                                                                                                                                     einem Restaurierungsprojekt von antiker Textilkunst aus
                                          ZEITGENÖSSISCHE UND KLASSISCHE KUNST                                                       Peru gewidmet.
                                          Den Besucher erwartet ein umfassendes Kunsterlebnis
                                          mit Highlights der modernen und zeitgenössischen Kunst                                     DAS PALAIS FERSTEL
                                          sowie mit Meisterstücken aus dem klassischen Kunstbe-                                      Mitten im Herzen Wiens bietet das Palais Ferstel, an der
                                  3   4   reich. Geboten werden hochpreisige Exponate für ver-                                       Freyung gelegen, ein für die WIKAM würdiges Ambien-
                                          sierte Sammler und erschwingliche Kunstobjekte für ein                                     te. Das Palais Ferstel – benannt nach dem Architekten
                                          jüngeres Publikum.                                                                         Heinrich von Ferstel – beeindruckt mit seinem wunder-
                                                                                                                                     baren – in Wien einzigartigen – venezianisch-florenti-
                                          Herausragende Gemälde und Skulpturen veranschauli-                                         nischen Trecento-Stil. Imposant ist die Holzdecke im
                                          chen das innovative und eigenständige Schaffen inter-                                      „Großen Ferstelsaal“, die an einen Schiffsrumpf erinnert.
                                          national anerkannter Künstler des 20. und 21. Jahrhun-                                     Die WIKAM hat wohl das schönste Messecafé der Welt,
                                          derts. Spannende junge Positionen sorgen für frische                                       das bekannte „Café Central“.
                                          Impulse aus der aktuellen Kunstszene. Im Bereich klassi-
                                          scher Kunst werden Exponate von der Gotik bis zum Art                                      Als sachverständige Spezialisten beraten die ausstellen-
                                          Déco aus verschiedensten Sammelgebieten präsentiert,                                       den Kunsthändler beim Kunstkauf und garantieren für ihre
                                          wie museale Kleinkunst, antike Teppiche, seltene Uhren,                                    Kunstobjekte. Diese Kunstmesse ist die Frühjahrsausgabe
                                          kostbarer Schmuck, gotische Skulpturen, exquisite Silber-                                  der WIKAM, der Wiener Internationalen Kunst & Antiqui-
                                          gegenstände, kunstvoll gefertigtes Mobiliar – Meister-                                     tätenmessen, die seit mehr als 40 Jahren stattfinden und
                                          stücke, die von der hohen Qualität der damaligen Hand-                                     zu den traditionsreichsten Kunstmessen Europas zählen.
                                          werkskunst zeugen und allesamt das Grundprinzip der                                        Der Veranstalter, der Verband Österreichischer Antiquitä-
                                          Nachhaltigkeit verkörpern. Bei den Gemälden der letzten                                    ten- und Kunsthändler, zeichnet auch verantwortlich für
                                          Jahrhunderte sind viele bekannte Maler vertreten, die                                      die Niederösterreichische Kunst- und Antiquitätenmesse
                                          nicht nur die österreichische Kunstgeschichte mit ihrem                                    im Schloss Laxenburg und der Herbst-WIKAM „FAIR FOR
                                          Schaffen maßgeblich geprägt haben. Zeitgenössische                                         ART Vienna“ in der Aula der Wissenschaften.

                                          FOTOS: Seite 2: 1 – EMPIRE - UHR © Antiquitäten B. Brune, 2 – HERMANN NITSCH © Galerie Maringer, 3 – EUGEN BLAAS © Kunsthandel Freller, 4 – MARIO DALPRA © Galerie Szaal

2 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                        WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 3
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                                                                                   MODERN &
                                                                                                                                                                                       Pablo Picasso gilt als einer der genialsten Künstler der Moder-                überspitzte Darstellung der Wirklichkeit die Frage nach dem We-
                                                                                                                                                                                       ne. Er hinterließ ein gigantisches Werk an Gemälden, Skulpturen,               sen der Dinge in einen fast schon ironischen, existentialistischen
                                                                                                                                                                                       Zeichnungen und Druckgrafiken. Sein grafisches Œuvre ist das                   Kontext stellt. Solche beeindruckende Werke von Gottfried Heln-
                                                                                                                                                                                       umfangreichste, das ein Künstler im 20. Jahrhundert geschaffen                 wein sind bei Kaiblinger – Galerie & Kunsthandel zu sehen.

                                                                            CONTEMPORARY ART
                                                                                                                                                                                       hat. Bei Künstlerkollegen und Experten galt und gilt Picasso als
                                                                                                                                                                                       größter Zeichner seiner Epoche. Schon der Künstlerkollege Was-                 Kurt Weber ist eine der markantesten Persönlichkeiten in der
                                                                                                                                                                                       sily Kandinsky stellte fest: „Matisse die Farbe – Picasso die Zeich-           steirischen Kunstgeschichte. Seine Freundschaften mit den
                                                                                                                                                                                       nung.“ Picasso war erst 18 Jahre alt, als er seine erste Radierung             Künstlern der Pariser Avantgarde, u.a. Robert Delauny und Fer-
                            Die zeitgenössische Kunst erlaubt dem Künstler, seinen eigenen                       weitert. Er zählt zu den vielseitigsten zeitgenössischen Künstlern:   schuf. Meist ging Picasso nicht mit einer fertigen Bildidee ans                nand Léger, waren für ihn künstlerisch prägend. Unmittelbar
                            Weg zu wählen, um sich künstlerisch auszudrücken. Das Spren-                         Er ist Aktionist, Maler, Komponist von Sinfonien und Orgelkon-        Werk, sondern konkretisierte diese erst im Schaffensprozess. Eine              nach 1945 nahm Weber seine Lehrtätigkeit an der Technischen
                            gen von Tabus und das Hinterfragen von herkömmlichen Sicht-                          zerten sowie Bühnenbildner. Sein Gesamtkunstwerk, das Orgien          beeindruckende und großformatige Radierung von Pablo Picasso                   Hochschule in Graz auf. Was Teil der Ausbildung für Studieren-
                            weisen zieht sich als Leitfaden durch die Kunst seit 1945. Dazu                      Mysterien Theater, umfasst das breite Spektrum seiner Kunst,          ist bei Galerie Lehner ausgestellt.                                            de der Architektur war, entwickelte sich darüber hinaus zu ei-
                            kommt die Vielfalt der Ausdrucksweisen und Materialien als cha-                      indem es den Einsatz aller fünf Sinne erfordert. Der Ausnahme-                                                                                       ner wichtigen Kunstschule, aus der einige bedeutende Künstler
                            rakteristisches Merkmal der zeitgenössischen Kunst. Sowohl der                       künstler versteht sein Schaffen als erlösende Katharsis und ver-      „Irgendwann habe ich aber eingesehen, dass Kunst doch die ein-                 wie Hans Bischoffshausen und Jorrit Tornquist hervorgegan-
                            künstlerische Ausdruck als auch die Inhalte, die darin transpor-                     mischt in seiner Arbeit Sakrales mit Sinnlichem, das Triebhafte       zige Möglichkeit für mich war. Vielleicht ist es ein Defekt, aber von          gen sind. Webers Spätwerk, zu dem auch das von Galerie Hein-
                            tiert werden, reizen Betrachter und Sammler an diesen Werken.                        mit dem Metaphysischen. In seinen bekannten Schüttbildern             frühester Kindheit an sah ich immer Gewalt um mich herum und                   ze gezeigte Ölgemälde „Steigende Drachen“ zählt, bestimm-
                            So vielseitig die zeitgenössische Kunst ist, so vielschichtig und                    manifestiert Nitsch das Un- und Unterbewusste durch die Spon-         die Wirkung von Gewalt: Angst.“ So setzt sich Gottfried Helnwein               te die informelle Kunst, mit der er sich aus verschiedenen
                            verschieden sind auch die Künstler.                                                  tanität der Malaktion, in der er Farbe über die Leinwände schüttet    in seinem gesamten Schaffen mit den Themen Schmerz, Ver-                       Perspektiven immer wieder von Neuem auseinander setzte.
                                                                                                                 und diese im Anschluss mit seinen Händen bearbeitet. Solche           letzung und Gewalt auseinander, besonders mit dem gequälten
                            Hermann Nitsch hat seit den 1960er-Jahren mit seiner Arbeit die                      gesuchte Schüttbilder findet der Kunstinteressierte bei Galerie       Kind. Durch seine hyperrealistische Malweise, bei der die Bildin-              Galerie art moments widmet sich dem Künstler Enrique Fuentes,
                            Grenzen des klassischen Kunstbegriffs gesprengt und radikal er-                      Maringer.                                                             halte mit einer an eine Fotografie erinnernden Detailgenauigkeit               dessen Malerei von jener sinnlichen Explosionskraft erfüllt ist, die
                                                                                                                                                                                       gemalt werden und der Künstler auf eine subjektive Interpretation              seinem mexikanischen Temperament entspricht. So sind seine
                                                                                                                                                                                       verzichtet, entstehen besonders beunruhigende und aufwüh-                      Arbeiten geballte Energie auf Leinwand und Papier. Inspiriert von
                                                                                                                                                                                       lende Arbeiten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil diese kühle und               der Musik und Kultur seiner Heimat feiern seine Bilder das Leben,

                                                                                          Pablo Picasso, 1881–1973 | Ohne Titel                                                                                                   Gottfried Helnwein, geb. 1948 | The Murmur of the Innocents 80
                                                      Radierung auf Vélin, Blattgröße 44,7 x 56,5 cm, Originaldruck 18/50 auf Vélinpapier der Serie 156 No. 101, 1971                                                mixed media - Öl und Acryl auf Leinwand, 180 x 260 cm, rückseitig signiert: G. Helnwein, 2021
                                                                                                  Foto: © Galerie Lehner                                                                                                       Kaiblinger – Galerie & Kunsthandel, Foto: © Studio Gottfried Helnwein

                            4 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                                          WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 5
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                            den Genuss, die Liebe und Leidenschaft und eröffnen ein Tor zu         Ordnung, dass mitunter auch den Verlust von Illusionen in sich            Gallery Twenty-Six by Kunsthandel Lucian Antoni präsentiert Ar-              in einem Wechselbad der Malerei ab. Wie bei kaum einem ande-
                            einer geheimnisvollen Welt. Enrique Fuentes, 2019: „Als ich vor        birgt. District4art präsentiert neben Arbeiten von Peter Tauber           beiten aus der Werkserie „Eleven Days“ von Adrian Szaal. Diese               ren seiner Zeitgenossen ist das reife Werk von Alfred Kornberger
                            20 Jahren von Mexiko wegging, habe ich mir gewünscht, in der           auch Werke des überaus vielseitigen Künstlers Gerhard Fresacher.          abgeschlossene Serie von 11 Bildern wurde mittels Schütt- und                vom Motiv des Frauenkörpers dominiert. Ähnlich wie Schiele va-
                            internationalen Kunstszene involviert zu sein. … Jetzt, wo mir in      Dieser studierte von 1994 bis 1999 Szenografie an der Wiener              Spachteltechnik sowie Matrizen-Andruck gefertigt und themati-                riiert auch Kornberger den weiblichen Akt aus dem männlichen
                            Mexiko eine 20-Jahre-Retrospektive in drei Museen gewidmet             Akademie der bildenden Künste bei Erich Wonder und ist heute              siert die Liebe, Freiheit und das Zusammenspiel von Geld und                 Blickwinkel.
                            wird, erinnert es mich daran, woran ich glaube, und zwar, dass         als bildender Künstler, Bühnenbildner und Regisseur tätig. Ger-           Macht. Ein weiteres Projekt von Adrian Szaal – „Light Painting“
                            Kunst eine universelle Sprache ist.“                                   hard Fresacher ist bekannt für seine Suche nach neuen Formen in           – sind mit Licht gemalte Bilder, die mittels Fototechnik darge-              Zeitgenössische Skulpturen erfreuen sich in letzter Zeit beson-
                                                                                                   bildender Kunst und Theater.                                              stellt werden. Spannung und Einzigartigkeit entstehen durch die              ders großer Beliebtheit. Der Skulpturenliebhaber findet bei Ga-
                            Ausgangspunkt für Franz Riedls künstlerische Praxis sind Raum-                                                                                   Verbindung von Fotografie, Malerei und abstrakter Kunst. Das                 lerie Szaal Plastiken des wichtigen deutschen Bildhauers Maxi-
                            und Architekturansichten. Nach einem Studienaufenthalt in Ja-          Ilse Haider, die in Wien an der Akademie der Bildenden Künste             Ergebnis wird auf Polaroid und Backlight Film wiedergegeben,                 milian Verhas. Nach einem längeren Aufenthalt in New York City
                            pan vertiefte der Künstler sein Interesse für das Papier als Ma-       bei Arnulf Rainer sowie am Royal College of Art in London Fo-             wobei die entstandenen Fotos weder bearbeitet noch künstlich                 schloss er 1990 als Meisterschüler von David Evison das Studium
                            terial seiner Konstruktionen. Es ist das unbehandelte Papier, die      tografie studierte, hat eine eigene Technik entwickelt, bei der           verändert werden.                                                            der Abstrakten Stahlplastik ab. Bekannt wurde Maximilian Verhas
                            Sichtbarmachung der Stärke und der Oberfläche, die Franz Riedl         sie dem Bild eine dritte Dimension schenkt. Sie basiert auf der                                                                                        durch seine „Rollkörper“, mit denen er sich seit Anfang der 1990er
                            interessieren. Mit seinen „Papierreliefs“ kreiert Franz Riedl eigene   Kombination eines eigenen Trägermaterials, z.B. aufgebrachter             Kössl Kunst & Teppich bringt eine Sonderschau mit Gemälden                   Jahre beschäftigt. Diese lassen sich wegen ihrer speziellen Mas-
                            Raumkonstruktionen, indem er feine Linien in das Blatt schnei-         Fotoemulsion, und lässt dadurch das Bild in fraktaler Auflösung           und Grafiken des Wiener Malers Alfred Kornberger, der zu den be-             senverteilung mittels eines leichten Stoßes in Bewegung setzen.
                            det, in Folge Flächen anhebt und andere Flächen nach hinten            erscheinen. Durch das Projizieren der Bilder, meist Porträts, auf         deutenden Vertretern der Kunst nach 1945, bzw. zu den großen                 Darüber hinaus erfahren seine abstrakten Metallplastiken mit
                            transportiert. Der Raum wird in eine abstrakte, reduzierte Form        diese untypischen Oberflächen wird es in Teilaspekte und mini-            Koloristen in der Malerei des 20. Jahrhunderts zählt. Kornbergers            außergewöhnlicher Formgebung große Resonanz und faszinieren
                            übersetzt und erfährt dadurch eine Bildhaftigkeit, die aus der         male Bestandteile aufgegliedert. Um es wieder zu einem Ganzen             ausdrucksvolle Malerei ist bunt und sehr vielfältig. Abstraktes, Fi-         vor allem durch ihr Lichtspiel auf glatten Oberflächen.
                            Zartheit von millimeterdünnen Schichtungen entsteht. Dies alles        zusammenzuführen, muss der Betrachter mit dem Werk in Inter-              guratives, Expressives, Konstruktives und Avantgarden lösen sich
                            veranschaulicht ein bei Galerie Trapp offeriertes Papierrelief die-    aktion treten, es umkreisen und aus unterschiedlichen Perspek-
                            ses Künstlers.                                                         tiven wahrnehmen, erst dann offenbart sich die Ikone, die dahin-
                                                                                                   tersteckt. Kunstinteressierte können das bei dem von AIC Gallery
                            Comics sind aktuell der bevorzugter „Rohstoff“ von Peter Tau-          präsentierten Werk „Egon“ von Ilse Haider erproben.
                            ber – er zerlegt bekannte Figuren und Szenarien in einzelne Frag-
                            mente und setzt sie neu zusammen – ein Spiel mit Chaos und             Lucia Riccellis Malstil, die Hintergründe oft völlig außer Acht und die
                                                                                                   Figuren förmlich aus der unbehandelten Leinwand auftauchen zu
                                                                                                   lassen, erinnert an flüchtige Begegnungen, bei denen auch nur das
                                                                                                   Wesentliche, der Gesichtsausdruck des Gegenübers, erkannt wird.
                                                                                                   Ihre Modelle scheinen häufig in Millisekunden erfasst zu sein, in
                                                                                                   winzigen Augenblicken, in denen Emotionen sich ihren Weg an die
                                                                                                   Oberfläche bahnen, ehe sie sich verändern oder kontrolliert werden
                                                                                                   können. Kunsthandel Wiesinger widmet sich diesen Arbeiten von
                                                                                                   Lucia Riccelli, bei denen die Menschen so präsent und zum Greifen
                                                                                                   nahe und doch auch demaskiert und verletzlich erscheinen.

                                            Kurt Weber, 1893–1964 I Steigende Drachen                          Enrique Fuentes, geb. 1980 | Der Nibelungenbaum                                                                        Franz Riedl, geb. 1976 | Ohne Titel
                                            Öl auf Platte, 85 x 60 cm, signiert, ca. 1950                            Öl auf Leinwand, 200 x 200 cm, 2021                                                                      Papierrelief, Karton geschnitten, 37 x 46 cm, 2021
                                                      Foto: © Galerie Heinze                                                 Foto: © art moments                                                                                             Foto: © Galerie Trapp

                            6 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                      WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 7
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                            Kaiblinger – Galerie & Kunsthandel
                                                                                                             Zeitgenössische Kunst
                                                                                                                                       Ein Spiegel unserer Zeit

                                                                                            Arnulf Rainer, geb. 1929 | Bogentor
                                                Mischtechnik auf Karton auf Holz, ca. 60,5 x 81 cm, rückseitig betitelt, signiert und datiert: Bogentor, A(rnulf) Rainer, 2000
                                                                                                   Foto: © Arnulf Rainer

                            Spezialisiert auf namhafte österreichische Maler des 21. Jahr-                        Solo-Ausstellung mit Werken von Gottfried Helnwein zeigen.
                            hunderts bietet Kaiblinger Galerie & Kunsthandel ein quali-                           Kunstsammler, die solche hyperrealistischen Werke auch er-
                            tätsvolles und umfangreiches Programm an zeitgenössischer                             werben wollen, finden eine große Auswahl beim Helnwein-Ex-
                            Kunst. Zu diesen bekannten Künstlern zählt Arnulf Rainer, ein                         perten Siegfried Kaiblinger. Weitere Künstler, die hier präsen-
                            Mitbegründer des Informel in Österreich, der durch seine Über-                        tiert werden, sind Gerhard Gepp, Robert Kabas, Alf Poier und
                            malungen internationale Berühmtheit erlangte.                                         Hermann Nitsch.

                            Bei Gottfried Helnweins erster Retrospektive im Jahr 2013 be-                         Kaiblinger – Galerie & Kunsthandel
                                                                                                                  Siegfried Kaiblinger
                            wunderten im Albertina Museum Wien rund 250.000 Besucher
                                                                                                                  Spiegelgasse 21, A 1010 Wien
                            die sensationellen Arbeiten dieses weltbekannten Künstlers.                           M: +43 (0)664 38 37 360
                            Anlässlich seines 75. Geburtstages wird das Albertina Museum                                                                                                                                         Gottfried Helnwein, geb. 1948 | The Disasters of War 51
                                                                                                                  office@galerie-kaiblinger.at • www. galerie-kaiblinger.at
                                                                                                                                                                                    mixed media - Öl und Acryl auf Leinwand, 150 x 116 cm, rückseitig signiert und datiert: G. Helnwein, IRELAND, 2016, Foto: © Studio Gottfried Helnwein
                            vom 5. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024 abermals eine                                 Stand: 8 + 9

                            8 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                                       WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 9
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                                                                                                                                                                                                                                         Special: Franziska Maderthaner
                            Galerie Szaal
                                                               Realität und Abstraktion im Dialog                                                                                                                                        Franziska Maderthaner hat eigens für die Ausstellung der Galerie
                                                                                                                                                                                                                                         Szaal auf der WIKAM eine ganze Serie von Arbeiten geschaffen,
                                                                                                                                                                                                                                         die sich durch Einfallsreichtum, Themenvielfalt und subtile Iro-
                                                                                   Aktuelle Positionen zeitgenössischer Malerei                                                                                                          nie auszeichnet. Die Gemälde verweben Gegenständliches und
                                                                                                                                                                                                                                         abstrakt Expressionistisches zu einem Spiel gegensätzlicher Kräfte.

                            Sonderausstellung: Heribert Mader zum 85. Geburtstag                                                                                                                                                         Ob farbenprächtigste Tulpen, delikate Holzstrukturen oder Pro-
                                                                                                                                                                                                                                         tagonistinnen, die aus ihrem historischen Kontext gelöst und
                            Städte sind Ausdruck unserer Kultur, unserer Zivilisation. Sie sind                                                                                                                                          mit zeitgenössischen Themen neu in Beziehung gesetzt werden:
                            Lebensräume von Menschen und für Menschen gebaut. Für Heri-
                            bert Mader sind Städte Ausgangspunkt und Zentrum seines künst-
                            lerischen Schaffens. Seit nunmehr fünf Jahrzehnten umkreist er
                            dieses Thema in seinen Ölgemälden und Aquarellen. Dabei erobert
                            der Künstler mit jedem Werk neue Blickwinkel von Venedig, New
                            York oder London und erspürt dabei den Puls der jeweiligen Metro-
                            pole. Diese Darstellungen sind als persönliche Hommagen Heribert
                            Maders an die jeweilige Stadt als Organismus, als künstlerische Rei-
                            bungsfläche und Inspirationsquelle zu verstehen. Mit dynamischen
                            Pinselstrichen legt der Maler die Essenz urbaner Räume frei, fängt
                            ihren Rhythmus und ihre Struktur ein. Architektur und Licht treten
                            dabei als Hauptakteure in seinem Œuvre auf.

                                                                                                                                                                                             Franziska Maderthaner, geb. 1962 | Blitz
                                                                                                                                                                                         Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 80 cm
                                                                                                                                                                                                 verso signiert und datiert 2021

                                                                                                                Heribert Mader, geb. 1937 | Venedig – Santa Maria della Salute
                                                                                                            Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm, verso signiert, bezeichnet und datiert 2017
                                                                                                                               WV 8216, Foto: © Atelier Neumann

                                                                                                                                                                                                                                                       Franziska Maderthaner, geb. 1962 | Tulipmania 14
                                                                                                                                                                                                                                                       Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 80 cm
                                                                                                                                                                                                                                                                verso signiert und datiert 2022

                                                                                                                                                                                                                                         Die aktuellen Gemälde von Franziska Maderthaner sind opulent
                                                                                                                                                                                                                                         – expressiv geschüttet, grandios gemalt und außergewöhnlich
                                                                                                                                                                                                                                         packend. Der Reichtum an Bildwirkung entsteht aus einem Wett-
                                                                                                                                                                                                                                         streit der Gegensätze: Illusionismus und Bildfläche, Gegenständ-
                                                                                                                                                                                                                                         lichkeit und Abstraktion, Zitat und Neuschöpfung, Vergangenheit
                                                                                                                                                                                                                                         und Gegenwart, barocke Wucht und feinsinnige Farbräume – die
                                                                                                                                                                                                                                         Synthese unterschiedlicher Pole stellt in diesem Zyklus wie im ge-
                                                                                                                                                                                                                                         samten Schaffen der Künstlerin eine Konstante dar. Delikates für
                                                                                                                                                                                                                                         Kunstgenießer und -sammler und kraftvolles Initiationserlebnis
                                                                                                                                                                                                                                         für Neueinsteiger gleichermaßen!

                                                                                                                                                                                                                                         Galerie Szaal
                                                                                                                                                                                                                                         Horst Szaal, Wolfgang Szaal
                                                                                                                                                                                                                                         Schottenring 10, A 1010 Wien
                                           Heribert Mader, geb. 1937 | New York – Manhattan                       Heribert Mader, geb. 1937 | Venedig – Rio della Misericordia           Franziska Maderthaner, geb. 1962 | Proserpina   T: +43 (0)1 406 63 30 • M: +43 (0)664 302 33 51
                                Öl auf Leinwand, 120 x 80 cm, verso signiert, bezeichnet und datiert 2015   Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm, verso signiert, bezeichnet und datiert 2016   Öl und Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 80 cm   szaal@szaal.at • www.szaal.at
                                                   WV 8169, Foto: © Atelier Neumann                                            WV 8203, Foto: © Atelier Neumann                                  verso signiert und datiert 2022         Stand: 21 + 22

                            10 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                               WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 11
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                                                                                                                                                                                  Einen fulminanten Höhepunkt der Messe stellt
                            Galerie Szaal                                                                                                                                         zweifellos das „Eisstück“ von Helmut Ditsch

                                                               Faszination: Zeitgenössische Kunst                                                                                 dar, gleichsam ein Bravourstück der Malerei.
                                                                                                                                                                                  Der Künstler meistert technische Finessen mit
                                                                                                                                                                                  unvergleichlicher Leichtigkeit, überzeugt mit
                                                               Höhepunkte österreichischer Malerei der Gegenwart                                                                  einer virtuosen Umsetzung des Naturphäno-
                                                                                                                                                                                  mens Gletschereis und unterstreicht so einmal
                                                                                                                                                                                  mehr seine Stellung als wichtiger Impulsgeber
                            In einer überaus vielfältigen Schau zeigt die bekannte Wiener Galerie Szaal im heuri-                                                                 des Neuen Realismus.
                            gen Frühling aktuelle Werke vorwiegend österreichischer Künstlerinnen und Künst-
                            ler. Besondere Aufmerksamkeit verdienen etwa Gemälde von Roman Scheidl, Mar-                                                                          Hubert Scheibl ist nach der umfangreichen
                            tin Praska, Josef Bramer oder Hans Staudacher.                                                                                                        Personale in der Wiener Albertina mit seinem
                                                                                                                                                                                  beeindruckenden Werk „Fly“ vertreten, das die
                            Als Bildmagier erweist sich Martin Schnur, der verschiedene Realitätsebenen zu sur-                                                                   Schwerkraft aufzuheben scheint. Das Gemälde
                            realen Bild-im-Bild-Visionen verschmilzt. Seine jüngsten Arbeiten auf Kupferplatte                                                                    ist voller Vertrauen in die Poesie der Farbe, „ab-
                            sind klar und ausdrucksstark. Der Raum, der den Rahmen seiner Szenerien bildet,                                                                       strakt mit Erinnerungen“, wie es Paul Klee einst
                            weist eine beinahe unendliche Tiefe auf. Wie ein Regisseur inszeniert Schnur sein                                                                     formulierte.
                            Modell und kostet dabei jeden Lichtreflex genüsslich aus. So schafft er eine sinnli-
                            che, seelenvolle Malerei, deren Rätsel jeder selber lösen darf.
                                                                                                                                                                                  Galerie Szaal
                                                                                                                                                                                  Horst Szaal, Wolfgang Szaal
                            Martina Pippal schuf im Jahr 2020 für das sirene Operntheater einen Zyklus von                                                                        Schottenring 10, A 1010 Wien
                            sieben Ölgemälden zum Thema „Die Verbesserung der Welt“. Dieser setzt sich in                                                                         T: +43 (0)1 406 63 30 • M: +43 (0)664 302 33 51
                            sehr freier Weise mit den Werken der Barmherzigkeit und deren heutiger Relevanz                                                                       szaal@szaal.at • www.szaal.at
                                                                                                                                                                                  Stand: 21 + 22
                            auseinander. Ihre eigenen Assoziationen und Beobachtungen einbringend, macht
                            Pippal ihre Gemälde zu Bühnen, auf denen verschiedene Realitäten interagieren.                                                                                                                                                                     Helmut Ditsch, geb. 1962 | Eisstück 4
                                                                                                                                                                                                                                                                 Öl auf Leinwand, 44 x 50 cm, signiert, bezeichnet und datiert 2021
                            Die Hauptrollen übernehmen dabei durchwegs Tiere. Die Arbeiten regen Reflexio-
                            nen über die Zukunft der Menschheit an. Gleichzeitig sollen sie die Betrachter mit              Martin Schnur, geb. 1964 | Double Reflection
                            Zuversicht und Tatkraft erfüllen und so von der Dystopie in die Utopie führen.                            Öl auf Kupfer, 80 x 70 cm
                                                                                                                             verso signiert bezeichnet und datiert 2022
                                                                                                                                      Foto: © Daniela Beranek
                            Mit empathischem Pinsel, der sich in die Farben, in Licht und Stimmung sinnlich
                            einfühlt, erzählt die Malerin Karen Holländer subtile Geschichten. Sie ist eine Künst-
                            lerin, die die Dinge, die sie umgeben, schlichtweg sehr persönlich nimmt. Ihr Fokus
                            liegt auf der Darstellung von Alltagsobjekten, die auch als Metaphern für bestimmte
                            Umstände des menschlichen Daseins gesehen werden können.

                                                 Martina Pippal, geb. 1957 | Die Fremden aufnehmen
                                aus dem Gemäldezyklus „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ im Rahmen des Opernfestivals        Karen Holländer, geb. 1964 | Herbstzeitrose 1
                                         „Die Verbesserung der Welt“, Öl auf Leinwand, 140 x 190 cm, signiert,         Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm, verso signiert, bezeichnet
                                          verso bezeichnet und datiert 2020, Foto: © René Alexander Steyer                    und datiert 2022, Foto: © Daniela Beranek                                      Hubert Scheibl, geb. 1952 | Fly Öl auf Leinwand, 140 x 195 cm, verso signiert, bezeichnet und datiert 2016/17

                            12 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                                         WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 13
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                            District4art                                                                      AIC Gallery                                                             Gallery Twenty-Six by Kunsthandel Lucian Antoni

                                             Peter Tauber, geb. 1983 | The fall of Duckburg
                                                          Season 3 Episode 6
                                                Acryl auf Leinwand, 150/100 cm, 2019
                                                   Foto: © Sandra Photo-Art-Design

                                                                                                                                      Ilse Haider, geb. 1965 | Egon
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Adrian Szaal, geb. 1986 | Flower in Space
                                                                                                                       (Foto: Egon Schiele, 1914, Fotografie von Anton Josef Trcka)
                                                                                                                                                                                                                                                                    Acryl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2020, Real Colour UV/Free Slides
                                                                                                                           Fotoemulsion, Acryl auf Holz, 85 x 60 x 15 cm, 2019
                            District4art                                                                      AIC Gallery                                                                                                                                          Gallery Twenty-Six by Kunsthandel Lucian Antoni
                            Gisela Weissenbach-Abraham                                                        Mag. Thomas Scharitzer                                                                                                                               Lucian Antoni
                            Wiedner Gürtel 12, A 1040 Wien                                                    An der Hülben 2/Ecke Jakobergasse 4, A 1010 Wien                                                                                                     Schwertgasse 4, A 1010 Wien
                            M: +43 (0)660 55 888 05                                                           T: +43 (0)1 890 49 01 • M: +43 (0)650 788 8761                                                                                                       M: +43 (0)676 924 60 77
                            info@district4art.eu • www.district4art.eu                                        office@art-ic.at • www.art-ic.at                                                            Adrian Szaal, geb. 1986 | Love Hurts                     info@kunsthandelantoni.at • www.kunsthandelantoni.at
                            Stand: 17                                                                         Stand: 4                                                                    Acryl auf Leinwand, 140 x 100 cm, 2020, Real Colour UV/Free Colour       Stand: 2

                            Kunsthaus Wiesinger                                                                                                                                       Galerie & Kunsthandel Hartl
                                                                                              Im Bereich der bildenden Kunst offeriert das                                                                                                                     Das Hauptaugenmerk von Ga-
                                                                                              Kunsthaus Wiesinger Werke von der Klassischen                                                                                                                    leristin Martina Blümel liegt
                                                                                              Moderne bis hin zur Gegenwartskunst. Zu sehen                                                                                                                    auf dem Schaffen von Sieg-
                                                                                              sind die ausdrucksstarken Gemälde der italieni-                                                                                                                  fried Santoni. Seine Malerei
                                                                                              schen Künstlerin Lucia Riccelli, in deren Arbeit                                                                                                                 mit ihrer Ausrichtung auf klare,
                                                                                              als Malerin sich die Verbindung von Tanz, Video,                                                                                                                 fein strukturierte dynamische
                                                                                              Musik und Installation widerspiegelt. Hannes                                                                                                                     Formen steht für Bewusstsein
                                                                                              Mleneks Art, mit einem Öl-Stick auf weiße, teils                                                                                                                 und Veränderung. Denn dieser
                                                                                              wie gespachtelt wirkende Acryl-Schwaden zu                                                                                                                       „Maler des Lichts“ erschafft
                                                                                              zeichnen, wird „Grafische Malerei“ genannt. Das                                                                                                                  seine archaischen Seelenland-
                                                                                              Werk von Robert Metzkes steht in einer Tradition                                                                                                                 schaften aus seinem Inneren,
                                                                                              des figürlichen Arbeitens, die in der Dresdner                                                                                                                   und so fasziniert seine meis-
                                                                                              Schule eine wesentlich größere Rolle spielte                                                                                                                     terhaft vielschichtige Lichtma-
                                                                                              als im Westen. „Es geht mir nicht darum, dass                                                                                                                    lerei immer wieder aufs Neue.
                                                                                              irgendetwas abgebildet wird, sondern um die                                                                                                                      Seit über 40 Jahren malt San-
                                                                                              Form, die eine Übersetzerin der Realität ist.“                                                                                                                   toni seine lichtdurchfluteten
                                                                                                                                                                                                        Siegfried Santoni, geb. 1955 | Terra Magica
                                                                                                                                                                                               Feinschichtacryl, Mischtechnik auf Platte, 70 x 100 cm, 2008    preisgekrönten Landschaften
                                                                                                                                                                                                                                                               in seiner aus altmeisterlichen
                                                                                                                                                                                      Breit hingestrichene temperamentvolle Landschaften von Her-              Technik      weiterentwickelten
                                                                                                                                                                                      bert Danler und Collagen von Roman Mausar findet der Kunst-              Feinschichtacryl-Technik: bis
                                        Lucia Riccelli, geb. 1970 | Timeless#3                                                                                                        interessierte bei Galerie & Kunsthandel Hartl.                           zu 150 feinste Farbschichtun-
                                      Acryl, Öl auf Leinwand, 180 x 160 cm, 2021
                                                                                                                                                                                                                                                               gen, die aufwändig bearbeitet
                            Kunsthaus Wiesinger                                                                                                                                       Galerie & Kunsthandel Hartl
                                                                                                                                                                                      Martina Blümel
                                                                                                                                                                                                                                                               werden, um so Struktur, Dyna-
                            Petra Popp-Wiesinger, Dr. Ernst Popp
                            Salzburgerstraße 225, A 4600 Wels                                                                                                                         Aumannplatz 2, A 1180 Wien                                               mik und Licht ins Werk einzu-
                                                                                                                        Robert Metzkes, geb. 1954                                                                                                                                                             Siegfried Santoni, geb. 1955
                            T: +43 (0)7242 61 304 • M: +43 (0)664 44 24 514                                              Stehende im großen Kleid                                     T: +43 (0)1 408 65 57 • M: +43 (0)676 44 20 805                          bringen.                                       Archaische Seelenlandschaft
                            office@kunsthaus-wiesinger.at •www.kunsthaus-wiesinger.at                                         Bronze patiniert 1/7                                    hartl@kunstcom.at • www.kunstcom.at                                                                                    Feinschichtacryl, Mischtechnik
                            Stand: 7                                                                                 H: 175 cm, B: 58 cm, T: 45 cm                                    Stand: 19                                                                                                               auf Platte, 180 x 80 cm, 2011

                            14 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                                   WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 15
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
MODERN & CONTEMPORARY ART

                            Galerie Gerlich
                                                                                                                                                                                     Heribert Mader
                                                                                                                            Museale Kunst                                            Sonderaustellung bei Galerie Szaal
                                                                                  Aus dem Nachlass von Robert Hammerstiel                                                            Heribert Mader reflektiert in seinen Städtebildern die
                                                                                                                                                                                     Wahrnehmung von Realität. Er befreit die Farbe zu vol-
                            Galerie Gerlich bietet eine kleine Präsentation „Aus dem                                                                                                 ler Selbständigkeit und treibt die Auflösung der Form bis
                            Nachlass Robert Hammerstiel“ mit bisher noch nicht ge-                                                                                                   an die Grenzen einer atmosphärisch flirrenden Malerei.
                            zeigten Bildern dieses Künstlers.                                                                                                                        Das eigentliche Thema von Maders Stadt-Interpretatio-
                                                                                                                                                                                     nen ist also die Verwandlung des Greifbaren, die „Entrü-
                            Das Jahr 1988 markiert einen deutlichen Einschnitt im
                                                                                                                                                                                     ckung“ der Wirklichkeit: kurz, die Entmaterialisierung der
                            Leben Hammerstiels, als er bei seinem New York – Auf-
                                                                                                                                                                                     Welt, ihre Vergeistigung. Diese Umsetzung schafft Mader
                            enthalt, wenn auch kunsthistorisch verspätet, auf die
                                                                                                                                                                                     mit seinem malerischen Stil von zurückhaltender Farbig-
                            Pop-Art (Milton Avery, Edward Hopper) traf. Durch das
                                                                                                                                                                                     keit, einer Grundintention, deren wahre Kraft sich in eben
                            Schrille und Grelle Manhattans beeindruckt, entdeckte der
                                                                                                                                                                                     dieser äußeren Reduktion offenbart; „denn das Nichtge-
                            Künstler die Farbe neu und vereinfachte die Formen radi-
                                                                                                                                                                                     malte ist das eigentlich Gegenständliche jedes Werks.“
                            kal. Von nun an war Hammerstiels Schaffen geprägt von
                                                                                                                                                                                     (Walter Koschatzky). Betrachtet man Maders Arbeiten ge-
                            einer lebendigen Farbigkeit und radikalen, fast plakativen
                                                                                                                                                                                     nauer, offenbaren sich einem ihre große gebündelte Ener-
                            Reduktion der Form auf das Wesentliche. Mit diesem sti-
                                                                                                                                                                                     gie und künstlerische Erkenntnis. Während die Ölgemälde
                            listischen Wandel stellte er seine Themen auf neue, faszi-                                                                                               durch suggestive Perspektivkonstruktionen und pastose
                            nierende Weise dar.                                                                                                                                      Oberflächen begeistern, bestechen die Aquarelle durch zar-
                            Der Künstler Robert Hammerstiel wurde oft als Einzel-                                                                                                    te Transparenz des Kolorits.
                            gänger bezeichnet – vielleicht weil man wenig Vergleich-
                            bares in dieser prägnanten Verbindung von Figuration                                                                                                     Zur Ausstellung spricht Kunsthistoriker Carl Aigner                         Heribert Mader, geb. 1937 | Venedig – Piazzetta
                            und einem der Abstraktion verpflichteten, flächigen und                                                                                                                                                                              Öl auf Leinwand, 100 x 140 cm, verso signiert
                                                                                                                                                                                     (ehemaliger Direktor des Museums Niederösterreich)                              bezeichnet und datiert 2016, WV 8196
                            buntfarbigen Stil in der österreichischen Kunst findet.                                                                                                  Sonntag, den 20. März, um 16 Uhr                                                      Foto: © Atelier Neumann
                            Hammerstiel bleibt bis heute eine imposante Figur jener
                                                                                                    Robert Hammerstiel, 1933–2020 | Eröffnung 2006 im Leopold-Museum
                            malerischen Tradition, die im Existenzialismus wurzelt                   Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, 2019, Foto: © Robert Hammerstiel
                            und von den Umwälzungen der neueren Moderne über-
                            formt, aber nicht grundsätzlich verändert wurde.
                                                                                                                                                                                     Marianne Fieglhuber-Gutscher
                                                                                                                                                                                     Sonderaustellung bei Kunsthandel Widder
                                                                                                                                                                                     Künstlerinnen wurden bis ins 20. Jahrhundert von ihren
                                                                                                                                                                                     männlichen Kollegen gerne belächelt. Es bedurfte eines
                                                                                                                                                                                     starken Willens, sich gegen die herrschenden Rollenbilder
                                                                                                                                                                                     durchzusetzen. Der Malerin Marianne Fieglhuber-Gutscher
                                                                                                                                                                                     gelang es in der Zwischenkriegszeit, einen Platz im öster-
                                                                                                                                                                                     reichischen Kunstgeschehen zu erobern. Sie schuf ab den
                                                                                                                                                                                     1910er Jahren bis zu ihrem Tod 1978 ein umfangreiches
                                                                                                                                                                                     Werk, wobei der Schwerpunkt auf Figurenbildern liegt. Ihre
                                                                                                                                                                                     Bilder wurden regelmäßig in der Wiener Secession und im
                                                                                                                                                                                     Künstlerhaus ausgestellt, 1977 fand eine Einzelausstellung
                                                                                                                                                                                     im Oberen Belvedere statt und 1986 und 1989 wurden ihre
                                                                                                                                                                                     Arbeiten in der Galerie Moser in Graz gezeigt. In den darauf-
                                                                                                                                                                                     folgenden Jahrzehnten geriet ihr Schaffen in Vergessenheit,
                                                                                                                                                                                     und so sind ihr Leben und Werk zu einem großen Teil noch
                                                                                                                                                                                     unbekannt.
                                                                                                                                                                                     Im Zuge der gegenwärtigen, längst überfälligen Neube-
                                                                                                            Robert Hammerstiel, 1933–2020 | New York – Midtown                       wertung und Neueinordnung weiblichen Kunstschaffens
                                                                                                     Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm, 2001, Foto: © Robert Hammerstiel                im 20. Jahrhundert würdigt der Kunsthandel Widder
                                                                                                                                                                                     Marianne Fieglhuber-Gutscher mit einer Sonderausstel-
                                                                                                                                  Galerie Gerlich                                    lung und einer umfassenden Monografie.
                                                                                                                                  Dr. Hermann Gerlich
                                                                                                                                  Sigmund-Haffner-Gasse 6, A 5020 Salzburg           Zur Buchvorstellung sprechen
                                                                                                                                  T: +43 (0)662 651 000 • M: +43 (0)699 17 651 000                                                                       Marianne Fieglhuber-Gutscher, 1886–1978 | Stillleben mit Dahlien
                                                                                                                                  galerie-gerlich@aon.at • www.galerie-gerlich.at
                                                                                                                                                                                     MMag. Julia Schwaiger und Mag. Roland Widder
                               Robert Hammerstiel, 1933–2020 | Die Frau mit den roten Haaren                                                                                                                                                         Öl auf Leinwand, 50 x 44 cm, monog. F. G., verso beschriftet Blumenvase
                            Öl auf Leinwand, 85 x 65 cm, wohl um 1985, Foto: © Robert Hammerstiel                                 Stand: 23                                          Donnerstag, den 24. März, um 17 Uhr                                       Prof. Marianne Fieglhuber-Gutscher, nummeriert 133

                            16 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                          WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 17
Frühjahrsmesse FERSTEL - bis 27. März 2022 STRAUCHGASSE 4, WIEN - WIKAM FERSTEL
FINE ART & ANTIQUES

                                                                   FINE ART & ANTIQUES
                                                                                                                                                                    Keiner hat die Faszination, die von Teppichen ausgeht, treffender    und Genrebilder mit Kindern, wobei seine jungen Modelle meist
                                                                                                                                                                    zum Ausdruck gebracht als Pablo Picasso: „If you’re looking for      aus Mannersdorf stammten. Ein solch bezauberndes Werk, „Der
                                                                                                                                                                    something as beautiful as my paintings it would be a Kilim“. Die-    Frosch im Glas“, ist bei Antiquitäten Kral zu bewundern. Adlers
                                                                                                                                                                    se Faszination teilen auch zahlreiche andere Teppichliebhaber. Die   Werke fanden ihren Weg in die ganze Welt und sind bis heute bei
                                                                                                                                                                    Werteskala bei der Wahl antiker Teppiche bestimmen die Qualität      Sammlern sehr beliebt.
                                                                                                                                                                    innerhalb der Gruppe, die Seltenheit als Symbiose von Muster und
                                                                                                                                                                    Motiventwicklung, Stammeskunde, also ethnologische Bereiche,         Im Volksglauben heißt es, dass in den winterlichen Raunächten das
                                                                                                                                                                    und die Reinheit in Ausdruckskraft und Bildwirkung. Kössl Kunst      Geisterreich offen stehe. Die Seelen der Verstorbenen sowie die
                      Sind Antiquitäten umweltfreundlicher als neue Möbel? Und wenn        Zusammengefasst: Die Auswirkungen auf die Erderwärmung sind              & Teppich bietet neben einer fundierten Beratung eine große Aus-     Geister und Dämonen haben Ausgang und treiben in der „wilden
                      ja, wie groß ist der Unterschied des CO2-Fußabdrucks? In England     beim antiken Stück ganze 16 Mal geringer als die eines vergleichba-      wahl an qualitätsvollen antiken Teppichen.                           Jagd“ ihr Unwesen. Perchten, Habergeiß und Hexen vereinen dann
                      hat „The Antiques Trade“ die Durchführung einer Studie beauftragt,   ren, neuen Möbelstücks. (Die Studie wurde vom unabhängigen Un-                                                                                ihre mystischen Kräfte, um diese bösen Geister und den Winter
                      bei der zwei Kommoden aus dem gleichen Preissegment, der glei-       ternehmen „Carbon Clear“ durchgeführt und kann kostenlos und             Seit dem Beginn der Zeitmessung ist die Darstellung der Zeit mit     auszutreiben Die schlimmste Percht von allen ist die „Hobagoaß“,
                      chen Größe und den gleichen Funktionen verglichen wurden. Der        in voller Länge abgerufen werden: https://www.antiquesaregreen.          der Symbolik verbunden. Den Formuhren, die um 1800 in Mode           die auch als Symbol der Fruchtbarkeit für eine gute Ernte im kom-
                      einzige Unterschied bestand darin, dass es sich bei der einen um     org/public/ProductFootprint.pdf). Die Nachhaltigkeit im Bereich          kamen, sieht man auf den ersten Blick nicht an, dass es sich um      menden Jahr steht. Am Stand von Kunsthandel Widder wird das
                      ein Stück aus dem Jahr 1830 und bei der anderen um ein neues         klassischer Kunst wird aufgrund des wesentlichen Elements der            Uhren handelt. Das Zifferblatt ist meist verborgen und erst durch    Gemälde „Austreibung der Hobagoaß“ von Rudolf Pointner ausge-
                      Exemplar eines hoch angesehenen Londoner Möbelhauses handel-         Lebensdauer auch auf viele andere Sammelgebiete zutreffen. Also:         das Öffnen eines Deckels sichtbar. Die Formen dieser Schmuck-        stellt, das diese Szenerie sehr lebendig und farbenfroh wiedergibt.
                      te. Es wurden alle Kriterien berücksichtigt, wobei die Lebensdauer   Wer Antiquitäten kauft, investiert in Individualität, Stil – und Nach-   uhren sind äußerst vielfältig gestaltet. Bei dem außergewöhnlichen
                      eines Produkts ein wesentlicher Bestandteil seiner CO2-Bilanz ist.   haltigkeit.                                                              Exponat, das der Uhrenliebhaber am Stand von Kunstwelt Mag.
                                                                                                                                                                    Rochus V. Probst findet, handelt es sich um eine Uhr in Form ei-
                                                                                           Bei der klassischen Kunst findet der Besucher ausgewählte Mas-           ner Miniatur-Harfe mit aufwändiger Email-Lupenmalerei. Dieses
                                                                                           terpieces – Exponate höchster Handwerkskunst von der Gotik und           museale Stück, gefertigt vom bekannten Uhrmachermeister Josef
                                                                                           dem Barock bis hin zum Art Déco – sowie Gemälde von Rudolf               Pichler, ist das beste Beispiel für die hohe Handwerkskunst des
                                                                                           von Alt, Albert Birkle, Eugen von Blaas, Tina Blau, Carl Moll, Marie     Wiener Biedermeier.
                                                                                           Egner, Albin Egger-Lienz, Alfons Walde u.a. Alte Landkarten und
                                                                                           Stadtansichten erlauben uns spannende Einblicke in frühere Zei-          Seit 2006 widmet sich die Edmund-Adler-Galerie in Mannersdorf
                                                                                           ten und bringen uns die Landes- und Stadtentwicklung nahe. Sie           als museale Sammlung dem Leben und Werk dieses Künstlers. Der
                                                                                           sind gleichermaßen historische Quelle wie Sammlergegenstand –            Maler Edmund Adler studierte von 1896 bis 1903 unter Prof. Chris-
                                                                                           von geschichtlicher Bedeutung wie von ideellem Wert. Solche für          tian Griepenkerl an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
                                                                                           die Nachwelt wichtige historische Belegexemplare aus Österreich          Im Abschlussjahr 1903 erhielt er von der Akademie den Rompreis,
                                                                                           und speziell von Wien, in verschiedenen Drucktechniken, wie Kup-         welcher mit einem Jahr Aufenthalt in Rom verbunden war. Seine
                                                                                           ferstich, Stahlstich, Lithografie usw., sind der Schwerpunkt von         wohl künstlerisch erfolgreichste Zeit umfasste die 1940er- und
                                                                                           St. Georgs Antiquariat.                                                  1950er-Jahre. Der Maler fokussierte sich dabei stark auf Porträts

                                                                                                                                                                                                                                                             Miniaturuhr in Form einer Harfe
                                                                                                                    Empire Kaffeemaschine
                                                    Paar Kandelaber                                                                                                                                                                                        Meister Josef Pichler, Wien um 1825
                                                                                                     Meister: Tobias Schmidt (Aufnahme ins Gremium 1811)
                                   Frankreich um 1790, Bronze vergoldet und brüniert                                                                                                                                                                Spindelwerk Schweiz, signiert Pierre Morel, Geneve
                                                                                                                   Alt Wien 1815, Silber 13 Lot
                                              Falconet zugeschr., H: 89 cm                                                                                                             Miniaturuhr in Form einer Harfe                       Gehäuse Bronze feuervergoldet mit feinster Emailmalerei, H: 16,5cm
                                                                                                     Foto: © Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch
                                             Foto: © Antiqutäten B. Brune                                                                                                           Unterseite der rechts abgebildeten Uhr                              Foto: © Kunstwelt Mag. Rochus V. Probst

                      18 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                              WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 19
FINE ART & ANTIQUES

                      Restaurierungsprojekt von Textilkunst aus Peru                                                                                                                                                                             Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch
                      … sie sind so fein gewebt! Warum?                                                                                                                          Edelsteine funkeln
                      Was erzählen uns die Webereien früherer Hochkulturen                                                                                                       Silber glänzt
                      aus Peru von vor 2.500 bis 500 Jahren? Es sind keine
                      einzelnen Werke, sondern sie stammen von einer arbeits-
                      teiligen Kultur – die sich kaum in wenigen Jahren entwi-
                      ckeln konnte, sondern eine lange Vorgeschichte aufweist,
                      die wir „noch“ nicht kennen. Organisiertes Handwerk be-
                      darf großer Zeiträume. Die Gewebe sind so differenziert
                      erdacht, gestaltet und für besondere Menschen aufwän-
                      digst ausgeführt worden. Nur eine starke Philosophie des
                                                                                                                                                                                                                  Diamant-Armband
                      damaligen Weltbildes kann diese Energien rechtfertigen.                                                                                                           14 K Gelbgold mit Platin-Auflage, zwei Diamanten im Altschliff ca. 1,40 ct
                      Sich den Göttern zu präsentieren, ihre Gunst oder Kraft zu                                                                                                            sowie 33 Diamanten im Sechzehnkantschliff ca. 0,45 ct, um 1880
                      erwirken war das fordernde Credo. Diese imaginierte Welt
                      drückt sich durch Abbildungen von u.a. Schlangenköpfen,
                      Stabträgern und abstrahierten Formen aus. Mit höchster                                                                                                     Kunstvoll gearbeitete Silbergegenstände namhafter Manufaktu-                        Eine weitere Domäne der renommierten Wiener Innenstadthänd-
                      Qualität und Aufwand wird diesem Gedankengebäude                                                                                                           ren zeugen von edlem Material und hoher Handwerkskunst. Das                         lerin Sonja Reisch ist exquisiter Schmuck vom Biedermeier bis zum
                      gehuldigt.                                                                                                                                                 führende Fachgeschäft und die erste Adresse für solch prachtvol-                    Art Déco. Schmuckliebhaber werden von den hier angebotenen
                      Mehr davon ist als Restaurierungsprojekt in einer vom                                                                                                      le Silberexponate ist Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch.                    kostbaren Ringen und Armbändern, außergewöhnlichen Broschen
                      Textilatelier Beate von Harten präsentierten Sammlung                                                                                                      Das Repertoire ist sehr vielseitig und umfasst Wiener Silber aus                    und Anhängern, extravaganten Colliers sowie ausgefallenen Garni-
                      dieser kostbaren Artefakte zu sehen.                                                                                                                       der Zeit von 1780 bis 1900, Sammlerstücke sowie Tafelsilber.                        turen mit Ohrgehängen begeistert sein.

                      Zur Ausstellung spricht Beate von Harten
                      Samstag, den 26. März, um 16 Uhr                                         Sehr seltenes Toten–Tuch                                Lliclla
                                                                                            127 x 57 cm, frühe Nasca Zeit              (handgewebtes Schultertuch) aus Peru
                                                                                              ca. 200 bis 300 nach Chr.             57 (80) x 37 cm, auslaufende Nasca-Periode
                                                                                                                                           300 vor Chr. bis 100 nach Chr.

                      St. Georgs Antiquariat                                                     Galerie Lehner

                                                                                                                                                                                                      Biedermeier Brosche
                                                                                                                                                                                     aus 14 K Mittelgold mit Diamantrauten ca. 1,5 bis 1,9 ct,                                                              Art Déco Girandolen
                                                                                                                                                                                           eingefasst mit schwarzem Email, um 1860                                                                      Wien, ab 1922, Silber 800 fein

                                                                                                                                                                                 Neben aufwändig ausgeführten Zuckerdosen, Poka-
                                                                                                                                                                                 len, Kerzenleuchtern und Kannen ist besonders Silber-
                                                                                                                                                                                 besteck des 19. Jahrhunderts, wie Besteckkisten für 12
                                                                                                                                                                                 bis 24 Personen, auf internationalen Hochzeitslisten
                                              Gesamtansicht von Gmunden                                                                                                          sehr stark nachgefragt. Hohe Preise erzielen heute bei                                                             Kunsthandel und Antiquitäten
                                                                                                                    Vilma Eckl, 1892–1982 | Bauernmädchen
                                Kolorierte Lithografie, 34 x 44 cm, Blattgröße 43 x 55 cm                                                                                                                                                                                                           Sonja Reisch
                                              Druckerei Gerhard, Mitte 19. Jh.
                                                                                                                       Öl auf Leinwand, 66,5 x 81 cm, 1922                       Auktionen auch die gesuchten Objekte des bekannten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Sonja Reisch
                                                                                                 Galerie Lehner                                                                  Silberschmiedes J. C. Klinkosch. Zu den Kunden des                                                                 Stallburggasse 4 und Bräunerstr. 10
                      St. Georgs Antiquariat                                                     Dr. Frederik Lehner                                                             Unternehmens zählten nicht nur das gehobene Bürger-                                                                A 1010 Wien
                      Georg Schimka                                                              Getreidemarkt 1, A 1060 Wien                                                    tum und Adelige, sondern ab 1855 auch der kaiserliche                                                              T: +43 (0)1 535 52 15 • T: +43 (0)1 533 05 12
                      Preinsbacherstr. 56, A 3300 Amstetten                                      T: +43 (0)1 585 46 23 23                                                        Hof, der ihm auf Grund seiner Verdienste und der hohen                                                             M: +43 (0)664 30 82 380
                      M: +43 (0)664 300 05 99                                                    M: +43 (0)699 106 92 890                                                                                                                                        Altwiener Schokoladenkanne         sonja@reisch.cc
                                                                                                                                                                                 Qualität der Produkte den Titel „k.u.k. Hof- und Kam-
                      schimkageorg@gmail.com • www.st-georgs-antiquariat.at                      wien@galerielehner.at • www.galerielehner.at                                                                                                                            mit Brenner                www.antiquitaeten-reisch.com
                      Stand: 16                                                                  Stand: 13                                                                       merlieferant“ verlieh.                                                           Alt Wien, 1831, Silber 13 Lot     Stand: 20

                      20 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                                       WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 21
FINE ART & ANTIQUES

                      Antiquitäten Kral
                                                                                                       Kontrastprogramm
                                                                                                             Vielfältiges Kunsterlebnis

                                                                                                 Ein breit gefächertes Sortiment an hochwertigen Exponaten
                                                                                                 findet der Messebesucher am Stand von Antiquitäten Kral. Zum
                                                                                                 umfangreichen Repertoire zählen Mobiliar, Uhren und Klein-
                                                                                                 kunst. Bei den Gemälden, die zeitlich vom 19. Jahrhundert bis
                                                                                                 zur Gegenwart reichen, ist die Auswahl besonders groß.

                                                                                                 Ein echtes Highlight ist ein Ölgemälde von Tina Blau, die zu den
                                                                                                 bedeutendsten österreichischen Malerinnen des 19. Jahrhun-
                                                                                                 derts zählt und stilmäßig dem österreichischen Stimmungs-
                                                                                                 impressionismus zuzuordnen ist. Bei diesem Werk, das 1883
                                                                                                 entstand, als sich Tina Blau verehelichte und mit ihrem Gatten                     Alfred Poell, 1867–1929 | Waldhütte im Winter       Hugo Hodiener, 1886–1945 | Hochgebirgslandschaft
                                                                                                                                                                                          Öl auf Karton, 52 x 65 cm, signiert                      Öl auf Karton, 63 x 75 cm
                                                                                                 nach München zog, hat die Künstlerin eine Allee in der Nähe
                                                                                                 von Landsberg am Lech, einer gut erhaltenen, mittelalterlichen
                                                                                                 Stadt im Südwesten von Bayern, malerisch verewigt. Bildtitel
                                                                                                 und Datierung dieses Gemäldes finden sich gemäß den eigen-
                                                                                                 händigen Angaben in der Fotosammlung, welche Tina Blau am
                                                                                                 Ende ihres Lebens anlegte.

                                                                                                                                                                                                                                         Josef Hoffmann, 1870–1956 | Silberne Deckeldose
                                                                                                                                                                                                                                                L: 20 cm, H: 8 cm, Wiener Werkstätte
                                                                                                                                                                                                                                        (Literatur vgl. Wiener Werkstätte - Archiv, MAK Wien)
                                                                                                                                                                              Norbertine von Bresslern Roth, 1891-1978 | Sonnenblumen
                                                                                                                                                                                        Mischtechnik auf Papier, 40 x 100 cm

                                                                                                                                                                    Antiquitäten Kral
                                                                                                                                                                    Markus Kral
                                                                                                                                                                    Margaritenstraße 1, A 4063 Hörsching
                                                  Wiener Dachluhr                                                                                                   M: +43 (0)664 241 89 49
                         Mahagoni mit Ahorn eingelegt, H: 88 cm, Uhrmacher Ignaz Marenzeller                                                                        office@antiquitaeten-kral.at • www.antiquitaeten-kral.at
                                        Gangdauer 1 Woche, Wien um 1830
                                                                                                                                                                    Stand: 18

                                        Tina Blau, 1845–1916 | Landsberg am Lech                       Alfred Zoff, 1852–1927 | Flussansicht mit blühenden Bäumen                   Edmund Adler, 1876–1965 | Der Frosch im Glas        Carl Reichert, 1836–1918 | Junges Mädchen mit Hund
                          Öl auf Holz, 33 x 24 cm, signiert, Belvedere-Nr. Ex 19715, WV GE 432                      Öl auf Leinwand, 64 x 40 cm, signiert                               Öl auf Leinwand, 58 x 70 cm, signiert            Öl auf Holz, 17 x 14 cm, signiert und datiert (18)86

                      22 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                   WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 23
FINE ART & ANTIQUES

                      Kunsthandel Widder
                         Sonderausstellung Marianne Fieglhuber-Gutscher
                                                                                            und Werke der Klassischen Moderne

                                                                                                                                                                             Alfred Kubin, 1877–1959 | Sonnenuntergang
                                                                                                                                                                             Tusche und Aquarell auf Papier, 33,5 x 30 cm
                                                                                                                                                                                            signiert A Kubin                                            Anton Lehmden, 1929–2018 | Vogelflug
                                                                                                                                                                                                                                    Mischtechnik auf Papier, 35,5 x 47,5 cm, signiert Anton Lehmden und datiert 2001

                                                                                                                                                                                                                                         Ferner zeigt der Kunsthandel Widder Arbeiten aus sei-
                                                                                                                                                                                                                                         nem aktuellen Programm mit Schwerpunkt Klassische
                             M. Fieglhuber-Gutscher | Schlafende Frau Öl auf Leinwand, 74 x 100 cm                          M. Fieglhuber-Gutscher | Drei Frauen am Balkon                                                               Moderne. Das komplette Messeangebot finden Sie unter:
                                                                                                                                      Öl auf Leinwand, 115 x 101 cm
                                                                                                                                                                                                                                         www.kunsthandelwidder.com.
                                                               Mit einer Sonderausstellung und einer Monografie wird die Malerin Marianne Fieglhuber-Gutscher
                                                               (Wien 1886 - 1978 Graz) gewürdigt. In einer männlich dominierten Gesellschaft und Kunstszene                                                                              Kunsthandel Widder
                                                               machte sie sich mit ihren farbexpressionistisch geprägten Werken zwischen den Kriegen einen Na-                                                                           Mag. Roland Widder
                                                               men. Nach 1945 schuf sie ein beeindruckendes Spätwerk. Der Kunsthandel Widder freut sich, zu                                                                              Johannesgasse 9 – 13, A 1010 Wien
                                                               Marianne Fieglhuber-Gutschers Wiederentdeckung und Neubewertung beizutragen und sie einer                                                                                 T: +43 (0)1 512 45 69 • M: +43 (0)676 629 81 21
                                                                                                                                                                                                                                         office@kunsthandelwidder.com
                                                               breiteren Öffentlichkeit näherzubringen. Weitere Informationen zur Künstlerin finden Sie im Internet                                                                      www.kunsthandelwidder.com
                                                               unter www.fieglhuber-gutscher.com oder im Podcast auf www.widderhoeren.com.                                                                                               Stand: 10 + 11

                      M. Fieglhuber-Gutscher | Am Fenster
                         Öl auf Leinwand, 65 x 54,5 cm                                                                                                                          Max Oppenheimer, 1885–1954 | Rosé-Quartett
                               signiert Fieglhuber                                                                                                                            Farblithografie, 67 x 66 cm, im Stein signiert MOPP

                        M. Fieglhuber-Gutscher | Zwei Kinder                                           M. Fieglhuber-Gutscher | Allee mit Bauernhof                                 Albert Birkle, 1900–1986 | Rauhe Alb                            Rudolf Pointner, 1907–1991 | Austreibung der Hobagoaß
                           Öl auf Leinwand, 78,5 x 62,3 cm                                           Öl auf Leinwand, 49 x 61,5 cm, signiert Fieglhuber                            Öl auf Karton, 57 x 68,5 cm, signiert Birkle                Öl auf Leinwand, 1932, 80 x 90 cm, signiert Pointner und datiert 32

                      24 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                        WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 25
FINE ART & ANTIQUES

                      Kössl Kunst & Teppich                                                                                                                            Ein um 1800 entstandener und noch gut erhaltener Mudjur
                                                                                                                                                                       Gebetsteppich mit zwei Gebetsnischen, ein klassischer Schildka-

                                                                                           Klassische Antiquitäten                                                     sak, kaukasische Läufer und kleinformatige Gebetkasaks, antike
                                                                                                                                                                       Kelims sowie eine umfangreiche Auswahl an antiken Sattelta-
                                                                                                                                                                       schen werden Teppichliebhaber erfreuen. Antike persische Sei-
                                                                                                      Sammlerstücke für Liebhaber                                      denteppiche und eine umfangreiche Auswahl an turkmenischen
                                                                                                                                                                       Hauptteppichen, Engsis und Tschowals werden in erstklassigem
                                                                                                                                                                       Erhaltungszustand angeboten.
                                                                                  Spannend und sehr interessant gestaltet sich wieder das Programm von Kössl
                                                                                  Kunst & Teppich. Seit Jahrzehnten ist KR Peter Kössl bekannt für die hohe Qualität   Bei den Gemälden sind eine Landschaft mit steirischem Hammer-
                                                                                  seiner Exponate, für Museales wie auch außergewöhnliche Raritäten.                   werk von Franz Russ sowie klassische Altmeistergrafiken von
                                                                                                                                                                       Albrecht Dürer und Rembrandt zu nennen. Der engagierte
                                                                                  Herausragende gotische Neuerwerbungen werden Skulpturensammler begeistern,           Kunstexperte KR Peter Kössl bringt auch eine Sonderschau mit
                                                                                  wie eine nur 78 cm hohe Mondsichelmadonna, ein Hl. Nikolaus und ein Hl. Petrus       Gemälden und Grafiken des Wiener Malers Alfred Kornberger.
                                                                                  aus einer schwäbischen Meisterwerkstatt um 1500, ein Hl. Martin aus dem Kreis des    Wie bei kaum einem anderen seiner Zeitgenossen ist das reife
                                                                                  Ulmer Meistes Erhart sowie ein kleinformatiges Engelspaar um 1480. Ein besonderes    Werk dieses Künstlers vom Motiv des Frauenkörpers dominiert.
                                                                                  Highlight, ein museales Terrakotta Relief des Johann Peter d. Ä. Schwanthaler mit    Die geradezu obsessive Beschäftigung mit dieser Thematik er-
                                                                                  der Darstellung der Beweinung Mariens (ein Pendant befindet sich im Stiftsmuseum     innert an den großen österreichischen Maler und Grafiker Egon
                                                                                  von St. Florian bei Linz), sowie kürzlich erworbene Schwanthaler Tierhatzgruppen     Schiele. Ähnlich wie dieser variiert auch Kornberger den weibli-
                                                                                  und Kruzifixe runden die Offerte an Barockskulpturen ab.                             chen Akt aus dem männlichen Blickwinkel.
                                                                                  Geboten wird auch prachtvolles Mobiliar aus der Barockzeit, wie eine meisterlich
                                                                                  gearbeitete, nur 105 cm breite Kommode, ein Wiener Maria Theresien Tabernakel        Kössl Kunst & Teppich
                                                                                  und eine seltene Standuhr. Ein musealer Empire Damensekretär wird ebenfalls          KR Prof.hc. Peter Kössl
                                                                                                                                                                       Schönbrunner Straße 271, A 1120 Wien
                                                                                  begeistern. Das Angebot an Wiener Biedermeiermöbeln umfasst einen Bücher-
                                                                                                                                                                       M: +43 (0)664 357 50 36                                                    Hl. Nikolaus                               Hl. Petrus
                                                                                  schrank, Vitrinen sowie Kleinmobiliar. Besonders selten ist ein auf 240 cm aus-      koessl@antik-koessl.at • www.antik-koessl.at                       Schwäbischer Meister um 1500              Schwäbischer Meister um 1500
                                                                                  ziehbarer Biedermeiertisch in Blütenesche mit 12 gleichen Stühlen.                   Stand: 25 + 26                                                              H: 88 cm                                  H: 85 cm

                                    Mondsichel Madonna
                            Schwäbischer Meister um 1500, H: 78 cm

                                       Kleinformatige Barockkommode                                                       Wiener Empiresekretär                                                    Mudjur Gebetsteppich                                           Sewan- oder Schildkasak
                                 München um 1760, H: 80 cm, B: 105 cm, T: 65 cm                                    Mahagoni, H: 136 cm, B: 94 cm, T: 69 cm                                         um 1800, 146 x 120 cm                                     letztes Viertel 19. Jh., 230 x 160 cm

                      26 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 27
FINE ART & ANTIQUES

                      Kunsthandel Freller
                                                                                                        Zeitlose Faszination
                                                                                                   Nationale und internationale Kunst
                      Erstklassige Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts sind die Domäne
                      von Kunsthandel Freller. Zu diesem qualitätsvollen Programm zäh-
                      len traditionell Arbeiten international renommierter Maler aus Tirol.

                      Die sanft gestimmten Kitzbüheler Alpen waren Landschaft und Le-
                      bensraum, die dem künstlerischen Schaffen von Alfons Walde die
                                                                                                                                                                                                                                                                    Alfons Walde, 1891–1958 | Tiroler Bauernhof
                      entscheidenden Impulse gaben – motivisch wie formal. Seine An-
                                                                                                                                                                                                                                                                              Öl auf Platte, 29 x 46,3 cm
                      sicht „Einsame Hausung“ bezieht ihre Qualität aus der markanten                                                                                                                                                                   rückseitig Atelieretikett mit Betitelung und Nachlassstempel, 1920
                      Licht- und Schattensituation von Gebirge und Schnee, bei dem
                      „Tiroler Bauernhof“ gibt er die sommerliche Stimmung im Hoch-                                                                                                     Josef Stoitzner, 1884–1951 | Schneeschmelze
                      gebirge aufs Trefflichste wieder. Neben Alfons Walde zählt heu-                                                                                                  Öl auf Leinwand, 55 x 69 cm, signiert, um 1920
                      te auch Albin Egger-Lienz zu den bedeutendsten Künstlern Tirols.
                      Dieser beschäftigte sich thematisch mit existentiellen Situationen,
                      mit Leid, Tod, Werden und Vergehen, wobei sich eines seiner ele-                                                                                    malerisch perfekt umsetzte – diesen Aussichtspunkt im Gebiet
                      mentaren Motive, die Brisanz des Alterns, in der „Studie zum Greis“                                                                                 des Gebirgszugs der Amargosa Range im Death-Valley-National-
                      um 1918/1919 wiederfindet. Obwohl er sich vor allem als Architekt                                                                                   park, der für seine bizarren Erosionslandschaften um den ehema-
                      einen Namen machte, gilt Wilhelm Nicolaus Prachensky als einer                                                                                      ligen Lake Manly bekannt ist.
                      der wichtigsten Vertreter der Tiroler Moderne, die sich an der Neuen
                      Sachlichkeit orientierte. Im Jahr 1925 gründete er mit gleichgesinn-
                      ten Malern die Tiroler Künstlervereinigung „Die Waage" und enga-
                      gierte sich 1926 wesentlich an einer berühmt gewordenen Ausstel-
                      lungstournee der Tiroler Moderne durch mitteleuropäische Städte.

                                                                                                                  Albin Egger-Lienz, 1868–1926 | Studie zum Greis
                                                                                                             Öl auf Pappe, 35 x 28,5 cm, signiert, um 1918/1919, WV 420

                                                                                                       Von Herbert Gurschner, der ebenfalls in Innsbruck geboren
                                                                                                       wurde und von 1918 bis 1920 gemeinsam mit Wilhelm Nicolaus
                                                                                                       Prachensky an der Münchner Kunstakademie studierte, zeigt
                                                                                                       der Kunstexperte Walter Freller zwei Teile des Triptychons
                                                                                                       „Mutter Erde“ – Aussaat und Ernte. Diese multiszenische Dar-
                                                                                                       stellung der Feldarbeit beeindruckt mit ihren kantigen Formen
                                                                                                       und kräftigen Farbtönen.

                                                                                                       Josef Stoitzners Verbundenheit zur Natur berührt uns nach
                                                                                                       wie vor, denn sein Malstil schafft einen unverwechselba-
                                                                                                       ren und konsequenten ästhetischen Blick auf die Natur, die
                                                                                                       Stoitzner ohne menschliche Eingriffe zeigt. Gemälde wie die
                                                                                                       „Schneeschmelze“ waren schon zu Lebzeiten des Künstlers
                                                                                                       hochgeschätzt und damals wie heute gesuchte Sammlerstü-                                                                                                      Wilhelm Nicolaus Prachensky, 1898–1956

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alle Fotos: © Kunsthandel Freller
                                                                                                       cke. Einem ganz anderen Thema widmete sich der ebenfalls                                                                                               Bunter Blumenstrauß in Vase mit Forsythienzweigen
                                                                                                       aus einer bekannten österreichischen Malerfamilie stammen-                                                                                           Aquarell auf Papier, 86 x 61,2 cm, signiert und datiert 1945
                                                                                                       de Eugen von Blaas. Er schuf vor allem halbfigurige Porträts
                                                                                                       von schönen, italienischen Frauen (Abb. siehe S. 2), bei denen
                                                                                                       er wie kaum ein anderer Künstler die Natürlichkeit und Anmut                                                                               Kunsthandel Freller
                                                                                                       der Porträtierten einzufangen wusste.                                                                                                      Walter Freller
                                                Herbert Gurschner, 1901–1975                                                                                                                                                                      Kellergasse 10, A 4020 Linz
                               Mutter Erde Aussaat                       Mutter Erde Ernte                                                                                                                                                        T: +43 (0)732 60 00 27 • M: +43 (0)664 132 53 36
                           Öl auf Leinwand, 175 x 77 cm             Öl auf Leinwand, 175 x 82 cm       Als ein Vertreter der zeitgenössischen Kunst auf diesem Stand                    Alfons Walde, 1891–1958 | Einsame Hausung                 office@kunsthandel-freller.at • www.kunsthandel-freller.at
                             signiert und datiert 1940                signiert und datiert 1940        ist Helmut Ditsch zu nennen, der 1995 den Zabriskie Point                 Öl auf Karton, 60 x 42 cm, signiert, rückseitig Atelieretikett   Stand: 12

                      28 – WIKAM frühjahr Magazin 2022                                                                                                                                                                                                                                           WIKAM frühjahr Magazin 2022 – 29
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