Geschäftsbericht des Fonds Darstellende Künste e.V. für das Jahr 2018

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Geschäftsbericht des Fonds Darstellende Künste e.V. für das Jahr 2018
Geschäftsbericht des
Fonds Darstellende Künste e.V.
             für das Jahr 2018

                        Lützowplatz 9, 10785 Berlin
                          Telefon: 030 26392950-00
                           Telefax: 030 26392950-05
                         Email: info@fonds-daku.de
                                 www.fonds-daku.de
                  Geschäftsführer: Holger Bergmann

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Geschäftsbericht des Fonds Darstellende Künste e.V. für das Jahr 2018
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Vorab in Kürze…

…war 2018 ein sehr erfolgreiches Jahr für den Fonds Darstellende Künste.
Bereits am 06. Juli 2018 entschied der Deutsche Bundestag die Zuwendungserhöhung für das
laufende Jahr auf 2 Millionen Euro. Diese Erhöhung ist für 2018/19ff. angesetzt worden und schafft
damit eine substantiell verbesserte Ausgangslage für den Fonds Darstellende Künste und für dessen
Förderung von Kunst und Kultur. Damit realisierte der Fonds 92 Vorhaben von Künstler*innen(-
gruppen) der frei produzierenden Künste in 2018 bzw. bereitete dessen Förderung hiermit vor.

Längst sind die Neuerungen, die mit dem Geschäftsführerwechsel verbunden waren, wie die
Neuaufstellung der Förderfristen auf vier Entscheidungsrunden, die transparente Zusammensetzung
der Expert*innen des Kuratoriums, die Initialförderung, das Bundesforum und Kolloquium, gelebter
Alltag.

Der Fonds steht als Partner der Freien Darstellenden Künste, als kollegialer Förderer im Verbund der
Förderlandschaft und als Akteur in der Kulturpolitik von Ländern und Bund als fachlich kompetenter
und inhaltlich fortentwickelnder Akteur angesehen, in der bundesdeutschen Theaterlandschaft.

Im Jahr 2019…

… realisiert der Fonds darüber hinaus: ein Sonderprogramm zur Digitalisierung im Figuren- und
Objekttheater – das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum für Figurentheater und
Puppenspielkunst (dfp), UNIMA - Zentrum BRD und dem Verband deutscher Puppentheater (VdP)
entwickelt wurde und ein zweites Bundesforum gemeinsam mit dem Bundesverband Freie
Darstellende Künste (BFDK) und den Förderern aus Ländern und Bund.

Für 2019 nehmen wir Anlauf für eine weitere, am Bedarf orientierte, Stärkung der Freien
Darstellenden Künste, bundesweit.

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Geschäftsbericht 2018

Inhalt

1. DIE GESCHÄFTSSTELLE .................................................................................................................. 7
   1.1 Kurzprofil ................................................................................................................................. 7
   1.2 Mitarbeiter*innen .................................................................................................................. 8
   1.3 Honorarkräfte ......................................................................................................................... 9
2. ORGANE DES FONDS: MITGLIEDERVERSAMMLUNG, VORSTAND UND KURATORIUM............................ 10
   2.1 Mitgliederversammlung ...................................................................................................... 10
   2.2 Der Vorstand ......................................................................................................................... 10
   2.3 Kuratorium ............................................................................................................................ 11
3. FÖRDERUNGEN 2018 ................................................................................................................. 13
   3.1 Erhöhung der Zuwendung im laufenden Jahr 2018 ........................................................ 13
   3.2 Initialförderungen und Projektförderungen in 2018 ...................................................... 13
   3.2.1 Initial- und Projektvorhaben - Entscheidungsrunde 1/2018....................................... 16
   3.2.2 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 2/2018 ...................................... 16
   3.2.3 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 3/2018 ...................................... 18
   3.2.4 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 4/2018 ...................................... 19
   3.3 Konzeptionsvorhaben 2018 ................................................................................................ 20
4. VERANSTALTUNGEN DES FONDS IN 2018 ...................................................................................... 22
   4.1 George Tabori Preis 2018 .................................................................................................... 22
   4.2 AG Bundesforum .................................................................................................................. 24
   4.3 Kolloquium zur bundesweiten Förderstruktur und Möglichkeiten der Vernetzung .. 24
5. FINANZEN 2018 ......................................................................................................................... 26
6. PERSPEKTIVEN 2019 FF ............................................................................................................... 28
7. TERMINE UND FRISTEN DES FONDS FÜR 2019 ............................................................................... 30

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1. DIE GESCHÄFTSSTELLE
1.1 Kurzprofil

FÖRDERUNG VON KUNST UND KULTUR
Der Fonds Darstellende Künste fördert als einer der sechs Bundeskulturförderfonds die Kunst- und
Kulturlandschaft der Bundesrepublik mit besonderem Schwerpunkt auf die Beförderung der Freien
Darstellenden Künste.
Die Aktivitäten des Fonds stehen für eine fachgerechte und gezielte Entwicklung von künstlerischen
Konzepten und Vorhaben, stets in der Selbstbeauftragung von Künstler*innen, sowie deren Förde-
rung. Dafür bietet er jährlich vier Antragsfristen und drei Förderprogramme innerhalb derer Künst-
ler*innen und Gruppen ihre Vorhaben zu geplanten Produktionen oder Recherchen einreichen kön-
nen. Ein gewähltes Kuratorium, bestehend aus Vertreter*innen von Kulturinstitutionen, Produktions-
häusern, Festivals, Verbänden und Künstler*innen wählt aus diesen Anträgen bundesweit bedeu-
tende und bemerkenswerte Vorhaben, Einzelprojekte und Projektkonzeptionen aus. Die Vorhaben
setzen sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinander oder sind – aufgrund ihrer spezifi-
schen Ästhetik, exemplarischen Versuchsanordnung oder besonderen Interaktion mit dem Publikum
– bemerkenswert für die Freien Darstellenden Künste.
Um die vielgestaltige Theater-, Performance- und Tanzlandschaft in Deutschland hervorzuheben,
nimmt der Fonds alle Arbeitsfelder und Sparten der Darstellenden Künste (Schauspiel, Musiktheater,
Tanz, Figuren- und Objekttheater, Performance, Theater für junges Publikum, site specific perfor-
mances, performative Installationen, Gaming, etc.) in den Blick. Er ermöglicht einer breiten Bevölke-
rungsschicht die Teilhabe an den vielfältigen zeitgenössischen Ausdrucksformen der Freien Darstel-
lenden Künste und erschließt in Zusammenarbeit mit den künstlerischen Akteur*innen neue Formen
sowie neues Publikum.
Mit zusätzlichen Sonderprogrammen greift der Fonds Darstellende Künste immer wieder gesellschaft-
liche Herausforderungen und Themen, wie Diversität, Digitalisierung, Kunst im ländlichen Raum und
die Fortentwicklung der ästhetisch-künstlerischen Formate auf. Damit zeigt er die künstlerische wie
gesellschaftliche Relevanz der frei produzierenden Künste auf und schafft Anlässe zur Qualifizierung
und Fortentwicklung.
Seine Zuwendungen für die Förderung von Kunst und Kultur erhält der Fonds durch die
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

BERATUNG
Der Fonds befördert nicht nur Projekte, sondern ist auch Service- und Beratungspartner für frei pro-
duzierende Künstler*innen, Kollektive und Institutionen. Die Geschäftsstelle berät Interessierte und
Künstler*innen auch über die eigenen Förderprogramme hinaus zu Aspekten der Antragstellung so-
wie zu strukturellen und organisatorischen Fragen. Außerdem bietet der Fonds regelmäßig Informa-
tionsveranstaltungen bei den Landesverbänden und verschiedenen Institutionen der Freien Darstel-
lenden Künste an.

VERANSTALTUNGEN UND ERFAHRUNGSAUSTAUSCH
Mit diskursiven Plattformen ermöglicht der Fonds den Wissenstransfer zwischen Kunst und
Gesellschaft sowie Künstler*innen der Freien Szene und trägt zu grundlegenden Überlegungen
für die zukünftige Gestaltung der Theaterlandschaft Deutschlands bei.
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So veranstaltet er jährlich ein Kolloquium, um mit Künstler*innen, Förderern und Aktiven der
Theaterlandschaft Fragen der Fortentwicklung der Freien Darstellenden Künste und deren
strukturelle Rahmenbedingungen hinsichtlich Förderung, Kulturpolitik und freier Produktion zu
erörtern.
Zudem nimmt der Fonds die Rolle des Vermittlers und Mitgestalters zwischen Kulturpolitik und den
Künstler*innen und Kollektiven der Freien Szene wahr, wie etwa durch das BUNDESFORUM, das er
gemeinsam mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste ausrichtet und das als »Bündnis für
die frei produzierenden Darstellenden Künste« eine Plattform in der bundesweiten Förderlandschaft
etabliert hat.
Der Fonds Darstellende Künste würdigt darüber hinaus einmal jährlich herausragende Arbeiten,
Kollektive und Künstler*innen der Freien Darstellenden Künste mit dem Tabori Preis und stärkt somit
das Ansehen und Bewusstsein für frei produziertes Arbeiten in der deutschen Theaterlandschaft.

1.2 Mitarbeiter*innen

Die Geschäftsstelle des Fonds Darstellende Künste befindet sich in Berlin im Haus der Kultur am
Lützowplatz 9, 10785 Berlin. Sie ist besetzt mit folgenden festen wie befristeten Mitarbeiter*innen:

                           Geschäftsführung | Holger Bergmann
                           Holger Bergmann, ist Kurator, Mentor und leitet als Geschäftsführer den
                           FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE, er lebt in Berlin. Geboren wurde er 1965 im
                           Ruhrgebiet. Nach Abschluss der Fachschule für Sozialpädagogik und
                           Tätigkeiten in sogenannten Sozialen Brennpunkten, folgten Studien der
                           Theaterwissenschaft     1990-95         an     der     Ruhr-Universität   Bochum.
                           Gründungsmitglied und von 2002 bis 2014 Künstlerischer Leiter des
                           Theaterproduktionshauses                     RINGLOKSCHUPPEN                RUHR.

 Foto: privat
                           Kulturhauptstadtbeauftragter      der    Stadt       Mülheim   und    Kurator   mit
                          Schwerpunkt Stadtraumprojekten im Feld der SOCIAL URBAN ART wie
SchlimmCity, RAUM.PFAD oder 54. Stadt für die Ruhrtriennale und für Urbane Künste Ruhr.
Künstlerischer Leiter des Theaterfestivals FAVORITEN 2016 in Dortmund. Mitglied in Kuratorien und
Jurys u.a. für den Theaterpreis des Bundes in 2015 und 2017 im Rahmen der European Capital of
Cultre Aarhus (DK). Im Januar 2016 übernahm Holger Bergmann die Geschäftsführung des FONDS
DARSTELLENDE KÜNSTE in Berlin.

                          Büroleitung | Christina Roth
                          Christina Roth, geboren in Ulm, studierte Theaterwissenschaft und Rechtswis-
                          senschaft in München und Berlin. Nach mehreren Assistenzen war sie von 2005-
                          2007 als Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Deutschen Kulturrats und von
                          2007-2008 beim Rundfunk Berlin-Brandenburg in der Redaktion Brandenburg Ak-
                          tuell tätig. Von 2008-2014 arbeitete sie in der Abteilung Kommunikation im Haus
                          der Kulturen der Welt und 2015 in der Geschäftsstelle des Bundesverbandes Freie
 Foto: Johanna Barnbeck   Darstellende Künste. 2016 übernahm sie beim Fonds Darstellende Künste die Bü-
                          roleitung. Hier ist sie unter anderem für die Betreuung der geförderten Projekte
sowie in der Beratung zuständig.

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Christina Röfer | Projektleitung
                                        Sonderprogramm „Konfiguration“
Christina Röfer, aufgewachsen am Niederrhein, studierte Theater- und
Medienwissenschaften sowie Germanistik in Erlangen und absolvierte ihr
Masterstudium Inszenierung der Künste und der Medien an der Universität
Hildesheim. Ihr Forschungsinteresse galt dabei dem zeitgenössischen Figuren-
und Objekttheater sowie Körper- und Wahrnehmungstheorien.
Von 2016 – 2018 arbeitete sie in der Intendanz des Düsseldorfer                              Foto: Miriam Seise

Schauspielhauses. In den Jahren 2008, 2010 und 2016 war sie als Mitarbeiterin
beim Festival FIDENA – Figurentheater der Nationen in Bochum in den Bereichen Produktion und
Ticketing tätig. Sie gestaltete das aktuelle TdZ-Arbeitsbuch „Der Dinge Stand. Zeitgenössisches
Figuren- und Objekttheater“ konzeptionell und redaktionell mit und ist Redakteurin der Fachzeitschrift
„double– Magazin für Puppen-, Figuren- und Objekttheater“. Seit Dezember 2018 bis 2020 leitet sie
das Sonderprojekt KONFIGURATION des Fonds Darstellende Künste

                              Anne John | Veranstaltungsmanagement
                                       und Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Anne John, geboren und aufgewachsen in Märkisch Oderland, hat Romanistik
und Germanistik an der Universität Leipzig studiert und steht dort kurz vor
dem Abschluss des Masterstudiums in Germanistik. Daneben ist sie als Assis-
tentin und Produktionsleitung für verschiedene Kultur- und Theaterprojekte
tätig. Das Internationale Theaterinstitut (ITI), Dachverband Tanz Deutsch-
land (DTD) und Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) zählen zu             Foto: Christoph Lüdecke

ihren Auftraggebern. Insbesondere hat sie 2016 und 2017 die Verleihung
des Theaterpreises des Bundes mitorganisiert. Seit 2015 arbeitet sie auch für das entstehende Archiv
des Freien Theaters in Deutschland, für das sie u.a. die Konzeptionskonferenz 2017 in München orga-
nisierte und an dessen Publikation „Performing the Archive“ (2018 – Olms-Verlag) sie mitgearbeitet
hat. Für den Fonds Darstellende Künste ist sie seit März 2018 für die Organisation von Veranstaltun-
gen wie der Preisverleihung des George Tabori Preises oder des jährlichen Kolloquiums, sowie Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

1.3 Honorarkräfte

Neben den festangestellten Mitarbeiter*innen beschäftigt der Fonds nach Bedarf für temporäre or-
ganisatorische und/oder künstlerische Aufgaben Honorarkräfte zur Umsetzung eigener Projekte, Re-
cherchen und Konzeptionen. So beschäftigte der Fonds in 2018 Honorarkräfte zur Evaluierung und
konzeptionellen Neuausrichtung des „George Tabori Preises“ anlässlich des 10jährigen Jubiläums in
2019. Eine zweite Honorarstelle wurde für die inhaltlichen Vorüberlegungen zum Sonderprogramm
KONFIGURATION benötigt.

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2. ORGANE DES FONDS:
MITGLIEDERVERSAMMLUNG, VORSTAND UND KURATORIUM

2.1 Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung des Fonds Darstellende Künste kam in 2018 zwei Mail zusammen. Bei der
regulären Mitgliederversammlung am 29. Januar 2018 stimmten die Mitglieder über den von der Ge-
schäftsstelle und dem Vorstand vorgelegten Wirtschaftsplan und Rechenschaftsbericht 2017 ab.
Die zweite Sitzung des Jahres fand im Nachgang der George Tabori Preisverleihung am 26. Mai 2018
statt. Die Neufassung der Satzung des Fonds Darstellende Künste e.V. wurde dabei beschlossen.

2.2 Der Vorstand

In 2018 fanden drei Vorstandssitzungen statt, in denen die wichtigsten Themen des laufenden und
kommenden Jahres besprochen wurden. Hierzu gehörten die Festlegung der Fördersumme sowie
Die Neuausrichtung der Förderung und die strategische Ausrichtung des Fonds unter den Gesichts-
punkten der Zuwendung durch die BKM und der Gemeinnützigkeit. Außerdem standen Klärungen
von Personalfragen und die Budgetkontrolle auf der Tagesordnung.
Dem Vorstand des Fonds Darstellende Künste gehören an:

                               Prof. Dr. Wolfgang Schneider | ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland
                               Vorstandsvorsitzender

                               Professor Dr. Wolfgang Schneider ist Direktor des Instituts für Kulturpolitik der
                               Universität Hildesheim, Inhaber des UNESCO-Chair in „Cultural Policy for the
                               Arts in Development“, Mitglied des Internationalen Theater-Instituts, Vorsitzen-
                               der der ASSITEJ e.V. und Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des
                               Theaters für Kinder und Jugendliche, Herausgeber von Magazin und Jahrbuch
                               für Kinder- und Jugendtheater „IXYPSILONZETT“ (Theater der Zeit, Berlin).
 Foto: Univesität Hildesheim
                               Er war Gründungsdirektor des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bun-
                               desrepublik Deutschland, Vorsitzender des Theaterbeirates Niedersachsen,
                               Mitglied des Beirates Tanz und Theater des Goethe-Instituts und als Sachver-
ständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ des Deutschen Bundestages Be-
richterstatter u.a. für das Kapitel Theater.
Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theaterpolitik, Herausgeber u.a. von „Theater entwickeln und pla-
nen. Kulturpolitische Konzeptionen zur Reform der Darstellenden Künste“ , 2014 (Bielefeld).
2017 erscheint der Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Performing the Archive. Studie zur Ent-
wicklung eines Archivs des Freien Theaters“, gefördert von der Beauftragten für Kultur und Medien
der Bundesregierung sowie der Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und

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der Stiftung Niedersachsen, getragen vom Bundesverband Freier Darstellender Künste, dem Dach-
verband Tanz, dem deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts und dem Kultursekreta-
riat NRW.

                                 Ilka Schmalbauch | Deutscher Bühnenverein

Rechtsanwältin und Referentin des Vorstands des Deutschen Bühnenvereins.
Studium der Rechtswissenschaften, Germanistik und Geschichte an der Univer-
sität Regensburg und der Universität zu Köln. Geschäftsstelle des Rates für dar-
stellende Kunst und Tanz des Deutschen Kulturrats, Vertretung des Rates für
darstellende Kunst und Tanz in den Fachausschüssen Arbeit und Soziales sowie
Europa des Deutschen Kulturrats.

Vertretung des Deutschen Bühnenvereins im Ausschuss für Europäische Sozi-                     Foto: privat

alpolitik   der    Bundesvereinigung   der   Deutschen    Arbeitgeberverbände.
Stellvertretendes Präsidiumsmitglied im Arbeitgeberverband PEARLE* – Live Performance Europe,
Vertretung des Deutschen Bühnenvereins und PEARLE* im Sozialen Dialog der Europäischen Union.
Mitautorin der Loseblattsammlung „Bühnen-und Orchesterrecht“. Mitglied des Kuratoriums der Stif-
tung Tanz – Transition Zentrum Deutschland. Ilka Schmalbauch ist stellvertretende Vorsitzende des
Fonds Darstellende Künste.

             Wolfgang Kaup-Wellfonder | Verband Deutscher Puppentheater

Wolfgang Kaup-Wellfonder, Januar 1983 Gründung des Figurentheaters „Wodo
Puppenspiel” mit Dorothee Wellfonder. Seit 1. August 1984 selbstständig als
Figurenspieler. 1988 bis 1991 Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Pup-
pentheater (VDP). 1996 bis 2003 Mitglied des Kuratoriums des Fonds Darstel-
lende Künste. 2005 Wahl in den Vorstand des Fonds Darstellende Künste. 1997
bis 2013 für den VDP Sitz im Rat der darstellenden Künste und Tanz im Deut-
schen Kulturrat.                                                                              Foto: privat

2.3 Kuratorium

Das Kuratorium ist neben der Mitgliederversammlung und dem Vorstand das dritte konstituierende
Organ des Fonds. Eine seiner Aufgaben ist es, viermal jährlich in den Kuratoriumssitzungen über die
Vergabe der Fördermittel zu entscheiden.
Es tagte am 07. März 2018 mit allen 15 Kuratoriumsmitgliedern zur Auswahl der Konzeptionsvorhaben
und darüber hinaus in der Besetzung mit 7 Kuratoriumsmitgliedern noch vier weitere Male zur
Auswahl der Initial- und Projektvorhaben. Ziel ist es, eine intensivere Debatte und eine zielgerichtete
Auswahl der Vorhaben herzustellen. Alle weiteren Regelungen dazu sind in
der 2016 aktualisierten Geschäftsordnung des Kuratoriums vereinbart.

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In 2018 gehörten dem Kuratorium an:

   Dr. Gülen Ipek Abali
    Theaterpädagogin, Autorin, Regisseurin, Dramaturgin | Castrop-Rauxel
   Simone Dede Ayivi
    Kulturwissenschaftlerin, Regisseurin, Autorin und Performerin | Berlin
   Sophie Becker
    Dramaturgin, Künstlerische Leiterin Spielart-Festival | München
   Sabine Gehm (Vorsitzende des Kuratoriums)
    Dramaturgin, Kuratorin, Festivalleiterin TANZ Bremen und Leiterin des Tanzkongresses | Berlin
   Matthias Grön
    Anglist, Regisseur, Leitender Dramaturg | Junges Staatstheater, Oldenburg
   Martina Grohmann
    Dramaturgin, Intendantin Theaterrampe | Stuttgart
   Dr. Joy Kristin Kalu
    Dramaturgin und Theaterwissenschaftlerin | Berlin
   Dr. Manfred Jahnke
    Theaterwissenschaftler, freier Publizist und Dramaturg, Lehrbeauftragter an der Hochschule für
    Musik und darstellende Kunst Stuttgart und an der LMU München | Elchingen bei Ulm
   Ute Kahmann
    Schauspielerin, Kulturwissenschaftlerin, Figurentheaterspielerin, Regisseurin | Berlin
   Inken Kautter
    Theaterwissenschaftlerin, Regisseurin, Autorin, Kulturmanagerin | Bad Oldesloe
   Tom Mustroph
    Literatur- und Theaterwissenschaftler, Kurator, freier Autor und Dramaturg | Berlin/Palermo
   Gregor Runge
    Dramaturg, Kurator   | Bremen
   Matthias Schulze-Kraft (Vorsitzender des Kuratoriums)
    Regisseur und Künstlerischer Leiter LICHTHOF Theater | Hamburg
   Felizitas Stilleke,
    Freie Dramaturgin, Kuratorin | Berlin

Nach Ablauf der regulären drei Jahre sind Tom Mustroph, Felizitas Stilleke, Sabine Gehm, Matthias
Schulze-Kraft ab 2019 nicht mehr als Kurator*innen für den Fonds tätig.
René Haßfurter und Simone Dede Ayvivi haben zudem aus zeitlichen Gründen die Tätigkeit im
Kuratorium aufgegeben.
Wir bedanken uns für ihre engagierte Arbeit während ihrer Zeit im Kuratorium!

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3. FÖRDERUNGEN 2018
Der Fonds vergibt seine Förderung aus Bundesmitteln. Die Mittel zur Förderung kommen seit 2016
direkt aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

3.1 Erhöhung der Zuwendung im laufenden Jahr 2018

In der Sitzung vom 27. Juni 2018 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages einer Erhö-
hung des Etats des Fonds Darstellende Künste auf 2 Millionen Euro zugestimmt. Der Fonds erhielt von
der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bisher 1,1 Millionen Euro.

Der Vorsitzende des Fonds, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, freut sich über die Wertschätzung des
Fonds: “Mein Dank geht an die Koalitionsparteien und an Frau Staatsministerin Prof. Monika Grütters
für diese bedeutende Stärkung der frei produzierenden Künste in der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist ein wichtiger erster Schritt, um dem Wandel in der Kunstproduktion der letzten Jahrzehnte auch
auf Bundesebene gerecht zu werden und das aktive Wirken der Akteure der freien Theaterlandschaft
für eine offene wie demokratische Gesellschaft zu würdigen.“

Der Fonds wird sein erfolgreiches Programm für Initialprojekte nun auch 2019 fortführen können. Die
Antragssummen für Projekte werden zügig angemessen erhöht, auch um eine Angleichung an Min-
desthonorare vorzunehmen und Künstler*innen entsprechend zu unterstützen. Außerdem ist eine
Ausweitung der Konzeptionsvorhaben angedacht, um die kontinuierliche Förderung künstlerischer
Entwicklungen ohne Produktionsdruck noch mehr zu befördern.
Die Ausschreibung für ein Sonderprojekt erfolgte ebenfalls noch 2018. Dieses Vorhaben wird einzelne
Genres des Freien Theaters in den Blick nehmen und sich den Themen der Digitalisierung und der
damit verbundenen ästhetischen Fortentwicklung widmen.

Der Geschäftsführer Holger Bergmann ist erfreut, dass dieses kulturpolitische Zeichen den Bedarf der
frei produzierenden Künste bundesweit anerkennt. Dem Ziel, die Fördersumme, die bereits von den
Kommunen und Ländern für die Vorhaben aufgewendet wird, bundesseitig zu komplementieren, ist
man durch die Zuwendungserhöhung deutlich näher gekommen: „Die Erhöhung der Zuwendung ist
ein hervorragender Schritt in die richtige Richtung. Wir bedanken uns auch bei den vielen Aktiven aus
den Darstellenden Künsten, wie dem Bündnis für die freien Darstellenden Künste und unserem Part-
ner, dem Bundesverband Freie Darstellende Künste, dem Netzwerk „Aktionsbündnis“ der Darstellen-
den Künste und den einzelnen Mitgliedsverbänden des Fonds, für die konstruktive und erfolgreiche
Begleitung.“

3.2 Initialförderungen und Projektförderungen in 2018
Der Fonds Darstellende Künste vergab 2018 aus Zuwendungen der Bundesbeauftragten der Bundes-
regierung für Kultur und Medien Staatsministerin Professorin Monika Grütters 900.350 Euro an 89
Projekte in seinen Förderprogrammen Projekt- und Initialförderung und drei Mal jeweils 75.000 Euro
in der Konzeptionsförderung. Insgesamt konnte der Fonds Darstellende Künste somit Projekte der
Freien Szene mit 1.125.350 Euro fördern.

                                                                                                   13
Die Realisierung des bereits 2018 ausgeschriebenen Sonderprogramm “Konfiguration“, welches das
Genre des Puppen-, Figuren- und Objekttheater in den Blick nimmt und sich den Themen der Digita-
lisierung und der damit verbundenen ästhetischen Fortentwicklung widmet, bindet rund 570.000 Euro
der Mittel 2018.

Die Förderung von Kunst und Kultur schlüsselt sich wie folgt auf:

Eingereichte Anträge in 2018          563 Anträge auf Förderung
                                      228 auf Projektförderung
                                      178 auf Initialförderung
                                      13 auf Konzeptionsförderung

Antragsvolumen in 2018                5.472.591 € (≈ 7.000.000 € mit Sonderprogramm)
                                      Projektanträge: 3.472.156 €
                                      Initialförderungsanträge: 1.025.435 €
                                      Konzeptionsförderungsanträge 975.000,00 €

Fördervolumen in 2018                 1.221.020 € (1.791.020 € mit Sonderprogramm)
                                      Projektförderung: 779.230,00 €
                                      Initialförderung: 150.210,00 €
                                      Konzeptionsförderung: 225.000 €
                                      Förderung durch eigene Projekte: 66.580 €
                                      Sonderprogramm: 570.000 €

Die hohe Zahl der Antragsstellungen verdeutlicht, wie stark die Freien Darstellenden Künste, das
künstlerische Wirken in der bundesdeutschen Theaterlandschaft bestimmen: rund ein Viertel der auf-
geführten Theaterarbeiten wird mittlerweile frei produziert. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt- und
Staatstheatern und freien Ensembles und Künstler*innenkollektiven nimmt stetig zu.

                                                                                                 14
LÄNDERÜBERSICHT DER AUSGEWÄHLTEN INITIAL- und PROJEKTVORHABEN 2018
Bundesland                            Projektvorhaben              Initialvorhaben
                             Anzahl       Fördersumme        Anzahl     Fördersumme
Baden-Württemberg              7             71.000,00 €       4              18.600,00 €
Bayern                         4             52.990,00 €       0                     0,00 €
Berlin                        16            214.790,00 €      14              84.110,00 €
Brandenburg                    1              5.000,00 €       0                     0,00 €
Bremen                         0                    0,00 €     0                     0,00 €
Hamburg                        7             87.250,00 €       2              11.850,00 €
Hessen                         7             84.400,00 €       2              14.850,00 €
Mecklenburg-Vorpommern         0                    0,00 €     0                     0,00 €
Niedersachsen                  2             25.000,00 €       0                     0,00 €
NRW                            9            103.000,00 €       3              20.800,00 €
Rheinland-Pfalz                0                    0,00 €     0                     0,00 €
Saarland                       0                    0,00 €     0                     0,00 €
Sachsen                        5             50.800,00 €       0                     0,00 €
Sachsen-Anhalt                 0                    0,00 €     0                     0,00 €
Schleswig-Holstein             1              8.500,00 €       0                     0,00 €
Thüringen                      0                    0,00 €     0                     0,00 €
gesamt                        59            779.230,00 €      25             150.210,00 €

    SPARTENÜBERSICHT DER AUSGEWÄHLTEN PROJEKT- UND INTITIALVORHABEN 2018
Sparte                                       Anzahl                        Fördersumme
Kinder-und Jugendtheater                       7                              61.100,00 €
Musiktheater                                   6                              85.300,00 €
Performance                                    22                            291.630,00 €
Schauspiel                                     5                              60.000,00 €
Tanz                                           9                             105.300,00 €
Figuren- und Objekttheater                     11                             99.400,00 €
gesamt                                         59                            779.230,00 €

                                                                                              15
3.2.1 Initial- und Projektvorhaben - Entscheidungsrunde 1/2018

  In der ersten Entscheidungsrunde des Jahres wählte das Kuratorium aus insgesamt 193 Anträgen 18
  Initial- und Projektvorhaben (insgesamt 159.850,00 €) und 3 Konzeptionsprojekte, die mit insgesamt
  225.000,00 € unterstützt wurden, aus.
                                     INITIALVORHABEN 1/2018
Organisation                                 Titel                                         Fördersumme
Ming Poon                                    Exotification of the male foreign body           5.000,00 €
Dekoltas Handwerk                            Thanatos Archive                                 5.000,00 €
FUNDUS THEATER                               Forscherkinder digital Theater (AT)              4.350,00 €

Franziska Seeberg                            DIE GABE                                         4.500,00 €
Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen          Alles NEU oder zurück Chor?                      5.000,00 €
Anna Drescher                                Auf hoher Seh (AT)                               5.000,00 €

gesamt                                       6 Initialvorhaben                               28.850,00 €

                                    PROJEKTVORHABEN 1/2018
Organisation                               Titel                                           Fördersumme
Traummaschine INC                          Kids Carraldo                                      2.400,00 €
Figurentheater Wolkenschieber              Geliebter Woffel! -über die Kraft von Quatsch      8.500,00 €
Prinzip Gonzo                              Fleck und Frevel                                   8.800,00 €
LA FLEUR Gintersdorfer/Yao                 Körper als Unternehmen                            13.000,00 €
Figurentheater Wilde & Vogel               Dust (AT)                                         12.000,00 €
Melanie Mohren und Bernhard Herbordt       Die Bewegung                                      14.000,00 €
MONSTRA                                    Ungeheuer - Eingriffe in die Schöpfung (AT)       13.300,00 €
Swoosh Lieu                                Who Profits                                       15.000,00 €
Lehmann und Wenzel                         Die wundersame Reise der kleinen Sofie             4.000,00 €
Edan Gorlicki                              SEXLESS BABE                                      10.000,00 €
Cooperativa Maura Morales                  Phobos                                            15.000,00 €
LIGNA                                      Invasion vom Planeten der Affen                   15.000,00 €

gesamt                                     12 Projektvorhaben                               131.000,00 €

  3.2.2 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 2/2018

  In der zweiten Entscheidungsrunde wählte das Kuratorium aus 132 eingereichten Anträgen 20 Initial-
  und Projektvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 166.000,00€ (Projektvorha-
  ben: 137.500,00€; Initialvorhaben: 28.500,00€), bei einem Antragsvolumen von 1.009.049,26€, verge-
  ben,

                                                                                                    16
INITIALVORHABEN 2/2018
Organisation                           Titel                                            Fördersumme
langenfelder & lichtenberg             Kinder der Olympe                                   5.000,00 €
internil                               New Flesh / Neues Fleisch                           5.000,00 €
Kommando Himmelfahrt                   Das Experiment mit dem Vogel in der Luftpumpe       4.900,00 €
Cargo-Theater                          ¿WER / QUIEN?                                       4.500,00 €
highnoon sushki                        Das Wunder im Tal von U                             5.000,00 €

Hatzius                                Listening Distance                                  4.100,00 €

 gesamt                                6 Initialvorhaben                                  28.543,36 €

                                   PROJEKTVORHABEN 2/2018
Organisation                           Titel                                            Fördersumme
tanzfuchs PRODUKTION                   Ein Papierstück                                      5.000,00 €
Marlin de Haan                         Der Kirschgarten                                    15.000,00 €
Overhead Project                       My body is Your Body                                 8.000,00 €
Theater am Rand                        Gier oder: Unterm Birnbaum                           5.000,00 €
Leo Hofmann/ Benjamin van Bebber       Ritournelle (AT)                                    13.000,00 €
Éric Trottier                          1,618033                                            10.000,00 €
                                       everybody needs only you. Liebe in Zeiten des
Konstanze Schmitt                                                                          10.000,00 €
                                       Kapitalismus
pulk fiktion                           Meinungshacking (AT)                                15.000,00 €
OBJECTIVE SPECTACLE                    SYMPATHEIA                                          14.800,00 €
STERNA | PAU Produktionen              A Porn A Day                                         7.000,00 €
                                       Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Pla-
MEINHARDT & KRAUSS                                                                          4.000,00 €
                                       neten
Theater o.N.                           Die zwölf Monate                                     9.700,00 €
subbotnik                              Stadt                                                8.000,00 €
costa compagnie                        OK, GOOGLE                                          13.000,00 €

gesamt                                 14 Projektvorhaben                                 137.500,00 €

                                                                                                  17
3.2.3 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 3/2018

  In der dritten Entscheidungsrunde wählte das Kuratorium aus 72 eingereichten Anträgen 16 Projekt-
  und 6 Initialvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 233.100,00€ (Projektvorhaben:
  190.950,00€; Initialvorhaben: 44.150,00€), bei einem Antragsvolumen von 700.590,45€, vergeben.

                                     INITIALVORHABEN 3/2018
Organisation                              Titel                                          Fördersumme
Sonya Schönberger                         André Müller - der radikale Interviewer (AT)       7.300,00 €

ScriptedReality                           Heimatsch(m)utz (AT)                               7.350,00 €

Eva Meyer-Keller                          Sustainability in the Arts                         7.500,00 €

Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim           Say my name, say my name (AT)                      7.500,00 €

Korb + Stiefel                            #ablebodiesandstones                               5.000,00 €

kainkolllektiv und OpusXX Berlin          BITCH MOTHER AND HOLY MATER                        7.500,00 €

Gesamt                                    6 Initialvorhaben                                 42.150,00 €

                                     PROJEKTVORHABEN 3/2018
Organisation                              Titel                                          Fördersumme
Jess Curtis/ Gravity                      (in)Visible                                       15.000,00 €

Das Letzte Kleinod                        Kriegsgefangen                                    20.000,00 €

F. Wiesel                                 BERMUDA                                           17.000,00 €

Cie.Freaks und Fremde                     OUT OF SERVICE                                    10.000,00 €

Meine Damen und Herren / barner 16        10 Meter in den wilden Westen                     11.750,00 €

Regina Rossi                              TWO LIPS (AT)                                      7.500,00 €

TanzZeit                                  Schwerkraft leicht gemacht                         7.800,00 €

Teresa Hoffmann                           Analogastronauten - Eine Erdexpedition             7.000,00 €

Edan Gorlicki                             WHAT DO WE DO                                     20.000,00 €

TARTproduktion                            Dark Lolita                                        5.000,00 €

theatrale subversion                      Der flüchtige Körper                               9.800,00 €

Quast & Knoblich                          Casting Freischütz                                12.000,00 €

Figurentheater Vanessa Valk               Hundeherz                                          8.000,00 €

Showcase Beat Le Mot                      DEAD SEASONS                                      19.500,00 €

theater wrede+                            People Power                                       5.000,00 €

Recke/Ninag                               Die Kränkungen der Menschheit (AT)                15.600,00 €

gesamt                                    16 Projektvorhaben                               190.950,00 €

                                                                                                   18
3.2.4 Initial- und Projektvorhaben – Entscheidungsrunde 4/2018

     In der vierten Sitzung des Jahres wählte das Kuratorium aus 110 eingereichten Anträgen 17 Projekt-
     und 7 Initialvorhaben aus. Insgesamt wurden dabei Mittel in Höhe von 294.000,00€ (Projektvorhaben:
     243.290,00€; Initialvorhaben: 50.710,00€), bei einem Antragsvolumen von 700.590,45€, vergeben. Zu-
     sätzlich wurden 6 Projektförderungen der Antragsrunde 1/2019 mit gebundenen Mitteln der Zuwen-
     dung 2018 vergeben.
                                                 INITIALVORHABEN 4/2018
 Organisation                                          Titel                                              Fördersumme
 Crossover Art Concepts                                MEASURING THE PULSE                                    5.800,00 €
 Donald Becker                                         Personen in Halle 14: Bitte meldet euch!               7.500,00 €
 TBN GbR                                               Eine digitale Bühne                                    7.490,00 €
                                                       The Turkish Immigration Waves and Their Relation
 Candas Bas                                                                                                   7.420,00 €
                                                       to Art and Culture
                                                       Von Schädeln, Tieren und Fetischen - die Wieder-
 Crossings e.V.                                                                                               7.500,00 €
                                                       belebung der Dinge
 Overhead Project                                      Recherche #Körper #Gewalt #Architektur                 7.500,00 €
 houaïda                                               Recherchevorhaben zu radicalsensuality                 7.500,00 €

 gesamt                                                7 Initialvorhaben                                     50.710,00 €

                                              PROJEKTVORHABEN 4/2018
Organisation                                          Titel                                               Fördersumme
Theatrium Steinau                                     Die Brüder Grimm                                      3.000,00 €
Querspur. Verein zur Förderung soziokultureller Ak-
tivitäten mit dem Medium Video e. V.                  Kein Kläger (AT)                                     15.000,00 €
Sebastian Hirn                                        abandoned positions                                  13.000,00 €
Gintersdorfer/Yao vertritt LA FLEUR                   Hybride Transaktionen - un truc d'ouf                19.000,00 €
forum kunstvereint e.V.                               Wem gehört die Straße? UA (AT)                       10.000,00 €
Nele Stuhler                                          KEINE AHNUNG (AT)                                     7.700,00 €
This Machine Kills                                    MOONDOGGING                                          15.000,00 €
Raphael Hillebrand                                    Das Vermächtnis (AT)                                 15.000,00 €
Alexandra Waierstall                                  Alexandra Waierstall: Bodies and Structure           20.000,00 €
Ruby Behrmann                                         Damengedeck - Ein Rundgang in die Zukunft             9.000,00 €
Armada of Arts                                        PP-News                                              15.000,00 €
Johannes Müller/Philine Rinnert                       Das Weiße Rößl am Central Park                       14.500,00 €
Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße                Aesthetics of Color (AT)                             20.000,00 €
Caroline Creutzburg                                   Woman With Stones (AT)                               15.900,00 €
Hain/Kapsner/Mahlow/Romanowski                        Schulausflug - Ein Audiowalk zurück in die Schule    11.200,00 €
Connert                                               Wir treiben die Liebe auf die Weide                  20.000,00 €
Oliver Zahn / HAUPTAKTION                             TEUTONA                                              19.990,00 €

                                                                                                                   19
Dekoltas Handwerk                            IMPRINT                                            10.500,00 €
Theater Marabu                               Good Game Gretel                                   12.000,00 €
Werkgruppe2                                  ARBEITERINNEN                                      20.000,00 €
Ceren Oran                                   Who is Frau Troffea?                                6.000,00 €
Half past selber schuld                      The Last Mortal                                    20.000,00 €
Figurentheater Antje Töpfer                  Zwei im Fluss                                       8.000,00 €

Gesamt                                       23 Projektvorhaben                                319.790,00 €

    3.3 Konzeptionsvorhaben 2018

    Das Kuratorium des Fonds sprach sich in 2018 für folgenden drei Konzeptionsvorhaben aus, die je-
    weils mit 75.000,00€ befördert werden.

    Im Zentrum des Konzeptionsvorhabens der Ben J. Riepe Kompanie steht der Mensch und sein Kör-
    per: Als choreographisches Mittel, Medium und Werkzeug. In „Optimierung, Digitalisierung und Ästhe-
    tisierung des Körpers“ werden die unterschiedlichen Aspekte der Optimierung, Digitalisierung und
    Ästhetisierung des Körpers und der Wirklichkeit beleuchtet. Im Speziellen beschäftigt sich die Kompa-
    nie mit alltäglichen, scheinbar banalen Bildern der Überaffirmation und Nivellierung sowie mit Bildern
    des realen Grauens und Bildern des utopisch Paradiesischen. Der Fokus liegt damit auch auf aktuellen
    gesellschaftlichen Debatten über eine alles umspannende Digitalisierung und Medialisierung und de-
    ren Auswirkungen auf Körper, Wahrnehmung und Authentizität.

    Anna Konjetzky befasst sich mit dem Betrachten. Was und wen sehen wir oder wem schenken wir
    Aufmerksamkeit? ‚Etwas in Betracht ziehen’ ist für sie der Beginn für Veränderung, Entwicklung oder
    Perspektivenwechsel. Mit dem Blick auf die Vergangenheit und einem Ist-Zustand entstehen Gedan-
    ken, Visionen, Möglichkeiten für die Zukunft. Ganz entscheidend ist hierbei für sie, transparente
    Räume zu schaffen: die Prozesse des Hin-und Wegguckens offenlegen. Die gedanklichen Gerüste zu
    dekonstruieren und damit Körperlichkeiten und Konstellationen zu dekonstruieren. Dadurch entsteht
    auch ein Interesse an Sprache als Gegenpol zum Körper: Sprache als Beschreibung, als Subtext, als
    Kontextualisierung; als eine zusätzliche Reflexionseben.

    HAPPY END von Monster Truck beschäftigt sich mit drei der vier Reiter der Apokalypse: Hunger, Tod
    und Krankheit. In HUNGER ist ein inszeniertes Wettessen – inspiriert von da Vincis „Abendmahl“ –
    geplant, das über mehrere Tage parallel in Berlin und Lagos stattfindet. Das Thema der Welthunger-
    hilfe wird auf satirische Art und Weise zur Disposition gestellt. Der Ausgangspunkt für das Projekt TOD
    ist das 50jährige Todesjahr des Mordes an Sharon Tate 1969 durch die Manson-Family. In Form eines
    Live-Comics, wird sich mit dem Thema des Massenmörders, der in der Zelle auf seine Hinrichtung
    oder natürlichen Tod wartet, auseinandergesetzt. Bei KRANKHEIT ist die literarische Vorlage Sarama-
    gos Roman „Die Stadt der Blinden“, in dem Blindheit als Krankheit beschrieben wird. In Zusammenar-
    beit mit einer Blindeneinrichtung werden die Zuschauer*innen in einer bespielten Installation einem
    totalitären System ausgesetzt. Ein HAPPY END ist ungewiss…

                                     KONZEPTIONSVORHABEN 2018
 Organisation                                 Titel                                         Fördersumme
                                              Optimierung, Digitalisierung und
 Ben J. Riepe Kompanie e.V.                                                                    75.000,00 €
                                              Ästhetisierung des Körpers
                                                                                                         20
 Anna Konjetzky                               Anna Konjetzky 2018-2020                         75.000,00 €
3.4 Sonderprogramm KONFIGURATION

In den vergangenen Jahren rückten die Zusammenhänge zwischen den Phänomenen der
Digitalisierung und den über Jahrhunderte gewachsenen künstlerischen Praktiken des Figuren- und
Objekttheaters immer mehr in den Fokus. Mensch-Maschine-Hybride, Drohnen, Roboter, Avatare, 3D-
Druck, Virtual oder Augmented Reality u.a. – alles Techniken oder Phänomene, die für eine
Stellvertreterschaft des Menschen als kreatives, wissendes, soziales und intelligentes Wesen stehen,
genauso wie das „unbelebte Objekt“ in den Erzählungen des Figurentheaters.
Neben diesen recht augenscheinlichen Verbindungen auf der Ebene von technischen Spielmaterialien
bringt die Digitalisierung aber auch Veränderungen in gesellschaftlichen Strukturen und
philosophischen Bezugssystemen mit sich, die gerade für das Figuren- und Objekttheater produktiv
sein können und den Standort und die Rolle des Menschen in einem digitalisierten Umfeld stetig neu
verhandeln. Um die große Frage, was den Menschen als Individuum oder soziales Wesen ausmacht
auf der Folie der ihn umgebenden Dinge zu erforschen und zu reflektieren, ist gerade das Figuren-
und Objekttheater mit seiner besonderen Spielform wie geschaffen, da dieser die Wechselbeziehung
von menschlichen Akteur*innen und leblosen Objekten bereits inhärent ist.

Mit dem neu initiierten Sonderprogramm KONFIGURATION nimmt der Fonds Darstellende Künste
daher gerade Vorhaben aus dem Figuren- und Objekttheater mit dem Schwerpunkt Digitalisierung in
den Blick und befördert künftig Projekt- und Inszenierungsvorhaben, die auf der Ebene der
Spielmaterialien digitale Technik und Dinge/Devices einbeziehen und/oder gesellschaftliche Fragen
der Digitalisierung thematisieren. Neben klassischen Projekt- und Inszenierungsvorhaben ist das
Sonderprogramm offen für eine ästhetische Forschung, Erweiterung der Ästhetik durch den Einsatz
digitaler Technologien und Neuanschaffungen oder Updates der Kommunikation mit ästhetischen
Zielsetzungen, um auch strukturelle Aspekte der künstlerischen Arbeit im Figuren- und
Objekttheaterschaffenden digital zu befördern.

Im Wissen um eine Anzahl von Künstler*innen im ländlichen Raum hat der Fonds ein gestaffeltes
Antragsvolumen mit jeweilig differenzierter Kofinanzierung aufgestellt, um auch in kleineren
Gemeinden und Regionen mit geringer Kulturförderung die Antragsvoraussetzungen zu erleichtern.

Mit KONFIGURATION möchte der Fonds Darstellende Künste den Künstler*innen bundesweit gezielt
Freiräume eröffnen, um das Engagement im oben skizzierten Feld und die künstlerische Arbeit mit
neuen Technologien zu erproben, zu realisieren und zu verstetigen. Das Sonderprogramm soll dabei
professionellen Künstler*innen und Figurentheatergruppen die Möglichkeit bieten, einen
gesellschaftlichen Diskurs über Zukunftsfragen und über das eigene Genre hinaus zu initiieren und
lädt die bestehenden Akteur*innen ein, mit           Kooperationen und neuen künstlerischen
Zusammenschlüssen einen Transfer von Wissen und Erfahrung zu gestalten.

Im März 2019 wird das Online-Formular für die Antragstellung geöffnet. Anträge können dann bis zur
Frist am 02. Mai 2019 eingereicht und Projekte von Juni 2019 bis August 2020 realisiert werden.

                                                                                                  21
4. VERANSTALTUNGEN DES FONDS IN 2018
4.1 George Tabori Preis 2018

Am 25. Mai 2018 wurde zum 9. Mal der George Tabori Preis vom Fonds Darstellende Künste für
Ensembles und Künstler*innen aus der freien Theaterszene vergeben. Die sechs nominierten
Gruppen wurden aus mehr als 300 durch den Fonds Darstellende Künste geförderten Gruppen der
letzten fünf Jahre ausgewählt. Mit der Vergabe des Haupt- und des Förderpreises würdigte der Fonds
Darstellende Künste künstlerische Handschriften von besonderer Strahlkraft. Der George Tabori Preis
ist die höchste bundesweite Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus den Freien
Darstellenden Künsten.

AUSGEICHNUNGEN
Den mit 20.000€ dotierten Hauptpreis erhielt das Theater-Kollektiv »copy & waste«, die laut
Begründung der Jury „mit brillanter Sprache, glamouröser Musik und dem virtuosen Spiel mit dem
kunstvollen Plagiat […] das Publikum zur bitteren Lüge und schillernden Wahrheit“ verführen und
damit „einen einzigartigen intellektuellen Flic Flac zwischen, Diskurs und Lebensrealität […]“ erzeugen.
Die Laudatio hielten die Dramaturgin und Kuratorin Katja Herlemann, und die ehemalige Leiterin des
Festivals steirischer Herbst und künftige Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. Ebenfalls in
dieser Kategorie nominiert waren die »Ben J. Riepe Kompanie« aus Düsseldorf, sowie das Label und
Künstler*innenkollektiv »geheimagentur« aus Hamburg.
Die Jury würdigte zudem das Berliner Performance-Kollektiv »Turbo Pascal« mit dem Förderpreis in
Höhe   von   10.000€     mit     der   Begründung:   Turbo   Pascal   „kreieren   moderierte   theatrale
Publikumsexperimente, verschieben die Perspektiven der Wahrnehmung und führen die
Zuschauer*innen durch verschiedene […] Vorstellungswelten. Dementsprechend steht das Um- und
Andersdenken stetig zur Disposition […]. Daraus entstehen mutige Performances, mit enormer
Sogwirkung für die Zuschauer*innen.“
Nominiert für den Förderpreis waren außerdem die Stuttgarter Physical Theatre Kompanie
»backsteinhaus produktion« und der transkulturelle Aktionsraum »Migrantpolitan« aus Hamburg. Die
Laudatio auf die Preisträger*inne hielt die frühere Intendantin des Theaters Freiburg und derzeitige
Dramaturgin der Ruhrtriennale Barbara Mundel.

DAS PROGRAMM
Die Staatsministerin für internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering würdigte in ihrem Grußwort
die Wichtigkeit der freien Darstellenden Künste und Auszeichnungen, wie den George Tabori Preis,
hinsichtlich ihrer internationalen und interkulturellen Bedeutung. Ihre Rede gibt es hier noch einmal
zum Nachlesen. Es gilt das gesprochene Wort!
Die anschließende Impulsrede von Jean Peters, dem Mitbegründer des Aktions-Kollektivs Peng, war
ebenfalls ein Plädoyer für die deutsche Kunst- und Kulturlandschaft, als Möglichkeit, damit Grenzen
zu überschreiten, politischen Strömungen Einhalt zu gebieten und somit für eine gerechte
Zivilgesellschaft einzustehen.
Eray Güray zeigte danach mit seiner Voguing-Performance wie man Grenzen zwischen Kunst und
Subkultur und Geschlechteridentitäten überschreiten kann.

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Für die musikalische Rahmung des Abends sorgten Benedikt ter Braake und Yana Gottheil, die mit
Violine und Klavier Arrangements des Pianisten und Komponisten Kai Schumacher präsentierten.
Durch den Abend führte die Moderatorin und Schauspielerin Kübra Sekin.

Hinsichtlich aktueller Debatten zu Kunst- und Kulturförderung stand auch die Aufgabe und
Zielsetzung von Förderinstitutionen, wie dem Fonds Darstellende Künste in den Grußworten des
Abends immer wieder im Fokus. Prof. Wolfgang Schneider Vorsitzender des Fonds: „Der Fonds
Darstellende Künste ist mittlerweile zu einem unverzichtbaren Förderakteur im Kulturbereich
geworden. Er ist der zentrale Adressat für die freie Darstellende Kunst auf Bundesebene.
Kulturpolitisch ist die Fördertätigkeit des Fonds damit weiterhin von hoher Relevanz. Dies wird von
allen relevanten kulturpolitischen Akteuren – nicht zuletzt auf Bundesebene – auch anerkannt und
spiegelt sich in der Empfehlung der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages sowie im
Koalitionsvertrag der Bundesregierung wieder.“

Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste ergänzte: „Ziel für das kommende
Jahr ist es, über die höhere Ausstattung des Fonds, die bundesweit agierenden freien Darstellenden
Künste, deren künstlerische sowie soziale Sicherung, weiter zu stärken und ein wirkmächtiges Signal
an Länder und Kommune zu senden, dass sie mit der Förderung dieser innovationsstarken und für
den künstlerischen, gesellschaftlichen wie demokratischen und internationalen Diskurs wichtigen
Kunstszene nicht allein stehen.“

Der Fonds Darstellende Künste freut sich über eine gelungene Veranstaltung mit rund 200 Gästen
und ausgelassener Stimmung im HAU Hebbel am Ufer.

 Gewinner*innen, Nominierte und Laudator*innen der George Tabori Preisverleihung 2018, Foto: Florian Krauß

Die Jury des George Tabori Preises 2018 bildeten: Sabine Gehm (Künstlerische Leitung Tanz Bremen /
Vorsitzende Kuratorium Fonds), Ilka Schmalbauch (Referentin des Vorstands des Deutschen
Bühnenvereins / Vorstandsmitglied Fonds), Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Professor für Kulturpolitik
an der Universität Hildesheim / Vorsitzender ASSITEJ e.V., / Vorstandsvorsitzender Fonds), Matthias

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Schulze-Kraft (Künstlerischer Leiter LICHTHOF Theater / Vorsitzender Kuratorium Fonds DaKü) sowie
Amelie Deuflhard (Intendantin Kampnagel Hamburg).

4.2 AG Bundesforum

Am 25. September 2018 luden der Bundesverband Freie Darstellende Künste und der Fonds,
Vertreter*innen von Förderinstitutionen und Vertreter*innen überregionaler Netzwerke zu zwei
Arbeitsgruppen in die Freie Volksbühne | Kulturvolk nach Berlin ein.
In der Arbeitsgruppe des Fonds versammelten sich dazu Vertreter*innen der Förderinstituionen aus
Ländern, Kommunen und dem Bund, um sich über die Neuerungen der Förderaufstellung in
verschiedenen Bundesländern auszutauschen und die kulturpolitischen Entwicklungen seit dem
BUNDESFORUM 2017 zu erläutern. Die Ergebnisse dieses Forums dienen der inhaltlichen
Vorbereitungen des kommenden BUNDESFORUMs, das im September 2019 in Berlin stattfinden wird.

4.3 Kolloquium zur bundesweiten Förderstruktur und Möglichkeiten
der Vernetzung

Der Fonds Darstellende Künste veranstaltet jährlich ein Kolloquium, um mit Künstler*innen,
Förderern und Aktiven der Theaterlandschaft Fragen der Fortentwicklung der freien Darstellenden
Künste und deren strukturelle Rahmenbedingungen in Förderung, Kulturpolitik und freien Produktion
zu erörtern.
2018 fand das Kolloquium am 02. November 2018 im Rahmen des Festivals „Politik im Freien Thea-
ter“ in München statt. Dazu lud der Fonds alle Interessierten, Mitglieder, und Festivalbesucher*innen
zur öffentlichen Podiumsdiskussion „Hauptsache es knallt! Förderung von Aktionsformen in der Kunst
oder     künstlerischen      Formaten       in    der      Aktion“     in     das     HochX       ein.
Neben den Podiumsgästen Dr. Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes), Jean Peters (Peng! Kol-
lektiv), Felizitas Stilleke (Kuratorin und Aktivistin) und Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner (Kulturhaupt-
stadt Nürnberg), der Moderatorin Sophie Becker (Spielart Festival) und Prof. Dr. Wolfgang Schneider
(Vorsitzender des Fonds), der die Diskussion mit einem Input und Abschlussfazit rahmte, fanden sich
80 Interessierte und Festivalbesucher*innen im HochX ein.

Wolfgang Schneider warf die Frage auf wie Förderinstitutionen mit diesem Spektrum der Kunst um-
gehen können. Ist eine staatliche Förderung sinnvoll oder gar kontraproduktiv? So nahm die Diskus-
sion die Arbeit des Kollektivs Peng! zum Ausgangspunkt. Jean Peters berichtete von Themengebieten,
Arbeitsweisen und Konsequenzen, mit denen das Kollektiv bei ihren Recherchen und Aktionen um-
geht. Die Anerkennung ihrer Kunst sei für Außenstehende nicht immer klar nachzuvollziehen, aber
Auftritte und Auszeichnungen wie der kürzlich vergebene Aachener Friedenspreis lenken das Augen-
merk verstärkt auf die Ambiguität dieser Aktionen.
Dr. Sebastian Brünger als Vertreter der Kulturstiftung des Bundes und Förderer der Gruppe Peng!
konnte darauf eingehend über die Schwierigkeiten berichten, die die Förderung von aktionistische
Formen in der Kunst mit sich bringt. Er berichtete von der Schwierigkeit der Wahrung der Neutralität
einer bundesdeutschen Förderinstitution, wenn die Aktionsformen der geförderten Gruppe klar poli-
tisch motiviert sind und sich zum Teil auch gegen politische Akteur*innen und Inhalte richten. Wie

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müssen Fördervorgaben für solche Vorhaben aussehen, wenn diese zum Teil Flashmob-artig agieren
und nicht vorab in Förderanträgen beschrieben werden können? Gibt es Kategorien in denen man
diese Art der Aktionskunst denken kann und sollte? Ist dies überhaupt zuträglich?

    Dr. Sebastian Brünger (Kulturstiftung des Bundes), Jean Peters (Peng Kollektiv), Sophie Becker (Spielart München), Felizitas Stilleke (Kuratorin und Aktivistin),
    Prof. Hans-Joachim Wagner (Kulturhauptstadt Nürnberg 2025), Prof. Wolfgang Schneider (Vorsitzender des Fonds) (v.r.n.l.) beim Kolloquium des Fonds 2018 im HochX
    in München, Foto: Gianmarco Bresadola

Hans Joachim Wagner beleuchtet noch einen weiteren Aspekt der aktionistischen Kunst, der zeigt, wie
Straßen und Teile einer Stadt mit Aktionen verschönert und belebt werden können. Damit ist auch
hier die Form der aktionistischen Kunst vor allem ein Mittel Sichtbarkeiten zu erzeugen. Ähnlich wie
bei Peng! wird auch bei diesem Beispiel die Frage nach dem Aspekt der Kunst gestellt, sodass die
Diskussion am Ende nicht nur bei der Frage der Förderung dieser Kunst ankommt, sondern bei der
Frage des Kunstbegriffes per se landet. Was ist Kunst? Was ist aktionistische Kunst? Was kann und
darf sie und wie grenzt sie sich gegen aktionistische Formen, ggf auch von rechts-nationaler Seite ab,
die den Kunstbegriff als einen ausschließenden Begriff zu definieren zu versuchen, obwohl die Kunst
doch frei ist und bleiben muss. Ein System der Card Blanche für die Förderung oder der Vernetzung
von Fundsraising-Aktionen aktionistischer Künstler*innen könnte ein erster Schritt sein, um Förder-
strukturen auch auf diese thematisch und zeitlich aus der Normalität des Projektantrages fallende
Genre der Freien Darstellenden Künste einzubeziehen, so Holger Bergmann Geschäftsführer des
Fonds Darstellende Künste.

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5. FINANZEN 2018
  Kosten- und Finanzierungsplan 2018, Wirtschaftsplan 2018

Titel     Zweckbestimmung                                                        2018                     2018                       2018                          2018                    2018                      2018                   2018                      2019                        2018                      2018                 2018                       2018
                                                                                  KFP                      KFP                        KFP                          KFP                     KFP                        KFP                    KFP                      KFP                          WP                        WP                   WP                          WP
                                                                                 PLAN                     PLAN                       PLAN                           IST                     IST                       IST                    IST                     PLAN                        PLAN                        IST                 PLAN                         IST
                                                                                                                                                            gesamt (ohne SB-        gesamt (mit SB- Mit-        gesamt (ohne SB-
                                                                                                                                                              Mittel aus             tel aus 2017/ohne               Mittel aus                                                           mit KSB-Restmittel /      mit KSB-Restmittel /
                                                                              SB-Mittel 2017              gesamt                     gesamt                                                                                            SB-Mittel 2017             SB-Mittel 2018                                                              KSB-Restmittel                KSB-Restmittel
                                                                                                                                                            2017/mit SB-Mittel      SB-Mittel aus 2018)         2017/ohne SB- Mit-                                                             Einnahmen                 Einnahmen
                                                                                                                                                                 aus 2018)                                         tel aus 2018)
                                                                                                      Stand: 01.01.2018          Stand: 20.12.2018                                   Stand: 31.12.2018          Stand: 31.12.2018      Stand: 31.12.2018                                                              Stand: 31.12.2018                               Stand: 31.12.2018

I EINNAHMEN
I.1 VERWALTUNGSEINNAHMEN                                                                   0,00                1 500,00                   1 500,00                    1.626,00                1.626,00                  1.626,00                     0,00                      0,00                  1.500,00                  1.626,00                    0,00                              0,00
 101 01  Eigenmittel, Mitgliedsbeiträge                                                    0,00                1 500,00                   1 500,00                    1.500,00                1.500,00                  1.500,00                     0,00                      0,00                  1.500,00                  1.500,00                    0,00                              0,00
 119 09  Vermischte Einnahmen                                                              0,00                    0,00                       0,00                        0,00                    0,00                      0,00                     0,00                      0,00                      0,00                      0,00                    0,00                              0,00
 125 01  Einnahmen aus sonstiger wirtschaftlicher Tätigkeit                                0,00                    0,00                       0,00                      126,00                  126,00                    126,00                     0,00                      0,00                      0,00                    126,00                    0,00                              0,00

I.2 EINNAHMEN AUS ZUWENDUNGEN                                                      560 000,00            2 008 000,00               2 008 000,00                2 008 000,00            1 132 000,00                 572 000,00             560 000,00              1 436 000,00               2 574 872,43              1 138 872,43                6 872,43                         6 872,43
 231 01   Zuwendungen des Bundes                                                   560 000,00            2 008 000,00               2 008 000,00                2.008.000,00            1.132.000,00                 572.000,00             560.000,00              1.436.000,00               2.574.872,43              1.138.872,43                6.872,43                         6.872,43
          1     Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)            560 000,00              2 008 000,00               2 008 000,00               2 008 000,00            1 132 000,00                 572 000,00             560 000,00              1 436 000,00                2 568 000,00              1 132 000,00                    0,00                           0,00
          2     Kulturstiftung des Bundes                                                      0,00                       0,00                       0,00                    0,00                        0,00                   0,00                       0,00                    0,00                  6 872,43                  6 872,43              6 872,43                         6 872,43

I.3 DRITTMITTEL, SPENDEN                                                                   0,00                      0,00                       0,00                       0,00                     0,00                      0,00                   0,00                      0,00                        0,00                      0,00                  0,00                              0,00
 281 01   Fördermittel von Vereinen, Verbänden, Stiftungen                                 0,00                      0,00                       0,00                         0,00                   0,00                      0,00                   0,00                      0,00                        0,00                      0,00                  0,00                              0,00
 282 09   Spenden                                                                          0,00                      0,00                       0,00                       0,00                     0,00                      0,00                   0,00                      0,00                        0,00                      0,00                  0,00                              0,00

SUMME EINNAHMEN                                                                    560 000,00            2 009 500,00               2 009 500,00                2 009 626,00            1 133 626,00                 573 626,00             560 000,00              1 436 000,00               2 576 372,43              1 140 498,43                6 872,43                         6 872,43

II AUSGABEN

II.1 PERSONALAUSGABEN, HONORARE                                                       1 954,79              178 500,00                 155 000,00                  154.943,68              154.919,44                 152.964,65                1.954,79                 1.979,03                 156.954,79                154.919,44                     0,00                              0,00
 421 01   Aushilfen / Honorare / Werkverträge                                             0,00               15 000,00                   1 500,00                    1 590,00                1 590,00                   1 590,00                    0,00                     0,00                   1 500,00                  1 590,00                     0,00                              0,00
 428 01   Entgelte Arbeitnehmer/innen                                                 1 954,79              163 500,00                 153 500,00                  153.353,68              153.329,44                 151 374,65                1.954,79                 1.979,03                 155.454,79                153.329,44                     0,00                              0,00

II.2 SÄCHLICHE VERWALTUNGSAUSGABEN                                                    7 217,21               71 500,00                   57 000,00                   56.978,61               61.868,35                 54.870,54                6.997,81                 2.108,07                   71.089,64                 62.642,35               6.872,43                            774,00
 511 01   Geschäftsbedarf, Kommunikationskosten, EDV                                    816,51               11 200,00                   11 200,00                    9 527,50               10 463,67                  9 388,15                1 075,52                   139,35                   12 016,51                 10 463,67                   0,00                              0,00
 517 01   Bewirtschaftungskosten Mieträume                                              956,91                3 100,00                    2 600,00                    3.456,46                3.456,46                  3.456,46                    0,00                     0,00                    3.556,91                  3.456,46                   0,00                              0,00
 518 01   Mieten für Räume                                                                0,00               12 000,00                   12 000,00                   12 200,76               12 155,52                 11 187,80                  967,72                 1 012,96                   12 000,00                 12 155,52                   0,00                              0,00
 526 01   Rechts-, Prüfungs- u. Beratungskosten                                           0,00                3 500,00                    1 500,00                    1.777,91                1.722,18                  1.677,91                   44,27                   100,00                    1 500,00                  1 722,18                   0,00                              0,00
 526 03   Aufwendungen Kuratorium/Verein                                                  0,00               20 500,00                   14 000,00                   15 411,73               15 786,66                 15 411,73                  374,93                     0,00                   14 000,00                 15 786,66                   0,00                              0,00
 527 01   Dienstreisen                                                                    0,00                8 500,00                    5 500,00                    5.586,83                5.779,93                  5.586,83                  193,10                     0,00                    5 500,00                  5 779,93                   0,00                              0,00
 542 01   Druckkosten, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit                                 4 879,00                9 000,00                    8 000,00                    7 309,18               10 797,22                  6 513,22                4 284,00                   795,96                   12 879,00                 10 797,22                   0,00                              0,00
 543 01   Versicherungen                                                                  0,00                1 200,00                    1 200,00                      794,98                  794,98                    794,98                    0,00                     0,00                    1 200,00                    794,98                   0,00                              0,00
 544 01   Berufsgenossenschaft, Steuern, Tantiemen, KSK                                 564,79                1 000,00                    1 000,00                      913,26                  911,73                    853,46                   58,27                    59,80                    1 564,79                    911,73                   0,00                              0,00
 547 01   Nicht aufteilbare sächliche Verwaltungsausgaben                                 0,00                    0,00                        0,00                        0,00                    0,00                      0,00                    0,00                     0,00                        0,00                      0,00                   0,00                              0,00

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           26
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