Geschäftsbericht des Fonds Darstellende Künste e.V. für das Jahr 2018
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Geschäftsbericht des Fonds Darstellende Künste e.V. für das Jahr 2018 Lützowplatz 9, 10785 Berlin Telefon: 030 26392950-00 Telefax: 030 26392950-05 Email: info@fonds-daku.de www.fonds-daku.de Geschäftsführer: Holger Bergmann 1
Vorab in Kürze… …war 2018 ein sehr erfolgreiches Jahr für den Fonds Darstellende Künste. Bereits am 06. Juli 2018 entschied der Deutsche Bundestag die Zuwendungserhöhung für das laufende Jahr auf 2 Millionen Euro. Diese Erhöhung ist für 2018/19ff. angesetzt worden und schafft damit eine substantiell verbesserte Ausgangslage für den Fonds Darstellende Künste und für dessen Förderung von Kunst und Kultur. Damit realisierte der Fonds 92 Vorhaben von Künstler*innen(- gruppen) der frei produzierenden Künste in 2018 bzw. bereitete dessen Förderung hiermit vor. Längst sind die Neuerungen, die mit dem Geschäftsführerwechsel verbunden waren, wie die Neuaufstellung der Förderfristen auf vier Entscheidungsrunden, die transparente Zusammensetzung der Expert*innen des Kuratoriums, die Initialförderung, das Bundesforum und Kolloquium, gelebter Alltag. Der Fonds steht als Partner der Freien Darstellenden Künste, als kollegialer Förderer im Verbund der Förderlandschaft und als Akteur in der Kulturpolitik von Ländern und Bund als fachlich kompetenter und inhaltlich fortentwickelnder Akteur angesehen, in der bundesdeutschen Theaterlandschaft. Im Jahr 2019… … realisiert der Fonds darüber hinaus: ein Sonderprogramm zur Digitalisierung im Figuren- und Objekttheater – das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp), UNIMA - Zentrum BRD und dem Verband deutscher Puppentheater (VdP) entwickelt wurde und ein zweites Bundesforum gemeinsam mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) und den Förderern aus Ländern und Bund. Für 2019 nehmen wir Anlauf für eine weitere, am Bedarf orientierte, Stärkung der Freien Darstellenden Künste, bundesweit. 3
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Geschäftsbericht 2018 Inhalt 1. DIE GESCHÄFTSSTELLE .................................................................................................................. 7 1.1 Kurzprofil ................................................................................................................................. 7 1.2 Mitarbeiter*innen .................................................................................................................. 8 1.3 Honorarkräfte ......................................................................................................................... 9 2. ORGANE DES FONDS: MITGLIEDERVERSAMMLUNG, VORSTAND UND KURATORIUM............................ 10 2.1 Mitgliederversammlung ...................................................................................................... 10 2.2 Der Vorstand ......................................................................................................................... 10 2.3 Kuratorium ............................................................................................................................ 11 3. FÖRDERUNGEN 2018 ................................................................................................................. 13 3.1 Erhöhung der Zuwendung im laufenden Jahr 2018 ........................................................ 13 3.2 Initialförderungen und Projektförderungen in 2018 ...................................................... 13 3.2.1 Initial- und Projektvorhaben - Entscheidungsrunde 1/2018....................................... 16 3.2.2 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 2/2018 ...................................... 16 3.2.3 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 3/2018 ...................................... 18 3.2.4 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 4/2018 ...................................... 19 3.3 Konzeptionsvorhaben 2018 ................................................................................................ 20 4. VERANSTALTUNGEN DES FONDS IN 2018 ...................................................................................... 22 4.1 George Tabori Preis 2018 .................................................................................................... 22 4.2 AG Bundesforum .................................................................................................................. 24 4.3 Kolloquium zur bundesweiten Förderstruktur und Möglichkeiten der Vernetzung .. 24 5. FINANZEN 2018 ......................................................................................................................... 26 6. PERSPEKTIVEN 2019 FF ............................................................................................................... 28 7. TERMINE UND FRISTEN DES FONDS FÜR 2019 ............................................................................... 30 5
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1. DIE GESCHÄFTSSTELLE 1.1 Kurzprofil FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR Der Fonds Darstellende Künste fördert als einer der sechs Bundeskulturförderfonds die Kunst- und Kulturlandschaft der Bundesrepublik mit besonderem Schwerpunkt auf die Beförderung der Freien Darstellenden Künste. Die Aktivitäten des Fonds stehen für eine fachgerechte und gezielte Entwicklung von künstlerischen Konzepten und Vorhaben, stets in der Selbstbeauftragung von Künstler*innen, sowie deren Förde- rung. Dafür bietet er jährlich vier Antragsfristen und drei Förderprogramme innerhalb derer Künst- ler*innen und Gruppen ihre Vorhaben zu geplanten Produktionen oder Recherchen einreichen kön- nen. Ein gewähltes Kuratorium, bestehend aus Vertreter*innen von Kulturinstitutionen, Produktions- häusern, Festivals, Verbänden und Künstler*innen wählt aus diesen Anträgen bundesweit bedeu- tende und bemerkenswerte Vorhaben, Einzelprojekte und Projektkonzeptionen aus. Die Vorhaben setzen sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinander oder sind – aufgrund ihrer spezifi- schen Ästhetik, exemplarischen Versuchsanordnung oder besonderen Interaktion mit dem Publikum – bemerkenswert für die Freien Darstellenden Künste. Um die vielgestaltige Theater-, Performance- und Tanzlandschaft in Deutschland hervorzuheben, nimmt der Fonds alle Arbeitsfelder und Sparten der Darstellenden Künste (Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Figuren- und Objekttheater, Performance, Theater für junges Publikum, site specific perfor- mances, performative Installationen, Gaming, etc.) in den Blick. Er ermöglicht einer breiten Bevölke- rungsschicht die Teilhabe an den vielfältigen zeitgenössischen Ausdrucksformen der Freien Darstel- lenden Künste und erschließt in Zusammenarbeit mit den künstlerischen Akteur*innen neue Formen sowie neues Publikum. Mit zusätzlichen Sonderprogrammen greift der Fonds Darstellende Künste immer wieder gesellschaft- liche Herausforderungen und Themen, wie Diversität, Digitalisierung, Kunst im ländlichen Raum und die Fortentwicklung der ästhetisch-künstlerischen Formate auf. Damit zeigt er die künstlerische wie gesellschaftliche Relevanz der frei produzierenden Künste auf und schafft Anlässe zur Qualifizierung und Fortentwicklung. Seine Zuwendungen für die Förderung von Kunst und Kultur erhält der Fonds durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. BERATUNG Der Fonds befördert nicht nur Projekte, sondern ist auch Service- und Beratungspartner für frei pro- duzierende Künstler*innen, Kollektive und Institutionen. Die Geschäftsstelle berät Interessierte und Künstler*innen auch über die eigenen Förderprogramme hinaus zu Aspekten der Antragstellung so- wie zu strukturellen und organisatorischen Fragen. Außerdem bietet der Fonds regelmäßig Informa- tionsveranstaltungen bei den Landesverbänden und verschiedenen Institutionen der Freien Darstel- lenden Künste an. VERANSTALTUNGEN UND ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Mit diskursiven Plattformen ermöglicht der Fonds den Wissenstransfer zwischen Kunst und Gesellschaft sowie Künstler*innen der Freien Szene und trägt zu grundlegenden Überlegungen für die zukünftige Gestaltung der Theaterlandschaft Deutschlands bei. 7
So veranstaltet er jährlich ein Kolloquium, um mit Künstler*innen, Förderern und Aktiven der Theaterlandschaft Fragen der Fortentwicklung der Freien Darstellenden Künste und deren strukturelle Rahmenbedingungen hinsichtlich Förderung, Kulturpolitik und freier Produktion zu erörtern. Zudem nimmt der Fonds die Rolle des Vermittlers und Mitgestalters zwischen Kulturpolitik und den Künstler*innen und Kollektiven der Freien Szene wahr, wie etwa durch das BUNDESFORUM, das er gemeinsam mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste ausrichtet und das als »Bündnis für die frei produzierenden Darstellenden Künste« eine Plattform in der bundesweiten Förderlandschaft etabliert hat. Der Fonds Darstellende Künste würdigt darüber hinaus einmal jährlich herausragende Arbeiten, Kollektive und Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste mit dem Tabori Preis und stärkt somit das Ansehen und Bewusstsein für frei produziertes Arbeiten in der deutschen Theaterlandschaft. 1.2 Mitarbeiter*innen Die Geschäftsstelle des Fonds Darstellende Künste befindet sich in Berlin im Haus der Kultur am Lützowplatz 9, 10785 Berlin. Sie ist besetzt mit folgenden festen wie befristeten Mitarbeiter*innen: Geschäftsführung | Holger Bergmann Holger Bergmann, ist Kurator, Mentor und leitet als Geschäftsführer den FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE, er lebt in Berlin. Geboren wurde er 1965 im Ruhrgebiet. Nach Abschluss der Fachschule für Sozialpädagogik und Tätigkeiten in sogenannten Sozialen Brennpunkten, folgten Studien der Theaterwissenschaft 1990-95 an der Ruhr-Universität Bochum. Gründungsmitglied und von 2002 bis 2014 Künstlerischer Leiter des Theaterproduktionshauses RINGLOKSCHUPPEN RUHR. Foto: privat Kulturhauptstadtbeauftragter der Stadt Mülheim und Kurator mit Schwerpunkt Stadtraumprojekten im Feld der SOCIAL URBAN ART wie SchlimmCity, RAUM.PFAD oder 54. Stadt für die Ruhrtriennale und für Urbane Künste Ruhr. Künstlerischer Leiter des Theaterfestivals FAVORITEN 2016 in Dortmund. Mitglied in Kuratorien und Jurys u.a. für den Theaterpreis des Bundes in 2015 und 2017 im Rahmen der European Capital of Cultre Aarhus (DK). Im Januar 2016 übernahm Holger Bergmann die Geschäftsführung des FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE in Berlin. Büroleitung | Christina Roth Christina Roth, geboren in Ulm, studierte Theaterwissenschaft und Rechtswis- senschaft in München und Berlin. Nach mehreren Assistenzen war sie von 2005- 2007 als Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Deutschen Kulturrats und von 2007-2008 beim Rundfunk Berlin-Brandenburg in der Redaktion Brandenburg Ak- tuell tätig. Von 2008-2014 arbeitete sie in der Abteilung Kommunikation im Haus der Kulturen der Welt und 2015 in der Geschäftsstelle des Bundesverbandes Freie Foto: Johanna Barnbeck Darstellende Künste. 2016 übernahm sie beim Fonds Darstellende Künste die Bü- roleitung. Hier ist sie unter anderem für die Betreuung der geförderten Projekte sowie in der Beratung zuständig. 8
Christina Röfer | Projektleitung Sonderprogramm „Konfiguration“ Christina Röfer, aufgewachsen am Niederrhein, studierte Theater- und Medienwissenschaften sowie Germanistik in Erlangen und absolvierte ihr Masterstudium Inszenierung der Künste und der Medien an der Universität Hildesheim. Ihr Forschungsinteresse galt dabei dem zeitgenössischen Figuren- und Objekttheater sowie Körper- und Wahrnehmungstheorien. Von 2016 – 2018 arbeitete sie in der Intendanz des Düsseldorfer Foto: Miriam Seise Schauspielhauses. In den Jahren 2008, 2010 und 2016 war sie als Mitarbeiterin beim Festival FIDENA – Figurentheater der Nationen in Bochum in den Bereichen Produktion und Ticketing tätig. Sie gestaltete das aktuelle TdZ-Arbeitsbuch „Der Dinge Stand. Zeitgenössisches Figuren- und Objekttheater“ konzeptionell und redaktionell mit und ist Redakteurin der Fachzeitschrift „double– Magazin für Puppen-, Figuren- und Objekttheater“. Seit Dezember 2018 bis 2020 leitet sie das Sonderprojekt KONFIGURATION des Fonds Darstellende Künste Anne John | Veranstaltungsmanagement und Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Anne John, geboren und aufgewachsen in Märkisch Oderland, hat Romanistik und Germanistik an der Universität Leipzig studiert und steht dort kurz vor dem Abschluss des Masterstudiums in Germanistik. Daneben ist sie als Assis- tentin und Produktionsleitung für verschiedene Kultur- und Theaterprojekte tätig. Das Internationale Theaterinstitut (ITI), Dachverband Tanz Deutsch- land (DTD) und Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) zählen zu Foto: Christoph Lüdecke ihren Auftraggebern. Insbesondere hat sie 2016 und 2017 die Verleihung des Theaterpreises des Bundes mitorganisiert. Seit 2015 arbeitet sie auch für das entstehende Archiv des Freien Theaters in Deutschland, für das sie u.a. die Konzeptionskonferenz 2017 in München orga- nisierte und an dessen Publikation „Performing the Archive“ (2018 – Olms-Verlag) sie mitgearbeitet hat. Für den Fonds Darstellende Künste ist sie seit März 2018 für die Organisation von Veranstaltun- gen wie der Preisverleihung des George Tabori Preises oder des jährlichen Kolloquiums, sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. 1.3 Honorarkräfte Neben den festangestellten Mitarbeiter*innen beschäftigt der Fonds nach Bedarf für temporäre or- ganisatorische und/oder künstlerische Aufgaben Honorarkräfte zur Umsetzung eigener Projekte, Re- cherchen und Konzeptionen. So beschäftigte der Fonds in 2018 Honorarkräfte zur Evaluierung und konzeptionellen Neuausrichtung des „George Tabori Preises“ anlässlich des 10jährigen Jubiläums in 2019. Eine zweite Honorarstelle wurde für die inhaltlichen Vorüberlegungen zum Sonderprogramm KONFIGURATION benötigt. 9
2. ORGANE DES FONDS: MITGLIEDERVERSAMMLUNG, VORSTAND UND KURATORIUM 2.1 Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung des Fonds Darstellende Künste kam in 2018 zwei Mail zusammen. Bei der regulären Mitgliederversammlung am 29. Januar 2018 stimmten die Mitglieder über den von der Ge- schäftsstelle und dem Vorstand vorgelegten Wirtschaftsplan und Rechenschaftsbericht 2017 ab. Die zweite Sitzung des Jahres fand im Nachgang der George Tabori Preisverleihung am 26. Mai 2018 statt. Die Neufassung der Satzung des Fonds Darstellende Künste e.V. wurde dabei beschlossen. 2.2 Der Vorstand In 2018 fanden drei Vorstandssitzungen statt, in denen die wichtigsten Themen des laufenden und kommenden Jahres besprochen wurden. Hierzu gehörten die Festlegung der Fördersumme sowie Die Neuausrichtung der Förderung und die strategische Ausrichtung des Fonds unter den Gesichts- punkten der Zuwendung durch die BKM und der Gemeinnützigkeit. Außerdem standen Klärungen von Personalfragen und die Budgetkontrolle auf der Tagesordnung. Dem Vorstand des Fonds Darstellende Künste gehören an: Prof. Dr. Wolfgang Schneider | ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Wolfgang Schneider ist Direktor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, Inhaber des UNESCO-Chair in „Cultural Policy for the Arts in Development“, Mitglied des Internationalen Theater-Instituts, Vorsitzen- der der ASSITEJ e.V. und Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, Herausgeber von Magazin und Jahrbuch für Kinder- und Jugendtheater „IXYPSILONZETT“ (Theater der Zeit, Berlin). Foto: Univesität Hildesheim Er war Gründungsdirektor des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bun- desrepublik Deutschland, Vorsitzender des Theaterbeirates Niedersachsen, Mitglied des Beirates Tanz und Theater des Goethe-Instituts und als Sachver- ständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages Be- richterstatter u.a. für das Kapitel Theater. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theaterpolitik, Herausgeber u.a. von „Theater entwickeln und pla- nen. Kulturpolitische Konzeptionen zur Reform der Darstellenden Künste“ , 2014 (Bielefeld). 2017 erscheint der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Performing the Archive. Studie zur Ent- wicklung eines Archivs des Freien Theaters“, gefördert von der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung sowie der Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und 10
der Stiftung Niedersachsen, getragen vom Bundesverband Freier Darstellender Künste, dem Dach- verband Tanz, dem deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts und dem Kultursekreta- riat NRW. Ilka Schmalbauch | Deutscher Bühnenverein Rechtsanwältin und Referentin des Vorstands des Deutschen Bühnenvereins. Studium der Rechtswissenschaften, Germanistik und Geschichte an der Univer- sität Regensburg und der Universität zu Köln. Geschäftsstelle des Rates für dar- stellende Kunst und Tanz des Deutschen Kulturrats, Vertretung des Rates für darstellende Kunst und Tanz in den Fachausschüssen Arbeit und Soziales sowie Europa des Deutschen Kulturrats. Vertretung des Deutschen Bühnenvereins im Ausschuss für Europäische Sozi- Foto: privat alpolitik der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Stellvertretendes Präsidiumsmitglied im Arbeitgeberverband PEARLE* – Live Performance Europe, Vertretung des Deutschen Bühnenvereins und PEARLE* im Sozialen Dialog der Europäischen Union. Mitautorin der Loseblattsammlung „Bühnen-und Orchesterrecht“. Mitglied des Kuratoriums der Stif- tung Tanz – Transition Zentrum Deutschland. Ilka Schmalbauch ist stellvertretende Vorsitzende des Fonds Darstellende Künste. Wolfgang Kaup-Wellfonder | Verband Deutscher Puppentheater Wolfgang Kaup-Wellfonder, Januar 1983 Gründung des Figurentheaters „Wodo Puppenspiel” mit Dorothee Wellfonder. Seit 1. August 1984 selbstständig als Figurenspieler. 1988 bis 1991 Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Pup- pentheater (VDP). 1996 bis 2003 Mitglied des Kuratoriums des Fonds Darstel- lende Künste. 2005 Wahl in den Vorstand des Fonds Darstellende Künste. 1997 bis 2013 für den VDP Sitz im Rat der darstellenden Künste und Tanz im Deut- schen Kulturrat. Foto: privat 2.3 Kuratorium Das Kuratorium ist neben der Mitgliederversammlung und dem Vorstand das dritte konstituierende Organ des Fonds. Eine seiner Aufgaben ist es, viermal jährlich in den Kuratoriumssitzungen über die Vergabe der Fördermittel zu entscheiden. Es tagte am 07. März 2018 mit allen 15 Kuratoriumsmitgliedern zur Auswahl der Konzeptionsvorhaben und darüber hinaus in der Besetzung mit 7 Kuratoriumsmitgliedern noch vier weitere Male zur Auswahl der Initial- und Projektvorhaben. Ziel ist es, eine intensivere Debatte und eine zielgerichtete Auswahl der Vorhaben herzustellen. Alle weiteren Regelungen dazu sind in der 2016 aktualisierten Geschäftsordnung des Kuratoriums vereinbart. 11
In 2018 gehörten dem Kuratorium an: Dr. Gülen Ipek Abali Theaterpädagogin, Autorin, Regisseurin, Dramaturgin | Castrop-Rauxel Simone Dede Ayivi Kulturwissenschaftlerin, Regisseurin, Autorin und Performerin | Berlin Sophie Becker Dramaturgin, Künstlerische Leiterin Spielart-Festival | München Sabine Gehm (Vorsitzende des Kuratoriums) Dramaturgin, Kuratorin, Festivalleiterin TANZ Bremen und Leiterin des Tanzkongresses | Berlin Matthias Grön Anglist, Regisseur, Leitender Dramaturg | Junges Staatstheater, Oldenburg Martina Grohmann Dramaturgin, Intendantin Theaterrampe | Stuttgart Dr. Joy Kristin Kalu Dramaturgin und Theaterwissenschaftlerin | Berlin Dr. Manfred Jahnke Theaterwissenschaftler, freier Publizist und Dramaturg, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart und an der LMU München | Elchingen bei Ulm Ute Kahmann Schauspielerin, Kulturwissenschaftlerin, Figurentheaterspielerin, Regisseurin | Berlin Inken Kautter Theaterwissenschaftlerin, Regisseurin, Autorin, Kulturmanagerin | Bad Oldesloe Tom Mustroph Literatur- und Theaterwissenschaftler, Kurator, freier Autor und Dramaturg | Berlin/Palermo Gregor Runge Dramaturg, Kurator | Bremen Matthias Schulze-Kraft (Vorsitzender des Kuratoriums) Regisseur und Künstlerischer Leiter LICHTHOF Theater | Hamburg Felizitas Stilleke, Freie Dramaturgin, Kuratorin | Berlin Nach Ablauf der regulären drei Jahre sind Tom Mustroph, Felizitas Stilleke, Sabine Gehm, Matthias Schulze-Kraft ab 2019 nicht mehr als Kurator*innen für den Fonds tätig. René Haßfurter und Simone Dede Ayvivi haben zudem aus zeitlichen Gründen die Tätigkeit im Kuratorium aufgegeben. Wir bedanken uns für ihre engagierte Arbeit während ihrer Zeit im Kuratorium! 12
3. FÖRDERUNGEN 2018 Der Fonds vergibt seine Förderung aus Bundesmitteln. Die Mittel zur Förderung kommen seit 2016 direkt aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). 3.1 Erhöhung der Zuwendung im laufenden Jahr 2018 In der Sitzung vom 27. Juni 2018 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages einer Erhö- hung des Etats des Fonds Darstellende Künste auf 2 Millionen Euro zugestimmt. Der Fonds erhielt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bisher 1,1 Millionen Euro. Der Vorsitzende des Fonds, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, freut sich über die Wertschätzung des Fonds: “Mein Dank geht an die Koalitionsparteien und an Frau Staatsministerin Prof. Monika Grütters für diese bedeutende Stärkung der frei produzierenden Künste in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist ein wichtiger erster Schritt, um dem Wandel in der Kunstproduktion der letzten Jahrzehnte auch auf Bundesebene gerecht zu werden und das aktive Wirken der Akteure der freien Theaterlandschaft für eine offene wie demokratische Gesellschaft zu würdigen.“ Der Fonds wird sein erfolgreiches Programm für Initialprojekte nun auch 2019 fortführen können. Die Antragssummen für Projekte werden zügig angemessen erhöht, auch um eine Angleichung an Min- desthonorare vorzunehmen und Künstler*innen entsprechend zu unterstützen. Außerdem ist eine Ausweitung der Konzeptionsvorhaben angedacht, um die kontinuierliche Förderung künstlerischer Entwicklungen ohne Produktionsdruck noch mehr zu befördern. Die Ausschreibung für ein Sonderprojekt erfolgte ebenfalls noch 2018. Dieses Vorhaben wird einzelne Genres des Freien Theaters in den Blick nehmen und sich den Themen der Digitalisierung und der damit verbundenen ästhetischen Fortentwicklung widmen. Der Geschäftsführer Holger Bergmann ist erfreut, dass dieses kulturpolitische Zeichen den Bedarf der frei produzierenden Künste bundesweit anerkennt. Dem Ziel, die Fördersumme, die bereits von den Kommunen und Ländern für die Vorhaben aufgewendet wird, bundesseitig zu komplementieren, ist man durch die Zuwendungserhöhung deutlich näher gekommen: „Die Erhöhung der Zuwendung ist ein hervorragender Schritt in die richtige Richtung. Wir bedanken uns auch bei den vielen Aktiven aus den Darstellenden Künsten, wie dem Bündnis für die freien Darstellenden Künste und unserem Part- ner, dem Bundesverband Freie Darstellende Künste, dem Netzwerk „Aktionsbündnis“ der Darstellen- den Künste und den einzelnen Mitgliedsverbänden des Fonds, für die konstruktive und erfolgreiche Begleitung.“ 3.2 Initialförderungen und Projektförderungen in 2018 Der Fonds Darstellende Künste vergab 2018 aus Zuwendungen der Bundesbeauftragten der Bundes- regierung für Kultur und Medien Staatsministerin Professorin Monika Grütters 900.350 Euro an 89 Projekte in seinen Förderprogrammen Projekt- und Initialförderung und drei Mal jeweils 75.000 Euro in der Konzeptionsförderung. Insgesamt konnte der Fonds Darstellende Künste somit Projekte der Freien Szene mit 1.125.350 Euro fördern. 13
Die Realisierung des bereits 2018 ausgeschriebenen Sonderprogramm “Konfiguration“, welches das Genre des Puppen-, Figuren- und Objekttheater in den Blick nimmt und sich den Themen der Digita- lisierung und der damit verbundenen ästhetischen Fortentwicklung widmet, bindet rund 570.000 Euro der Mittel 2018. Die Förderung von Kunst und Kultur schlüsselt sich wie folgt auf: Eingereichte Anträge in 2018 563 Anträge auf Förderung 228 auf Projektförderung 178 auf Initialförderung 13 auf Konzeptionsförderung Antragsvolumen in 2018 5.472.591 € (≈ 7.000.000 € mit Sonderprogramm) Projektanträge: 3.472.156 € Initialförderungsanträge: 1.025.435 € Konzeptionsförderungsanträge 975.000,00 € Fördervolumen in 2018 1.221.020 € (1.791.020 € mit Sonderprogramm) Projektförderung: 779.230,00 € Initialförderung: 150.210,00 € Konzeptionsförderung: 225.000 € Förderung durch eigene Projekte: 66.580 € Sonderprogramm: 570.000 € Die hohe Zahl der Antragsstellungen verdeutlicht, wie stark die Freien Darstellenden Künste, das künstlerische Wirken in der bundesdeutschen Theaterlandschaft bestimmen: rund ein Viertel der auf- geführten Theaterarbeiten wird mittlerweile frei produziert. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Staatstheatern und freien Ensembles und Künstler*innenkollektiven nimmt stetig zu. 14
LÄNDERÜBERSICHT DER AUSGEWÄHLTEN INITIAL- und PROJEKTVORHABEN 2018 Bundesland Projektvorhaben Initialvorhaben Anzahl Fördersumme Anzahl Fördersumme Baden-Württemberg 7 71.000,00 € 4 18.600,00 € Bayern 4 52.990,00 € 0 0,00 € Berlin 16 214.790,00 € 14 84.110,00 € Brandenburg 1 5.000,00 € 0 0,00 € Bremen 0 0,00 € 0 0,00 € Hamburg 7 87.250,00 € 2 11.850,00 € Hessen 7 84.400,00 € 2 14.850,00 € Mecklenburg-Vorpommern 0 0,00 € 0 0,00 € Niedersachsen 2 25.000,00 € 0 0,00 € NRW 9 103.000,00 € 3 20.800,00 € Rheinland-Pfalz 0 0,00 € 0 0,00 € Saarland 0 0,00 € 0 0,00 € Sachsen 5 50.800,00 € 0 0,00 € Sachsen-Anhalt 0 0,00 € 0 0,00 € Schleswig-Holstein 1 8.500,00 € 0 0,00 € Thüringen 0 0,00 € 0 0,00 € gesamt 59 779.230,00 € 25 150.210,00 € SPARTENÜBERSICHT DER AUSGEWÄHLTEN PROJEKT- UND INTITIALVORHABEN 2018 Sparte Anzahl Fördersumme Kinder-und Jugendtheater 7 61.100,00 € Musiktheater 6 85.300,00 € Performance 22 291.630,00 € Schauspiel 5 60.000,00 € Tanz 9 105.300,00 € Figuren- und Objekttheater 11 99.400,00 € gesamt 59 779.230,00 € 15
3.2.1 Initial- und Projektvorhaben - Entscheidungsrunde 1/2018 In der ersten Entscheidungsrunde des Jahres wählte das Kuratorium aus insgesamt 193 Anträgen 18 Initial- und Projektvorhaben (insgesamt 159.850,00 €) und 3 Konzeptionsprojekte, die mit insgesamt 225.000,00 € unterstützt wurden, aus. INITIALVORHABEN 1/2018 Organisation Titel Fördersumme Ming Poon Exotification of the male foreign body 5.000,00 € Dekoltas Handwerk Thanatos Archive 5.000,00 € FUNDUS THEATER Forscherkinder digital Theater (AT) 4.350,00 € Franziska Seeberg DIE GABE 4.500,00 € Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen Alles NEU oder zurück Chor? 5.000,00 € Anna Drescher Auf hoher Seh (AT) 5.000,00 € gesamt 6 Initialvorhaben 28.850,00 € PROJEKTVORHABEN 1/2018 Organisation Titel Fördersumme Traummaschine INC Kids Carraldo 2.400,00 € Figurentheater Wolkenschieber Geliebter Woffel! -über die Kraft von Quatsch 8.500,00 € Prinzip Gonzo Fleck und Frevel 8.800,00 € LA FLEUR Gintersdorfer/Yao Körper als Unternehmen 13.000,00 € Figurentheater Wilde & Vogel Dust (AT) 12.000,00 € Melanie Mohren und Bernhard Herbordt Die Bewegung 14.000,00 € MONSTRA Ungeheuer - Eingriffe in die Schöpfung (AT) 13.300,00 € Swoosh Lieu Who Profits 15.000,00 € Lehmann und Wenzel Die wundersame Reise der kleinen Sofie 4.000,00 € Edan Gorlicki SEXLESS BABE 10.000,00 € Cooperativa Maura Morales Phobos 15.000,00 € LIGNA Invasion vom Planeten der Affen 15.000,00 € gesamt 12 Projektvorhaben 131.000,00 € 3.2.2 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 2/2018 In der zweiten Entscheidungsrunde wählte das Kuratorium aus 132 eingereichten Anträgen 20 Initial- und Projektvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 166.000,00€ (Projektvorha- ben: 137.500,00€; Initialvorhaben: 28.500,00€), bei einem Antragsvolumen von 1.009.049,26€, verge- ben, 16
INITIALVORHABEN 2/2018 Organisation Titel Fördersumme langenfelder & lichtenberg Kinder der Olympe 5.000,00 € internil New Flesh / Neues Fleisch 5.000,00 € Kommando Himmelfahrt Das Experiment mit dem Vogel in der Luftpumpe 4.900,00 € Cargo-Theater ¿WER / QUIEN? 4.500,00 € highnoon sushki Das Wunder im Tal von U 5.000,00 € Hatzius Listening Distance 4.100,00 € gesamt 6 Initialvorhaben 28.543,36 € PROJEKTVORHABEN 2/2018 Organisation Titel Fördersumme tanzfuchs PRODUKTION Ein Papierstück 5.000,00 € Marlin de Haan Der Kirschgarten 15.000,00 € Overhead Project My body is Your Body 8.000,00 € Theater am Rand Gier oder: Unterm Birnbaum 5.000,00 € Leo Hofmann/ Benjamin van Bebber Ritournelle (AT) 13.000,00 € Éric Trottier 1,618033 10.000,00 € everybody needs only you. Liebe in Zeiten des Konstanze Schmitt 10.000,00 € Kapitalismus pulk fiktion Meinungshacking (AT) 15.000,00 € OBJECTIVE SPECTACLE SYMPATHEIA 14.800,00 € STERNA | PAU Produktionen A Porn A Day 7.000,00 € Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Pla- MEINHARDT & KRAUSS 4.000,00 € neten Theater o.N. Die zwölf Monate 9.700,00 € subbotnik Stadt 8.000,00 € costa compagnie OK, GOOGLE 13.000,00 € gesamt 14 Projektvorhaben 137.500,00 € 17
3.2.3 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 3/2018 In der dritten Entscheidungsrunde wählte das Kuratorium aus 72 eingereichten Anträgen 16 Projekt- und 6 Initialvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 233.100,00€ (Projektvorhaben: 190.950,00€; Initialvorhaben: 44.150,00€), bei einem Antragsvolumen von 700.590,45€, vergeben. INITIALVORHABEN 3/2018 Organisation Titel Fördersumme Sonya Schönberger André Müller - der radikale Interviewer (AT) 7.300,00 € ScriptedReality Heimatsch(m)utz (AT) 7.350,00 € Eva Meyer-Keller Sustainability in the Arts 7.500,00 € Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim Say my name, say my name (AT) 7.500,00 € Korb + Stiefel #ablebodiesandstones 5.000,00 € kainkolllektiv und OpusXX Berlin BITCH MOTHER AND HOLY MATER 7.500,00 € Gesamt 6 Initialvorhaben 42.150,00 € PROJEKTVORHABEN 3/2018 Organisation Titel Fördersumme Jess Curtis/ Gravity (in)Visible 15.000,00 € Das Letzte Kleinod Kriegsgefangen 20.000,00 € F. Wiesel BERMUDA 17.000,00 € Cie.Freaks und Fremde OUT OF SERVICE 10.000,00 € Meine Damen und Herren / barner 16 10 Meter in den wilden Westen 11.750,00 € Regina Rossi TWO LIPS (AT) 7.500,00 € TanzZeit Schwerkraft leicht gemacht 7.800,00 € Teresa Hoffmann Analogastronauten - Eine Erdexpedition 7.000,00 € Edan Gorlicki WHAT DO WE DO 20.000,00 € TARTproduktion Dark Lolita 5.000,00 € theatrale subversion Der flüchtige Körper 9.800,00 € Quast & Knoblich Casting Freischütz 12.000,00 € Figurentheater Vanessa Valk Hundeherz 8.000,00 € Showcase Beat Le Mot DEAD SEASONS 19.500,00 € theater wrede+ People Power 5.000,00 € Recke/Ninag Die Kränkungen der Menschheit (AT) 15.600,00 € gesamt 16 Projektvorhaben 190.950,00 € 18
3.2.4 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 4/2018 In der vierten Sitzung des Jahres wählte das Kuratorium aus 110 eingereichten Anträgen 17 Projekt- und 7 Initialvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 294.000,00€ (Projektvorhaben: 243.290,00€; Initialvorhaben: 50.710,00€), bei einem Antragsvolumen von 700.590,45€, vergeben. Zu- sätzlich wurden 6 Projektförderungen der Antragsrunde 1/2019 mit gebundenen Mitteln der Zuwen- dung 2018 vergeben. INITIALVORHABEN 4/2018 Organisation Titel Fördersumme Crossover Art Concepts MEASURING THE PULSE 5.800,00 € Donald Becker Personen in Halle 14: Bitte meldet euch! 7.500,00 € TBN GbR Eine digitale Bühne 7.490,00 € The Turkish Immigration Waves and Their Relation Candas Bas 7.420,00 € to Art and Culture Von Schädeln, Tieren und Fetischen - die Wieder- Crossings e.V. 7.500,00 € belebung der Dinge Overhead Project Recherche #Körper #Gewalt #Architektur 7.500,00 € houaïda Recherchevorhaben zu radicalsensuality 7.500,00 € gesamt 7 Initialvorhaben 50.710,00 € PROJEKTVORHABEN 4/2018 Organisation Titel Fördersumme Theatrium Steinau Die Brüder Grimm 3.000,00 € Querspur. Verein zur Förderung soziokultureller Ak- tivitäten mit dem Medium Video e. V. Kein Kläger (AT) 15.000,00 € Sebastian Hirn abandoned positions 13.000,00 € Gintersdorfer/Yao vertritt LA FLEUR Hybride Transaktionen - un truc d'ouf 19.000,00 € forum kunstvereint e.V. Wem gehört die Straße? UA (AT) 10.000,00 € Nele Stuhler KEINE AHNUNG (AT) 7.700,00 € This Machine Kills MOONDOGGING 15.000,00 € Raphael Hillebrand Das Vermächtnis (AT) 15.000,00 € Alexandra Waierstall Alexandra Waierstall: Bodies and Structure 20.000,00 € Ruby Behrmann Damengedeck - Ein Rundgang in die Zukunft 9.000,00 € Armada of Arts PP-News 15.000,00 € Johannes Müller/Philine Rinnert Das Weiße Rößl am Central Park 14.500,00 € Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße Aesthetics of Color (AT) 20.000,00 € Caroline Creutzburg Woman With Stones (AT) 15.900,00 € Hain/Kapsner/Mahlow/Romanowski Schulausflug - Ein Audiowalk zurück in die Schule 11.200,00 € Connert Wir treiben die Liebe auf die Weide 20.000,00 € Oliver Zahn / HAUPTAKTION TEUTONA 19.990,00 € 19
Dekoltas Handwerk IMPRINT 10.500,00 € Theater Marabu Good Game Gretel 12.000,00 € Werkgruppe2 ARBEITERINNEN 20.000,00 € Ceren Oran Who is Frau Troffea? 6.000,00 € Half past selber schuld The Last Mortal 20.000,00 € Figurentheater Antje Töpfer Zwei im Fluss 8.000,00 € Gesamt 23 Projektvorhaben 319.790,00 € 3.3 Konzeptionsvorhaben 2018 Das Kuratorium des Fonds sprach sich in 2018 für folgenden drei Konzeptionsvorhaben aus, die je- weils mit 75.000,00€ befördert werden. Im Zentrum des Konzeptionsvorhabens der Ben J. Riepe Kompanie steht der Mensch und sein Kör- per: Als choreographisches Mittel, Medium und Werkzeug. In „Optimierung, Digitalisierung und Ästhe- tisierung des Körpers“ werden die unterschiedlichen Aspekte der Optimierung, Digitalisierung und Ästhetisierung des Körpers und der Wirklichkeit beleuchtet. Im Speziellen beschäftigt sich die Kompa- nie mit alltäglichen, scheinbar banalen Bildern der Überaffirmation und Nivellierung sowie mit Bildern des realen Grauens und Bildern des utopisch Paradiesischen. Der Fokus liegt damit auch auf aktuellen gesellschaftlichen Debatten über eine alles umspannende Digitalisierung und Medialisierung und de- ren Auswirkungen auf Körper, Wahrnehmung und Authentizität. Anna Konjetzky befasst sich mit dem Betrachten. Was und wen sehen wir oder wem schenken wir Aufmerksamkeit? ‚Etwas in Betracht ziehen’ ist für sie der Beginn für Veränderung, Entwicklung oder Perspektivenwechsel. Mit dem Blick auf die Vergangenheit und einem Ist-Zustand entstehen Gedan- ken, Visionen, Möglichkeiten für die Zukunft. Ganz entscheidend ist hierbei für sie, transparente Räume zu schaffen: die Prozesse des Hin-und Wegguckens offenlegen. Die gedanklichen Gerüste zu dekonstruieren und damit Körperlichkeiten und Konstellationen zu dekonstruieren. Dadurch entsteht auch ein Interesse an Sprache als Gegenpol zum Körper: Sprache als Beschreibung, als Subtext, als Kontextualisierung; als eine zusätzliche Reflexionseben. HAPPY END von Monster Truck beschäftigt sich mit drei der vier Reiter der Apokalypse: Hunger, Tod und Krankheit. In HUNGER ist ein inszeniertes Wettessen – inspiriert von da Vincis „Abendmahl“ – geplant, das über mehrere Tage parallel in Berlin und Lagos stattfindet. Das Thema der Welthunger- hilfe wird auf satirische Art und Weise zur Disposition gestellt. Der Ausgangspunkt für das Projekt TOD ist das 50jährige Todesjahr des Mordes an Sharon Tate 1969 durch die Manson-Family. In Form eines Live-Comics, wird sich mit dem Thema des Massenmörders, der in der Zelle auf seine Hinrichtung oder natürlichen Tod wartet, auseinandergesetzt. Bei KRANKHEIT ist die literarische Vorlage Sarama- gos Roman „Die Stadt der Blinden“, in dem Blindheit als Krankheit beschrieben wird. In Zusammenar- beit mit einer Blindeneinrichtung werden die Zuschauer*innen in einer bespielten Installation einem totalitären System ausgesetzt. Ein HAPPY END ist ungewiss… KONZEPTIONSVORHABEN 2018 Organisation Titel Fördersumme Optimierung, Digitalisierung und Ben J. Riepe Kompanie e.V. 75.000,00 € Ästhetisierung des Körpers 20 Anna Konjetzky Anna Konjetzky 2018-2020 75.000,00 €
3.4 Sonderprogramm KONFIGURATION In den vergangenen Jahren rückten die Zusammenhänge zwischen den Phänomenen der Digitalisierung und den über Jahrhunderte gewachsenen künstlerischen Praktiken des Figuren- und Objekttheaters immer mehr in den Fokus. Mensch-Maschine-Hybride, Drohnen, Roboter, Avatare, 3D- Druck, Virtual oder Augmented Reality u.a. – alles Techniken oder Phänomene, die für eine Stellvertreterschaft des Menschen als kreatives, wissendes, soziales und intelligentes Wesen stehen, genauso wie das „unbelebte Objekt“ in den Erzählungen des Figurentheaters. Neben diesen recht augenscheinlichen Verbindungen auf der Ebene von technischen Spielmaterialien bringt die Digitalisierung aber auch Veränderungen in gesellschaftlichen Strukturen und philosophischen Bezugssystemen mit sich, die gerade für das Figuren- und Objekttheater produktiv sein können und den Standort und die Rolle des Menschen in einem digitalisierten Umfeld stetig neu verhandeln. Um die große Frage, was den Menschen als Individuum oder soziales Wesen ausmacht auf der Folie der ihn umgebenden Dinge zu erforschen und zu reflektieren, ist gerade das Figuren- und Objekttheater mit seiner besonderen Spielform wie geschaffen, da dieser die Wechselbeziehung von menschlichen Akteur*innen und leblosen Objekten bereits inhärent ist. Mit dem neu initiierten Sonderprogramm KONFIGURATION nimmt der Fonds Darstellende Künste daher gerade Vorhaben aus dem Figuren- und Objekttheater mit dem Schwerpunkt Digitalisierung in den Blick und befördert künftig Projekt- und Inszenierungsvorhaben, die auf der Ebene der Spielmaterialien digitale Technik und Dinge/Devices einbeziehen und/oder gesellschaftliche Fragen der Digitalisierung thematisieren. Neben klassischen Projekt- und Inszenierungsvorhaben ist das Sonderprogramm offen für eine ästhetische Forschung, Erweiterung der Ästhetik durch den Einsatz digitaler Technologien und Neuanschaffungen oder Updates der Kommunikation mit ästhetischen Zielsetzungen, um auch strukturelle Aspekte der künstlerischen Arbeit im Figuren- und Objekttheaterschaffenden digital zu befördern. Im Wissen um eine Anzahl von Künstler*innen im ländlichen Raum hat der Fonds ein gestaffeltes Antragsvolumen mit jeweilig differenzierter Kofinanzierung aufgestellt, um auch in kleineren Gemeinden und Regionen mit geringer Kulturförderung die Antragsvoraussetzungen zu erleichtern. Mit KONFIGURATION möchte der Fonds Darstellende Künste den Künstler*innen bundesweit gezielt Freiräume eröffnen, um das Engagement im oben skizzierten Feld und die künstlerische Arbeit mit neuen Technologien zu erproben, zu realisieren und zu verstetigen. Das Sonderprogramm soll dabei professionellen Künstler*innen und Figurentheatergruppen die Möglichkeit bieten, einen gesellschaftlichen Diskurs über Zukunftsfragen und über das eigene Genre hinaus zu initiieren und lädt die bestehenden Akteur*innen ein, mit Kooperationen und neuen künstlerischen Zusammenschlüssen einen Transfer von Wissen und Erfahrung zu gestalten. Im März 2019 wird das Online-Formular für die Antragstellung geöffnet. Anträge können dann bis zur Frist am 02. Mai 2019 eingereicht und Projekte von Juni 2019 bis August 2020 realisiert werden. 21
4. VERANSTALTUNGEN DES FONDS IN 2018 4.1 George Tabori Preis 2018 Am 25. Mai 2018 wurde zum 9. Mal der George Tabori Preis vom Fonds Darstellende Künste für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Theaterszene vergeben. Die sechs nominierten Gruppen wurden aus mehr als 300 durch den Fonds Darstellende Künste geförderten Gruppen der letzten fünf Jahre ausgewählt. Mit der Vergabe des Haupt- und des Förderpreises würdigte der Fonds Darstellende Künste künstlerische Handschriften von besonderer Strahlkraft. Der George Tabori Preis ist die höchste bundesweite Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus den Freien Darstellenden Künsten. AUSGEICHNUNGEN Den mit 20.000€ dotierten Hauptpreis erhielt das Theater-Kollektiv »copy & waste«, die laut Begründung der Jury „mit brillanter Sprache, glamouröser Musik und dem virtuosen Spiel mit dem kunstvollen Plagiat […] das Publikum zur bitteren Lüge und schillernden Wahrheit“ verführen und damit „einen einzigartigen intellektuellen Flic Flac zwischen, Diskurs und Lebensrealität […]“ erzeugen. Die Laudatio hielten die Dramaturgin und Kuratorin Katja Herlemann, und die ehemalige Leiterin des Festivals steirischer Herbst und künftige Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Ebenfalls in dieser Kategorie nominiert waren die »Ben J. Riepe Kompanie« aus Düsseldorf, sowie das Label und Künstler*innenkollektiv »geheimagentur« aus Hamburg. Die Jury würdigte zudem das Berliner Performance-Kollektiv »Turbo Pascal« mit dem Förderpreis in Höhe von 10.000€ mit der Begründung: Turbo Pascal „kreieren moderierte theatrale Publikumsexperimente, verschieben die Perspektiven der Wahrnehmung und führen die Zuschauer*innen durch verschiedene […] Vorstellungswelten. Dementsprechend steht das Um- und Andersdenken stetig zur Disposition […]. Daraus entstehen mutige Performances, mit enormer Sogwirkung für die Zuschauer*innen.“ Nominiert für den Förderpreis waren außerdem die Stuttgarter Physical Theatre Kompanie »backsteinhaus produktion« und der transkulturelle Aktionsraum »Migrantpolitan« aus Hamburg. Die Laudatio auf die Preisträger*inne hielt die frühere Intendantin des Theaters Freiburg und derzeitige Dramaturgin der Ruhrtriennale Barbara Mundel. DAS PROGRAMM Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering würdigte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit der freien Darstellenden Künste und Auszeichnungen, wie den George Tabori Preis, hinsichtlich ihrer internationalen und interkulturellen Bedeutung. Ihre Rede gibt es hier noch einmal zum Nachlesen. Es gilt das gesprochene Wort! Die anschließende Impulsrede von Jean Peters, dem Mitbegründer des Aktions-Kollektivs Peng, war ebenfalls ein Plädoyer für die deutsche Kunst- und Kulturlandschaft, als Möglichkeit, damit Grenzen zu überschreiten, politischen Strömungen Einhalt zu gebieten und somit für eine gerechte Zivilgesellschaft einzustehen. Eray Güray zeigte danach mit seiner Voguing-Performance wie man Grenzen zwischen Kunst und Subkultur und Geschlechteridentitäten überschreiten kann. 22
Für die musikalische Rahmung des Abends sorgten Benedikt ter Braake und Yana Gottheil, die mit Violine und Klavier Arrangements des Pianisten und Komponisten Kai Schumacher präsentierten. Durch den Abend führte die Moderatorin und Schauspielerin Kübra Sekin. Hinsichtlich aktueller Debatten zu Kunst- und Kulturförderung stand auch die Aufgabe und Zielsetzung von Förderinstitutionen, wie dem Fonds Darstellende Künste in den Grußworten des Abends immer wieder im Fokus. Prof. Wolfgang Schneider Vorsitzender des Fonds: „Der Fonds Darstellende Künste ist mittlerweile zu einem unverzichtbaren Förderakteur im Kulturbereich geworden. Er ist der zentrale Adressat für die freie Darstellende Kunst auf Bundesebene. Kulturpolitisch ist die Fördertätigkeit des Fonds damit weiterhin von hoher Relevanz. Dies wird von allen relevanten kulturpolitischen Akteuren – nicht zuletzt auf Bundesebene – auch anerkannt und spiegelt sich in der Empfehlung der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages sowie im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wieder.“ Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste ergänzte: „Ziel für das kommende Jahr ist es, über die höhere Ausstattung des Fonds, die bundesweit agierenden freien Darstellenden Künste, deren künstlerische sowie soziale Sicherung, weiter zu stärken und ein wirkmächtiges Signal an Länder und Kommune zu senden, dass sie mit der Förderung dieser innovationsstarken und für den künstlerischen, gesellschaftlichen wie demokratischen und internationalen Diskurs wichtigen Kunstszene nicht allein stehen.“ Der Fonds Darstellende Künste freut sich über eine gelungene Veranstaltung mit rund 200 Gästen und ausgelassener Stimmung im HAU Hebbel am Ufer. Gewinner*innen, Nominierte und Laudator*innen der George Tabori Preisverleihung 2018, Foto: Florian Krauß Die Jury des George Tabori Preises 2018 bildeten: Sabine Gehm (Künstlerische Leitung Tanz Bremen / Vorsitzende Kuratorium Fonds), Ilka Schmalbauch (Referentin des Vorstands des Deutschen Bühnenvereins / Vorstandsmitglied Fonds), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Professor für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim / Vorsitzender ASSITEJ e.V., / Vorstandsvorsitzender Fonds), Matthias 23
Schulze-Kraft (Künstlerischer Leiter LICHTHOF Theater / Vorsitzender Kuratorium Fonds DaKü) sowie Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel Hamburg). 4.2 AG Bundesforum Am 25. September 2018 luden der Bundesverband Freie Darstellende Künste und der Fonds, Vertreter*innen von Förderinstitutionen und Vertreter*innen überregionaler Netzwerke zu zwei Arbeitsgruppen in die Freie Volksbühne | Kulturvolk nach Berlin ein. In der Arbeitsgruppe des Fonds versammelten sich dazu Vertreter*innen der Förderinstituionen aus Ländern, Kommunen und dem Bund, um sich über die Neuerungen der Förderaufstellung in verschiedenen Bundesländern auszutauschen und die kulturpolitischen Entwicklungen seit dem BUNDESFORUM 2017 zu erläutern. Die Ergebnisse dieses Forums dienen der inhaltlichen Vorbereitungen des kommenden BUNDESFORUMs, das im September 2019 in Berlin stattfinden wird. 4.3 Kolloquium zur bundesweiten Förderstruktur und Möglichkeiten der Vernetzung Der Fonds Darstellende Künste veranstaltet jährlich ein Kolloquium, um mit Künstler*innen, Förderern und Aktiven der Theaterlandschaft Fragen der Fortentwicklung der freien Darstellenden Künste und deren strukturelle Rahmenbedingungen in Förderung, Kulturpolitik und freien Produktion zu erörtern. 2018 fand das Kolloquium am 02. November 2018 im Rahmen des Festivals „Politik im Freien Thea- ter“ in München statt. Dazu lud der Fonds alle Interessierten, Mitglieder, und Festivalbesucher*innen zur öffentlichen Podiumsdiskussion „Hauptsache es knallt! Förderung von Aktionsformen in der Kunst oder künstlerischen Formaten in der Aktion“ in das HochX ein. Neben den Podiumsgästen Dr. Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes), Jean Peters (Peng! Kol- lektiv), Felizitas Stilleke (Kuratorin und Aktivistin) und Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner (Kulturhaupt- stadt Nürnberg), der Moderatorin Sophie Becker (Spielart Festival) und Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Vorsitzender des Fonds), der die Diskussion mit einem Input und Abschlussfazit rahmte, fanden sich 80 Interessierte und Festivalbesucher*innen im HochX ein. Wolfgang Schneider warf die Frage auf wie Förderinstitutionen mit diesem Spektrum der Kunst um- gehen können. Ist eine staatliche Förderung sinnvoll oder gar kontraproduktiv? So nahm die Diskus- sion die Arbeit des Kollektivs Peng! zum Ausgangspunkt. Jean Peters berichtete von Themengebieten, Arbeitsweisen und Konsequenzen, mit denen das Kollektiv bei ihren Recherchen und Aktionen um- geht. Die Anerkennung ihrer Kunst sei für Außenstehende nicht immer klar nachzuvollziehen, aber Auftritte und Auszeichnungen wie der kürzlich vergebene Aachener Friedenspreis lenken das Augen- merk verstärkt auf die Ambiguität dieser Aktionen. Dr. Sebastian Brünger als Vertreter der Kulturstiftung des Bundes und Förderer der Gruppe Peng! konnte darauf eingehend über die Schwierigkeiten berichten, die die Förderung von aktionistische Formen in der Kunst mit sich bringt. Er berichtete von der Schwierigkeit der Wahrung der Neutralität einer bundesdeutschen Förderinstitution, wenn die Aktionsformen der geförderten Gruppe klar poli- tisch motiviert sind und sich zum Teil auch gegen politische Akteur*innen und Inhalte richten. Wie 24
müssen Fördervorgaben für solche Vorhaben aussehen, wenn diese zum Teil Flashmob-artig agieren und nicht vorab in Förderanträgen beschrieben werden können? Gibt es Kategorien in denen man diese Art der Aktionskunst denken kann und sollte? Ist dies überhaupt zuträglich? Dr. Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes), Jean Peters (Peng Kollektiv), Sophie Becker (Spielart München), Felizitas Stilleke (Kuratorin und Aktivistin), Prof. Hans-Joachim Wagner (Kulturhauptstadt Nürnberg 2025), Prof. Wolfgang Schneider (Vorsitzender des Fonds) (v.r.n.l.) beim Kolloquium des Fonds 2018 im HochX in München, Foto: Gianmarco Bresadola Hans Joachim Wagner beleuchtet noch einen weiteren Aspekt der aktionistischen Kunst, der zeigt, wie Straßen und Teile einer Stadt mit Aktionen verschönert und belebt werden können. Damit ist auch hier die Form der aktionistischen Kunst vor allem ein Mittel Sichtbarkeiten zu erzeugen. Ähnlich wie bei Peng! wird auch bei diesem Beispiel die Frage nach dem Aspekt der Kunst gestellt, sodass die Diskussion am Ende nicht nur bei der Frage der Förderung dieser Kunst ankommt, sondern bei der Frage des Kunstbegriffes per se landet. Was ist Kunst? Was ist aktionistische Kunst? Was kann und darf sie und wie grenzt sie sich gegen aktionistische Formen, ggf auch von rechts-nationaler Seite ab, die den Kunstbegriff als einen ausschließenden Begriff zu definieren zu versuchen, obwohl die Kunst doch frei ist und bleiben muss. Ein System der Card Blanche für die Förderung oder der Vernetzung von Fundsraising-Aktionen aktionistischer Künstler*innen könnte ein erster Schritt sein, um Förder- strukturen auch auf diese thematisch und zeitlich aus der Normalität des Projektantrages fallende Genre der Freien Darstellenden Künste einzubeziehen, so Holger Bergmann Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste. 25
5. FINANZEN 2018 Kosten- und Finanzierungsplan 2018, Wirtschaftsplan 2018 Titel Zweckbestimmung 2018 2018 2018 2018 2018 2018 2018 2019 2018 2018 2018 2018 KFP KFP KFP KFP KFP KFP KFP KFP WP WP WP WP PLAN PLAN PLAN IST IST IST IST PLAN PLAN IST PLAN IST gesamt (ohne SB- gesamt (mit SB- Mit- gesamt (ohne SB- Mittel aus tel aus 2017/ohne Mittel aus mit KSB-Restmittel / mit KSB-Restmittel / SB-Mittel 2017 gesamt gesamt SB-Mittel 2017 SB-Mittel 2018 KSB-Restmittel KSB-Restmittel 2017/mit SB-Mittel SB-Mittel aus 2018) 2017/ohne SB- Mit- Einnahmen Einnahmen aus 2018) tel aus 2018) Stand: 01.01.2018 Stand: 20.12.2018 Stand: 31.12.2018 Stand: 31.12.2018 Stand: 31.12.2018 Stand: 31.12.2018 Stand: 31.12.2018 I EINNAHMEN I.1 VERWALTUNGSEINNAHMEN 0,00 1 500,00 1 500,00 1.626,00 1.626,00 1.626,00 0,00 0,00 1.500,00 1.626,00 0,00 0,00 101 01 Eigenmittel, Mitgliedsbeiträge 0,00 1 500,00 1 500,00 1.500,00 1.500,00 1.500,00 0,00 0,00 1.500,00 1.500,00 0,00 0,00 119 09 Vermischte Einnahmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 125 01 Einnahmen aus sonstiger wirtschaftlicher Tätigkeit 0,00 0,00 0,00 126,00 126,00 126,00 0,00 0,00 0,00 126,00 0,00 0,00 I.2 EINNAHMEN AUS ZUWENDUNGEN 560 000,00 2 008 000,00 2 008 000,00 2 008 000,00 1 132 000,00 572 000,00 560 000,00 1 436 000,00 2 574 872,43 1 138 872,43 6 872,43 6 872,43 231 01 Zuwendungen des Bundes 560 000,00 2 008 000,00 2 008 000,00 2.008.000,00 1.132.000,00 572.000,00 560.000,00 1.436.000,00 2.574.872,43 1.138.872,43 6.872,43 6.872,43 1 Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) 560 000,00 2 008 000,00 2 008 000,00 2 008 000,00 1 132 000,00 572 000,00 560 000,00 1 436 000,00 2 568 000,00 1 132 000,00 0,00 0,00 2 Kulturstiftung des Bundes 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6 872,43 6 872,43 6 872,43 6 872,43 I.3 DRITTMITTEL, SPENDEN 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 281 01 Fördermittel von Vereinen, Verbänden, Stiftungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 282 09 Spenden 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 SUMME EINNAHMEN 560 000,00 2 009 500,00 2 009 500,00 2 009 626,00 1 133 626,00 573 626,00 560 000,00 1 436 000,00 2 576 372,43 1 140 498,43 6 872,43 6 872,43 II AUSGABEN II.1 PERSONALAUSGABEN, HONORARE 1 954,79 178 500,00 155 000,00 154.943,68 154.919,44 152.964,65 1.954,79 1.979,03 156.954,79 154.919,44 0,00 0,00 421 01 Aushilfen / Honorare / Werkverträge 0,00 15 000,00 1 500,00 1 590,00 1 590,00 1 590,00 0,00 0,00 1 500,00 1 590,00 0,00 0,00 428 01 Entgelte Arbeitnehmer/innen 1 954,79 163 500,00 153 500,00 153.353,68 153.329,44 151 374,65 1.954,79 1.979,03 155.454,79 153.329,44 0,00 0,00 II.2 SÄCHLICHE VERWALTUNGSAUSGABEN 7 217,21 71 500,00 57 000,00 56.978,61 61.868,35 54.870,54 6.997,81 2.108,07 71.089,64 62.642,35 6.872,43 774,00 511 01 Geschäftsbedarf, Kommunikationskosten, EDV 816,51 11 200,00 11 200,00 9 527,50 10 463,67 9 388,15 1 075,52 139,35 12 016,51 10 463,67 0,00 0,00 517 01 Bewirtschaftungskosten Mieträume 956,91 3 100,00 2 600,00 3.456,46 3.456,46 3.456,46 0,00 0,00 3.556,91 3.456,46 0,00 0,00 518 01 Mieten für Räume 0,00 12 000,00 12 000,00 12 200,76 12 155,52 11 187,80 967,72 1 012,96 12 000,00 12 155,52 0,00 0,00 526 01 Rechts-, Prüfungs- u. Beratungskosten 0,00 3 500,00 1 500,00 1.777,91 1.722,18 1.677,91 44,27 100,00 1 500,00 1 722,18 0,00 0,00 526 03 Aufwendungen Kuratorium/Verein 0,00 20 500,00 14 000,00 15 411,73 15 786,66 15 411,73 374,93 0,00 14 000,00 15 786,66 0,00 0,00 527 01 Dienstreisen 0,00 8 500,00 5 500,00 5.586,83 5.779,93 5.586,83 193,10 0,00 5 500,00 5 779,93 0,00 0,00 542 01 Druckkosten, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit 4 879,00 9 000,00 8 000,00 7 309,18 10 797,22 6 513,22 4 284,00 795,96 12 879,00 10 797,22 0,00 0,00 543 01 Versicherungen 0,00 1 200,00 1 200,00 794,98 794,98 794,98 0,00 0,00 1 200,00 794,98 0,00 0,00 544 01 Berufsgenossenschaft, Steuern, Tantiemen, KSK 564,79 1 000,00 1 000,00 913,26 911,73 853,46 58,27 59,80 1 564,79 911,73 0,00 0,00 547 01 Nicht aufteilbare sächliche Verwaltungsausgaben 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 26
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