Gesamtschule in Hamburg - Informationen für Eltern
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Inhalt 3 Vorwort 4 Standorte der Gesamtschulen in Hamburg 5 Die Adressen 6 Gesamtschulen in Hamburg 6 Integrierte Gesamtschulen (IGS) • Die Schulformwahl • Wie wird die Gesamtschule den unterschied- lichen Begabungen und Interessen gerecht? • Was bedeutet Binnendifferenzierung? • Was versteht man unter Leistungsdifferen- zierung bzw. Fachleistungsdifferenzierung? • Was bedeuten Wahlpflichtunterricht und Interessendifferenzierung? • Die Klasse: Rückhalt und Orientierung • Die Gesamtschule fördert soziales Handeln 12 Unterricht an der Gesamtschule • Die Jahrgänge 5 und 6 • Fachleistungsdifferenzierung • Die Einstufung in Kurse • Jahrgangsstufen 7 und 8 • Leistungsbezogene Kurseinstufung (Differenzierung) in Jahrgang 7 • Neue Herausforderung • Die Jahrgangsstufen 9 und 10 • Das Zeugnis in den Jahrgangsstufen 9 und 10 • Die Abschlüsse der integrierten Gesamtschule 18 Kooperative Gesamtschule (KGS) 19 Weitere Informationen 2
Vorwort Sehr geehrte Eltern, Ihr Kind wird bald die Grundschule und Realschule, Gymnasium) unter- verlassen. Sie entscheiden, welchen scheidet, will die vorliegende Broschü- weiteren schulischen Weg es einschla- re vor allem die Arbeit dieser Schul- gen wird. form verständlich machen. Sie können wählen zwischen der Jede Gesamtschule kann, darauf Beobachtungsstufe der Haupt- und möchte ich ausdrücklich hinweisen, in Realschule oder der Beobachtungs- Einzelheiten von dem hier geschilder- stufe des Gymnasiums. Sie können Ihr ten Regelfall abweichen. Die eigenen Kind aber auch an einer Gesamtschule pädagogischen Schwerpunkte hat jede anmelden. Die Wahlmöglichkeiten Schule in ihrem Schulprogramm fest- werden Ihnen in der Broschüre »Den gelegt. Die Gesamtschulen informieren richtigen Weg wählen« erläutert, die Sie gern über ihre jeweiligen Beson- an alle Eltern der Schülerinnen und derheiten. Schüler der vierten Klassen verteilt Die Abschlüsse der Hamburger Ge- wird. Dort finden Sie auch viele wich- samtschulen werden in allen Bundes- tige Informationen über die weiterfüh- ländern anerkannt. renden Schulen in Ihrem Wohnbezirk. Ich hoffe, dass Ihnen diese Schrift Die Gesamtschule ist eine der zusammen mit der Broschüre »Den Schulformen, für die Sie sich entschei- richtigen Weg wählen« hilft, die rich- den können. Hamburg kennt zwei ver- tige Schule für Ihr Kind zu finden. schiedene Formen der Gesamtschule: die integrierte Gesamtschule an 38 Mit freundlichem Gruß und die kooperative Gesamtschule an zwei Standorten. Obwohl Hamburg seit vielen Jahren Erfahrungen mit Gesamtschulen hat, Peter Daschner haben längst nicht alle Eltern diese Landesschulrat Schulform in ihrer eigenen Schulzeit kennenlernen können. Und weil sich besonders die integrierte Gesamtschu- le in vielen Bereichen von den Schulen des gegliederten Schulsystems (Haupt- 3
Standorte der Gesamtschulen in Hamburg Eims- Nord büttel Wandsbek Altona Mitte Harburg Bergedorf 4
9 GS Bahrenfeld 20 GS Poppenbüttel 31 GS Fährbuernfleet Die Adressen Regerstraße ⁄ · HH Schulbergredder und Walter-Rothenburg-Weg ✆ - HH HH SL: Werner Stolpe ✆ - ✆ - SL: Rainer Hoffmann SL: Marianne Manhart 10 GS Blankenese Frahmstraße a/b · HH 21 GS Walddörfer 32 GS Kirchdorf ✆ - Ahrensburger Weg · HH Neuenfelder Str. · HH SL: Gert Upadek ✆ - ✆ - SL: Elisabeth Thölke SL: Ernst Lobischer 11 Geschwister-Scholl- Gesamtschule 22 GS Bergstedt 33 GS Wilhelmsburg Integrierte Gesamtschulen Böttcherkamp · HH Bergstedter Alte Landstraße Rotenhäuser Str. · HH ✆ - HH ✆ - 1 GS Steilshoop SL: Frieder Bachteler ✆ - SL: Dörte von Wolffradt Gropiusring · HH SL: Birghild Böcker 12 GS Stellingen 34 GS Harburg ✆ - Brehmweg · HH 23 Peter-Petersen-Schule Eißendorfer Str. · HH Schulleiter (SL): Dieter Maibaum ✆ - Am Pfeilshof · HH ✆ - 2 GS Alter Teichweg SL: Holger Radtke ✆ - SL: Klaus Fink Alter Teichweg 200 · HH SL: Uwe Ohlsen 13 GS Eppendorf 35 GS Süderelbe ✆ - Breitenfelder Str. · HH 24 Erich-Kästner-Gesamtschule Neumoorstück - · HH SL: Roswitha Löding ✆ - An der Berner Au · HH ✆ - 3 GS Horn SL: Rainer Griep ✆ - SL: Jürgen Schreiter Snitgerreihe · HH SL: Ulrike Janke 14 GS Eidelstedt 36 GS Fischbek ✆ - Lohkampstraße · HH, 25 Otto-Hahn-Schule Fischbeker Moor · HH SL: Albrecht Hanf ✆ - Jenfelder Allee · HH ✆ - 4 GS Winterhude SL: Karl Harnischfeger ✆ - SL: Thomas Grüber Meerweinstraße 28 · HH, SL: Klaus Schattenberg 15 Julius-Leber-Schule 37 GS Finkenwerder ✆ - Halstenbeker Str. · HH, 26 GS Öjendorf Norderschulweg · HH SL: Martin Heusler ✆ - Ojendorfer Höhe · HH ✆ - 5 Ida Ehre Gesamtschule SL: Klaus Tobel ✆ - stellv. SL: Jörg Fiderer Bogenstraße · HH, SL: Dr. Gottfried Pareigis 16 GS Niendorf ✆ - Paul-Sorge-Straße - 27 GS Mümmelmannsberg Gesamtschule besonderer SL: Christa Carl HH Mümmelmannsberg pädagogischer Prägung 6 Rudolf-Roß-Gesamtschule ✆ - HH Neustädter Str. · HH SL: Johannes Paustenbach ✆ - 38 Albert-Schweitzer-Schule ✆ - 1) SL: Klaus Reinsch Schluchtweg · HH 17 GS Grellkamp ✆ SL: Dr. Anne Buhr Grellkamp · HH 28 GS Lohbrügge SL: Holger Tretau 7 Bruno-Tesch-Gesamtschule 1) ✆ - Binnenfeldredder · HH Billrothstraße · HH SL: Peter Krug ✆ - ✆ ⁄ SL: Gerhard Lein Kooperative Gesamtschulen 18 Fritz-Schumacher-Schule SL: Dorothea Eichhorn Timmerloh - · HH 29 GS Bergedorf 39 Heinrich-Hertz-Schule 8 Max-Brauer-Schule ✆ - Ladenbeker Weg · HH Grasweg - · HH Bei d. Paul-Gerhardt-Kirche - SL: Gerhard Meyer ✆ - ✆ - HH SL: Dr. Dirk Hagener SL: Gerd Augustin 19 GS Am Heidberg ✆ - Fritz-Schumacher-Allee 30 GS Allermöhe 40 KGS Benzenbergweg SL: Barbara Riekmann HH Margit-Zinke-Str. - Benzenbergweg · HH ✆ - HH ✆ - SL: Gerhard Kolz ✆ - SL: Gerhard Kobe 1) keine Aufnahme in Jahrgang 5 möglich SL: Walter Boiger 5
Gesamtschulen Integrierte Gesamtschule in Hamburg Lea Bei meinem hat eine Jan meint die Empfehlung fürs Lehrerin, dass er Gymnasium. Soll ich kaum das Gymnasium sie auf die Gesamt- schaffen wird... schule schicken? Die Gesamtschulen sind Schulen für Die Schulformwahl Schülerinnen und Schüler aller Bega- bungen und Interessen. Sie stehen al- Eltern wollen die besten Zukunftschan- len Schülerinnen und Schülern offen, cen für ihr Kind. Eine gute Ausbildung die aus den 4. Klassen der Grund- gehört dazu und die richtige Schule ist schulen in die 5. Klasse versetzt wor- dafür eine wichtige Voraussetzung. In den sind. der vierten Grundschulklasse ihres In Hamburg gibt es zwei unter- Kindes stehen die Eltern vor der Ent- schiedliche Formen der Gesamtschule: scheidung: Welcher Schule sollen sie ihr die integrierte Gesamtschule und die Kind anvertrauen? In welcher Schul- kooperative Gesamtschule. form wird es am besten gefördert und Die vorliegende Informationsschrift wo kann es optimale Leistungen brin- befasst sich hauptsächlich mit der inte- gen? Anders als in allen anderen Schulfor- grierten Form der Gesamtschule. Die Häufig ist der erhoffte Schulab- men wird in der integrierten Gesamt- integrierte Gesamtschule unterscheidet schluss entscheidend für die Schulform- schule am Ende der sechsten Klasse sich in vielen Bereichen von den be- wahl. Nicht selten muss diese Entschei- keine Entscheidung über die weitere kannten Schulformen des dreigliedrigen dung später korrigiert werden, weil das Schullaufbahn getroffen. Alle Schüle- Schulsystems (Haupt- und Realschule, Kind mit seinen schulischen Leistungen rinnen und Schüler bleiben in ihrer Gymnasium). Die integrierte Gesamt- nicht die Erwartungen erfüllt oder Schule und werden dort entsprechend schule ist in Hamburg Regelschule. Das unterfordert ist und nicht zeigen kann, ihren Leistungen, Fähigkeiten und bedeutet, dass alle Eltern, die ihr Kind was in ihm steckt. Eine Situation, die für Interessen unterrichtet. Die Klassen- auf eine integrierte Gesamtschule schi- alle schwierig ist – und die die Gesamt- gemeinschaft bleibt bestehen, denn cken wollen, dazu die Möglichkeit ha- schule verhindern will. sie ist als sozialer Bezugspunkt für Kin- ben. der und Jugendliche von großer Bedeu- Die kooperative Gesamtschule ist in Deshalb: tung. Hamburg an zwei Standorten vertreten, Späte Festlegung auf einen Abschluss ! Auch sehr leistungsstarke Schüle- beide in Hamburg-Nord. Die wesent- rinnen und Schüler können im Verlauf lichen Informationen über Ziele und Weil bei einem zehnjährigen Kind der Schulzeit in persönliche Krisen Aufbau dieser Schulform werden auf niemand mit Sicherheit sagen kann, geraten, die oft Auswirkungen auf die der Seite 18 dieser Broschüre erläutert. welchen Schulabschluss es einmal er- schulischen Leistungen haben. Die Abschlüsse der Gesamtschulen reichen wird, hält die integrierte Ge- Die integrierten Gesamtschulen kön- werden in allen Bundesländern aner- samtschule diese Entscheidung mög- nen mit solchen Krisen umgehen, ohne kannt. lichst lange offen. die Jugendlichen in eine andere Schul- form abzuschulen. 6
Den Schülerinnen und Schülern der Wie wird die integrierte • Förderangebote in Kleingruppen integrierten Gesamtschule stehen alle Gesamtschule den unterschied- (individuelle Förderung) Bildungswege und Berufsmöglichkeiten lichen Begabungen offen. Durch den weitgehend gemeinsa- und Interessen gerecht? So wird erreicht, dass einerseits keine men Bildungsgang aller Schülerinnen Schülerin bzw. kein Schüler wegen und Schüler bis zum Ende der Sekun- Zur integrierten Gesamtschule gehört mangelnder Leistungen seine Schule darstufe I (Jahrgangsstufen 5 bis 10) die Vielfalt ihrer Schülerinnen und und seine Klasse verlassen muss. Ande- wird niemand aufgrund seiner Leistun- Schüler. So unterschiedlich die Kinder rerseits werden besonders befähigte gen aus der schulischen Gemeinschaft sind, so unterschiedlich muss auch das Schülerinnen und Schüler zu hohen ausgegrenzt. Kurse auf unterschiedli- Unterrichtsangebot sein. Leistungen herausgefordert. chem Leistungsniveau und die Mög- Die integrierte Gesamtschule bietet lichkeit der Wahl unterschiedlicher Fä- den leistungsstarken Schülerinnen und Was bedeutet cher ermöglichen allen Schülerinnen Schülern ebenso ein passendes Unter- Binnendifferenzierung? und Schülern eine Schulausbildung, die richtsangebot wie den Kindern und Ju- ihren Leistungen, Fähigkeiten und gendlichen, denen das Begreifen und Schülerinnen und Schüler, die den Interessen entspricht. Lernen mehr Schwierigkeiten bereitet. Lernstoff bereits verstanden haben und Änderungen der Abschlussprognose Die unterschiedlichen Lerninteressen selbstständig anwenden können, erhal- sind bis in den neunten und sogar zehn- und Leistungsvoraussetzungen der ten weiterführende Aufgaben, während ten Jahrgang an der integrierten Ge- Schülerinnen und Schüler werden in al- diejenigen, die noch nicht so weit sind, samtschule noch möglich. len Jahrgängen berücksichtigt. Aufgaben bekommen, mit deren Hilfe Von dieser Offenheit profitieren Dies geschieht durch sie den Lernstoff verstehen und einüben »Spätstarter« ebenso wie solche Kinder, können. Wichtige Arbeitsformen der die bereits mit einer »sicheren« Emp- • unterschiedliche Anforderungen für Binnendifferenzierung sind Partner- einzelne Schülerinnen und Schüler fehlung von der Grundschule kommen. und Gruppenarbeit. Dabei arbeiten in einer Lerngruppe zwei, drei oder mehr Schülerinnen und (Binnendifferenzierung) Schüler an unterschiedlich komplexen • Lerngruppen, in denen unterschied- Aufgaben zum gleichen Thema. Die lich hohe Leistungsanforderungen Schule unterscheidet bei der Vermitt- Die integrierte Gesamtschule gestellt werden lung der Unterrichtsinhalte in grundle- lässt ihren Schülerinnen und (Leistungsdifferenzierung) gende Anforderungen, die von allen Schülern Zeit und gibt ihnen die Möglichkeit herauszufinden, • Wahlpflichtunterricht, in dem die Schülerinnen und Schülern erreicht wo ihre besonderen Fähigkeiten Schülerinnen und Schüler fachliche werden sollen und in erweiterte Anfor- und Stärken liegen. Schwerpunkte für sich setzen derungen, die von den Schülerinnen (Interessendifferenzierung) und Schülern auf dem jeweiligen Gebiet 7
I N T E G R I E RT E G E S A M T S C H U L E kommt in der Jahrgangsstufe 6 oder 7 enge Zusammenarbeit der Lehrerinnen mit Schülerinnen und Schülern mit und Lehrer, die Fachleistungskurse mit ebenso guten Leistungen aus einer Pa- unterschiedlichen Anforderungen un- rallelklasse in eine neu gebildete Lern- terrichten, stellt sicher, dass Schülerin- mehr Kenntnisse, Fähigkeiten und Fer- gruppe, in der erweiterte Anforderun- nen und Schüler bei einem andauern- tigkeiten verlangen. gen an die Kinder gestellt werden. Alle den Leistungsabfall oder einer spürba- anderen lernen weiterhin zusammen in ren Leistungsverbesserung den Fach- Was versteht man unter ihrer nun kleineren Klasse. Die ur- leistungskurs wechseln können. Leistungsdifferenzierung bzw. sprüngliche Klassengemeinschaft bleibt Fachleistungsdifferenzierung? so für die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich bestehen, allerdings ver- Wenn die Unterschiede bei den Lern- lassen einige stundenweise ihre Klasse, fortschritten in einer Klasse größer um in ihrer neugebildeten Lerngruppe – werden, richtet die Schule mehrere demFachleistungskurs – unterrichtet zu Schülerinnen und Schüler, die sich in einem Fachleistungskurs mit Lerngruppen mit entsprechenden An- werden. grundlegenden Anforderungen forderungen ein. Der für diese Lernorganisation ge- verbessern, können in einen Kurs So haben die Schülerinnen und wählte Begriff »Fachleistungsdifferen- mit erweiterten Anforderungen Schüler, die größere Schwierigkeiten zierung« verdeutlicht, dass die Zugehö- überwechseln. mit dem jeweiligen Lernstoff haben, in rigkeit zu einer Lerngruppe immer nur Bei nicht ausreichenden ihrer Gruppe mehr Zeit, um die Unter- von den jeweiligen Leistungen in die- Leistungen in einem Kurs mit richtsinhalte zu verstehen und um das sem einen Fach bestimmt wird. Schüle- erweiterten Anforderungen wech- Verstandene einzuüben. Die weiter rinnen und Schüler mit guten bis sehr selt die Schülerin oder der Schüler Fortgeschrittenen nutzen diese Zeit bei- guten Leistungen – z. B. in Mathematik in einen einfacheren Kurs über. Da spielsweise, um zusätzliche Vokabeln zu – können auch dann den Fachleistungs- diese Einteilung von Fach zu Fach lernen oder komplizierte Gleichungen kurs mit erweiterten Anforderungen be- geschieht, sind sehr individuelle Leistungsprofile möglich. zu lösen. suchen, wenn sie in den anderen Fä- Durch diese Unterrichts- Langjährige Unterrichtserfahrungen chern nur durchschnittliche Leistungen organisation kann die integrierte haben ergeben, dass es sinnvoll ist, zu- zeigen. Gesamtschule darauf verzichten, erst in den Fächern Englisch und Ma- Umgekehrt soll niemand, nur weil sie dass Schülerinnen und Schüler thematik Kurse mit unterschiedlichem oder er Schwierigkeiten in Mathematik mit nicht ausreichenden Leistun- Leistungsniveau einzurichten. Wer im hat, die Möglichkeit verlieren, in Eng- gen ein Schuljahr wiederholen Englisch- oder Mathematikunterricht lisch den anspruchsvolleren Kurs zu be- müssen – also: »Sitzenbleiben« der 5. oder 6. Jahrgangsstufe schnell gu- suchen, sofern die notwendigen Leis- gibt es nicht. te bis sehr gute Lernergebnisse erreicht, tungsvoraussetzungen vorliegen. Die 8
Vor Beginn der Differenzierung Was bedeuten Klasse 6a Klasse 6b Wahlpflichtunterricht und Interessendifferenzierung? Je älter die Schülerinnen und Schüler werden, umso deutlicher zeigen sich ih- re unterschiedlichen Interessen. In der integrierten Gesamtschule können die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Eltern bestimmen, in welchen Unterrichtsbereichen sie Schwerpunkte setzen wollen (Interes- Nach Beginn der Differenzierung sendifferenzierung). Viele Fächer stehen zur Wahl, z. B. weitere Fremdsprachen, Natur und Technik, Naturwissenschaften, Erdkun- de/Geschichte, Arbeitslehre, Literatur, Kunst, Musik, Darstellendes Spiel, Sport. Jede Schülerin und jeder Schüler hat aber auch die Pflicht, zwei dieser Fächer zu wählen. Der Wahlpflichtbe- reich umfasst in den Jahrgangsstufen 7 Mischgruppe aus 7a und 7b bis 10 wöchentlich sechs Unterrichts- stunden. Jeder kann im Wahlpflichtbe- Klasse 7a Klasse 7b reich seinen Fachinteressen nachgehen; denn es gibt keine Fächer, die nur für Schülerinnen und Schüler vorgesehen sind, die die Schule voraussichtlich mit dem Hauptschulabschluss verlassen werden oder solche, die nur jemand wählen kann, der später das Abitur ma- chen will. Wer eine zweite Fremdsprache ler- nen will, kann ab Jahrgangsstufe 7 da- 9
I N T E G R I E RT E G E S A M T S C H U L E mit beginnen. Für Schülerinnen und Unterricht ihrer Klasse bzw. ihres Kur- Die Klasse – Schüler, die das Abitur anstreben, ist es ses teilnehmen können. Diese besonde- Rückhalt und Orientierung in der Regel günstig, die zweite Fremd- re Form der pädagogischen Zuwendung sprache schon in Jahrgang 7 zu wählen. soll vermeiden, dass Kinder zu Schul- Alle Schülerinnen und Schüler brau- Sie können unter Umständen aber auch versagern werden. chen Haltepunkte und Orientierungen später noch damit anfangen. im Schulalltag. Sie brauchen verlässli- Gleichzeitig läuft der Unterricht in Unterricht in der Herkunftssprache che Ansprechpartnerinnen und -partner den Fächern weiter, die für alle Schüle- der Schülerinnen und Schüler und eine vertrauensvolle Lernatmo- rinnen und Schüler Pflicht sind. Pflicht- Einige integrierte Gesamtschulen bieten sphäre. Auf die bewusste Gestaltung des fächer können nicht abgewählt werden. zudem Unterricht in der Herkunftsspra- Klassenlebens legen die Gesamtschulen Für den angestrebten Schulabschluss che der Schülerinnen und Schüler an. viel Wert. spielt es keine Rolle, welche Fächer die Welche Sprachen an den einzelnen Schon bei der Anmeldung für die Schülerin oder der Schüler im Wahl- Schulen angeboten werden, können weiterführende Schule können Eltern pflichtbereich wählt. Das bedeutet aber Sie im SchulInformationsZentrum Wissenswertes über Stärken, Ängste, nicht, dass der Wahlpflichtunterricht (SIZ) erfragen: ✆ 4 28 63 - 33 20. Wünsche und Fähigkeiten der Kinder keinen Einfluss auf den erreichbaren mit den Pädagogen der aufnehmenden Abschluss hat. Die Noten in den beiden Gesamtschule besprechen. Wahlpflichtfächern zählen im Ab- Unter Berücksichtigung dieser Ge- schlusszeugnis genau so viel wie die spräche und der Zielsetzung der Ge- Noten der Pflichtfächer. samtschule, dass in ihr Kinder unter- schiedlicher Begabungen, Interessen Förderangebote in Kleingruppen und Herkunft gemeinsam lernen und le- Ab Jahrgangsstufe 5 können die inte- ben, werden die neuen Klassen zu-sam- grierten Gesamtschulen für Schülerin- mengesetzt. In den ersten Schulwochen nen und Schüler, die besondere Lern- der fünften Klassen werden viele Stun- schwierigkeiten haben, Förderunter- den genutzt, um das Zusammenwach- richt anbieten. Das geschieht meistens sen der Kinder in ihrer Klasse zu för- in den Fächern Deutsch, Englisch und dern. Auch die Klassenreisen in den 5. Mathematik, gelegentlich auch in ande- und 6. Klassen sollen vor allem die Klas- ren Fächern. sengemeinschaft stärken. Mit Hilfe eines stundenweise erteilten Die Klasse soll den Schülerinnen und Förderunterrichts sollen Kinder mit Schülern Schutz, Anregung und Rück- Lernschwierigkeiten so unterstützt wer- halt bieten, in ihr soll sich jedes Kind den, dass sie weiterhin am normalen angenommen und unterstützt fühlen. 10
Ein gemeinsamer Wochen- oder Tages- Die Gesamtschule Blick für unterschiedliche anfang, der Ausklang am Ende eines Ta- fördert soziales Handeln Stärken und Schwächen. ges oder der Woche, gemeinsame Unter- Die Schülerinnen und Schüler lernen nehmungen, Klassenrat, Gruppenspiele Es ist ein wichtiges Ziel der integrierten in der integrierten Gesamtschule ver- u.a.m. helfen, Vorurteile abzubauen und Gesamtschule, Kinder und Jugendliche schiedene Formen der Wissensvermitt- Verständnis füreinander zu entwickeln. darin zu bestärken, Verantwortung für lung kennen und entwickeln dem je- In den »Tutorenstunden« bespre- sich selbst und andere zu übernehmen weiligen Ziel und der eigenen Persön- chen die Schülerinnen und Schüler ihre und entsprechend zu handeln. Die in- lichkeit angemessene Lernstrategien. eventuell vorhandenen Probleme in- tegrierte Gesamtschule hat die Erzie- Dazu tragen unterschiedliche Unter- nerhalb der Klasse oder mit Lehrkräf- hung der Schülerinnen und Schüler zu richtsformen wie Gruppenarbeit, Part- ten. Sie lernen dabei, wie Konflikte Toleranz, Durchsetzungsfähigkeit und nerarbeit und Projektarbeit bei. Auch sachlich und vernünftig gelöst werden Rücksichtnahme, zu Friedfertigkeit und das Miteinander von praktischem Tun können. Konfliktbewältigung zu ihrem Pro- und wissenschaftsorientiertem Lernen Je älter die Schülerinnen und Schüler gramm erhoben. lassen viele Lernwege gleichzeitig zu. werden, um so seltener findet der Un- Die integrierte Gesamtschule bietet Die Auseinandersetzung mit der Be- terricht an der integrierten Gesamt- dafür gute Voraussetzungen. Bis zu rufswelt im Betriebspraktikum und die schule im Klassenverband mit allen zu- ihrem Schulabschluss bleiben die Verbindung von Theorie und Praxis im sammen statt. Jede Schülerin bzw. jeder Schülerinnen und Schüler in einer Unterrichtfach »Arbeitslehre/Berufs- Schüler besucht nun die gewählten Kur- Schulgemeinschaft. Die Kontakte der se im Fachunterricht (Wahlpflichtunter- Schülerinnen und Schüler innerhalb richt) und die Leistungskurse im Pflicht- ihrer verschiedenen Lerngruppen för- bereich. Einige Fächer werden weiter- dern die Aufgeschlossenheit für Fragen, Schülerinnen und Schüler unter- hin im Klassenverband unterrichtet. Einstellungen und Handlungsweisen schiedlicher Herkunft und mit Einige integrierte Gesamtschulen bil- der anderen. Sie schärfen auch den unterschiedlichen Fähigkeiten, Anschauungen und Interessen den nach der Jahrgangs- lernen gemeinsam. stufe 7 neue Klassenver- Die integrierte Gesamtschule hat Die tägliche Begegnung bände mit Schülerinnen mit den Tutorenstunden (Klassen- stärkt das gegenseitige Verständ- und Schüler, die gleiche lehrerstunden) ein besonderes nis, die Hilfsbereitschaft für Wahlpflichtkurse gewählt Übungsfeld für soziales Lernen Schwächere und die Achtung vor haben. Dies hat den Vor- geschaffen. Andersdenkenden. teil, dass Jugendliche mit Hier wird die Bereitschaft Unterschiedlichkeit wird ähnlichen schulischen In- als Normalität erlebt und nicht als gefördert, Verantwortung zu über- teressen gemeinsam unter- Bedrohung empfunden. nehmen. richtet werden. 11
I N T E G R I E RT E G E S A M T S C H U L E Unterricht an der Gesamtschule orientierung« erweitern den Erfah- Die Jahrgänge 5 und 6 Alle Schülerinnen und Schüler der rungsraum der Schule. fünften Klassen rücken nach einem Jahr Die integrierte Gesamtschule knüpft an ohne Versetzungsformalitäten in die Unterstützung durch den die Erfahrungen der Kinder aus der Jahrgangsstufe sechs auf. Beratungsdienst Grundschule an: Es gibt eine Klassen- Auf dem Stundenplan der Schülerin- Nicht alle Probleme und Schwierigkei- lehrerin bzw. einen Klassenlehrer, die nen und Schüler in den Jahrgangs- ten, die Schülerinnen und Schüler im »Tutorin« bzw. »Tutor« genannt wer- stufen 5 und 6 stehen jeweils 30 Unter- Zusammenhang mit der Schule haben, den. Nicht selten übernehmen zwei Pä- richtsstunden pro Woche. Einige Fächer lassen sich in den Tutorenstunden und dagogen gemeinsam diese Aufgabe – sind neu und fordern die Kinder heraus. im übrigen Unterricht lösen. Die Lehre- das Tutorenteam. Um dafür genug Zeit In einigen Fächern werden die Kinder rinnen und Lehrer der integrierten Ge- zu haben, ist im Stundenplan der 5. und samtschule bieten zwar Hilfe und 6. Klassen eine Unterrichtsstunde pro Unterstützung an, sie können und wol- Woche keinem speziellen Unterrichts- Fächer und Unterrichtsstunden len jedoch den Eltern ihre Erziehungs- fach zugeordnet, sondern steht als Tu- in den Jahrgangsstufen 5 und 6: aufgabe nicht abnehmen. Eine gute Zu- torenstunde (»Klassenlehrerstunde«) sammenarbeit zwischen den Eltern und zur Verfügung. Fach Std. pro Woche: den Lehrerinnen und Lehrern ist daher Die Orientierungsfrequenz (das ist in den Jahrgangsstufen: 5 6 wichtig. die Zahl der Schülerinnen und Schüler Deutsch 5 4 Bei Problemen ist es sinnvoll, dass in einer Klasse) liegt in den 5. und 6. sich die Eltern zunächst an die Tutoren Klassen in der Regel bei 26 Kindern. Mathematik 4 4 (Klassenlehrerin bzw. Klassenlehrer) Diese Richtgröße kann an der einzelnen Englisch 4 4 ihres Kindes wenden. Bei größeren Pro- Schule unter- bzw. überschritten wer- Biologie / Physik 2 3 blemen kann auch der Beratungsdienst den. Arbeitslehre/ der Gesamtschule um Mithilfe gebeten An einigen integrierten Gesamtschu- Berufsorientierung 2 2 werden. Zum Beratungsdienst gehören len erhalten die Schülerinnen und Politik 3 3 besonders ausgebildete Beratungslehre- Schüler der Jahrgangsstufe 5 ein Be- rinnen und Beratungslehrer sowie Sozi- richtszeugnis statt eines Notenzeugnis- Religion 2 2 alpädagoginnen bzw. Sozialpädagogen. ses. Diese Entscheidung wird nicht wie Bildende Kunst 2 2 in der Grundschule von der Mehrheit Musik 2 2 der Eltern in einer Klasse gefällt, son- Sport 3 3 dern von der Schulkonferenz. Der El- ternrat entsendet gewählte Vertreter in Tutorenstunde 1 1 die Schulkonferenz und ist dadurch an Insgesamt: 30 30 dieser Entscheidung beteiligt. 12
von ihrer Klassenlehrerin oder ihrem Anfang der 6. Klasse, andere führen sie dem Tutor, der zuständigen Fachlehr- Klassenlehrer unterrichtet, in anderen während des Schuljahres oder am Ende kraft und der betreffenden Abteilungs- Fächern wird der Unterricht von Fach- ein. Spätestens zu Beginn des 7. Schul- leitung keine Einigung erreicht wird, lehrerinnen und -lehrern erteilt. jahres wird jedoch an allen integrierten wird die Schülerin oder der Schüler für Im Unterricht in »Arbeitslehre/Be- Gesamtschulen der Unterricht in »Ma- die Dauer von sechs Unterrichtswochen rufsorientierung« und in »Physik« wer- thematik« und »Englisch« in Lerngrup- probeweise in dem gewünschten Leis- den meist Lerngruppen gebildet, damit pen unterrichtet, die unterschiedlich tungskurs aufgenommen. Danach ent- die Schülerinnen und Schüler in den hohe Anforderungen an die Schülerin- scheidet die Zeugniskonferenz endgül- Werkstätten und Fachräumen besser ar- nen und Schüler stellen. Diese Lern- tig über die Kurseinstufung. beiten können. gruppen werden als »Leistungs-kurse« Im zweiten Halbjahr der sechsten bezeichnet. Klasse wählen die Schülerinnen und Fachleistungsdifferenzierung Schüler der integrierten Gesamtschule In der Jahrgangsstufe 6 wird zwar der Die Einstufung in Kurse gemeinsam mit ihren Eltern aus einem überwiegende Teil des Unterrichts Die Einstufung in die Leistungskurse breiten Angebot zwei Unterrichtsfächer, weiterhin im Klassenverband erteilt, wird gründlich vorbereitet. Im Laufe des die sie im kommenden Schuljahr zu- aber in »Englisch« und »Mathematik« Jahres schreiben die Schülerinnen und sätzlich in ihren Stundenplan aufneh- können ab jetzt Lerngruppen gebildet Schüler in den Fächern »Englisch« und men werden. Weil jede Schülerin bzw. werden, die unterschiedlich hohe An- »Mathematik« Klassenarbeiten, die es jeder Schüler zwei Fächer wählen muss, forderungen an die Schülerinnen und ermöglichen, ihre Leistungen miteinan- nennt die Gesamtschule diese Fächer Schüler stellen. Die integrierte Ge- der zu vergleichen. Auf der Grundlage »Wahlpflichtfächer«. samtschule nennt diese Form der dieser Vergleichsarbeiten und den übri- Unterrichtsorganisation »Fachleistungs- gen Jahresleistungen beraten und ent- differenzierung«. Obwohl im Fach scheiden die Lehrerinnen und Lehrer in »Deutsch« die Differenzierung in der der Zeugniskonferenz, an welchem Regel erst später vorgesehen ist, ist es Kurs die Schülerin bzw. der Schüler im möglich, damit bereits in Jahrgang 6 zu nächsten Schulhalbjahr teilnehmen beginnen. Wann diese leistungsbezoge- wird. Diese Entscheidung teilt die Schu- ne Einstufung der Schülerinnen und le den Eltern schriftlich mit, und zwar Schüler in unterschiedliche Lerngrup- spätestens eine Unterrichtswoche bevor pen erfolgt, unterscheidet sich von die Schülerin oder der Schüler in den Schule zu Schule und ist in einem För- Kurs aufgenommen wird. derkonzept im Schulprogramm der je- Wenn Eltern mit der Kurseinteilung weiligen Schule festgelegt. Einige begin- ihres Kindes nicht einverstanden sind nen mit der Differenzierung schon am und im Gespräch mit der Tutorin bzw. 13
UNTERRICHT AN DER GESAMTSCHULE Die Jahrgangsstufen 7 und 8 Eltern entschieden, welche zwei zusätz- als die übrigen Schülerinnen und Schü- lichen Fächer ab jetzt auf dem eigenen ler. Neu: Stundenplan stehen sollen. Diese bei- Wer sich in der siebten Klasse gegen Unterricht im Wahlpflichtbereich den aus einem größeren Angebot unter- die Wahl einer zweiten Fremdsprache Jede einzelne Schülerin und jeder ein- schiedlicher Unterrichtsfächer ausge- entschieden hat, kann dies in der Ober- zelne Schüler hat sich am Ende der wählten »Wahlpflichtfächer« ergänzen stufe nachholen. sechsten Klasse in Absprache mit den das für alle Schülerinnen und Schüler Einige integrierte Gesamtschulen verbindliche Unterrichtsangebot in den bieten ab Jahrgangsstufe 9 noch eine Fächer und Unterrichtsstunden Jahrgangsstufen 7 und 8. dritte Fremdsprache an. in den Jahrgangsstufen 7 und 8: Welche Wahlpflichtfächer die einzel- Die Unterrichtsinhalte in den Fä- ne Schule anbietet, unterscheidet sich chern des Wahlpflichtbereichs sind so Pflichtfächer Std. pro Woche: von Schule zu Schule. Sie können es an aufeinander abgestimmt, dass die Schü- in den Jahrgangsstufen: 7 8 der jeweiligen Schule direkt erfragen. In lerinnen und Schüler lernen, in Zu- Deutsch 4 4 jedem Falle gehören die zweite Fremd- sammenhängen zu denken. Sie können sprache – z.B. Französisch, Latein oder sich »fächerübergreifend« mit inhalt- Mathematik 5 4 Spanisch – und eines der beiden Fächer lichen Fragen auseinandersetzen und Englisch 4 4 »Arbeitslehre / Berufsorientierung« an Problemlösungen arbeiten. Chemie – 2 oder »Natur und Technik« dazu. Außer- Im Zeugnis werden die Noten, die Biologie 2 – dem werden meistens »Naturwissen- die Schülerinnen und Schüler in den schaften«, »Erdkunde / Geschichte«, Fächern des Wahlpflichtbereichs errei- Physik – 2 »Musik«, »Bildende Kunst« und chen, ebenso gewertet wie die der übri- Politik 3 3 »Sport« angeboten. gen Fächer. Sie »zählen« gleich viel. Bildende Kunst/ Die Schülerinnen und Schüler ent- Musik oder 2 2 Sonderstellung im Wahlpflicht- scheiden, welche der im Wahlpflicht- Darstellendes Spiel bereich: Die zweite Fremdsprache bereich angebotenen Fächer sie mitein- Sport 3 2 Kenntnisse in einer zweiten Fremdspra- ander kombinieren wollen. Tutorenstunde 1 1 che sind für das Abitur unerlässlich. Deshalb sollten Schülerinnen und Wahlpflichtfächer: Jede Fächerkombination lässt 1. Fach 31) 31) Schüler, die das Abitur anstreben, mög- jeden Schulabschluss zu: 2. Fach 3 3 lichst jetzt – in Jahrgang 7 – mit dem Hauptschulabschluss, Insgesamt: 30 30 Unterricht in der zweiten Fremdspra- Realschulabschluss oder che beginnen. Wer im siebten Schuljahr die Versetzung in die 1) Eine zusätzliche Unterrichtsstunde durch die Wahl einer zweiten Fremdsprache eine zweite Fremdsprache lernt, hat wö- gymnasiale Oberstufe chentlich eine Stunde mehr Unterricht 14
Hallo, ich heiße Vincent. Im Wahlpflichtfach Ar- Ich bin die Hannah-Lea. Hy, ich bin Sarah. Hallo, mein Name beitslehre haben wir zuletzt ein Verkaufs- Musik ist meine Welt... Natürlich Der Kick für das Fach ist Farid! Ich bin der Techniker projekt durchgeführt. Stark, was bei einer Be- habe ich Musik als Wahlpflichtfach Politik kam bei mir in unserer der Klasse! Im Wahlpflichtfach Natur triebsgründung alles beachtet werden muss. genommen. Projektwoche zum Thema Naher und Technik kann ich Theorie mit Als 2.Fach habe ich Sport gewählt. Ich weiß Als zweites Fach habe ich Französisch Osten. Als zweites Fach habe ich praktischer Arbeit verbinden. noch nicht, was später läuft, auf jeden gewählt. Mein Traum: Spanisch gewählt, das kann ich Klar, dass meine zweite Wahl auf Natur- Fall will ich erst mal eine Ein Musikstudium in Paris! später gut gebrauchen. wissenschaften fiel. Meine Zukunft? Lehre machen. Großhandelskauffrau, das Technik, ist doch klar! wäre was für mich! Leistungsbezogene Kurseinstufung inhalt jeweils auf dem Anspruchsniveau Neue Herausforderung (Differenzierung) in Jahrgang 7 erteilt bekommen, der den aktuell er- In den Kursen des Wahlpflichtbereichs, Die Fächer »Englisch« und »Mathema- brachten Leistungen entspricht, kann je- die rund ein Fünftel der wöchentlichen tik« werden spätestens ab Jahrgang 7 an de Schülerin und jeder Schüler durch Unterrichtszeit beanspruchen, treffen allen integrierten Gesamtschulen in die Wahl von Fächern im siebten Schul- zum erstenmal Schülerinnen und Schü- Kursen unterrichtet, die an die Schüle- jahr eigene fachliche Schwerpunkte bil- ler aus allen Parallelklassen eines Jahr- rinnen und Schüler unterschiedlich ho- den. Einige integrierte Gesamtschulen gangs im Unterricht zusammen. Diese he Leistungsanforderungen stellen. verbinden diese fachliche Scherpunkt- neugebildeten Lerngruppen finden Auch der Unterricht im Fach »Deutsch« bildung im Wahlpflichtbereich mit der meistens schnell zueinander, da das wird im siebten, spätestens achten Jahr- Bildung von »Profilklassen« oder gleiche Interesse an einem Fach eine gu- gang in Leistungskursen erteilt. »Fachklassen«. In den »Profilklassen« te Grundlage für gemeinsames Lernen Die Unterschiede in den Leistungen oder »Fachklassen« finden sich Schüle- bildet. Fast alle Schülerinnen und Schü- der einzelnen Fächer und im Lernfort- rinnen und Schüler, die denselben fach- ler bleiben in dem einmal gewählten schritt der Schülerinnen und Schüler lichen Schwerpunkt gewählt haben. Sie Kurs vier Jahre lang zusammen, obwohl werden allmählich deutlicher. Aber da- können durch diese Form der Unter- es am Ende der achten Klasse möglich mit ist an der integrierten Gesamtschu- richtsorganisation auch in den oberen ist, eines der Wahlpflichtfächer zu le noch nicht festgelegt, welchen Ab- Klassen einen großen Teil ihrer Unter- wechseln. schluss die Schülerin oder der Schüler richtszeit miteinander in der Klassen- Am Ende der achten Klasse entschei- erreichen kann. In den nächsten Schul- gemeinschaft verbringen. den die Schülerinnen und Schüler ge- jahren kann sich – wie die Erfahrung meinsam mit ihren Eltern, ob sie im immer wieder gezeigt hat – noch man- kommenden Schuljahr als weiteres ches ändern. Darum werden in den in- Wahlpflichtfach »Religion« bzw. tegrierten Gesamtschulen keine Klassen »Ethik« in ihren Stundenplan aufneh- gebildet, die auf einen bestimmten men wollen. Schulabschluss hinarbeiten. Während in den unterschiedlichen Leistungskursen eines Faches die Schü- lerinnen und Schüler den Unterrichts- 15
UNTERRICHT AN DER GESAMTSCHULE Die Jahrgangsstufen 9 und 10 Das Zeugnis in den Jahrgangs- Fächer und Unterrichtsstunden in den Jahrgangsstufen 9 und 10: stufen 9 und 10 der Die Jugendlichen haben ab jetzt wö- integrierten Gesamtschule chentlich 31 bzw. 32 Stunden Unter- Pflichtfächer Std. pro Woche: richt. Biologie, Physik und Chemie sind in den Jahrgangsstufen: 9 10 in Jahrgang 9 und 10 für alle Schülerin- Vermerk zur Schullaufbahn Deutsch 3 3 nen und Schüler Pflichtfächer und wer- (Prognose) den in Fachleistungskursen mit unter- Mathematik 3 3 Weil für Eltern der Leistungsstand ihrer schiedlichen Anforderungen un-terrich- Englisch 3 3 Tochter bzw. ihres Sohnes und der da- tet. Auch das Fach Politik kann ab Klas- mit voraussichtlich erreichbare Schul- Chemie 2 2 se 9 als Fachleistungskurs angeboten abschluss an der integrierten Gesamt- Biologie 1 2 werden. schule mit ihren vielen verschiedenen Ebenfalls Pflichtfach für alle Schüle- Physik 2 2 Möglichkeiten der Fächer- und Kurs- rinnen und Schüler der Klassen 9 und Arbeitslehre/ kombination und den unterschiedlich 2 2 10 der integrierten Gesamtschulen ist Berufsorientierung hohen Anforderungen an die Schülerin- das Fach »Arbeitslehre/Berufsorientie- Politik 2 3 nen und Schüler nicht immer auf An- rung«. Der Unterricht in diesem Fach hieb sichtbar ist, enthält das Zeugnis in Religion oder Ethik 2 – verbindet die gründliche Vorbereitung der neunten und zehnten Klasse aus- Bildende Kunst/ drücklich einen entsprechenden Ver- der Schülerinnen und Schüler auf die Musik oder 2 2 Berufswahl mit der Vermittlung wirt- merk. Er beinhaltet die von der Zeug- Darstellendes Spiel schaftlicher und technischer Kenntnis- niskonferenz getroffene Prognose über Sport 2 2 se des Arbeits- und Erwerbslebens. In die weitere Schullaufbahn der Schülerin einem für alle verbindlichen Betriebs- Tutorenstunde 1 1 bzw. des Schülers. Spätestens jetzt er- praktikum – oft sogar in zwei – sam- Wahlpflichtfächer: fahren die Eltern, welchen Schulab- meln die Jugendlichen im neunten 1. Fach 31) 31) schluss ihre Tochter bzw. ihr Sohn an Schuljahr mindestens zwei Wochen 2. Fach 3 3 der integrierten Gesamtschule voraus- lang praktische Erfahrungen im Betrieb. Insgesamt: 31 31 sichtlich erreichen wird, wenn sich Durch das Betriebspraktikum lernen die 1) Eine zusätzliche Unterrichtsstunde deren Leistungen nicht verbessern oder Schülerinnen und Schüler unter ande- durch die Wahl einer zweiten Fremdsprache verschlechtern. Außerdem informiert rem ihre persönliche Ausbildungssitua- jede integrierte Gesamtschule die El- tion besser einzuschätzen. Inzwischen ren Selbsteinschätzung für einen be- tern der Schülerinnen und Schüler der wissen sie auch über die Bedeutung der stimmten Bildungsgang bzw. eine pas- Jahrgänge 9 und 10 auf einer Veranstal- Schulabschlüsse Bescheid, so dass sie sende Berufsausbildung entscheiden tung über die Besonderheiten der Ab- sich mit einer zunehmend realistische- können. schlüsse. 16
Das Zeugnis: die Schülerin bzw. den Schüler gestellt Die Abschlüsse der A- und B-Noten wurden. Die jeweilige Notenziffer gibt integrierten Gesamtschule In den Zeugnissen der Jahrgänge 9 und Aufschluss, wie gut sie oder er die je- 10 ist wie bereits in den Vorjahreszeug- weils gestellten Anforderungen erfüllen Die leistungsstarken Schülerinnen und nissen vermerkt, welches Fach als Leis- konnte. »B« ist also höher zu bewerten Schüler werden an den Gesamtschulen tungskurs erteilt wurde und auf wel- als »A«. »A1« entspricht dabei »B4«. auf den Erwerb des Abiturs vorbereitet. chem Anforderungsniveau die Schüle- Als »Faustformel« lässt sich die Bedeu- Gleichzeitig vermitteln die Gesamt- rin bzw. der Schüler unterrichtet wor- tung der A- und B-Noten für die Ab- schulen ihren Schülerinnen und Schü- den ist. schlüsse so beschreiben: lern entsprechend ihrer Leistungen und Doch nun sind darüber hinaus alle ihrer Interessen die Voraussetzungen, Zensuren (außer im Fach Sport) zu- • Überwiegend A-Noten bedeuten um nach dem jeweiligen Schulabschluss sätzlich gekennzeichnet durch das Sym- Hauptschulabschluss eine berufliche Ausbildung in einem Be- bol »A« oder »B«. »A« bedeutet, dass in diesem Fach an • Überwiegend Noten im Bereich trieb oder in einer beruflichen Schule A2 bis B4 bedeuten anschließen zu können. die Schülerin bzw. den Schüler nur Realschulabschluss An den Gesamtschulen besuchen grundlegende Anforderungen gestellt auch die Schülerinnen und Schüler, worden sind. • Überwiegend B-Noten bedeuten die den Hauptschulabschluss anstreben, »B« bedeutet, dass darüber hinausge- Versetzung in die die Jahrgangsstufe 10. Wer allerdings hende, komplexere Anforderungen an gymnasiale Oberstufe schon nach Abschluss der 9. Klasse die Schule verlassen will, kann das tun. Er erhält, wenn seine Leistungen ausrei- chen, den Hauptschulabschluss nach Klasse 9. Am Ende der Jahrgangsstufe 10 erhalten alle Schülerinnen und Schü- ler der integrierten Gesamtschule ein Abschlusszeugnis oder ein Abgangs- zeugnis der Sekundarstufe I. Für viele Schülerinnen und Schüler endet damit die Schulzeit an der integrierten Ge- samtschule. Das Abschlusszeugnis der Sekundar- stufe I entspricht – je nach erbrachten Leistungen – dem Hauptschulabschluss oder dem Realschulabschluss oder be- 17
UNTERRICHT AN DER GESAMTSCHULE Kooperative Gesamtschule (KGS) rechtigt zusätzlich zum Übergang in die Wer mit dem Haupt- oder Real- Ziele gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe schulabschluss noch weiter zur Schule Alle Schülerinnen und Schüler der »ko- II). gehen will, kann – abhängig von den operativen Gesamtschule« sollen den Wer den Hauptschulabschluss oder bisher erbrachten Leistungen – eine be- Schulabschluss erreichen, der ihren Fä- den Realschulabschluss erreicht hat, rufliche Schule besuchen, wie zum Bei- higkeiten und ihrem Leistungsvermö- kann eine Berufsausbildung beginnen. spiel die Handelsschule, die höhere gen entspricht. Die Entscheidung, wel- Handelsschule, eine Berufsfachschule, che Schulform für eine Schülerin oder eine Fachoberschule, ein Wirtschafts- einen Schüler besonders geeignet ist, gymnasium, ein technisches Gym- trifft die Schule erst am Ende der Beob- nasium oder ein Aufbaugymna- achtungsstufe. Bis dahin werden die sium. Schülerinnen und Schüler gemeinsam Wer am Ende des Jahrgangs 10 unterrichtet. Auch später muss keine der integrierten Gesamtschule die Schülerin oder kein Schüler bei einer Versetzung in die Oberstufe er- Veränderung der Leistungen die Schule reicht hat und den schulischen verlassen, sondern sie wechseln inner- Teil der Fachhochschulreife oder halb der Schule die Schulform. Die das Abitur anstrebt, geht über in Schulformen (Haupt- und Realschule, die Sekundarstufe II (Oberstufe) Gymnasium) werden nebeneinander, der Integrierten Gesamtschule. aber »unter einem Dach« geführt. Die Schülerin oder der Schüler kann aber auch auf die Oberstufe Aufbau einer kooperativen Gesamtschule Die Schülerinnen und Schüler werden oder eines Gymnasiums wech- in der Beobachtungsstufe (Jahrgangs- seln. stufen 5 und 6) gemeinsam unterrichtet. Die Oberstufe der Gesamt- Erst ab der 7. Klasse besuchen die schule entspricht der des Gymna- Schülerinnen und Schüler je nach indi- siums1) und gliedert sich in die viduellem Leistungsvermögen eine einjährige Vorstufe (Jahrgang 11) Hauptschulklasse, eine Realschul- und die zweijährige Studienstufe (Jahr- klasse oder eine Gymnasialklasse. Ab- gänge 12 und 13). Sie schließt ab mit der gestimmte Lehrpläne, die Zusammen- Abiturprüfung. arbeit der Lehrerinnen und Lehrer so- wie Fördermaßnahmen erleichtern den 1) Ausnahme: Die Max-Brauer-Gesamtschule führt als Schulversuch eine »Profiloberstufe«, in der Schülerinnen und Schülern den Über- abweichende Fächerkombinationen erprobt werden. gang zwischen den Schulformen. Im 18
Weitere Informationen zu einzelnen Stichworten Einzelfall können Schülerinnen und Abgangszeugnis • Realschulabschluss Schüler bei entsprechenden Leistungen Wer die Schule ohne Abschluss verlässt nach Jahrgangsstufe 10 auch am Fachunterricht einer anderen und nicht mehr vollzeitschulpflichtig ist, • Versetzung in die Vorstufe Schulform teilnehmen. erhält ein Abgangszeugnis. der gymnasialen Oberstufe nach Weitere Informationen über die ko- Jahrgangsstufe 10 operative Gesamtschule enthält die Abitur • Fachhochschulreife »Ausbildungsordnung der kooperativen Zeugnis der Allgemeinen Hochschulrei- (schulischer Teil n. Jahrgangsstufe 12) Gesamtschule« (AO-kGS), die Sie im fe. Wer die gymnasiale Oberstufe be- • Allgemeine Hochschulreife SchulInformationsZentrum der Behör- sucht hat und die Abschlussprüfung be- (Abitur) nach Jahrgangsstufe 13 de für Schule, Jugend und Berufsbildung standen hat, erhält das Abitur. Die gym- erhalten, ✆ 4 28 63-19 30. nasiale Oberstufe der Gesamtschule Abteilung unterscheidet sich nicht von der Ober- Die integrierte Gesamtschule ist in Ab- stufe des Gymnasiums. teilungen gegliedert, die ab der Sekun- darstufe I jeweils drei Jahrgangsstufen A- und B-Noten umfassen. Jede Abteilung hat eine Ab- Ab Jahrgangsstufe 9 der integrierten Ge- teilungsleiterin oder einen Abteilungs- samtschule werden die erbrachten Leis- leiter. Sie gehören zur Schulleitungs- tungen der Schülerinnen und Schüler gruppe der integrierten Gesamtschule. mit A- und B-Noten bewertet. A-Noten bescheinigen Leistungen im Bereich Anmeldung grundlegender Anforderungen. B-No- Die Eltern der Viertklässlerinnen und ten bescheinigen Leistungen im Bereich -klässler müssen ihr Kind im Anmelde- erweiterter Anforderungen. Wer in die zeitraum an der von ihnen gewünschten gymnasiale Oberstufe versetzt werden weiterführenden Schule anmelden. Den will, benötigt übrwiegend B-Noten. genauen Termin teilt die Grundschule mit. Endgültig in eine integrierte Ge- Abschlüsse / Abschlusszeugnisse samtschule aufgenommen werden kann Die Gesamtschule erteilt folgende Ab- nur, wer von der vierten Klasse der schlüsse: Grundschule in die fünfte Klasse ver- • Hauptschulabschluss setzt worden ist. nach Jahrgangsstufe 9 • Hauptschulabschluss Arbeitslehre nach Jahrgangsstufe 10 (evtl. mit Teil- Der Unterricht in diesem Fach verbin- qualifikationen auf Realschulniveau) det die gründliche Vorbereitung der 19
W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N Schülerinnen und Schüler auf die Be- fahren an den Schulen. Auch die Beur- Berichtszeugnis rufswahl mit der Vermittlung wirt- teilungsgrundsätze für die Bewertung Die Zeugnisse der Jahrgangsstufe 5 der schaftlicher und technischer Kenntnis- schulischer Leistungen sowie die Be- integrierten Gesamtschule können statt se des Arbeits- und Erwerbslebens. In stimmungen über Aufrücken, Verset- der Notenstufen 1 bis 6 einen Bericht einem für alle verbindlichen Betriebs- zung, Wiederholung und Kurseinstu- enthalten, in dem die Leistungen der praktikum – oft sogar in zwei – sam- fung sind Bestandteil der Ausbildungs- Schülerin oder des Schülers in den ein- meln die Jugendlichen im neunten ordnung. zelnen Fächern und das Arbeits- und Schuljahr mindestens zwei Wochen Für die Gesamtschulen in Hamburg Sozialverhalten beschrieben wird. lang praktische Erfahrungen in einem gelten folgende Ausbildungsordnungen: Wenn die Schülerinnen und Schüler ein Betrieb. »Ausbildungsordnung der integrierten Berichtszeugnis erhalten, werden auch Durch das Betriebspraktikum lernen Gesamtschule« (AO-iGS) und die schriftlichen Klassenarbeiten nicht die Schülerinnen und Schüler unter an- »Ausbildungsordnung der kooperativen mit Noten sondern durch einen Text derem ihre persönliche Ausbildungssi- Gesamtschule« (AO-kGS). bewertet. Die Entscheidung darüber, ob tuation besser einzuschätzen. Das erste Beide Rechtsverordnungen können die Schülerinnen und Schüler statt eines Betriebspraktikum beginnt zu einem Sie an der Schule Ihres Kindes einsehen Notenzeugnisses ein Berichtszeugnis Zeitpunkt, an dem die Schülerinnen oder im SchulInformationsZentrum der erhalten, trifft die Schulkonferenz der und Schüler über die Bedeutung der Behörde für Schule, Jugend und Berufs- Schule für alle Klassen der Jahrgangs- Schulabschlüsse für sich selbst größere bildung bestellen (✆ 4 28 63 - 19 30). stufe 5 einheitlich. Klarheit haben, so dass sie sich mit ei- ner zunehmend realistischeren Selbst- Beratungsdienst Chancengleichheit einschätzung für einen bestimmten Speziell ausgebildete Lehrerinnen und Die Gesamtschule bemüht sich, dass al- Bildungsgang bzw. eine bestimmte Be- Lehrer (Beratungslehrerinnen und -leh- le Kinder die gleichen Chance erhalten, rufsausbildung entscheiden können. rer) bilden gemeinsam mit Sozialpäda- eine gute Schulausbildung mit dem ent- Arbeitslehre ist in den Jahrgangsstu- goginnen und Sozialpädagogen den sprechenden Schulabschluss zu errei- fen 5 und 6 sowie 9 und 10 Pflichtfach »Beratungsdienst« der integrierten Ge- chen. Was und wieviel ein Kind lernen für alle Schülerinnen und Schüler. In samtschule. Sie helfen einzelnen Schü- kann, soll sich durch Förderung, nicht den Jahrgangsstufen 7 bis 10 kann es zu- lerinnen und Schülern in persönlichen durch Auslese in den sechs Jahren der sätzlich als Wahlpflichtfach gewählt Konfliktsituationen und beraten auf Sekundarstufe I herausstellen. Dabei werden. Wunsch deren Eltern. Außerdem unter- versucht die Gesamtschule durch eine stützen sie Lehrerinnen und Lehrer bei entsprechende Schul- und Unterrichts- Ausbildungsordnung Problemen in den Klassen. organisation zu erreichen, dass kein Der Senat der Freien und Hansestadt Kind schulisch benachteiligt ist, wenn es regelt durch Rechtsverordnungen Aus- von zu Hause wenig oder gar keine Hil- bildung, Prüfungen und Abschlussver- fe erwarten kann. 20
Differenzierung dem Kurs II überwiegend grundlegende Einstufung Damit ist gemeint, dass der Unterricht Anforderungen. Innerhalb der beiden Über die Einstufung einer Schülerin nicht für alle Schülerinnen und Schüler Anspruchsebenen kann eine weitere oder eines Schülers in einen Fachleis- gleich ist, sondern dem Lerntempo, dem Differenzierung erfolgen. tungskurs entscheidet die Zeugniskon- Leistungsstand und Leistungsvermögen Interessendifferenzierung ferenz. Schülerinnen und Schüler sind oder den Interessen der einzelnen Schü- Unterrichtsangebote, aus denen die in den Kurs einzustufen, in dem auf lerinnen und Schüler angepasst wird. Schülerinnen und Schüler je nach per- Grund ihrer bisherigen Leistungsent- Die integrierte Gesamtschule unter- sönlichem Interesse auswählen können. wicklung und des erreichten Leistungs- scheidet (»differenziert«) in: Der Wahlpflichtunterricht ab der Jahr- standes unter Berücksichtigung der pä- Binnendifferenzierung gangsstufe 7 ist zum Beispiel eine Inter- dagogischen Betreuung und Förderung Die Schülerinnen und Schüler inner- essendifferenzierung. in der Lerngruppe eine erfolgreiche Mit- halb einer Unterrichtsgruppe erhalten arbeit zu erwarten ist. Die Entscheidung je nach Lernfortschritt und Leistungs- Durchlässigkeit wird den Erziehungsberechtigten vor stand unterschiedlich komplexe Aufga- Der Wechsel zwischen den Kursen mit der Aufnahme der Schülerin oder des ben. Wichtige Arbeitsformen der Bin- verschiedenem Anspruchsniveau soll Schülers in den Kurs schriftlich bekannt nendifferenzierung sind Gruppen- und lange möglich sein. Innerhalb eines je- gegeben. Wenn die Erziehungsberech- Partnerarbeit. Binnendifferenzierung den Faches stimmen die Lehrerinnen tigten mit der Einstufung nicht einver- findet hauptsächlich in den Jahrgangs- und Lehrer eines Jahrgangs in der inte- standen sind und es zu keiner Einigung stufen 5 und 6 der integrierten Gesamt- grierten Gesamtschule ihren Unterricht mit der Schule kommt, wird die Schüle- schule statt. miteinander ab. Dadurch wird erreicht, rin oder der Schüler für sechs Unter- Fachleistungsdifferenzierung dass Schülerinnen und Schüler, die in richtswochen probeweise in den von Der Unterricht wird in Kursen durchge- ihrem Kurs besonders gute Leistungen den Eltern gewünschten Kurs aufge- führt, in denen jeweils unterschiedlich bringen, können in einen Leistungskurs nommen. Danach entscheidet die Zeug- hohe Leistungsanforderungen an die wechseln, der höhere Anforderungen niskonferenz endgültig über die Ein- Schülerinnen und Schüler gestellt wer- an sie stellt. stufung der Schülerin bzw. des Schülers den. Dabei werden die Schülerinnen Schülerinnen und Schüler mit und teilt diese Entscheidung den Er- und Schüler entsprechend ihrem au- Schwierigkeiten in einem Fach wech- ziehungsberechtigten schriftlich mit. genblicklichen Leistungsstand dem seln in einen Kurs, der darauf Rück- (§ 5 AO-iGS) Kurs I (höhere Anspruchsebene) oder sicht nimmt und nicht so hohe Leis- dem Kurs II (niedrigere Anspruchsebe- tungen von ihnen verlangt. Sie behalten Förderunterricht ne) zugewiesen. die Chance, in ihre ursprüngliche Lern- Schülerinnen und Schüler, die große In dem Kurs I werden über die gruppe zurückzukehren, wenn ihre Wissenslücken haben, werden in klei- grundlegenden Anforderungen hinaus Leistungen sich verbessern. Die Kurs- nen Lerngruppen gefördert. Der För- erweiterte Anforderungen gestellt, in einstufung wird halbjährlich überprüft. derunterricht kann während des Pflicht- 21
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