Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
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Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Inhalt IMPRESSUM Inhalt Herausgeber Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. Dr. Klaus Reuter (Geschäftsführer und Projektleiter Vorwort 6 Global Nachhaltige Kommune NRW) Deutsche Straße 10 | 44339 Dortmund www.lag21.de | info@lag21.de 1 Das Projekt Global Nachhaltige Kommune 8 in Kooperation mit in Nordrhein-Westfalen Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gGmbH 1.1 Das GNK NRW Modell 14 Dr. Till Winkelmann (Projektleiter Global Nachhaltige Kommune NRW) 1.2 Die Netzwerkarbeit 24 Friedrich-Ebert-Allee 40 | 53113 Bonn www.service-eine-welt.de | info@service-eine-welt.de 1.3 Der Projektbeirat 28 mit Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche 2 Die 15 Kommunen der zweiten Projektlaufzeit GNK NRW 30 Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2.1 Gemeinde Kalletal 34 2.2 Kreis Euskirchen 38 und des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, 2.3 Kreis Siegen-Wittgenstein 42 Natur- und Verbraucherschutz des Landes 2.4 Stadt Bielefeld 46 Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW) 2.5 Stadt Detmold 50 Umsetzung und Textgestaltung 2.6 Stadt Dormagen 54 Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. 2.7 Stadt Essen 58 Gestaltung 2.8 Stadt Haan 62 yella park, Aachen 2.9 Stadt Hagen 66 2.10 Stadt Herne 70 Druck Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen/Westfalen 2.11 Stadt Hörstel 74 Diese Broschüre wurde klimaneutral und 2.12 Stadt Leverkusen 78 auf zertifiziertem Recyclingpapier gedruckt. 2.13 Stadt Lüdenscheid 82 2.14 Stadt Neukirchen-Vluyn 86 2.15 Stadt Witten 90 © Abbildungen / Grafiken 3 Ergebnisreflexion der zweiten Projektlaufzeit 94 Abbildung 1: © Vereinte Nationen, alle anderen Abbildungen: © Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. 4 Ausblick auf die Dekade des Handelns 112 © Fotos Fotos in den Kommunalportraits (Titelhintergründe): Bereitstellung durch die jeweilige Kommune 5 Anhang 116 Fotos auf den Seiten 56-58: Moritz Leick, Nils Ole Haar und Jörg Spors 5.1 Übersicht zu Zielsystemen der Agenda 2030, der Deutschen Alle anderen Fotos: Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen 118 Für den Inhalt dieser Publikation ist allein die Landesarbeitsgemeinschaft 5.2 Kurzportrait Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Agenda 21 NRW e. V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums von Engagement Global 126 für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder. 5.3 Kurzportrait Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. 128 Dortmund im März 2021 5.4 Abkürzungsverzeichnis 130 5.5 Abbildungsverzeichnis 131 Global Nachhaltige Kommune NRW ist ein Projekt von mit ihrer mit Mitteln des in Kooperation mit unterstützt durch
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019–2021 GNK NRW Kommunen der GNK NRW Kommunen der ersten Projektlaufzeit zweiten Projektlaufzeit (2016–2018) (2019–2021) Kreis Steinfurt Gemeinde Kalletal Kreis Unna Kreis Euskirchen Stadt Arnsberg Kreis Siegen-Wittgenstein Stadt Bad Berleburg Stadt Bielefeld Stadt Bedburg Stadt Detmold Stadt Bonn Stadt Dormagen Stadt Dinslaken Stadt Essen Stadt Dortmund Stadt Haan Stadt Eschweiler Stadt Hagen Stadt Herdecke Stadt Herne Stadt Jüchen Stadt Hörstel Stadt Köln Stadt Leverkusen Stadt Münster Stadt Lüdenscheid Stadt Solingen Stadt Neukirchen-Vluyn Stadt Willich Stadt Witten Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21 NRW) bedanken sich für die Projektförderung beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (BMZ). Vor allem möchten wir den Bürgermeisterin- nen und Bürgermeistern sowie den Projektkoordinator*innen, den Mitarbeitenden der Verwaltung und den Mitgliedern der Steuerungsgruppen aus den 30 GNK NRW Projektkommunen herzlich für das gemeinsame Projekt und die investierte Arbeit danken. Ihr Engagement trug maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei.
6 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Vorwort Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Vorwort 7 Vorwort Gruppenfoto zur Auftaktveranstaltung im Projekt GNK NRW am 27.06.2019 in Düsseldorf / © LAG 21 NRW Sehr geehrte Damen und Herren, angesichts aktueller und zukünftiger Heraus- wurde das Projekt von der SKEW mit den Mitteln Partnerschaften zu Klimaschutz und -anpassung eröffnete sich ein Möglichkeitsfenster für mehr forderungen, die sich in den Zielsetzungen der des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zu- angestoßen, kommunale Produktions- und Kon- Nachhaltigkeit im kommunalen Handeln und Ent- Agenda 2030 und den damit verbundenen Globa- sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des summuster überdacht und der Erhalt der natür- scheiden. Genau diese Chance haben die 15 GNK len Nachhaltigkeitszielen manifestieren, sehen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- lichen Lebensgrundlagen im Sinne „planetarer NRW Projektkommunen ergriffen. Sie werden ihrer sich Kommunen einer zunehmenden Komplexi- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Grenzen“ als Grundlage anerkannt. Eine Analyse globalen Verantwortung gerecht und setzen sich tät in ihrem Handeln ausgesetzt. Dabei besteht Westfalen (MULNV NRW) umgesetzt. Es war der 15 Nachhaltigkeitsstrategien der zweiten für eine Nachhaltige Entwicklung vor Ort und welt- derzeit die große Verantwortung für alle darin, bereits das zweite Mal, dass dieses Projekt in Projektlaufzeit zeigt, dass sich in diesen insge- weit ein. Allen Beteiligten in den Kommunen – den wie die Corona-Pandemie, die Bewältigung des NRW durchgeführt wurde. Die Projektkommunen samt mehr als 1500 Bezüge zur Agenda 2030 be- Verwaltungsspitzen, Projektkoordinatorinnen und Klimawandels und des Artensterbens oder auch konnten von den Erfolgen und Erfahrungen der finden und mehr als 2.000 konkrete Maßnahmen -koordinatoren, Kernteam- und Steuerungsgrup- soziale Gerechtigkeit in Einklang gebracht wer- 15 Pilotkommunen des ersten Projekts in der Ent- entwickelt werden. penmitgliedern – möchten wir an dieser Stelle für den können. Das gilt sowohl in Deutschland als wicklung und Umsetzung kommunaler Nachhal- den ausdauernden Einsatz und die konsensorien- auch in einem globalen Maßstab. Deshalb ist die tigkeitsstrategien lernen. Besonders hervorzuheben sind die Rahmenbe- tierten Diskussionen unseren besonderen Dank 2015 verabschiedete Agenda 2030 der Vereinten dingungen, unter denen die Nachhaltigkeitsstra- aussprechen. Mit der Entwicklung der Nachhaltig- Nationen mit ihren 17 Globalen Nachhaltigkeits- „In der Kommune für die Kommunen, in der Kom- tegien entstanden sind. So erforderte die Corona- keitsstrategien haben sie den Grundstein gelegt, zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) mune für die Welt“ war insgesamt der Anspruch Pandemie neue Formen der digitalen Zusammen- um in der „UN-Dekade des Handelns“ (2020-2030) ein zentraler Bezugspunkt unseres Handelns. an die kooperative Entwicklung der Nachhaltig- arbeit in einem kooperativen Ansatz. Die Pandemie kommunale Herausforderungen strategisch zu keitsstrategien mit Vertreterinnen und Vertretern verdeutlichte dabei eindrucksvoll die Notwendig- bewältigen und als „Global Nachhaltige Kommune“ Vor diesem Hintergrund unterstützt die Service- aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft keit, in der kommunalen Daseinsvorsorge resi- ihren Beitrag zu einer global Nachhaltigen Ent- stelle Kommune in der Einen Welt (SKEW) mit und Zivilgesellschaft. Denn Nachhaltigkeit kann lienter gegenüber Krisen zu werden. Gleichzeitig wicklung zu leisten. ihrem Angebot Global Nachhaltige Kommune nur gelingen, wenn ein offener Dialog sektorale bundesweit Kommunen bei der Entwicklung von Grenzen aufbricht und den Fokus auf gemeinsam kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien als Fahr- getragene Ziele legt. Über alle Kommunen hin- pläne für eine Nachhaltige Kommunalentwicklung. weg waren mehr als 450 Personen aus den ge- So haben sich im April 2019 auch in Nordrhein- nannten Akteursgruppen beteiligt, die „ihre“ kom- Westfalen 15 Kommunen im Projekt „Global munalen Nachhaltigkeitsstrategien erarbeitet Nachhaltige Kommune in NRW“ (GNK NRW) auf haben. Im fachlichen Austausch innerhalb der den Weg gemacht, eigene Nachhaltigkeitsstrate- Kommunen wurde bestätigt, dass die SDGs eine Dr. Stefan Wilhelmy Dr. Klaus Reuter gien im Kontext der Agenda 2030 zu entwickeln. hohe Relevanz für das Handeln der Städte, Ge- Bereichsleiter Geschäftsführer Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft meinden und Kreise besitzen. Angesichts der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21 NRW) globalen Verantwortung werden z. B. Nord-Süd- von Engagement Global gGmbH
1 8 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen 9 1 Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen 5 4 3 2 1 Überblick 1.1 ––– Das GNK NRW Modell 14 · Aufbauorganisation 15 · Bestandsaufnahme 16 · Die Themenfelder einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung 18 · Erarbeitung des Handlungsprogramms 20 · Formeller Beschluss der Nachhaltigkeitsstrategie 22 · Umsetzung und Monitoring 22 · Evaluation und Fortschreibung 22 1.2 ––– Die Netzwerkarbeit 24 1.3 ––– Der Projektbeirat 28
10 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen 11 1 Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Ausgangspunkt für das Projekt „Global Nachhaltige Auf Bundesebene bilden die 17 Globalen Nach- Kommune in Nordrhein-Westfalen (GNK NRW)“ ist haltigkeitsziele das zentrale Strukturelement die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, die für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). von allen UN-Mitgliedsstaaten im September 2015 Auch die Landesnachhaltigkeitsstrategie für beschlossen wurde. Die Agenda enthält 17 global Nordrhein-Westfalen (NHS NRW) orientiert sich gültige Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Develop- an den Inhalten der Agenda 2030 und stellt ent- ment Goals, abgekürzt SDGs, siehe Abbildung 1). sprechende Bezüge zu den SDGs dar. Beide Nach- Diese werden konkretisiert durch 169 Unterziele haltigkeitsstrategien haben diesen strukturge- (targets), die für alle Staaten - erstmals im Globalen benden Bezugsrahmen in ihren jeweils im Jahr Norden und Süden - gemeinsame Zielsetzungen 2020 erfolgten Aktualisierungen beibehalten. in den fünf Themenbereichen Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft beinhalten. In Wissenschaft, Politik und Praxis herrscht weit- Sowohl Industrie-, als auch Schwellen- und Ent- gehend Einigkeit darüber, dass die kommunale 5 wicklungsländer stehen demnach in der Verantwor- Ebene eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Um- tung, eine globale Nachhaltige Entwicklung zu er- setzung der SDGs spielt. So sieht die Agenda 2030 4 reichen. Inhaltlich reicht die Bandbreite dabei vom die Kommunen in einer Schlüsselposition und for- 3 Klima- und Ressourcenschutz über die Armuts- dert eine enge Einbindung lokaler Behörden. Auf 2 bekämpfung bis hin zur Förderung von menschen- der konkreten Umsetzungsebene vor Ort werden 1 würdiger Arbeit, weniger Ungleichheiten und entscheidende Weichen für die Erreichung zentra- Rechtsstaatlichkeit. ler SDG-Unterziele gestellt. Vor diesem Hinter- grund haben bereits über 170 deutsche Kommu- Als universeller Bezugsrahmen ist die Agenda nen die Musterresolution „2030 – Agenda für 2030 auch für Deutschland auf Ebene des Bundes, Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kom- der Länder und der Kommunen handlungsleitend. munaler Ebene gestalten“ (Deutscher Städtetag, GNK NRW Kommunen der ersten Projektlaufzeit GNK NRW Kommunen der zweiten Projektlaufzeit Abbildung 1: Die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele / © United Nations Abbildung 2: Übersicht der 30 Modellkommunen des Projekts GNK NRW (1. und 2. Projektlaufzeit) / © LAG 21 NRW
Klimawandel 12 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Neue Substanzen Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen 13 (Chemikalien) ? Starke Nachhaltigkeit insbesondere der universelle Charakter der Menschenrechte konzeptionelle Bedeutung. Klimawandel Biosphären- Im Konzept der Starken Nachhaltigkeit bilden Denn die UN-Mitgliedstaaten haben die Globalen Stratosphärischer Integrität genetische Ozonabbau Vielfalt Neue Substanzen die Ökosystemgrenzen der Erde die wesentlich- Nachhaltigkeitsziele explizit am Prinzip „nieman- (Chemikalien) funktionale en Leitplanken für wirtschaftliches und soziales den zurücklassen“ orientiert. Auch das Indika- Vielfalt ? Handeln. Die natürlichen Ressourcen und die Um- torensystem der Agenda 2030 berücksichtigt dies ? welt stellen somit die Grundlage für alle mensch- durch eine ausdifferenzierte Messung der Ziel- lichen Entwicklungsfelder inklusive der entspre- erreichung in Bezug auf verschiedene gesell- ? Flächennutzung Stratosphärischer chenden ökonomischen und sozialen Subsysteme schaftliche Gruppen. Ozonabbau Atmosphärische Aerosolbelastung dar. Am Konzept der Starken Nachhaltigkeit orien- tiert sich z. B. auch das Konzept des ökologisch- Die im Projekt GNK NRW erarbeiteten kommu- en Fußabdrucks. Abbildung 3 zeigt auf, wie das nalen Nachhaltigkeitsstrategien zeigen weiterhin ? anthropogene Handeln das Naturkapital negativ durch explizite Bezüge zu den Zielsetzungen von kstoff Ozeanversauerung beeinflusst bzw. inwiefern die natürlichen Plane- übergeordneten politischen Ebenen auf, wie die Süßwassernutzung Atmosphärische Aerosolbelastung deutliche Überschreitung der planetaren taren Ökologischen Grenzen (engl. planetary jeweilige Kommune auch zur Erreichung der Ziele Belastungsgrenzen (hohes Risiko) boundaries) überschritten werden. Steffen et al. auf Landes- und Bundesebene sowie der Globa- Überschreitung der planetaren Belastungsgrenzen (steigendes Risiko) Phosphor (2015)1 gehen in ihrer Veröffentlichung „Planetary len Nachhaltigkeitsziele beiträgt. Somit wird Stickstoff Ozeanversauerung Einhaltung der planetaren Grenzen (sicher) Biogeochemische Ströme boundaries: Guiding human development on a die vertikale Integration von Nachhaltigkeits- deutliche Überschreitung der planetaren changing planet“ davon aus, dass bereits vier der strategien systematisch befördert. Eine „Global ? noch nicht quantifiziert Belastungsgrenzen (hohes Risiko) Überschreitung der planetaren neun definierten planetaren Belastungsgrenzen Nachhaltige Kommune“ soll somit einen kon- Belastungsgrenzen (steigendes Risiko) (Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Stickstoff- kreten Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 Abbildung 3: Die Planetaren Ökologischen Grenzen / © LAG 21 NRW nach Steffen et al. (2015) Einhaltung der planetaren Grenzen (sicher) kreislauf und Flächennutzung) überschritten wer- leisten, aber auch eine Stadtentwicklungspolitik ? noch nicht quantifiziert den und diese Überbeanspruchung mittel- bis fördern, die ökologische, soziale und ökonomi- 5 langfristig die menschlichen Lebensgrundlagen sche Fragen miteinander verbindet sowie inter- Rat der Gemeinden und Regionen Europas/Deut- bedroht. und transdisziplinäres Denken und Handeln 4 sche Sektion) unterzeichnet. Die Entwicklung von stärkt. Weltweit gehören die GNK NRW Modell- 3 kommunalen integrierten Nachhaltigkeitsstra- Generationengerechtigkeit kommunen zu den ersten Kommunen, die die 2 tegien, die an der Agenda 2030 ausgerichtet sind, SDGs systematisch auf die kommunale Ebene 1 steckt jedoch noch in den Anfängen. Im Rahmen Der Begriff der Nachhaltigen Entwicklung ist eng herunterbrechen. des Projekts GNK NRW werden Kommunen bei mit jenem der Generationengerechtigkeit verbun- diesem Vorhaben professionell begleitet. den. Die Weltkommission für Umwelt und Ent- Die Modellkommunen wurden im Zuge eines Be- wicklung (WCED) hat 1987 in ihrem wegweisen- werbungsprozesses ausgewählt. Dabei wurde Nachdem von 2016 bis 2018 bereits 15 Kommunen den „Brundtland-Bericht“ Nachhaltige Entwick- sowohl die kommunale Positionierung im Bereich in Nordrhein-Westfalen erfolgreich bei der Ent- lung definiert als eine „[…] Entwicklung, die Nachhaltigkeit als auch die Erfahrungen mit wicklung von Nachhaltigkeitsstrategien begleitet die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne Beteiligungsprozessen sowie die Motivation zur wurden, ging das Projekt von 2019 bis 2021 mit zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Teilnahme an dem Projekt GNK NRW abgefragt. 15 weiteren Kommunen in seine zweite Phase. eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Die ausgewählten Kommunen unterschiedlicher Mit Abschluss der zweiten Projektlaufzeit im März Damit ist die heutige Generation in der Verant- Größe mit heterogenen sozio-demografischen 2020 haben somit bereits 30 GNK NRW Modell- wortung, im Interesse der Perspektiven späterer Ausgangslagen haben sich in der Projektumset- kommunen (siehe Abbildung 2) integrierte Nach- Generationen ihren Ressourcenverbrauch ent- zung an dem modellhaften Vorgehen des erfolg- haltigkeitsstrategien im Kontext der Agenda 2030 sprechend zu gestalten und anzupassen. reich erprobten GNK NRW Modells orientiert. erarbeitet. Auf spezifische kommunale Bedarfe und Rah- Menschenrechte menbedingungen wurde im Verlauf des Projekts Ziel des Projekts ist es, Leitlinien und konkrete flexibel eingegangen. Zielsetzungen, aber auch Maßnahmen für eine Die allgemeinen Menschenrechte bilden die Nachhaltige Kommunalentwicklung in Anlehnung Grundlage demokratischer Rechtssysteme. Es Im Folgenden werden zunächst die theoretischen an die globalen Zielsetzungen zu entwickeln. Vor handelt sich um universelle Grundrechte, die und methodischen Bausteine des Projekts erläu- diesem Hintergrund orientieren sich die Inhalte allen Menschen zustehen. Die Mitgliedstaaten tert. In Kapitel 2 werden die Modellkommunen der Nachhaltigkeitsstrategien an drei Grundprin- der Vereinten Nationen haben diese Rechte in portraitiert und die zentralen Ergebnisse jeder 1 Steffen, W. et al. (2015): Plane- zipien: 1.) Starke Nachhaltigkeit, 2.) Generationen- der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte Kommune überblicksartig dargestellt. Das Doku- tary boundaries: Guiding human gerechtigkeit sowie 3.) Menschenrechte. Im Fol- von 1948 verabschiedet. In den meisten Staaten ment schließt mit einer Gesamtauswertung des development on a changing planet. In: Science (New York), genden werden diese drei Grundprinzipien kurz haben sie Verfassungscharakter, so auch in Prozesses (Kapitel 3) und einem Ausblick auf die Vol. 347(6223), pp.1259855. vorgestellt. Deutschland. Im Kontext der Agenda 2030 hat Dekade des Handelns (Kapitel 4).
14 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das GNK NRW Modell 15 1.1 Das GNK NRW Modell Aufbauorganisation Das Modell sieht für die Entwicklung und Umset- Kernteam Das Kernteam stellt ein verwaltungsinternes zung einer Nachhaltigkeitsstrategie die Bildung Arbeitsgremium dar und setzt sich i. d. R. aus von drei Arbeitsgremien vor: 1.) Koordination, ca. fünf bis acht Personen aus unterschiedlichen 2.) Kernteam und 3.) Steuerungsgruppe (siehe Ab- Fachämtern zusammen (z. B. Planung, Gesund- bildung 5). Die unterschiedlichen Gruppen sind heit, Umwelt, Verkehr, Soziales, Jugend, Wirt- zuständig für die Organisation des Prozesses, die schaftsförderung). Zentrale Aufgabe des Kern- Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeits- teams ist die inhaltliche Vor- und Nachbereitung strategie, eine regelmäßige Berichterstattung so- der Steuerungsgruppensitzungen, die Aufarbei- 2 wie die Verstetigung der Strategie. Klar definierte tung vorangegangener Prozesse mit Bezug zur Arbeitsstrukturen mit konkreten Verantwortlich- Nachhaltigen Entwicklung und die Beschaffung Bestands- keiten erhöhen dabei die Prozesssicherheit, Trans- notwendiger projektrelevanter Informationen. aufnahme parenz und Effizienz in der Zusammenarbeit der Das Kernteam unterstützt weiterhin die Koordi- unterschiedlichen Akteur*innen. nation bei der Organisation und Begleitung des GA NI S A UOR TI Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses der BA O 1 6 3 Koordination Nachhaltigkeitsstrategie. Das Kernteam ist Teil F N AU Er- und der Steuerungsgruppe (siehe Abbildung 5) und KOORDINATION, Evaluation und Überarbeitung Die Koordination besteht aus einer für den nimmt an deren Sitzungen teil. Im Verlauf des KERNTEAM, Fortschreibung Handlungs- Prozess hauptverantwortlichen Person aus der Projekts trifft sich das Kernteam zudem regel- STEUERUNGS- programm Verwaltung sowie einer Stellvertretung. Die mäßig zwischen den Steuerungsgruppensitzun- GRUPPE Koordination übernimmt primär die Aufgabe, gen, um deren Inhalte vor- bzw. nachzubereiten. den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess 5 der Nachhaltigkeitsstrategie organisatorisch zu Steuerungsgruppe 5 4 steuern. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für 4 die unterschiedlichen Akteur*innen und Pro- Die Steuerungsgruppe setzt sich aus verschiede- 3 Umsetzung und Formeller Monitoring Beschluss jektbeteiligten und darüber hinaus für die Er- nen institutionellen Akteure*innen zusammen, 2 gebnissicherung und die kontinuierliche interne die aufgrund ihrer Stellung oder Funktion unter- 1 und externe Kommunikation (Öffentlichkeits- schiedliche gesamtgesellschaftliche Interessen arbeit) zuständig. Die Koordination ist dabei Teil vertreten. Dieses Arbeitsgremium versteht sich des Kernteams (siehe Abbildung 5). daher als Format zur Beteiligung von Stakeholdern Abbildung 4: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) / © LAG 21 NRW AKTEUR*INNEN Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, Das GNK NRW Modell zur Entwicklung von Nach- Nach dem GNK NRW Modell gliedert sich die Ent- Verwaltung, Politik, i. d. R. 20-30 Personen U N G S GRU haltigkeitsstrategien auf kommunaler Ebene ba- wicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeits- E UER PP ST FUNKTION Inhaltliche Schwerpunkte, Erarbeitung der E siert auf einem kooperativen Planungsverständ- strategie in sechs wesentliche Arbeitsschritte Nachhaltigkeitsstrategie nis. Alle relevanten Stakeholder der kommunalen (siehe Abbildung 4): 1.) Einrichtung einer Aufbau- NTE A M Nachhaltigkeit werden von Beginn an im gesam- organisation, 2.) Bestandsaufnahme, 3.) Erarbei- K ER AKTEUR*INNEN Verwaltung (Planung, Gesundheit. Umwelt, Ver- ten Planungsprozess eingebunden, sodass die tung des Handlungsprogramms, 4.) Politischer kehr, Soziales, Jugend etc.), i. d. R. 5-8 Personen Nachhaltigkeitsstrategien gemeinsam in einem Beschluss der Nachhaltigkeitsstrategie, 5.) Um- FUNKTION Analyse und fachübergreifende Planung von Inhalten partizipativen Prozess entwickelt werden. setzung und Monitoring sowie 6.) Evaluation und O RDIN ATI O Fortschreibung. Im Folgenden werden die einzel- KO AKTEUR*INNEN Verwaltung, eine hauptverantwortliche Person und N Die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltig- nen Arbeitsschritte modellhaft dargestellt. Stellvertretung keitsstrategien ist zudem als Kontinuierlicher FUNKTION Organisatorische und inhaltliche Koordination Verbesserungsprozess (KVP) angelegt (siehe Ab- sowie Kontaktpersonen der am Prozess beteiligten Akteur*innen und für die Öffentlichkeit bildung 4). Der KVP stellt als fortwährender Über- arbeitungszyklus die Wirksamkeits- und Erfolgs- kontrolle des Handlungsprogramms der Nach- haltigkeitsstrategie sicher und zielt auf die ste- tige Verbesserung und Weiterentwicklung der Abbildung 5: Aufbauorganisation / © LAG 21 NRW formulierten Inhalte ab.
16 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das GNK NRW Modell 17 BESTANDSAUFNAHME / OPERATIVE ZIELE VERABSCHIEDUNG IVE AN TAT SWOT-ANALYSE Erarbeitung SMARTer Verabschiedung der Nachhaltig- TI A N LY S WOT Q UA Erarbeitung sowie Vorstellung Zielsetzungen für eine keitsstrategie in der Steuerungs- KERNINDIKATOREN SE der Bestandsaufnahme und handlungsleitende gruppe und Abstimmung zur Ver- Auswahl der Themenfelder Umsetzung stetigung der Arbeitsstrukturen ADD-ON-INDIKATOREN D S AU F N A AN STÄRKEN T HM April 2019 März 2021 BE S E SCHWÄCHEN CHANCEN E ATIV ANA Bildung der Arbeits- Entwicklung der übergeordnet- Entwicklung eines ersten Maß- IT KONZEPTE RISIKEN L gremien: Koordination, visionären Zielsetzungen vor nahmen- und Ressourcenplans LY Q UA Kernteam und dem Hintergrund der Agenda zur Umsetzung der Zielsetzungen S PROJEKTE E Steuerungsgruppe 2030 PARTNERSCHAFTEN AUFBAUORGANISATION LEITLINIEN UND MAßNAHMEN- UND BESCHLÜSSE STRATEGISCHE ZIELE RESSOURCENPLANUNG Abbildung 6: Meilensteine der Strategieentwicklung / © LAG 21 NRW Abbildung 7: Elemente der Bestandsaufnahme / © LAG 21 NRW und ist ein Spezifikum des GNK NRW Modells zur Konzepte und Strategien, Projekte, (internatio- Städte- oder Projektpartnerschaften sowie poli- Entwicklung von integrierten Nachhaltigkeits- nale) Städte- oder Projektpartnerschaften sowie tische Beschlüsse. Diese Punkte sind als Be- strategien. Es fußt auf dem o. g. Prinzip der ko- politische Beschlüsse (qualitative Analyse) her- standteile der qualitativen Analyse definiert und operativen Planung. angezogen und ausgewertet. Die zentrale Frage- zielen auf einen umfassenden Überblick über stellung dabei ist: „Welchen Beitrag leistet die die lokalen Aktivitäten im Kontext einer Nachhalti- 5 Die Steuerungsgruppe setzt sich i. d. R. aus 20 bis Kommune derzeit zur Umsetzung einer Nachhal- gen Entwicklung in der Kommune ab. Im Rahmen 30 Personen zusammen. Sie dient der Beteiligung tigen Entwicklung und der SDGs?“. Abbildung 7 der qualitativen Analyse werden die relevanten 4 von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Als gibt einen schematischen Überblick über die Ele- Konzepte und Strategien unter anderem auf be- 3 fester Bestandteil der Steuerungsgruppe sind mente der Bestandsaufnahme, die im Folgenden reits formulierte Zieldefinitionen (strategische 2 somit zunächst Vertreter*innen der im Rat der beschrieben werden. und operative Ziele) durchsucht, sodass Ziele 1 Kommune vertretenden Fraktionen einzubin- systematisch dargestellt, aber auch Zielkonflikte den. Weitere zu beteiligende Akteur*innen bzw. Quantitative Analyse identifiziert werden können. Weiterhin werden Institutionen sollen ein breites thematisches Projekte und Maßnahmen, Städte- oder Projekt- Spektrum abbilden (Wirtschaftsunternehmen, Die quantitative Analyse beruht auf einem Indika- partnerschaften mit Kommunen im Ausland so- wissenschaftliche Einrichtungen, Nichtregie- torenset, das von der LAG 21 NRW im Auftrag des wie politische Beschlüsse gesammelt, die einen rungsorganisationen, Verbände, Kirchen etc.). Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- direkten oder indirekten Einfluss auf eine Nach- Die zentrale Aufgabe der Steuerungsgruppe ist und Verbraucherschutz NRW (MULNV) und in haltige Entwicklung und die Globalen Nachhaltig- die Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie so- Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag, dem keitsziele haben. wie des Handlungsprogramms im Rahmen von Städte- und Gemeindebund NRW, dem Landkreis- fünf gemeinsamen Sitzungen (siehe Abbildung 6). tag NRW sowie dem Landesamt für Natur, Um- Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken- Unter Berücksichtigung der spezifischen (Fach-) welt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen Analyse (SWOT) Expertisen entwickeln die in der Steuerungs- (LANUV), der Bertelsmann Stiftung und IT.NRW gruppe beteiligten Akteur*innen gleichberechtigt, entwickelt wurde (siehe hierzu auch den Nachhal- Die zusammengefassten Ergebnisse der quantita- konstruktiv und dialogorientiert die Ziele und tigkeitsbericht nrwkommunal der LAG 21 NRW, tiven und qualitativen Bestandsaufnahme werden Maßnahmen des Handlungsprogramms. der alle zwei Jahre veröffentlicht wird). Für eine in Form von zehn themenfeldspezifischen Stärken- kommunenspezifische Vertiefung und Ergänzung Schwächen-Chancen-Risiken-Analysen (SWOT- wird das Indikatorenset mit zusätzlichen kommu- Analyse) dargestellt. Die zehn vordefinierten The- Bestandsaufnahme nalen Indikatoren („Add-On-Indikatoren“) ergänzt. menfelder kommunaler Nachhaltigkeit wurden im Vorfeld aus der DNS, der NHS NRW und den in Die systematische Bestandsaufnahme dient der Qualitative Analyse der ersten GNK NRW Projektlaufzeit erarbeiteten Beschreibung des derzeitigen Zustands einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien abgeleitet. Kommune. Sie ermöglicht eine allgemeine Ein- Lokale Aktivitäten im Bereich einer Nachhaltigen Die SWOT-Analyse dient als Entscheidungshilfe schätzung der lokalen Entwicklungstrends. Hier- Entwicklung im Kontext der Agenda 2030 umfas- für die Auswahl der priorisierten Themenfelder im zu werden zum einen statistische Daten (quan- sen im Projekt GNK NRW lokale Konzepte und Stra- Rahmen des partizipativen Erarbeitungsprozesses titative Analyse) und zum anderen bestehende tegien, Projekte und Maßnahmen, (internationale) des Handlungsprogramms.
18 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das GNK NRW Modell 19 Die Themenfelder einer Im Rahmen des GNK NRW Modells wird mit zehn Die Themenfelder stellen eine Synthese aus den Die folgende Übersicht stellt die zehn Themenfel- Nachhaltigen Kommunal- Themenfeldern einer Nachhaltigen Kommunal- Zielen der Agenda 2030 und kommunalen Kom- der einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung mit entwicklung entwicklung gearbeitet. Damit sich die Kommunen petenzbereichen dar, die sich oftmals auch in den ihren jeweiligen Kernbezügen zu den 17 Globalen in einem ersten Durchlauf inhaltlich stärker fo- Zuständigkeiten der politischen Ausschüsse in Nachhaltigkeitszielen dar. kussieren können, ist im Projektverlauf vorgesehen, den Kommunen widerspiegeln. Weiterhin bilden dass zunächst fünf bis maximal sechs Themen- die zehn Themenfelder auch mittlerweile bun- felder ausgewählt und bearbeitet werden. Die desweit einen inhaltlichen Orientierungsrahmen Auswahl erfolgt in den Modellkommunen durch für kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Steuerungsgruppe auf Grundlage der Bestands- so sind sie ein zentrales Strukturelement des aufnahme. In weiteren Fortschreibungen kann vom Rat für Nachhaltige Entwicklung 2021 veröf- das Handlungsprogramm sukzessive um zusätz- fentlichten „Berichtsrahmen nachhaltige Kom- liche Themenfelder ergänzt werden. mune (BNK)“. Nachhaltige Verwaltung ∙ SDG 5: Geschlechtergerechtigkeit | Globale Verantwortung & Eine Welt ∙ SDG 4: Hochwertige 1 6 SDG 10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und Bildung | SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 12: Nachhaltige Gemeinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion | Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 16: Frieden, Ge- Globale Verwaltung Verantwortung & SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen | SDG 17: rechtigkeit und starke Institutionen | SDG 17: Partnerschaften zur Eine Welt Partnerschaften zur Erreichung der Ziele Erreichung der Ziele. 2 7 Klimaschutz & Energie ∙ SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie Lebenslanges Lernen & Kultur ∙ SDG 4: Hochwertige Bildung | 5 Lebenslanges Klimaschutz & | SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 11: Nach- SDG 10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte Lernen & Kultur Energie haltige Städte und Gemeinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und 4 und Gemeinden | SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Insti- Produktion | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. 3 tutionen 2 1 Gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften ∙ SDG 5: Geschlechter- 3 8 gerechtigkeit | SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts- Nachhaltige Mobilität ∙ SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen | Gute Arbeit & wachstum | SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 10: SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 11: Nachhalti- Nachhaltige Nachhaltiges Wirtschaften Weniger Ungleichheiten | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Pro- ge Städte und Gemeinden | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz Mobilität duktion | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz. 4 9 Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft ∙ SDG 1: Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung ∙ SDG 2: Kein Hunger Keine Armut | SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen | SDG 4: Soziale Ressourcen- | SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen | SDG 11: Hochwertige Bildung | SDG 5: Geschlechtergerechtigkeit | SDG Gerechtigkeit & schutz & Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 13: Maßnahmen zum Kli- zukunftsfähige Klimafolgen- 10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und Ge- Gesellschaft anpassung maschutz | SDG 14: Leben unter Wasser | SDG 15: Leben an Land. meinden. 5 10 Nachhaltiger Konsum & gesundes Leben ∙ SDG 2: Kein Hunger | Wohnen & Nachhaltige Quartiere ∙ SDG 10: Weniger Ungleich- Nachhaltiger SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen | SDG 6: Sauberes Wasser Konsum & heiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 12: Wohnen & und Sanitäreinrichtungen | SDG 11: Nachhaltige Städte und Ge- Nachhaltige gesundes Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 13: Maßnahmen Leben meinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 14: Quartiere zum Klimaschutz. Leben unter Wasser. Abbildung 8: Übersicht der 10 Themenfelder einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung / © LAG 21 NRW
20 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das GNK NRW Modell 21 Erarbeitung des Das Handlungsprogramm bildet gemeinsam mit Das Handlungsprogramm beinhaltet: Handlungsprogramms der Präambel den Kern der Nachhaltigkeits- • Leitlinien; strategie und ist eine strategische Handlungs- • die kurz-, mittel- und langfristige Umsetzung der Nachhaltigkeits- anleitung für die Umsetzung einer Nachhaltigen strategie in Form eines hierarchischen Zielsystems aus strategischen Entwicklung in der Kommune im Kontext der und operativen Zielen; Agenda 2030. • Maßnahmen, Projekte und Ressourcen, um die beschlossenen Ziele zu erreichen; • den Beitrag der Kommune zur Zielerreichung der Globalen Nachhaltig- PRÄ AMBEL keitsziele (SDGs) und weiterer übergeordneter Strategien (DNS, NHS NRW). • Beschreibt die kommunenspezifische Motivation zur Erarbeitung und Die Konkretisierung und Planungsrelevanz der Nachhaltigkeitsstrategie Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie nimmt dabei von der abstrakten Ebene der Leitlinien bis hin zu den kon- • Stellt die intendierte Wirkungsweise der Nachhaltigkeitsstrategie dar kreten Maßnahmen und Ressourcen zu (s. Abbildung 9). • Ordnet die Strategie in das gesamte Portfolio der Aktivitäten der Kommune ein HANDLUNGSPROGRAMM ● LEITLINIEN ● LEITLINIE THEMENFELD ––––→ A B S T R A K T E R : handlungsleitend • Zeigen eine visionäre Entwicklung in verschiedenen Themenfeldern auf • Sind motivierend und aktiv formuliert und sprechen einen großen Akteurskreis an • Geben dem technischen Konstrukt „Strategie“ eine emotionale Note und 5 mobilisieren so Unterstützung 4 ● STRATEGISCHE ZIELE ● STRATEGISCHES ● STRATEGISCHES ● STRATEGISCHES ● STRATEGISCHES 3 • Legen die langfristige Ausrichtung in den Themenfeldern fest ZIEL 1 ZIEL 2 ZIEL 3 ZIEL 4 2 (am Zieljahr der Agenda 2030 orientiert) 1 • Benennen, was im Jahr 2030 in der Kommune im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung erreicht werden soll • Gliedern ein Themenfeld in bestimmte Teilbereiche ● O P E R AT I V E Z I E L E ←–––– D E TA I L L I E R T E R : planungs- und handlungsorientiert • Werden aus strategischen Zielen abgeleitet und verfügen über ● ● ● ● ● ● ● ● einen starken Handlungscharakter OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES OPERATIVES • Sind auf einen kurz- bzw. mittelfristigen Zeithorizont ausgerichtet ZIEL 1.1 ZIEL 1.2 ZIEL 2.1 ZIEL 2.2 ZIEL 3.1 ZIEL 3.2 ZIEL 4.1 ZIEL 4.2 • Werden so konkret formuliert, dass sie leicht kommunizierbar und überprüfbar sind. Sie sind spezifisch, messbar, akzeptiert bzw. ambitioniert, realistisch und terminiert (SMART) • Dienen als Ankerpunkte zur Darstellung der Bezüge zu den Nachhaltigkeitszielsetzungen übergeordneter Strategien (Agenda 2030, DNS, NHS NRW) • MA SSNAHMEN- UND RESSOURCENPL ANUNG • • • • • • • • • Maßnahmen beschreiben, wie die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie • • • • • • • • zu erreichen sind • • • • • • • • • Maßnahmen ermöglichen es, eine Strategie praktisch umzusetzen • • • • • • • • und zu überprüfen MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- MASSNAHMEN- • Ressourcen beschreiben, welche personellen, finanziellen, zeitlichen und & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- sonstigen Ressourcen für die Umsetzung der Maßnahmen notwendig sind PLANUNG PLANUNG PLANUNG PLANUNG PLANUNG PLANUNG PLANUNG PLANUNG Abbildung 9: Elemente des Handlungsprogramms / © LAG 21 NRW
22 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das GNK NRW Modell 23 Formeller Beschluss der Evaluation und Fortschreibung Nachhaltigkeitsstrategie Evaluation kann allgemein als die systematische Die Nachhaltigkeitsstrategie inklusive des Untersuchung des Nutzens, z. B. mit Blick auf ein Handlungsprogramms wird von den formalen Programm, Projekt oder Produkt, beschrieben Entscheidungsorganen (Ausschüsse und Rat) werden (siehe hierzu auch die deutsche Gesell- offiziell beschlossen. Der formelle Beschluss schaft für Evaluation). Die Ergebnisse und Empfeh- dient der politischen Legitimation der Nachhal- lungen der Evaluation müssen dabei nachvoll- tigkeitsstrategie, sodass sie handlungsleitend ziehbar auf der Grundlage von empirisch gewon- in allen Bereichen der kommunalen bzw. re- nenen qualitativen und/oder quantitativen Indika- gionalen Entwicklung Berücksichtigung findet. toren beruhen. Indikatoren stellen dabei definier- Das Handlungsprogramm zur Nachhaltigkeits- te Messinstrumente bzw. Anzeiger dar, die Auf- strategie wird dabei als „lebendiges“ Dokument schluss über den Grad der Zielerfüllung geben. verstanden. Insbesondere die Maßnahmenpla- nung ist weder abschließend noch auf die Wir- Der Unterschied zwischen Monitoring und Eva- kungsmöglichkeiten der Kommune beschränkt. luation besteht vor allem darin, dass das Mo- Der Maßnahmenplan bildet zunächst einen dezi- nitoring kontinuierlich Routineabfragen wahr- dierten Katalog an durch die Mitglieder der nimmt und daher mehr der Bestandsaufnahme Steuerungsgruppe im Konsens qualifizierten Vor- dient. Evaluationen untersuchen hingegen die schlägen, um die operativen Ziele zu erreichen. Wirkungen eines Programms und versuchen, Es ist beabsichtigt, während der Umsetzung des den Ursachen auf den Grund zu gehen. Die Eva- Handlungsprogramms zusätzliche Maßnahmen luation umfasst demnach in der Regel immer zu erarbeiten und Kooperationen mit Partner*in- auch eine Ursachen- und Folgenanalyse und ist 5 nen einzugehen. somit breiter angelegt und tiefer ausgerichtet. Bei der Evaluation wird, anders als beim Moni- 4 Blick auf Arbeitsmaterialien der 2. Sitzung der Steuerungsgruppe der toring, auch das Gesamtkonzept hinterfragt und Stadt Neukirchen-Vluyn am 05.12.2019 / © LAG 21 NRW 3 Umsetzung und Monitoring ggf. angepasst. 2 1 Nach dem erfolgreichen formellen Beschluss Die Fortschreibung und Weiterentwicklung des beginnt die Umsetzung der im Handlungspro- Handlungsprogramms und der Nachhaltigkeits- gramm formulierten Ziele und Maßnahmen. Die strategie erfolgt auf Grundlage der Evaluations- Umsetzungsphase wird durch ein kommunen- ergebnisse, die im Rahmen des KVP erarbeitet spezifisches Monitoring begleitet, auf dessen werden. Die Überarbeitung erfolgt dabei vor dem Grundlage der Zielerreichungsgrad der opera- Hintergrund aktueller Entwicklungen (Fehlein- tiven Zielsetzungen und somit der Erfolg der schätzungen, Trends etc.) sowie des Zielerreich- Strategie regelmäßig evaluiert werden kann. ungsgrads auf operativer Ebene. Ab der ersten Fortschreibung besteht zudem die Möglichkeit, Monitoring bedeutet eine kontinuierliche, syste- Zeitreihen darzustellen und positive und negative matische Erfassung, Beobachtung oder Über- Entwicklungen zu analysieren. Analog zur ur- wachung eines Systems, Vorgangs oder Prozes- sprünglichen Nachhaltigkeitsstrategie wird auch ses. Für das Projekt GNK NRW sind zwei Typen die Fortschreibung formell beschlossen. des Monitorings relevant: Monitoring der Um- setzung (maßnahmenbezogen) und Monitoring der Wirksamkeit (wirkungsbezogen). Während sich das maßnahmenbezogene Monitoring auf die Umsetzung von Maßnahmen oder Projekten fokussiert, beurteilt das wirkungsbezogene Mo- nitoring die Erreichung der auf operativer Ebene eingeführten Zielsetzungen. Zwischen diesen beiden Monitoring-Typen besteht eine Mittel- Zweck-Beziehung, genauso wie sie auch für Ziele unterschiedlicher Ebenen kennzeichnend ist.
24 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Die Netzwerkarbeit 25 1.2 Die Netzwerkarbeit Die Netzwerktagungen dienten im Rahmen des Auftaktveranstaltung und 1. Netzwerktagung 2. Netzwerktagung 3. Netzwerktagung Projekts GNK NRW der Vernetzung der teilnehmen- am 27. Juni 2019 in Düsseldorf am 07. und 08. November 2019 in Dortmund am 06. und 07. Februar 2020 in Dortmund den Kommunen, dem Erfahrungs- und Ergebnis- austausch und dem Wissenstransfer. Neben der Mit Vertreter*innen der projektbeteiligten Kom- Die zweite Netzwerktagung fand im Kongress- Im Mittelpunkt der dritten Netzwerktagung, die Auftakt- und Abschlussveranstaltung wurden munen sowie einem breit gefächerten Fachpub- zentrum Westfalenhallen in Dortmund statt. Mit- ebenfalls im Kongresszentrum Westfalenhallen vier zweitägige Netzwerkveranstaltungen durch- likum nahmen am 27. Juni 2019 im Düsseldorfer telpunkt des ersten Veranstaltungstages waren, in Dortmund stattfand, stand die Auseinander- geführt. Der erste Tag adressierte jeweils alle Malkasten rund 100 Gäste an der Auftaktveran- neben dem Sachstandsbericht des Projekts und setzung mit den Wirkungen der Agenda 2030 und 30 GNK NRW Kommunen und diente dem Aus- staltung der zweiten Laufzeit des Projekts teil, einem externen Erfahrungsbericht zum GNK- des Projekts in den Kommunen. Zudem gab es tausch zu bisherigen Ergebnissen, der Vernetzung unter anderem die Ministerin für Umwelt, Land- Prozess aus Niedersachsen, die Workshops für einen aktuellen Bericht zur Weiterentwicklung und dem inhaltlichen Briefing durch externe Ref- wirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des die Projektkommunen. Thema des Workshops der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nord- erent*innen zu aktuellen Entwicklungen und An- Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen- der Kommunen der ersten Projektlaufzeit war rhein-Westfalen. Außerdem haben die Modell- geboten im Kontext der Nachhaltigen Kommunal- Esser. Die Auftaktveranstaltung gliederte sich in die Einführung eines Nachhaltigkeitshaushaltes. kommunen mittels Posterpräsentationen ihren entwicklung. Der zweite Tag war jeweils den 15 zwei Teile: Der öffentliche Auftakt am Vormittag Dieser ermöglicht die Verankerung von Nachhal- aktuellen Arbeitsstand, sowie die Herausforde- 5 GNK NRW Kommunen der zweiten Projektlaufzeit bot allen Interessierten einen Einblick in das Pro- tigkeitsaspekten im Kommunalhaushalt in Ver- rungen und Wirkungen vorgestellt und diskutiert. vorbehalten und diente dazu, die Koordinator*in- jekt GNK NRW und die teilnehmenden Modell- bindung mit dem laufenden GNK-Prozess. Die Ein Workshop zu Vorlagenprüfungen als Elemente 4 nen der Kommunen methodisch sowie inhaltlich kommunen. Der Ministerpräsident des Landes Koordinator*innen der zweiten Projektlaufzeit des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements 3 zu schulen und auf die anstehenden Sitzungen der Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, eröffnete tauschten sich über die Aufbauorganisation, die rundete den ersten Tag ab. Der zweite Tag beschäf- 2 Steuerungsgruppen in den Kommunen vorzube- die Auftaktveranstaltung mit einem Grußwort Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die tigte sich mit der Einführung zur dritten Steuerungs- 1 reiten. und stellte heraus, dass die Transformation zu ersten Erfahrungen im Projekt GNK NRW aus. gruppensitzung und einem Briefing zu operativen einer Nachhaltigen Entwicklung in Nordrhein- Der zweite Veranstaltungstag bereitete die neuen Nachhaltigkeitszielen. Westfalen ein bedeutendes Ziel kommunalen Kommunen auf die zweite Sitzung der Steuerungs- Handelns darstelle. Zudem wurden Impulse zur gruppe vor und schulte sie über eine Praxisauf- Wirkkraft der Agenda 2030 gegeben und die gabe in der Erarbeitung der strategischen Ziele. Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene diskutiert. Der Nachmittag war den GNK NRW- Kommunen gewidmet, die während einer Work- shop-Phase an kommunenspezifischen Themen gearbeitet haben und in die erste aktive Arbeits- phase einsteigen konnten. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde den Kommunen aus beiden Projektlaufzeiten im Rahmen einer Peer-Phase die Möglichkeit gegeben, sich untereinander aus- zutauschen. Eröffnungsrede des Ministerpräsidenten Armin Laschet Teilnehmende der GNK NRW Auftaktveranstaltung am Posterpräsentation im Rahmen der 3. Netzwerktagung am am 27.06.2019 / © LAG 21 NRW 27.06.2019 / © LAG 21 NRW 06.02.2020 / © LAG 21 NRW
26 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Die Netzwerkarbeit 27 4. Netzwerktagung 5. Netzwerktagung GNK NRW Abschlussveranstaltung zwei Projektjahren aus den vergangenen zwei am 20. und 21. August 2020 in Dortmund digital am 20.11.2020 am 11.03.2021 Projektjahren vor. Die anschließende Podiumsdis- kussion thematisierte die gegenwärtigen Chan- Die vierte Netzwerktagung wurde aufgrund der Aufgrund der Auflagen zur Durchführung von öf- Die Abschlussveranstaltung fand als digitale Ver- cen und Herausforderungen einer Nachhaltigen Corona-Pandemie von April auf August verscho- fentlichen Veranstaltungen im Zuge der Corona- anstaltung am 11. März 2021 statt. Im Mittelpunkt Kommunalentwicklung – gerade auch im Kontext ben und fand im großen Goldsaal des Kongress- Pandemie fand die fünfte Netzwerktagung als stand die Würdigung der Erarbeitung der Nach- der Corona-Pandemie. Es diskutierten vier Ver- zentrums in Dortmund statt. Im Rahmen der Ver- digitale Videokonferenz statt. Die Teilnehmenden haltigkeitsstrategien mit der Urkundenverleihung waltungsspitzen aus GNK NRW Kommunen ge- anstaltung tauschten sich die Koordinator*in- wurden über den aktuellen Stand im Projekt an die GNK NRW Kommunen. Nordrhein-Westfalens meinsam mit der Ministerin für Umwelt, Landwirt- nen der beiden Projektlaufzeiten zum aktuellen informiert und haben einen Einblick in die Aktua- Ministerpräsident Armin Laschet, der bereits die schaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Arbeitsstand aus. Der thematische Schwerpunkt lisierung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie be- Auftaktveranstaltung des Projekts in Person eröff- Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser. Über des ersten Tages war “Nachhaltige Entwicklung kommen. In zwei Fachimpulsen wurden zudem nete, begrüßte die Teilnehmenden der Abschluss- den digitalen Veranstaltungstag verteilt, stellten in der praktischen Umsetzung”. Dazu hörten die die Themen Finanzierung mit Blick auf den euro- veranstaltung mit einer Videobotschaft, in der er die GNK NRW Kommunen Highlights aus den kom- Teilnehmenden Fachbeiträge u. a. von der Ver- päischen Green Deal und Fördermöglichkeiten die Kommunen zu ihren Nachhaltigkeitsstrategien munalen Strategieentwicklungsprozessen vor und 5 braucherzentrale NRW über das Projekt MehrWert für die Umsetzung von kommunalen Nachhaltig- beglückwünschte und ihre Wichtigkeit als Leucht- zeigten exemplarisch anhand eines Fokus-SDGs, Konsum. Im anschließenden Open Space Format keitsstrategien herausgestellt. Bei dem Thema turmkommunen innerhalb Nordrhein-Westfalens wie sie dessen Umsetzung in ihrer jeweiligen Nach- 4 tauschten sich die Teilnehmenden intensiv zu den Verstetigung konnten sich die Teilnehmenden und des gesamten Bundesgebiets hervorhob. Ein haltigkeitsstrategie verankert haben. Nach wei- 3 vorgestellten Projekten aus. Nachmittags be- in Kleingruppen zu Themen, wie beispielsweise Keynote Vortrag der UN SDG Action Campaign gab teren Impulsvorträgen von Fridays for Future und 2 schäftigten sie sich mit dem Thema Nachhaltig- “Monitoring und Berichterstattung” oder “Fort- einen lebendigen Einblick in deren globale Netz- von Mitgliedern des GNK NRW Projektbeirats dis- 1 keitskommunikation. Am zweiten Tag stand eine schreibung der Nachhaltigkeitsstrategie” infor- werkarbeit und die vielfältigen Aktivitäten der Welt- kutierten alle Teilnehmenden der Videokonferenz Reflexion der Projektdurchführung im Kontext mieren und austauschen. Anschließend wurden gemeinschaft zu einer aktiven Umsetzung der Sus- in einer gemeinsamen Abschlussrunde die Fra- der Corona-Pandemie im Vordergrund. Zusätz- die Projektkoordinator*innen der zweiten Pro- tainable Development Goals. Im Anschluss stell- gen der Zuschauenden, die sich über ein digitales lich wurden die nächsten Projektschritte vorbe- jektlaufzeit zu den finalen Projektmeilensteinen ten die SKEW und die LAG 21 NRW die zentralen Beteiligungstool in die Veranstaltung einbringen reitet und ein erstes Briefing zur Erstellung der geschult. Ergebnisse und Erkenntnisse aus den vergangen konnten. Nachhaltigkeitsstrategien durchgeführt. Digitale Urkundenverleihung an die Kommunen der zweiten Projektlaufzeit während der Diskussion unter den Teilnehmenden der 4. Netzwerktagung am 20.08.2020 / © LAG 21 NRW GNK NRW Abschlussveranstaltung am 11.03.2021 / © LAG 21 NRW
28 Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021) Der Projektbeirat 29 1.3 Der Projektbeirat Name Andrea Arcais Institution DGB NRW Hanno Beckert NRW.BANK Manfred Belle Eine Welt Netz NRW e. V. Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH Sabine Drees Deutscher Städtetag Das Projekt GNK NRW wurde durch einen vierzehn- im November 2020 reflektierte die Projektdurch- köpfigen Projektbeirat begleitet (siehe Seite 27). führung im Kontext der Corona-Pandemie, die Dr. Andrea Garrelmann Landkreistag Nordrhein-Westfalen Die beteiligten Expert*innen aus Verwaltung, Auswirkungen der Kommunalwahl auf den Stra- Forschung und Zivilgesellschaft hatten die Auf- tegieentwicklungsprozess in den Modellkommu- Rudolf Graaff Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen gabe, die Projektumsetzung zu unterstützen, nen sowie die inhaltliche Ausgestaltung der Netz- Andreas Hennig Engagement Global - Außenstelle Düsseldorf Zwischenergebnisse und Herausforderungen werkveranstaltungen. In der abschließenden des Projekts zu diskutieren sowie fachliche und Sitzung des Projektbeirats am 03. Februar 2021 Isabel Meyer Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und praxisorientierte Anregungen einzubringen. Die wurden die Ergebnisse des Projekts vor dem Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Prozess- und Projektergebnisse konnten auf Basis fachlichen Hintergrund der Beiratsmitglieder unterschiedlicher Professionen somit zum einen reflektiert und die zukünftigen Perspektiven des Sabine Raddatz Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen auf wissenschaftlicher und zum anderen auf ge- Projektansatzes eruiert. Das Projekt GNK NRW sellschaftspolitischer Ebene diskutiert werden. hat deutlich von der Expertise des Projektbeirats Dr. Klaus Reuter Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. Über die Anregungen des Projektbeirats konnten profitiert und konnte durch das Engagement der Ulrike Schell Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen 5 wichtige Impulse zu inhaltlichen sowie landes- Mitglieder in Bezug auf die konzeptionelle Aus- und bundesweiten Fragestellungen in den Prozess richtung geschärft sowie um wichtige inhaltliche 4 Ilona Steffen NABU Nordrhein-Westfalen eingebracht und in das Projekt integriert werden. Aspekte ergänzt werden. 3 Annette Turmann Servicestelle Kommunen in der Einen Welt 2 Darüber hinaus fungierten die Expert*innen des 1 Projektbeirats als Multiplikatoren bei der Umset- zung und Kommunikation des Projekts während der gesamten Laufzeit. Die rege Beteiligung an den vier Beiratssitzungen garantierte einen stets kritisch-konstruktiven Austausch auf höchstem Niveau. Die Auftaktsitzung des Beirats fand am 29. Mai 2019 statt. Das Projektdesign und die Bewerberkom- munen wurden in diesem Rahmen ausführlich vorgestellt. In einer fachlichen Diskussion wählte der Beirat 15 Bewerber-Kommunen zur Teilnahme am Projekt aus. Ziel war es, einen repräsentati- ven Querschnitt von NRW-Kommunen aus allen Regierungsbezirken abzubilden, so dass so- wohl große als auch kleine, wachsende als auch schrumpfende, urbane als auch ländliche Kom- munen vertreten sind. Der Austausch im Zuge der 2. Beiratssitzung am 17. Dezember 2019 bezog sich auf den aktuellen Projektsachstand, insbesondere auf die Etablierung und Zusammen- setzung der Aufbauorganisationen, die Vorstel- lung der Ergebnisse der Bestandsaufnahmen sowie die Entwicklung erster strategischer Ziel- Gruppenfoto zur digitalen Sitzung des Beirats am 03.02.2021 / © LAG 21 NRW setzungen in den Kommunen. Die dritte Sitzung
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