Gemeinwohl-Bericht Kompakt-Version Berichtszeitraum 2017 & 2018 - Tabak-Trafik Vera Doppelhammer e.U Dorf 46 6342 Niederndorf/ Tirol - Die ...

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Gemeinwohl-Bericht Kompakt-Version Berichtszeitraum 2017 & 2018 - Tabak-Trafik Vera Doppelhammer e.U Dorf 46 6342 Niederndorf/ Tirol - Die ...
Gemeinwohl-Bericht
                         Kompakt-Version
                    Berichtszeitraum 2017 & 2018

                             Tabak-Trafik Vera Doppelhammer e.U
                                                            Dorf 46
                                             6342 Niederndorf/ Tirol

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Inhaltsverzeichnis
Mit Ethik zum Erfolg! ............................................................................................................. 3
Das Unternehmen ................................................................................................................. 4
Tätigkeitsbericht .................................................................................................................... 5
Das Unternehmen ................................................................................................................. 5
Das Unternehmen und das Gemeinwohl ............................................................................... 8
Testat .................................................................................................................................. 13
A - Lieferant*innen............................................................................................................... 14
   A1 - Menschenwürde in der Zulieferkette ........................................................................ 14
   A1 - Negativaspekt: Verletzung der Menschenwürde in der Zulieferkette ................... 16
   A2 - Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette .................................................. 18
   A3 - Ökologische Nachhaltigkeit In der Zulieferkette ................................................... 23
   A4 - Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette ........................................ 27
B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen ................................................................... 29
   B1 - Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln ....................................................... 29
   B2 - Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln ......................................................... 32
   B3 - Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung ...................................... 35
   B4 - Eigentum und Mitentscheidung ............................................................................. 37
C – Mitarbeitende ................................................................................................................ 39
   C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz .......................................................................... 39
   C2 - Ausgestaltung der Arbeitsverträge ........................................................................ 43
   C3 - Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden ......................................................... 45
   C4 - Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz ............................................ 49
D - Kund*innen und Mitunternehmen................................................................................... 51
   D1 - Ethische Kundenbeziehung ................................................................................... 51
   D2 - Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen .................................................. 54
   D3 - Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und
   Dienstleistungen ............................................................................................................. 57
   D4 - Kund*innen-Mitwirkung und Produkttransparenz .................................................. 59
E - Gesellschaftliches Umfeld .............................................................................................. 62
   E1 - Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen ............. 62
   E2 - Beitrag zum Gemeinwesen .................................................................................... 67
   E3 - Reduktion ökologischer Auswirkungen .................................................................. 74
   E4 - Transparenz und gesellschaftliche Mitentscheidung ............................................ 77
Ausblick ............................................................................................................................... 79
Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohlbilanz.................................... 79

Mit Ethik zum Erfolg!                                                                                                                2/80
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Mit Ethik zum Erfolg!

      Unternehmen messen ihr wirtschaftliches Handeln auf der
                   Grundlage ethischer Werte

Die Gemeinwohl-Ökonomie beschreibt eine sozialere, ökologischere und
demokratischere Wirtschaft. Aufbauend auf den Werten Menschenwürde, Solidarität,
ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Transparenz
erfolgt eine Darstellung der Maßnahmen die ein Unternehmen trifft, um über den
gesetzlichen Rahmen hinaus, einen Beitrag zum Wohle aller Menschen zu leisten.
Die Entscheidung zusätzlich zum finanzrechtlichen Jahresabschluss eine
Gemeinwohlbilanz zu schreiben, bedeutet in einem Unternehmen nicht nur die
wirtschaftlichen Auswirkungen zu beurteilen, sondern ebenso die ethische
Wertehaltung, durch welche Beziehungen und Kooperationen gelingen, transparent
darzustellen.
„Heute kennen die Menschen von allen Dingen den Preis aber nicht mehr ihren
Wert!“
Immer mehr Menschen fragen nach dem Sinn ihrer beruflichen Tätigkeit. Das
wirtschaftliche und gemeinwohlorientierte Handeln der Unternehmen, so der Wunsch
vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, soll wieder mit jenen Werten und Zielen
übereinstimmen, die in den meisten Verfassungen westlicher Demokratien verankert
sind.
Die Gemeinwohlbilanz (Gemeinwohlbericht + Gemeinwohl-Matrix) ist das zentrale
Werkzeug der Gemeinwohl-Ökonomie. Sie hilft mit ihrer Matrixstruktur das
unternehmerische Handeln und deren Wirkung abzubilden. So entsteht eine
wertvolle Grundlage für zukünftige Entscheidungen.
Das Unternehmen Trafik Doppelhammer teilt diese Wertehaltung und ist Mitglied
beim Verein zur Förderung der Gemeinwohlökonomie.

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Das Unternehmen

Firma:                    Tabak -Trafik Doppelhammer
Adresse:                  Dorf 46, 6342 Niederndorf
Region/Land/Staat:        Tirol / Österreich
Homepage:                 keine vorhanden, da von der Monopolverwaltung (MVG)
                          nicht genehmigt

Anzahl Mitarbeiter*innen: 6
Bilanzsumme 2017:         € 432.000,--
Bilanzsumme 2018:         € 491.000,--

Durchschnittliche Investitionshöhe pro Jahr:
2017:                     € 3.000,-
2018:                     € 1.000,--

Berichtszeitraum: Bilanzjahr 2017 & 2018

Ich bin dem Energiefeld Tirol zugeordnet.
Meine Ansprechperson ist Manfred Blachfellner, Koflerstraße 5, 6020 Innsbruck;
manfred.blachfellner@gmx.at; 0677/620 58 573.

Berater*innen im Prozess:
Ulrike Amann, Singergasse 14, 6820 Frastanz, info@ulrike-amann.com; 0650/64 39
380
Gebhard Moser, Singergasse 14, 6820 Frastanz, office@moser-consulting.at;
0664/38 45 707.

Das Unternehmen                                                                  4/80
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Tätigkeitsbericht
Bitte stellen Sie Ihre Unternehmen hier vor mit allem, was Ihnen wichtig erscheint.
Wichtig ist hier auch eine genauere Aufschlüsselung der Produkte &
Dienstleistungen
Produkte & Dienstleistungen 2018           Anteil am Umsatz
Zigaretten und Tabakprodukte               93%
Lotterie                                   2%
Zeitschriften                              4%
Sonstige                                   1%

Das Unternehmen
Die Trafik wird als Einzelhandelsgeschäft mit Angestellten geführt.
Die Trafik habe ich (Vera Doppelhammer) von meiner Schwiegermutter
übernommen. Das Monopolverwaltungsgesetz aus Zeiten von Maria Theresia
besagt, dass Tabaktrafik-Fachgeschäfte nur von Kriegsversehrten geführt werden
dürfen. Der Schwiegervater Georg Huber, ursprünglich Wagner von Beruf im eigenen
Haus, kam versehrt aus dem 1. Weltkrieg zurück und bekam die Möglichkeit seinen
Lebensunterhalt mit dem Tabakfachgeschäft zu bestreiten. Anfangs war die
vergebene Berechtigung zum Tabakverkauf provisorisch (die Zigaretten wurden
stückweise vom geöffneten Küchenfenster verkauft). Nach 2 Jahren bekam Maria
Huber die Erlaubnis, ein Ladengeschäft zu errichten. Georg Huber verstarb kurz
danach.
Jetzt führe ich dieses Geschäft in 2. Generation und ich erhielt die Genehmigung zur
Führung der Trafik durch den Erbparagraphen. Kinder und Schwiegerkinder dürfen
nach einer Bewährungszeit von 1 Jahr (das war damals so) die Trafik führen.
Im Oktober 2018 wurden meine Schwiegermutter und ich für die Führung von 60
Jahren Tabaktrafik ausgezeichnet und sind somit ein Traditionsbetrieb. Leider konnte
ich diese Urkunde nur alleine entgegennehmen, da meine Schwiegermutter Maria
Huber im November 2017 verstorben ist.

Tätigkeitsbericht                                                                 5/80
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Im März 2019 habe ich den Bestellungsvertrag bei der Monopolverwaltung
gekündigt. Mit März 2020 werde ich in Pension gehen und der/die Nachfolger*in wird
von der Monopolverwaltung bis März 2020 bestellt. Die Trafik wird seitens der
Monopolverwaltung öffentlich ausgeschrieben. Die Entscheidung, wer die Trafik
weiterführt liegt bei der Besetzungskommission der Monopolgesellschaft. (5
Personen: Monopolstellenleiter Mag. Bachler, WKO Martin Wacker, 1 Person aus
dem Sozialministerium, 1 Person aus dem Kriegsopferverband und 1 Person vom
Finanzministerium).
Die Trafik wird hier im Haus bleiben.

Das Unternehmen                                                               6/80
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Unterscheidung Fachgeschäft, Tabakverschließstelle und Tabak in der
Gastronomie
   •   Ein Fachgeschäft lebt vom Tabakverkauf. Zusätzliche Produkte wie z.B.
       Schreibwaren, dürfen nur im geringen Ausmaß vorhanden sein.
       Weiteres ist im Monopolgesetz vorgesehen, dass Tankstellen (konkret die
       Tankstelle am Niederndorferberg) seine Tabakwaren nur und ausschließlich
       bei der Trafik Doppelhammer kaufen darf. Der Fachausdruck dafür heißt „zu
       rationiert“.
       Ein Tabakfachgeschäft ist ein geschützter Bereich und die Monopolstelle
       regelt den gesamten Tabakbereich und behält sich vor, Trafiken zu
       unterstützen. (Tabak gibt es nicht im Großhandel).
   •   Die Tabakverschleißstelle lebt vom Verkauf anderer Produkte (z.B.
       Lebensmittel, Sport, …) und verkauft Tabak zusätzlich zum
       Tabakverkaufspreis.
   •   Tabak in der Gastronomie wird vom Gastronomen bei Tabakfachgeschäft
       eingekauft und muss mindestens 10% teurer verkauft werden.

Das Unternehmen                                                               7/80
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Das Unternehmen und das Gemeinwohl
Meine Bäckerin, in meinem Dorf Niederndorf mit 2700 Einwohner, hat mich
eingeladen, beim Bilanzierungsprozess mit dabei zu sein. Die Motivation war das
vertiefte Kennenlernen meines Unternehmens, da ich einiges (noch) nicht weiß.
Die Erstellung der Gemeinwohlbilanz nehme ich darum in Angriff, weil ich einiges
von meinem Geschäft nicht weiß und ich trotzdem wissen will:
   •   wo stehe ich mit meinem Betrieb,
   •   wo kann ich Einfluss nehmen in dieser stark regulierten Branche,
   •   wie kann ich Einfluss nehmen auf meinen Wareneinkauf – wir sind so stark
       reguliert; was darf und kann ich denn selbst entscheiden?
   •   die Mitarbeiter*innensituation – wie viele Fortbildungsstunden haben meine
       Mitarbeiter*innen
   •   …

Die Bilanz kann den zukünftigen Betreibern eine gute Grundlage sein, wenn sie
gewünscht ist.
Ich möchte meinen Betrieb so regional wie möglich betreiben, um den ganzen
Bestrebungen, die heutzutage gang und gäbe sind, entgegenzuwirken nach dem
Motto „Geiz ist geil“!
   •   Für niemanden scheint es relevant zu sein, wie weit ist der Arbeitsweg zum
       Betrieb ist. Kann ich den Arbeitsweg auch alternativ bewerkstelligen? Ein
       Schwerpunkt von mir ist, die Mitarbeiter*innen aus der Region zu haben und
       ihre Arbeitswege so kurz wie möglich zu halten.
   •   Mir ist es wichtig, dass wir unseren Kunden*innenkreis gut kennen. Eine
       Qualität von uns ist, die Namen zu kennen und zu wissen was sie regelmäßig
       bei uns einkaufen. Wir legen großen Wert auf Beratung und Service. Dies
       gelingt besser, wenn man sich in der Region auskennt und die Leute kennt.
   •   Die Hälfte meines Teams habe ich selber ausgebildet (18 Lehrlinge in 25
       Jahren). 2014 haben meine Schwiegermutter und ich alle unsere ehemaligen
       Lehrlinge eingeladen mit mir das 15-jährige Betriebsjubiläum zu feiern. Viele
       sind dieser Einladung gefolgt.

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Das Team - Eindrücke

Wohlfahrt der Tabaktrafikanten aus der Zentral in Wien und Tirol

Letztes Foto mit der Firmengründerin (ganz rechts)

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Verkaufsteam 2017 - es bürgerte sich ein, dass wir am Freitag immer Dirndl trugen.
Wir schlossen und der Raiffeisenbank an, die am Freitag immer Tracht trug. Es war
unser „Dirndlfreitag“.

Wir Trafikanten haben ein Imageproblem
„Der Raucher muss sich in Rauch auflösen“.
Vermehrt sind wir damit konfrontiert, dass die Trafik gesellschaftlich „nicht sehr gerne
gesehen“ ist. Wir werden auch als Giftladen beschrieben, es ist etwas „Schlechtes“.
Immer wieder gehen wir in Kommunikation mit den Menschen um darauf
hinzuweisen, dass wir mehr als nur Tabakwaren haben (Zeitungen, Billets,
Schulwaren, Bürowaren, Briefmarken…). Wir sind ein Nahversorger für Güter des
täglichen Bedarfs (Zeitungen, Karten, …).
Wir wissen, dass Rauchen nicht gesund ist. 90% des Umsatzes generieren wir aus
dem Verkauf des Tabaks.
Rauchen ist in der Theorie in Genussmittel, in der Praxis führt es zu Abhängigkeit.
Die Dosis macht das Gift.
(Pendant: der Getränkemarkt im Dorf hat auch Limonade, überwiegend alkoholische
Getränke – es ist aber in der Wahrnehmung kein Saufladen“.

Das Unternehmen und das Gemeinwohl                                                10/80
Spannend ist folgende Erfahrung:
   •   Seit einem Jahr gibt es kein Tourismusbüro mehr im Dorf.
       Bei uns im Laden, mit 66 Stunden Öffnungszeit, stehen wir täglich für
       Anfragen von Touristen bereit
          o Wo kann man gut essen?
          o Wo kann ich nächtigen?
          o Wo geht der Weg zu …
          o Wo ist das nächste Postamt?
          o …
   •   Wir als Nahversorger nehmen den Service sehr ernst, z.B. kommen täglich
       Senioren*innen ins Geschäft und lassen sich von uns ihr Handy aufladen.
       Diese Anlässe sind Möglichkeiten der Kommunikation.
   •   Bei uns am Geschäft werden Traueranzeigen aufgehängt.
   •   Bei uns am Geschäft werden Plakate aufgehängt, deren Veranstaltungen im
       Zusammenhang mit der Region stehen
   •   Im Geschäft beim Ladenbudel steht ein Werbebildschirm von peak-media
       (Unternehmen in Ebbs). Hier werden regionale Veranstaltungen beworben.
       Den Bildschirm und die Wartung werden von der Trafik bezahlt. Bis jetzt
       stehen die Einnahmen, die ich daraus lukrierte, in keinem Verhältnis zu den
       Ausgaben.
   •   Als Service bieten wir den Einkauf von Ticket für Veranstaltungen an, mit Ö-
       Ticket und Wien-Ticket.
Ich bin der Anlaufpunkt mitten im Dorf. Mir ist es ein Anliegen, die Trafik in gute
Hände zu legen, damit der Mittelpunkt erhalten bleibt. Marcel Witschak arbeitet heute
schon im Unternehmen mit. Ich tu alles was ich tun kann, damit er die Nachfolge der
Trafik antreten kann, wissend, dass meine Einflussnahme mäßig ist.

Ich bin im Ersatzgremium der WKO und auch im Verein der Wohlfahrt für
Tabaktrafikanten Österreichs mit dabei. Ich engagiere mich in diesem Verein, damit
ich aus erster Hand informiert bin und ich andere Kollegen unterstützen kann. Der
Verein basiert auf freiwilliger Mitgliedschaft.

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Trotz aller Reglementierung können wir als Verein folgende Unterstützungen
anbieten:
   •   zinsloser Kredit in Not (habe ich selber zur Verfügung gestellt)
   •   kostenlose Baustellentransparte bei Baustelle zum kostenlosen Ausleihen
       „Deine Trafik hat für dich geöffnet“. Wenn die Baustelle vorbei ist, wird das
       Transparent zurückgegeben.
   •   Erstellung der monatlichen Zeitschrift „filterlos“. Informationen über neue
       Produkte, Fortbildungen, Ehrungen, …
   •   Zusammenarbeit mit einem Rechtsberatungsbüro, kostenlose Rechtsberatung
   •   Großhandel, bei dem wir günstig Rauchzubehör (auch Kleinstmengen)
       einkaufen können. Der Gewinn dieses Einkaufes bleibt im Verein.

Mein Mitarbeiter Marcel Witschak und ich schreiben beide am Bericht. Marcel erhebt
die Zahlen, ich schreibe den Betrieb. Wir sind Teil einer Workshop-Reihe, die im
Rahmen von Leader mitfinanziert ist. Eine Individualbegleitung werde ich bei Bedarf
in Anspruch nehmen.
Ich werde mich einem Einzelaudit unterziehen.

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Testat

Testat   13/80
A - Lieferant*innen

A1 - Menschenwürde in der Zulieferkette
Haltung des Unternehmens zum Thema
Der Tabakindustrie und auch dem Großhandel geht es sehr gut! So haben die
Tabak-Produktions-Werke als auch der Großhandel sehr gute Löhne für ihre
Angestellten als auch großzügige Sozialleistungen, wie gute Kantine, Getränke,
Arbeitskleidung, Sachleistungen aus Firmenbestand! Ich habe mich persönlich bei
Besuchen im Marlboro Werk München, BAT Werk Nürnberg, JTI Werk Wien,
Zigarren Produktion Holland, Großhandel Moosmayr Hofkirchen, Großhandel
Tobaccoland Wien bei Besuchen der Unternehmen überzeugen können, dass hier
gute Arbeitsverhältnisse herrschen. Ich habe 7 von 10 Lieferant*innen durch meine
Besuche vor Ort und durch jahrelange Kontakte mit ihnen überprüft.
Bei den Geld- und Versicherungsinstitute habe ich 3 von 5 überprüft. Die Generali
ihrerseits arbeiten bereits mit GRI-G4, Global Compact, PSI. Es gibt auch hier
jahrelange gute Verbindung.
In der jahrelangen Zusammenarbeit, die ich mit diesen Unternehmen habe, habe ich
nie etwas bemerkt, dass hier eine Schieflage herrscht.
Investitionen waren bei uns die letzten Jahre kein Thema.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Rauchzubehörartikel kaufe ich fast ausnahmslos vom Verein der Wohlfahrt der
Tabaktrafikanten in Wien, deren Gewinne wieder Trafikanten in Not zu Gute
kommen!
Da ich selbst Obfrau des Vereins der Wohlfahrt der Trafikanten Tirols bin, bekomme
ich Informationen und somit auch ich die Kontrolle über den Verein bei den
regelmäßigen Sitzungen in Wien Mein Kassier und gleichzeitig meine rechte Hand
Herrn Helmut Horngacher ist immer mit dabei.

A - Lieferant*innen                                                            14/80
Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
    Einkaufsvolumen in TSD €                        1 994
    Einkauf Produkte & Dienstleistungen in TSD €    1 994
    Anteil angeführter P & DL vom Einkaufsvolumen 100,0%
    Anzahl überprüfter Lieferanten                7 von 13
    überprüftes Volumen                             96,7%
    zertifiziertes Volumen                           0,0%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Mitarbeitervorsorgekassen, Banken, etc.)
   Gesamt Zinsen, Prämien in TSD €                        11
   Einkauf Finanzdienstleistung in TSD €                  11
   Anteil angeführter Findienstl. v. Zinsen u Prämien 103,6%
   Anzahl überprüfter Finanzdienstleister             3 von 5
   überprüftes Volumen                                 92,1%
   zertifiziertes Volumen                              40,4%

Investitionen
    Investitionsvolumen in TSD €                             0
    Höhe Investitionen in TSD €                              0
    Anteil angeführtes Investitionsvolumen                0,0%
    Anzahl überprüfter Lieferanten                      0 von 0
    überprüftes Volumen                                   0,0%
    zertifiziertes Volumen                                0,0%

Bewertungsstufen
Ich habe mich vergewissert, dass die gesetzlichen Vorschriften betreffend
Arbeitsnormen seitens der Lieferant*innen eingehalten werden. Einige wesentliche
Lieferant*innen habe ich hinsichtlich der Arbeitsbedingungen geprüft. Durch die
jahrelange Kooperation mit den meisten Unternehmen kann ich das sagen. Zudem
versuche ich so gut ich kann (nicht ganz einfach in diesem reglementierten Bereich)
erste Ausschlusskriterien beim Einkauf zu benennen (Einkauf bei einem
österreichischen Fabrikanten, …)
Der größte Teil meines Einkaufsvolumens tätige ich im Bereich der Tabakwaren. Im
weit geringeren Teil, etwa 10%, kann ich meine Lieferant*innen selber aussuchen
und habe somit mehr Spielraum
Als Obfrau des Vereins der Wohlfaht der Trafikanten kenne ich mein und auch das
Engagement anderer Trafikanten, wenn es darum geht, andere in Notlagen zu
unterstützen. Details sind weiter vorne im Bericht erwähnt.

A - Lieferant*innen                                                            15/80
Bewertung
Auf Basis der Analyse von A1 bewerte ich mich mit 1 Punkt.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Wie bereits erwähnt, arbeite ich in einem streng reglementierten Bereich. Ein
Verbesserungspotential in diesem Bereich zu benennen ist schwierig.
Im Bereich des Einkaufsvolumens außerhalb der Tabakwaren ist mein Spielraum
größer, Lieferant*innen ein- bzw. auszuschließen. Damit habe ich mich noch nicht
ausführlich beschäftigt.

A1 - Negativaspekt: Verletzung der Menschenwürde in der
Zulieferkette
Als Unternehmen kann ich nicht bestätigen, dass die Menschenwürde in der
Zulieferkette bei den wesentlichen Lieferant*innen nicht verletzt wird.
Ich versuche Zigaretten anzubieten, von denen ich weiß, dass der Tabak in einem
Indianer Reservat angebaut wird und ohne chemische Stoffe verarbeitet wird. Zudem
weiß ich, dass die Zigaretten von einem Grosshändler vertrieben werden, der für
seine Angestellten alles tut, wie Firma Dan Czek, Fa.Cima (ich war selbst vor Ort und
konnte mich von den guten Arbeitsbedingungen der Angestellten überzeugen) wird
Zigarettenpapier für Drehtabake produziert!
Besonders der Bereich der Tabakproduktion weist große Gefahren aus – es wird
gespritzt. Hier kann ich die Lieferant*innenkette nur sehr schwer bis zum Ursprung
verfolgen. Ich verlasse mich da auf Labels und die gute Zusammenarbeit.

Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
       Ethisch unbedenklich                                         89%
       Ethisch riskant                                              11%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Mitarbeitervorsorgekassen, Banken, etc.)
       Ethisch unbedenklich                                        100%
       Ethisch riskant                                               0%

Investitionen
       Bilanzsumme in TSD €                                        100%
       Ethisch riskant                                               0%

A - Lieferant*innen                                                                16/80
Bewertung
Auf Basis der Analyse von A1 Negativaspekt bewerte ich mich mit -3 Punkte.

A - Lieferant*innen                                                          17/80
A2 - Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette

Haltung des Unternehmens zum Thema
Die Solidarität entlang der Zulieferkette können wir nur bedingt beeinflussen. Wie
oben schon erwähnt, ist diese Branche stark reglementiert.
Ich arbeite mit einem Produzenten zusammen, der seinen Tabak in Österreich selbst
anbaut. Der Tabak wird dann selbst erntet und trocknet. In Linz wird der Tabak zu
Zigaretten verarbeitet und durch einen einheimischen Großhändler vertrieben.

Reinhard Leitner Zigarettenfabrik in Linz baut seinen Tabak selbst in Österreich an
und macht daraus dann seine Zigarettensorte Tschick in 6mg und10mg Nikotin!
https://www.addendum.org/rauchen/tschickfabrik/

A - Lieferant*innen                                                              18/80
Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
In der Branche weiß man, bei welchen Lieferant*innen Misstände herrschen, das ist
bekannt. So führe ich Nelkenzigaretten nicht, die mit Kinderarbeit erzeugt werden wie
Djarum oder Indonesien.
Das ist mir sehr wichtig. So kann ich in meiner Branche doch etwas lenken.

                               Zusammenarbeit mit dem Indianerreservat -
                               MOHAK:
                               Ich führe im Geschäft Tabaksorten, die in einem
                               Indianerreservat angebaut, geerntet und
                               vorfermentiert werden. Ich weiß, dass Familien somit
                               ihren Lebensunterhalt sichern können. Es findet für
                               diese Menschen keine Umsiedelung statt, sie können
                               bleiben und mit dem Tabak ihre Familien ernähren.
                               Meine Kund*innen berate ich auch dahingehend. Die
                               Kund*innen entscheiden dann, ob sie diese
                               Tabaksorte ausprobieren wollen. 10% der
                               Zigarettenmarken sind aus dieser Produktion.

                               Im Bild ein Aschenbecher aus dem Reservat.

Zudem unterstütze ich Lieferant*innen und deren Zigarettensorten, die ohne
Tierversuche auskommen. Diese Produkte haben den besten Regalplatz im
Geschäft. Immerhin sind es 45 Zigarettensorten, die ich davon in meinem Geschäft
an einem guten Platz im Regal habe.

Grüne Pfote verzichtet bei der Entwicklung der Produkte auf Tierversuche.

A - Lieferant*innen                                                            19/80
Produkte
grüne Pfote,
gut sichtbar
im Geschäft

      Auch stelle ich die Produkte von Dannemann Zigarillos ins Zentrum des Geschäftes.
      Dannemann achtet vom Anbau an sehr auf seine Mitarbeiter und Zulieferer.

      A - Lieferant*innen                                                          20/80
Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
    Anzahl überprüfter Lieferanten                        7 von 13
    überprüftes Volumen                                      96,7%
    zertifiziertes Volumen                                    0,0%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Mitarbeitervorsorgekannen, Banken, etc.)
   Anzahl überprüfter Lieferanten                       3 von 5
   überprüftes Volumen                                    92,1%
   zertifiziertes Volumen                                  0,0%

Investitionen
    Anzahl überprüfter Lieferanten                        0 von 0
    überprüftes Volumen                                      0,0%
    zertifiziertes Volumen                                   0,0%

Bewertungsstufen
Wir als Unternehmen haben uns erste Informationen zu Risiken und Missständen
bzgl. Solidarität und Gerechtigkeit entlang der Lieferkette verschafft. Wie oben
beschrieben tragen einige der eingekauften Produkte Labels, welche Solidarität und
Gerechtigkeit unterstützen.
Zudem versuche ich in dieser reglementierten Branche zu steuern wo es mir möglich
ist.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von A2 bewerte ich mich mit 1 Punkten.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Ich möchte den von mir beschrittenen Weg gut fundiert meinem Nachfolger/ meiner
Nachfolgerin übergeben und ihr ans Herz legen, diese Überlegungen weiterhin zu
verfolgen. Mehr kann ich im Moment nicht tun.

A - Lieferant*innen                                                                21/80
A2 - Negativaspekt: Ausnutzung der Marktmacht gegenüber
Lieferant*innen

Das Unternehmen kann nicht bestätigen, dass Solidarität und Gerechtigkeit in der
Zulieferkette nicht verletzt sowie die Marktmacht bei den wesentlichen
Lieferant*innen nicht ausgenutzt werden?
Tabakkonzerne sind im Großen und Ganzen sind nicht sozial eingestellt und die
verschiedenen Länder werden nur nach Verkaufszahlen beurteilt!!
JTI wurde von Japaner gekauft. Ich weiß, dass hier schlechte Arbeitsbedingungen
herrschen. Menschen sind da nichts wert. ZB. muss man sich überlegen einen
Weihnachtsurlaub zu machen um die Familie zu sehen, es kann sein, dass der Job
dann verloren geht.
Es gibt Tabakhersteller wie Philipp Morris, die in ihren Tabak Schnellverbrenner und
Suchtverstärker hineinmischen – so brennt die Zigarette schneller ab und
Raucher*innen haben das Gefühl, gleich wieder eine Zigarette anzünden zu wollen.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von A1 Negativaspekt bewerte ich mich mit -10 Punkte.

A - Lieferant*innen                                                             22/80
A3 - Ökologische Nachhaltigkeit In der Zulieferkette

Haltung des Unternehmens zum Thema
Viele meiner Kollegen gehen nur nach den Bestsellern bei ihren Zigaretten und
Tabaken. Mir ist es wichtig Ware zu verkaufen, die ökologisch angebaut wird und die
Arbeit auf dem Tabakfeld fair bezahlt wird. zB. schaue ich darauf Produkte zu führen,
die keine Schnellverbrenner und Geschmacksstoffe (Soßen –so wie bei Marlboro)
verwendet werden. (Bereits weiter vorne ebenfalls erwähnt).
Die meisten meiner zugekauften Produkte tragen das europäische Ecolabel.
Was ist das Europäische Ecolabel?
                                 Das EU Ecolabel dient als grenzüberschreitendes
                                 Umweltgütesiegel zur einheitliche Kennzeichnung
                                 für umweltfreundliche Produkte und
                                 Dienstleistungen.
                                 Das EU Ecolabel dient als grenzüberschreitendes
                                 Umweltgütesiegel, das im gemeinsamen
                                 europäischen Markt als einheitliche Kennzeichnung
                                 für umweltfreundliche Produkte und
                                 Dienstleistungen dient.
                                 Es wurde 1992 von der Europäischen Kommission
                                 ins Leben gerufen. Die Erarbeitung der Richtlinien
                                 zur Vergabe des Ecolabels erfolgt in
                                 Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedsstaaten.
                                 In Österreich ist die zuständige Stelle (Competent
                                 Body) das Bundesministerium für Land- und
                                 Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

Heute ist bereits eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen mit dem
Europäischen Umweltzeichen zertifiziert. Diese zeichnen sich wie jene mit dem
Österreichischen Umweltzeichen - durch Umweltfreundlichkeit, Langlebigkeit und
hohe Qualität aus. Die Anzahl an ausgezeichneten Produkten und Dienstleistungen
wächst ständig, da mehr und mehr Produzent*innen auf das EU Ecolabel setzen, um
die Umweltfreundlichkeit Ihrer Produkte zu verdeutlichen. Das Europäische Ecolabel
ist in der gesamten EU und den EEA-Ländern (Norwegen, Island, Liechtenstein)
einsetzbar. Schweizer Firmen (und Firmen anderer Nicht-EU Länder) können dann
das Ecolabel beantragen, wenn die Produkte in der EU bzw. EEA verkauft oder im
Online Handel gehandelt werden.

Quelle: https://www.umweltzeichen.at/de/ecolabel/start/was-ist-das-
europ%C3%A4ische-ecolabel

A - Lieferant*innen                                                             23/80
Bei der Betriebsbesichtigungen in der Zigaretten-Papierfabrik in Wattens und bei der
Fa.Cima St.Peter am Wimberg habe ich zwei Unternehmen in meiner
Lieferant*innenkette, die relativ nahe bei meinem Geschäft sind und somit die Wege
kurz gehalten werden können. Durch die Besuche vor Ort konnte ich mir ein Bild
über die Unternehmen, auch zu den anderen Themenfeldern, machen.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Die starke Reglementierung der Branche lässt uns nur geringe Spielräume. Das
habe ich weiter vorne bereits beschrieben.
Wir haben durch unsere Entscheidungsspielräume erste Maßnahmen zur Reduktion
ökologischer Risiken der zugekauften Produkte umgesetzt. Ebenso setzen wir uns
mit der Reduktion des Verbrauchs umweltschädlicher Produkte auseinander. Beides
ist im Bericht beschrieben.

Im Jahresbericht der Sparkassen 2016 wird darauf hingewiesen, wie aktiv die
Sparkassen Österreichs sind um die Klimaziele zu erreichen. So investieren die
Sparkassen Österreichs in erneuerbare Energie, investieren in ihren Bankgebäuden
eine energiesparende Beleuchtung und ab 2017 haben die Sparkassen begonnen,
ein einheitliches Reporting der Ökodaten aufzubauen. Gute Gründe, bei dieser Bank
zu sein. (https://www.sparkasse.at/content/dam/at/spk-
sgruppe/www_sparkasse_at/wir-ueber-uns/jahresbericht-2016.pdf)

Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
    Anzahl überprüfter Lieferanten                 7 von 13
    höherwertige Alternative gewählt                  96,7%
    zertifiziertes Volumen                             0,0%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Mitarbeitervorsorgekassen, Banken, etc.)
   Anzahl überprüfter Lieferanten                  3 von 5
   höherwertige Alternative gewählt                  92,1%
   zertifiziertes Volumen                             0,0%

Investitionen
    Anzahl überprüfter Lieferanten                  0 von
    höherwertige Alternative gewählt                   0,0%
    zertifiziertes Volumen                             0,0%

A - Lieferant*innen                                                                24/80
Bewertungsstufen
Wir als Unternehmen haben einige der zugekauften Produkte auf ökologische
Risiken / Auswirkungen geprüft. Wir versuchen im Bereich des Möglichen
höherwertige Alternativen anzubieten und beraten unsere Kund*innen diesbezüglich.
Erste Ausschlusskriterien habe ich als Unternehmerin gesetzt,

Bewertung
Auf Basis der Analyse von A3 bewerte ich mich mit 3 Punkten.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Auch hier gilt für mich der Grundsatz, dass ich für die Nachfolger alles Informationen
so aufbereiten, dass sie nach der Übergabe auf eine gute Lieferkette zurückgreifen
können.

A3 - Negativaspekt: unverhältnismäßig hohe Umweltauswirkungen
in der Zulieferkette

Grundsätzliche Überlegung
Das Unternehmen kann nicht bestätigen, dass keine Produkte/Dienstleistungen
zugekauft werden, die in der Lieferkette mit besonders hohen schädlichen
Umweltauswirkungen einhergehen?
Ich kann keinen Einfluss nehmen auf in den Handel von Tabakwaren.

Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
       ökologisch unbedenktlich                                      70%
       unverhältnismäßig ökologisch riskant                          30%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Mitarbeitervorsorgekassen, Banken, etc.)
       ökologisch unbedenktlich                                     100%
       unverhältnismäßig ökologisch riskant                           0%

A - Lieferant*innen                                                                25/80
Investitionen
       ökologisch unbedenktlich                                 100%
       unverhältnismäßig ökologisch riskant                       0%

Bewertung
Auf Basis der Analyse von A3 Negativaspekt bewerte ich mich mit -3 Punkte.

A - Lieferant*innen                                                          26/80
A4 - Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette

Haltung des Unternehmens zum Thema
Leider ist meine Kundschaft geleitet von Geiz ist Geil!
Anstatt auch beim Rauchen auf Qualität und auf die gute Herstellung zu schauen, ist
der Preis oftmals ausschlaggebend.
Ich werde nicht Müde, meine Kund*innen immer wieder aufzuklären und mit
Promotions in meiner Trafik Kunden Rauchproben aus gutem, fairen und
ökologischen Anbau zukommen zu lassen. Meine Aktivitäten habe ich bereits
beschrieben.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
So gut es mir möglich ist, steuere ich den Zukauf von Artikels aus schlechter
Produktion aus und nehme diese nicht ins Sortiment auf.
Meine Aktivitäten habe ich weiter vorne bereits erwähnt.
Zudem lese ich lese täglich Fachliteratur. Durch zwei verschiedene Fachzeitschriften
im Monat bin ich auf dem neuesten Stand der Entwicklungen in der Branche.
Beim Stammtisch der WKO, durch die Mitgliedschaft bei den Tabaktrafikanten Tirols
und Obfrau der Wohlfahrt der Tabaktrafikanten Tirols bekomme ich Informationen
aus erster Quelle.
Ich bin Mitglied des Wirtschaftsbundes und nehme aktiv an vielen
Informationsveranstaltungen teil.
Ich besuche zweimal im Jahr die Messe Feuer und Rauch Österreich und kann dort
direkten Kontakt zu meinen Großhändlern pflegen und dort auch meine Kritik
anbringen.
Durch all das Wissen kann ich auf meinen Einkauf in geringen Maße Einfluss
nehmen. Mit der Gemeinwohlbilanz will ich diesen Einfluss auf die
Lieferant/innenkette genauer beleuchten.
Somit kann ich sagen, dass sich das Unternehmen erste Informationen zu Risiken
und Missständen bezüglich Transparenz und Mitentscheidung entlang der
Zulieferkette verschafft. Einige unserer Produkte tragen ein Label, welches vor allem
Transparenz, weniger Mitentscheidung berücksichtigt.

A - Lieferant*innen                                                             27/80
Kennzahlen
Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen
                         Anzahl überprüfter Lieferanten 7 von 13
                                  überprüftes Volumen 96,7%
                                 zertifiziertes Volumen     0,0%

Finanzdienstleistungen (Versicherungen, Banken, etc.)
                         Anzahl überprüfter Lieferanten 3 von 5
                                  überprüftes Volumen 92,1%
                                 zertifiziertes Volumen    0,0%

Investitionen
                         Anzahl überprüfter Lieferanten 0 von
                                  überprüftes Volumen      0,0%
                                 zertifiziertes Volumen    0,0%

Bewertungsstufen
Wir haben uns erste Informationen zu Risiken und Missständen bzgl. Transparenz
und Mitentscheidung entlang der Zulieferkette verschafft.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von A4 bewerte ich mich mit 1 Punkt.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Solange ich das Unternehmen leite, werde ich diesen Weg weiter gehen.

A - Lieferant*innen                                                         28/80
B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen
B1 - Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln

Haltung des Unternehmens zum Thema
Ich habe meinen Kontostand täglich im Auge und trage jeden Tag meine
Tageslosung zur Sparkasse und lege sie ein, Meine Lieferanten buchen sie ab!
Die Mittel habe ich aus meinem Girokonto, das ich überziehen kann je nach Bedarf.
Das Konto ist immer im Minus, aber durch mein Warenlager gut gedeckt. Mein Lager
dreht sich einmal im Monat. Das ist in meiner Branche gut.
Bis jetzt bin finanziell damit beschäftigt, die Renovierung des Geschäftshauses, die
schon ein Zeit her ist, abzahlen. Dieser Kredit ist so gut wie fertig abbezahlt.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Die hiesige Sparkasse im Dorf, meine Hausbank, ist eine Zweigstelle der Sparkassa
Kufstein.
Es gibt bis dato keinerlei Überlegungen eine Finanzierung durch Berührungsgruppen
anzudenken. Die jetzige Finanzierung wurde durch die hiesige ansässige Sparkasse
abgewickelt und konnte seitens des Unternehmens bedient werden.
Ich weiß von der Raiba Gunskrichen in Oberösterreich. Dort wäre es möglich ein
Gemeinwohlkonto zu führen.
Ein Kreditrisiko besteht nicht, das der Investitionskredit so gut wie abbezahlt ist.
Im Jahresbericht 2016 (https://www.sparkasse.at/content/dam/at/spk-
sgruppe/www_sparkasse_at/wir-ueber-uns/jahresbericht-2016.pdf) weist die
Sparkasse Kufstein im Kapitel 3 (Seite 22 – 29) ihre Aktivitäten zum Gemeinwohl
aus. Demzufolge wurden 2016 (jedoch alle Sparkassen Österreichs) 18,8 Millionen in
regionale, soziale, karitative, kulturelle Jugend- und Bildungsprojekte investiert.
Die Sparkasse Kufstein investiert konkret als langjähriger Partner der FH Kufstein die
Bildung von jungen Menschen. In A3 habe ich bereits auf die Aktivitäten der
Sparkassen Österreichs hingewiesen.
Anbei eine Übersicht der Investitionen der Sparkassen Österreichs:

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                             29/80
Es ist ein gutes Gefühl, diese Bank als meine Hausbank zu haben.

Kennzahlen
    Kennzahlen Übersicht für Bericht
Eigenkapital                                     2017   Anteil   2018   Anteil Basis
    Anteil Eigenkapital                                   49%             61% vom Gesamtkapital
    Durchschnittliches EK der Branche                     21%             21% vom Gesamtkapital
Fremdkapital
    Fremdfinanzierung konventionell                  94 42,8%       72 37,5%    vom   Fremdkapital
    Fremdfinanzierung ethisch                         0   0,0%       0   0,0%   vom   Fremdkapital
    Fremdfinanzierung bei Berührungsgruppen           0   0,0%       0   0,0%   vom   Fremdkapital
                 Verbindlichkeiten Lieferanten       84 38,1%       83 43,2%    vom   Fremdkapital
    Sonstige Positionen des Fremdkapitals            42 19,1%       37 19,3%    vom   Fremdkapital
    Summe Fremdkapital                              219 100,0%     191 100,0%

Bewertungsstufen
Unser Unternehmen hat eine gute Eigenkapitaldeckung. Aktuell brauchen wir keinen
Kredit. Das Unternehmen ist regional sehr engagiert.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von B1 bewerte ich mich mit 4 Punkten.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                                         30/80
Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Dieses Thema wird durch unsere Partner die wir haben bereits etwas abgedeckt.
Wenn eine Investition ansteht, wird dieses Thema fürs Unternehmen aktueller
werden.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                    31/80
B2 - Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln

Haltung des Unternehmens zum Thema
Hinter meinen Mitarbeiter*innen stehen deren Familien, die in der Nähe ihres
Wohnortes mit dem Lohn ein Auskommen haben oder einen Teil zum
Familieneinkommen beisteuern. Sozialer Zuschuss meiner Mitarbeiter jedes Jahr.
Durch mein Unternehmen unterstütze ich, wie in A erwähnt, den Tabakanbauer aus
Linz, das Indianerreservat und kleine Händler*innen zu Zulieferer*innen. Sie können
als Newcomer ihre Existenz aufbauen.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Mein monatlicher Unternehmerlohn ist sehr gering, ich entnehme monatlich € 1.200,-
- für mich. Das meiste im Betrieb bleibt.
Die wichtigste Zukunftsausgabe ist die die Qualifizierung von Marcel Witschak,
obwohl seine Nachfolge nicht in meiner Macht steht.

                                               Marcel Witschak in einer
                                               Zigarrenfabirk. Ich habe auf diese
                                               Reise verzichtet und Marcel diese
                                               Möglichketi geboten. Das ist die
                                               beste Zukunftsausgabe für mein
                                               Unternehmen. Ich möchte, dass er
                                               mein Nachfolger wird.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                          32/80
Meine Mitarbeiter*innen erhalten € 300.-- Altersvorsorge pro Jahr und € 100,--
Weihnachtsmünzen als Dankeschön!
Es kommt zu keinen zusätzlichen Ausschüttungen, weil ich ein Einzelunternehmen
bin.

Kennzahlen
Kennzahlen Übersicht für Bericht                             Summe   2017    2018
       Mittelüberschuss aus laufender Geschäftstätigkeit       217     109      108   TSD €
       Gesamtbedarf Zukunftsausgaben (inkl. geplant)             8       6        3   TSD €
       getätigte/r strategischer Aufwand/ Ausgaben               5       3        2   TSD €
       Anlagenzugänge                                            4       3        1   TSD €
       Zuführung zu Rücklagen                                    0       0        0   TSD €
       Auszuschüttende Kapitalerträge in EUR                             0        0   TSD €
       Auszuschüttende Kapitalerträge in % des Stamm- oder
                                                                       0%           0% %
       Grundkapitals

Bewertungsstufen
Mein Unternehmen steht auf finanziell soliden Beinen. Es gibt keine
Neuverschuldung.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von B2 bewerte ich mich mit 10 Punkten.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Im Moment bin ich mit der beschriebenen Situation zufrieden. Ich sehe aktuell keinen
Handlungsbedarf. Ich empfehle meiner Nachfolgerin / meinem Nachfolger, diesen
Weg weiterzugehen.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                                  33/80
B2 - Negativaspekt: unfaire Verteilung von Geldmitteln

Mein Unternehmen kann bestätigen, dass die Verteilung von Geldmitteln trotz
stabiler Gewinnlage fair erfolgt.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                  34/80
B3 - Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung

Haltung des Unternehmens zum Thema
Ich habe aktuell keine Finanzinvestitionen und auch keine Veranlagungen.
Sollte ich welche haben, bin ich bei meiner Hausbank gut aufgehoben.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Das Haus wurde vor Jahren saniert. Damals auf den Stand, der seinerzeit aktuell
war. Aus heutiger Sicht hat es sicherlich Verbesserungspotential.
Nach der Betriebsübergabe wird die Trafik im Haus bleiben, ob es dann zu einer
Investition kommen wird, ist heute unklar. Somit sind die Höhe der Mittel und auch
die Überlegungen für Förderungen jetzt nicht relevant.
Mein Unternehmen beteiligt sich aktuell an keinen sozial-ökologischen Projekten.

Kennzahlen

Kennzahlen Übersicht für Bericht
                                                in TSD €    %
     Investitionssumme inkl. ökologischer
                                                   2       100%
     Sanierungsbedarf
     Realisierung der ökologischen
                                                            0%
     Investitionen                                 0
     Finanzierte sozial-ökologische Projekte       0        0%
     konventionelle Fondsveranlagungen             0        0%

Bewertungsstufen
Unsere Investitionen fallen gering aus.
Das Haus ist vor einigen Jahren saniert worden. Es braucht keine Veranlagung des
Kapitals.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von B3 bewerte ich mich mit 10 Punkten.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                         35/80
Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Mir ist wichtig, dass die Mitarbeiter*innen Werthaltungen, die wir gemeinsam
entwickeln haben, mittragen und weitertragen. Das wünsche ich dem Unternehmen
und ihnen.

B3 - Negativaspekt: Abhängigkeit von ökologisch bedenklichen
Ressourcen

Das Unternehmen kann bestätigen, dass das Geschäftsmodell nicht auf ökologisch
bedenklichen Ressourcen aufbaut oder dass zumindest eine mittelfristige
Ausstiegsstrategie verfolgt wird?

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                     36/80
B4 - Eigentum und Mitentscheidung

Haltung des Unternehmens zum Thema
Ich bin alleinige Eigentümerin, es besteht die Alleinhaftung. Ich trage die
Verantwortung fürs Unternehmen alleine.
Die Eigentümerstruktur ist seit 2000 unverändert.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Im Unternehmen gibt es keine konkreten Konzepte, wie wir Mitentscheidung leben.
Ich frage zu bestimmten Themen meine Mitarbeiter’innen um ihre Ideen. Gemeinsam
entwickeln wir dann den Weg, der uns richtig erscheint.

Kennzahlen

Verpflichtende Indikatoren
          Anzahl
 Lfd                                                      Kapitalanteil
         tatsächl.        potentielle Eigentürmer
 Nr.                                                          in %
       Eigentümer
  1          1     Unternehmer*innen                         100%
  2                Führungskräfte
  3                Mitarbeiter*innen
  4                Kunden
  5                Lieferanten
  6                Weiteres Umfeld
  7                Nicht mittätige Kapital-Investor*innen
                   GESAMT                                     100%

Bewertungsstufen
Mitentscheidung passiert in den Themen, die gemeinsam besprochen werden. Ich
höre jeden an.
Die Endentscheidung treffe ich.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von B4 bewerte ich mich mit 1 Punkten.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                      37/80
Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Für mich fühlt sich die aktuelle Situation stimmig an. Aktuell sehe ich hier keinen
Handlungsbedarf.

B4 - Negativaspekt: feindliche Übernahme

Mein Unternehmen kann bestätigen, dass keine feindlichen Übernahmen erfolgt sind.

B - Eigentümer*innen und Finanzpartner*innen                                          38/80
C – Mitarbeitende

C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz

Haltung des Unternehmens zum Thema
Mir als Unternehmerin sind die Mitarbeiter*innen sehr wichtig.
Klar ist – wir sind Dienstleister. Wir beschäftigen uns damit was uns heute erwartet!.
Es gilt das Unplanbare zu planen.
Lottoergebnisse, Zeitungsreservierungen, Informationen vom Vortag im Verkauf usw.
Das ist meinen Mitarbeiter*inne klar.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Eine gute Ausgangssituation für die Gesundheit meiner Angestellten ist mir wichtig.
Hinter dem Ladenbudel habe ich eine Stehkomfortmatte. Wir müssen viel Zeit am
Tag stehen. Meine Mitarbeiter*innen tragen Gesundheitsschuhe, die ihrer
Fußgesundheit zuträglich sind.
Im Geschäft sind Taschentücherbehälter angebracht. Es muss immer ausreichend
Material zum Schneuzen vorhanden ist. Die verbrauchten Tücher werden dann
gleich im WC entsorgt. Durch den Kontakt mit Menschen ist die Ansteckungsgefahr
bei uns groß: Wir legen viel Wert auf Hygiene, Händewaschen mit Seife -
berührungsfrei – und Papierwegwerftücher unterstützen uns dabei.
Ich versuche jeden Tag von Neuem zu schauen, wie es meinen Mitarbeiter*innen
geht. Ihre Stimmung, ihr Wohlbefinden stehen für mich im Mittelpunkt. Müdigkeit
oder Freude an einem Umstand im Lokal interessiert mich. Ich wünsche mir viel
Kommunikation.
Für die physische Gesundheit möchte ich das Miteinander im Unternehmen – wir
pflegen das gesellschaftliche Miteinander sehr – wir kochen füreinander, wir sitzen
immer wieder gemütlich zusammen. Bei diesen Essen finden auch unsere
Dienstbesprechungen statt.
In meinem Unternehmen gibt es 2 Schichten. Täglich ist eine Überzeit eingeplant,
damit die Übergabe des Vormittags auf den Nachmittag gut gelingen kann. Diese
Überzeit bezahle ich.
Wir haben ein Post-it System eingerichtet, damit wichtige Informationen nicht
verloren gehen. Eine Whats-App Gruppe unterstützt uns ebenfalls dabei.
Bei besonderen Anlässen wie Jackpot, tragen wir alle dieselben Shirts. Das
verbindet.

C – Mitarbeitende                                                                 39/80
Meine Mitarbeiter*innen kommen alle aus der Umgebung. Das wichtigste Kriterium
für die Einstellung ist, dass ich den Mitarbeiter*innen zutraue, dass sie die
Kund*innen schnell kennenlernen. Somit spielt Diversität keine große Rolle.
Wir leben im Unternehmen die Dimension der Diversität. Ein Mitarbeiter hat eine
Beeinträchtigung. Er soll das Unternehmen weiterführen.

Kennzahlen

                                                 Ø                                              Ø
                                                     Ø Anz. Tn Ø Anz. Tn              Ø Std.
                                                Anz.                     Ø Std. mit            be-
     Kennzahlen Gesundheit und Diversität               mit      ohne                 ohne
                                                Std.                     Führungs-            such-
          DURCHSCHNITT 2017 - 2018                   Führungs- Führungs-            Führungs-
                                                 je                       aufgabe              te
                                                      aufgabe   aufgabe              aufgabe
                                                Kurs                                          Std.

 1 Bildungsangebote Gesundheit und Diversität 0          0         0         0         0        0
 2 Fachliche Aus- und Weiterbildung          30,5        7        24,5      30,5     109,25    140
 3 Gesamt                                    30,5        7        24,5      30,5     109,25    140

    Kennzahlen
 1 Angebotene Stunden pro Mitarbeiter*in         30,5
 2 Anzahl Teilnehmer*innen                       31,5    7        24,5
 3 In Anspruch genommene Stunden                                            30,5     109,25    140
 5            Durchschnittlich pro Teilnehmer*in                            4,4       4,5       4,4
Durchschnittlich
 6               pro Mitarbeiter*in (VZÄ) gesamt                                               23,8

C – Mitarbeitende                                                                             40/80
C1 - Menschenwürde am Arbeitsplatz

     Stichtag                           31.12.2017 31.12.2018

     Übersicht Indikatoren                 2017       2018    Durchschn.
  1 Anzahl Mitarbeiter*innen                     7          7        7,00 Personen
    davon Vollzeit                               6          5        5,50 Personen
    davon Teilzeit                               1          2        1,50 Personen
  2 Vollzeitäquivalente                       5,76       5,96        5,86 VZÄ
  3 Durchschn. Betriebszugehörigkeit           8,7        9,6        9,15 Jahre
  4 Krankenstände                               24          6      15,00 Tage
    bis 30 Jahre                                24          1      12,50 Tage
    30 bis 50 Jahre                              0          5        5,00 Tage
    über 50 Jahre                                0          0        0,00 Tage
  5 Arbeit trotz Krankheit                       0          0        0,00 Tage
  6 Anzahl Betriebsunfälle                       0          0        0,00 Personen
    davon leicht                                 0          0        0,00 Tage
    davon mittelschwer                           0          0        0,00 Tage
    davon schwer                                 0          0        0,00 Tage
  7 Diversität
    inländische Staatsbürger*innen              6          5        5,50 Personen
    aus anderen Ländern                         1          2        1,50 Personen
    mit Beeinträchtigung                        0          1        1,00 Personen
    bis 30 Jahre                                3          1        2,00 Personen
    30 bis 50 Jahre                             3          5        4,00 Personen
    über 50 Jahre                               1          1        1,00 Personen
    männlich                                    1          2        1,50 Personen
    weiblich                                    6          5        5,50 Personen
    intersexuell                                0          0        0,00 Personen
    keine Angabe zum Religionsbek.              0          0        0,00 Personen
    keine Angabe zur sexuell. Orient.           7          7        7,00 Personen
  8 Karenzmonate
    davon Männer                                0          0        0,00 Monate
    davon Frauen                                0          0        0,00 Monate
    davon Intersexuelle                         0          0        0,00 Monate
  9 Fluktuationsraten
    Neueintritte                                1          1        1,00 Personen
    Austritte                                   1          0        1,00 Personen
    Austritte Kader                             0          0        0,00 Personen
    Fluktuationsrate Gesamt                14,29%      0,00%     14,29%
    Fluktuationsrate Kader                  0,00%      0,00%      0,00%
C – Mitarbeitende                                                              41/80
Bewertungsstufen
Unsere Unternehmenskultur ist mir sehr wichtig. Gemeinsam als Team leisten wir
alle einen Beitrag dazu. Die psychische und physische Gesundheit am Arbeitsplatz
unterstütze ich mit konkreten Angeboten und Maßnahmen. Diversität wird bei uns
gelebt. Die Wirkung bzw. Erfolg aufgrund von Maßnahmen zur Förderung bzw.
Verbesserung der Unternehmenskultur wird dadurch sichtbar und spürbar.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von C1 bewerte ich mich mit 7 Punkten.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Durch das gute Miteinander kommen immer gute Ideen zutage, die ich gerne
umsetze. Solange ich das Unternehmen leite, möchte ich diesen Weg beibehalten.

C1 - Negativaspekt: menschenunwürdige Arbeitsbedingungen

Das Unternehmen kann bestätigen, dass keine Strukturen, Verhaltensweisen oder
Teilaspekte erfüllt werden, die menschenunwürdige Arbeitsbedingungen
unterstützen?

C – Mitarbeitende                                                            42/80
C2 - Ausgestaltung der Arbeitsverträge

Haltung des Unternehmens zum Thema
Weiter oben habe ich bereits ausgeführt, wie ich den Wechsel von der Vormittags-
zur Nachmittagsschicht organisiere. Dies verdeutlicht meine Haltung, dass es mir
sehr wichtig ist, dass meine Mitarbeiter*innen sich wertgeschätzt fühlen, dass sie gut
informiert in den Verkauf starten können und sich gut aufgebhoben fühlen.
Dafür brauche ich Menschen, die 100% im Geschäft arbeiten, Teilzeitmodelle sind
für mich schwer umsetzbar. Es bräuchte einen erheblich größeren
Kommunikationsaufwand, den wir nicht leisten können und möchten.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Ich zahle einen Lohn über dem Kollektivvertrag. Wie im vorigen Kapitel ausgeführt,
erhalten meine Mitarbeiter*innen zusätzlich Geldleistungen.
Meine Arbeitsverträge orientieren sich nach den gesetzlichen Standards.
Die anfallenden Arbeiten werden auf die Mitarbeiter*innen gleich verteilt – jeder tut
alles.
Die Überstunden werden ausbezahlt oder können abgebaut werden, somit spielen
sie für den Erfolg übers Jahr gesehen eine wichtige Rolle. Spitzen können abgedeckt
werden.
Alle Mitarbeiter*innen, außer eine, sind 100% angestellt. Wir haben ein gut
bewährtes System – 3 Vormittage und 3 Nachmittage. Immer dieselben
Wochentage! Somit ist das Leben, die Familie und die Freizeit gut planbar. Ebenso
ist es für den Ablauf im Unternehmen gut. Es ist klar, wer wann Dienst hat und der
geregelte Ablauf sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
Der geregelte Dienstplan lässt eine gute Freizeitplanung und planbare Teilhabe an
der Gesellschaft zu.

C – Mitarbeitende                                                                 43/80
Kennzahlen

Ausgestaltung der Arbeitsverträge                            2017           2018
Lohnspreizung                                                 1,4            1,5

Medianverdienst                                             € 1 790,50     € 2 081,00
Standortabhängiger “lebenswürdiger Verdienst” (für
                                                            € 1 500,00     € 1 500,00
alle Betriebsstandorte)
Unternehmensweit definierte Wochenarbeitszeit
                                                                    38,5           38,5
(z. B. 38 Stunden)
Tatsächlich geleistete Überstunden                                  0,00           0,00
Tatsächlich    geleistete        Überstunden        pro
                                                                    0,00           0,00
Mitarbeitenden

Bewertungsstufen
Der regelmäßige Dienstplan, die Verteilung der Arbeit – jeder tut alles -, wird bei den
Mitarbeiter*innentreffen regelmäßig thematisiert. Die Einteilung durch den Dienstplan
lässt eine planbare Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit zu.

Bewertung
Auf Basis der Analyse von C2 bewerte ich mich mit 4 Punkten.

Zukunftsideen / Verbesserungspotential
Im Moment sehe ich keinen Anlass in diesem Themenbereich etwas zu verändern.
Ich kann mich bei unserem Betriebsklima jedoch darauf verlassen, dass meine
Mitarbeiter*innen anstehenden Themen besprechen.

C2 - Negativaspekt: ungerechte Ausgestaltung der Arbeitsverträge

Das Unternehmen kann bestätigen, dass die Mitarbeitenden nicht durch ungerechte
Arbeitsverträge einseitig belastet oder ausgebeutet werden?

C – Mitarbeitende                                                                     44/80
C3 - Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden

Haltung des Unternehmens zum Thema
Bei diesem Thema beiße ich mir sprichwörtlich die Zähne aus.

Wie wird das Thema aktuell im Unternehmen gelebt
Mit meinen Anstrengungen für gesunde Jause für meine Mitarbeiter*innen ernte ich
kein großes positives Echo.
Obst ist etwas, was für meine Belegschaft nicht erstrebenswert ist. Die einen mögen
es nicht, die anderen haben Allergien.
Ich habe schon einiges probiert: Obst am Arbeitsplatz, gesunde Jause, …
Aber es ist von den Angestellten nicht gewünscht, außer große Gläser um Wasser zu
trinken! Fairtrade Kaffee ist nicht gewünscht – sie kaufen sich lieber billigen Eduscho
Kaffee.
Wir pflegen das Miteinander folgendermaßen:
   •   Immer wieder bringe ich Brotzeit für alle mit
   •   Immer wieder kochen Mitarbeiter*innen für alle und bringen es mit
   •   Bei den Besprechungen gibt es immer etwas zum Essen
   •   Die Besprechungen sind so kurz wie möglich. Hier unterstützt die Regionalität,
       die Mitarbeiter*innen die nicht Dienst haben, kommen auf kurzem Wege dazu.
Eine Angestellte kommt prinzipiell mit dem Rad, sie hat aber auch nur 500 Meter
zum Geschäft. Eine wohnt in der Sebi, einer in Oberaudorf, eine in Erl und zwei in
Ebbs. Das Angebot mit dem Bus zur Arbeit zu komme nwird nicht angenommen. Ich
würde das Ticket bezahlen.
Ich beiße mir hier die Zähne aus.
Bis dato gab es keine Weiterbildungsangebote zu diesem Thema.

C – Mitarbeitende                                                                45/80
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