Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Gronau
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Inhaltsverzeichnis Seite Seite Andacht.........................................................3 Verstorbene................................................30 Frauenhilfe im Walter-Thiemann-Haus......4-6 Hohe Geburtstage.................................31-32 1700 Jahre Taufen - Trauungen...............................32-34 Jüdisches Leben in Deutschland.............7-11 Ansprechpartner/innen........................ .34-35 Mit Blick auf Erntedank – Veranstaltungsangebote ...................... 36-37 mal hingeschaut.....................................12-17 Es ändert sich etwas, Die Botschaft des Gartens was Hoffnung macht!... ........................ 37-38 Gedanken zum Erntedankfest................18-20 Neues von der Diakonie........................39-41 Glauben in Zeiten wie diesen?...............25-27 Jubelkonfirmation.......................................42 Kinderseite.............................................28-29 Geöffnete Kirche Epe.................................43 Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Gronau, Redaktionskreis: Renate Bron-Sell (Anzeigen), Hans Jastrow (Lay- out), Gerd Ludewig, Saeed Moghtaderi, Uwe Riese (verantwortlich). Der Gemeindebrief erscheint drei bis vier Mal im Jahr in einer Auflage von 7.000 Exemplaren und wird kostenlos an alle evangelischen Haushalte verteilt. Mit dem Namen des Verfassers unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Zuschriften und Leserbriefe richten Sie bitte an das Ev. Gemeindebüro in 48599 Gronau, Alfred-Dragstra-Platz 1, Tel: (0 25 62) 71 23 17, Fax 2 23 92 E-Mail: st-pfb-gronau@kk-ekvw.de Die nächste Ausgabe erscheint im Advent 2021. Redaktionsschluss: 22.10.2021 Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Titelbild: Herbstliche Impressionen „indian summer“ am Timpker Weg, Gronau Foto: Hans Jastrow 2
Liebe Gemeinde, lieben Sie auch so sehr die Natur? Wenn ich auf das Titelblatt schaue, beruhigt sich sofort mein Herz. Alles sieht so friedlich aus und ist voller Schönheit. An jedem Schöpfungstag, an dem Gott einen Teil unserer Schöpfung kreierte, schaute auch er sich seine Werke an und „Gott sah, dass es gut war“. Ja, es war sehr gut - nur mag uns das, angesichts der jüngsten Naturkatastrophen nicht mehr so leicht über die Lippen kommen. Nein, es ist nicht mehr gut! Was ist geschehen? Ob es wohl an dem Satz der Schöpfungsgeschichte liegt, der mir schon als Kind merkwürdig aufstieß und ich ihn einfach nicht verstand: Gottes Auftrag an uns: „Lasst uns Menschen machen als unser Abbild. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land“. Ja, das haben wir, geherrscht, alles Geschaffene uns untertan gemacht und langsam kommt es in uns an, dass wir bislang gehandelt haben wie Tyrannen. Geherrscht und unterjocht, mit dem ersten Augenmerk auf unsere eigenen Belange. Ob Natur, Luft, Bäume, Pflanzen und Tiere, wir gebrauchen, verwerten, optimieren sie, um unsere Bedürfnisse zu befriedi- gen. War das aber gemeint? Wenn wir ein Abbild Gottes sind, legt es sich nahe, zu schauen wie Gott herrscht. Er ist ein weiser „Herrscher“, dessen Leitung darin liegt, alles in einem wohlgeordneten Gleichgewicht zu halten. Jeder seiner Untertanen soll sich entfalten dürfen in seiner Art, hin zum Guten, dass er einen Teil zum Ganzen hinzufügen kann, er das Leben und die Welt bereichert. Gottes Untertanen soll es gut gehen, ihnen soll kein Leid angetan werden und jedes einzelne Individuum, ob Baum, ob Tier, hat in seinen Augen unschätzba- ren Wert. Wie schön wäre es, wenn wir wieder aufrichtige Abbilder Gottes würden. Uns an seiner Art zu herrschen orientierten. Das ist unser Auftrag! Von allem nehmen, was wir brau- chen, jedoch nicht mehr als nötig, alle Geschöpfe achten und als Oberhaupt, sie schützen und zum Guten führen. Die Übersetzung des Wörtchens kabasch/herrschen, bedeutet dienst- und urbar machen und soll das Verantwortungsvolle und Fürsorgliche zum Ausdruck bringen. Wie hoffnungsvoll ist es, dass es bei Gott kein „Zu spät“ gibt. Gott ist unser Herz wichtig und für eine Umkehr ist es bei ihm nie zu spät., das wissen wir. Wenn wir heute anfangen, alles, was die Schöpfung beherbergt als unsere Familie zu se- hen, hilft es uns vielleicht, die bisherige ausbeuterische Perspektive zu verändern und dann Gott wird wieder sagen können: Und siehe es war alles sehr gut! In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen gesegneten Spätsommer und Herbst. Pfarrerin Regine Ellmer 3
Frauenhilfe im Walter-Thiemann-Haus Am 21. Juli 2021 war es soweit: Das, was sich schon längst abgezeichnet hatte und was eigentlich nicht gewünscht ist, wurde umgesetzt. Die versam- melten Frauen der Frauenhilfe im Walter-Thiemann-Haus, die sich seit Sommer 2006 im damals neu errichteten Walter-Thiemann-Haus und vor- her viele Jahre lang im „Gemeindezentrum Mitte“ trafen, lösten ihre Frau- enhilfe auf. Kein leichter Schritt, aber alle wa- am Nachmittag“ teilzunehmen. ren darauf vorbereitet und haben damit gerechnet, nachdem genau Damit hat die Frauenhilfe „Mitte“ dies in den letzten Jahren immer dasselbe Schicksal ereilt wie die wieder mal angedacht worden war. Frauenhilfe am Johannes-Calvin- Denn die Frauenhilfe (Stadtmitte), Haus vor etwa 20 Jahren und die wie sie früher genannt wurde, war Frauenhilfe „Erlöserkirche“ im immer kleiner geworden. Die meis- Jahre 2006. Auch die Frauenhilfe ten sind krankheits- bzw. altersbe- am Paul-Gerhardt-Heim besteht dingt eingeschränkt, können meist seit vielen Jahren nicht mehr. Ein gar nicht mehr kommen; andere Phänomen, das sich in nahezu al- sind gestorben. Und ein paar sind len Kirchengemeinden ereignet: in ein Altenheim oder in eine kleine Erst der Wandel der Frauenhilfe zu seniorengerechte Wohnung an den einem Frauenkreis, der sich „nur Stadtrand gezogen und können aus noch“ trifft – legitim und völlig sinn- diesem Grund nicht mehr teilneh- voll für die Gemeinschaft in einem men. Somit ist „nur“ noch ein klei- wohltuenden Miteinander, und ner Kreis von maximal 9 Damen dann mit den Jahren immer kleiner verblieben, die sich im Juli ent- wird und schließlich ein Ende fin- schieden haben, am „Frauenkreis det. Ursprünglich war die Frauenhilfe eine bewegende, belebende Gruppe von Frauen, in früheren Zeiten: jüngere Frauen, die es in nahezu allen Kirchen- gemeinden gab und die als Frauenhilfe im wahrsten Sinne des Wortes hal- fen. Sie hatten eine große, tragende Bedeutung und brachten Gottes Wort von der Nächstenliebe in die helfende Tat. Durch einen Wandel im Leben der Menschen seit den 1970-er Jahren ließ das immer mehr nach; die Zeit und die Lebensumstände veränderten sich, es passte nicht mehr zusam- men. Die Gruppen der Frauenhilfen blieben, und sie blieben für die Kern- gemeinde sehr wichtige, aktive und mithelfende Frauengruppen, die sich weiterhin in das Gemeindeleben vielfältig einzubringen wussten. In all die- sen Jahren sind alle Frauenhilfsdamen älter geworden; aus den Frauen- hilfsgruppen wurden Seniorengruppen, die naturgemäß weiterhin älter und 4
zahlenmäßig kleiner wurden. Der Nachwuchs fehlte und fehlt auch hier na- hezu ganz, und so kommt, was kommen muss: Die Auflösung der Gruppen. Schade, ja mehr als „nur“ schade. Denn mit der Frauenhilfe stirbt ein wich- tiger, lebendiger Teil des klassischen Gemeindelebens, das mehr sein muss als ein Angebot von einzelnen Veranstaltungen, die unverbindlich be- sucht, z.T. nur konsumiert werden. Das Zusammenleben, ja eine innige Verbundenheit im Glauben gehört mit dazu. Immerhin nennen Christinnen und Christen sich Glaubensgemeinschaft, und zu einer solchen gehören Anteilnahme und Nähe, Begegnung und Kontakt, Miteinander. Die Regel- mäßigkeit, sich zu treffen – sonntags im Gottesdienst und anschließend im Kirchcafé, in der Woche in der einen und/oder anderen Gruppe, gemeinsam sich in die Gemeinde einzubringen und somit den Glauben an Gott mitei- nander zu leben – auch musikalisch. Und vor allem: Auch etwas für andere zu tun und somit aus der eigenen Gruppe das christliche Bekenntnis in die Gemeinde hineinzuleben. Wir sind sehr dankbar, dass es in unserer Gemeinde Frauenhilfen über Jahrzehnte gegeben hat: Die Frauenhilfe „Mitte“ wäre im nächsten Jahr 100 Jahre geworden. 1922 wurde sie als „Evangelische Frauenhilfe Gronau“ gegründet, um nach dem Ersten Weltkrieg bedürftigen Menschen zu helfen. Aus Nächstenliebe im Auftrag Jesu. Das war damals ganz konkret: Sie kochten Suppen für Bedürftige, sie nähten Kleidung z.B. für kinderreiche Familien, sie waren helfend zur Stelle, wenn es Notlagen in Familien gab. Dasselbe dann auch nach dem Zweiten Weltkrieg, während sie zur Zeit des Nazi-Regimes verboten waren. Im Laufe der Zeit gingen aus dieser einen „Evangelischen Frauenhilfe Gronau“ in der Mitte der Stadt weitere Frauen- hilfsgruppen in unserer Gemeinde hervor, nämlich zunächst die Frauenhilfe am Paul-Gerhardt-Heim, später dann die Frauenhilfe an der Erlöserkirche und die Frauenhilfe am Johannes-Calvin-Haus. Sehr gern danken wir allen, die sich in den Gruppen der Frauenhilfen en- gagiert haben und auch noch engagieren. Denn eine Frauenhilfe haben wir noch, und zwar die Frauenhilfe Epe. Sie trifft sich am 1. Mittwoch im Monat in der Ev. Kirche Epe von 14.30 bis ca. 16.30 Uhr und ist zahlenmäßig noch relativ groß. Zwei jüngere Damen wirken regelmäßig mit, und im Ganzen kommen ungefähr 15 Damen zu den Treffen, um nett zusammen zu sein, sich ein wenig zu bilden, die Gemeinschaft zu genießen, gelegentlich auch mal das Eine und Andere zu unternehmen . . . Allerdings wird auch hier überlegt, sie umzubenennen, um mit einem neuen Namen das Profil der Gruppe zeitgemäßer zu benennen. 5
Die Frauenhilfe in Epe Wer mag, darf sehr gern hinzukommen und wird auch herzlich aufgenom- men. Es ist ein kurioses Vorurteil, dass man in lang bestehenden Gruppen nicht mehr dazwischenkäme. Unsere kirchengemeindlichen Gruppen sind offen, und es ist ein gutes Zeichen, wenn langjährig Teilnehmende sich gut kennen und gut verstehen, denn man fühlt sich wohl! So soll es ja auch sein. Pfarrer Uwe Riese Herbstzeit - Erntezeit 6
1.700 Jahre Im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin, eher bekannt wegen der sogenannten konstantinischen Wende, ein Dekret, das weit weg von Rom in der Provinzstadt Colonia Agrippa, dem heutigen Köln, die bürgerlichen Rechte der dortigen Juden neu regelte. Dieses Dekret ist das älteste datierte Schriftstück, das jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands dokumentiert. Es datiert nicht den Beginn der jüdischen Geschichte hier bei uns. Konstantins Erlass setzt ja voraus, dass es in den Jahren, Jahrzehnten, viel- leicht Jahrhunderten zuvor bereits jüdische Menschen in den Siedlungen der Nordprovinzen des römischen Reiches gegeben hat. Sonst wäre die kaiserliche Reform alter Rechtsregeln nicht zu verstehen. Jüdisches Leben gab es hier also schon vor mehr als 1.700 Jahren. Interessant ist, dass Konstantins Dekret durchaus unterschiedlich interpretiert wird. In einer Verlautbarung der NRW-Landesregierung lesen wir, dass es „die bisherige Befreiung der Juden von städtischen Ämtern in der Kurie, der Stadtverwaltung Kölns, außer Kraft setzte.“ Ich habe meine Zweifel. Das Dekret besagt, dass auch Juden – anders als in der Zeit vor 321 - in städtische Ämter berufen werden konnten. Also: etwas weniger Diskriminierung, nicht Aufhebung eines Privilegs. Aber das Dekret von 321 hat natürlich nicht verhindert, dass über viele Jahrhunderte die christliche Taufe das „Entree-Billet“ (Heinrich Heine) für die Zugehörigkeit zur „Gesellschaft“ war. Im 20. Jahrhundert gipfelte die Ausgrenzung der Juden in den Massenmorden der Shoah als Höhepunkt der Judenfeindschaft und als Tiefpunkt der menschlichen Kultur. 7
Vor diesem Hintergrund einige Stichworte zur Geschichte der jüdischen Eperaner und Gronauer. Vor 1800, im „Alten Reich“ gab es keine dauerhafte Niederlassung. Der Landes- fürst, das war für Epe und, nach einem Vergleich zwischen Steinfurt und Münster, in „Ju- densachen“ auch für Gronau der Fürstbischof von Münster, vergab nur in Ausnahmefällen gegen hohe Gebühren eine befristete Duldung („Vergeleidung“) an Juden. Erst nach 1803 siedelten sich in Gronau und Epe die ersten jüdischen Familien auf Dauer an. Sie lebten im 19. Jahrhundert und im ersten Drittel des 20. friedlich neben- oder gelegentlich auch miteinander mit ihren christlichen Nachbarn. Sie gehörten zu den Gründern von Fuß- ballvereinen, waren aktiv im Schachclub und beteiligten sich an Schützenfesten. Ganz selbstverständlich gab es auch jüdische Schützenkönige in Epe und in Gronau. Die Page- ner-Familie in Epe gründete eine Kunsthonigfabrik, die Familien Weyl, Poppert, van Engel und andere waren Schlachter und Viehhändler. Textilgeschäfte hatten Moritz Oster an der Mühlenmathe und Simon Pagener in Epe an der Oststraße. An der Neustraße betrieb die Familie Zilversmit-Kauffmann ein Feinkostgeschäft. Die betagten Geschwister Lion wohnten an der Bahnhofstraße, sie wurden nach Riga deportiert, ebenso der Fabrikarbeiter und Feu- erwehrmann Albert Kleinhaus und seine Frau Dina, geb. Kleffmann. Die Schwestern Lion und das Ehepaar Kleinhaus wurden einige Wochen vor der Deportation aus ihren Wohnun- gen vertrieben und in eine Obdachlosen-Baracke eingewiesen. An die Geschichte dieser Familien er- innert der „Judenkirchhof“ (Foto links). Er wurde 1828 weit entfernt von der damaligen Wohnbebauung eingerich- tet, um eine Grabstelle für Hirsch Weyl zu schaffen. Die etwa 50 dort bis heute erhaltenen Grabstellen vermit- teln einen Eindruck davon, wie klein die Gemeinde der jüdischen Mitbür- gerinnen und Mitbürger aus Gronau, Epe und Nienborg war, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. 8
Als letzte wurde auf diesem Friedhof Sophie Steilberg, gestorben im Dezember 1936, bei- gesetzt. Ihrem Urgroßvater Soistmann Behrends, der einem Mord zum Opfer gefallen ist, hat Annette von Droste Hülshoff mit der „Judenbuche“ ein literarisches Denkmal gesetzt. Nach 1936 wurde niemand aus den jüdischen Gemeinden in Gronau und Epe auf dem hei- mischen Friedhof beerdigt. Nach der Machtübergabe an die NS-Diktatur sind viele in die Niederlande, nach Palästina, Südafrika und nach Amerika geflohen. Sie mussten sich in der Fremde zurechtfinden, einen Neuanfang schaffen. Ihre Gräber sind weltweit verteilt von En- schede über Haifa/Israel bis Südafrika. Die jüdischen Gronauer und Eperaner, die in Deutschland oder den besetzten Niederlanden den NS-Mördern in die Hände fielen, erhielten, um mit Paul Celans „Todesfuge“ zu spre- chen, „ein Grab in den Lüften.“ Nach 1945 gab es keine Chance für den Wiederbeginn einer jüdischen Gemeinde in Gronau und Epe. Der Friedhof, die Gedenktafeln an den Standorten der früheren Synagogen sowie über 40 „Stolpersteine“ erinnern an dieses Kapitel der Stadtgeschichte. Der Förderkreis Alte Synagoge Epe e.V. arbeitet gemeinsam mit dem Stadtrat, der einstim- mig das Projekt unterstützt, mit der Verwaltungsleitung, den Kirchen und vielen anderen Unterstützern daran, die Alte Synagoge Epe als Haus des Gedenkens, des Lernens und der Begegnung wiederzubeleben. Für Präses Annette Kurschus ist die Aktion 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland ein „Aufruf an uns Christinnen und Christen, unsere Beziehung zum Judentum zu überdenken und den Reichtum der Gemeinsamkeiten neu zu entdecken.“ 9
Dazu bietet der „Förderkreis Alte Synagoge Epe e.V.“ mit seinem Musikfestival „Nicht nur Klezmer. Jüdische Musik von der Romantik bis heute“ einen Beitrag. Dazu ist als Heft 5 der Schriftenreihe „Zeitwort“ ein umfangreiches Programmheft erschienen. Nicht nur der „Förderkreis Alte Synagoge Epe e.V.“ beteiligt sich an den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr. Auch ein Workshop des Rock´n`Pop-Museum und überörtlich organisierte Veranstaltungen werden angeboten. Wie schon seit Jahren erinnert auch 2021 die „Woche der Erinnerung“ an die Schandtaten der Pogromnacht im November 1938. Näher Informati- onen zu all diesen Veranstaltungen finden sich in dem erwähnten „Zeitwort“, Heft 5. Norbert Diekmann Übersicht über das Programm des Musikfestivals 1. Konzert der Musikvereinigung Wilhelmina, Glanerbrug zugleich Eröffnung der Musiktage St. Antonius-Kirche Gronau, So., 24. Oktober 2021, 17:00 Uhr 2. „Lieder der Comedian Harmonists“ Konzert der Gronauer a-capella-Gruppe „Tafelrunde“ Ev. Kirche Epe, Mi., 27. Oktober 2021, 18:30 Uhr 3. „Jiddische Lieder“ mit Manfred Lemm & Ensemble plus Jugendlichen aus drei Gronauer Schulen Abschlusskonzert eines Schulprojekts „Erinnern für die Zukunft“ Ev. Stadtkirche Gronau, Do., 28. Oktober 2021, 19:00 Uhr 4. „Liederabend“ mit Rabbiner Dr. Walter Rothschild und Max Doehlemann Aula des Drilandkollegs, Di., 2. November 2021, 19:00 Uhr 5. Doku-Musik-Theaterstück „Swing heil!“ Bürgerhalle Gronau, Do., 4. November 2021, 19:00 Uhr (für Schulen), Fr., 05.11.2021, 10:00 Uhr (für Schulen), Fr., 05.11.2021, 19:00 Uhr (öffentlich) 6. Jüdische Musik der Romantik Euregio Symphonieorchester Ahaus Ev. Stadtkirche, Sa., 6. November 2021, 19:30 Uhr 10
7. „Klezmer in School & Concert“ Abschlusskonzert eines Musikprojekts mit Schülerinnen und Schülern der Euregio-Gesamtschule Epe und dem Klezmer-Ensemble „Bublischki“ (in Zusammenarbeit mit der Landesmusikakademie NRW) Aula der Euregio-Gesamtschule Epe, Fr., 12. November 2021, 19:00 Uhr 8. Konzert Kantor Baruch Chauskin und dem niederländischen Duo NIHZ Synagoge Enschede, Do., 11. November 2021, 19:00 Uhr 9. „In deinen Toren erwacht mein Lied ...“ Konzert mit dem Ensemble „mendels töchter“, Münster Moderation: Dr. Manfred Keller, Bochum Ev. Kirche Epe, So., 14. November 2021, 17:00 Uhr 10. Musik- und Kabarett-Show „Die Juden“ Aula des Gronauer Gymnasiums, Mi., 17. November 2021, 19:00 Uhr 11. „Lieder aus Theresienstadt“ Abschlusskonzert eines Musikprojekts von Marion Röber m Schülerinnen und Schülern der Kreuzschule Heek und dem Chor „Belladonna“ Konzertsaal der Landesmusikakademie NRW, Fr. 19. November 2021, 19 Uhr 12. Klezmer-Konzert Gruppe „Bublischki“ Ev. Stadtkirche Gronau, So., 21. November 2021, 17:00 Uhr 11
Mit Blick auf Erntedank – mal hingeschaut Leider findet es immer noch zu we- denkenden Mitmenschen gekom- nig Beachtung, wenn auch schon men, die, naturwissenschaftlich inzwischen mehr, aber noch längst sachkundig, ihre Finger „in die nicht so, wie es sein sollte, damit Wunde“ legen. Prominentes Bei- wirkliche Konsequenzen stringent spiel ist der Mediziner und Talk- gezogen werden. Denn Menschen master Dr. Eckart von Hirschhau- verbleiben lieber in ihren Gewohn- sen, der so manche Wahrheit prä- heiten und sichern gern ihren Be- zise auf den Punkt bringt, und zwar stand an Lebensqualität ab. Ent- ganz einfach und verständlich. So sprechend ist der Mut oft gering, die sagt er beispielsweise „Gesunde Entschlossenheit meist klein, kri- Erde! Gesunder Mensch!“ und tisch nachzudenken und sich auf weist darauf hin, dass die Gesund- sinnvolle, notwendige Veränderun- heit von uns Menschen von der Ge- gen einzulassen. sundheit unserer Umwelt abhängt. Schlechte Luft macht unweigerlich Es geht um die Frage, wie wir krank, ebenso verschmutztes Menschen mit unserer Umwelt, Trinkwasser und minderwertiges der Schöpfung Gottes, umge- Fleisch. hen! Anders gefragt: Wie leben wir eigentlich? Zugespitzt: Gräbt der Gern verdrängen wir das und erklä- Mensch mit seinem Raubbau an ren fatal Wachstum, konkret Wirt- der Natur letztendlich sein eige- schaftswachstum, zum zentralsten nes Grab und rottet sich selbst Ziel politischen Agierens, weil dies als Spezies ggf. aus? die Grundlage unseres modernen Lebens sein soll. Dagegen resü- Eine Pandemie ist kein Schicksal miert Eckart von Hirschhausen: und ein Starkregen samt lebensbe- „Die Priorisierung von Wirtschaft drohlichen, existenzgefährdenden geht mir derartig auf den Sack“. Folgen wie z.B. im Juli d.J. in eini- „Kein Mensch kann sich seine ei- gen Gegenden Deutschlands ist gene Außentemperatur kaufen, kein Zufall. Im ursächlichen Hinter- noch nicht mal ein Privatversicher- grund steht menschliches Verhal- ter, noch nicht einmal ein Millionär.“ ten, das Auswirkungen hat. Erwär- Im Klartext: Der Mensch gefährdet mung der Atmosphäre, Begradi- sich selbst und zugleich alles Le- gung von Flussbetten, Flächenver- ben in der Welt! Aber das verdrängt siegelung. Da ist eine ganze Menge er gerne – oftmals wider besseres im Unnatürlichen! Wissen durch leichtsinniges Ver- Nicht zufällig ist seit etwa 1,5 Jah- harmlosen! ren die Zeit von mahnenden, um- 12
So hält Prof. Dr. Karl Lauterbach wir jetzt machen, die Situation wird fest, dass der Schalter längst nicht sich bis zum Ende des Jahrhun- mehr einfach nur umgelegt werden derts nicht mehr verbessern, son- kann. Das seit Jahrzehnten Ver- dern tendenziell nur verschlech- säumte oder auch „nur“ halbherzig tern.“, mahnt Karl Lauterbach u.a. Angedachte, mit noch weniger In- mit Blick auf Starkregen und Hoch- tensität Umgesetzte lässt sich nicht wasser, beides kausal in der Erwär- blitzschnell nacharbeiten. Eigent- mung der Atmosphäre begründet. lich schon jetzt sofort notwendig Dabei soll diese Einschätzung aber einzuleitende Veränderungen in nicht in eine pessimistische Gleich- der Umweltpolitik und damit auch in gültigkeit oder ohnmächtige, wehr- der Wirtschafts- und Verkehrspoli- lose Resignation führen. Wir müs- tik, in der Energiepolitik . . ., ja in un- sen uns unseren Aufgaben und serem Leben wirken sich „erst“ Pflichten stellen – auch der Bewah- Jahrzehnte später aus. „Egal, was rung der Schöpfung! Ernst gemacht haben vor wenigen Jahren die ausgebildeten Landwirte Yvonne und Toni Kathriner. Aus ihrem gewöhnlichen Bauernhof in der Schweiz machten sie ein „Hof-Lebensparadies“, konkret: Sie stiegen ganz konsequent aus – aus der Milch- und Fleischproduktion, aus einem System, in dem Tiere nur dann „leben“ dürfen, wenn sie Gewinn abwerfen. „Es ist ein Irrsinn, ein regelrechter Verschleiß von Leben“, so das Fazit von Toni Kathriner, wie in der Nutztierhaltung in aller Regel umgegangen wird . Mit neuem Grundsatz machte das Ehepaar Kathriner, Eltern von 4 Kin- dern, grundlegend anders „weiter“. Von nun an ging es um Achtung vor dem Leben – auch vor dem Leben von Tieren, denn auch Tiere sind Le- bewesen mit Recht auf Leben, das schöpfungsimmanent angelegt ist und der Mensch nicht in Frage zu stellen hat. - Yvonne und Toni Kathriners konsequent umgesetzter Sinneswandel führte sie weg von der gewöhnli- chen Milch- und Fleischproduktion und hin zu einer „fürsorglichen, friedli- chen und nachhaltigen Landwirtschaft für Mensch und Tier“. Das stürzte die Landwirtfamilie weder in Arbeitslosigkeit noch in Armut. Sie erarbeiten sich weiterhin ihren Lebensunterhalt und sind dabei nun glücklicher und zufrie- dener, weil sie im wirklichen Einklang mit der Natur und mit sich selbst leben und arbeiten. Sie haben den Obstanbau ausgeweitet, verkaufen Paten- schaften für ihre Tiere, nehmen kulturelle Veranstaltungen ins Angebot auf und . . . Zugegeben: Nicht in jedem Fall eignet sich dieser Weg, der, konkret bese- hen, sehr extrem ist. Auch möchten Menschen weiterhin Milch trinken und Fleisch essen. Das darf auch so sein; es gibt kein Muss, vegetarisch oder 13
gar vegan zu leben. Und doch sollte immer deutlicher kritisch gefragt wer- den: Unter welchen Bedingungen? Mit welchen Grenzen? „Es ist unverständlich, wie man meinen kann, einem Tier mache das nichts“, sagt Toni Kathriner mit Blick auf das Klagegeschrei von jungen Kälbern und deren Müttern, nachdem die Trennung kurz nach der Geburt erfolgte. Zu früh, zu unnatürlich, zu unbarmherzig, zu sehr profitorientiert, aber in der Tierhaltung in aller Regel noch immer so üblich, wenn die Kuh als bloßes Vieh zur Milch- und Fleischproduktion angesehen wird, als Kapi- talobjekt, das Profit zu bringen hat. Und Biobauernhöfe sind da nicht im- mer besser! Toni Kathriner führte hierzu einst konkret-anschaulich aus: „Wenn eine Kuh Milch produzieren soll, dann muss sie gebären; und wenn diese Milch für den Menschen sein soll, dann muss ihr das Kalb weggenommen werden. Denn eigentlich kommt die Milch ja deshalb, weil das Kleine genährt werden soll. Wie beim Menschen, wie bei allen Säugetieren. [ … ] Die Trennung direkt nach der Geburt ist extrem schmerzhaft, die sanften Mütter rufen oft Wochen lang nach ihren Kindern. Die Kleinen sind verwirrt und orientie- rungslos. Diese routinemäßige Trennung ist Teil der Milchproduktion und wahrscheinlich etwas vom Drastischsten, was die Nahrungsmittelindustrie zu bieten hat. Für Kuh und Kalb dramatisch, für die Milchkonsumenten oft- mals nicht bekannt.“ Somit stiegen Yvonne und Toni Kathriner aus der Kuhmilchproduktion aus und konzentrierten sich auf die Mutterkuh-Haltung für die Produktion von Fleisch. So konnten die Kälber bei ihren Müttern verbleiben; ihr Recht auf ein Leben im Familienverband wurde gewahrt – begrenzt für eine gewisse Zeit: Kühe und Kälber, „Mutter und Kind verbringen immerhin durchschnittlich zehn Monate zusammen, idealerweise auf der Weide. Doch dann kommt auch hier der Abschied, denn die Rinder müssen zum Schlachter. Viel zu früh und wiederum vom Menschen bestimmt. Der Appetit nach Fleisch, keine Notsituation, schickt die Rinder zum Schlachter. [ … ] Es scheint über- heblich und kalt, dass den Tieren alles genommen wird, um eines kleinen Gaumenkitzels willen“, so Toni Kathriner, der auch das nicht mehr wollte und gemeinsam mit seiner Frau, ebenfalls Bäuerin, nach einer Alternative 14
suchte und diese dann auch fand, „ohne Teil dieses Schlachtsystems zu sein oder ihn [das heißt: den eigenen Bauernhof] aufgeben zu müssen.“ Toni Kathriners Schlusswort: „Die Zeit ist reif für eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Instrumen- talisierung der Tiere. Eine Landwirtschaft, die ohne die brutalen Um- wege über die Tiernutzung gesunde Lebensmittel für Menschen pro- duziert. Die Zeit ist reif für einen Richtungswechsel hin zu einem fried- lichen Miteinander.“ Zugegeben: Leichter gesagt als getan! Vor allem, wenn man nicht selbst in der Landwirtschaft beruflich tätig ist, dann kann man schnell solche Worte formulieren. Ja, es ist in der Tat nicht einfach, und doch, so darf es nicht kleingeredet werden, gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, die nicht alle schwierig und kostspielig sind oder gar die Existenz bedrohen. Es geht da- rum, sich zu besinnen, sich kritisch zu hinterfragen, sich möglichen Besserungen im Sinne von Natur- und Tierschutz nicht von vornherein zu verschließen, nur weil diese beiden Aspekte auch noch hinzukom- men und etwas abverlangen. Es geht auch um deutlich mehr Respekt gegenüber der Würde eines jeden Lebewesens, auch der Tiere. Die Politik ist auch hierzulande bemüht, das Eine und Andere zu verbes- sern. So wird zum Beispiel das Schreddern von männlichen Küken ab Ja- nuar 2022 Deutschland weit gesetzlich verboten sein. Zur Sache: In der Legehennenpro- wert! So werden jedes Jahr allein in duktion geht es letztendlich um Deutschland ungefähr 45 Millionen Eier, um sogenannte Konsumeier sogenannte Eintagsküken direkt für uns Menschen. Da männliche nach der Geburt geschreddert – Küken naturgemäß keine Eier le- wie ein Stück ausrangiertes Altpa- gen, werden sie nach dem Schlüp- pier. fen geschreddert. Denn auch für den Fleischmarkt sind sie zu un- Dass mit dem Schreddern von Kü- tauglich, weil sie nicht schnell ge- ken durch entsprechende Gesetze nug und nicht genügend Fleisch an- bald Schluss sein wird, ist gut, aber setzen und damit in der Aufzucht längst nicht über Gebühr zu loben: angeblich zu unrentabel sind. Auf Denn leben werden die männlichen ein Hühnerei umgerechnet: Etwa Küken dennoch nicht! Das ist wei- 3,5 Cent Mehrkosten pro Ei, und terhin gar nicht gewollt – weder sei- das ist ein Leben wohl nicht mehr tens der entsprechenden Betriebe 15
noch seitens der Politik, die das "Statt männliche Küken zu töten, Gesetz zum Verbot des Schred- werden in Zukunft die Eier aussor- derns von Küken sogar als "bedeu- tiert. Das kann keine Lösung sein", tenden Fortschritt für den Tier- und weiter: "Wir brauchen den schutz" bezeichnet, so Agrarminis- längst überfälligen Umbau der terin des Bundes Julia Klöckner. Tierhaltung hin zu einem Sys- Eine merkwürdige Überbewertung, tem, das keine Tiere aussortiert, denn zukünftig soll das Geschlecht weil sie scheinbar nutzlos sind." der Küken bereits im Ei bestimmt Ebenso gilt: "Wenn nur die grau- werden und dann soll das Ei schon same Praxis des Kükentötens in vor dem Schlüpfen aussortiert wer- Deutschland beendet wird, ändert den. Ein Töten nicht mehr nach der dies an dem unerträglichen Leid Geburt, sondern vor der Geburt! der Legehennen rein gar nichts.", Und dafür hat der BUND (Bund für so Martin Rücker, Geschäftsführer Umwelt und Naturschutz Deutsch- der Verbraucherorganisation Food- land) deutliche Worte gefunden: watch. Es gibt eigentlich viel zu tun. Erstaunlich, wie langsam man auch hier vo- rankommt und wie sehr man am Gewohnten festhält. Letztendlich sind wir alle gefragt; und wir haben großen Einfluss: Die Macht des Geldes, die maßgeblich auch in unseren Kaufentscheidungen liegt, kann eine ganze Menge regeln. Denn die Lebensmittelindustrie will uns nichts Gutes tun; sie will an Konsumentinnen und Konsumenten verdienen. Entsprechend wird sie sich ausrichten. Christinnen und Christen haben auch hier eine lebens- bejahende Verantwortung. “Wir haben nicht zwei Herzen – eins für die Tiere und eins für die Menschen. In der Gewaltausübung gegenüber ersteren und in der Gewaltausübung gegen letztere gibt es keinen anderen Unterschied als derjenige des Opfers.“ (Denis de Rougemont). Pfarrer Uwe Riese Prof. Dr. Veronika Eyring, u.a. Klimawissenschaftlerin mit Lehrstuhl für Klimamodellierung an der Universität Bremen, möchte mit ihrer wissen- schaftlichen Arbeit ein besseres Verständnis des Erdsystems und des Kli- mawandels ermöglichen. Sie ist davon überzeugt, dass immer mehr Klima- veränderungen ganz direkt auf den Einfluss des Menschen zurückgeführt werden können, ja müssen: "Es ist zweifelsfrei, dass der menschliche Ein- fluss die Atmosphäre, den Ozean und das Land aufgeheizt hat", und zwar 16
derart, „wie es seit mindestens 2.000 Jahren nicht mehr vorgekommen ist. [ ... ] 2019 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre höher als zu je- dem anderen Zeitpunkt seit mindestens zwei Millionen Jahren." Dass Prof. Dr. Veronika Eyring nicht irgendwer ist, zeigt, dass sie im Früh- jahr 2021 mit dem international renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde, der mit sage und schreibe 2,5 Mio. Euro zugunsten wissenschaftli- chen Arbeitens dotiert ist. Schon ein Jahr zuvor erhielt sie als Mitglied eines internationalen Teams, bestehend aus nur 4 Personen, den sehr angese- henen „Synergy Grant“ des Europäischen Forschungsrats, verbunden mit einer Summe von 10 Mio. Euro an Forschungsgeld. Als Klimaexpertin versteht sie, was in der Politik weitgehend nur daher ge- plappert wird: „Die Reduktion von Treibhausgasen ist dringend notwendig, um einen weiteren Temperaturanstieg und die damit verbundenen negati- ven Konsequenzen für Ökosysteme und den Menschen zu verringern.“ Ein „Weiter-wie-bisher“ dürfte nicht nur für die Menschheit dramatisch enden. 17
Die Botschaft des Gartens Gedanken zum Erntedankfest „So seid nun geduldig, liebe Schwestern und Brüder bis zum Kommen des Herrn. Siehe. Der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen“ (Brief des Jakobus. 5 ,7-8a) Ein Gottesdienst zum „Erntedank“, das heißt doch: Gott danken für die Ernte des Jahres, für die Früchte der Erde, für alles, was die Natur bietet an Nahrung. Unsere Lebensgrundlage. Danken aber auch für Schönheiten der Natur. Blumen, Bäume, Landschaften und die Tiere des Walds, die Vö- gel der Lüfte, die Fische im Wasser. Einen Moment innehalten, Danken auch dafür, dass wir mit allem Notwen- digen und so Manchem mehr reichlich versorgt sind. Selbstverständlich ist das nicht. Unzählige Menschen in anderen Weltregionen hungern, können als Bauern oder Landarbeiter von dem kärglichen Erlös ihrer Ernten, die große Handelskonzerne aufkaufen, kaum überleben. So haben wir hier allen Grund, zu danken für die Fülle der Gaben, die uns bereitstehen und zu bitten für die Notleidenden. Aber nicht nur zu bitten: In vielen Geschäften werden Produkte aus fairem Handel angeboten. Meist sind die ein bisschen teurer, weil die Erzeuger gerechter entlohnt werden. Wenn die- und nicht die bil- ligsten Sachen- in unseren Einkaufswagen kommen, ist das auch ein „Erntedank“. Erntedank, natürlich an un- terschiedlichen Terminen und in unterschiedlichen Formen, gehört zu den äl- testen Festen der Mensch- heit. Alle Kulturen und Reli- gionen kennen diesen Dank für die Erhaltung des Le- bens. Im Judentum gibt es z.B. das fröhliche „Laubhüt- tenfest“ mit Wein und den Früchten der Bäume. 18
Um heute ein Erntedankfest bewusst begehen zu können, ist es wohl nötig, dass der Mensch eine Beziehung zur Erde, zum Boden hat. Früher selbst- verständlich. In unseren Tagen die Ausnahme. Manche haben aber einen kleinen Garten mit Gemüse und Obst oder ein paar Töpfe mit Tomaten, Gurken usw. auf dem Balkon Chinesen kennen das Sprichwort: „Gib einem Mann eine Flasche Wein und er ist einen Tag glücklich, gib ihm einen Garten, und er ist ein Leben lang glücklich“. Ob da was dran ist, können wohl nur Gartenliebhaber beurteilen. Manche sprechen ja von ihrem „kleinen Paradies“, in dem sie glücklich sind. Nicht zu Unrecht! Die Bibel jedenfalls malt uns das irdische Glück nicht zufällig im Bild eines Gartens. Und zwar schon auf den allerersten Seiten. Gott übergibt dem Menschenpaar Adam und Eva den „Garten Eden“. Das Paradies als Inbe- griff des Glücks wird uns vor Augen gestellt als ein Garten, eine harmoni- sche Gemeinschaft von Menschen und Natur, Pflanzen, Tieren, Gewäs- sern, Erde, Luft und Licht. „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ (1.Mose 2,15) Man bedenke! Das Pa- radies ist nicht gedacht als arbeitsfreies Schlaraffenland. Genau wie unsere Gärten, die uns auch nur erfreuen können, wenn wir sie „bebauen und be- wahren“. „Der Bauer wartet geduldig auf die Frucht der Erde“ heißt es im Jakobus- brief. Auch der Gärtner muss ebenso geduldig auf das warten, was seine Beete hervorbringen. Eine Botschaft des Gartens ist also Geduld: Pflanzen wachsen nicht schneller, wenn man an ihnen zieht und zupft. Man muss einfach das naturgegebene Wachstum und den Reifeprozess abwar- ten. So braucht alles im Leben seine Zeit. Wer immer sofort und schnell alles haben will, nicht abwarten kann und hineinpfuscht in den Lauf der Dinge, der kann viel zerstören. Das gilt übrigens auch für Feld und Garten. Die moderne Agrartechnik bietet Vieles für schnelle und große Ernteerfolge, kann damit aber auch die Umwelt zerstören! 19
Eine andere Botschaft ist Dankbarkeit: Der wohlgepflegte Garten ist dankbar. Er gibt viel zurück von der Mühe, die wir hineinstecken: gutes Gemüse, Beeren und Obst erfreuen uns. Das kann man vom Garten lernen: Freude zurückgeben, denen, die für uns da sind. Wer ein wenig Licht scheinen lässt, dankbar die Liebe Gottes weitergibt „der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserflüssen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht“ (Psalm 1,3) Die letzte Botschaft: Sorglosigkeit: „Sorgt euch nicht um euer Leben“ (Matth.6,25) Damit ist natürlich nicht Ver- antwortungslosigkeit gemeint. Etwa, wenn man durch sein Verhalten die eigene Gesundheit und die der Anderen in Gefahr bringt. Gemeint ist eine grundsätzliche Einsicht: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und gedeihen steht in des Herren Hand“ (EG 508) Es bleibt natürlich das Bewahren und Pflegen. Es muss gedüngt werden, Unkraut gejätet, Ungeziefer im Zaum gehalten usw. Doch alles in Maßen, um keinen Schaden anzurichten. So auch im Leben. Wer sich von Sorgen zerfressen lässt verliert ja gerade sein Leben. „Wer geduldig ist, der ist weise, wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit. Ein gelassenes Herz ist des Leibes Le- ben“ (Sprüche 14, 29,30) Wir können unser Le- ben doch nur in Grenzen selbst in die Hand nehmen. So kann es uns auch frei machen, wenn wir mutig der Aufforderung im Petrusbrief folgen: „Alle eure Sorgen werft auf Gott. Denn er sorgt für euch“. Dankbarkeit, Geduld, Sorglosigkeit kann man im Garten lernen. Und am Erntedanktag das Ergebnis sehen. Möge diese Botschaft des Gartens auch für uns reichlich Frucht bringen bis zu der Stunde, die wir geduldig erwarten sollen, und an der sich unser Leben erfüllt. Gerd Ludewig 20
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Unsere Auferstehungskapelle auf dem Ev. Waldfriedhof Gronau Ein Ort der besinnlichen Erinnerung, ein Ort des Abschieds und der Trauer, zugleich ein Ort des Trostes und der Hoffnung. Das Kreuz, gestaltet von Walter Moggert, nimmt beides auf: Den dunklen Schmerz des Abschieds und die unser Leben aufhellende Hoffnung durch unser Vertrauen auf Gott, der uns in Jesus Christus unsere Auferstehung zugesagt hat. 24
Glauben in Zeiten wie diesen? Ist es möglich und auch sinnvoll, in Zeiten wie diesen an Gott zu glauben und ihm in seiner Güte und Liebe zu vertrauen? Die Corona-Pandemie greift seit etwa 1,5 Jahren in unser Leben ein und Mitte Juli der massive Starkregen mit seiner zerstörerischen Naturkraft in einigen Teilen Deutsch- lands. In anderen Teilen Europas und z.B. auch in Kalifornien unerträglich hohe Temperaturen von weit über 40 Grad; dazu langanhaltende, fast jähr- lich wiederkehrende Waldbrände aufgrund von großer Hitze und extremer Trockenheit . . . Eine (Flut- bzw. Hitze-)Welle der Grenze im Schmerz des Lebens Vernichtung. Das Leben ist be- und Sterbens findet. Gottes Zuwen- droht, auch unser Leben. Und wer dung und Begleitung bleibt als Zu- will ermessen, ob es gegenwärtig sage fest bestehen, ebenso seine bedrohter ist als zu anderen Zei- Verheißung des Reiches Gottes in ten? Somit stellte und stellt sich im- der Ewigkeit. Aber ein heilvolles mer die Frage, ob wir Menschen oder auch „nur“ ein leidfreies/-ar- angesichts der Zeichen der Zeit an mes Leben hier in der Welt kann Gott glauben können. und wird es nicht geben. Entspre- chend hat Gott in Jesus von Naza- Ich meine: Ja! Ganz klar: Ja! Es ist reth weniger als Wunderheiler, son- möglich und auch sinnvoll, weiter- dern mehr als Wanderprediger ge- hin an Gott zu glauben und ihm zu wirkt, der Gottes Liebe predigte und vertrauen! Denn wir dürfen von Gott die menschliche Gottesbeziehung kein machtvolles Eingreifen erwar- bessern wollte. Das waren und sind ten, dass das jeweilige Unheil, das realistische Ziele für das Leben hier aktuell konkrete Unglück und Böse in der Welt, und natürlich darf und blitzartig beseitigt. Darum bitten soll hinzukommen, dass durch die dürfen wir, vor allem dafür beten, Wirkkraft der Liebe schon im Irdi- ebenso darauf hoffen, aber Gott schen Böses verhindert, Unheil mi- bleibt in seinem Handeln und auch nimiert, Leid gelindert und Lebens- in seinem „Nichthandeln“ frei. glück gefördert wird. Das ist und bleibt unser Auftrag, von Gott gege- Das haben schon die Jünger Jesu ben. Er fordert uns immer wieder erleben, ja erleiden müssen. Gott neu heraus und zeigt uns unsere hat das Kreuz Christi nicht verhin- menschliche Grenze auf, da nicht dert, sondern das Leiden Jesu in al- wir, sondern allein Gott das unein- ler Konsequenz geschehen lassen geschränkte Heil setzen kann und – ganz bewusst, um ein Zeichen zu wird. setzen, dass seine Liebe keine 25
Dabei erfährt auch Gott hier im auch in seinem widergöttlichen Ver- Diesseitigen an uns Menschen halten. Entsprechend lässt Gott viel seine Grenze. Der Mensch ist frei – zu – auch als eigentlich unzumut- bare Zumutung für Unschuldige. Das erfahren wir beispielhaft an der Corona-Pandemie: - Es infizieren sich auch Menschen, die äußerst vorsichtig sind und nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen weitgehend einhalten. Ei- nige von ihnen erkranken leicht oder schwer, mitunter auch länger (Long-Covid) und manche sterben sogar. - Wir alle sind von der Corona-Pandemie betroffen und werden von der Sachlage um das Virus Sars-CoV2 umfasst, im besten Fall „nur“ durch das Einhalten von Corona-Schutzmaßnahmen, die mehr oder weniger stark eingrenzen und mit der Zeit auch lästig werden, den- noch weiterhin sinnvoll sind. - Dadurch sind alle Menschen dem Corona-Geschehen ausgeliefert. Die Menschheit im Ganzen, aber auch wir persönlich sind betroffen: Die Wirkkraft des Virus greift auch nach uns, ohne dass die meisten von uns einen schuldhaften Beitrag zur Ursache geleistet haben. Ein Beispiel, das aufzeigt, was mit der allgemeinen Verstrickung in der Sündhaftigkeit des Menschen gemeint ist („Erbsünde“), aus der grundlegend unheilvolle Folgen erwachsen: Böse Folgen für unser Wohlbefinden, für unsere Gesundheit und für unser Leben; und: Entweichen können wir nicht! Ganz gleich, ob das Corona-Virus Sars-CoV2 zufällig von einem Tier auf den Menschen übergesprungen ist, sogenannte Zoonose, oder ob es ggf. doch durch ein Missgeschick in einem Hochsicherheitslabor im chinesi- schen Wuhan freigesetzt wurde, in jedem Fall liegt die (Mit-)Ursache beim Menschen. Denn dieser sorgt durch sein raumeinnehmendes, Mitge- schöpfe verdrängendes und immer mehr entgrenzendes Verhalten für fol- genreiche Veränderungen im Gesamtgefüge der Welt, die sich mehr und mehr negativ auswirken. Als Stichworte seien die Erwärmung der Erdat- mosphäre, die Überzüchtung von Nutztieren, der Verzehr von zu exoti- schen „Delikatessen“, die Entwaldung ganzer Landstriche genannt. Wer mit dem Feuer spielt, der . . . 26
Als Strafe Gottes ist weder Corona noch eine Naturkatastrophe anzusehen, aber auch nicht als bloßen Zufall. Die Menschheit muss sich in ihrem Ver- halten und vor allem in ihrer Einstellung samt der Hybris, sich als „Krone der Schöpfung“ misszuverstehen, kritisch hinterfragen. Dabei muss der Mensch seine Rolle als „Gast auf Erden“ wiederfinden, ebenso die ihm da- mit gesetzten Grenzen. Denn nicht alles ist ihm erlaubt, auch wenn ihm viel möglich ist. Der Gläubige weiß, dass er einen Herrn hat: Gott! Ebenso ist ihm bewusst, dass allein GOTT Maßstab ist, der uns in den Glauben ruft, uns zur Liebe befähigt und beauftragt, in uns die Hoffnung gedeihen lässt. Gott hatte am Anfang der Schöpfung das erste Wort, er wird auch das letzte Wort haben und auch mit ihm Gutes bewirken. Entsprechend dürfen wir vertrauen und glauben, weil es mehr sind als nur schöne religiöse Worte. Pfarrer Uwe Riese 27
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Ansprechpartner/innen Ev. Lukas-Krankenhaus und Ev. Stadtkirche Ev. Seniorenzentrum Bethesda (Döhrmannplatz) (Zum Lukas-Krankenhaus 1 bzw. 3) Seelsorge: Seelsorge: Pfarrerin Regine Ellmer, Pfarrer Uwe Riese, Hamern 62, 48727 Billerbeck, Willi-Daume-Weg 4, Gronau, Tel. (0 25 43) 23 83 92,retotzo@t-online.de Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau gGmbH, Tel. (0 25 62) 9 77 39, Tel. (0 25 62) 79-0, Fax (0 25 62) 79-2 00 uwe.riese@kk-ekvw.de Ev. Bethesda-Seniorenzentrum GmbH, Tel. (0 25 62) 71 92-0, Fax (0 25 62) 71 92-1 12 Evangelisches Gemeindebüro (Walter-Thiemann-Haus (WTH), Alfred-Dragstra-Platz 1, Gronau) Öffnungszeiten: montags und freitags: 10.00 – 12.00 Uhr mittwochs 16.00 – 18.00 Uhr Fax: (0 25 62) 2 23 92, Homepage: www.ev-kirchengemeinde-gronau.de Pfarrsekretariat: Frau Iris Herrmann, (0 25 62) 71 23 17, st-pfb-gronau@kk-ekvw.de Vorsitzsekretariat: Frau Stefanie Kersting, (0 25 62) 71 23 18, ev-kirchengemeinde-gronau@kk-ekvw.de Friedhofsverwaltung: Frau Katja Gröning, (0 25 62) 71 23 19, friedhofsverwaltung.gronau@kk-ekvw.de Hausmeisterin im WTH: Heike Dierkes, Tel: (0 25 62) 72 64 88, (montags – freitags, 8 – 12 Uhr) E-Mail: walter-thiemann-haus-gronau@web.de Ev. Kirche Epe (Bernhardstraße 10) Prädikant Hausmeisterin: Gerd Ludewig Tel. (0 25 62) 2 27 16 Martina Lösing Tel. (01 75) 4 49 73 49 Seelsorge: Pfarrerin Sabine Kuklinski Graf-Arnold-Str. 3, Gronau, Tel. (0 25 62) 7 01 74 86 (01 51) 10 10 75 51, sabikuk21@outlook.de
unserer Ev. Kirchengemeinde Paul-Gerhardt-Heim Gemeinde- und Kreiskantorat (Gildehauser Str. 170) Dr. Tamás Szőcs, Tel.: (0 25 62) 72 600 59 Seelsorge: kantor@treffpunkt-kirchenmusik.de Pfarrer Willy Bartkowski, Wackengoorweg 6, Gronau Tel.: (0 25 62) 9 91 53 64 willy-bartkowski@t-online.de Presbyter/innen Martina Eckstein-Linke Felix Linke Jendrik von Eicken Gerd Ludewig Birgit Gross Saeed Moghtaderi Hans-Joachim Jastrow Conkordia Oberrecht Frank Kebbedies Jürgen Ohmann Josef Lenz Petra Wyckelsma Ev. Friedhöfe: Ev. Waldfriedhof, Gildehauser Str. 165, Gronau Alter Ev. Friedhof, Ochtruper Straße, Gronau Ev. Friedhof Epe, Am Friedhof, Epe Leitender Friedhofsgärtner: Heiko Schildkamp, (0 25 62) 2 20 65 (AB) Fax: (0 25 62) 8 16 89 06, friedhofsleitung-gronau@web.de Kindertagesstätten Ev. KiTa Arche Noah: Ev. KiTa Zachäus: Leiterin: Jutta Wiesemann, Moltkestr. 25, Leiterin: Annette Tiedemann, Grünstiege 119, Telefon (0 25 62) 2 04 27, Fax 81 50 49, Telefon (0 25 62) 37 94, Fax 71 25 92, E-Mail: evarchegronau@gmx.de E-Mail: zachaeus-kita@gmx.de Ev. KiTa Astrid Lindgren: Familienzentrum Wittekindshof: Leiterin: Sandra Kolhoff, Laurenzstraße 65, Leiterin: Maria Brüning, Herzogstraße 58 a, Tel. (0 25 65) 71 42, Fax 40 31 96, Tel. (0 25 62) 9 64 48-0, Fax 9 64 48-29, E-Mail: EvKitaALindgren@aol.com, E-Mail: familienzentrum@wittekindshof.de www.astrid-lindgren-epe.de Familienzentrum Wittekindshof: Leiterin: Laureen Kißing Volker-Grabkowsky-Straße 7 Tel: (02562) 99 13 80 10 E-Mail: Familienzentrum-grabkowsky-strasse@witte- kindshof.de 35
Veranstaltungsangebote für Senior*innen ab Mitte September (Corona bedingt nicht vollständig) Senior*innen-Frühstück in der Ev. Kirche Epe: im Walter-Thiemann-Haus: monatlich, dienstags: monatlich, donnerstags: 14.09., 12.10., 09.11., 07.10., 04.11., 02.12.2021 14.12.2021 von 9.00 bis 11.00 h von 9.00 bis 11.00 h : Frauenkreis am Nachmittag: im Walter-Thiemann-Haus 14-tägig, montags: 20.09., 04.10., 18.10., 15.11., 29.11., 13.12.2021, von 15.30 bis 17.00 h Ev. Frauenhilfe Frauenabendkreis in der Ev. Kirche Epe: im Paul-Gerhardt-Heim: monatlich, mittwochs: monatlich, montags: 06.10., 03.11., 06.09., 04.10., 08.11., 01.12.2021, 06.12.2021, von 14.30 bis 16.30 h von 19.30 bis 21.00 h Hinweis: Alle Gemeindeveranstaltungen finden mit Corona-Schutzmaßnahmen ver- antwortungsbewusst statt! Wir sind um Gesundheits- inkl. Infektionsschutz sehr bemüht! 36
Veranstaltungsangebote ab Mitte September (Corona bedingt nicht vollständig) 24.09. – 01.10. Senior*innen-Freizeit „Borkum 2021“ 05.10., 11.00 h Ev. Gottesdienst im City-Wohnpark 17.10., 9.30 h Gottesdienst mit dem CVJM Gronau e.V. in der Ev. Stadtkirche Gronau 24.10., 9.30 h Jubelkonfirmation in der Ev. Stadtkirche 02.11., 11.00 h Ev. Gottesdienst im City-Wohnpark Besonderes Highlight: Mittwoch, 10.11., 17.30 h, Ev. Stadtkirche Gronau (oder im Walter-Thiemann-Haus – je nach Corona-Sachlage): Vortrag von Prof. Dr. Manfred Gailus über die protestierenden Protestantinnen Katharina Staritz und Elisabeth Schmitz 07.12., 11.00 h Ev. Gottesdienst im City-Wohnpark Andachtstermine für die Ev. Kindertagestätte "Zachäus": - 17.09., 10.30 h ("Pumuckel") - 22.09., 11.30 h ("Pünkelchen") - 06.10., 10.00 h ("Wawuschel") und 11.00 h ("Däumlinge") Fast alle haben inzwischen ein Smartphone und können mit einem „qr code“ etwas anfangen. Probieren Sie es aus. 37
Es ändert sich etwas, was Hoffnung macht! Gerade in den letzten Jahren ver- Papst Franziskus: stärkt sich das Bewusstsein, dass es „Ich lade dringlich am Klimaschutz keinen Weg vorbei zu einem neuen Dialog ein gibt, wenn es eine lebenswerte Zu- über die Art und Weise, kunft geben soll. Immer mehr be- wie wir die Zukunft kannte und auch unbekannte Men- über unseren Planeten gestalten! schen ergreifen immer deutlicher das Wort und heben die Notwendigkeit des Handelns hervor. Und einige handeln... Markus Söder: Greta Thunberg, 18 Jahre, Begründerin „Wer Klimaveränderungen der Aktion „Fridays for future“: leugnet, “Die Klima-Krise wurde bereits gelöst. versündigt sich an der nächs- Wir haben schon ten Generation.“ all die Fakten und Lösungen. Alles, was wir tun müssen, ist, Rainer Grießhammer, aufzuwachen Umweltexperte: und mit den Veränderungen anzufangen.” Nach der Sintflut ist vor der Sintflut. Der FC Bayern München arbeitet an einer Barack Obama, Juni 2014: klimaneutralen Allianz-Arena! „Als Präsident und Vater weigere ich mich, unseren Kindern Michael Lohscheller, CEO: einen Planeten zu hinterlassen, „Opel wird der nicht mehr repariert werden kann!“. auf dem Kernmarkt Europa ab 2028 Angela Merkel ausschließlich Elektrofahrzeuge als Bundesumweltministerin anbieten.“ im Jahre 1997: „Die Menschen sagen oft: Ach, heute noch nicht. Passt auf: Claudia Kemfert, Professorin Wenn ihr es heute nicht macht, wird es euren für Energiewirtschaft: Kindern und Enkelkindern doppelt, dreifach „Klimaschutz ist Katastrophen- teurer.“ schutz. Klimaschutz spart Geld. Alles Und gute Gedanken Klimaschutz und nützt der Vorhaben in die hoffentlich richtige Richtung. Es Wirt- wird sich zeigen, schaft.“ was in den nächsten Jahren erreicht wird, was sich wie auswirkt. Entscheidend ist vom oft halbherzigen Reden ins umweltverträg- liche Handeln zu kommen. Es wird sich zeigen, ob wirklich und wie konse- quent gehandelt wird. Hoffen wir für Gottes Schöpfung das Beste! Pfarrer Uwe Riese 38
Neues von der Diakonie Diakonisches Werk, Hörster Straße 5, 48599 Gronau, Tel. (0 25 62) 7 01 11-0, Pfarrer: Ingo Stein, stein-i@dw-st.de Lehren aus der Corona-Zeit: Wie kommen wir wieder miteinander in Beziehung? Liebe Gemeinde, im Juni erreichte uns folgende Anfrage aus der Abteilung Öffentliche Ver- antwortung, Oberkirchenrätin Dorothee Godel, Kirchenamt der Evangeli- schen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover: Für eine Publikation der „Allianz für Weltoffenheit“ sollten Beiträge aller Allianzpartner und -partne- rinnen zum Arbeitstitel „Lehren aus der Corona-Zeit“ zusammengestellt werden. Der Allianz gehören neben verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen auch der Zentralrat der Juden, der Koordinationsrat der Muslime, die Deutsche Bischofskonferenz und die EKD an. Zu den Beiträ- gen sollte auch ein „Statement von fachkundigen Personen aus dem Be- reich Beratung“ aus Sicht der EKD gehören. Die Frage empfanden wir als gar nicht so leicht, aber wichtig. Ja, was haben wir in der Diakonie aus den letzten 1 ½ Jahren der Pandemie gelernt? Zuerst haben wir dasselbe gemacht wie alle anderen auch, weil auch wir Angst vor dem Unbekannten hatten: Schließung der Familienbe- ratungsstelle für die Präsenzberatung und intensive Arbeit an Hygienekon- zepten. Anmeldung und Beratung waren in den ersten Wochen nur noch telefonisch möglich. Während Klient*innen, die bereits im Beratungskontakt mit uns waren, unser modifiziertes Angebot dankbar annahmen, kamen Erstgespräche mit Ratsuchenden, die noch nie bei uns waren, so gut wie gar nicht zustande – die Hürde, sich mit meist sehr vertraulichen Themen jemandem anzuvertrauen, den man noch gar nicht persönlich kennt, war ganz offensichtlich zu hoch. Über unsere Ratsuchenden und unsere Kirchengemeinde erreichten uns in den Wochen darauf Nachrichten von isolierten Angehörigen in Alten-, Pfle- geeinrichtungen und Krankenhäusern, die keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern und Enkelkindern hatten und manchmal sogar verstarben, ohne dass sie sich voneinander verabschieden konnten. „Da müssen wir etwas tun“, war die einhellige Meinung im Team. Wir ließen Plakate drucken, ver- teilten sie über Ärzte, Kindertageseinrichtungen und Schulen, Altenhilfeein- richtungen und Krankenhäuser: „Wir sind auch in der Corona- 39
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