FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten

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FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
D A S M A G A Z I N D E R F H S T. P Ö LT E N

                              Ausgabe 12 · Juni 2020

                 FUTURE WORK SKILLS
            Welche Fähigkeiten sollen Hochschulen heute vermitteln,
                  weil wir sie morgen brauchen? Ein Dossier
               über die gefragtesten Kompetenzen der Zukunft.
Lunch in der Online-Mensa · Computer-Power für den Impfstoff · Zu Gast in Südafrika
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
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I nha lt

                                         AKTUELL        4
                       spusu-Akademie, Coronahilfe,
                           Arbeitgeber*innenranking,
                         Campus-Podcast und mehr

             GEMEINSAM DURCH DIE KRISE                  6
                  Wie die Umstellung auf Fernbetrieb
                                                                  Dossier
                            während Corona gelang
                                                                  FUTURE WORK SKILLS
              LUNCH IN DER ONLINE-MENSA                 7
                  Peers4You mit virtuellen Beratungs­
                          formaten während Corona            14    WAS HÄNSCHEN NICHT
                                                                   WISSEN KONNTE
                       FORSCHUNG & PRAXIS               8          Über die Anforderungen der Arbeitswelt
              #CoronaAlltag – sozialwissenschaftliche              von morgen
               Feldforschung in Zeiten der Pandemie
                                                             19    WÖRTLICH GENOMMEN
                 COMPUTER-SUPER-POWER                   9          Welche Eigenschaften suchen Sie
                     FÜR DEN IMPFSTOFF                             bei Mitarbeiter*innen?
                    Die FH St. Pölten unterstützt das
                              Projekt Folding@home           20    WISSEN, WAS MORGEN ZÄHLT
                                                                   Projektbeispiele aus den aktuellen Curricula
                                  IN DER PRAXIS         10
                  Von der Dolmetscherin zur Technik-         22    VORBEREITEN – ABER WORAUF?
                          Expertin: Anna Schürmann                 Josef Weißenböck und Ulf-Daniel Ehlers
                                                                   im Doppelinterview
                                   HELLE KÖPFE          12
                          Ausgezeichnete Leistungen          23    IHRE MEINUNG
                                an der FH St. Pölten               Wie beschäftigt Sie das Thema „Future
                                                                   Work Skills“? Eine Dozentin, ein Student
                                                                   und ein Lektor geben Auskunft.

                                                             25    BLICK VON AUSSEN
                                   ZU GAST IN ...       26         Michael Köttritsch über den zeitlosen
                  … Südafrika. FH-Absolventin Anna                 Wert von Herzensbildung, Allgemein­bildung
                 Voraberger studierte ein Jahr an der              und Begeisterung
                             Stellenbosch University.

                                  BLITZLICHTER          28
                Blockchain-Summit, Corona Kitchen
               und jede Menge virtuelle Konferenzen.
                                                                  Impressum
                                                                  Herausgeberin: Fachhochschule St. Pölten GmbH, Matthias
                                                                  ­Corvinus-Straße 15, 3100 St. Pölten · Chefredaktion: Mag. Daniela
                   ST. PÖLTEN UND DIE WELT              30         Kaser, MAS · Redaktion: Mag. Mark Hammer, Jakob Leissing, MA ·
           Die thailändische Gast-Forscherin Udsanee               Fotos und Illustrationen: Shutterstock/vasabii/Egger & Lerch (S. 1,
                                                                   13 –16, 18, 20, 21, 24, 25), Martin Lifka Photography (S. 3, 4, 7, 9),
             Pakdeetrakulwong bringt Blockchain und                Peter Rauchecker (S. 3, 6), privat (S. 4), NLK Pfeiffer (S. 5), Notruf NÖ
                                  Bio-Eier zusammen.               (S. 5), Fotoatelier Hermann Fuchsluger (S. 8, 12), Soza Jan (S. 10),
                                                                   FH St. Pölten (S. 12, 16, 22, 23), Josef Bollwein/www.flashface.com
                                                                   (S. 12), Rafael Fesel (S. 12), wavemakerglobal (S. 12), Deloitte feel­
                                                                   image (S. 19), ÖBB/Andreas Jakwerth (S. 19), Rainer Friedl (S. 19),
                   AUCH DA STECKT FH DRIN               31         Susanne Krum (S. 22), kronehit (S. 23), Clemens Fabry (S. 25),
                                                                  Getty Images (S. 26), Anna Voraberger (S. 26, 27), Stellenbosch
                                                                  University (S. 27), FH St. Pölten/Carola Berger (S. 28), Michaela
                                                                  Moser (S. 28), Stefanie Prauchner (S. 29), FH St. Pölten/Mario Ingerle
                                                                  (S. 29), Suksawat Saelim (S. 30), FH St. Pölten/Florian Kibler (S. 31) ·
                                                                  Grafik und Produktion: Egger & Lerch Ges.m.b.H., 1030 Wien ·
                                                                  Druck: Gugler GmbH, 3390 Melk/Donau
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
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              Edi to r i a l

              FUTURE WORK SKILLS – DIE ZUKUNFT
              IST SCHON GEGENWART
              Vieles, was vor ein paar Monaten noch wie Zukunftsmusik klang, ist plötzlich
              Realität: Kaum jemand hätte es wohl für möglich gehalten, dass mit Ende März
              der gesamte Unterricht der FH St. Pölten auf Fernlehre umgestellt werden
              könnte. Es war eine unglaubliche Herausforderung für alle Beteiligten – die wir
              mit vereinten Kräften hervorragend gemeistert haben.

              Schon vor der Krise war klar, dass die digitalisierte Arbeitswelt ganz neue,
              eigene Ansprüche an die Hochschullehre stellt. Schließlich sollen die Lehrinhalte
              auch auf die Anforderungen der Berufswelt reagieren. Darum adaptieren wir an
              der FH St. Pölten laufend unser Studienangebot und unsere Lehrmethoden und
              kooperieren dabei gerne auch mit externen Partner*innen. So bieten wir u  ­ nseren
              Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung mit besten Karrierechancen.

              Lesen Sie in der neuen Ausgabe von „future“, wie solche Future Work Skills am
              besten vermittelt werden und worauf es – wie wir glauben – jetzt und in Zukunft
              ankommen wird.

              Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Magazin und wünschen eine
              spannende Lektüre!

              Dipl.-Ing. Gernot Kohl, MSc
              FH-Prof. Dipl.-Ing. Hannes Raffaseder
              FH-Prof. Dipl.-Ing. Johann Haag

· Juni 2020
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
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a k t ue ll

                                                               Gutes Image
                                                               FHK-Studie. Die österreichische
                                                               Fachhochschul-Konferenz (FHK) ließ
                                                               unter Führungskräften das Image
                                                               von Fachhochschulen erheben. Wie
                                                               schon bei einer vorangegangenen
                                                               Querschnittsbefragung der Bevölke-
                                                               rung schnitten die Fachhochschulen
                                                               auch hier sehr gut ab: Gut 3 ­Viertel
                                                               (76 Prozent) der befragten öster­
                                                               reichischen Führungskräfte haben
                                                               einen (sehr) guten Eindruck von
                                                               Fachhochschulen. Mit Zustimmungs­
                                                               raten von 80 Prozent und darüber
                                                               loben die Führungskräfte die guten
              Neue Studien­                                    Berufsaussichten, die Nähe zur
              gangsleiterin                                    ­W irtschaft und den Praxisbezug als
                                                                besondere Stärken von Fachhoch-
              Medien und Wirtschaft. Im Herbst                  schulen.
              2020 startet an der Fachhochschule
              St. Pölten das neue Bachelorstudium
              Management & Digital Business.
              Es bereitet Studierende auf eine
              Management-Karriere in nationalen
              und internationalen Unternehmen                  Podcast gestartet
              mit Fokus auf die digitalen Chancen
              und Herausforderungen der moder-                 Campus Talk – der Wissens­
              nen Wirtschaft vor. Die Wirtschafts­             podcast der FH St. Pölten.
              pädagogin und Bildungsexpertin                   Zukunftsweisende Forschung, inno-
              Doris Kantauer wird den neuen                    vative Lehre und spannende Ein­
              ­Studiengang leiten. Kantauer setzte             blicke ins Hochschulleben: Mit dem
               zuvor bei Microsoft Österreich digi-            neuen Podcast der FH St. Pölten
               tale Transformationsprojekte mit                sind Sie immer bestens informiert.
               Hochschulen, Forschungseinrichtun-              Im zehnminütigen Wissensformat
               gen und Schulen um und leitete seit             lernen Sie unter anderem, wie eine
               2017 den Bildungsbereich des                    Blockchain funktioniert, was es mit
               Unternehmens.                                   Digitaler Ethik auf sich hat und
                                                               warum Data Scientists besonders
                                                               sexy sind. Der Podcast startet
                                                               mit 2 Episoden pro Monat. Live-­
                                                               Diskussionen werden folgen. Abruf-
                                                               bar ist der Campus Talk auf allen
              Neues Online-                                    Podcast-Plattformen und unter:          Beste Arbeitgeberin
              Diskussionsformat                                podcast.fhstp.ac.at
                                                                                                       Arbeitgeber*innenranking.
              Inspiring Chats. Im Frühjahr                                                             Die Zeitschrift „trend“ präsentierte
                                                          vv

                                                                Campus
              ­startete die FH St. Pölten ein neues                                                    in Kooperation mit Statista, kununu
               Diskussionsformat: die „Inspiring                                                       und Xing das Ranking der 300 bes-
               Chats – Ideen für die Zukunft zeigen
               neue Wege aus der Krise“. In dieser
                                                                  Talk                                 ten Arbeitgeber*innen Österreichs
                                                                                                       des Jahres 2020. Die FH St. Pölten
               Serie von Chats können sich Inter-                                                      erreichte insgesamt Platz 10, im
               essierte online über aktuelle Themen                                                    Bereich „Bildung und Forschung“
               austauschen, darunter: die Zukunft                                                      liegt sie auf Platz 1. Grundlage für
               der Arbeit, der Regionen, der                                                           das Ranking ist eine Befragung
               ­Produktion, der Bildung und der                                                        von Mitarbeiter*innen in mehr als
                Mobilität. An den Vorträgen und                                                        1.000 Unternehmen. Die FH St. Pölten
                ­Diskussionen sollen unter anderem                                                     setzt seit Jahren auf ein vielfältiges
                 CEOs von Leitbetrieben, Wissen-                                                       Maßnahmenprogramm, um die
                 schaftler*innen, Entwickler*innen,                                                    Arbeitsbedingungen attraktiv zu
                 Studierende, Start-ups, Erfinder*innen                                                gestalten und laufend zu verbessern,
                 und Künstler*innen teilnehmen.                                                        unter anderem mit Projekten zum
                 https://www.digitalmakershub.at/                                                      Employer Branding und zur betrieb­
                 inspiring-chats/                                                                      lichen Gesundheitsförderung.
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
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                                                            Studierende
                                                            unterstützen
CERN-Technologie                                            Corona-Hotline
für FH-Start-ups
                                                            Hilfe in der Krise. Die telefonische
 Studium und Forschung.                                     Gesundheitsberatung 1450 wird für
­Studierende niederösterreichischer                         die Bundesländer Niederösterreich,
 Fachhochschulen waren im Februar                           Burgenland und Kärnten vom Notruf
 beim Kernforschungszentrum CERN                            Niederösterreich betreut. Um die gute
 zu Gast, darunter auch 7 Studierende                       Qualität bei einer steigenden Anzahl
 aus dem Department Informatik und                          von Anrufen zu halten, stockte Not-
 Security der FH St. Pölten. Im Rah-
 men einer „CERN-BIC Screening
                                                            ruf Niederösterreich das Personal
                                                            vorüber­gehend um 40 Expert*innen       Veranstaltungen
 Week“ e ­ r­arbeiteten die Studierenden                    auf, die aus verschiedenen Fach-
 gemeinsam mit Forscher*innen und                           hochschulen und Universitäten mit       build.well.being –
 ­Mentor*innen Ideen zur wirtschaft­                        pflegerisch-medizinischem Hinter-       „Alexa Challenge for Wellbeing“
  lichen Umsetzung von CERN-Know-                           grund rekrutiert wurden. Auch           Online-Tagung zum digitalen
  how und -Technologien, um sie in                          ­Studierende des Bachelorstudiums       Gesundheitswesen
  weiterer Folge zu Geschäftsmodellen                        Gesundheits- und KrankenpflegePLUS     09. bis 19.06.2020
  zu entwickeln.                                            der FH St. Pöl­ten unterstützen in
                                                            arbeitsintensiven 12-Stunden-­          Creative Media Summerschool
                                                            Schichten die Hotline. Zudem sind       und Industry Meets Makers
                                                            Studierende des S ­ tudiengangs bei     Sommerschule und Hackathon
                                                            „Corona-Drive-In-­Abnahmestellen“       29.06. bis 03.07.2020
                                                            und „mobilen Abstrich-Teams“
                                                            im Einsatz.                             Jugenduni Young Campus
                                                                                                    24. bis 28.08.2020

                                                                                                    Arlt Symposium
                                                                               Auch Studierende
                                                                                                    Fachtagung der Sozialen Arbeit
                                                                               der FH St. Pölten    zum Thema „sozial.digital | Hilfe!
                                                                               geben kompetent      Wir digitalisieren uns“
                                                                               Auskunft bei         16. bis 17.09.2020
                                                                               der Notruf­
                                                                               nummer 1450.         IT-SECX: IT Security Community
                                                                                                    Exchange
                                                                                                    Fachtagung zum Thema „Security
                                                                                                    Risk Economics“
                                                                                                    02.10.2020

                                                                                                    Lange Nacht der Forschung
                                                                                                    09.10.2020

                                                                                                    9. Tag der Lehre zu „Digital
                                                                                                    Learning in Zeiten von Corona“
                                                                                                    22.10.2020

                                                                                                    Weitere Infos auf:
                                                                                                    fhstp.ac.at/events
                                                            Ausbildung
                                                            für IT-Fachkräfte
                                                            spusu-Akademie. Um dem
                                                            ­bestehenden Fachkräftemangel in
                                                             der IT-Branche entgegenzuwirken,
                                                             ­startete der österreichische Mobil-
                                                              funkanbieter spusu ein eigenes
                                                              Nachwuchs-Programm, die spusu-­
                         Auch Landeshauptfrau Johanna         Akademie. spusu kooperiert dabei
                       Mikl-Leitner kam zur Eröffnung der     mit der FH St. Pölten und der
                                        spusu-Akademie.       ­Ferdinand Porsche Fern-FH. Die
                                                               FH St. Pölten steuert unter ande-
                                                               rem einen Programmierlehrgang für
                                                               Java zur spusu-Akademie bei.

      · Juni 2020
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
6
a k t ue ll

                                                                   Gute Zusammenarbeit, auch
                                                                   in der Krise: Hannes Raffaseder,
                                                                   Gernot Kohl und Johann Haag

              GEMEINSAM
              DURCH
              DIE KRISE
              Mit Beginn der Coronakrise musste                    ENGE ABSTIMMUNG MIT DEN STUDIERENDEN
              die FH St. Pölten auf Fernbetrieb                    Und auch von den Studierenden wurde die
                                                                   Umstellung sehr gut angenommen. Hannes
              umstellen. Dass das gelang, liegt vor
                                                                   Raffaseder, Mitglied der Geschäftsführung der
              allem an der guten Zusammenarbeit                    FH St. Pölten, zieht eine erste positive Bilanz:
              zwischen Geschäftsführung,                           „Zentral für den reibungslosen Umstieg von
              Kollegium, Departments und                           Präsenzbetrieb auf Fernlehre war nicht nur
              FH-Services.                                         unser bestens vorbereitetes Krisenmanagement-­
                                                                   Team, sondern auch die enge Zusammenarbeit
              V O N   J A K O B   L E I S S I N G
                                                                   mit der ÖH. Alle Maßnahmen werden eng mit
                                                                   den Studierendenvertreter*innen abgestimmt –
                                                                   so waren die Studierenden immer bestmöglich
              Die FH St. Pölten trägt eine große Verantwor­        informiert.“
              tung für über 3.400 Studierende, 360 haupt­
              berufliche Mitarbeiter*innen und über                 FERNLEHRE UND VIRTUELLE
              840 n
                  ­ ebenberufliche Lehrende. „Die Ereignisse       ­S TUDIENBERATUNG
              rund um die Eindämmung des Coronavirus                Fernlehre, eLearning und virtueller Unterricht
              haben uns als Fachhochschule natürlich vor            wurden über Nacht von Schlagworten zur
              große Herausforderungen gestellt. Gemeinsam           gelebten Praxis: „Wir haben unseren Lehrenden
              mit unserem Krisenmanagement-Team, den                die Infrastruktur sowie den technischen und
              Departments sowie den Service-Abteilungen             didaktischen Support zur Seite gestellt. Ihr
              haben wir die Umstellung vom regulären                kreativer Umgang mit diesen Werkzeugen und
              Lehr- und Arbeitsbetrieb auf einen Fernbetrieb        die Bereitschaft, neue Lehrformate auszu­
              bestens bewerkstelligt. Für den großartigen           probieren, hat mich in den letzten Monaten
              Einsatz aller Beteiligten bedanke ich mich            beeindruckt“, so Johann Haag, Mitglied der
              herzlich“, so Gernot Kohl, Geschäftsführer            Geschäftsführung. Während der Unterricht für
              der FH St. Pölten.                                    die bereits Inskribierten möglichst ohne
                                                                    Unterbrechung weiterlaufen sollte, war es auch
               DIREKTER DRAHT ZU DEN                                wichtig, all jene zu informieren, die sich für
              ­M ITARBEITER*INNEN                                   ein Studium an der FH St. Pölten interessieren.
               Den direkten Draht zu den Mitarbeiter*innen          „Wir haben unseren Tag der offenen Tür kurzer­
               hielt die Geschäftsführung über Newsletter           hand in den virtuellen Raum verlegt. Über
               und sogenannte Town-Hall-Formate aufrecht.           700 Besucher*innen haben an unseren online.
               „In diesen Skype-Konferenzen hatten alle Mit­­       infodays im April teilgenommen“, so Haag.
               arbeiter*innen die Möglichkeit, Fragen an die
               Geschäftsführung zu stellen“, so Kohl. Zudem
               unterstützte die FH St. Pölten aktiv zivilgesell­
               schaftliches Engagement mit Freistellungen für
               Studierende und Mitarbeiter*innen, die sich
               zum freiwilligen Zivil- und Milizdienst meldeten.
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
7

                       GEMEINSAMER LUNCH
                       IN DER ONLINE-MENSA
                       Das studentische Beratungsformat Peers4You setzt
                       während der Coronakrise auf virtuelle Angebote.
                       V O N   J A K O B   L E I S S I N G

                       Auch Studierende kämpfen mit der aktuellen          DIE MENSA IM WOHNZIMMER
                       Situation: Kein fester Tagesablauf, nur selten      Die „Peers Show“ gibt in kleinen Video­bot­
                       kommt man aus den eigenen 4 Wänden, so­ziale        schaften Hilfestellung zu aktuellen Themen
                       Kontakte fallen weg. Die Maßnahmen zur              wie Schlaf- oder Zeitmanagement. Und wer
                       Eindämmung des Coronavirus wirken sich auch         An­sprache sowie einen Fixtermin im Tages­
                       auf das psychische Wohlbefinden aus. Genau          ablauf braucht, ist von Montag bis Freitag um
                       hier setzt das Beratungsangebot Peers4You an.       die Mittagszeit willkommen in der virtuellen
                                                                           Mensa. Dort können sich Studierende während
                       „REDEN STATT SCHWEIGEN“                             des Essens in verschiedenen „Räumen“ über
                       Unter dem Motto „Reden statt schweigen“ bietet      selbst gewählte Themen austauschen, von
                       Peers4You seit dem Frühjahr 2019 ein umfassen­      anderen lernen und so die eigene Isolation durch­
                       des Beratungsangebot von Studierenden für           brechen: „Es geht uns bei diesen Angeboten vor
                       Studierende. Interessierte können via Mail,         allem darum, das Gefühl zu vermitteln, nicht
                       anonymem Kontaktformular oder durch das             alleine zu sein. Der Kontakt zu den Studienkol­
                       direkte Ansprechen eines Peers, also eines          leg*innen soll aufrechtbleiben“, betont Zeilinger.
                       „Paten-Studierenden“, ein Beratungsgespräch         Damit dabei das ganz reale leibliche Wohl nicht
                       vereinbaren. „Abgesehen vom direkten Kontakt        zu kurz kommt, stellen Peers gemeinsam mit
Vielen Studierenden    können wir alle Hilfestellungen auch virtuell       Studierenden und Dozent*innen aus dem
fehlt der Smalltalk    weiter anbieten. Zusätzlich haben wir für die       Studiengang Diätologie auch einfache und
zwischen den
                       Zeit des Social Distancing weitere virtuelle        gesunde Kochrezepte zur Verfügung.
Vorlesungen. Online-
Formate wie die        Formate auf die Beine gestellt“, erklärt die stu­
virtuelle Mensa        dentische Projektleiterin Jacqueline Zeilinger.      VORREITERROLLE IM
schaffen Abhilfe.                                                          ­FACHHOCHSCHULBEREICH
                                                                            Bei all diesen Aktionen kann die FH St. Pölten
                                                                            auf ein gut funktionierendes Netzwerk an bereits
                                                                            ausgebildeten Peers zurückgreifen – und nimmt
                                                                            somit eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Kein
                                                                            Wunder übrigens, dass sich Peers4You gerade in
                                                                            Krisenzeiten bewährt, denn: „Das System kommt
                                                                            ursprünglich aus dem Bereich der Blaulicht­
                                                                            organisationen, die Einsatzkräften ein nieder­
                                                                            schwelliges Beratungskonzept mit geschulten
                                                                            Kolleg*innen anbieten wollten“, erklärt Martin
                                                                            Hochreiter, Fachverantwortlicher im Bereich
                                                                            IT & Infrastruktur an der FH St. Pölten. Gemein­
                                                                            sam mit Elisabeth Weber-Schigutt (Dozentin am
                                                                            Department Soziales) und Sabine Fichtinger
                                                                            (Dozentin am Department Medien und Wirt­
                                                                            schaft) hat er Peers4You 2018 ins Leben gerufen.

                                                                           peers4you.fhstp.ac.at

      · Juni 2020
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
8
F o r sc hung & Pr a x is

                                    #CORONA-ALLTAG –
                                    SOZIALWISSENSCHAFTLICHE
                                    FELDFORSCHUNG IN ZEITEN
                                    DER PANDEMIE
                                    V O N   A S T R I D    E B N E R - Z A R L                                den Handel, der dort stattfindet; die Frankfurter
                                                                                                              Buchmesse besuchten wir im Projekt „Inside
                                                                                                              Trading Cultures“ gemeinsam mit 12 Citizen
                                                                                                              Scientists ein zweites Mal. Wir haben das
                                                                                                              Glück, dass diese Projekte schon abgeschlossen
                                                          Auch die Sozialwissenschaften müssen in Zeiten      sind oder die zentralsten Arbeitspakete vor der
                                                          von Corona Flexibilität beweisen: Denn die Krise    Coronakrise abgewickelt wurden. Andernfalls
                                                          wirkt sich auf die verfügbaren methodischen         stünden wir in solchen Projekten schnell vor
                                                          Möglichkeiten aus – und damit auf die ­Bandbreite   dem Nichts.
                                                          von Problemstellungen, die bearbeitet werden
                                                          können. Methoden wie Online-Surveys oder            SCHWIERIG: FORSCHUNG OHNE
                                                          Inhaltsanalysen können zwar auch im Home­           SOZIALES LEBEN
                                                          office umgesetzt werden. Wo Feldforschung           Der Ausnahmezustand wird vermutlich
                               Mag. (FH) Mag.             nötig ist, stehen die Sozialwissenschaften          andauern, bis ein wirksames Medikament oder
                            Dr. Astrid Ebner-Zarl         jedoch vor großen Herausforderungen. Nicht          ein Impfstoff gefunden wird. Für eine Wissen­
                             forscht am Institut          alles lässt sich in digitale Räume verlagern,       schaft, deren zentraler Gegenstand das soziale
                            für Medienwirtschaft
                             der FH St. Pölten.           v. a. wenn die zentralen Erkenntnisse aus           Leben ist, bedeutet dies methodische und
                                                          ­Interak­tion, gemeinsamem Tun oder unmittel­       thematische Einschnitte. Selbst nach der
                                                           barer Beobachtung erwachsen. Beispiele aus         Rückkehr zu einer teilweisen Normalität ist
                                                           unserer Forschung illustrieren das.                fraglich, ob z. B. bei internationalen Großevents
                                                                                                              oder bei Forschung mit Schulklassen stets
                                                          KURZ VOR CORONA: DIGITALES                          Sicherheitsabstände und hygienische Vorsichts­
                                                          ­B ETEILIGUNGSPROJEKT MIT JUGENDLICHEN              maßnahmen eingehalten werden können; solche
                                                           Im Projekt „Gemeinsam in der digitalen Gesell­     Vorhaben bleiben also noch länger undurch­
                                                           schaft“ entwickeln Schüler*innen Online-­          führbar. Andererseits sind gerade Wandlungs­
                                                           Lernmaterialien über Auswirkungen von              prozesse im sozialen Leben durch Corona
                                                           Digitalisierung weiter. Dabei soll zugleich die    wichtige Forschungsthemen, die wir aufgreifen
                                                           Medienkompetenz der Jugendlichen im Projekt        sollten. Digitale Erhebungsmöglichkeiten
                                                           und jene von Schüler*innen, die diese Lern­        stoßen aber auch hier an ihre Grenzen.
                                                           materialien nutzen, gefördert werden. Während
                                                           mehrtägiger Hackathons setzen die Schüler*in­      Eine lange Version des Kommentars erschien als Beitrag zur
                                                                                                              Serie #CoronaAlltag bei APA Science: http://science.apa.at/
                                                           nen ihre Ideen um. Für Erfahrungswerte zur         CoronaAlltag.
                                                           künftigen partizipativen Gestaltung von
                                                                                                               Das Projekt „Gemeinsam in der digitalen Gesellschaft“ wird
                                                           Lernmitteln wird der Prozess sozialwissen­          von der Innovationsstiftung Bildung/Public Science OeAD
                                                           schaftlich begleitet, unter anderem durch           GmbH finanziert. Partner*innen sind die Private Neue Mittel-
                                                                                                               schule Zwettl, die Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft
                                                           teilnehmende Beobachtung.                           und Tourismus und der Verein Digitale Bildungsgesellschaft.
                                                                                                               Die Projekte Trading Cultures und Inside Trading Cultures
                                                                                                               wurden vom Wissenschaftsfonds FWF finanziert. Partner*innen
                                                          ZUSAMMENARBEIT MIT
                                                                                                               waren der ORF, mica, Residenz-Verlag und mehrere europäische
                                                          BÜRGER­W ISSENSCHAFTLER*INNEN                       ­Hochschulen.
                                                          Im Projekt „Trading Cultures“ untersuchten
                                                          wir die Rolle von internationalen Medienmessen      Mehr zu den Projekten auf
                                                          für den globalen Strom von Content und die          research.fhstp.ac.at
                                                          Branchenidentität: Auf 6 Messen aus der Buch-,
                                                          Musik- und Fernsehbranche beobachteten wir
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
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                                                                                                   ojekts
                                                                                        des Pr
                                                                           Aufruf g@home
                                                                                 Foldin forschung:
                                                                                       rona
                                                                          zur Co                           e.org
                                                                                       fo ld in gathom
                                                                                     /
                                                                          https:/                              tzen
                                                                                             h o m  e  unterstü eine
                                                                                   lding@                 m Link
                                                                        Wer Fo dt unter diese rgt dafür,
                                                                                 , lä                     so
                                                                       möchte herunter. Sie m freie
                                                                          o ft w a re            ro g ra m
                                                                        S                 as P
                                                                                dass d             rleistun
                                                                                                            g
                                                                                        Rechne kann.
                                                                                           nutz  e n

                                                                                        Um diese Computer-Super-Power zu generieren,
                                                                                        suchen die Forscher*innen nach Personen und
                                                                                        Unternehmen, die freie Rechnerleistung
                                                                                        anbieten. Diesem Aufruf folgte nun auch die
                                                                                        FH St. Pölten, die Computerkapazitäten aus
                                                                                        ihren Netzwerklaboren zur Verfügung stellt.

COMPUTER-SUPER-                                                                         BESSERE CHANCEN IN DER VIRUS-­

POWER FÜR
                                                                                        ENTSCHLÜSSELUNGS-LOTTERIE
                                                                                        Warum diese Art der Unterstützung wesentlich
                                                                                        ist? Greg Bowman, Biochemiker der Universität

DEN IMPFSTOFF
                                                                                        Washington und Leiter der Initiative, vergleicht
                                                                                        die einzelnen Beträge zur gesamten Rechner­
                                                                                        leistung mit den Tickets einer Lotterie: Je mehr
                                                                                        Tickets man kauft, umso höher die Chance auf
Die FH St. Pölten stellt dem weltweiten
                                                                                        einen Gewinn. Oder im übertragenen Sinn:
gemeinnützigen Forschungsprojekt „Folding@home“                                         desto höher die Wahrscheinlichkeit, schneller
Rechnerleistung zur Verfügung.                                                          einen Wirkstoff gegen das Virus zu finden.
V O N    M A R K      H A M M E R
                                                                                        FH-NETZWERKLABORE IM DIENST
                                                                                        DER CORONAFORSCHUNG
                                „Folding@home“ ist ein Volunteer-Computing-­            „Unsere Studierenden haben uns auf diese
                                Projekt für Krankheitsforschung, das die Pro­           Initiative aufmerksam gemacht“, sagt Helmut
                                teinfaltung und andere Arten von Molekular­             Kaufmann, Leiter des Departments Informatik
                                dynamik untersucht. Entwickelt wurde das                und Security der FH St. Pölten. „Die FH kann
                                Modell bereits im Jahr 2000 an der amerikani­           mit ihren leistungsstarken Netzwerklabors
                                schen Stanford-Universität. Derzeit erforscht es        neben der Fernlehre auch die Kapazitäten
                                die Proteinstrukturen des Coronavirus. Statt die        aufbringen, um die Suche nach einem Mittel
                                Rechenleistung eines einzelnen Computers zu             gegen das Coronavirus aktiv zu unterstützen –
                                verwenden, wird dabei eine komplexe Aufgabe             auch wenn es ‚nur‘ die notwendige Rechenleis­
                                in Teilaufgaben aufgeteilt. Diese werden auf            tung ist.“ Zur Verfügung gestellt wird etwa freie
                                mehrere Rechner verteilt, um schneller eine             Grafikleistung, ohne dass es dabei zu Verzöge­
                                Lösung zu finden.                                       rungen oder Ressourcenengpässen in den Laboren
                                                                                        kommt, die derzeit in Fernlehre verwendet
                                15 MAL SCHNELLER ALS DIE                                werden. „Wir leiten einfach die Rechenleistung
                                500 SCHNELLSTEN SUPERCOMPUTER                           bis zur nächsten regulären Nutzung durch die
                                Mitte April erreichte die kombinierte Rechen­           FH an die globale Forschungsinitiative weiter“,
                                leistung von „Folding@home“ die fünfzehn­               erklärt Daniel Haslinger, der das Projekt an der
                                fache Geschwindigkeit der 500 schnellsten               FH umgesetzt hat.
                                Supercomputer der Welt. Eine beeindruckende
                                Leistung, die dazu beitragen soll, möglichst            Mehr zur Forschung an der FH St. Pölten:
                                rasch einen Impfstoff gegen Covid-19 zu finden.         research.fhstp.ac.at

        · Juni 2020
FUTURE WORK SKILLS - FH St. Pölten
10
I n de r Pr a x is

                                                             Noch Fragen zu den
                                                             Arbeitsabläufen bei Siemens?
                                                             Anna Schürmann kann sie
                                                             auf Deutsch, Englisch und
                                                             Russisch beantworten.

                                                               Die Möglichkeit, Studium und Lehre zu kombi­
                                                               nieren, war für Anna Schürmann ausschlag­
                                                               gebend, noch einmal ein Bachelorstudium zu
                                                               beginnen. „Nach dem Abschluss meines
                                                               Dolmetschstudiums habe ich einfach noch eine
                                                               Herausforderung gesucht. In der Schule sind
                                                               mir Mathematik, Physik und Chemie immer
                                                               leicht gefallen, und so war für mich klar, dass
                                                               ich ein technisches Studium machen will“,
                                                               erzählt die 24-Jährige. Die Kooperation zwischen
                                                               der FH St. Pölten und Siemens ist das öster­
                                                               reichweit erste ausbildungsintegrierte Studium.
                                                               Die Kombination aus Smart Engineering und
                                                               Lehre bietet Schürmann die perfekte Kombina­
                                                               tion aus praktischer Berufsausbildung und
                                                               wissenschaftlichem Studium.

                     DAS BESTE
                                                               BERUFSFELD ENERGIETECHNIKERIN
                                                               Parallel zum Studium in St. Pölten absolviert
                                                               Schürmann bei der Siemens Energy Austria

                     AUS 2 WELTEN
                                                               GmbH die Ausbildung zur Elektrotechnikerin.
                                                               Nach zweieinhalb Jahren schließt sie die Lehre
                                                               mit der Facharbeiter*innenprüfung ab. Nach
                     Von der Dolmetscherin zur Technik-        drei­einhalb Jahren hat sie zusätzlich den
                                                               Bachelor of Science in Engineering in der
                     Expertin: FH-Studentin Anna Schürmann     Tasche – und damit beste Karrierechancen.
                     kombiniert das Bachelorstudium            „Momentan machen mir das Studium und die
                     Smart Engineering mit einer Lehre zur     Arbeit bei Siemens sehr viel Freude. Ich kann
                     Elektrotechnikerin bei Siemens.           mir gut vorstellen, auch nach dem Abschluss
                                                               weiter bei Siemens tätig zu sein. Am liebsten im
                     V O N   J A K O B   L E I S S I N G
                                                               Bereich der Energietechnik“, so Schürmann.
                                                               Energietechniker*innen errichten, warten und
                                                               ent­wickeln in Kraftwerken die elektrische
                                                               Infrastruktur. „Im Herbst waren wir einige
                                                               Wochen bei der OMV und haben dort an
                                                               konkreten Projekten gearbeitet. Dieser Bereich
                                                               würde mich auch in Zukunft sehr interessieren“,
                                                               erzählt Schürmann, die sich momentan im
                                                               zweiten Semester ihres Studiums befindet.
11

         ENGER WISSENSTRANSFER                                                        Smart Engineering
         Nach einer intensiven Arbeitswoche bei Siemens
         ist Schürmann freitags und samstags an der
                                                                                      studieren
         FH St. Pölten und setzt sich dort mit den Grund­                             Virtual & Augmented Reality, das
         lagen in den Bereichen IT, Elektrotechnik und                                Internet der Dinge, Cyber-Security:
         Maschinenbau auseinander. Nach den ersten                                    Smart Engineering verknüpft die
         beiden Semestern gibt es die Möglichkeit, sich                               ­Herstellung von Produkten in der
         in den Bereichen Smart Manufacturing und                                      modernen Industrie mit digitalen
                                                                                       Technologien und den dazugehörigen
                                                                                       Geschäftsmodellen. In enger Ko­­
                                                                                       operation mit ca. 70 Partner­unter­
                Nach dem Abschluss meines Dolmetschstudiums                            nehmen bildet der duale ­Studiengang
                habe ich noch eine Herausforderung gesucht.                            Expert*innen im stark interdisziplinären
                                                                                       Aufgaben­gebiet der „Industrie 4.0“
         Anna Schürmann
                                                                                       aus. Stets unter Berücksichtigung
                                                                                       des wichtigsten Faktors in der
                                                                                       ­Produktion – des Menschen.

         Smart Automation zu vertiefen. Ziel des
         Studiengangs ist es, Studierende für das
         interdisziplinäre Aufgabengebiet der Industrie
         4.0 auszubilden und die Anwendung digitaler
         Technologien und innovativer Geschäftsmodelle
         mit modernster Industrieproduktion zu ver­
         knüpfen. „Neben den Grundlagen lerne ich im
         Studium vor allem, wie man in verschiedenen        KARRIERE IN DER INTERNATIONALEN
         Industriebranchen Probleme und Herausforde­        ARBEITSWELT
         rungen identifiziert und mithilfe digitaler        Obwohl die Freizeit durch das dichte Programm
         Technologien löst“, so Schürmann.                  mit Lehre und Studium rar ist, nutzt ­Schürmann
                                                            die Zeit gerne, um sich mit Freund*innen zu
         FAIBLE FÜR TEAMARBEIT                              treffen oder ins Fitnessstudio zu gehen. Einmal
         Wenn es darum geht, Lösungen für Problem­          im Jahr besucht sie auch ihre Mutter in Russland.
         stellungen zu finden, arbeitet Schürmann           Schürmann ist in Moskau aufgewachsen und
         besonders gerne im Team. Dabei profitiert sie      spricht Russisch, Deutsch und Englisch. Obwohl
         von der guten Durchmischung in ihrem               sie eine Tätigkeit als Dolmetscherin nicht mehr
         Jahrgang hinsichtlich Alter, Berufserfahrung       interessiert, würde sie ihre Sprachkenntnisse in
         und Ausbildungsstand: „Einige haben eine           Zukunft gerne auch beruflich nutzen. „Sich in
         HTL absolviert, einige stehen schon länger im      mehreren Sprachen verständigen zu können, ist
         Berufsleben und bringen eine dementsprechend       definitiv ein großer Vorteil in einer internatio­
         große Erfahrung mit. Das ist ein großer Vorteil,   nalen Arbeitswelt“, so Schürmann. Mit der
         wenn man sich zu Problem- und Aufgabenstel­        einzigartigen Kombination aus Studium und
         lungen austauschen kann und von der Erfah­         Lehre stehen ihr ohnehin alle Türen offen.
         rung der Kolleg*innen profitiert.“ Auch an der
         FH steht der praxisorientierte Zugang zu den
         Lehrinhalten im Vordergrund. „Wir haben
         neulich mit einem Physical Computing Kit
         geübt und so spielerisch Erfahrungen mit dem
         Programmieren von Werkzeugen gesammelt.“

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He lle Kö pfe

                                                    A S T R I D    E B N E R - Z A R L    U N D
                                                    C H R I S T I A N    F.   F R E I S L E B E N - T E U T S C H E R

                                                    Abgeschlossene Dissertationen
                                                    Astrid Ebner-Zarl, Forscherin am Institut für Medienwirtschaft der FH St. Pölten,
                                                    und Christian F. Freisleben-Teutscher vom Service- und Kompetenzzentrum
                                                    für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten haben ihre
                                                    Dissertationen abgeschlossen. Ebner-Zarl schrieb ihre Arbeit zum Thema:
                  Astrid          Christian F.      „Die Entgrenzung von Kindheit in der Mediengesellschaft“ im Fach Soziologie
                Ebner-Zarl   Freisleben-Teutscher   an der Johannes Kepler Universität Linz. Sie untersucht die These vom „Ver­
                                                    schwinden der Kindheit“ und die Wahrnehmung, dass die Grenzen zwischen
                                                    Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter zusehends brüchig geworden sind.
                                                    Freisleben-Teutschers Dissertation „Lehren und Lernen mit Angewandter
                                                    Improvisation: Förderung von Kooperation und Partizipation online und offline“
                                                    an der PH Heidelberg untersucht den Einsatz von Improvisationsmethoden
                                                    und kreativen Herangehensweisen in der Hochschullehre.

                                                    A R M I N     K I R C H K N O P F    U N D    M A G D A L E N A   S T E I N A C K E R

                                                    Gründerpreis für Lernquiz-App
                                                    Unsere Forschungsassistent*innen Armin Kirchknopf und Magdalena S  ­ teinacker
                                                    wurden für ihre Lernquiz-App Tenjin mit dem Creative Business Award 2020
                                                    von Niederösterreichs Gründeragentur riz up ausgezeichnet. Die Audience-­
                                                    Response-App Tenjin hilft, Quiz und Umfragen interaktiver und d
                                                                                                                  ­ ynamischer
                                                    zu gestalten. Studierende und Lehrbeauftragte setzen sie schon jetzt gerne
                   Armin         Magdalena          beim Lernen und in der Vermittlung ein. Vorteile dieser Anwendung sind neben
                Kirchknopf       Steinacker         dem Management der Fragen die ansprechende Live-Visualisierung sowie die
                                                    übersichtliche Ergebnistabelle. Die App ist frei verfügbar.
                                                    tenjin.fhstp.ac.at

                                                    C A R I N A    B A U M G A R T N E R

                                                    Vertreterin im Vatikan
                                                    Carina Baumgartner, Absolventin des Bachelorstudiums Soziale Arbeit an der
                                                    FH St. Pölten, ist Mitglied im vatikanischen Jugendkomitee. Das Komitee berät
                                                    das Dikasterium für Laien, Familie und Leben, eine der Zentralbehörden der
                                                    römisch-katholischen Kirche, in Jugendfragen. Das Komitee setzt sich aus
                                                    jungen Frauen und Männern zusammen, 6 aus Europa, 4 aus Süd­amerika, je
                                  Carina            3 aus Afrika und Asien, 2 aus Nordamerika und je 1 Mitglied aus dem Nahen
                                Baumgartner         Osten und aus Australien.

                                                    K A T H A R I N A    M E R K L E

                                                    Digital Superhero
                                                    Im Jänner wurde in Wien erstmals der Digital Super Hero Award vergeben.
                                                    Katharina Merkle, Absolventin der Studiengänge Media- und Kommunikations-
                                                    beratung sowie Digital Media Management, ist eine der Digital Superheroes.
                                                    Sie wurde in der Rubrik Media für ihre Arbeit in der digitalen Mediaberatung
                                                    ausgezeichnet. Merkle arbeitet seit 11 Jahren in der Branche, derzeit als
                                  Katharina         Director Digital Strategy bei der Agentur Wavemaker. Das Fachmedienportal
                                   Merkle           Internet World Austria und der iab austria vergeben den Preis in Kooperation
                                                    mit dem Hauptsponsor willhaben.
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                  FUTURE
                  WORK SKILLS
             14   WAS HÄNSCHEN NICHT
Dossier
                  WISSEN KONNTE
                  Über die Anforderungen der Arbeitswelt
                  von morgen

             19   WÖRTLICH GENOMMEN
                  Welche Eigenschaften suchen Sie
                  bei Mitarbeiter*innen?                   Gut gerüstet für die
             20   WISSEN, WAS MORGEN ZÄHLT
                                                           Jobs der Zukunft
                  Projektbeispiele aus den aktuellen       Dieser Tage sitzen viele von uns im Homeoffice.
                  Curricula                                Die Digitalisierung der Arbeitswelt und sozialer
                                                           ­Kontakte wurde noch nie so stark spürbar wie in
             22   VORBEREITEN – ABER WORAUF?                den letzten Wochen. Leichter tun sich momentan
                                                            all jene, bei denen digitales Know-how auf Sozial­
                  Josef Weißenböck und Ulf-Daniel Ehlers
                                                            kompetenz trifft. Denn diese beiden sind „Future
                  im Doppelinterview
                                                            Work Skills“. So werden Fähigkeiten abseits des
                                                            Fachwissens genannt, die Menschen – und damit
             23   IHRE MEINUNG                              auch unsere Absolvent*innen – in Zukunft am
                  Wie beschäftigt Sie das Thema             Arbeitsmarkt b ­ rauchen werden: lösungs- und pro-
                  „Future Work Skills“? Eine Dozentin,      jektorientiertes Denken, Kreativität und die Fähig-
                  ein Student und ein Lektor geben          keit, auf Unvor­hergesehenes flexibel zu reagieren,
                  Auskunft.                                 Selbstmanagement, soziale Kompetenzen sowie
                                                            interkulturelles und fächerübergreifendes Handeln.
                                                            Diese Fähig­keiten braucht auch unsere Gesell-
             25   BLICK VON AUSSEN                          schaft. Sie brauchte sie immer schon, doch heute
                  Michael Köttritsch über den zeitlosen     umso mehr, um komplexen Herausforderungen wie
                  Wert von Herzensbildung, Allgemein­       dem ­Klimawandel zu begegnen – oder eben auch
                  bildung und Begeisterung                  einer Pandemie. Wenn diese Future Work Skills
                                                            von ­persönlichen Stärken wie Engagement und
                                                            ­Begeisterung begleitet werden, umso besser:
                                                             ­Solche Mitarbeiter*innen wünscht sich wohl jedes
                                                              Unternehmen.

                                                           Das Dossier dieses Magazins zeigt, wie stark die
                                                           Future Work Skills an Bedeutung gewonnen haben
                                                           und wie man sie gezielt trainiert. Wir stellen Projekte
                                                           an unserer FH vor, die diese Kompetenzen vermit-
                                                           teln. Wir haben Verantwortliche von Unternehmen
                                                           gefragt, welche Fähigkeiten sie an ihren Mitarbei-
                                                           ter*innen besonders schätzen, und präsentieren
                                                           zum Thema außerdem persönliche Sichtweisen von
                                                             Lehrenden, Studierenden und möglichen zukünfti-
                                                                gen Arbeitgeber*innen.

                                                                  FH-Prof. Dipl.-Ing. Johann Haag
                                                                   Chief Operation Officer (COO)
                                                                    FH-Prof. Mag. Dr. Monika Vyslouzil
                                                                    FH-Kollegiumsleiterin

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F ut ure Wo r k Sk ills

                          WAS HÄNSCHEN
                          NICHT WISSEN
                          KONNTE
                          Die Arbeitswelt verändert sich immer rascher. Auf welche Future Work Skills
                          soll man sich heute vorbereiten, und wie können Hochschulen sie vermitteln?
                          Eine Suche nach den gefragtesten Fähigkeiten der Zukunft.
                          V O N   M A R K   H A M M E R

                          In kürzester Zeit hat die                                                 Hänschen nicht lernt,
                          Coronakrise unsere                                                        lernt Hans nimmermehr“
                          Arbeitswelt komplett auf                                                  ist in gewisser Weise noch
                          den Kopf gestellt:                                                        gültig, wirkt aber in
                          Hochschulen verlagern                                                    Zeiten des lebenslangen
                          von heute auf morgen den                                                Lernens ein wenig überholt.
                          Großteil der Lehre auf                                                Erwachsene Arbeitnehmer*in­
                          digitale Formate. Homeoffice                                       nen sind heute gefordert, sich
                          wird nicht nur salonfähig,                                      ständig weiterzuentwickeln. Durch
                          sondern zum Gebot der Stunde.                              die sich rasch wandelnde Welt – Stich­
                          Besprechungen mit Kolleg*innen finden auf          wort Digitalisierung – braucht Hans heute
                          Online-Plattformen statt, Workflows und            Fähigkeiten, von denen Hänschen, seine
                          Informationsflüsse werden angepasst. Zumin­        Lehrer*innen, Uniprofessor*innen und Men­
                          dest gilt dies für jene Berufe und Arbeiten, die   tor*innen vor Jahrzehnten und sogar vor
                          sich online durchführen lassen. Natürlich gibt     wenigen Jahren noch keine Ahnung hatten.
                          es auch Arbeitsbereiche, für die der direkte       Menschen mittleren Alters können sich noch
                          persönliche Kontakt unverzichtbar ist – wie        daran erinnern, wann sie ihr erstes Mail
                          Handel, Gesundheitsversorgung oder Infra­          geschrieben oder ihr erstes Handy benutzt
                          struktur. Und auch die 100-prozentige Fernlehre    haben. Das Faxgerät ist aus fast allen Büros
                          wird nicht von ewiger Dauer sein. Die Corona­      verschwunden, dafür sollte man wissen, was
                          krise hat zudem die Diskussion angefacht,          ein Boomerang auf Instagram kann.
                          welche Jobs für die Gesellschaft am notwendigs­
                          ten sind, um zumindest auf Sparflamme zu           ZUKÜNFTIGE FÄHIGKEITEN
                          funktionieren. Diese Diskussion wird wohl          FÜR ZUKUNFTSFÄHIGKEIT
                          auch nach der Krise fortgeführt werden.            Fachwissen bleibt wichtig. Das steht nicht zur
                                                                             Diskussion. Als Work Skills der Zukunft, ohne
                          Auch ohne Krise verändert sich die Arbeitswelt.    die es im Job nicht geht, gelten aber kritisches
                          Neue Technik, neue (Online-)Geschäftsmodelle       Denken, Kreativität, Problemlösungskompe­
                          und vieles mehr erfordern von Mitarbeiter*in­      tenz, Selbstmanagement, emotionale Intelli­
                          nen neue Fähigkeiten. Das Sprichwort „Was          genz, Kommunikationsfähigkeit sowie das
                                                                                                           Fortsetzung auf Seite 16
15

                                                                    15 %
                                                                       aller Xing-Mitglieder arbeiten in Berufen,
                                                                       die erst nach dem Jahr 2003 entstanden sind.
                                                                       Xing-Umfrage, zitiert in
                                                                       www.derbrutkasten.com/new-work-trends

     +27 %
       Um

       stieg die Anzahl der Jobs im Dienstleistungssektor
       weltweit zwischen 1995 und 2015.
       Die Anzahl der Jobs im produzierenden Bereich
       ging im gleichen Zeitraum um

      -20 %
       www.oecd.org/future-of-work
                                      zurück.

                                                                      57 %
                                                                       aller Xing-Mitglieder fühlen sich durch Trainings
                                                                       und Weiterbildungen, die aktuell im eigenen
                                                                       Unternehmen angeboten werden, nicht ausreichend
                                                                       auf die fortschreitende Digitalisierung vorbereitet.
                                                                       Xing-Umfrage, zitiert in
                                                                       www.derbrutkasten.com/new-work-trends

                                  6 von 10
                     Erwachsenen verfügen nicht über die notwendigen Fähigkeiten in Computer-
                            und Kommunikationstechnologien (IKT) für zukünftige Jobs.
                                        www.oecd.org/future-of-work

· Juni 2020
16
F ut ure Wo r k Sk ills

                                                                               Vernetztes Denken,
                          erfolgreiche Arbeiten in interdisziplinären und      Kommunikationsfähigkeit
                          internationalen Teams. Die Studiengänge der          und Kreativität: 3 Soft Skills,
                                                                               die in der Arbeitswelt der
                          FH St. Pölten fördern all diese Fähigkeiten mit
                                                                               Zukunft immer wichtiger
                          vielen Projekten (mehr dazu auf Seite 20). Laut      werden.
                          Monika Vyslouzil, der Leiterin des Kollegiums
                          der FH St. Pölten, lässt sich die Frage nach den
                          Future Work Skills nicht auf den Ausbildungs­
                          bereich oder gar die Welt der Fachhochschulen
                          beschränken. Die Studiengänge der FH bewegen
                          sich per se sehr nah an den Erfordernissen der
                          Praxis und Bedürfnissen der Arbeitswelt, was
                          Vyslouzil zufolge ein generelles Qualitätsmerk­
                          mal des Studiums an einer Fachhochschule ist.
                          Indem sie die Lehre mit anwendungsorientierter
                          Forschung verbindet, stattet die FH St. Pölten
                          ihre Studierenden mit den besten Fähigkeiten         Interdisziplinarität wird bei uns
                          für die Zukunft aus.                                  großgeschrieben. Durch die
                                                                                unterschiedlichen Departments
                          Entscheidend ist laut Vyslouzil im Kontext der        ergeben sich optimale
                          Future Work Skills auch die Fähigkeit, flexibel       Möglichkeiten übergreifender
                          auf Umbrüche zu reagieren, sei es Digitalisie­        Lehrveranstaltungen und
                          rung oder Klimawandel oder – ganz aktuell –           Projekte, die das Lernen über
                          eine unvorhersehbare gesundheitliche Krisen­          den eigenen Horizont hinaus
                          situation. Und auch die interdisziplinäre             ermöglichen.
                          Zusammenarbeit beim Lösen von Problemen gilt         FH-Prof. Mag. Dr. Monika Vyslouzil,
                          in solchen Situationen als Future Work Skill.        Leiterin des FH-Kollegiums

                          „Interdisziplinarität wird bei uns großgeschrie­
                          ben. Durch die unterschiedlichen Departments
                          ergeben sich optimale Möglichkeiten übergrei­         eim projektorientierten Lernen
                                                                               B
                          fender Lehrveranstaltungen und Projekte, die         erkennen Studierende, dass ihr
                          das Lernen über den eigenen Horizont hinaus          Lernerfolg mit der Fähigkeit zu
                          ermöglichen und damit eine wertvolle Grund­          Eigeninitiative, Eigenmotivation,
                          lage für die Offenheit in der interdisziplinären     Teamarbeit und Kooperations­
                          Zusammenarbeit im Beruf legen“, erklärt              bereitschaft zusammenhängt.
                          Vyslouzil. Um die großen Aufgaben der Gesell­        Mag. Dr. Josef Weißenböck, Leiter
                                                                               des Service- und Kompetenzzentrums
                          schaft zu lösen, brauche es kritische Geister, die   für Innovatives Lehren und Lernen (SKILL)
                          sich an den Vorgaben der Vereinten Nationen          der FH St. Pölten
                          orientierten, um nachhaltige Entwicklungsziele
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                                                                           Preisgekröntes Wahlmod u l

zu erreichen, und dabei im Lernen und Handeln                              Interdisziplinär und
flexibel blieben. „Wir haben in unseren Geneh­
migungsleitfaden zur Entwicklung neuer und                                 international – das iLab
Überarbeitung bestehender Studienprogramme
viele Hinweise aus internationalen Unterlagen
                                                                           der FH St. Pölten
sowie eigenen Erfahrungen eingearbeitet“, so                               Seit dem Wintersemester 2018/19 bietet die
Vyslouzil.                                                                 FH St. Pölten als innovatives Wahlmodul das Inter-
                                                                           disciplinary Lab (iLab) an. Im iLab setzen sich
LERNEN AUS DER KRISE                                                       ­Studierende in interdisziplinären und internationalen
                                                                            Teams ein Semester lang intensiv mit einem praxis-
Der Wandel der Lebens- und Arbeitswelt wird
                                                                            relevanten Projekt auseinander – von der Idee bis
angetrieben von globalen gesellschaftlichen,                                zur Umsetzung. Sie beschäftigen sich mit gegen-
ökonomischen und technologischen Entwick­                                   wärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen
lungen. „Dieser Wandel durch die Digitalisie­                               und erlangen einen erweiterten Blick auf die Fach­
rung erfolgt nicht kontinuierlich und fließend,                             disziplin, die ihrem Studium zugrunde liegt. Bei der
sondern bringt disruptive Veränderungen mit                                 Umsetzung der konkreten Projekte können die
sich, er umfasst die gesamte Wertschöpfungs­
                                                                            ­Teilnehmer*innen zugleich auch ihre fachlichen
                                                                             und überfachlichen Kompetenzen schärfen.
kette“, sagt Wilhelm Brandstätter von der
Sektion für Universitäten und Fachhochschulen                              „Unsere täglichen Lebensbereiche sind in noch
im Bundesministerium für Bildung, Wissen­                                  nie dagewesener Weise von digitalen Technologien
schaft und Forschung. Dies bedeute nicht nur                               und wissenschaftlichen Erkenntnissen durchdrungen.
neue und höhere Anforderungen an die techno­                               Diese sollen es uns ermöglichen, die vielfältigen
logischen und digitalen Fähigkeiten der                                    Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewäl-
                                                                           tigen, stellen uns aber auch vor neue, oft unvorher-
Beschäftigten, sondern auch hinsichtlich der
                                                                           gesehene Probleme. Im iLab wenden Studierende
geforderten Soft Skills. Die wachsende Kom­                                Fachwissen in Teams und in der Praxis an. Die Pro-
plexität und Vernetztheit erfordere nicht nur                              jekte fördern Eigenständigkeit und Selbstmanage-
höhere fachliche Qualifikationen, sondern                                  ment. Damit schärfen und vertiefen sie Fähigkeiten,
Mitarbeiter*innen müssten in Zukunft noch                                  die in Zukunft am Arbeitsmarkt sehr gefragt sein
anpassungsfähiger, flexibler, kreativer und                                werden“, erklärt Alois Frotschnig, Leiter des Depart-
teamfähiger sein als bisher. Zudem sollten sie                             ments Medien und Digitale Technologien der
                                                                           FH St. Pölten und Initiator des iLabs.
vernetzt denken können und interkulturelle
Kompetenz mitbringen.                                                      2019 wurde das iLab mit dem „Ars Docendi“-
                                                                           Staats­preis für exzellente Lehre in der Kategorie
„Durch die weltweite Covid-19-Pandemie wird                                „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ ausge­
deutlich, wie sehr Wirtschaft und Gesellschaft                             zeichnet.
global vernetzt sind, welche ungeheure Bedeu­
tung die Digitalisierung für das Funktionieren
                                                                           fhstp.ac.at/ilab
der Gesellschaft und die Entwicklung von
Lösungsstrategien hat, Stichwort Data Science.
Lösungsstrategien, auch das wird in der Krise
besonders sichtbar, erfordern Kooperation,        die den unterschiedlichen Bedürfnissen und
auch über nationale und kulturelle Grenzen        Lebensrealitäten der Studierenden angepasst
hinweg“, sagt Brandstätter.                       sind“, so Brandstätter.

DAS LEHREN, WAS MORGEN ZÄHLT                      Der österreichische Hochschulsektor, und
Damit sich (Fach-)Hochschulen auf diese           gerade auch der Fachhochschulsektor, hätten
Situation einstellen und entsprechend ausbil­     hier viele Best-Practice-Beispiele vorzuweisen,
den können, brauchen sie laut Brandstätter        sei es in der Entwicklung innovativer Studien­
neben der Präsenzlehre neue Lernorte, virtuell    modelle wie etwa der dualen Studienpro­
und physisch. „Die zunehmende Diversifizie­       gramme, in denen ein Ausbildungsbetrieb als
rung der Studierenden erfordert vielfältige       zusätzlicher Lernort in die Ausbildungspartner­
Angebote, aber auch flexible Programme und        schaft quasi „hereingeholt wird“, oder durch
die Entwicklung neuer Lehr- und Lernformate,      innovative Lehr- und Lernformen, bei denen
                                                                               Fortsetzung auf Seite 18

     · Juni 2020
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F ut ure Wo r k Sk ills

                                      projektbasiertes Lernen in internationalen           STUDIENGÄNGE ENTWICKELN –
                                      Teams erfolgt und so reale Bedingungen der           MIT BLICK NACH VORNE
                                      Arbeitswelt im Studium erprobt und erlernt           Die Entwicklungsteams für neue Studiengänge
                                      werden. Auch die Förderung unternehmeri­             und die Studiengangsleitungen bestehender
                                      schen Denkens und die Unterstützung von              Studiengänge an der FH St. Pölten legen großen
                                      Start-ups zählen für Brandstätter dazu.              Wert darauf, diese sogenannten Future Work
                                                                                           Skills zu vermitteln und in den Studien­
                                      In allen diesen Bereichen gehört die FH St. Pölten   programmen und Unterrichtsmethoden zu
                                      zu den Vorreiter*innen unter den Bildungs­           berücksichtigen. Unterstützt werden sie dabei
                                      institutionen, etwa durch das eigene Start-up-       vom FH-Service Hochschulentwicklung. „Wir
                                      Programm „Creative Pre-Incubator“, das               fragen Unternehmen und Praktikumsanbie­
                                      Interdisciplinary Lab (iLab, siehe Seite 17) und     ter*innen nach dem Bedarf an Kompetenzen
                                      den Einsatz innovativer Lehrmethoden. Das            außerhalb des konkreten Fachs und bitten um
                                      Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives        einen Ausblick in die Zukunft. Die Future Work
                                      Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten          Skills passen zum Konzept der Kompetenzorien­
                                      unterstützt Lehrende dabei, innovative Lehr­         tierung, das wir verfolgen: Alle Curricula der
                                      methoden zu erproben. Ein Ansatz ist das
                                      projekt­orientierte Lernen. „Es schafft einen
                                      optimalen Rahmen, in dem zweierlei möglich                    Die Future Work Skills passen zum Konzept der
                                      wird: Studierende profitieren in der Teamarbeit               Kompetenzorientierung, das wir verfolgen.
                                      von der Vielfalt der Gruppe und können indivi­
                                                                                           Mag. Dr. Katalin Szondy, Leiterin des FH-Service Hochschulentwicklung
                                      duelle Fähigkeiten einbringen, im Team lernen
                                      und an den eigenen Kompetenzen arbeiten.
                                      Und sie erkennen, dass ihr Lernerfolg mit der
                                      Fähigkeit zu Eigeninitiative, Eigenmotivation,       Studiengänge sollen in ihren Lehrveranstaltun­
                                      Teamarbeit und Kooperationsbereitschaft              gen und Modulen 4 Kompetenzen vermitteln,
                                      zusammenhängt“, sagt SKILL-Leiter Josef              die letztendlich die Handlungskompetenz der
                                      Weißenböck.                                          Absolventinnen und Absolventen stärken“, sagt
                                                                                           Katalin Szondy, Leiterin des FH-Service Hoch­
                                                                                           schulentwicklung der FH St. Pölten. Zu diesen
                                                                                           Kompetenzen gehören neben der Fachkompe­
                                                                                           tenz (Fachwissen) auch die Methodenkompe­
                                                                                           tenz (etwa darüber, wie man Wissen erwirbt)
                          Linktipps                                                        sowie die Sozialkompetenz und Selbstkompe­
                                                                                           tenz. Letztere umfasst neben Einstellungen,
                             Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives                 Motiven und Wertehaltungen etwa Selbstwahr­
                          Lehren und Lernen (SKILL) der FH St. Pölten                      nehmung und Selbstorganisation. Laut Szondy
                          skill.fhstp.ac.at                                                erweisen sich vor allem duale Studiengänge als
                                                                                           besonders gut geeignet für die Vermittlung der
                              Studie Future Works Skills 2020 des Institute
                                                                                           Future Work Skills. Studierende dieser Studien­
                          for the Future (IFTF)
                          www.iftf.org/futureworkskills                                                   gänge profitieren davon, dass hier
                                                                                                              Theorie und Praxis besonders
                            „The Future of Work“: Themenseite der OECD                                           eng verzahnt sind und
                          www.oecd.org/future-of-work                                                              Unternehmen als zweite
                                                                                                                     Lernorte eingebunden
                             Mehrere Berichte des World Economic
                                                                                                                      werden.
                          Forum befassen sich mit dem Thema
                          „Future of Jobs“
                          www.weforum.org/reports

                                                                                                                        Duale Studiengänge kombinieren
                                                                                                                       Theorie und Praxis – und
                                                                                                                     vermitteln die Future Work Skills
                                                                                                                   besonders gut.
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Wörtlich genommen
                    Welche Eigenschaften
                    wünschen Sie sich heute
                    von Mitarbeiter*innen,
                    welche werden
                    es in 10 Jahren sein?

                    Durch die Digitalisierung                     Man kann in jedem Beruf           Gute Mitarbeiter*innen
                    und durch technologische                      Großes erreichen. Voraus­         erkennt man an
                    Innovationen verändern                        setzung ist, dass ein Beruf       den folgenden nicht
                    sich Berufsbilder und deren                   auch eine Berufung ist. Die       taxativ aufgezählten
                    Anforderungen laufend.                        Basis ist eine ­K ombination      Eigenschaften, die neben
                    Dadurch sind Flexibilität                     aus theoretischer und             einer entsprechenden
                    und eine schnelle                             praktischer Ausbildung.           fachlichen Qualifikation
                    Auffassungsgabe gefragt.                      Das heißt auch, sich nicht        heute und auch in
                    Neben der fachlichen                          auf einen Karriereweg fest­       10 Jahren unerlässlich für
                    Entwicklungsbereitschaft                      zulegen, sondern für mehr         den Unternehmenserfolg
                    darf emotionale Intelligenz                   Möglichkeiten offen zu sein       sind: Sie erledigen Dinge,
                    im schnellen Wandel nicht                     und sich zu engagieren.           auch wenn sie nicht zu
                    vernachlässigt werden.                        Emotionale Intelligenz,           ihrer Stellenbeschreibung
                    Kommunikationsstärke und                      Problemlösungskompetenz,          gehören, sie können
                    die Fähigkeit, Bedürfnisse                    kritisches Denken und             durchaus sonderbar
                    von Menschen zu erkennen                      Entwicklungsbereitschaft          (exzentrisch) sein, sie
                    und darauf einzugehen,                        sind die Top-Skills – heute       wissen, wann man sich
                    sind auch in Zukunft                          und in Zukunft.                   zurücknimmt, sie loben
                    essenziell.                                   Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä
                                                                                                    andere Mitarbeiter*innen,
                    Katharina Wolf, MA ist als Human-
                                                                  ist Vorstandsvorsitzender (CEO)   sie hinterfragen den
                                                                  der ÖBB Holding.
                    Resource-Expertin bei Deloitte                                                  Status quo und sie hassen
                    Ansprechpartnerin für alle Personalthemen.
                    Sie begleitet Karrierewege in den Bereichen                                     Stillstand.
                    Risk Advisory sowie Financial Advisory.
                                                                                                    Mag. Gerda Krumböck ist Personal­
                                                                                                    leiterin des Pressehauses in St. Pölten
                                                                                                    (NÖN/BVZ) und nebenberufliche Lektorin
                                                                                                    an der FH St. Pölten.

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                          WISSEN, WAS
                          MORGEN ZÄHLT
                          Der Titel dieses Textes ist zugleich das Credo unserer
                          Werbemaßnahmen – und das Kernziel unserer
                          Studien- und Lehrgänge: Wissen und Fähigkeiten zu
                          vermitteln, die in Zukunft am Arbeitsmarkt gefragt
                          sind. Die folgenden Projektbeispiele zeigen, wie unsere
                          Lehrenden Future Work Skills in die Curricula einbetten.
                          V O N   M A R K   H A M M E R    U N D      J A K O B   L E I S S I N G

                                                                                                                       Sommerliche ­Ideen-
                                                                                                                       Ernte in München
                                                                                                                        Im Laufe des Studiums am Department
                                                                                                                        Medien und Wirtschaft entstehen viele
                                                                                                                        neue Ideen – oft auch ganz unabhän-
                                                                                                                        gig von Impulsen, die in den Lehrver-
                                                                                                                        anstaltungen gesetzt werden. Regel-
                                                                                                                        mäßig fehlt allerdings im Unterricht die
                          Videokonsultationen und ­                                                                     Zeit, solche Ideen konsequent zu Ende
                          virtuelle Patient*innen                                                                       zu denken. Hier setzen das Start-up-
                                                                                                                        Camp und eine Lehrveranstaltung
                          Die Studiengänge Physiotherapie                 Die (angehenden) Diätolog*innen               zum Thema Kreativität an, in deren
                          und Digital Healthcare befassen sich            an der FH St. Pölten trainieren ihre          Rahmen Projekte weiter­entwickelt
                          ­intensiv mit kommenden Formen der              Fähigkeiten übrigens auch an vir­             und fallweise auch konkret umgesetzt
                           Telerehabilitation und der digitalen           tuellen Patient*innen. Die Lehrver­           werden können. Dazu steht jedes Jahr
                           Kommunikation im medizinischen                 anstaltung „Leadership und digitale           eine ganze Woche zur Verfügung, in
                           Bereich. Während der Ausbildung                ­Innovation“ für die Studiengänge             der die Studierenden von 6 bis 8 Coa-
                           ­entwickeln die Studierenden Kom­               ­Physiotherapie und Diätologie stärkt        ches aus unterschiedlichen Bereichen
                            munikationskanäle für das Training              innovatives ­Denken und Handeln,            der ­W irtschaft unterstützt werden –
                            daheim oder für den sozialen Aus-               und ein inter­disziplinär ausgerichtetes    und das ganz bewusst an einem Ort
                            tausch unter Senior*innen. Zugleich             Idea Lab ­vermittelt digitales Know-        außerhalb der FH St. Pölten, nämlich
                            bereiten sie sich selbst auf Telearbeit         how anhand digitaler Medien und             in München. Die Coaches sollen vor
                            und V
                                ­ ideokonsultationen vor.                   Anwendungen wie Ernährungs-­Apps.           allem Möglichkeiten aufzeigen und
                                                                            Und: Das neue Curriculum des                Denkanstöße ­liefern. Unter ihrer
                          Um Patient*innen besser versorgen                 Studien­gangs ­Diätologie verstärkt        ­fachlichen Anleitung entwickeln
                          zu können, wird die interdisziplinäre             die zukünftig gefragten Skills kriti-       ­Studierende ihre Ideen für Start-ups
                          Zusammenarbeit zwischen verschie-                 sches Denken, emotionale ­Intelligenz,       und Initiativen weiter – und setzen
                          denen Gesundheits- und Sozial­                    kulturenübergreifende Kompetenzen            so projektbasiertes Lernen in der
                          berufen immer wichtiger. Um zukünf-               und Trans­disziplinarität.                 ­Praxis um.
                          tige Fachkräfte schon während des
                          Studiums darauf vorzubereiten, hat die
                          FH St. Pölten das interprofessionelle
                          Lehrprojekt PROMISE gestartet. Hier
                          arbeiten Studierende der Diätologie,
                          Physiotherapie, Gesundheits- und
                          Krankenpflege sowie der Sozialen
                          Arbeit gemeinsam an ­konkreten Fall-
                          beispielen.
21

Mit Plan und Spiel gefragte
Unter­nehmenskompetenzen erwerben
Das reale Planspiel „Wie gründe ich          dene Rollen von Playern im System
ein Eisenbahnunternehmen“ im                 Bahn ein. Sie trainieren unter­
­Masterstudium Bahntechnologie und           nehmerisches Denken, den Aufbau
 Management von Bahnsystemen                 von Kooperationen, das Handeln in
 ­vermittelt wichtige unternehmerische       vor­gegebenen, aber selbst gewählten
  Kompetenzen. Aufgaben im realitäts-        Rollen, die geschäftsmäßige Inter­
  bezogenen Setting sind das Design          aktion mit Partner*innen, Konkur-
  und die Umsetzungsstrategie eigener        rent*innen, Behörden und Kund*innen
  Geschäftsideen im Bahnwesen. Die           und das professionelle Präsentieren         Mehr Persönlichkeit,
  Studierenden nehmen dabei verschie-        ihrer Vorgangsweisen. Oberstes Ziel         mehr ­Professionalität
                                             sind das Verknüpfen von Infrastruktur-
                                             und Absatzbereichen und ein tiefge-         Das Bachelorstudium Soziale Arbeit
                                             hendes Systemverständnis. Deshalb           umfasst ein Modul zur Persönlichkeits­
                                             wurde die Lehrveranstaltung „von            entwicklung, das Studierende vom
                                             ­hinten nach vorne“ designt: Welche         ersten bis zum sechsten Semester
                                              Kompetenzen sollen erworben                begleitet. Unter dem Titel „Professio-
                                              ­werden, welche Lehrform ist dafür         nelle Entwicklung“ fördert dieses ein
                                               ­geeignet und wie lassen sich die         reflektiertes Selbstverständnis der
                                                Inhalte prüfen?                          eigenen professionellen Persönlich-
                                                                                         keit. Dazu gehört neben der Reflexion
                                                                                         der eigenen Entwicklung unter ande-
                                                                                         rem, den Blickwinkel anderer zu
                                                                                         ­verstehen oder eine übergeordnete
                                                                                          ­Perspektive auf „das große Ganze“
                                                                                           einzunehmen. Die Persönlichkeits­
                                                                                           entwicklung bildet dabei einen gleich-
                                                                                           wertigen Baustein neben anderen
                                                                                           Studieninhalten wie Praxisschwer-
Schlüsselkompetenzen                                                                       punkten oder Methoden des wissen-
in technischen Berufen                                                                     schaftlichen Arbeitens.
Mit den beiden Studiengängen                 sich dabei um Methodenkompetenzen
IT Security und Information Security         (z. B. Analy­se- und Synthesefähigkeit),
­bietet die FH St. Pölten eine konse­        Sozialkompetenzen (z. B. Koopera-
 kutive 360-Grad-Ausbildung in allen         tions- und K­ ommunikationsfähigkeit)
 wesentlichen Schwerpunkten der              sowie Selbst­­kompetenzen (z. B. Selbst­­                 Blog zum Thema
 ­IT-­Sicherheit. Seit 2015 werden die       management und ethisches Bewusst-
  ­Curricula laufend weiterentwickelt, um    sein). Diese Skills werden zuvor von                      An der FH St. Pölten gibt es viel mehr
   neben dem F  ­ achwissen systematisch     Expert*innen vermittelt und gefördert                     Projekte, Lehrveranstaltungen und
   auch neue Schlüsselkompetenzen in         und sollen die Absolvent*innen auf eine                   Initiativen zu Future Work Skills, als hier
   die Lehrveranstaltungen zu integrieren.   dynamische Arbeitswelt vorbereiten.                       angeführt werden können. Weitere
   Die Leistung der Studierenden in                                                                    Beispiele finden sich im Blog des
   ­diesen Schlüsselkompetenzen fließt                                                                 Service- und Kompetenzzentrums für
    in die Gesamtnote der jeweiligen                                                                   Innovatives Lehren und Lernen (SKILL):
    Lehrveranstaltung ein. Es handelt                                                                  https://skill.fhstp.ac.at/tag-der-lehre

      · Juni 2020
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