Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021

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Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
Gesamtdokumentation
der zweiten Projektlaufzeit 2019–2021
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Inhalt

IMPRESSUM
                                                                                                                        Inhalt
Herausgeber
Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V.
Dr. Klaus Reuter (Geschäftsführer und Projektleiter                                                                     Vorwort                                                                   6
Global Nachhaltige Kommune NRW)
Deutsche Straße 10 | 44339 Dortmund
www.lag21.de | info@lag21.de                                                                                            1      Das Projekt Global Nachhaltige Kommune                            8
in Kooperation mit
                                                                                                                               in Nordrhein-Westfalen
Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gGmbH                                                           1.1 Das GNK NRW Modell                                            14
Dr. Till Winkelmann (Projektleiter Global Nachhaltige Kommune NRW)                                                             1.2 Die Netzwerkarbeit                                            24
Friedrich-Ebert-Allee 40 | 53113 Bonn
www.service-eine-welt.de | info@service-eine-welt.de                                                                           1.3 Der Projektbeirat                                             28

mit Mittel des
Bundesministeriums für wirtschaftliche
                                                                                                                        2      Die 15 Kommunen der zweiten Projektlaufzeit GNK NRW              30
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)                                                                                           2.1 Gemeinde Kalletal                                             34
                                                                                                                               2.2 Kreis Euskirchen                                              38
und des
Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft,                                                                                       2.3 Kreis Siegen-Wittgenstein                                     42
Natur- und Verbraucherschutz des Landes                                                                                        2.4 Stadt Bielefeld                                               46
Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW)
                                                                                                                               2.5 Stadt Detmold                                                 50
Umsetzung und Textgestaltung                                                                                                   2.6 Stadt Dormagen                                                54
Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V.                                                                                  2.7 Stadt Essen                                                   58
Gestaltung                                                                                                                     2.8 Stadt Haan                                                    62
yella park, Aachen                                                                                                             2.9 Stadt Hagen                                                   66
                                                                                                                               2.10 Stadt Herne                                                  70
Druck
Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen/Westfalen                                                                                   2.11 Stadt Hörstel                                                74
Diese Broschüre wurde klimaneutral und                                                                                         2.12 Stadt Leverkusen                                             78
auf zertifiziertem Recyclingpapier gedruckt.
                                                                                                                               2.13 Stadt Lüdenscheid                                            82
                                                                                                                               2.14 Stadt Neukirchen-Vluyn                                       86
                                                                                                                               2.15 Stadt Witten                                                 90

© Abbildungen / Grafiken                                                                                                3      Ergebnisreflexion der zweiten Projektlaufzeit                    94
Abbildung 1: © Vereinte Nationen, alle anderen Abbildungen:
© Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.
                                                                                                                        4      Ausblick auf die Dekade des Handelns                             112
© Fotos
Fotos in den Kommunalportraits (Titelhintergründe):
Bereitstellung durch die jeweilige Kommune                                                                              5      Anhang                                                           116
Fotos auf den Seiten 56-58: Moritz Leick, Nils Ole Haar und Jörg Spors                                                         5.1 Übersicht zu Zielsystemen der Agenda 2030, der Deutschen
Alle anderen Fotos: Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.
                                                                                                                                   Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsstrategie
                                                                                                                                   des Landes Nordrhein-Westfalen                               118
Für den Inhalt dieser Publikation ist allein die Landesarbeitsgemeinschaft
                                                                                                                               5.2 Kurzportrait Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
Agenda 21 NRW e. V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben
nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums                                                             von Engagement Global                                        126
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.                                                                     5.3 Kurzportrait Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V.   128
Dortmund im März 2021                                                                                                          5.4 Abkürzungsverzeichnis                                        130
                                                                                                                               5.5 Abbildungsverzeichnis                                        131

Global Nachhaltige Kommune NRW ist ein Projekt von

                                   mit ihrer                              mit Mitteln des

in Kooperation mit                  unterstützt durch
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
Gesamtdokumentation der
zweiten Projektlaufzeit

2019–2021
                          GNK NRW Kommunen der                     GNK NRW Kommunen der
                          ersten Projektlaufzeit                   zweiten Projektlaufzeit
                          (2016–2018)                              (2019–2021)

                          Kreis Steinfurt                          Gemeinde Kalletal
                          Kreis Unna                               Kreis Euskirchen
                          Stadt Arnsberg                           Kreis Siegen-Wittgenstein
                          Stadt Bad Berleburg                      Stadt Bielefeld
                          Stadt Bedburg                            Stadt Detmold
                          Stadt Bonn                               Stadt Dormagen
                          Stadt Dinslaken                          Stadt Essen
                          Stadt Dortmund                           Stadt Haan
                          Stadt Eschweiler                         Stadt Hagen
                          Stadt Herdecke                           Stadt Herne
                          Stadt Jüchen                             Stadt Hörstel
                          Stadt Köln                               Stadt Leverkusen
                          Stadt Münster                            Stadt Lüdenscheid
                          Stadt Solingen                           Stadt Neukirchen-Vluyn
                          Stadt Willich                            Stadt Witten

                          Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global
                          und die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21 NRW) bedanken
                          sich für die Projektförderung beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam-
                          menarbeit und Entwicklung (BMZ). Vor allem möchten wir den Bürgermeisterin-
                          nen und Bürgermeistern sowie den Projektkoordinator*innen, den Mitarbeitenden
                          der Verwaltung und den Mitgliedern der Steuerungsgruppen aus den 30 GNK NRW
                          Projektkommunen herzlich für das gemeinsame Projekt und die investierte Arbeit
                          danken. Ihr Engagement trug maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei.
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
6   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Vorwort                                             Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Vorwort                                              7

    Vorwort

                                                                                                                        Gruppenfoto zur Auftaktveranstaltung im Projekt GNK NRW am 27.06.2019 in Düsseldorf / © LAG 21 NRW

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    angesichts aktueller und zukünftiger Heraus-                    wurde das Projekt von der SKEW mit den Mitteln      Partnerschaften zu Klimaschutz und -anpassung                   eröffnete sich ein Möglichkeitsfenster für mehr
    forderungen, die sich in den Zielsetzungen der                  des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zu-      angestoßen, kommunale Produktions- und Kon-                     Nachhaltigkeit im kommunalen Handeln und Ent-
    Agenda 2030 und den damit verbundenen Globa-                    sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des          summuster überdacht und der Erhalt der natür-                   scheiden. Genau diese Chance haben die 15 GNK
    len Nachhaltigkeitszielen manifestieren, sehen                  Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-     lichen Lebensgrundlagen im Sinne „planetarer                    NRW Projektkommunen ergriffen. Sie werden ihrer
    sich Kommunen einer zunehmenden Komplexi-                       und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-         Grenzen“ als Grundlage anerkannt. Eine Analyse                  globalen Verantwortung gerecht und setzen sich
    tät in ihrem Handeln ausgesetzt. Dabei besteht                  Westfalen (MULNV NRW) umgesetzt. Es war             der 15 Nachhaltigkeitsstrategien der zweiten                    für eine Nachhaltige Entwicklung vor Ort und welt-
    derzeit die große Verantwortung für alle darin,                 bereits das zweite Mal, dass dieses Projekt in      Projektlaufzeit zeigt, dass sich in diesen insge-               weit ein. Allen Beteiligten in den Kommunen – den
    wie die Corona-Pandemie, die Bewältigung des                    NRW durchgeführt wurde. Die Projektkommunen         samt mehr als 1500 Bezüge zur Agenda 2030 be-                   Verwaltungsspitzen, Projektkoordinatorinnen und
    Klimawandels und des Artensterbens oder auch                    konnten von den Erfolgen und Erfahrungen der        finden und mehr als 2.000 konkrete Maßnahmen                    -koordinatoren, Kernteam- und Steuerungsgrup-
    soziale Gerechtigkeit in Einklang gebracht wer-                 15 Pilotkommunen des ersten Projekts in der Ent-    entwickelt werden.                                              penmitgliedern – möchten wir an dieser Stelle für
    den können. Das gilt sowohl in Deutschland als                  wicklung und Umsetzung kommunaler Nachhal-                                                                          den ausdauernden Einsatz und die konsensorien-
    auch in einem globalen Maßstab. Deshalb ist die                 tigkeitsstrategien lernen.                          Besonders hervorzuheben sind die Rahmenbe-                      tierten Diskussionen unseren besonderen Dank
    2015 verabschiedete Agenda 2030 der Vereinten                                                                       dingungen, unter denen die Nachhaltigkeitsstra-                 aussprechen. Mit der Entwicklung der Nachhaltig-
    Nationen mit ihren 17 Globalen Nachhaltigkeits-                 „In der Kommune für die Kommunen, in der Kom-       tegien entstanden sind. So erforderte die Corona-               keitsstrategien haben sie den Grundstein gelegt,
    zielen (Sustainable Development Goals, SDGs)                    mune für die Welt“ war insgesamt der Anspruch       Pandemie neue Formen der digitalen Zusammen-                    um in der „UN-Dekade des Handelns“ (2020-2030)
    ein zentraler Bezugspunkt unseres Handelns.                     an die kooperative Entwicklung der Nachhaltig-      arbeit in einem kooperativen Ansatz. Die Pandemie               kommunale Herausforderungen strategisch zu
                                                                    keitsstrategien mit Vertreterinnen und Vertretern   verdeutlichte dabei eindrucksvoll die Notwendig-                bewältigen und als „Global Nachhaltige Kommune“
    Vor diesem Hintergrund unterstützt die Service-                 aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft   keit, in der kommunalen Daseinsvorsorge resi-                   ihren Beitrag zu einer global Nachhaltigen Ent-
    stelle Kommune in der Einen Welt (SKEW) mit                     und Zivilgesellschaft. Denn Nachhaltigkeit kann     lienter gegenüber Krisen zu werden. Gleichzeitig                wicklung zu leisten.
    ihrem Angebot Global Nachhaltige Kommune                        nur gelingen, wenn ein offener Dialog sektorale
    bundesweit Kommunen bei der Entwicklung von                     Grenzen aufbricht und den Fokus auf gemeinsam
    kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien als Fahr-                  getragene Ziele legt. Über alle Kommunen hin-
    pläne für eine Nachhaltige Kommunalentwicklung.                 weg waren mehr als 450 Personen aus den ge-
    So haben sich im April 2019 auch in Nordrhein-                  nannten Akteursgruppen beteiligt, die „ihre“ kom-
    Westfalen 15 Kommunen im Projekt „Global                        munalen Nachhaltigkeitsstrategien erarbeitet
    Nachhaltige Kommune in NRW“ (GNK NRW) auf                       haben. Im fachlichen Austausch innerhalb der
    den Weg gemacht, eigene Nachhaltigkeitsstrate-                  Kommunen wurde bestätigt, dass die SDGs eine
                                                                                                                        Dr. Stefan Wilhelmy                                             Dr. Klaus Reuter
    gien im Kontext der Agenda 2030 zu entwickeln.                  hohe Relevanz für das Handeln der Städte, Ge-
                                                                                                                        Bereichsleiter                                                  Geschäftsführer
    Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft                     meinden und Kreise besitzen. Angesichts der         Servicestelle Kommunen in der Einen Welt                        Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V.
    Agenda 21 NRW e. V. (LAG 21 NRW)                                globalen Verantwortung werden z. B. Nord-Süd-       von Engagement Global gGmbH
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
1
8       Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   9

    1                 Das Projekt Global
                      Nachhaltige Kommune in
                      Nordrhein-Westfalen

                                                                                                                                                                                                                                                                        5
                                                                                                                                                                                                                                                                        4
                                                                                                                                                                                                                                                                        3
                                                                                                                                                                                                                                                                        2
                                                                                                                                                                                                                                                                        1
                      Überblick
                      1.1 ––– Das GNK NRW Modell                                                                        14
                              · Aufbauorganisation                                                                      15
                              · Bestandsaufnahme                                                                        16
                              · Die Themenfelder einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung                                 18
                              · Erarbeitung des Handlungsprogramms                                                      20
                              · Formeller Beschluss der Nachhaltigkeitsstrategie                                        22
                              · Umsetzung und Monitoring                                                                22
                              · Evaluation und Fortschreibung                                                           22

                      1.2 ––– Die Netzwerkarbeit                                                                         24

                      1.3 ––– Der Projektbeirat                                                                         28
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
10       Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen          Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   11

     1                 Das Projekt Global
                       Nachhaltige Kommune in
                       Nordrhein-Westfalen
         Ausgangspunkt für das Projekt „Global Nachhaltige               Auf Bundesebene bilden die 17 Globalen Nach-
         Kommune in Nordrhein-Westfalen (GNK NRW)“ ist                   haltigkeitsziele das zentrale Strukturelement
         die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung, die                für die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS).
         von allen UN-Mitgliedsstaaten im September 2015                 Auch die Landesnachhaltigkeitsstrategie für
         beschlossen wurde. Die Agenda enthält 17 global                 Nordrhein-Westfalen (NHS NRW) orientiert sich
         gültige Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Develop-              an den Inhalten der Agenda 2030 und stellt ent-
         ment Goals, abgekürzt SDGs, siehe Abbildung 1).                 sprechende Bezüge zu den SDGs dar. Beide Nach-
         Diese werden konkretisiert durch 169 Unterziele                 haltigkeitsstrategien haben diesen strukturge-
         (targets), die für alle Staaten - erstmals im Globalen          benden Bezugsrahmen in ihren jeweils im Jahr
         Norden und Süden - gemeinsame Zielsetzungen                     2020 erfolgten Aktualisierungen beibehalten.
         in den fünf Themenbereichen Menschen, Planet,
         Wohlstand, Frieden und Partnerschaft beinhalten.                In Wissenschaft, Politik und Praxis herrscht weit-
         Sowohl Industrie-, als auch Schwellen- und Ent-                 gehend Einigkeit darüber, dass die kommunale

                                                                                                                                                                                                                                                                                5
         wicklungsländer stehen demnach in der Verantwor-                Ebene eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Um-
         tung, eine globale Nachhaltige Entwicklung zu er-               setzung der SDGs spielt. So sieht die Agenda 2030

                                                                                                                                                                                                                                                                                4
         reichen. Inhaltlich reicht die Bandbreite dabei vom             die Kommunen in einer Schlüsselposition und for-

                                                                                                                                                                                                                                                                                3
         Klima- und Ressourcenschutz über die Armuts-                    dert eine enge Einbindung lokaler Behörden. Auf

                                                                                                                                                                                                                                                                                2
         bekämpfung bis hin zur Förderung von menschen-                  der konkreten Umsetzungsebene vor Ort werden

                                                                                                                                                                                                                                                                                1
         würdiger Arbeit, weniger Ungleichheiten und                     entscheidende Weichen für die Erreichung zentra-
         Rechtsstaatlichkeit.                                            ler SDG-Unterziele gestellt. Vor diesem Hinter-
                                                                         grund haben bereits über 170 deutsche Kommu-
         Als universeller Bezugsrahmen ist die Agenda                    nen die Musterresolution „2030 – Agenda für
         2030 auch für Deutschland auf Ebene des Bundes,                 Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kom-
         der Länder und der Kommunen handlungsleitend.                   munaler Ebene gestalten“ (Deutscher Städtetag,

                                                                                                                                                                                                                                       GNK NRW Kommunen
                                                                                                                                                                                                                                       der ersten Projektlaufzeit

                                                                                                                                                                                                                                       GNK NRW Kommunen
                                                                                                                                                                                                                                       der zweiten Projektlaufzeit

         Abbildung 1: Die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele / © United Nations                                                            Abbildung 2: Übersicht der 30 Modellkommunen des Projekts GNK NRW (1. und 2. Projektlaufzeit) / © LAG 21 NRW
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
Klimawandel

         12      Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)
                        Neue Substanzen                                                     Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen                           Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   13
                            (Chemikalien)

                  ?                                                                                                                                                                 Starke Nachhaltigkeit                                           insbesondere der universelle Charakter der
                                                                                                                                                                                                                                                    Menschenrechte konzeptionelle Bedeutung.
                                                                                                                  Klimawandel
                                                                          Biosphären-                                                                                               Im Konzept der Starken Nachhaltigkeit bilden                    Denn die UN-Mitgliedstaaten haben die Globalen
                                        Stratosphärischer                 Integrität          genetische
                                        Ozonabbau                                             Vielfalt                                    Neue Substanzen                           die Ökosystemgrenzen der Erde die wesentlich-                   Nachhaltigkeitsziele explizit am Prinzip „nieman-
                                                                                                                                           (Chemikalien)
                                                                                    funktionale                                                                                     en Leitplanken für wirtschaftliches und soziales                den zurücklassen“ orientiert. Auch das Indika-
                                                                                    Vielfalt

                                                                                                                                   ?                                                Handeln. Die natürlichen Ressourcen und die Um-                 torensystem der Agenda 2030 berücksichtigt dies
                                                                                                   ?                                                                                welt stellen somit die Grundlage für alle mensch-               durch eine ausdifferenzierte Messung der Ziel-
                                                                                                                                                                                    lichen Entwicklungsfelder inklusive der entspre-                erreichung in Bezug auf verschiedene gesell-
                        ?                                          Flächennutzung
                                                                                                                                                         Stratosphärischer
                                                                                                                                                                                    chenden ökonomischen und sozialen Subsysteme                    schaftliche Gruppen.
                                                                                                                                                         Ozonabbau
                                    Atmosphärische
                                    Aerosolbelastung
                                                                                                                                                                                    dar. Am Konzept der Starken Nachhaltigkeit orien-
                                                                                                                                                                                    tiert sich z. B. auch das Konzept des ökologisch-               Die im Projekt GNK NRW erarbeiteten kommu-
                                                                                                                                                                                    en Fußabdrucks. Abbildung 3 zeigt auf, wie das                  nalen Nachhaltigkeitsstrategien zeigen weiterhin
                                                                                                                                         ?                                          anthropogene Handeln das Naturkapital negativ                   durch explizite Bezüge zu den Zielsetzungen von
kstoff         Ozeanversauerung                                                                                                                                                     beeinflusst bzw. inwiefern die natürlichen Plane-               übergeordneten politischen Ebenen auf, wie die
                                                                    Süßwassernutzung                                                                 Atmosphärische
                                                                                                                                                     Aerosolbelastung
                      deutliche Überschreitung der planetaren
                                                                                                                                                                                    taren Ökologischen Grenzen (engl. planetary                     jeweilige Kommune auch zur Erreichung der Ziele
                      Belastungsgrenzen (hohes Risiko)                                                                                                                              boundaries) überschritten werden. Steffen et al.                auf Landes- und Bundesebene sowie der Globa-
                      Überschreitung der planetaren
                      Belastungsgrenzen (steigendes Risiko)                                       Phosphor                                                                          (2015)1 gehen in ihrer Veröffentlichung „Planetary              len Nachhaltigkeitsziele beiträgt. Somit wird
                                                                                                             Stickstoff         Ozeanversauerung
                      Einhaltung der planetaren Grenzen (sicher)              Biogeochemische Ströme
                                                                                                                                                                                    boundaries: Guiding human development on a                      die vertikale Integration von Nachhaltigkeits-
                                                                                                                                       deutliche Überschreitung der planetaren      changing planet“ davon aus, dass bereits vier der               strategien systematisch befördert. Eine „Global
                  ?   noch nicht quantifiziert                                                                                         Belastungsgrenzen (hohes Risiko)
                                                                                                                                       Überschreitung der planetaren                neun definierten planetaren Belastungsgrenzen                   Nachhaltige Kommune“ soll somit einen kon-
                                                                                                                                       Belastungsgrenzen (steigendes Risiko)
                                                                                                                                                                                    (Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Stickstoff-                kreten Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030
                 Abbildung 3: Die Planetaren Ökologischen Grenzen / © LAG 21 NRW nach Steffen et al. (2015)                            Einhaltung der planetaren Grenzen (sicher)
                                                                                                                                                                                    kreislauf und Flächennutzung) überschritten wer-                leisten, aber auch eine Stadtentwicklungspolitik
                                                                                                                                   ?   noch nicht quantifiziert
                                                                                                                                                                                    den und diese Überbeanspruchung mittel- bis                     fördern, die ökologische, soziale und ökonomi-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    5
                                                                                                                                                                                    langfristig die menschlichen Lebensgrundlagen                   sche Fragen miteinander verbindet sowie inter-
                                                                                            Rat der Gemeinden und Regionen Europas/Deut-                                            bedroht.                                                        und transdisziplinäres Denken und Handeln

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    4
                                                                                            sche Sektion) unterzeichnet. Die Entwicklung von                                                                                                        stärkt. Weltweit gehören die GNK NRW Modell-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    3
                                                                                            kommunalen integrierten Nachhaltigkeitsstra-                                            Generationengerechtigkeit                                       kommunen zu den ersten Kommunen, die die

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2
                                                                                            tegien, die an der Agenda 2030 ausgerichtet sind,                                                                                                       SDGs systematisch auf die kommunale Ebene

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    1
                                                                                            steckt jedoch noch in den Anfängen. Im Rahmen                                           Der Begriff der Nachhaltigen Entwicklung ist eng                herunterbrechen.
                                                                                            des Projekts GNK NRW werden Kommunen bei                                                mit jenem der Generationengerechtigkeit verbun-
                                                                                            diesem Vorhaben professionell begleitet.                                                den. Die Weltkommission für Umwelt und Ent-                     Die Modellkommunen wurden im Zuge eines Be-
                                                                                                                                                                                    wicklung (WCED) hat 1987 in ihrem wegweisen-                    werbungsprozesses ausgewählt. Dabei wurde
                                                                                            Nachdem von 2016 bis 2018 bereits 15 Kommunen                                           den „Brundtland-Bericht“ Nachhaltige Entwick-                   sowohl die kommunale Positionierung im Bereich
                                                                                            in Nordrhein-Westfalen erfolgreich bei der Ent-                                         lung definiert als eine „[…] Entwicklung, die                   Nachhaltigkeit als auch die Erfahrungen mit
                                                                                            wicklung von Nachhaltigkeitsstrategien begleitet                                        die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne                  Beteiligungsprozessen sowie die Motivation zur
                                                                                            wurden, ging das Projekt von 2019 bis 2021 mit                                          zu riskieren, dass künftige Generationen ihre                   Teilnahme an dem Projekt GNK NRW abgefragt.
                                                                                            15 weiteren Kommunen in seine zweite Phase.                                             eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“                  Die ausgewählten Kommunen unterschiedlicher
                                                                                            Mit Abschluss der zweiten Projektlaufzeit im März                                       Damit ist die heutige Generation in der Verant-                 Größe mit heterogenen sozio-demografischen
                                                                                            2020 haben somit bereits 30 GNK NRW Modell-                                             wortung, im Interesse der Perspektiven späterer                 Ausgangslagen haben sich in der Projektumset-
                                                                                            kommunen (siehe Abbildung 2) integrierte Nach-                                          Generationen ihren Ressourcenverbrauch ent-                     zung an dem modellhaften Vorgehen des erfolg-
                                                                                            haltigkeitsstrategien im Kontext der Agenda 2030                                        sprechend zu gestalten und anzupassen.                          reich erprobten GNK NRW Modells orientiert.
                                                                                            erarbeitet.                                                                                                                                             Auf spezifische kommunale Bedarfe und Rah-
                                                                                                                                                                                    Menschenrechte                                                  menbedingungen wurde im Verlauf des Projekts
                                                                                            Ziel des Projekts ist es, Leitlinien und konkrete                                                                                                       flexibel eingegangen.
                                                                                            Zielsetzungen, aber auch Maßnahmen für eine                                             Die allgemeinen Menschenrechte bilden die
                                                                                            Nachhaltige Kommunalentwicklung in Anlehnung                                            Grundlage demokratischer Rechtssysteme. Es                      Im Folgenden werden zunächst die theoretischen
                                                                                            an die globalen Zielsetzungen zu entwickeln. Vor                                        handelt sich um universelle Grundrechte, die                    und methodischen Bausteine des Projekts erläu-
                                                                                            diesem Hintergrund orientieren sich die Inhalte                                         allen Menschen zustehen. Die Mitgliedstaaten                    tert. In Kapitel 2 werden die Modellkommunen
                                                                                            der Nachhaltigkeitsstrategien an drei Grundprin-                                        der Vereinten Nationen haben diese Rechte in                    portraitiert und die zentralen Ergebnisse jeder
                                                 1 Steffen, W. et al. (2015): Plane-        zipien: 1.) Starke Nachhaltigkeit, 2.) Generationen-                                    der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte                    Kommune überblicksartig dargestellt. Das Doku-
                                                   tary boundaries: Guiding human           gerechtigkeit sowie 3.) Menschenrechte. Im Fol-                                         von 1948 verabschiedet. In den meisten Staaten                  ment schließt mit einer Gesamtauswertung des
                                                   development on a changing
                                                   planet. In: Science (New York),
                                                                                            genden werden diese drei Grundprinzipien kurz                                           haben sie Verfassungscharakter, so auch in                      Prozesses (Kapitel 3) und einem Ausblick auf die
                                                   Vol. 347(6223), pp.1259855.              vorgestellt.                                                                            Deutschland. Im Kontext der Agenda 2030 hat                     Dekade des Handelns (Kapitel 4).
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
14    Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)        Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)         Das GNK NRW Modell                                             15

1.1                 Das GNK NRW Modell                                                                                                     Aufbauorganisation
                                                                                                                                           Das Modell sieht für die Entwicklung und Umset-
                                                                                                                                                                                                                 Kernteam

                                                                                                                                                                                                                 Das Kernteam stellt ein verwaltungsinternes
                                                                                                                                           zung einer Nachhaltigkeitsstrategie die Bildung                       Arbeitsgremium dar und setzt sich i. d. R. aus
                                                                                                                                           von drei Arbeitsgremien vor: 1.) Koordination,                        ca. fünf bis acht Personen aus unterschiedlichen
                                                                                                                                           2.) Kernteam und 3.) Steuerungsgruppe (siehe Ab-                      Fachämtern zusammen (z. B. Planung, Gesund-
                                                                                                                                           bildung 5). Die unterschiedlichen Gruppen sind                        heit, Umwelt, Verkehr, Soziales, Jugend, Wirt-
                                                                                                                                           zuständig für die Organisation des Prozesses, die                     schaftsförderung). Zentrale Aufgabe des Kern-
                                                                                                                                           Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeits-                        teams ist die inhaltliche Vor- und Nachbereitung
                                                                                                                                           strategie, eine regelmäßige Berichterstattung so-                     der Steuerungsgruppensitzungen, die Aufarbei-
                                                                                                  2                                        wie die Verstetigung der Strategie. Klar definierte                   tung vorangegangener Prozesse mit Bezug zur
                                                                                                                                           Arbeitsstrukturen mit konkreten Verantwortlich-                       Nachhaltigen Entwicklung und die Beschaffung
                                                                                              Bestands-                                    keiten erhöhen dabei die Prozesssicherheit, Trans-                    notwendiger projektrelevanter Informationen.
                                                                                              aufnahme
                                                                                                                                           parenz und Effizienz in der Zusammenarbeit der                        Das Kernteam unterstützt weiterhin die Koordi-
                                                                                                                                           unterschiedlichen Akteur*innen.                                       nation bei der Organisation und Begleitung des
                            GA NI S A
                      UOR            TI                                                                                                                                                                          Entwicklungs- und Umsetzungsprozesses der
                 BA                       O
                            1                                         6                                                         3          Koordination                                                          Nachhaltigkeitsstrategie. Das Kernteam ist Teil
             F

                                          N
           AU

                                                                                                                            Er- und                                                                              der Steuerungsgruppe (siehe Abbildung 5) und
                  KOORDINATION,                                Evaluation und                                            Überarbeitung     Die Koordination besteht aus einer für den                            nimmt an deren Sitzungen teil. Im Verlauf des
                   KERNTEAM,                                   Fortschreibung                                             Handlungs-       Prozess hauptverantwortlichen Person aus der                          Projekts trifft sich das Kernteam zudem regel-
                  STEUERUNGS-                                                                                             programm
                                                                                                                                           Verwaltung sowie einer Stellvertretung. Die                           mäßig zwischen den Steuerungsgruppensitzun-
                     GRUPPE
                                                                                                                                           Koordination übernimmt primär die Aufgabe,                            gen, um deren Inhalte vor- bzw. nachzubereiten.
                                                                                                                                           den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess

                                                                                                                                                                                                                                                                                5
                                                                                                                                           der Nachhaltigkeitsstrategie organisatorisch zu                       Steuerungsgruppe
                                                                                5                                    4                     steuern. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für

                                                                                                                                                                                                                                                                                4
                                                                                                                                           die unterschiedlichen Akteur*innen und Pro-                           Die Steuerungsgruppe setzt sich aus verschiede-

                                                                                                                                                                                                                                                                                3
                                                                          Umsetzung und                         Formeller
                                                                           Monitoring                           Beschluss
                                                                                                                                           jektbeteiligten und darüber hinaus für die Er-                        nen institutionellen Akteure*innen zusammen,

                                                                                                                                                                                                                                                                                2
                                                                                                                                           gebnissicherung und die kontinuierliche interne                       die aufgrund ihrer Stellung oder Funktion unter-

                                                                                                                                                                                                                                                                                1
                                                                                                                                           und externe Kommunikation (Öffentlichkeits-                           schiedliche gesamtgesellschaftliche Interessen
                                                                                                                                           arbeit) zuständig. Die Koordination ist dabei Teil                    vertreten. Dieses Arbeitsgremium versteht sich
                                                                                                                                           des Kernteams (siehe Abbildung 5).                                    daher als Format zur Beteiligung von Stakeholdern
      Abbildung 4: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) / © LAG 21 NRW

                                                                                                                                                                                                           AKTEUR*INNEN   Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft,
      Das GNK NRW Modell zur Entwicklung von Nach-                         Nach dem GNK NRW Modell gliedert sich die Ent-                                                                                                 Verwaltung, Politik, i. d. R. 20-30 Personen
                                                                                                                                                                     U N G S GRU
      haltigkeitsstrategien auf kommunaler Ebene ba-                       wicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeits-                                  E   UER                   PP
                                                                                                                                                       ST
                                                                                                                                                                                                           FUNKTION       Inhaltliche Schwerpunkte, Erarbeitung der
                                                                                                                                                                                         E
      siert auf einem kooperativen Planungsverständ-                       strategie in sechs wesentliche Arbeitsschritte                                                                                                 Nachhaltigkeitsstrategie

      nis. Alle relevanten Stakeholder der kommunalen                      (siehe Abbildung 4): 1.) Einrichtung einer Aufbau-
                                                                                                                                                                      NTE A M
      Nachhaltigkeit werden von Beginn an im gesam-                        organisation, 2.) Bestandsaufnahme, 3.) Erarbei-                                   K ER                                         AKTEUR*INNEN   Verwaltung (Planung, Gesundheit. Umwelt, Ver-
      ten Planungsprozess eingebunden, sodass die                          tung des Handlungsprogramms, 4.) Politischer                                                                                                   kehr, Soziales, Jugend etc.), i. d. R. 5-8 Personen

      Nachhaltigkeitsstrategien gemeinsam in einem                         Beschluss der Nachhaltigkeitsstrategie, 5.) Um-                                                                                 FUNKTION       Analyse und fachübergreifende Planung von Inhalten
      partizipativen Prozess entwickelt werden.                            setzung und Monitoring sowie 6.) Evaluation und
                                                                                                                                                                 O   RDIN ATI
                                                                                                                                                                                O
                                                                           Fortschreibung. Im Folgenden werden die einzel-                                    KO                                           AKTEUR*INNEN   Verwaltung, eine hauptverantwortliche Person und

                                                                                                                                                                                N
      Die Entwicklung und Umsetzung der Nachhaltig-                        nen Arbeitsschritte modellhaft dargestellt.                                                                                                    Stellvertretung

      keitsstrategien ist zudem als Kontinuierlicher                                                                                                                                                       FUNKTION       Organisatorische und inhaltliche Koordination
      Verbesserungsprozess (KVP) angelegt (siehe Ab-                                                                                                                                                                      sowie Kontaktpersonen der am Prozess beteiligten
                                                                                                                                                                                                                          Akteur*innen und für die Öffentlichkeit
      bildung 4). Der KVP stellt als fortwährender Über-
      arbeitungszyklus die Wirksamkeits- und Erfolgs-
      kontrolle des Handlungsprogramms der Nach-
      haltigkeitsstrategie sicher und zielt auf die ste-
      tige Verbesserung und Weiterentwicklung der                                                                                          Abbildung 5: Aufbauorganisation / © LAG 21 NRW
      formulierten Inhalte ab.
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
16      Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)               Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen                  Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)               Das GNK NRW Modell               17

                                     BESTANDSAUFNAHME /                         OPERATIVE ZIELE                                VERABSCHIEDUNG                                                                        IVE AN
                                                                                                                                                                                                                 TAT
                                     SWOT-ANALYSE                                Erarbeitung SMARTer                           Verabschiedung der Nachhaltig-
                                                                                                                                                                                                            TI              A

                                                                                                                                                                                                      N

                                                                                                                                                                                                                            LY
                                                                                                                                                                                                                                                                     S WOT

                                                                                                                                                                                                     Q UA
                                     Erarbeitung sowie Vorstellung               Zielsetzungen für eine                        keitsstrategie in der Steuerungs-                                                                    KERNINDIKATOREN

                                                                                                                                                                                                                               SE
                                     der Bestandsaufnahme und                    handlungsleitende                             gruppe und Abstimmung zur Ver-
                                     Auswahl der Themenfelder                    Umsetzung                                     stetigung der Arbeitsstrukturen                                                                      ADD-ON-INDIKATOREN
                                                                                                                                                                                D S AU F N A
                                                                                                                                                                           AN
                                                                                                                                                                                                                                                                     STÄRKEN

                                                                                                                                                                      T

                                                                                                                                                                                           HM
     April 2019                                                                                                                                       März 2021

                                                                                                                                                                    BE S

                                                                                                                                                                                              E
                                                                                                                                                                                                                                                                    SCHWÄCHEN
                                                                                                                                                                                                                                                                     CHANCEN
                                                                                                                                                                                                                  E
                                                                                                                                                                                                              ATIV ANA
                  Bildung der Arbeits-                     Entwicklung der übergeordnet-                  Entwicklung eines ersten Maß-                                                                     IT                      KONZEPTE                         RISIKEN

                                                                                                                                                                                                       L
                  gremien: Koordination,                   visionären Zielsetzungen vor                   nahmen- und Ressourcenplans

                                                                                                                                                                                                                           LY
                                                                                                                                                                                                     Q UA
                  Kernteam und                             dem Hintergrund der Agenda                     zur Umsetzung der Zielsetzungen

                                                                                                                                                                                                                              S
                                                                                                                                                                                                                                    PROJEKTE

                                                                                                                                                                                                                                E
                  Steuerungsgruppe                         2030
                                                                                                                                                                                                                                    PARTNERSCHAFTEN
                  AUFBAUORGANISATION                       LEITLINIEN UND                                 MAßNAHMEN- UND                                                                                                            BESCHLÜSSE
                                                           STRATEGISCHE ZIELE                             RESSOURCENPLANUNG

        Abbildung 6: Meilensteine der Strategieentwicklung / © LAG 21 NRW                                                                                          Abbildung 7: Elemente der Bestandsaufnahme / © LAG 21 NRW

        und ist ein Spezifikum des GNK NRW Modells zur                              Konzepte und Strategien, Projekte, (internatio-                                Städte- oder Projektpartnerschaften sowie poli-
        Entwicklung von integrierten Nachhaltigkeits-                               nale) Städte- oder Projektpartnerschaften sowie                                tische Beschlüsse. Diese Punkte sind als Be-
        strategien. Es fußt auf dem o. g. Prinzip der ko-                           politische Beschlüsse (qualitative Analyse) her-                               standteile der qualitativen Analyse definiert und
        operativen Planung.                                                         angezogen und ausgewertet. Die zentrale Frage-                                 zielen auf einen umfassenden Überblick über
                                                                                    stellung dabei ist: „Welchen Beitrag leistet die                               die lokalen Aktivitäten im Kontext einer Nachhalti-

                                                                                                                                                                                                                                                                                5
        Die Steuerungsgruppe setzt sich i. d. R. aus 20 bis                         Kommune derzeit zur Umsetzung einer Nachhal-                                   gen Entwicklung in der Kommune ab. Im Rahmen
        30 Personen zusammen. Sie dient der Beteiligung                             tigen Entwicklung und der SDGs?“. Abbildung 7                                  der qualitativen Analyse werden die relevanten

                                                                                                                                                                                                                                                                                4
        von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Als                          gibt einen schematischen Überblick über die Ele-                               Konzepte und Strategien unter anderem auf be-

                                                                                                                                                                                                                                                                                3
        fester Bestandteil der Steuerungsgruppe sind                                mente der Bestandsaufnahme, die im Folgenden                                   reits formulierte Zieldefinitionen (strategische

                                                                                                                                                                                                                                                                                2
        somit zunächst Vertreter*innen der im Rat der                               beschrieben werden.                                                            und operative Ziele) durchsucht, sodass Ziele

                                                                                                                                                                                                                                                                                1
        Kommune vertretenden Fraktionen einzubin-                                                                                                                  systematisch dargestellt, aber auch Zielkonflikte
        den. Weitere zu beteiligende Akteur*innen bzw.                              Quantitative Analyse                                                           identifiziert werden können. Weiterhin werden
        Institutionen sollen ein breites thematisches                                                                                                              Projekte und Maßnahmen, Städte- oder Projekt-
        Spektrum abbilden (Wirtschaftsunternehmen,                                  Die quantitative Analyse beruht auf einem Indika-                              partnerschaften mit Kommunen im Ausland so-
        wissenschaftliche Einrichtungen, Nichtregie-                                torenset, das von der LAG 21 NRW im Auftrag des                                wie politische Beschlüsse gesammelt, die einen
        rungsorganisationen, Verbände, Kirchen etc.).                               Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-                                direkten oder indirekten Einfluss auf eine Nach-
        Die zentrale Aufgabe der Steuerungsgruppe ist                               und Verbraucherschutz NRW (MULNV) und in                                       haltige Entwicklung und die Globalen Nachhaltig-
        die Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie so-                            Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag, dem                                    keitsziele haben.
        wie des Handlungsprogramms im Rahmen von                                    Städte- und Gemeindebund NRW, dem Landkreis-
        fünf gemeinsamen Sitzungen (siehe Abbildung 6).                             tag NRW sowie dem Landesamt für Natur, Um-                                     Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-
        Unter Berücksichtigung der spezifischen (Fach-)                             welt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen                                 Analyse (SWOT)
        Expertisen entwickeln die in der Steuerungs-                                (LANUV), der Bertelsmann Stiftung und IT.NRW
        gruppe beteiligten Akteur*innen gleichberechtigt,                           entwickelt wurde (siehe hierzu auch den Nachhal-                               Die zusammengefassten Ergebnisse der quantita-
        konstruktiv und dialogorientiert die Ziele und                              tigkeitsbericht nrwkommunal der LAG 21 NRW,                                    tiven und qualitativen Bestandsaufnahme werden
        Maßnahmen des Handlungsprogramms.                                           der alle zwei Jahre veröffentlicht wird). Für eine                             in Form von zehn themenfeldspezifischen Stärken-
                                                                                    kommunenspezifische Vertiefung und Ergänzung                                   Schwächen-Chancen-Risiken-Analysen (SWOT-
                                                                                    wird das Indikatorenset mit zusätzlichen kommu-                                Analyse) dargestellt. Die zehn vordefinierten The-
        Bestandsaufnahme                                                            nalen Indikatoren („Add-On-Indikatoren“) ergänzt.                              menfelder kommunaler Nachhaltigkeit wurden
                                                                                                                                                                   im Vorfeld aus der DNS, der NHS NRW und den in
        Die systematische Bestandsaufnahme dient der                                Qualitative Analyse                                                            der ersten GNK NRW Projektlaufzeit erarbeiteten
        Beschreibung des derzeitigen Zustands einer                                                                                                                kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien abgeleitet.
        Kommune. Sie ermöglicht eine allgemeine Ein-                                Lokale Aktivitäten im Bereich einer Nachhaltigen                               Die SWOT-Analyse dient als Entscheidungshilfe
        schätzung der lokalen Entwicklungstrends. Hier-                             Entwicklung im Kontext der Agenda 2030 umfas-                                  für die Auswahl der priorisierten Themenfelder im
        zu werden zum einen statistische Daten (quan-                               sen im Projekt GNK NRW lokale Konzepte und Stra-                               Rahmen des partizipativen Erarbeitungsprozesses
        titative Analyse) und zum anderen bestehende                                tegien, Projekte und Maßnahmen, (internationale)                               des Handlungsprogramms.
Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021 - der zweiten Projektlaufzeit 2019-2021
18   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das GNK NRW Modell                                  19

     Die Themenfelder einer                                          Im Rahmen des GNK NRW Modells wird mit zehn                     Die Themenfelder stellen eine Synthese aus den                  Die folgende Übersicht stellt die zehn Themenfel-
     Nachhaltigen Kommunal-                                          Themenfeldern einer Nachhaltigen Kommunal-                      Zielen der Agenda 2030 und kommunalen Kom-                      der einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung mit
     entwicklung                                                     entwicklung gearbeitet. Damit sich die Kommunen                 petenzbereichen dar, die sich oftmals auch in den               ihren jeweiligen Kernbezügen zu den 17 Globalen
                                                                     in einem ersten Durchlauf inhaltlich stärker fo-                Zuständigkeiten der politischen Ausschüsse in                   Nachhaltigkeitszielen dar.
                                                                     kussieren können, ist im Projektverlauf vorgesehen,             den Kommunen widerspiegeln. Weiterhin bilden
                                                                     dass zunächst fünf bis maximal sechs Themen-                    die zehn Themenfelder auch mittlerweile bun-
                                                                     felder ausgewählt und bearbeitet werden. Die                    desweit einen inhaltlichen Orientierungsrahmen
                                                                     Auswahl erfolgt in den Modellkommunen durch                     für kommunale Nachhaltigkeitsberichterstattung,
                                                                     die Steuerungsgruppe auf Grundlage der Bestands-                so sind sie ein zentrales Strukturelement des
                                                                     aufnahme. In weiteren Fortschreibungen kann                     vom Rat für Nachhaltige Entwicklung 2021 veröf-
                                                                     das Handlungsprogramm sukzessive um zusätz-                     fentlichten „Berichtsrahmen nachhaltige Kom-
                                                                     liche Themenfelder ergänzt werden.                              mune (BNK)“.

                                                  Nachhaltige Verwaltung ∙ SDG 5: Geschlechtergerechtigkeit |                          Globale Verantwortung & Eine Welt ∙ SDG 4: Hochwertige

                1                                                                                                                                                                                                                     6
                                                  SDG 10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und                      Bildung | SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 12:
               Nachhaltige                        Gemeinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion |                            Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 16: Frieden, Ge-                                      Globale
               Verwaltung                                                                                                                                                                                                          Verantwortung &
                                                  SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen | SDG 17:                    rechtigkeit und starke Institutionen | SDG 17: Partnerschaften zur                             Eine Welt
                                                  Partnerschaften zur Erreichung der Ziele                                             Erreichung der Ziele.

                                                                                                                 2                               7
                                                                                                                                                                                  Klimaschutz & Energie ∙ SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
       Lebenslanges Lernen & Kultur ∙ SDG 4: Hochwertige Bildung |

                                                                                                                                                                                                                                                         5
                                                                                                               Lebenslanges                    Klimaschutz &                      | SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 11: Nach-
       SDG 10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte                                            Lernen & Kultur                     Energie                         haltige Städte und Gemeinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und

                                                                                                                                                                                                                                                         4
       und Gemeinden | SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Insti-
                                                                                                                                                                                  Produktion | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.

                                                                                                                                                                                                                                                         3
       tutionen

                                                                                                                                                                                                                                                         2
                                                                                                                                                                                                                                                         1
                                                  Gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften ∙ SDG 5: Geschlechter-

                3                                                                                                                                                                                                                     8
                                                  gerechtigkeit | SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschafts-                       Nachhaltige Mobilität ∙ SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen |
               Gute Arbeit &                      wachstum | SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 10:                  SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur | SDG 11: Nachhalti-
                                                                                                                                                                                                                                     Nachhaltige
               Nachhaltiges
               Wirtschaften
                                                  Weniger Ungleichheiten | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Pro-                       ge Städte und Gemeinden | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz                                    Mobilität
                                                  duktion | SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz.

                                                                                                                 4                               9
       Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft ∙ SDG 1:                                                                                                               Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung ∙ SDG 2: Kein Hunger
       Keine Armut | SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen | SDG 4:                                                  Soziale                       Ressourcen-                        | SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen | SDG 11:
       Hochwertige Bildung | SDG 5: Geschlechtergerechtigkeit | SDG                                           Gerechtigkeit &                    schutz &                         Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 13: Maßnahmen zum Kli-
                                                                                                              zukunftsfähige                   Klimafolgen-
       10: Weniger Ungleichheiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und Ge-                                         Gesellschaft                     anpassung                         maschutz | SDG 14: Leben unter Wasser | SDG 15: Leben an Land.
       meinden.

                 5                                                                                                                                                                                                                 10
                                                  Nachhaltiger Konsum & gesundes Leben ∙ SDG 2: Kein Hunger |
                                                                                                                                       Wohnen & Nachhaltige Quartiere ∙ SDG 10: Weniger Ungleich-
               Nachhaltiger                       SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen | SDG 6: Sauberes Wasser
                Konsum &                                                                                                               heiten | SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden | SDG 12:                                    Wohnen &
                                                  und Sanitäreinrichtungen | SDG 11: Nachhaltige Städte und Ge-                                                                                                                      Nachhaltige
                gesundes                                                                                                               Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 13: Maßnahmen
                  Leben                           meinden | SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion | SDG 14:                                                                                                                     Quartiere
                                                                                                                                       zum Klimaschutz.
                                                  Leben unter Wasser.

     Abbildung 8: Übersicht der 10 Themenfelder einer Nachhaltigen Kommunalentwicklung / © LAG 21 NRW
20   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)                                                          Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen              Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)     Das GNK NRW Modell                                            21

     Erarbeitung des                                                                                                        Das Handlungsprogramm bildet gemeinsam mit                                                               Das Handlungsprogramm beinhaltet:
     Handlungsprogramms                                                                                                     der Präambel den Kern der Nachhaltigkeits-                                                                • Leitlinien;
                                                                                                                            strategie und ist eine strategische Handlungs-                                                            • die kurz-, mittel- und langfristige Umsetzung der Nachhaltigkeits-
                                                                                                                            anleitung für die Umsetzung einer Nachhaltigen                                                              strategie in Form eines hierarchischen Zielsystems aus strategischen
                                                                                                                            Entwicklung in der Kommune im Kontext der                                                                   und operativen Zielen;
                                                                                                                            Agenda 2030.                                                                                              • Maßnahmen, Projekte und Ressourcen, um die beschlossenen Ziele
                                                                                                                                                                                                                                        zu erreichen;
                                                                                                                                                                                                                                      • den Beitrag der Kommune zur Zielerreichung der Globalen Nachhaltig-
                                                                                            PRÄ AMBEL                                                                                                                                   keitsziele (SDGs) und weiterer übergeordneter Strategien (DNS, NHS NRW).

                                                                                            • Beschreibt die kommunenspezifische Motivation zur Erarbeitung und                                                                      Die Konkretisierung und Planungsrelevanz der Nachhaltigkeitsstrategie
                                                                                              Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie                                                                                                 nimmt dabei von der abstrakten Ebene der Leitlinien bis hin zu den kon-
                                                                                            • Stellt die intendierte Wirkungsweise der Nachhaltigkeitsstrategie dar                                                                  kreten Maßnahmen und Ressourcen zu (s. Abbildung 9).
                                                                                            • Ordnet die Strategie in das gesamte Portfolio der Aktivitäten der Kommune ein

                                                                                            HANDLUNGSPROGRAMM

                                                                                            ●     LEITLINIEN                                                                                ●    LEITLINIE THEMENFELD
                       ––––→ A B S T R A K T E R : handlungsleitend

                                                                                                • Zeigen eine visionäre Entwicklung in verschiedenen Themenfeldern auf
                                                                                                • Sind motivierend und aktiv formuliert und sprechen einen großen
                                                                                                  Akteurskreis an
                                                                                                • Geben dem technischen Konstrukt „Strategie“ eine emotionale Note und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       5
                                                                                                  mobilisieren so Unterstützung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       4
                                                                                            ●     STRATEGISCHE ZIELE                                                                        ● STRATEGISCHES                           ● STRATEGISCHES                    ● STRATEGISCHES                    ● STRATEGISCHES

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       3
                                                                                                • Legen die langfristige Ausrichtung in den Themenfeldern fest                                ZIEL 1                                    ZIEL 2                             ZIEL 3                             ZIEL 4

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2
                                                                                                  (am Zieljahr der Agenda 2030 orientiert)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       1
                                                                                                • Benennen, was im Jahr 2030 in der Kommune im Sinne einer
                                                                                                  Nachhaltigen Entwicklung erreicht werden soll
                                                                                                • Gliedern ein Themenfeld in bestimmte Teilbereiche

                                                                                            ●     O P E R AT I V E Z I E L E
                       ←–––– D E TA I L L I E R T E R : planungs- und handlungsorientiert

                                                                                                • Werden aus strategischen Zielen abgeleitet und verfügen über                              ●                    ●                    ●                   ●               ●                   ●             ●             ●
                                                                                                  einen starken Handlungscharakter                                                          OPERATIVES           OPERATIVES           OPERATIVES           OPERATIVES     OPERATIVES          OPERATIVES    OPERATIVES    OPERATIVES
                                                                                                • Sind auf einen kurz- bzw. mittelfristigen Zeithorizont ausgerichtet                       ZIEL 1.1             ZIEL 1.2             ZIEL 2.1             ZIEL 2.2       ZIEL 3.1            ZIEL 3.2      ZIEL 4.1      ZIEL 4.2
                                                                                                • Werden so konkret formuliert, dass sie leicht kommunizierbar
                                                                                                  und überprüfbar sind. Sie sind spezifisch, messbar, akzeptiert
                                                                                                  bzw. ambitioniert, realistisch und terminiert (SMART)
                                                                                                • Dienen als Ankerpunkte zur Darstellung der Bezüge zu den
                                                                                                  Nachhaltigkeitszielsetzungen übergeordneter Strategien
                                                                                                  (Agenda 2030, DNS, NHS NRW)

                                                                                            •     MA SSNAHMEN- UND RESSOURCENPL ANUNG                                                       •                    •                    •                   •               •                   •             •             •
                                                                                                • Maßnahmen beschreiben, wie die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie                         •                    •                    •                   •               •                   •             •             •
                                                                                                  zu erreichen sind                                                                         •                    •                    •                   •               •                   •             •             •
                                                                                                • Maßnahmen ermöglichen es, eine Strategie praktisch umzusetzen                             •                    •                    •                   •               •                   •             •             •
                                                                                                  und zu überprüfen                                                                         MASSNAHMEN-          MASSNAHMEN-          MASSNAHMEN-          MASSNAHMEN-    MASSNAHMEN-         MASSNAHMEN-   MASSNAHMEN-   MASSNAHMEN-
                                                                                                • Ressourcen beschreiben, welche personellen, finanziellen, zeitlichen und                  & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN-                       & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN- & RESSOURCEN-
                                                                                                  sonstigen Ressourcen für die Umsetzung der Maßnahmen notwendig sind                       PLANUNG              PLANUNG              PLANUNG              PLANUNG        PLANUNG             PLANUNG       PLANUNG       PLANUNG

     Abbildung 9: Elemente des Handlungsprogramms / © LAG 21 NRW
22   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das GNK NRW Modell   23

     Formeller Beschluss der                                         Evaluation und Fortschreibung
     Nachhaltigkeitsstrategie
                                                                     Evaluation kann allgemein als die systematische
     Die Nachhaltigkeitsstrategie inklusive des                      Untersuchung des Nutzens, z. B. mit Blick auf ein
     Handlungsprogramms wird von den formalen                        Programm, Projekt oder Produkt, beschrieben
     Entscheidungsorganen (Ausschüsse und Rat)                       werden (siehe hierzu auch die deutsche Gesell-
     offiziell beschlossen. Der formelle Beschluss                   schaft für Evaluation). Die Ergebnisse und Empfeh-
     dient der politischen Legitimation der Nachhal-                 lungen der Evaluation müssen dabei nachvoll-
     tigkeitsstrategie, sodass sie handlungsleitend                  ziehbar auf der Grundlage von empirisch gewon-
     in allen Bereichen der kommunalen bzw. re-                      nenen qualitativen und/oder quantitativen Indika-
     gionalen Entwicklung Berücksichtigung findet.                   toren beruhen. Indikatoren stellen dabei definier-
     Das Handlungsprogramm zur Nachhaltigkeits-                      te Messinstrumente bzw. Anzeiger dar, die Auf-
     strategie wird dabei als „lebendiges“ Dokument                  schluss über den Grad der Zielerfüllung geben.
     verstanden. Insbesondere die Maßnahmenpla-
     nung ist weder abschließend noch auf die Wir-                   Der Unterschied zwischen Monitoring und Eva-
     kungsmöglichkeiten der Kommune beschränkt.                      luation besteht vor allem darin, dass das Mo-
     Der Maßnahmenplan bildet zunächst einen dezi-                   nitoring kontinuierlich Routineabfragen wahr-
     dierten Katalog an durch die Mitglieder der                     nimmt und daher mehr der Bestandsaufnahme
     Steuerungsgruppe im Konsens qualifizierten Vor-                 dient. Evaluationen untersuchen hingegen die
     schlägen, um die operativen Ziele zu erreichen.                 Wirkungen eines Programms und versuchen,
     Es ist beabsichtigt, während der Umsetzung des                  den Ursachen auf den Grund zu gehen. Die Eva-
     Handlungsprogramms zusätzliche Maßnahmen                        luation umfasst demnach in der Regel immer
     zu erarbeiten und Kooperationen mit Partner*in-                 auch eine Ursachen- und Folgenanalyse und ist

                                                                                                                                                                                                                          5
     nen einzugehen.                                                 somit breiter angelegt und tiefer ausgerichtet.
                                                                     Bei der Evaluation wird, anders als beim Moni-

                                                                                                                                                                                                                          4
                                                                                                                                     Blick auf Arbeitsmaterialien der 2. Sitzung der Steuerungsgruppe der
                                                                     toring, auch das Gesamtkonzept hinterfragt und                  Stadt Neukirchen-Vluyn am 05.12.2019 / © LAG 21 NRW

                                                                                                                                                                                                                          3
     Umsetzung und Monitoring                                        ggf. angepasst.

                                                                                                                                                                                                                          2
                                                                                                                                                                                                                          1
     Nach dem erfolgreichen formellen Beschluss                      Die Fortschreibung und Weiterentwicklung des
     beginnt die Umsetzung der im Handlungspro-                      Handlungsprogramms und der Nachhaltigkeits-
     gramm formulierten Ziele und Maßnahmen. Die                     strategie erfolgt auf Grundlage der Evaluations-
     Umsetzungsphase wird durch ein kommunen-                        ergebnisse, die im Rahmen des KVP erarbeitet
     spezifisches Monitoring begleitet, auf dessen                   werden. Die Überarbeitung erfolgt dabei vor dem
     Grundlage der Zielerreichungsgrad der opera-                    Hintergrund aktueller Entwicklungen (Fehlein-
     tiven Zielsetzungen und somit der Erfolg der                    schätzungen, Trends etc.) sowie des Zielerreich-
     Strategie regelmäßig evaluiert werden kann.                     ungsgrads auf operativer Ebene. Ab der ersten
                                                                     Fortschreibung besteht zudem die Möglichkeit,
     Monitoring bedeutet eine kontinuierliche, syste-                Zeitreihen darzustellen und positive und negative
     matische Erfassung, Beobachtung oder Über-                      Entwicklungen zu analysieren. Analog zur ur-
     wachung eines Systems, Vorgangs oder Prozes-                    sprünglichen Nachhaltigkeitsstrategie wird auch
     ses. Für das Projekt GNK NRW sind zwei Typen                    die Fortschreibung formell beschlossen.
     des Monitorings relevant: Monitoring der Um-
     setzung (maßnahmenbezogen) und Monitoring
     der Wirksamkeit (wirkungsbezogen). Während
     sich das maßnahmenbezogene Monitoring auf
     die Umsetzung von Maßnahmen oder Projekten
     fokussiert, beurteilt das wirkungsbezogene Mo-
     nitoring die Erreichung der auf operativer Ebene
     eingeführten Zielsetzungen. Zwischen diesen
     beiden Monitoring-Typen besteht eine Mittel-
     Zweck-Beziehung, genauso wie sie auch für Ziele
     unterschiedlicher Ebenen kennzeichnend ist.
24    Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Die Netzwerkarbeit                                      25

1.2                 Die Netzwerkarbeit

      Die Netzwerktagungen dienten im Rahmen des                      Auftaktveranstaltung und 1. Netzwerktagung                      2. Netzwerktagung                                               3. Netzwerktagung
      Projekts GNK NRW der Vernetzung der teilnehmen-                 am 27. Juni 2019 in Düsseldorf                                  am 07. und 08. November 2019 in Dortmund                        am 06. und 07. Februar 2020 in Dortmund
      den Kommunen, dem Erfahrungs- und Ergebnis-
      austausch und dem Wissenstransfer. Neben der                    Mit Vertreter*innen der projektbeteiligten Kom-                 Die zweite Netzwerktagung fand im Kongress-                     Im Mittelpunkt der dritten Netzwerktagung, die
      Auftakt- und Abschlussveranstaltung wurden                      munen sowie einem breit gefächerten Fachpub-                    zentrum Westfalenhallen in Dortmund statt. Mit-                 ebenfalls im Kongresszentrum Westfalenhallen
      vier zweitägige Netzwerkveranstaltungen durch-                  likum nahmen am 27. Juni 2019 im Düsseldorfer                   telpunkt des ersten Veranstaltungstages waren,                  in Dortmund stattfand, stand die Auseinander-
      geführt. Der erste Tag adressierte jeweils alle                 Malkasten rund 100 Gäste an der Auftaktveran-                   neben dem Sachstandsbericht des Projekts und                    setzung mit den Wirkungen der Agenda 2030 und
      30 GNK NRW Kommunen und diente dem Aus-                         staltung der zweiten Laufzeit des Projekts teil,                einem externen Erfahrungsbericht zum GNK-                       des Projekts in den Kommunen. Zudem gab es
      tausch zu bisherigen Ergebnissen, der Vernetzung                unter anderem die Ministerin für Umwelt, Land-                  Prozess aus Niedersachsen, die Workshops für                    einen aktuellen Bericht zur Weiterentwicklung
      und dem inhaltlichen Briefing durch externe Ref-                wirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des                    die Projektkommunen. Thema des Workshops                        der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Nord-
      erent*innen zu aktuellen Entwicklungen und An-                  Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-                      der Kommunen der ersten Projektlaufzeit war                     rhein-Westfalen. Außerdem haben die Modell-
      geboten im Kontext der Nachhaltigen Kommunal-                   Esser. Die Auftaktveranstaltung gliederte sich in               die Einführung eines Nachhaltigkeitshaushaltes.                 kommunen mittels Posterpräsentationen ihren
      entwicklung. Der zweite Tag war jeweils den 15                  zwei Teile: Der öffentliche Auftakt am Vormittag                Dieser ermöglicht die Verankerung von Nachhal-                  aktuellen Arbeitsstand, sowie die Herausforde-

                                                                                                                                                                                                                                                              5
      GNK NRW Kommunen der zweiten Projektlaufzeit                    bot allen Interessierten einen Einblick in das Pro-             tigkeitsaspekten im Kommunalhaushalt in Ver-                    rungen und Wirkungen vorgestellt und diskutiert.
      vorbehalten und diente dazu, die Koordinator*in-                jekt GNK NRW und die teilnehmenden Modell-                      bindung mit dem laufenden GNK-Prozess. Die                      Ein Workshop zu Vorlagenprüfungen als Elemente

                                                                                                                                                                                                                                                              4
      nen der Kommunen methodisch sowie inhaltlich                    kommunen. Der Ministerpräsident des Landes                      Koordinator*innen der zweiten Projektlaufzeit                   des kommunalen Nachhaltigkeitsmanagements

                                                                                                                                                                                                                                                              3
      zu schulen und auf die anstehenden Sitzungen der                Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, eröffnete                   tauschten sich über die Aufbauorganisation, die                 rundete den ersten Tag ab. Der zweite Tag beschäf-

                                                                                                                                                                                                                                                              2
      Steuerungsgruppen in den Kommunen vorzube-                      die Auftaktveranstaltung mit einem Grußwort                     Ergebnisse der Bestandsaufnahme sowie die                       tigte sich mit der Einführung zur dritten Steuerungs-

                                                                                                                                                                                                                                                              1
      reiten.                                                         und stellte heraus, dass die Transformation zu                  ersten Erfahrungen im Projekt GNK NRW aus.                      gruppensitzung und einem Briefing zu operativen
                                                                      einer Nachhaltigen Entwicklung in Nordrhein-                    Der zweite Veranstaltungstag bereitete die neuen                Nachhaltigkeitszielen.
                                                                      Westfalen ein bedeutendes Ziel kommunalen                       Kommunen auf die zweite Sitzung der Steuerungs-
                                                                      Handelns darstelle. Zudem wurden Impulse zur                    gruppe vor und schulte sie über eine Praxisauf-
                                                                      Wirkkraft der Agenda 2030 gegeben und die                       gabe in der Erarbeitung der strategischen Ziele.
                                                                      Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene
                                                                      diskutiert. Der Nachmittag war den GNK NRW-
                                                                      Kommunen gewidmet, die während einer Work-
                                                                      shop-Phase an kommunenspezifischen Themen
                                                                      gearbeitet haben und in die erste aktive Arbeits-
                                                                      phase einsteigen konnten. Zum Abschluss der
                                                                      Veranstaltung wurde den Kommunen aus beiden
                                                                      Projektlaufzeiten im Rahmen einer Peer-Phase
                                                                      die Möglichkeit gegeben, sich untereinander aus-
                                                                      zutauschen.

      Eröffnungsrede des Ministerpräsidenten Armin Laschet                                                                            Teilnehmende der GNK NRW Auftaktveranstaltung am                Posterpräsentation im Rahmen der 3. Netzwerktagung am
      am 27.06.2019 / © LAG 21 NRW                                                                                                    27.06.2019 / © LAG 21 NRW                                       06.02.2020 / © LAG 21 NRW
26   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Die Netzwerkarbeit                                   27

     4. Netzwerktagung                                               5. Netzwerktagung                                               GNK NRW Abschlussveranstaltung                                  zwei Projektjahren aus den vergangenen zwei
     am 20. und 21. August 2020 in Dortmund                          digital am 20.11.2020                                           am 11.03.2021                                                   Projektjahren vor. Die anschließende Podiumsdis-
                                                                                                                                                                                                     kussion thematisierte die gegenwärtigen Chan-
     Die vierte Netzwerktagung wurde aufgrund der                    Aufgrund der Auflagen zur Durchführung von öf-                  Die Abschlussveranstaltung fand als digitale Ver-               cen und Herausforderungen einer Nachhaltigen
     Corona-Pandemie von April auf August verscho-                   fentlichen Veranstaltungen im Zuge der Corona-                  anstaltung am 11. März 2021 statt. Im Mittelpunkt               Kommunalentwicklung – gerade auch im Kontext
     ben und fand im großen Goldsaal des Kongress-                   Pandemie fand die fünfte Netzwerktagung als                     stand die Würdigung der Erarbeitung der Nach-                   der Corona-Pandemie. Es diskutierten vier Ver-
     zentrums in Dortmund statt. Im Rahmen der Ver-                  digitale Videokonferenz statt. Die Teilnehmenden                haltigkeitsstrategien mit der Urkundenverleihung                waltungsspitzen aus GNK NRW Kommunen ge-
     anstaltung tauschten sich die Koordinator*in-                   wurden über den aktuellen Stand im Projekt                      an die GNK NRW Kommunen. Nordrhein-Westfalens                   meinsam mit der Ministerin für Umwelt, Landwirt-
     nen der beiden Projektlaufzeiten zum aktuellen                  informiert und haben einen Einblick in die Aktua-               Ministerpräsident Armin Laschet, der bereits die                schaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes
     Arbeitsstand aus. Der thematische Schwerpunkt                   lisierung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie be-                  Auftaktveranstaltung des Projekts in Person eröff-              Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser. Über
     des ersten Tages war “Nachhaltige Entwicklung                   kommen. In zwei Fachimpulsen wurden zudem                       nete, begrüßte die Teilnehmenden der Abschluss-                 den digitalen Veranstaltungstag verteilt, stellten
     in der praktischen Umsetzung”. Dazu hörten die                  die Themen Finanzierung mit Blick auf den euro-                 veranstaltung mit einer Videobotschaft, in der er               die GNK NRW Kommunen Highlights aus den kom-
     Teilnehmenden Fachbeiträge u. a. von der Ver-                   päischen Green Deal und Fördermöglichkeiten                     die Kommunen zu ihren Nachhaltigkeitsstrategien                 munalen Strategieentwicklungsprozessen vor und

                                                                                                                                                                                                                                                          5
     braucherzentrale NRW über das Projekt MehrWert                  für die Umsetzung von kommunalen Nachhaltig-                    beglückwünschte und ihre Wichtigkeit als Leucht-                zeigten exemplarisch anhand eines Fokus-SDGs,
     Konsum. Im anschließenden Open Space Format                     keitsstrategien herausgestellt. Bei dem Thema                   turmkommunen innerhalb Nordrhein-Westfalens                     wie sie dessen Umsetzung in ihrer jeweiligen Nach-

                                                                                                                                                                                                                                                          4
     tauschten sich die Teilnehmenden intensiv zu den                Verstetigung konnten sich die Teilnehmenden                     und des gesamten Bundesgebiets hervorhob. Ein                   haltigkeitsstrategie verankert haben. Nach wei-

                                                                                                                                                                                                                                                          3
     vorgestellten Projekten aus. Nachmittags be-                    in Kleingruppen zu Themen, wie beispielsweise                   Keynote Vortrag der UN SDG Action Campaign gab                  teren Impulsvorträgen von Fridays for Future und

                                                                                                                                                                                                                                                          2
     schäftigten sie sich mit dem Thema Nachhaltig-                  “Monitoring und Berichterstattung” oder “Fort-                  einen lebendigen Einblick in deren globale Netz-                von Mitgliedern des GNK NRW Projektbeirats dis-

                                                                                                                                                                                                                                                          1
     keitskommunikation. Am zweiten Tag stand eine                   schreibung der Nachhaltigkeitsstrategie” infor-                 werkarbeit und die vielfältigen Aktivitäten der Welt-           kutierten alle Teilnehmenden der Videokonferenz
     Reflexion der Projektdurchführung im Kontext                    mieren und austauschen. Anschließend wurden                     gemeinschaft zu einer aktiven Umsetzung der Sus-                in einer gemeinsamen Abschlussrunde die Fra-
     der Corona-Pandemie im Vordergrund. Zusätz-                     die Projektkoordinator*innen der zweiten Pro-                   tainable Development Goals. Im Anschluss stell-                 gen der Zuschauenden, die sich über ein digitales
     lich wurden die nächsten Projektschritte vorbe-                 jektlaufzeit zu den finalen Projektmeilensteinen                ten die SKEW und die LAG 21 NRW die zentralen                   Beteiligungstool in die Veranstaltung einbringen
     reitet und ein erstes Briefing zur Erstellung der               geschult.                                                       Ergebnisse und Erkenntnisse aus den vergangen                   konnten.
     Nachhaltigkeitsstrategien durchgeführt.

                                                                                                                                     Digitale Urkundenverleihung an die Kommunen der zweiten Projektlaufzeit während der
     Diskussion unter den Teilnehmenden der 4. Netzwerktagung am 20.08.2020 / © LAG 21 NRW                                           GNK NRW Abschlussveranstaltung am 11.03.2021 / © LAG 21 NRW
28    Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Das Projekt Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen   Gesamtdokumentation der zweiten Projektlaufzeit (2019 – 2021)   Der Projektbeirat                    29

1.3                 Der Projektbeirat                                                                                                 Name

                                                                                                                                      Andrea Arcais
                                                                                                                                                                               Institution

                                                                                                                                                                               DGB NRW

                                                                                                                                      Hanno Beckert                            NRW.BANK

                                                                                                                                      Manfred Belle                            Eine Welt Netz NRW e. V.

                                                                                                                                      Dr. Andrea Dittrich-Wesbuer              Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

                                                                                                                                      Sabine Drees                             Deutscher Städtetag
      Das Projekt GNK NRW wurde durch einen vierzehn-                 im November 2020 reflektierte die Projektdurch-
      köpfigen Projektbeirat begleitet (siehe Seite 27).              führung im Kontext der Corona-Pandemie, die                     Dr. Andrea Garrelmann                    Landkreistag Nordrhein-Westfalen
      Die beteiligten Expert*innen aus Verwaltung,                    Auswirkungen der Kommunalwahl auf den Stra-
      Forschung und Zivilgesellschaft hatten die Auf-                 tegieentwicklungsprozess in den Modellkommu-                    Rudolf Graaff                            Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen
      gabe, die Projektumsetzung zu unterstützen,                     nen sowie die inhaltliche Ausgestaltung der Netz-
                                                                                                                                      Andreas Hennig                           Engagement Global - Außenstelle Düsseldorf
      Zwischenergebnisse und Herausforderungen                        werkveranstaltungen. In der abschließenden
      des Projekts zu diskutieren sowie fachliche und                 Sitzung des Projektbeirats am 03. Februar 2021                  Isabel Meyer                             Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
      praxisorientierte Anregungen einzubringen. Die                  wurden die Ergebnisse des Projekts vor dem                                                               Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
      Prozess- und Projektergebnisse konnten auf Basis                fachlichen Hintergrund der Beiratsmitglieder
      unterschiedlicher Professionen somit zum einen                  reflektiert und die zukünftigen Perspektiven des                Sabine Raddatz                           Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
      auf wissenschaftlicher und zum anderen auf ge-                  Projektansatzes eruiert. Das Projekt GNK NRW
      sellschaftspolitischer Ebene diskutiert werden.                 hat deutlich von der Expertise des Projektbeirats               Dr. Klaus Reuter                         Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e. V.
      Über die Anregungen des Projektbeirats konnten                  profitiert und konnte durch das Engagement der
                                                                                                                                      Ulrike Schell                            Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen

                                                                                                                                                                                                                                           5
      wichtige Impulse zu inhaltlichen sowie landes-                  Mitglieder in Bezug auf die konzeptionelle Aus-
      und bundesweiten Fragestellungen in den Prozess                 richtung geschärft sowie um wichtige inhaltliche

                                                                                                                                                                                                                                           4
                                                                                                                                      Ilona Steffen                            NABU Nordrhein-Westfalen
      eingebracht und in das Projekt integriert werden.               Aspekte ergänzt werden.

                                                                                                                                                                                                                                           3
                                                                                                                                      Annette Turmann                          Servicestelle Kommunen in der Einen Welt

                                                                                                                                                                                                                                           2
      Darüber hinaus fungierten die Expert*innen des

                                                                                                                                                                                                                                           1
      Projektbeirats als Multiplikatoren bei der Umset-
      zung und Kommunikation des Projekts während
      der gesamten Laufzeit. Die rege Beteiligung an
      den vier Beiratssitzungen garantierte einen stets
      kritisch-konstruktiven Austausch auf höchstem
      Niveau.

      Die Auftaktsitzung des Beirats fand am 29. Mai 2019
      statt. Das Projektdesign und die Bewerberkom-
      munen wurden in diesem Rahmen ausführlich
      vorgestellt. In einer fachlichen Diskussion wählte
      der Beirat 15 Bewerber-Kommunen zur Teilnahme
      am Projekt aus. Ziel war es, einen repräsentati-
      ven Querschnitt von NRW-Kommunen aus allen
      Regierungsbezirken abzubilden, so dass so-
      wohl große als auch kleine, wachsende als auch
      schrumpfende, urbane als auch ländliche Kom-
      munen vertreten sind. Der Austausch im Zuge
      der 2. Beiratssitzung am 17. Dezember 2019
      bezog sich auf den aktuellen Projektsachstand,
      insbesondere auf die Etablierung und Zusammen-
      setzung der Aufbauorganisationen, die Vorstel-
      lung der Ergebnisse der Bestandsaufnahmen
      sowie die Entwicklung erster strategischer Ziel-                                                                                Gruppenfoto zur digitalen Sitzung des Beirats am 03.02.2021 / © LAG 21 NRW
      setzungen in den Kommunen. Die dritte Sitzung
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