Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen

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Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Niederschönhausen - Friedenskirche Niederschönhausen
Gemeindebr. III_20              25.08.2020   15:51 Uhr   Seite 1

                                         Gemeindebrief
                                     der Evangelischen Kirchengemeinde
                                                  Niederschönhausen
     Bildlicher Hinweis auf den neuen
     sonntäglichen Gottesdienstbeginn.
     Fotografie: Norbert Trumpelt         September I Oktober I November 2020

                                       »Ja, Gott war es, der in Christus
               die Welt mit sich versöhnt hat.« 2. Korinther 5,19
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Gemeindebr. III_20   25.08.2020    15:51 Uhr   Seite 2

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       Inhalt und Editorial

        3   Andacht: 2. Korinther 5,19
        5   Gemeindekirchenrat informiert
        6   Ausschreibung: Pfarrstelle             Liebe Leserinnen, liebe Leser,
        7   Neue Gottesdienstzeiten                  in diesen Gemeindebrief spielt das
        7   »Geh aus, mein Herz...«                Thema ›Zeit‹ hinein.
       11   Neues Kindergartenjahr                   Anlass ist die geänderte Anfangszeit
       12   Vor dem Abschied:Tina Rupprecht        der sonntäglichen Gottesdienste in
       14   Gedanken zum Ewigkeitssonntag          unserer Friedenskirche: sie beginnen
       15   Zukunftsprojekt                        nun in der Regel um 11 Uhr. So man-
       18   Trauern um Sibylle Schramm             cher mag sich über die gewonnene
       19   Nachrichten aus der Gemeinde           Stunde sonntäglicher Morgenruhe und
       20   Gottesdienstplan                       Frühstückverweilens freuen. Andere
       22   Unsere Kantorei                        stellt diese Änderung vor Herausforde-
       22   Musikveranstaltungen /Konzerte:        rungen in der Planung des Familien-
            22 Nachricht vom Konzertchor –         lebens. Für unsere Gemeinde markiert
            22 Ein neuer Flügel – 23 Hosannah!     ›11 Uhr‹ einen weiteren Schritt des
            24 Konzert für Cello und Klavier –     Zusammengehens mit der Gemeinde
            24 Neuer Jugendchor im Aufbau          Nordend (siehe Seite 7).
       25   Einladungen: 25 Café12 – 26 Johan-       Der Ewigkeitssonntag kann uns An-
            nes Krätschell, Autorenlesung –        lass sein, ›Zeit‹ in einer anderen
            26 China – 27 Begegnung im Herbst      Dimension zu betrachten.Während
            27 Erntedankfest – 27 Sankt Martins-   uns der Sommer noch mit Wärme,
            tag – 28 Frieden ist Schalom –         Licht, Bade- oder Wanderspaß und Ur-
            28 Märchenabend für Erwachsene         laubserholung von den großen Her-
       29   Regelmäßige Zusammenkünfte             ausforderungen des Lebens in Zeiten
       30   ›Haus der Familie‹: Programm           einer Corona-Pandemie ablenkt und
       32   Im kirchlichen Dienst                  die Zeit förmlich ›verfliegt‹, neigt sich
                                                   das Kirchenjahr unaufhaltsam dem
                                                   Ende entgegen. Die reichen Früchte
                                                   der warmen Jahreszeit zieren den
                                                   Gabentisch des alljährlichen Erntedank-
                                                   gottesdienstes. Er markiert zugleich
                                                   den Beginn einer Zeit der inneren Ein-
                                                   kehr, des Nachdenkens über die Be-
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       Abb.Seite 2, oben, rechts:
       Kanzeluhr von 1776.                                       Abb.Seite 2, unten, links:
       Diente dem Pfarrer zur Einhaltung der Predigtzeiten.      Hölzerne Wanduhr mit bemaltem Ziffernblatt.   3
       Signiert mit ›HGW‹.                                       Schwarzwald, um 1830.
       Museum für Thüringer Volkskunde, Erfurt.                  Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen.

       deutung unseres Lebens und über des-                        Wenigstens optisch wollen wir Ihnen
       sen Vergänglichkeit.                                      jedoch mit Rückgriff in die Historie
         Genau darauf geht unser Gemeinde-                       einige Beispiele technischer Möglichkei-
       mitglied Otto Bammel ab Seite 14                          ten der Zeitnahme anbieten.
       ein. Er nutzt ›Zeit‹ in einigen Wort-                       Hoffen wir gemeinsam, dass die
       zusammensetzungen: ›Zeitspanne‹,                          Ausbreitung des Covid-19-Virus uns
       ›Zeitraum‹, ›schnelllebige Zeit‹,                         nicht in einen weiteren ›Lockdown‹
       ›Lebenszeit‹. So lenkt er die Aufmerk-                    zwingt. Dass wir uns in der kom-
       samkeit auf das ›Wesen der Zeit‹ und                      menden dunklen Jahreszeit nahe sein
       den philosophischen Hintergrund.                          können: nicht nur in Gedanken und
         Auf diesen Aspekt einzugehen, ist                       mit Worten, sondern auch wieder mit
       hier gleichermaßen nicht der Platz                        gemeinsamem Singen und Musizie-
       wie für die physikalische Größe der                       ren, vor allem aber auch durch Umar-
       Zeit, wie unter anderem auch für                          mungen der Freude und des Trostes.
       die Geschichte der (Uhr-)Zeitmes-
       sung.                                                       Ihre Redaktion

       »Ja, Gott war es, der in Christus die Welt
       mit sich versöhnt hat.« 2. Korinther 5,19
       Unversöhnt waren sie vor Jahren          Nicht nur Eltern und Kinder kann
       auseinandergegangen. Damals hatte ein ein Streit entzweien. Auch zwischen
       Wort das andere gegeben, bis er ihm Ländern,Völkern, Menschen verschie-
       schließlich ins Gesicht schlug und da- dener Herkunft stehen manchmal
       mit das Fass endgültig zum Überlaufen Ereignisse, langandauernde Erniedrigun-
       brachte. Die ständigen Erniedrigun-    gen und nicht verheilte Verletzungen.
       gen und Verletzungen wollte er nicht     Unsere Unversöhntheit reicht so-
       länger hinnehmen und brach den         gar bis zu Gott. Die Bibel beschreibt:
       Kontakt zu seinem Vater ab. Seit Jah-  Auch zwischen Gott und uns Men-
       ren haben sie sich weder gesprochen schen steht etwas. Gott stellt fest, dass
       noch gesehen. Doch nun ist der Va-     wir Menschen, seine Geschöpfe, sich
       ter schwer erkrankt und sein Sohn zu nicht für ihn interessieren.Wir igno-
       ihm auf dem Weg ins Krankenhaus.       rieren Gottes Gebote und seine klu-
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                                  Abb. links:         Abb. unten:
                                  Antike persische    Auslaufwasseruhr (um1380 v. Chr.) aus der Zeit
  4                               Wasseruhr           des ägyptischen Pharaos Amenophis III. (Amenhotep).
                                  aus Gonabad.        Außenseite geschmückt mit Hieroglyphen und
                                  Um 500 v.Chr.       ägyptischen Gottheiten. Ägyptisches Museum Kairo.

                                                      das Eingeständnis von Fehlern, die
       gen Weisungen zum Leben. Gottes                man begangen hat. Sie braucht Reue.
       gute Schöpfung wird mit Füßen ge-              Versöhnung braucht, dass ich mich
       treten und ausgebeutet, Kriege                 entschuldige, um Vergebung bitte.Ver-
       werden angezettelt.Viele Menschen              söhnung bedarf der Wiedergutma-
       meinen, sie könnten gut ohne Gott              chung.
       leben.                                           »Ja, Gott war es, der in Christus die Welt
         Gott aber will den abgebrochenen             mit sich versöhnt hat.« Wir können als
       Kontakt zu uns wieder aufnehmen                Versöhnte leben.Wir können für un-
       und die zerbrochene Beziehung heilen.          sere Beziehungen und unsere Konflikte
       Gott ist es, der den ersten Schritt            von Jesus lernen.
       unternimmt – nicht der Mensch geht
                                                        Wie ein Fest nach langer Trauer,
       auf Gott zu. »Ja, Gott war es, der in
                                                        Wie ein Feuer in der Nacht.
       Christus die Welt mit sich versöhnt hat.«
                                                        Ein off ’nes Tor in einer Mauer,
         Gott versöhnt sich mit uns. Er
                                                        Für die Sonne aufgemacht.
       nimmt sich zurück. Er verwirft die
                                                        Wie ein Brief nach langem Schweigen,
       Idee, die Menschen zu bestrafen.
                                                        Wie ein unverhoffter Gruß.
       Stattdessen übernimmt er in Jesus
                                                        Wie ein Blatt an toten Zweigen.
       Christus die Verantwortung für
                                                        Ein ›Ich-mag-dich-trotzdem-Kuss‹.
       das, was sich Menschen zu Schulden
       haben kommen lassen. Er nimmt                    So ist Versöhnung, so muss der wahre
       unsere Schuld auf sich. Dafür steht das             Friede sein.
       Symbol des Kreuzes. Gott trägt un-               So ist Versöhnung, so ist Vergeben und
       sere Schuld und schaut uns neu gnädig              Verzeihn.
       an. In Jesus Christus ist Gott unter                 (Liedtext: Jürgen Werth)
       uns. Er geht für uns den Weg der Ver-
                                                        Karsten Minkner
       söhnung. Er macht uns zu Versöhn-
       ten.
         Versöhnung ist nichts für Feiglinge.
       Versöhnung ist harte Arbeit.Ver-
       söhnung braucht Mut, den Mut der
       Aufrichtigkeit.Versöhnung braucht
       eine Aufrichtigkeit gegenüber sich
       selbst.Versöhnung braucht Einsicht,
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       Informationen des Gemeindekirchenrates

       L iebe Gemeinde,                            fragt, auch bei den weiteren Veranstal-
          mittlerweile ist das Gemeindeleben       tungen in diesem Jahr gilt es, einen
       wieder ins Laufen gekommen, auch            guten Mittelweg zu finden. So mussten
       wenn wir aufgrund der Corona-Pan-           die für Mai geplanten Konfirmationen
       demie-Vorsichtsmaßnahmen den                auf Anfang September verschoben wer-
       Normalzustand durchaus noch nicht           den. In einem etwas anderen Format
       erreicht haben.Wir sind froh und            werden sie sicher eine schöne Feier für
       dankbar, dass wir uns unter anderem         alle werden.
       in den Gottesdiensten wiedersehen,             Inzwischen kann sich der Gemeinde-
       das neue Angebot der offenen Kirche         kirchenrat auch wieder in Präsenz-
       fortgeführt wird und auch die Grup-         sitzungen treffen. Dies ist schon des-
       pen wieder zusammenkommen kön-              halb gut, weil wir so in unserer im
       nen.Wie in einer Predigt in der letz-       vorjährigen August beschlossenen Ko-
       ten Zeit angemerkt, ist die Kirche          operation mit unseren Brüdern und
       nicht einfach ein »Gebäude aus Stein        Schwestern in Nordend im Juni wich-
       mit Dach darauf«, sondern im wahr-          tige Schritte weitergehen konnten.
       sten Sinne des Wortes ein spirituel-        So gab es im Jugendstilkirchsaal der
       ler Raum, wo wir Gottes Liebe und           Gemeinde Nordend zwei gelungene
       Güte finden und erfahren. Das gilt          und konstruktive Zusammenkünfte,
       erst recht in Pandemiezeiten. Dieser        zuerst mit den Gemeindevertretern
       Raum bietet Platz für Gestaltung und        der Gemeinden Alt-Pankow, Martin
       auch für neue Formen.                       Luther, Nordend und uns. Nach den
          Sehr bedauerlich ist, dass wir – Stand   Gemeindeversammlungen in Nordend
       Juli – noch nicht wieder in geschlos-       und bei uns haben sich sogleich beide
       senen Räumen singen dürfen und auch         Gemeindekirchenräte wieder zu-
       das Abendmahl mit Gemeinschafts-            sammengesetzt. Ich bin sehr angetan
       kelch nicht stattfinden kann.Wie in der     gewesen von der offenen und net-
       Gemeindeversammlung im Juni ange-           ten Atmosphäre dieser Runden.Wir
       kündigt, wird der Gemeindekirchenrat        haben Einigkeit über die nächsten
       zeitnah überlegen, in welcher Form          Schritte der Vertiefung unserer Koope-
       wir das Abendmahl unter Beachtung           ration erzielt.
       aller Hygieneregeln wieder im Gottes-          Sehr konkret ist die Zusammen-
       dienst feiern können. Nicht nur hier        arbeit gerade bei der Neubesetzung
       sind Kreativität und Improvisation ge-      einer Pfarrstelle. Denn unsere ordi-
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       Abb. rechts:
  6    Antike byzantinische Sonnenuhr,
       gefunden in der kleinasiatischen Stadt Seleukia
       (heutigeTürkei).

       nierte Gemeindepädagogin Tina Rupp-
       recht hat die Chance der beruflichen                      mit der Gemeinde Nordend tun und
       Fortentwicklung ergriffen und wird im                     die beiden Gemeindekirchenräte wer-
       Herbst das Amt der Kreisjugend-                           den dazu entsprechende Beschlüsse
       pfarrerin im Kirchkreis Nord-Ost an-                      fassen. In der nächsten Gemeindever-
       treten. Herzlichen Dank für die gute                      sammlung wollen wir über die weiteren
       gemeinsame Zeit! Im Gottesdienst am                       Entwicklungen berichten und, wie
       27. September werden wir Tina Rupp-                       schon in der letzten Versammlung, gern
       recht verabschieden (s. Seiten 12 u.17).                  mögliche Anregungen aufgreifen.
         Aufgrund dieser Entwicklung ist eine                      Bleiben Sie behütet und gesund!
       neue Pfarrstelle auszuschreiben und zu
       besetzen. Dies werden wir zusammen                          Wulff Hartmann

         Eine Pfarrstelle ist neu zu besetzen
         Unsere ordinierte Gemeindepädagogin                     warmherzig und bei Auseinandersetzungen
         Tina Rupprecht hat ab 1.Oktober 2020                    klar und versöhnlich agieren, kommuni-
         eine neue Pfarrstelle. Sie ist zur Kreisjugend-         kationsfreudig sein und zuhören können.
         pfarrerin in unserem Kirchenkreis Berlin                Wir wünschen uns eine Pfarrperson, die
         Nord-Ost gewählt worden (s.oben).                       Jung und Alt zum Christsein ermutigt, Men-
           Mit der Kirchengemeinde Nordend zu-                   schen seelsorgerlich begleitet und neu-
         sammen wird nun eine volle Pfarrstelle                  gierig auf den christlichen Glauben macht.
         (100%) ausgeschrieben. Die beiden Gemein-               Wir wünschen uns jemanden, der Bewähr-
         dekirchenräte haben dafür gemeinsam eine                tes (Seniorenarbeit, ›Haus der Familie‹, Kir-
         Stellenausschreibung verfasst. Ein Schwer-              chenmusik) aufgreift und dabei aufgeschlos-
         punkt der Pfarrstelle wird es sein, die leben-          sen ist für neue Formate,Wege und Ideen.
         dige Konfirmandenarbeit fortzuführen;                      Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindepäda-
         ein weiterer ist die Geschäftsführung und               goginnen und Gemeindepädagogen können
         Seelsorge in der Gemeinde Nordend.                      sich auf die Pfarrstelle bewerben. Das Kon-
           Die Gemeinde wünscht sich eine begeis-                sistorium wird dann aus dem Kreis der Be-
         terte und begeisternde Persönlichkeit, die              werber einen Vorschlag zur Besetzung ma-
         Freude an Gottesdienst und Verkündigung                 chen.Wie zeitnah die Stelle wieder besetzt
         und an einem vielfältigen gottesdienstlichen            werden kann, ist zum Zeitpunkt der Druck-
         Leben hat. Sie soll im persönlichen Kontakt             legung dieses Gemeindebriefes noch offen.
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       Neue Gottesdienstzeit in der Friedenskirche

       Vor etwa einem Jahr haben die Kir-         denen Orten aufeinander abgestimmt
       chengemeinden Niederschönhausen            werden. Unsere Pfarrerinnen und
       und Nordend verabredet, enger mit-         Pfarrer können dann nacheinander in
       einander zusammenzuarbeiten. Seit-         Nordend und Niederschönhausen
       dem haben verschiedene Begegnungen         Gottesdienst feiern.
       und Gespräche zwischen den Gemein-           Für beide Gemeinden handelt es
       den stattgefunden. Die Ältesten            sich um eine veränderte Gottesdienst-
       aus beiden Gemeinden wollen nun die        zeit.Wir wissen nicht, wie gut unsere
       Gottesdienstzeiten aufeinander ab-         Gemeindeglieder mit dieser neuen Re-
       stimmen. Auf der Gemeindeversamm-          gelung zurechtkommen werden.
       lung am 21. Juni wurde der Vorschlag       Deshalb wollen wir nach einem Jahr
       vorgestellt und beraten. Im Ergebnis       Bilanz ziehen und überlegen, ob und
       haben die Gemeindekirchenräte nun          welche Änderungen vielleicht dann
       beschlossen:                               an den Gottesdienstzeiten vorgenom-
         Ab September finden die Gottes-          men werden müssen.
       dienste in Nordend 14-tägig sonntags um      Gleichzeitig wollen wir im Gemein-
       9:30 Uhr statt und die Gottesdienste in    debrief den Blick weiten. Ab sofort stel-
       Niederschönhausen sonntags um11 Uhr.       len wir Ihnen Informationen zu allen
         Wir nehmen uns damit an vielen Ge-       Gottesdiensten in Niederschönhausen,
       meinden in Brandenburg und Berlin          Nordend, Alt-Pankow und Martin-
       ein Beispiel, wo innerhalb eines Spren-    Luther in einer Übersicht zur Verfü-
       gels Gottesdienstzeiten an verschie-       gung.

       »Geh aus, mein Herz und suche Freud ...«

        D
       » ie Deutschen sind ein christli-          schaft miteinander beten, kommen ge-
       ches Volk. Einmal im Jahr gehen sie in     legentlich in Reportagen, nach Un-
       ihre Tempel und singen.« – So hieß         glücksfällen sogar in den Nachrichten
       es einmal in dem fiktiven Bericht einer    vor, und dann werden sie Gläubige ge-
       Chinesin in ihrer Heimat; es war eine      nannt. Gottesdienstbesucher oder
       Satiresendung.                             Gemeindeglieder sind wir als Christen.
         Diejenigen Mitbürger, die anschei-         Unsere Konfirmandinnen und Konfir-
       nend jede Woche einmal in Gemein-          manden locken wir mit Bonuskarten
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       Abb. rechts:
       Grafische Darstellung der Elefantenuhr
  8    des al-Dschazari von1315.
       Original: Automat einer lebensgroßen Elefantennachbildung,
       der mit Hilfe einer Wasseruhr die Zeit anzeigte.

       in den Gottesdienst, für die regelmä-
       ßige freiwillige Teilnahme beginnt die-
       ser einfach zu früh, dauert zu lange,
       und die Musik ist zu altmodisch. Eine
       ernstliche Debatte entzündet sich
       daran, ob der Gottesdienst erst durch
       das Abendmahl zur Feier wird.
          Fast alle meiner Freunde, die noch
       in den 60ern in den Gottesdienst
       gezwungen worden waren, haben
       schlechte Erinnerungen an diese Zei-
       ten. Sie fühlten sich nicht ein einziges
       Mal von Liebe umfangen, sondern
       allsonntags für eine schrecklich lange                        Kirche gesucht und bin regelmäßig
       Stunde eingefangen. Manchmal höre                             erst zu »Macht hoch die Tür« wieder
       ich einen irrationalen Hass auf alles,                        zum eifrigen Gottesdienstbesucher
       was mit Kirche zu tun hat.                                    geworden. In der Zeit zwischen Mailie-
          Die kleine Schwester der Abwehr ist                        dern und Advent stand ich im Ab-
       die Gleichgültigkeit – das Reden vom                          seits der Kirche, die Bedeutung der
       christlichen Abendland wird teilnahms-                        Gottesdienstbesuche verflüchtigte
       los hingenommen. Ja, auch das ausge-                          sich, Advent und Weihnachten weckten
       baute Formelwesen der Liturgie führt                          ab den Trauersonntagen vor allem
       zur Entfremdung. Man hat das alles                            kindliche Erwartungen. Der Kirchgang
       nie verstehen können. Was die Men-                            am Totensonntag war mir eine liebe
       schen (– die wenigen, die alten? –)                           Pflicht, die Erinnerung an Trost und
       daran finden, wird man nie erfahren.                          Geborgenheit, die ich oft auch im Got-
       Das Sitzen wärend einer sprunghaf-                            tesdienst gespürt hatte, lebte dann
       ten und dabei salbungsvollen Predigt                          doch wieder auf.
       wird als Qual empfunden und erin-
       nert. Man geht hin und wieder weg und                           »Gott, der in der Liebe mächtig ist,
       bleibt schließlich weg.                                       segne und behüte euch.«
          Ich selbst war nie ein Weihnachts-                           Der Predigttext an einem Juli-Sonn-
       baumchrist, aber die Freuden des Som-                         tag: »Lass dich nicht vom Bösen über-
       mers habe ich denn doch nicht in der                          winden, sondern überwinde das Böse
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                                                     Abb. unten:
                                                     Richard von Wallingford war englischer Mathematiker,
                                                     zugleich Astronom und Astrologe.                       9
                                                     In seiner Zeit als Abt in Hertfordshire
                                                     konstruierte er eine astronomische Uhr,1327.

       mit Gutem.« (Römer 12, 21) Wie aber                                Die Geschichten
       soll das gehen? Die Überlegungen                                   aber, die der Predigt,
       des Pfarrers kann ich mir gut merken.                              der Lieder, des Frie-
       »Denke an die Liebe, nicht die, die du                             densgebets, der Für-
       selbst geben sollst, sondern die Liebe, die                        bitten, des Psalms –
       dich und uns alle umfasst und schützt.                             sie bringen das
       Habe den Mut, das zu tun, was dein Herz       Thema der Predigt zum Leuchten, und
       dir sagt. Fasse deine Erfahrungen in eine     für einen Moment bin ich nicht Zuhö-
       Geschichte und teile sie mit. Habe Geduld     rer, sondern ich fühle mich aufgehoben.
       mit anderen, aber auch mit dir selbst.«          Beim Kirchencafé ließe sich der Ge-
       Nichts davon ist neu, eher eine Erinne-       danke vertiefen, zuhause berichte ich
       rung, eine gedankliche Zuspitzung             davon. Und dann verblasst er und ver-
       und Vertiefung, aber es bleibt hängen.        liert sich wieder. – Am Montagabend
       Läse ich dies in einem Zeitungsarti-          kehrt plötzlich die Melodie des Liedes
       kel oder hörte ich es in einer Radiosen-      zurück. Ich nehme mir ein paar Minu-
       dung, es würde vermutlich im Rau-             ten, um über den Arbeitstag nachzu-
       schen der guten Vorschläge untergehen         denken. Richtig böse geworden bin ich
       – vielleicht wäre ich auch nicht bereit,      heute nicht. Ungeduldig – ein bisschen.
       mich darauf einzulassen. Hier im Got-         Liebevoll, so von Herzen liebevoll zu
       tesdienst geschieht viel mehr.                jenen, die mich nicht gleich verstanden,
          Wir singen gemeinsam »Komm in              die mir widersprochen, mich ignoriert
       unsre stolze Welt ...«. Der Text baut         haben? Mir entfährt ein Seufzer. Ich
       starke Gegensätze auf, Gut und Böse           will es wenigstens aufschreiben, eine
       begegnen uns in vielen Versionen:             kleine Geschichte daraus machen und
       Liebe/Hass, Feind/Frieden, Über-              sie mit anderen teilen.Vielleicht ge-
       fluss/Hunger. Haben Sie das Lied im           lingt es mir morgen ein bisschen bes-
       Ohr? Schwebend leicht ist die Melo-           ser, das zu tun, was ich richtig finde.
       die, jede Strophe beginnt und endet              Dann fallen mir Irma und Gordon
       auf einer langen A-Note, der Ausklang         und Anke ein: Ab und zu kann man
       ist ein wenig disharmonisch – mit             Menschen dabei beobachten, wie sie
       dem Überwinden des Bösen mit dem              vor unser aller Augen Unverständnis
       Guten werden wir ein Leben lang               in Fragen,Verwunderung in Zunei-
       nicht fertig. Das Lieben, die Geduld,         gung, Unwohlsein in Mut, Ärger in Neu-
       der Mut – das ist alles so schwierig.         gier verwandeln. Ein Außenstehender
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  10   Abb. rechts:                                   Abb. Seite 11:
       Barocke Öllampenuhr, um 1720.                  Kerzenuhr,18. Jahrhundert.

       würde es nicht bemerken,                       »Was betrübst Du Dich, meine Seele,
       aber wenn man einander                         und bist so unruhig in mir?« – Das ha-
       über die Jahre nähergekommen                   ben wir wirklich so gesagt.
       ist, hier und da eine Sorge, eine Freude         Dieser Satz geht über die Lippen –
       teilen konnte, bemerkt man das. Ab             und dann? Wie werden wir zu Dursti-
       und zu, im Gespräch nach dem Gottes-           gen? Was ist es, das wir erhoffen,
       dienst, beim Austausch nach den Film-          Sonntag für Sonntag, ein Leben lang?
       abenden oder in einem Gesprächskreis             Wenn ich mich am Ausgang beim
       kommt etwas davon zum Vorschein.               Pfarrer, bei der Pfarrerin für den Got-
                                                      tesdienst bedanke und danach alleine
         »Wie der Hirsch schreit nach fri-            auf den Heimweg mache, geht mir
       schem Wasser, ...«                             durch den Kopf: so viele wissen nicht,
         Als Gemeinde beten wir an jenem              was sie Woche für Woche versäumen.
       heißen Vormittag den 42. Psalm, und
       wir beten ihn laut. Schlagen Sie ihn auf!        Claus Knapheide
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                                                                                              11
       Mit Gott groß werden

       Ein neues Kindergartenjahr hat be-         hast!« In diesem
       gonnen. Noch im Juli haben wir un-         Kindergartenjahr
       sere ›Donnerkinder‹ verabschiedet. Sie     wird Lena Fiebig ihren Bundesfreiwil-
       sind nun seit einigen Wochen ›rich-        ligendienst in unserem Kindergarten
       tige‹ Schulkinder – wir wünschen ihnen     absolvieren.
       Spaß am Lernen und dass sie auch              In dieser Zeit des Jahres, in der sich
       weiterhin mit Neugierde die Welt er-       der Übergang vom Sommer zum
       kunden.                                    Herbst vollzieht, ist es immer wieder
          So, wie unsere ehemaligen ›Don-         schön, den Kinderbuchklassiker
       nerkinder‹ in ihre neue Rolle hinein-      ›Frederick, die Maus‹ von Leo Lionni
       wachsen müssen, so schlüpfen auch          zu lesen:
       unsere Kindergartenkinder in neue             Feldmaus Frederick lebt mit seiner
       Verantwortungsbereiche. Die Jün-           Familie in einer alten Steinmauer.
       geren zählen nun zu den Älteren und        Der Sommer neigt sich dem Ende ent-
       machen Platz für die neuen Kinder.         gegen, und der Herbst zieht über das
       Für die Jüngsten ist die Eingewöhnung      Land. Für die Feldmäuse heißt es nun,
       ein großer Schritt: nicht nur für die      Tag und Nacht zu arbeiten. Es müs-
       Kinder, sondern auch für die Eltern ist    sen Vorräte für den Winter gesammelt
       sie ein Ablösungs- und Trennungspro-       werden. Stück für Stück wandern
       zess, der durchaus schwerfallen kann.      Körner, Nüsse, Mais und Stroh in den
          Wir freuen uns auf die neuen Kin-       Mäusebau. Jeder ist fleißig bei der
       der und Familien und wollen sie herz-      Sache. Nur Frederick nicht. Er sitzt auf
       lich in unserem Kindergarten und           einem Stein und scheint nichts zu tun.
       in unserer Gemeinde willkommen hei-           Als die Mäuse fragen, warum er
       ßen. Außerdem begrüßen wir herz-           nicht hilft, antwortet Frederick, dass er
       lichst Schwester Renate und Tamara         doch auch sammelt. Er fängt Sonnen-
       Kriszio, die als Erzieherinnen seit dem    strahlen ein, Farben und Wörter. Diese
       Sommer Teil unseres Teams sind.            Vorräte sind ebenso wichtig, denn der
          Nach einem Jahr im Bundesfreiwilli-     Winter wird lang, kalt und grau. Mit der
       gendienst müssen wir Jeremias Funke        Zeit schwinden alle Vorräte, und der
       leider verabschieden und wünschen          Frühling ist nicht in Sicht. Alle kleinen
       ihm für seinen weiteren Lebensweg          Mäuse frieren. Da holt Frederick seine
       alles Gute. »Schön, dass du die Kinder     ›Sammlung‹ hervor: Worte werden
       und uns ein Jahr lang so toll begleitet    zu einem hoffnungsvollen Gedicht, Son-
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       Abb. unten:
       Uhr am Prager Rathaus. Der älteste Teil der Uhr,
  12   das mechanische Uhrwerk mit dem astronomischen Ziffernblatt,
       ist 1410 gebaut worden. Die Existenz der beweglichen Figuren
       (12 Apostel) beiderseits der Uhr, ist erst seit 1860 belegt.

       nenstrahlen wärmen das Herz und                                 im Leben? Was berührt unser Herz?
       bunte Farben schmücken alles festlich                           Was macht die grauen Tage bunt?
       aus...                                                            Die Geschichte lenkt den Blick auf
         Poetisch und einfühlsam erzählt Leo                           die Schätze, die wir oft übersehen
       Lionni mit ›Frederick‹ eine Geschichte                          und auf Träume, die gelebt werden wol-
       über das Leben, das Alltägliche, das                            len.
       Glück und über Veränderungen. Sie er-                             Auf ein gutes, neues Kindergarten-
       innert an die kleinen Wunder und regt                           jahr!
       dazu an, neue Perspektiven zu ent-
       decken: Was macht wirklich glücklich                              Kai Walz

                                  Stell Dir das mal vor!

                                    S
                          » tell Dir vor...« –                         eine Vorstellung zu haben, sich vor
                          Absatz für Absatz,                           Augen zu führen, was man weiß, was
                          immer wieder. Wir                            man kann und was man will.
                          sitzen im Gottes-                              »Nichts erwarten, alles hoffen.« –
                          dienst in der Frie-                          Ein weiterer Satz, der sich eingeprägt
                          denskirche, in                               hat. Ganz und gar nicht originell,
                          den Bankreihen                               leicht zu verstehen; und doch so kraft-
                          ungewöhnlich                                 voll, so trostreich, so wesentlich. Es
                          viele Jugendliche.                           braucht Lebenserfahrung, einen festen
                          Es ist die Vorstel-                          Glauben und die wiederkehrende
                          lung der neuen                               Bestärkung im Gottesdienst, wenn da-
       Konfirmandinnen und Konfirmanden.                               raus eine Lebenshaltung werden
       Wieder so eine Predigt, mit der SIE                             soll. TINA RUPPRECHT scheint sie
       uns mit der Macht der Bilder aus ge-                            zu verkörpern und erreicht dadurch
       wohnten, oft unbewussten Denk-                                  offenbar auch jene, die im pubertären
       mustern herauslockt; eine Anspra-                               Chaos feststecken.
       che, die in Kopf, Ohr und Herz                                    Ein Tag im Sommer 2013 – Karsten
       eindringt, die einen Eindruck auf der                           Minkner schlägt ihr vor, auf dem Fahr-
       Seele hinterlässt.Vielleicht gehört                             rad einmal ganz um Niederschön-
       es zur pädagogischen Leidenschaft,                              hausen herum zu fahren. Sie wohnt ja
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       Abb.rechts: Detail ›Temperantia‹
       aus dem Fresco ›Allegorie der Guten Regierung‹
       des italienischen Malers Ambrogio Lorenzetti.                                                              13
       Wahrscheinlich älteste bildliche Darstellung einer Sanduhr.
       Palazzo Publico in Siena,1338.

       nicht mittendrin, bekommt jetzt einen                          schon zweimal in
       guten Eindruck davon, wie die Men-                             greifbarer Nähe ge-
       schen hier leben, welches Spektrum sie                         wesen sei. In Nord-
       erwartet. Die Kreisbewegung wird                               hausen wurde
       ihr gefallen haben, auch das Abzirkeln                         nichts daraus, da ihr
       eines Wirkungsbereiches. Geradezu                              Mann dort keine
       begeistert ist sie, als ihre Arbeit dann                       Arbeit fand; und als
       losgeht. Die Woko, kurz zuvor von                              diese Stelle in Berlin
       Karsten Wolkenhauer ins Leben geru-                            vakant wurde, kam
       fen, hat sie sofort überzeugt.Welche                           sie gerade aus ihrer
       Gemeinschaft entstehen kann, wenn                              ersten Elternzeit
       man für ein paar Tage mit den Konfir-                          (Mats) zurück und war noch viel zu
       mandinnen und Konfirmanden das                                 neugierig auf die Arbeit bei uns.Verläss-
       Essen, das Wohnen, die Leben teilt!                            lichkeit war ihr wichtiger – gepaart
       Als sie im Herbst 2019, sie ist eben                           mit dem Vertrauen, dass es eine neue
       aus ihrer zweiten Elternzeit (Nora)                            Chance geben würde.
       zurückgekehrt, im Austausch mit Eike                              Wer in sich ruht, kann vielerorts
       Thies feststellt, dass das Format des                          sein Glück finden. Nun ist die Zeit
       wöchentlichen Konfirmandenunter-                               reif, nun wird sie uns verlassen und sich
       richts mit 50 jungen Menschen alle                             ab Oktober hauptamtlich um die Ju-
       Beteiligten überfordert, steckt sie viel                       gendarbeit unseres Kirchenkreises
       Zeit in ein neues, kühnes Konzept,                             kümmern. Sie freut sich auf das Team
       das in allen vier Pankower Gemeinden                           in der Weißenseer Parkstraße. Zu-
       diskutiert wird, reift und schließlich                         gleich ist ihr anzumerken, wie sehr ihr
       flächendeckend eingeführt wird. Wie-                           Kolleginnen und Kollegen und die
       der schließt sich ein Kreis, wieder ist                        Ehrenamtlichen rund um Gemeinde-
       ein Feld bestellt, eine Vorstellung                            haus und ›Haus der Familie‹ in Nie-
       Realität geworden. Der Erfolg stärkt                           derschönhausen ans Herz gewachsen
       das Selbstbewusstsein, auch deswe-                             sind. ›Ihren‹ Konfi-Jahrgang noch bis
       gen ist sie unendlich dankbar für alles,                       zur Konfirmation im nächsten Herbst
       was sie in unserer Gemeinde erpro-                             führen zu können, ist ihr wichtig; for-
       ben und erfahren durfte.                                       mal ist diese Entscheidung noch offen.
          Im Gespräch erzählt sie mir, dass die                          Es gibt Menschen, die sind weiter
       Aufgabe einer Jugendpfarrerin für sie                          herumgekommen als Tina Rupprecht.
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       Wenn man ihr aber zuhört, im Ge-            Am 27. September, im Gottesdienst
       spräch wie auch von der Kanzel, wird      um 14 Uhr, sind Alt und Jung, Groß und
       deutlich, wie viel sie gesehen hat.       Klein aus Fern und Nah eingeladen,
       Welcher Reichtum sich entdecken           sich von ihr und ihrer Familie zu verab-
       lässt, wenn man genau hinschaut;          schieden!
       und wie Erfahrungen fruchtbar werden
       können, wenn man sich eine Vorstel-         Claus Knapheide
       lung davon macht, was möglich wäre.

       Gedanken zum Ewigkeitssonntag

       M    it demToten- oder Ewigkeits-         des Schicksals auf dem unendlichen
       sonntag endet das Kirchenjahr. Warum      Strahl der Zeit. Wie reich könnten wir
       ›Ewigkeit‹? Ich frage mich: »Was be-      sein, wenn unser Glaube uns die Ge-
       deutet Ewigkeit in unserem Menschen-      wissheit gäbe, dass Gott uns bewusst
       leben, in unserer so schnelllebigen       und gewollt in diesen Zeitraum sei-
       Zeit?« Zeit kommt und geht ständig –      ner Ewigkeit ins irdische Leben ge-
       ohne Anfang, ohne Ende. Das nennen        stellt hat; dass er uns ein Menschenle-
       wir Ewigkeit. In dieser kaum vorstell-    ben geschenkt hat. Geschenkt! Ein
       baren, unendlichen Zeitspanne währt       jedes Menschenleben, ein jeder Wim-
       die Dauer eines Menschenlebens            pernschlag in der Zeitspanne seiner
       kürzer als ein Wimpernschlag. In der      Ewigkeit ist in sich einmalig, einzigartig,
       Ewigkeit ist die Lebenszeit eines         nicht wiederholbar – ein kostbarer
       Menschen kaum wahrnehmbar. Uns            Funke, der zum Licht werden kann.
       Menschen wird dieser ›Wimpern-            Ständig, ein ganzes Menschenleben lang,
       schlag‹ erst bewusst, wenn wir darin      bis zum letzten Schlag der Lebensuhr.
       unsere Lebensuhr ticken hören. »Un-       Es ist an uns, dieses Leben bewusst an-
       ser Leben währet siebzig Jahre, und       zunehmen, auch im Alter zu unserem
       wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig      Leben »Ja!« zu sagen.
       Jahre ...« (Psalm 90,10). Das ist ein       Der Ewigkeitssonntag ist der Sonntag
       sehr überschaubarer Teil der Ewigkeit.    des Rückblicks, der Erinnerung, des
       Wie arm aber wären wir, sähen wir         Gedenkens – und des Innehaltens für
       diese Zeitspanne nur als Zufallstropfen   uns Lebende. Es bedarf nicht einer
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       Abb. unten:
       Ziffernblatt der ersten in Deutschland hergestellten Präzisions-
       pendeluhr (Standuhr) der Sternwarte der Universität Eichstätt,                                                 15
       die auch für astronomische Beobachtungen diente.
       Entwickelt von Georgius Ignatius Wisnpaindtner,1775.

                                            gefalteten Händen. Es erlaubt, die
                                            sich rasant verändernde, uns zuneh-
                                            mend verängstigende Welt mit einer
                                            gewissen Distanz zu betrachten.
                                            Das mindert die persönliche Betrof-
                                            fenheit: eigene Ängste schrumpfen,
                                            empfundene Nöte werden vergänglich.
                                            Ein Blick zurück auf das eigene Leben
                                            schafft Erinnerung an vieles Erlebte, an
                                            Schlimmes und an glücklich Gefüg-
                                            tes, auch an viele liebe Menschen, die
                                            vor uns gegangen sind. Dann über-
                                            wiegt Dankbarkeit.
                                              Ein solches Innehalten am Ewig-
       Corona-Krise mit ständigen Verweisen keitssonntag gibt ein Stück Seelenfrie-
       auf die besondere Gefährdung von     den – und die zuversichtliche Ge-
       Hochrisikogruppen, um auf die eigene wissheit, dass jedem Ewigkeitssonntag
       Endlichkeit hingewiesen zu werden.   ein 1. Advent folgt.
       Uns älteren Menschen tut ein bewuss-
       tes Innehalten gut, besonders mit      Otto Bammel

       Zukunftsprojekt

       Unter diesem Titel hatten wir im                                       Es ging darum, dass in einem ersten
       Gemeindebrief vom Dezember 2019                                     Schritt die Gemeinden Nordend und
       über eine geplante Neuorganisation                                  Martin Luther ihre Verbindung lösen,
       der Gemeinden Alt-Pankow, Nieder-                                   um die Möglichkeit einer engeren Zu-
       schönhausen und Martin Luther/                                      sammenarbeit zwischen Niederschön-
       Nordend berichtet. Die gemeinsam                                    hausen und Nordend einerseits, sowie
       verfasste Absichtserklärung dazu war                                Alt-Pankow und Martin Luther ande-
       im August formuliert und in den                                     rerseits zu ermöglichen. Sollte dies ge-
       Gemeinden veröffentlicht worden.                                    lingen, könnten wir mit jeweils zwei
                                                                           vollen Pfarrstellen für beide Koopera-
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       Abb. unten:
  16   Entwurf für eine Wasserdruck-Uhr des französischen
       Physikers und Ingenieurs Salomon de Caus.
       Kupferstich,1615.

       tionen rechnen, so die Vorstellung,        Martin Luther/Nordend tagen unab-
       vielleicht auch als Vorgabe des Struk-     hängig voneinander und verständigen
       turausschusses.                            sich jeweils darauf, die Kooperation
          Daraufhin formierte sich das Zu-        der beiden Gemeinden anzustreben.
       kunftsprojekt. Es besteht aus der Pro- Donnerstag,18. Juni – Alle GKR-Mitglie-
       jektsteuerungsgruppe (PSG) und             der der vier beteiligten Gemeinden
       thematischen Projektgruppen, die sich      treffen sich zu einem Kennenlernen
       etwa einmal monatlich treffen. Noch        im Jugendstilsaal in Nordend. Eine
       im Spätherbst wurde eine Art Fahrplan vergleichbare Veranstaltung hatte es
       aufgestellt, der Zug verließ den Bahn-     zuvor noch nie gegeben!
       hof, wir machten uns gemeinsam auf       Sonntag,21. Juni – An diesem Tag finden
       den Weg – geschehen ist ein kleines        drei getrennte Gemeindeversamm-
       Wunder.                                    lungen statt: in der Friedenskirche
          Wie im wirklichen, demokratischen       Niederschönhausen, im Lutherhaus
       Leben gibt es auch hier eine Instanz,      in der Pradelstraße und in Nord-
       die die Verantwortung, und eine an-        end. Überall bietet sich ein ähnliches
       dere, die die Entscheidung trägt. Man      Bild: Fragen – ja, Bedenken – wenige,
       spricht dann gern davon, dass die          Widerspruch – nicht wirklich.
       Betroffenen mitgenommen werden           In Niederschönhausen berichtet ein Ge-
       sollen. Bei ›Kirchens‹ hoffen wir          meindeglied aus der regionalen Kir-
       gar darauf, alle mitzunehmen. Im Rück- chenforschung: Die ersten Gespräche
       blick ist zu sagen, dass wir größten       dazu, Nordend und Niederschön-
       Respekt vor dieser Aufgabe hatten;         hausen zur Kooperation zu bewegen,
       es wäre nicht das erste Projekt dieser     hatten bereits in den 20er und
       Art gewesen, das krachend scheitert,       30er Jahren
       inklusive der damit verbundenen Kol-       des 20. Jahr-
       lateralschäden. Schließlich müssen auch hunderts
       wir uns das Vertrauen der Gemeinde-        stattgefunden.
       glieder immer wieder neu erarbeiten.       Beim ersten
                                                  Mal war
          Hier die letzten Stationen in Kurzfas- diese Aktion
       sung:                                      den Nieder-
       Mittwoch,17. Juni – Die GKRs der Ge-       schönhau-
          meinden Niederschönhausen und           senern finan-
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       Abb. rechts:
       Stabsonnenuhr auf der Wand
       eines historischen Gebäudes,1718.

         ziell zu riskant, beim zweiten Mal
         hatte Nordend Sorge, dabei unter-
         zugehen.
       Montag,22. Juni – gemeinsamer Termin
         der GKRs Nordend und Nieder-
         schönhausen. Fragen, durchaus auch
         kritische, werden gestellt und                    Zur Abstimmung der Gottesdienst-
         miteinander diskutiert. Dringende              zeiten von Nordend und Friedenskir-
         Wünsche der einen an die ande-                 che lesen Sie in diesem Gemeindebrief
         ren werden geäußert, Hoffnungen                einen Artikel von Pfarrer Minkner.
         und Chancen angesprochen. Die                  Die Gottesdienste der vier regionalen
         Haltung ist durchweg aufgeschlos-              Gemeinden können Sie ab sofort den
         sen und neugierig.                             Gemeindebriefen entnehmen.
       Durch den Weggang von Tina Rupprecht                Das Zukunftsprojekt wird weiter
         (s. Seiten 6 und 12) wird eine volle           existieren, um die Möglichkeiten der
         Pfarrstelle frei. Sie soll, so wird            Zusammenarbeit in Projekten
         es verabredet, mit einer Pfarrper-             Thema für Thema, Schritt für Schritt
         son besetzt werden. Die Stellen-               zu ergründen und um noch durch-
         ausschreibung wird von einem Aus-              gängiger zu kommunizieren. Für Sie
         schuss mit Mitgliedern beider                  als Gemeindeglieder bedeutet dies,
         GKRs gemeinsam erarbeitet und                  dass Lücken geschlossen, zusätzliche
         abgestimmt veröffentlicht.                     Angebote geschaffen, unglückliche
         Wenige Wochen zuvor hatten Alt-                Doppelungen und Konkurrenz ver-
       Pankow und Martin Luther be-                     mieden und, darauf hoffe ich per-
       schlossen, ein gemeinsames Pfarramt,             sönlich sehr, unsere Kirchen für Per-
       bestehend aus 2 Pfarrpersonen, zu                sonengruppen attraktiv werden, die
       bilden. Die beiden Gemeinden befin-              wir im kirchlichen Alltag schmerz-
       den sich nun formal in Kooperation.              lich vermissen: junge Erwachsene,
         So wird es auch in Niederschönhau-             bislang kirchenferne Menschen und
       sen und Nordend fortan sein. Mit                 besonders einige der verstumm-
       etwas Glück können wir nach dem                  ten und ›unsichtbaren‹ Christen in
       Jahreswechsel die durch das Kon-                 unserer Region.
       sistorium ausgewählte Pfarrperson in
       unseren Gottesdiensten erleben.                    Claus Knapheide
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       Wir trauern um Sibylle Schramm
       *
           8. April 1955 †29. Juni 2020 – Ein Nachruf

       Wenngleich Sie bisher vielleicht             Mut und Gottvertrauen hinter dieser
       ihren Namen nicht kannten, ihr               Haltung stand.
       Gesicht kannten Sie bestimmt, denn             Noch zu Pfingsten brachten ihr Chor
       sie war doch fast immer präsent:             und Bläser ein kleines Ständchen –
       Sibylle Schramm.                             und sie sang einfach mit, trotz der Be-
         Und sicherlich werden Sie jetzt            einträchtigungen! Das war für alle,
       genau das denken, was alle denken:           die dabei waren, ein ganz besonderes
       Was, jetzt schon? So früh?                   Erlebnis, und ist nun eine schöne
         Eng verbunden war Sibylle Schramm          Erinnerung.
       mit unserer Gemeinde seit Jahrzehn-            Sibylle Schramm liebte die Natur,
       ten: OFT-Kreis, Konzert- und Kirchen-        Blumen ganz besonders, und sie reiste
       chor, Familienrüsten, Besuchsdienst,         gern.Viel gelesen hat sie. Wenn sie
       Arbeitseinsätze in Garten, Kirche und        sich für ein Thema interessierte, konnte
       Gemeindehaus und vieles andere –             sie die Menschen um sich herum mit
       sie war dabei, nie im Vordergrund, aber      ihrer Begeisterung anstecken. Ansons-
       immer zuverlässig und tatkräftig. Eng        ten machte sie nie viele Worte,
       verbunden war Sibylle Schramm auch           sondern brachte – erfrischend berli-
       mit den Wohnstätten Siloah in der            nernd – die Dinge auf den Punkt.
       Grabbeallee, wo sie über 30 Jahre lang         Sie fehlt nicht nur ihrem lieben Mann,
       arbeitete und sich um die Bewoh-             Johannes Schramm, ihren Kindern,
       nerinnen und Bewohner kümmerte.              Enkeln und Verwandten, ihren vielen
       Ehrenamtlich erteilte sie den Kin-           Freundinnen und Freunden, sie fehlt
       dern und Jugendlichen dort Tauf- und         auch uns.
       Konfirmandenunterricht, sodass sie
                                                        Sabine van Ackern
       bei uns in der Friedenskirche eingeseg-
                                                                               Fotografie: Adam Schramm
       net werden konnten.

         Sibylle Schramm ist am 29. Juni im
       Alter von nur 65 Jahren verstorben
       nach kurzer, schwerer Krankheit. Als
       sie spürte, dass ihr Kampf verloren
       war, sagte sie ganz bewusst »Ja« zum
       Tod. Wir können nur ahnen, wie viel
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       Ergänzung zum Gottesdienstplan auf den Seiten 20/21.                          19
       Betrifft die Friedenskirche am18.Otober:
       Den Gottesdienst übernimmt Pfr.Hoffmann.

       Nachrichten aus der Gemeinde

       Verstorben sind:
         Manfred Klewer, 74 Jahre I Helga Pietsch, 85 Jahre I
         Sybille Schramm, 65 Jahre
       »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.« – Psalm 23,1

       Getauft wurden:
         Valentina Alsleben I Tim Braunschweig I Mathilda Burkowski I
         Karl Nitschke I Mateo Schumacher
       »Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.« – Psalm121, 7

       Konfirmationen:
         Die Konfirmationen der Kirchengemeinde Niederschönhausen finden
       im fünf Gottesdiensten statt.
         Samstag, 29.August – 11 und 14 Uhr mit Pfrn. Hochheimer
         Samstag, 5. September – 11 und 14 Uhr mit Pfrn. Hochheimer
         Jeweils Open-Air in Nordend, Schönhauser Straße 32,13158 Berlin
         Sonntag, 6. September – 11 Uhr mit Pfrn. Hochheimer
         In der Friedenskirche, Dietzgenstraße 19 – 23,13156 Berlin
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  22                                               Abb. unten:
                                                   Marine-Chronometer von Ferdinand Berthoud,1777.
                                                   Musée des arts et métiers, Paris.
       Unsere Kantorei

       Unter Umständen müssen Termine und Probenorte
       während des laufenden Quartals neu und individuell abgestimmt werden.
       Kirchenchor (Leitung: Josefine Horn) Gemeindehaus          Donnerstag                  19:30 Uhr
       Konzertchor (Leitung: Babette Neumann)                     Montag                      19:30 Uhr
       Bläserchor (Leitung: Josefine Horn)  Gemeindehaus          Dienstag                    19:00 Uhr
       Kinderchöre (Leitung: Josefine Horn)
       Vorschulkinder (Klassen 1 – 3)       Gemeindehaus          Mittwoch 16:45 – 17:30 Uhr
       Grundschulkinder (Klassen 4 – 6) Gemeindehaus              Mittwoch 17:15 – 18:00 Uhr
       Website- und Mail-Adressen
       Website Förderverein: www.verein-friedenskirche.de
       Kantorei: buero@kantorei-niederschoenhausen.de
       Konzertchor: chorrat@konzertchor-niederschoenhausen.de
       Chorleiterin: chor.babette.neumann@web.de

       Musikveranstaltungen und Konzerte

       Nachricht vom Konzertchor                   belohnt wird und die Zuhörer erfreut
       In Zeiten der Corona-Pandemie kam           werden können. Der Termin wird
       die Probenarbeit des Konzertchors           dann rechtzeitig durch Plakate und in
       bis auf kleinere Internet-Aktionen weit-    den verschiedenen Medien bekannt-
       gehend zum Erliegen.                        gegeben.
                         Inzwischen konnte           Christel Dobenecker
                       sie dank den Locke-
                       rungen der strengen         Ein neuer Flügel
                       Auflagen wieder aufge-      für die Friedenskirche
                       nommen werden, bei          L ange Jahre hat uns der kleine Ibach-
                       schönem Sommerwet-          Flügel in der Kirche gute Dienste ge-
                       ter auch in freier Natur.   leistet; bei Gottesdiensten und Chor-
                         Der Chor hofft nun        proben, bei Taizé-Andachten und
                       auf die baldige Erlaubnis   Konzerten. Nun müsste er in einigen
                       zu einem Konzert, so-       Bereichen überholt und repariert
                       dass die fleißige Arbeit    werden. Allerdings kann er sich auf-
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                                                Abb. links:                                                      23
                                                Wir laden herzlich ein zu zwei Benefiz-Konzerten
                                                in der Friedenskirche für die Anschaffung eines neuen Flügels.

                                                finden können und bieten reizvolle
                                                Programme für die wunderbaren
                                                Kombinationen Cello und Klavier, Po-
                                                saune und Orgel/Klavier (siehe un-
                                                ten) und vieles mehr.
                                                   Weitere Termine und Programme
                                                entnehmen Sie bitte unserer Webseite
                                                und den ausliegenden Flyern. Bitte be-
                                                denken Sie, dass die Pandemie nach
       grund seiner Bauart in dem großen        wie vor kurzfristige Änderungen nötig
       Raum klanglich ohnehin nur bedingt       machen kann.Wir freuen uns auf Ihren
       durchsetzen.                             Besuch!
         Deshalb freut es mich sehr, dass wir      Josefine Horn
       ihn im Rahmen der anstehenden Sanie-
       rungsarbeiten durch einen bereits        Hosannah!
       komplett überarbeiteten und zugleich     Musik für Posaune & Klavier /Orgel
       etwas größeren Flügel ersetzen kön-      Robert Franke (Posaune) und Josefine
       nen. Um die dafür nötigen zusätzlichen   Horn spielen Originalkompositionen
       Mittel aufbringen zu können, haben       und Bearbeitungen für die eher unge-
       sich viele Musikerinnen und Musiker      wöhnliche, klanglich aber sehr reizvolle
       bereiterklärt, Benefizkonzerte zu        Kombination Posaune und Klavier.
       Gunsten des neuen Flügels zu spielen,    Auch im Zusammenklang mit der Orgel
       unter anderen Stan Ford und Micha-       wird die Posaune zu hören sein, bei-
       ela Unger-Neuhardt, Frank Lässig und     spielsweise in der beeindruckenden
       Bernhard Opitz sowie das Mellas-         Komposition ›Hosannah‹ von Franz
       Quartett.                                Liszt. Außerdem erklingen Werke von
         Das ursprünglich für Ende April ge-    Johann Sebastian Bach, Gustav Holst
       plante Eröffnungskonzert dieser Reihe    und anderen Komponisten.
       mit Stan Ford und Michaela Unger-          Der Musiker Robert Franke stu-
       Neuhardt musste wegen der Corona-        dierte Posaune und Gesang. Den
       Pandemie auf unbestimmte Zeit            ersten musikalischen Unterricht er-
       verschoben werden. Einige andere         hielt er von seinem Vater Joachim
       Musikveranstaltungen aber werden in      Franke, Posaunist der Dresdner Phil-
       diesem Herbst nun doch noch statt-       harmonie. Ab 1994 wurde er vom
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  24   Abb. unten, links:                              Abb. oben, rechts:
       Bernhard Opitz                                  Frank Lässig
       Fotografie: Alexander Hauck                     Fotografie: Georg Meyer-Wiel

       Soloposaunisten der Staatskappelle
       Dresden, Prof. Manfred Zeumer, am
       ›Sächsischen Landesgymnasium für
       Musik Carl Maria von Weber‹ in Dres-
       den ausgebildet.Von 1996 bis 2002
       studierte er dann an der Dresdner
       ›Hochschule für Musik Carl Maria von
       Weber‹ und war anschließend als Solo-
       posaunist im Orchester der Landes-
       bühnen Sachsen angestellt.                        Sie werden drei Choralvorspiele von
         2005 begann Robert Franke mit                 Johann Sebastian Bach in einer Bear-
       privatem Gesangsunterricht bei Jörg             beitung von Soltan Kodály, die ›Sonate
       Hempel in Dresden, gefolgt von                  Nr.1 fürVioloncello und Klavier op.12‹
       einem Gesangsstudium bei der Profes-            von Nikolai Mjaskowski, fünf Lieder
       sorin Elisabeth Werres in Berlin. Seit          des georgischen Komponisten Sulchan
       2008 ist er festes Ensemblemitglied im          Zinzadse und ›Sechs Rumänische
       Rundfunkchor Berlin.                            Volkstänze‹ von Béla Bartók spielen.
         Termin und Ort: Freitag,18. Sep-                Termin und Ort: Samstag, 26. Sep-
       tember,19 Uhr in der Friedenskirche             tember,18 Uhr in der Friedenskirche
       Niederschönhausen                               Niederschönhausen

       Konzert für Cello und Klavier                   ›Come and go to that land!‹
       Der Potsdamer Pianist und Komponist             Du singst gerne oder möchtest es aus-
       Bernhard Opitz und der in Pankow                probieren? Du magst Gospel, Spiri-
       lebende Bassist und Cellist Frank Lässig        tuals oder Taizé-Gesänge? Dann komm
       geben am 26.September um 18 Uhr ein             in unseren Jugendchor!
       Benefizkonzert für den neuen Flügel in            Der Jugendchor probt jede Woche
       unserer Gemeinde.                               donnerstags ab 17 Uhr im Luther-
                                                       haus in der Pradelstraße 11 in Pankow
                                                       und ist ein Angebot für mehrere Ge-
                                                       meinden im Kirchenkreis. Los geht es
                                                       im Oktober.
                                                         Wir proben nach den aktuell gültigen
                                                       ›Hygiene- und Infektionsschutzstan-
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       Abb. oben, links:                                 Abb. Mitte, rechts:                                 25
       Tim Oder                                          Taschenuhr mit Sprungdeckel.
       Fotografie: Foto-Studio Kauffmann                 Mitte19. Jahrhundert.

                                              Noten auch zusenden oder eine indivi-
                                              duelle Lösung vereinbaren.
                                                 In jedem Fall freue ich mich auf dich
                                              als Sänger*in.
                                                Termin und Ort: Donnerstag,
                                              8.Oktober um 17 Uhr im Lutherhaus,
                                              Pradelstraße 11,13187 Berlin
                                                Kontakt: 030.4 856874 (Gemeinde-
                                              büro/AB); t.oder@kirche-berlin-
       dards für das Gemeinschaftliche Singen nordost.de
       in geschlossenen Räumen‹. Auch wenn
       du dazu Fragen hast, wende dich gerne Tim Oder
                                                Kirchenmusiker für Popularmusik
       vorher an mich.Wir können dann die       im Kooperationsbereich1 des Kirchenkreises Berlin Nord-Ost

       Einladungen

       ›Café12‹ geht an den Start
       Im vorherigen Gemeindebrief haben
       wir über die Umstellung der Konfir-                 Ins Café kannst du deine Freunde
       mandenarbeit in unserer Gemeinde                  mitbringen und mit Gleichaltrigen
       berichtet (Artikel ›Aus dem Konfirman-            Zeit verbringen.Thema ist, was euch
       denunterricht wird die Konfi ZEIT‹). Die          interessiert: Gott, andere Religio-
       ›Konfi ZEIT‹ beginnt in Niederschön-              nen, Freundschaft, Umwelt und vie-
       hausen und in Nordend ab August 2021              les mehr. Natürlich kommt auch
       mit der 8.Klasse und endet ein Jahr               der Spaß nicht zu kurz. Es bleibt ge-
       später zu Beginn der 9. Klasse mit der            nug Zeit, um gemeinsam zu kochen,
       Konfirmation.                                     zu essen, zu spielen, zu bauen und
          Für die 6. und 7. Klassen startet im           zu quatschen.
       neuen Schuljahr 2020/2021 ein span-                 Verantwortet wird das Café von mir,
       nendes Angebot: das ›Café12‹. Es soll             Linda Hochheimer. Leider konnten
       ein regelmäßigerTreffpunkt sein für               wir aufgrund der Corona-Pandemie
       alle, die kurz vor ihrer ›Konfi ZEIT‹ ste-        keinen Eltern- und Informationsabend
       hen.                                              organisieren, aber auf der Website
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  26   Abb. unten, links:
       Uhr aus der Zeit der französischen Revolution,1794.       Abb. rechts:
       Dezimal- und Normalanzeige.                               Autor Johannes Krätschell

       unserer Gemeinde gibt es ein kurzes                       Autorenlesung
       Video, in dem ich mich und das ›Café12‹                   Seinen Roman
       vorstelle.                                                ›Herr Schlau-
          Für weitere Informationen stehe ich                    Schlau wird er-
       telefonisch (030.49 8524 36), per                         wachsen‹ über
       E-Mail (l.hochheimer@friedenskirche-                      den Florakiez hat Johannes Krätschell
       niederschoenhausen.de) oder gern                          uns schon vorgestellt. Am Freitag,
       auch persönlich zurVerfügung.                             dem 4. September, liest er im ›Haus der
          Wann findet das Café statt? Jeden                      Familie‹ ab 19 Uhr aus neuen Kurz-
       ersten Donnerstag im Monat, von                           geschichten, amüsanten und nachdenk-
       16:30 bis 18 Uhr, außer in den Ferien.                    lichen, vor (siehe auch S. 31).
       Wir treffen uns in den Kellerräumen                          Einlass:18:30 Uhr; Eintritt: 4 Euro
       des Gemeindehauses Niederschön-
       hausen (neben der Friedenskirche). Los                    China – Das Reich der Mitte
       geht es am 3. September.                                  Das ›Reich der Mitte‹ liegt nicht am
          Außerdem wird es an drei Samstagen                     anderen Ende von Eurasien, son-
       im Jahr bis zum Beginn der ›Konfi ZEIT‹                   dern es ist mitten unter uns, wenn
       besondere regionale Aktionen in                           wir uns die Ausstellung der Fotos
       unserem Kirchenkreis geben. Die erste                     im Gemeindesaal ansehen.Von je einer
       findet am Reformationstag (31.10.)                        Rundreise durch China berichten die
       statt:Wir werden in der Osterkirche                       Aufnahmen von Sigrid Marotz und von
       im Wedding Platz schaffen und zusam-                      Hanna und Susanne Stadthaus. Sie
       men den Kirchraum neu gestalten.                          zeigen Momentaufnahmen des Lebens
          Ich freue mich auf die gemeinsame                      und Treibens der Menschen in für
       Zeit im ›Café12‹.                                         uns zum Teil fast unvorstellbaren Situa-
          Eure Linda Hochheimer, Pfarrerin                       tionen, denn China ist ein Land mit
                                                                 anderen Proportionen, in dem alte
                                                                 Bräuche und supermoderne Technik
                                                                 unmittelbar aufeinandertreffen.
                                                                 Zugleich zeigen die Fotos zufriedene,
                                                                 immer freundliche Menschen. »Wenn
                                                                 China erwacht, wird die Welt erzit-
                                                                 tern«, soll bereits Napoleon gesagt
                                                                 haben. Der ›schlafende Riese‹ ist längst
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       Abb. rechts:                                                                                        27
       Glockenwecker, in dieser und ähnlicher Form produziert
       seit dem letzten Drittel des19. Jahrhunderts.

       erwacht. China lässt sich nur in Super-                     Anmeldung: Arbeit mit Frauen und
       lativen beschreiben, wie im Videofilm                     Senior*innen im Ev. Kirchenkreis Berlin
       von Sigrid Marotz, der eine gute Ergän-                   Nord-Ost.
       zung und Erklärung zur Ausstellung                          Birgit Vogt,Tel. 030.9 23 78 52 30
       ist. Der Film dauert 73 Minuten und                       oder E-Mail: b.vogt@kirche-berlin-
       wird zur Eröffnung der Ausstellung am                     nordost.de
       8. September um 19:30 Uhr im Ge-
       meindesaal gezeigt.                        Erntedankfest
          Der Besuch der Ausstellung ist wäh-     Unser Erntedankfest feiern wir in
       rend der Öffnungszeiten des Gemein-        diesem Jahr gemeinsam mit dem Kin-
       debüros (dienstags 15 –18 Uhr und          dergarten als Familiengottesdienst
       donnerstags 10 – 13 Uhr) und nach vor-     am Sonntag, dem 4.Oktober,11Uhr.
       heriger Absprache möglich.                   Erntedankgaben zum Schmücken des
                                                  Altars – Obst und Gemüse – sind sehr
                                                  willkommen und werden am Samstag,
                                                  dem 3.Oktober, zwischen 10 und 11 Uhr
                                                  in der Friedenskirche entgegenge-
       Begegnung im Herbst                        nommen. Doch auch am Sonntag kön-
       Freuen Sie sich auf ein buntes Pro-        nen noch Gaben mitgebracht werden.
       gramm sowie Kuchen und Getränke.             Diese Erntedankgaben werden dann
       Lassen Sie sich von Farben verzau-         zur Suppenküche des Franziskanerklos-
       bern! Entdecken Sie, wie Buntheit und ters in der Wollankstraße gebracht.
       Vielfalt Ihr Leben bereichern können! Immer mehr Menschen kommen mit-
          Der Regenbogen steht als Hoffnungs- tags zu den Franziskanern und freuen
       zeichen über uns allen.                    sich über eine warme Mahlzeit.
          Ob die Begegnung im Herbst statt-         Im Erntedank-Gottesdienst werden
       finden kann, darüber informieren           die neuen Erzieherinnen und Erzieher
       Sie sich bitte bei Birgit Vogt. Bei Bestä- unseres Kindergartens in der Martha-
       tigung des Termins kommen Sie gern         straße in ihren Dienst eingeführt.
       und bringen Sie andere Interessierte
       mit.                                       Sankt Martinstag
          Termin: Mittwoch,30.9.,15:00 bis        Wie in jedem Jahr feiern wir den
       17:30 Uhr;13156 Berlin-Pankow, Grab- Martinstag ökumenisch. Am Mittwoch,
       beallee 2 – 12,Wohnstätten Siloah.         dem 11. November, beginnen wir um
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  28   Abb. rechts:
       Audemars Piguet Taschenuhr
       ›La Esmeralda, Mexiko‹ von 1910.

       17:30 Uhr mit einem kurzen Gottes-        Vom 8. bis 18. November feiern wir
       dienst und Martinsspiel in der Katho-  täglich um 18 Uhr eine Andacht für den
       lischen Kirche Maria Magdalena,        Frieden in der Friedenskirche Nieder-
       Platanenstraße 22. Nach 18 Uhr star-   schönhausen.
       tet der Laternenumzug zur Friedens-       Sie sind herzlich eigeladen, zu den
       kirche.                                Andachten zu kommen oder sich dar-
                                              über hinaus an dem Projekt zu betei-
                                              ligen.
                                                 Für Fragen stehe ich Ihnen gern zur
                                              Verfügung und bin erreichbar unter der
       Frieden ist Schalom                    Telefonnummer 030.49 85 24 36 oder
       Friedensdekade vom 8. bis 18. November per E-Mail: l.hochheimer@friedenskir-
       ›Umkehr zum Frieden‹ – dieses Motto che-niederschoenhausen.de.
       begleitet die diesjährige Friedensde-     Ihre Linda Hochheimer
       kade, die seit 40 Jahren in vielen Ge-
       meinden fester Bestandteil und Beitrag Märchenabend für Erwachsene
       zum Frieden auf der Welt ist. Frieden Im Rahmen der 31. Berliner Märchen-
       ist möglich – innerlich und äußerlich, tage findet am Samstag,14. November,
       persönlich und politisch. Mit dem Bild 19 Uhr ein Märchenabend für Erwach-
       des Umkehrens wird darauf aufmerk- sene statt. Unter dem Titel ›Himmel
       sam gemacht, dass jede und jeder       und Erde; Märchen vom Oben und Un-
       etwas zum Frieden bei-                 ten‹ erzählen Dagmar Vieten-Groß
       tragen kann. Frieden                   aus unserer Gemeinde und Elisabeth
       ist Schalom und der                    Simon Märchen aus verschiedenen
       Wunsch für alle Men-                   Ländern, musikalisch begleitet von Yan-
       schen.                                 nick Kouemou (Gitarre und Gesang).

       Herausgeber: GKR der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Niederschönhausen
       Verantwortlicher Redakteur: Pfarrer Karsten Minkner, Dietzgenstraße 19 – 23,13156 Berlin
       Redaktion: Christel Dobenecker, Mareike Frühauf, Barbara Hilse, Claus Knapheide, Detlef Ringer
       Layout: Detlef Ringer
       Uhren-Fotografie: Gemeinfrei
       Kirchenlogo: Mechthild Rieffel
       Druckerei: Gemeindebriefdruckerei, 29393 Groß Oesingen
       Auflage: 3000 I Der Gemeindebrief erscheint vierteljährlich
       Die Redaktion erreichen Sie über: gemeindebrief@friedenskirche-niederschoenhausen.de
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