FUTURES TRADING IN DER PRAXIS: GRUNDLAGEN EINES HANDELSINSTRUMENTS - MS FUTRA

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FUTURES TRADING IN DER PRAXIS: GRUNDLAGEN EINES HANDELSINSTRUMENTS - MS FUTRA
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Futures Trading in der Praxis:

Grundlagen eines Handelsinstruments
In diesem Artikel erläutere ich das grundsätzliche Prinzip von Futures. Neben der Übersicht
über die Rahmenbedingungen gehe ich auf die Vorteile von Futures sowie deren Funktion und
Wirkungsweise ein. Ich zeige Ihnen, wie Sie Futures handeln können und was Sie dazu
benötigen (Hardware, Software & Broker).

Futures als Handelsinstrument sind in Deutschland weitestgehend unbekannt. Gehen wir grob
geschätzt davon aus, dass sich gerade einmal ca. 10% der deutschen Bevölkerung mehr oder
weniger intensiv mit Aktien beschäftigen, so dürfte der Prozentsatz für Futures noch viel kleiner
ausfallen. Da man mittlerweile nicht nur in Aktien investieren, sondern diese auch handeln
(„traden“) kann, etabliert sich der Begriff „Trading“ immer mehr. In diesem Zusammenhang
werden jedoch eher neben dem bereits erwähnten Aktien-Trading die Begriffe Forex-Trading
oder CFD-Trading öffentlich diskutiert. Futures Trading ist eine in Deutschland weitgehend
unbekannte Thematik. Warum?

Futures gelten als das primäre Handelsinstrument von Hedge-Fonds. Diese Fonds werden in
der Öffentlichkeit als „groß und schwer“ wahrgenommen. Die Attribute „groß und schwer“
beziehen sich in erster Linie auf das zur Verfügung stehende Handelskapital. Um Futures
handeln zu können benötigen Sie ein relativ hohes Startkapital. Sie müssen aber kein Hedge-
Fonds Manager sein.

An dieser Stelle möchte ich direkt etwas Wind aus den Segeln nehmen. Auch wenn Futures
Trading gerne mit der Champions League verglichen wird, so gibt es einen wesentlichen
Unterschied: Es handelt sich beim Futures Trading nicht um eine Liga, sondern Futures sind
primär ein Instrument. Futures sind also gleichzusetzen mit dem Spielball im Fußball. Der
Spielball dient im Fußball wie auch im Trading zur Umsetzung der Strategie. Besitzt eine
Mannschaft den Spielball, so kann sie damit ihre Ziele verwirklichen. Die Assoziation bzgl. der
Champions League geschieht in der Trader-Szene vielmehr vor dem Hintergrund, dass Sie als
Teilnehmer im Futures Trading mit den Aktivitäten von Hedge-Fonds konfrontiert werden.
Dies sagt jedoch noch nichts über die Qualität und die Fähigkeiten der Teilnehmer an den
Futures-Märkten aus.

Warum handele ich Futures?

Eine triviale aber richtige Aussage ist: Futures haben keine Nachteile. Vorausgesetzt, Sie als
Trader meistern die Eintrittsbarrieren. Die zwei höchsten Barrieren sind die Höhe des
Startkapitals sowie das notwendige Wissen, wie man mit dem Instrument der Futures umgehen
muss. Damit einher geht auch, dass man wissen sollte, zu welchem Zeitpunkt man Futures
einsetzt. Die Aussage „Futures haben keine Nachteile“ setzt voraus, dass Sie auf den Millimeter
genau wissen, zu welchem Zeitpunkt sowie in welchem Basiswert Sie wie viele Kontrakte
handeln möchten. Futures sind riskant, genauso wie das Bewegen eines Fahrzeugs im

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Straßenverkehr. Sind Futures deswegen gefährlich? Sind Autos gefährlich? Es geht um den
richtigen Umgang mit diesem Instrument. Wenn Sie als Autofahrer über einen Führerschein
verfügen sowie erste praktische Erfahrungen im Straßenverkehr gesammelt haben, dann können
Sie nach einiger Zeit relativ gefahrlos am Straßenverkehr teilnehmen. Es gibt keine Garantie,
dass Sie den Verkehr gefahrlos meistern werden. Aber in Summe fühlen sich die meisten
Autofahrer wohl im Straßenverkehr, ansonsten würden sie das Autofahren unterlassen. Die
Autofahrer haben sich das notwendige Wissen angeeignet, um sich mit einem vormals
unbekannten Objekt wie einem motorgetriebenen Fahrzeug fortzubewegen. Auf dieselbe Art
und Weise kann man den Umgang mit Futures erlernen, um sich auf seinem Börsenweg
fortzubewegen.

Was sind Futures?

Ich gehe im Folgenden darauf ein, durch welche Charakteristika sich Futures auszeichnen.
Diese Kriterien sind weder als Vorteile noch als Nachteile zu sehen. Sie stellen lediglich die
notwendigen Rahmenbedingungen dar.

In diesem Zusammenhang werden folgende Begriffe synonym verwendet:

Terminkontrakt, Futures Contract, Future sowie Termingeschäft

Wenn Sie aus diesen vier Begriffen die zentralen Begriffe herausnehmen und das Wort
„Futures“ zunächst einmal beiseiteschieben, dann bleiben folgende Begriffe übrig:

Kontrakt, Termin sowie Geschäft

Das Wort „Kontrakt“ bedeutet übersetzt „Vertrag“. Dies lässt bereits erahnen, dass Sie es mit
einer Verpflichtung bzw. einer Verbindlichkeit zu tun haben. Dies leitet sich auch aus dem Wort
„Geschäft“ ab. Jemand, der ein Geschäft betreibt, geht eine Verpflichtung ein und trägt
Verantwortung. Für dieses Geschäft wird nun ein Termin vereinbart. Dieser Termin stellt den
Zeitpunkt dar, an dem das Geschäft „erfüllt“ wird. Das Vorhandensein eines Termins
unterscheidet sich z. B. von Ihrem alltäglichen Brötchenkauf beim Bäcker. Hier gibt es keinen
„Termin“, sondern hier wird das Geschäft (der Brötchenkauf) unmittelbar erfüllt: Sie zahlen
eine bestimmte Summe an Geldeinheiten und erhalten dafür eine vorab definierte Summe an
Brötchen. Dieses Geschäft ist relativ schnell beendet. Da ich nun die Zeitspanne des Geschäftes
anspreche und vorher auch schon den Begriff „Termin“ erwähnt habe, so möchte ich dies nun
um den Begriff „Futures“ ergänzen.

Das Wort „Futures“ lässt erahnen, dass da noch etwas in der Zukunft ist bzw. dass ein
zukünftiges Geschäft erfüllt werden muss. Das gesamte Geschäft kann somit unter Umständen
im Gegensatz zum Brötchenkauf etwas länger dauern. Denn jetzt kommt der entscheidende
Faktor. Stellen Sie sich dazu wieder den täglichen Brötchenkauf beim Bäcker vor: Sie können
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich der Preis des Brötchens von der
Bestellung bis zur Geldübergabe nicht verändern wird. Es macht daher Sinn, dass Sie das
Geschäft (den Brötchenkauf) sofort erfüllen, vorausgesetzt natürlich, Sie möchten in den Besitz

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der Brötchen gelangen. Dies setze ich voraus, da Sie ansonsten die Bestellung nicht getätigt
hätten. Der Brötchenkauf ist dadurch gekennzeichnet, dass Sie eine Ware zu einem vorab
definierten Preis „bestellen“ und auch zu diesem Preis erhalten. Futures zeichnen sich dadurch
aus, dass Sie in Ihrer Funktion als Händler eine Ware zu einem vorab definierten Preis
„bestellen“, diese Ware jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt erhalten. Damit einher geht die
Tatsache, dass Sie den aktuellen Preis bzw. den Wert Ihres Vertrages zum jetzigen Zeitpunkt
zwar kennen, sich dieser aber bis zum Lieferzeitpunkt wahrscheinlich geändert haben wird. Sie
kennen den zukünftigen Preis Ihres Kontraktes nicht. Der Preis ist unbekannt, weil er in der
Zukunft liegt. Die Zukunft kann zwei Minuten oder zwei Jahre betragen. Sie können Futures
also nur auf Waren handeln, bei denen erwartet werden kann, dass sich der Preis der Waren
innerhalb von ein paar Minuten verändern kann bzw. wird. Bei Brötchen ist dies wie bereits
beschrieben nicht der Fall. Sie können keine Futures auf Brötchen handeln. Aber Sie können
Futures auf die Inhaltsstoffe von Brötchen handeln, z. B. auf Weizen. Die interessante Frage ist
nun: Warum verändert sich innerhalb von zwei Minuten der Preis von Weizen, während
hingegen der Preis von Brötchen bei Ihrem lokalen Bäcker während dieser Zeitspanne konstant
bleibt?

Ich möchte im Folgenden die Standardantwort auf diese Frage ausführlich erläutern. Denn die
Standardantwort lautet: Der Preis verändert sich aufgrund von Angebot und Nachfrage. Das
Brötchen als Handelsware ist für den Bäcker relativ leicht kalkulierbar. Er weiß nach einiger
Zeit, wie viele Brötchen er nachts backen muss (Angebot), um seine Kunden tagsüber
vollständig zu bedienen (Nachfrage). Im Falle der lokalen Bäckerei trifft ein relativ konstantes
Angebot auf eine relativ konstante Nachfrage. Das Brötchen meiner lokalen Bäckerei bzw. der
Preis des Brötchens ist für den Angestellten in Shanghai oder für den Busfahrer in Peru nicht
von Interesse. Weizen hingegen ist eine Handelsware, an der weltweites Interesse besteht. Bei
einem weltweiten Interesse an einer Ware ist die Zusammenführung von Angebot und
Nachfrage erschwert und zudem viel unberechenbarer. Aus diesem Grund gibt es
Terminbörsen. Die Terminbörsen sind der Ort, an dem Angebot und Nachfrage
zusammentreffen. Man kann auch davon sprechen, dass für Weizen eine hohe Liquidität
besteht, d. h. ein hohes Angebot trifft auf eine hohe Nachfrage. Das Brötchen der lokalen
Bäckerei hingegen ist viel weniger liquide. Jede Person oder Institution, die ein Interesse an
Weizen hat, kann sich nun an diese Terminbörse wenden und einen Vertrag auf diese Ware
abschließen.

Exkurs: Erläuterung des Begriffs „Derivat“

An dieser Stelle kommt wieder der Begriff „Vertrag“ ins Spiel. Es ist wichtig zu verstehen, dass
Sie lediglich einen „Vertrag“ besitzen und niemals die Ware selber, in diesem Falle also
Weizen. Sie kaufen bzw. verkaufen keinen Weizen, sondern Sie „kaufen“ bzw. „verkaufen“ an
der Terminbörse einen Vertrag. Dieser Vertrag beinhaltet z. B. die Menge an Weizen, zu deren
Abnahme Sie verpflichtet sind, solange Sie in Besitz dieses Vertrages sind. Die jeweiligen
Vertragsbedingungen werden im Folgenden noch erläutert.

Ändert sich der Preis des Weizens, so ändern sich zwar nicht die Vertragsbedingungen, jedoch
ändert sich das Konstrukt, dass sich auf den Weizen bezieht. Und dieses „Konstrukt“ heißt

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Derivat. Bei Futures handelt es sich folglich um Derivate. Nicht jedes Derivat ist ein Future,
aber jeder Future ist ein Derivat. Es gibt viele Formen von Derivaten. Futures sind in diesem
Fall das Instrument, mit dem die Vertragsbedingungen gebündelt und somit an der Börse
handelbar gemacht werden. An dieser Stelle ist es nun leichter verständlich, was genau mit dem
Begriff „Derivat“ gemeint ist. Ich habe erklärt, dass der Wert des Vertrages vom Wert des
Weizens abhängt. Der Wert des Futures ist also von der Preisentwicklung des Weizens
abhängig. Und wenn die Wertänderung eines Gegenstandes bzw. Handelsobjektes von einem
weiteren Objekt abhängt, dann nennt man das „Derivat“. Denn ein Derivat ist so definiert, als
dass sich der Wert eines Handelsinstrumentes von einen sogenannten Basiswert ableitet. In
diesem Fall ist der Rohstoff Weizen der Basiswert. Ändert sich der Preis des Weizens, so ändert
sich der Wert des Futures.

Futures handeln

Zurück zur Terminbörse: Damit ein Vertrag zustande kommt muss die Terminbörse einige
Rahmenbedingungen vorgeben. In diesem Zusammenhang werden Vertragsbedingungen
festgelegt. Die weltweit größte Terminbörse ist die CME. Diese Terminbörse muss z. B.
entscheiden, welche Qualität der Weizen hat. Sie muss aber auch festlegen, auf welche Menge
an Weizen sich ein Vertrag beziehen soll. Durch die Festlegung dieser Regularien werden
Standards gesetzt. Futures sind somit „standardisiert“. Sie als Futures-Trader wissen also zu
jedem Zeitpunkt, für welche Menge an Weizen Sie eine Verpflichtung eingehen. Sie besitzen
Kenntnis über die Weizenqualität und wissen auch, wann Sie das „Weizengeschäft“ erfüllen
müssen. Es ist somit gut, dass die Terminbörsen dies festlegen, denn ansonsten wäre
„Tohuwabohu“ und Sie als Trader könnten bezogen auf das Futures Trading keine Verträge
abschließen. Sie wollen aber einen Vertrag abschließen. Was Sie jedoch nicht wollen, ist die
Erfüllung dieses Vertrages. Da sich dieses Vorgehen nach Verbrechen und Gaunerei anhört,
erläutere ich nachfolgend diese Vorgehensweise etwas genauer.

Die Terminbörse entscheidet darüber, auf welche Art und Weise der Vertrag zu erfüllen ist.
Akteure im Futures Trading handeln also mit Verträgen. Sie handeln wie bereits erwähnt
niemals den Basiswert (z. B. Weizen) selbst (siehe Exkurs: Erläuterung des Begriffs
„Derivat“). Sie als Trader „besitzen“ keinen Weizen. Sie besitzen lediglich einen Vertrag, der
Sie dazu verpflichtet, zu einem gegebenen Zeitpunkt eine bestimmte Menge an Weizen zu
kaufen. Ihr Ziel ist jedoch nicht das Aussitzen des Vertrages bis zur Erfüllung. Das Ziel liegt
darin, einen Futures-Kontrakt entweder zu einem höheren Preis als den Preis, den Sie zu Beginn
des Vertrages gezahlt haben zu verkaufen oder einen Futures-Kontrakt zu einem niedrigeren
Preis zu kaufen, nachdem Sie vorab einen Futures -Kontrakt zu einem höheren Preis verkauft
haben.

Zusammengefasst: Wenn Sie Futures handeln, dann möchten Sie vor der Erfüllung, also vor
dem Termin, Ihren Vertrag „auflösen“ bzw. diesen an jemand anderen übertragen. Es wäre
jedoch falsch zu glauben, dass es darum ginge, für diesen Vertrag jemanden zu finden, der
Ihnen diesen Vertrag gutgläubig abnimmt. Die Person, die Ihnen den Vertrag abnimmt, hat im
Regelfall ein hohes Interesse an diesem Vertrag und nimmt Ihnen diesen Vertrag freiwillig und
in vollem Bewusstsein ab. Genauso sind Sie persönlich nämlich auch beim erstmaligen Kauf

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bzw. Verkauf eines Futures-Kontraktes jemand, der diesen Vertrag von jemand anderem
übernimmt. Wenn Sie gute Gründe für die Übernahme des Vertrages haben, dann können Sie
dies auf freiwilliger Basis tun. Solange Sie noch nicht im Besitz eines Futures-Kontraktes sind,
solange gibt es im Futures Trading keinen Zwang, einen Vertrag zu kaufen oder zu verkaufen.
Es gibt lediglich schlechte bzw. falsche Entscheidungen. Sie als Futures-Trader stehen in der
Verantwortung, sich das notwendige Wissen für „gute“ bzw. „richtige“ Entscheidungen
anzueignen.

Futures handeln Broker

Ich sprach bereits von einem „weltweiten Interesse an Weizen“ bzw. von der CME als
„weltweit größte Terminbörse“. Daraus wird ersichtlich, dass ich nicht der einzige Interessent
bin, der an der Terminbörse handeln möchte. Wer jedoch sagt der Terminbörse, dass ich einen
Basiswert handeln möchte? Die CME will keinen telefonischen Anruf mit einem Auftrag von
mir entgegennehmen. Die CME bringt als Terminbörse lediglich die Anbieter sowie die
Nachfrager zusammen. Ein Markt ist entstanden, und in diesem Fall sogar ein organisierter und
regulierter Markt. Ich bin daran interessiert, einen Basiswert zu handeln. Ich bin also ein
Nachfrager. Wie erkläre ich gegenüber der CME, dass ich ein Nachfrager bin?

Diese Aufgabe übernimmt der Broker. Mittels eines standardisierten Prozesses teile ich dem
Broker mit, dass ich einen Auftrag für die CME habe: Basiswert XY handeln. Der Broker stellt
diesen Auftrag in das Orderbuch. Der Begriff „Order“ ist die englische Bezeichnung des Wortes
„Auftrag“. Das Orderbuch bzw. das Auftragsbuch ist die Sammelstelle aller Anbieter und
Nachfrager. Stellt der Broker meine Order in dieses Buch, so ist bei ausreichender Liquidität
der Handel vollzogen und mein Auftrag erfüllt. Ich habe eine Order „im Markt“ und kann von
einer Bewegung in einem bestimmten Basiswert profitieren.

Ergebnis: Der Broker teilt der Terminbörse mit, dass ich einen Auftrag habe. In der Regel stellt
der Broker auch die notwendige Software zur Auftragserteilung, die sogenannte
Handelsplattform, bereit. Mit Hilfe dieser vom Broker bereitgestellten Software sind Sie als
Händler in der Lage, sämtliche Trades umzusetzen und zu verwalten. Die Basiswerte werden
automatisch in die Plattform geladen. Der Broker stellt zudem die Verbindung zu einem
Datenanbieter her. Der Datenanbieter versorgt die Plattform mit den Real-Time Kursdaten.
Dies ist notwendig, da Sie als Händler vor der Orderaufgabe Kenntnis über den aktuellen
Marktpreis besitzen müssen. Gerade im Swing Trading sowie im Positionstrading ist es jedoch
auch möglich, auf zeitverzögerte Kurse zurückzugreifen. Mit dem Begriff „zeitverzögert“
meine ich einen Zeitraum von z. B. 15 Minuten. Diese zeitverzögerten Kurse („delayed“)
werden oftmals günstiger angeboten als die Real-Time Kursdaten. Ein bekannter Datenanbieter
für das Futures Trading ist CQG. Für sämtliche meiner Trades greife ich auf die Kursdaten von
CQG zurück.

Mini Futures

In der bereits erläuterten Thematik bzgl. der Terminbörsen wurde deren Ursprung deutlich.
Terminbörsen wurden geschaffen, um große Gruppen zusammenzubringen. Große Gruppen

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sind beispielsweise die Großabnehmer von Weizen, also vereinfacht gesagt die „Summe aller
Großhändler für Bäckereien“. Die Summe der Landwirte, die den Weizen ernten, stellt im
Gesamten die Zahl der Anbieter dar. Diese „großen Kunden“ bezeichnet man auch als
institutionelle Kunden. Da die meisten Futures für institutionelle Kunden konzipiert sind, sind
diese von ihrem Umfang her oftmals relativ umfangreich. „Groß“ bedeutet, dass Sie als privater
Händler ein hohes Startkapital benötigen sowie eine hohe Margin hinterlegen müssen.

Die Einführung der Mini Futures wirkt diesem Prinzip hingegen. Bei den Mini Futures handelt
es sich immer noch um richtige Futures. Jedoch sind die Marginanforderungen und demzufolge
die Anforderungen an das Startkapital deutlich reduziert.

Für folgende Basiswerte existieren bereits Mini Futures:

Basiswert           Punktwert Mini Future             Punktwert "Großer Future"
Mini DAX            5€                                25€
Mini Erdgas         250 USD                           1.000 USD
Mini Rohöl          500 USD                           1.000 USD
Mini Gold           50 USD                            100 USD
Micro Gold          10 USD                            100 USD
Mini Silber         2.500 USD                         5.000 USD

Bei Gold wurde zudem ein sogenannter MICRO-Kontrakt eingeführt. Dieser ist vom Umfang
her noch einmal deutlich reduziert als der Mini Future. Es wird ersichtlich, dass man
insbesondere im Gold-Kontrakt viele Möglichkeiten eines gestaffelten Einstiegs besitzt. Die
Punktwerte beziehen sich im Basiswert immer auf die nächste „ganze Einheit“. Zur
Vereinfachung nenne ich dies die „logische Einheit“. Bei Rohöl beispielsweise wäre dies eine
Veränderung des Futures von 56 USD auf 57 USD, also eine Preissteigerung um 1 USD. Im
Mini Rohöl Future ist dieser Preisunterschied von 1 USD somit 500 USD „wert“. Im Gegensatz
dazu ist eine Preisveränderung von 1 USD im „normalen“ Rohöl Future bereits 1.000 USD
„wert“.

Nachfolgend sehen Sie einen Futures Trade in der Praxis mit Hilfe einer professionellen
Handelssoftware:

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Mini DAX Future in der Praxis

DAX Mini Future in der Praxis

Sie sehen einen Trade (Buy) im Mini DAX Future. Den Trade habe ich zu einem Preis von
12.995 Punkten eröffnet. Der aktuelle Preis liegt bei 13.179 Punkte. Daraus resultiert eine
Differenz von 184 Punkten. 1 Punkt entspricht im Mini DAX Future 5 Euro. Dies ergibt einen
Buchgewinn von 920 Euro.

Weitere Informationen zu der Grafik:

Der Trade ist mit einer Sell Stop Order (Stop Loss) bei 12.995 Punkten abgesichert (Break-
Even). Rechts im Bild sehen Sie das Orderbuch. Dort befinden sich alle „auf Ausführung
wartenden Kontrakte“. Der Mini DAX Future ist ausreichend liquide: Sie sehen, dass bezogen
auf die aktuelle Kontraktanzahl (1) auf jedem Punktlevel ausreichend Kontrakte liegen. Der
Trade wurde im Dezember-Kontrakt des Jahres 2017 eröffnet. Der Spread betrug 1 Punkt. Dies
ist im Mini DAX Future der kleinstmögliche und somit „beste“ Spread. In diesem Fall entsprach
der Spread dem Tick.

Kontraktwert:

Der Wert des Kontraktes liegt bei 64.975€. Den Kontraktwert können Sie bestimmen, indem
Sie den Kaufpreis (also den Stand des Mini DAX Future zum Kaufzeitpunkt) mit dem
Punktwert multiplizieren:

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Kaufpreis: 12.995 Punkte

Punktwert: 5€

Wert des Kontraktes (Open Position Value, siehe Grafik): 64.975€

DAX Mini Future Kontoauszug

Fazit

Durch das Handelsinstrument der Futures sind Sie in der Lage, von den Preisveränderungen in
Basiswerten wie z. B. Gold oder Rohöl zu profitieren. Es existieren noch viele weitere
Basiswerte, an deren Preisentwicklung Sie mit Hilfe eines Futures profitieren können.
Insbesondere Basiswerte aus dem Bereich der Rohstoffe eignen sich für das Handelsinstrument
der Futures. Futures sind standardisiert und transparent und eignen sich als Handelsinstrument,
wenn Sie als Anleger von einer längerfristig anhaltenden Preisentwicklung profitieren möchten.

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