GEFLÜGELTE VEGETARIER - WILDBIENEN - Bienenzentrum
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INHALTSVERZEICHNIS Wussten Sie, dass ... 2 Kreative Gestalten 3 Bestimmungsschlüssel Wildbienen 5 Knautien-Sandbiene 6 Gold-Furchenbiene 8 Zweifarbige Schneckenhausbiene 10 Juni-Langhornbiene 12 Blauschwarze Holzbiene 14 Lebensräume 16 Fördermöglichkeiten 18 Weiterführende Informationen 21 Um die Lesbarkeit zu gewährleisten, wird im Sinne von Gender Mainstreaming in der Broschüre, stellvertretend für beide Geschlechter, die kürzere männliche Schreibweise verwendet.
Rund 700 verschiedene Bienenarten sind einer Selbstverständlichkeit werden. Denn in Österreich bekannt, 420 davon in Ober- nur wer die Natur schätzen kann, wird sie österreich. Wir wissen, dass die heimische auch schützen. Schon seit Jahrzehnten Wildbienenfauna unersetzlich für die Be- sinkt die Vielfalt der Arten, obwohl wir mit stäubung vieler unserer Blütenpflanzen ist. verschiedenen Projekten und Instrumenten Durch großflächige Veränderungen in der (z.B. Förderungen) versuchen, gemeinsam Landschaft ist die Vielfalt unserer Wildbie- mit all unseren Partnern einen Gegentrend nen stark bedroht. zu erzeugen. Deshalb ersuchen wir auch Sie, einen Beitrag zum Erhalt unserer Natur zu leisten. Tipps, was Sie dafür machen Mit der vorliegenden Broschüre möchten können, finden Sie in unserer Broschüre. wir nicht nur zeigen, wie vielfältig die Welt dieser Tiere ist, sondern wir wollen auch einen wichtigen Beitrag für die Bewusst- Die Erhaltung der Vielfalt der Arten, seinsbildung zum Erhalt unserer Natur Lebensräume und sensibler Ökosysteme leisten. Der Schutz der Lebensräume dieser sind untrennbare Aufgaben eines gelebten faszinierenden Tierarten soll für uns alle zu Naturschutzes. Landeshauptmann Landeshauptmann-Stellvertreter Leiter der Abteilung Naturschutz Mag. Thomas Stelzer Dr. Manfred Haimbuchner Dr. Gottfried Schindlbauer 1
WUSSTEN SIE, DASS ... • es rund 700 Bienenarten in Österreich • sich Bienen und Blütenpflanzen über gibt, davon 420 in Oberösterreich? Jahrmillionen gemeinsam entwickelt und • das Oberösterreichische Landesmuseum sich aneinander angepasst haben? die umfangreichste Bienensammlung • manche Bienenarten nur eine einzige Europas und die viertgrößte Bienen- Pflanzenart bestäuben? sammlung der Welt besitzt? • Bienen vegetarische Wespen sind und • Bienen UV-Licht – dafür aber kein Rot – sich aus diesen heraus entwickelt haben? sehen und somit eine Blumenwiese ganz • Hummeln zur Familie der Bienen zählen? anders wahrnehmen als wir Menschen? • nur weibliche Bienen einen Stachel besitzen und dieser meist zu dünn ist, um • Bienen mit den Antennen riechen und die menschliche Haut zu durchdringen? mit den Beinen hören? • manche Bienen ohne Nahrung schon • die meisten Bienen alleine leben und nach einem 45 Minuten langen Flug keinen Honig produzieren? verhungern? • Bienen schon seit 120 Millionen Jahren, • Bienen durch den massiven Verlust und damit 119.700.000 Jahre länger auf an Lebensräumen und bunten Blumen- der Erde leben als der Mensch? wiesen stark gefährdet sind? Maskenbiene 2
KREATIVE GESTALTEN Zusammen mit Wespen und Ameisen Wildbienen sind sehr vielgestaltig. Sie kön- zählen Bienen zur drittgrößten Insekten- nen klein oder groß, blau schillernd, rot be- ordnung – den Hautflüglern. Weltweit haart oder schwarz gefleckt sein. Ihre An- sind ca. 20.000 Bienenarten beschrieben. tennen können den Körper weit überragen, Rund 700 verschiedene Bienenarten sind aber auch kurz und keulenförmig sein. An in Österreich bekannt, 420 davon in Ober- ihren Beinen können sie Haarlocken tragen österreich. oder mit Dornen ausgestattet sein. Genau- so abwechslungsreich wie ihr Aussehen sind ihre faszinierenden Lebensweisen. Sandbiene EINZELGÄNGER, STAATSBÜRGER UND SCHMUGGLER Als Wildbienen bezeichnet man alle hei- mischen Bienenarten außer der vom Men- schen domestizierten Honigbiene. Auch Hummeln zählen dazu. Im Gegensatz zur Honigbiene leben die meisten Wildbienen solitär ohne Familienverband – jedes Weib- Schmalbienen-Nest chen kümmert sich alleine um seine Brut. Es gibt aber auch ein paar Arten, die sich sozial organisieren und Staaten bilden. An- dere leben als Schmarotzer: Ein Viertel un- serer Wildbienenarten baut keine eigenen Nester, sondern schummelt die Eier in die Brutzellen anderer Wildbienen. Ob und wie ein Nest gebaut wird, hängt von der jeweiligen Art ab. Zwei Drittel unserer Wildbienen bauen ihre Nester im Boden. Filzbiene (Brutschmarotzer) Dazu benötigen sie unbewachsene Bo- denstellen, wo sie ihre Gänge ins Erdreich graben. Gerne werden auch Löss- und Lehmwände besiedelt. Andere Arten nisten in vorhandenen Hohlräumen wie Käferfraß- gängen im Holz, Pflanzenstängeln, Nager- bauten oder leeren Schneckenschalen. 3
BIENEN BRAUCHEN BLÜTEN – Fuchsrote Lockensandbiene BLÜTEN BRAUCHEN BIENEN Bienen und Blütenpflanzen haben sich über viele Millionen Jahre gemeinsam entwi- ckelt. Teilweise haben sie sich so stark anei- nander angepasst, dass manche Wildbienen auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind und nur Pollen und Nektar von dieser Pflan- ze sammeln können. Die Pflanzen wiederum sind bei der Bestäubung von ihrem Partner Pelzbienen Männchen – der jeweiligen Bienenart – abhängig. Für die Bestäubung vieler unserer Blüten- pflanzen ist die heimische Wildbienenfauna unersetzlich. Im Vergleich zu anderen Blü- tenbestäubern (z.B. Fliegen, Schmetterlinge oder Käfer) sammeln Bienen Nektar und Pollen nicht nur für die eigene Ernährung, sondern versorgen damit auch zur Gänze ihre Brut. Deshalb fliegen sie Blüten viel häufiger an und sind somit die wichtigste Blattschneiderbiene Bestäubergruppe unter den Insekten. BIENENSCHUTZ IST NAHELIEGEND Durch die großflächigen Veränderungen der Landschaft ist die Vielfalt unserer Wildbienen stark bedroht. Sie leiden dabei noch viel stärker unter der Zerstörung von Wildbienen – ihr Rückgang findet jedoch im Lebensraum als Honigbienen. Immerhin Verborgenen statt. müssen sie nicht nur ausreichend Nahrung, sondern auch einen geeigneten Nistplatz in Aus den Ursachen für den starken Bienen- der Natur finden. Durch das Verschwinden schwund lassen sich aber auch Strategien von bunten Blumenwiesen und geeigneten ableiten, wie man gemeinsam wieder mehr Nistmöglichkeiten können viele Arten nur Lebensraum schaffen kann. Blüten- und noch in kleinen Restpopulationen überle- strukturreiche Landschaften steigern nicht ben. Umweltgifte, die für Honigbienen töd- nur die Bienenvielfalt, sondern auch unser lich sind, wirken in gleicher Weise auch auf eigenes Wohlbefinden. 4
BESTIMMUNGSSCHLÜSSEL Kopf vorne meist ohne helle Fle- Kopf vorne mit weißen oder gel- cken, Geruch nicht zitronenartig ben Flecken, Geruch zitronenartig Maskenbienen Hinterbeine normal, Hinterbeine sehr breit und im oft stark behaart Flug nach unten hängend Honigbienen Hinterleib anders Hinterleib rot gefärbt gefärbt (nicht die Haare!) Blutbienen Biene sehr groß (mehr als 2 cm), Flügel dunkel Holzbienen Körper nicht oder nur Körper metallisch wenig metallisch blau gefärbt Biene klein (ca. 1 cm), Flügel hell Keulhornbienen Körper länglich Wespenbienen Körper nicht so gefärbt, Körper gelb-schwarz (mitunter meist lang behaart auch rot) gefärbt, kaum behaart Körper gedrungen, Weib- Woll- und chen mit Bauchbürste Harzbienen Körper nicht schwarz- Körper schwarz-weiß weiß gefleckt (schachbrettartig) gefleckt Trauer- und Fleckenbienen Hinterleib hinten Hinterleib hinten spitz zulaufend, abgerundet kegelförmig erscheinend Kegelbienen Hinterleib hinten Hinterleib hinten mit einer Längs- ohne Längsfurche furche (nur Weibchen) Furchen- und Schmalbienen Fühler Fühler sehr lang, so lang wie kürzer Langhornbienen Körper (nur Männchen) Fühler am Ende gerade oder Fühler eingerollt keulenförmig verdickt (nur Männchen) Spiralhornbienen Bauch ohne Bauchbürste, dafür Bauch mit Bauchbürste (oft mit Mauer-, Mörtel- und Hinterbeine mit langen Haaren gelbem Pollen, nur Weibchen) Blattschneiderbienen Hinterbeine nicht so lang Hinterbeine sehr lang und dicht behaart und dicht behaart Hosenbienen Biene normal Biene dicht und pelzig behaart, behaart oft farbig gestreift Hummeln Biene fliegt nicht so hastig, Bein- Biene fliegt sehr schnell, oft unterseite mit einer Haarlocke stehend wie eine Schwebfliege Pelzbienen Sandbienen 5
KNAUTIEN-SANDBIENE (Andrena hattorfiana) Sandbienen sind die vielfältigste Gruppe unter den Bienen, wenn auch nicht im- mer auf den ersten Blick. Denn die 150 heimischen Arten sind meist ziemlich klein und sehen sich teils sehr ähnlich. Unter ihnen befinden sich viele Spezia- listen, die besondere Anforderungen an ihren Lebensraum stellen. Die Nester werden im Erdboden gebaut. Knautien-Sandbiene Ein ausgesprochen anmutiger und großer Vertreter ihrer Gruppe ist die Knautien- Sandbiene. Ihr hellrot gefärbtes Hinterteil sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist scheinen die Beine in einem sanften Hell- zugleich auch ein hilfreiches Erkennungs- rosa – ein weiteres Merkmal, an dem man merkmal für den Beobachter. die Knautien-Sandbiene erkennen kann. Der effiziente Pollentransport ist nur mög- Zum Nestbau gräbt die Knautien-Sandbiene lich, weil die Haare der Bienen verzweigt beinahe senkrechte Gänge in die Erde. Mit sind, wodurch die Pollenkörner sich darin ihren kräftigen Mundwerken schafft sie verankern. Dieses Charakteristikum unter- die Erdbrocken zur Seite bis die Brutröh- scheidet Bienen von allen anderen Haut- re tief genug ist. Manchmal kann man die flüglern. Bedornte Wespenbiene im Nestbereich beobachten, die als Brutschmarotzer ver- Bei ausreichendem Blütenangebot könnten sucht, ihre eigenen Eier ins fremde Nest zu wir die Knautien-Sandbiene durchaus häu- schummeln. fig antreffen. Leider verschwinden immer mehr Wiesen, auf denen ihre Futterpflanze Die Knautien-Sandbiene ist auf Kardenge- blüht, da viele Grünflächen gedüngt und im wächse spezialisiert und sammelt meist Sommer zu häufig gemäht werden. Nur an den pinken Pollen der Acker-Witwenblu- mageren Stellen wie Dämmen und Weg- me, den sie geschickt an ihre Hinterbeine rändern kann man die Sandbiene noch be- heftet. Nach mehreren Blütenbesuchen er- obachten. 6
Knautien-Sandbiene mit rosa Pollen Magerwiese mit Acker-Witwenblumen STECKBRIEF BRUTSCHMAROTZER Wissenschaftlicher Name: Bedornte Wespenbiene: Andrena hattorfiana Nomada armata Lebensraum: Magerwiesen, Dämme rot-gelb-schwarz gefärbt und Wegränder Größe: 14 – 16 mm Nahrung: spezialisiert auf Kardenge- wächse (z.B. Acker-Witwenblume) Lebensweise: solitär Nestbau: im Erdboden Besonderes Merkmal: roter Hinterleib, hellrosa gefärbte Beine beim Pollen- sammeln Flugzeit: Mai bis August Gruppe: Sandbienen Bedornte Wespenbiene 7
GOLD-FURCHENBIENE (Halictus subauratus) Furchenbienen weisen unterschiedliche Grade sozialer Ordnung auf, was sie zu be- liebten Studienobjekten von Evolutions- biologen macht. Es gibt Arten, die alleine leben, andere nisten eng nebeneinander. Manche Arten bilden kleine, einjährige Staaten, andere setzen – ähnlich den Honigbienen – auf mehrjährige Staaten mit Königin und Arbeitsteilung. Gold-Furchenbiene Die Gold-Furchenbiene sorgt mit ihrem goldglänzenden Körper und den smaragd- warmtrockene und sonnenbeschienene grünen Augen für Aufsehen. Stellen für ihren Nestbau in Frage kommen. Sie gilt als Pionierart und ist die Erste, die Ihre Nistbauweise ist als sozial zu katego- sich an neu entstandenen Lebensräumen risieren: Die fünf Erstgeborenen der Kö- ansiedelt. Bei ausreichendem Blütenange- nigin helfen ihrer Mutter bei der Aufzucht bot und geringer Anwendung von Insekti- der Brut. So kann stets ein Weibchen den ziden kann man die Furchenbiene auch im Nesteingang bewachen, während die an- Agrargebiet beobachten. deren auf Nahrungssuche gehen. Blutbie- nen, die bei Furchenbienen schmarotzen, Bei ihrer Pollenquelle ist die Biene nicht haben es dadurch schwieriger, ihre Eier wählerisch, gerne besucht sie Kamille, unbemerkt ins Erdnest zu schmuggeln. Schafgarbe und Löwenzahn. Im Nestbe- reich können aufmerksame Beobachter Im Frühjahr gräbt die Bienenmutter einen Blutbienen beobachten. Diese versuchen Nesteingang in den Boden. Ihre Niströhre als Kuckuck ins Nest zu gelangen, um ihre besteht aus einem fast senkrechten Gang, eigenen Eier darin zu platzieren. von welchem die einzelnen Brutzellen waagrecht abzweigen. Die Gold-Furchen- biene ist sehr wärmeliebend, weshalb nur 8
Gold-Furchenbiene beim Blütenbesuch Unbefestigter Hohlweg als Nistplatz STECKBRIEF BRUTSCHMAROTZER Wissenschaftlicher Name: Blutbiene: Halictus subauratus Sphecodes sp. Lebensraum: Ruderalflächen, sonnenbe- rot-schwarz gefärbt, wenig behaart schienene Böschungen, Dämme Größe: 7 – 8 mm Nahrung: unspezialisiert, u.a. Kamille, Schafgarbe, Löwenzahn Lebensweise: sozial Nestbau: im Erdboden Besonderes Merkmal: goldglänzender Körper, grüne Augen Flugzeit: April bis September, Männchen ab Juli Gruppe: Furchenbienen Blutbiene 9
ZWEIFARBIGE SCHNECKENHAUSBIENE (Osmia bicolor) Schneckenhausbienen gehören der Fa- milie der Mauerbienen an. Ein gemein- sames Merkmal dieser Gruppe ist die Bauchbürste, mit welcher der Pollen von den Blüten zum Nest transportiert wird. Diese Methode ist sehr effizient, denn am Bauch finden weitaus mehr Pollenkörner Platz als auf den Beinen. Zweifarbige Schneckenhausbiene Das Nistverhalten der fuchsrot behaarten Zweifarbigen Schneckenbiene zählt zu den faszinierendsten im gesamten Bienenreich. Wie der Name schon andeutet, baut diese Biene ihr Nest in leeren Schneckenhäusern, und verschließt den Eingang mit Pflanzen- welche sie meist in der Nähe von Wald- mörtel und Steinchen. Danach dreht sie das rändern findet. Entdeckt das Weibchen ganze Schneckenhaus erneut, bis dessen ein Schneckenhaus, prüft es zuerst den Mündung nach unten zeigt, und versenkt es Innenraum, um dann das Nest unter groß- ein wenig im Boden. em Kraftaufwand in die richtige Position zu rollen. Um das Nest vor den wachsamen Mit dieser Tarnung gibt sich die Zweifarbige Augen der Fressfeinde zu schützen, zerkaut Schneckenhausbiene jedoch noch nicht zu- das Weibchen Blattstücke und spuckt den frieden. In stundenlanger Arbeit schafft sie entstandenen Pflanzenmörtel punktförmig im Flug vertrocknete Grashalme und Nadel- auf das Schneckenhaus. blätter herbei und begräbt ihr Nest darun- ter. Die Mühe lohnt sich: Im nächsten Früh- Zur Ernährung ihrer Brut fliegt die weibliche jahr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Biene unterschiedliche Blüten an. Durch der Nachkomme dank der aufopfernden Abtupfen der Blüte mit dem Hinterleib wird Fürsorge überlebt hat. der Pollen von den Staubblättern in die Bauchbürste befördert. Hat die Biene ge- nügend Pollen- und Nektarproviant in das Schneckenhaus gebracht, legt sie ein Ei 10
Schneckenhaus mit Pflanzenmörtel Schneckenhausbiene mit Grashalm STECKBRIEF Wissenschaftlicher Name: Osmia bicolor Lebensraum: Waldränder, Hecken, Auwälder Größe: 10 – 11 mm Nahrung: unspezialisiert, verschiedenste Blütenpflanzen Lebensweise: solitär Nestbau: in leeren Schneckenhäusern Besonderes Merkmal: fuchsrot behaarter Hinterleib Flugzeit: März bis Juni Gruppe: Mauerbienen Blütenreicher Waldrand 11
JUNI-LANGHORNBIENE (Eucera longicornis) Langhornbienen zeichnen sich durch die extrem langen Fühler der Männchen aus – die längsten im gesamten Bienen- reich. Die meist mehr als körper- langen Antennen sind übersät mit Duft-, Temperatur- und Vibrationsrezeptoren. Mit ihnen sind die Männchen in der Lage, die Duftstoffe paarungsbereiter Weibchen wahrzunehmen und diese über weite Strecken aufzuspüren. Ein einziges Juni-Langhornbienen Männchen Duftmolekül kann das Bienenmännchen schon in Erregung versetzen. Die (richtigen) Langhornbienen-Weibchen Diese Tatsache haben sich manche Or- sammeln zur Ernährung ihrer Nachkommen chideen zu Nutze gemacht. Die Hummel- ausschließlich Pollen von Schmetterlings- Ragwurz, eine Sexualtäuschungsorchidee, blütlern. Besonders beliebt sind violette ahmt Duft, Aussehen und Behaarung des Blüten wie sie Zaunwicke und Luzerne be- Juni-Langhornbienen-Weibchens nach. sitzen. Ihre Nester legen die Weibchen im Boden an. Gerät ein auf Paarungssuche befindliches Männchen in ihre Duftfahne, kann es der Blume unmöglich widerstehen. Es stürzt sich auf die Blüte und versucht sich mit dem vermeintlichen Weibchen zu paaren. Dabei werden dem Ahnungslosen die Pol- lenpakete der Pflanze auf die Stirn geklebt. Fällt er danach auf die Verlockungen der nächsten Hummelragwurz herein, ist die Taktik der Orchidee aufgegangen: das Bie- nenmännchen überträgt die Pollen und die Bestäubung findet statt. 12
Hummel-Ragwurz Männchen mit Pollinien STECKBRIEF Wissenschaftlicher Name: Eucera longicornis Lebensraum: Magerwiesen, Streuobst- wiesen, Ruderalflächen Größe: 13 – 15 mm Nahrung: spezialisiert auf Schmetterlings- blütler, u.a. Zaunwicke, Luzerne Lebensweise: solitär Nestbau: im Erdboden Besonderes Merkmal: extrem lange Fühler der Männchen Flugzeit: Mai bis Juli Gruppe: Langhornbienen Langhornbienen Weibchen 13
BLAUSCHWARZE HOLZBIENE (Xylocopa violacea) Holzbienen sind die größten unserer heimischen Wildbienen. Ganze drei Zentimeter können die Bienen messen, im brummenden Flug wirken sie noch mächtiger. Ihre Körper schimmern metal- lisch blau, ihre Flügel tragen ein dunkles Blau-Schwarz, wodurch sie besonders leicht von anderen Bienen unterschieden werden können. Blauschwarze Holzbiene auf Blüte Ihre Nester legt die Blauschwarze Holz- biene wie so manch andere Biene, in Tot- holz an. Anders als die meisten ihrer Ver- wandten ist sie jedoch in der Lage, mit ihren Hat die Holzbiene den richtigen Baum ge- kräftigen Kiefern selbst eine Niströhre ins funden, nagt sie eine längliche Brutröhre morsche Holz zu nagen – normalerweise ins Innere. nisten Bienen nur in vorhandenen Hohl- räumen, etwa Käferfraßgängen. Beim Pollensammeln ist sie nicht wähle- risch, hat aber aufgrund ihrer Körpergröße Trotz dieses Vorteils hat es die Blauschwar- eine Vorliebe für größere Blüten wie jene ze Holzbiene nicht leicht bei ihrer Nistplatz- von Disteln. Oft kann man sie auch hoch wahl. Denn mürbes, sonnenbeschienenes oben in Bäumen beim Blütenbesuch be- und stehendes Totholz wie sie es benötigt, obachten. ist in unserer Kulturlandschaft nur noch sel- ten zu finden. Obwohl absterbende Bäume einen na- türlichen Prozess darstellen, wird Totholz leider oft als Mangel an Pflege betrachtet. Dabei sind neben einer Vielzahl an Insekten auch hohlraumbrütende Vögel auf das mor- sche Zuhause angewiesen. 14
Holzbiene beim Nestbau Holzbiene schlüpft aus dem Nest STECKBRIEF Wissenschaftlicher Name: Xylocopa violacea Lebensraum: Streuobstwiesen, Parks, Gärten Größe: 20 – 30 mm Nahrung: unspezialisiert, größere Blüten wie Disteln und Salbei Lebensweise: solitär Nestbau: in mürbem Totholz Besonderes Merkmal: auffallend groß, metallisch blau Flugzeit: März bis Oktober Gruppe: Holzbienen Bäume mit morschen Ästen 15
LEBENSRÄUME Bienen sind sehr wärmeliebend. Vor Hochwasserdamm allem die Bienenlarven benötigen für ihre Entwicklung eine trockenwarme Umge- bung, denn in feucht-nassen Nestern fal- len die Larven leicht Schimmel zum Opfer. Nur wenige Bienenarten haben sich die- sen Bedingungen angepasst und brüten in Feuchtgebieten oder alpinen Lagen. MAGERWIESEN – SELTEN UND BEGEHRT Sandbiotop Besonders artenreich ist die Bienenfauna auf blütenreichen, trockenen Magerwie- sen. An einem sonnigen Tag kann es hier nur so von Bienen wimmeln. Gleichzeitig ist der Anteil gefährdeter Bienenarten auf diesen Standorten am höchsten, denn Ma- gerwiesen und Trockenrasen zählen zu den seltensten Biotoptypen in Österreich. Sie zeichnen sich durch ihre nährstoffarmen Böden aus und müssen regelmäßig (ein- bis zweimal im Jahr) gemäht werden. Fin- det diese Pflege nicht statt, verbuschen und Lösshang verwalden die Flächen – der Lebensraum für seltene Bienenarten geht verloren. SANDBIOTOPE – KLEINE PARADIESE / PARADIE- SISCHE BEDINGUNGEN Mit ihren sanften Hügeln und steilen Löss- wänden sind Sandbiotope ein wahres 16
Bienen-Eldorado. Zahlreiche Pelzbienen, Resede und Kratzdistel. Der locker bewach- Mauerbienen oder Mörtelbienen können in sene Boden bietet in seinen Lücken Platz den lockeren Lösswänden ihre Nester an- für bodennistende Arten. In den Stängeln legen. In den Sandböden hingegen nisten der Disteln bauen hohlraumnistende Arten Sand- und Furchenbienen und profitieren ihr Heim. Selbst Schottergruben können mit von der blütenreichen Flora. der richtigen Fürsorge viele Bienenarten beherbergen. Um die Sandbiotope dauerhaft offen zu hal- ten und ihre Einzigartigkeit zu bewahren, bedarf es auch hier einer gewissen Pflege. TOTE HÖLZER FÜR NEUES LEBEN Lichte Wälder mit reichem Totholzbestand UNERWARTETE UMGEBUNGEN schenken totholznistenden Arten einen Raum zum Leben. Vor allem Holzbienen und Nicht alle Bienen-Lebensräume erschei- Blattschneiderbienen sind auf ein ausrei- nen auf den ersten Blick auch als solche. chendes Angebot an abgestorbenem Holz Erblickt man aufgelassene Bahnhöfe, angewiesen. Bahndämme oder nicht bebaute Industrie- brachen, würde man sie wohl kaum als Nur sonnenbeschienene Bäume und Äste „bienenfreundlich“ bezeichnen. eignen sich dabei für die Aufzucht der Brut. Nahrung finden die Bienen an den blüten- Der Eindruck täuscht. Im Unterbau verwen- reichen Waldrändern und angrenzenden dete durchlässige Materialien erschweren Wiesen. Die Notwendigkeit der unmittel- die Wasserspeicherung in diesen Böden. In baren Nähe zwischen Nahrungs- und Nist- Kombination mit dem Erwärmen der schott- habitat zeigt sich hier deutlich. rigen Böden untertags, bildet sich eine hit- ze- und stresstolerante Flora. Da häufiges Mähen ausbleibt, wachsen hier hochwüch- sige Pflanzen wie Wegwarte, Natternkopf, Industriebrache Totholz 17
FÖRDERMÖGLICHKEITEN Frühlings-Seidenbiene auf Weide Rote Mauerbiene BIENEN UNTERSTÜTZEN Nektarangebot im zeitigen Frühling, wenn die Pflanzen in der Wiese noch Zeit zum Wildbienen kann man fördern, indem man Wachsen brauchen. sowohl ein vielfältiges Nahrungsangebot als auch ausreichende Nistmöglichkeiten Obstbäume erblühen zwischen Spätfrühling schafft. Insektizide dürfen dabei natürlich und Frühsommer und bieten reichlich Nah- nicht angewendet werden. rung. Auf nicht heimische, standortfremde Bäume sollte verzichtet werden. Je bunter die Blumenwiese oder der Bal- kon gestaltet wird, umso mehr Bienenarten Die Robinie zum Beispiel bindet mit ihren werden unterstützt. Neben der Pflanzen- Knöllchenbakterien Luftstickstoff und ver- vielfalt ist ein kontinuierliches Blütenange- ursacht damit eine starke Düngung im um- bot von März bis September wesentlich. liegenden Boden. Auf diesen überdüngten Frühblühende Bäume und deren Nachbarn Stellen können weniger unterschiedliche wie Weiden sichern ein ausreichendes Pflanzen wachsen. 18
Bäume / Waldrand Wegrand Wiesen- Blumentopf Sträucher pflanzen Ahorn Beinwell Disteln Ehrenpreis Besenheide Apfel Brombeere Esparsette Glockenblume Blaukissen Berberitze Efeu Kamille Hornklee Bohnenkraut Faulbaum Heckenrose Natternkopf Löwenzahn Gänsekresse Linde Himbeere Resede Margerite Gilbweiderich Kirsche Taubnessel Thymian Schafgarbe Mauerpfeffer Weide Zaunrübe Wegwarte Wilde Möhre Oregano Weißdorn Ziest Zaunwicke Witwenblume Strohblume WIESEN IN ABSCHNITTEN MÄHEN Randbereiche mit Disteln müssen auch abgeblüht noch stehen bleiben, damit sich Je nach Nährstoffverhältnissen des Bodens die darin befindliche Wildbienenbrut fer- sollte man Wiesen regelmäßig – in den mei- tig entwickeln kann. Der Abtransport des sten Fällen ein- bis zweimal im Jahr – ab- Mähguts ist aus Naturschutzsicht notwen- schnittsweise mähen. Das bedeutet, dass dig, um der Fläche Nährstoffe zu entziehen. ein Teil der Wiese erst zwei bis vier Wochen Sowohl das Düngen als auch das Aussäen später gemäht wird als der andere, um genü- von Gräsern sind kontraproduktiv, wenn Sie gend Nahrung für die Bienen überzulassen. Wildbienen fördern möchten. Blühstreifen 19
NISTMÖGLICHKEITEN IN DER ERDE Das Angebot an Nistmöglichkeiten zu er- höhen, kann mitunter einfach sein. Offene Stellen können zum Beispiel geschaffen werden, indem die Grasnarbe an sonnigen Stellen kleinräumig entfernt wird. Auch an Maulwurfshügeln kann man Wildbienen regelmäßig beim Bau ihrer Nester beo- bachten. Bleiben Hohl- oder Feldwege unbefestigt, vergrößert man den Lebensraum der Wild- bienen. Oft genügt es schon, kleine offene Stellen nicht wieder durch Nachsaat zu verschließen oder Pflasterfugen mit Sand anstelle von Beton zu füllen. Nisthilfe NISTMÖGLICHKEITEN IN STÄNGELN UND HOLZ Eine weitere Möglichkeit, Wildbienen zu Abgestorbene Pflanzenstängel sind wich- unterstützen, ist das Errichten von Stein- tige Nistplätze für zahlreiche Bienenarten, haufen in Parks, Naturgärten oder an Wald- weshalb man Schilf, Brombeeren, Wildro- rändern. Die Gesteinsbrocken sollten groß sen, Disteln, Holunder oder Beifuß über den genug sein, dass Hohlräume dazwischen Winter stehen lassen sollte. Sind die Bienen entstehen, in denen die Bienen ihre Nester im darauffolgenden Jahr ausgeschlüpft, anlegen können. können die Stängel entfernt werden. Auch am Balkon lassen sich Bienen er- Stehendes und sonnenbeschienenes Tot- staunlich gut fördern. Nisthilfen und Kräu- holz nicht zu entfernen, ist ein wertvoller ter in Blumentöpfen locken viele Bienen- Beitrag zum Bienenschutz. Vor allem Laub- arten selbst in höhere Stockwerke an und hölzer wie Buchen, Eichen oder Eschen tragen zur Artenvielfalt in Städten bei. helfen, da Nadelbäume reich an Harz sind. Auch dünne Äste dienen manchen Wildbie- nen als Nistplatz, wenn man sie an einer trockenwarmen Stelle zu Haufen schlichtet. 20
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN NATURFÜHRER seine – manchmal missglückten – Feldforschun- Einen spannenden ersten Einblick in die Welt gen und seine Liebe zu Insekten, insbesondere zu der Wildbienen geben Heiko Bellmann und Hummeln. Paul Westrich, wobei im Buch des Letzt- Goulson Dave 2014: Und sie fliegt doch: Eine kur- genannten auch zahlreiche Tipps für die Ge- ze Geschichte der Hummel. – List Taschenbuch, staltung eines wildbienenfreundlichen Gartens 320 Seiten. enthalten sind. Wer sich intensiver mit Bienen Goulson Dave 2016: Das Summen in der Wiese. beschäftigen möchte, der sollte sich die Bücher Das geheime Leben der Insekten. – Ullstein Ta- von Erwin Scheuchl und Heinz Wiesbauer an- schenbuch, 320 Seiten. schaffen. Joseph Gokcezade hat einen hervorra- Goulson Dave 2017: Die seltensten Bienen der genden Feldbestimmungsschlüssel für Hummeln Welt: Ein Reisebericht. – Carl Hanser Verlag entworfen. GmbH & Co KG, 304 Seiten. Bellmann Heiko 2010: Bienen, Wespen, Ameisen. – Kosmos Naturführer, Franckh Kosmos Verlag, KINDERBÜCHER 366 Seiten (130 Arten, 430 Farbfotos). Die wunderschön illustrierten Kinderbücher von Gokcezade Joseph & al. 2015: Feldbestimmungs- Renate Maderbacher und Anna Möller sind für schlüssel für die Hummeln Österreichs, Deutsch- die kleinsten Leser geeignet, um sie an span- lands und der Schweiz. – Linzer biologische Bei- nende Naturgeschichten heranzuführen. Sie träge 47(1): 5 – 42. handeln nicht nur von Insekten bzw. Bienen, sind Scheuchl Erwin & Willner Wolfgang 2016: aber absolut empfehlenswert. Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleurops – Möller Anna 2008: Nester bauen, Höhlen knab- Alle Arten im Porträt. – Verlag Quelle & Meyer, bern: Wie Insekten für ihre Kinder sorgen. – 917 Seiten. Atlantis Verlag, 32 Seiten (empfohlenes Alter: Westrich Paul 2015: Wildbienen: 5 – 7 Jahre). Die anderen Bienen. – Verlag Pfeil, 168 Seiten. Rettl Christine & Maderbacher Renate 2002: Wiesbauer Heinz 2017: Wilde Bienen. Biologie – Tiere auf der Wiese. – Verlag öbhpt, 96 Seiten. Lebensraumdynamik am Beispiel Österreichs – Artenporträts. – Verlag Ulmer, 376 Seiten (360 Ar- FILME ten, 1190 Farbfotos). In einem fantastischen 5-Teiler werden einzig- artige Aufnahmen von Insekten gezeigt und von NISTHILFEN Sir David Attenborough kommentiert. Die Beebox-Nisthilfen sind auf die Bedürfnisse Attenborough David 2005: Verborgene Welten – von Wildbienen und Wespen zurechtgeschnitten Das geheime Leben der Insekten – Polyband / und vermeiden die typischen Fehler von gän- WVG, 225 Minuten. gigen Nisthilfen. www.beebox.at ARBEITSGEMEINSCHAFT Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft am LESEBÜCHER Biologiezentrum Linz des Oberösterreichischen Der englische Universitäts-Professor und be- Landesmuseums hilft Ihnen gerne bei weiteren geisterte Naturschützer Dave Goulson erzählt Fragen. Zudem gibt es interessante Vorträge und in seinen Büchern über eigene Erlebnisse mit Projekte. Insekten. Mit britischem Humor schreibt er über www.biologiezentrum.at 21
Weitere Publikationen der Abteilung Naturschutz: Weitere Infos zu Naturschutz-Projekten finden Sie auf unserer Website: www.land-oberoesterreich.gv.at/thema/naturschutz AMT DER OÖ. LANDESREGIERUNG Direktion für Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung Abteilung Naturschutz, LDZ, 4021 Linz, Bahnhofplatz 1 (+43 732) 7720-11871, n.post@ooe.gv.at www.land-oberoesterreich.gv.at FOTOS: © Lorenz Wido Gunczy: Maskenbiene, Pelzbienen Männchen, Bedornte Wespenbiene, Gold-Fur- chenbiene, Blutbiene, Langhornbienen Weibchen; © Heinz Wiesbauer: Titelfoto (Pelzbiene), Sand- biene, Schmalbienen-Nest, Filzbiene, Blattschneiderbiene, Knautien-Sandbiene mit rosa Pollen, Unbefestigter Hohlweg als Nistplatz, Zweifarbige Schneckenhausbiene, Blütenreicher Waldrand, Juni-Langhornbienen Männchen, Männchen mit Pollenpaketen, Blauschwarze Holzbiene, Bäume mit morschen Ästen, Sandbiotop, Lösshang, Industriebrache, Totholz, Frühlings-Seidenbiene, Blühstreifen; © Josef Limberger: Fuchsrote Lockensandbiene; © Heiko Bellmann / Archiv Biologiezentrum: Knautien-Sandbiene, Schneckenhaus mit Pflanzenmörtel, Schneckenhausbiene mit Grashalm, Hummel-Ragwurz, Holzbiene beim Nestbau, Holzbiene schlüpft aus dem Nest; © Esther Ockermüller: Magerwiese mit Acker-Witwenblume, Hochwasserdamm, Nisthilfe; © Roman Borovsky: Gold-Furchenbiene beim Blütenbesuch; © focusnatura: Rote Mauerbiene IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Naturschutz / Für den Inhalt verantwortlich im Sinne des Mediengesetzes: Dr. Gottfried Schindlbauer / Text und fachliche Bearbeitung: Mag. Esther Ockermüller, Dr. Alexander Schuster / Textliche Überarbeitung: Sery* Brand Communications / Redaktion: Andrea Dumphart / Layout und Reinzeichnung: so...so+co, Daniela Máté, Engerwitzdorf, daniela.mate@tmo.at / Druck: BTS, Engerwitzdorf DVR-Nr.: 0069264 April 2018
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