Geschäftsbericht ZMP 2018 - Zentralschweizer ...
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ϴ reignisse und Krisen sind auch Chancen! Die ZMP im Überblick Luzern trägt den Titel der Schweizer Käs adt Weiterentwicklung Agrarpolitik 2022+ im Fokus «Grüner Teppich» für Schweizer Milchkühe Stabile m Milchmarkt Mengenmanagement und Milchproduktion Milchqualität trotz Hitzesommer auf hohem abil Melkberatung leistete einen wesentlichen Beitrag zur Milchqualität Milchpreise national leicht ges produktion in der Schweiz erneut gestiegen Heumilch steigerte das Produktportfolio Finanzbericht 201 nschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP Anhang zur Jahresrechnung Lagebericht Bericht der R elle Finanzzahlen ZMP Invest AG 2018 Mitglieder ZMP Delegierte und Wahlkreisleitung ZMP Regionala Geschäftsbericht ZMP 2018
Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Kennzahlen 4 Öffentlichkeitsarbeit 5 Interessenvertretung Milch 6 Milchvermarktung und Dienstleistungen 8 Finanzbericht 19 Organisation 30 Beteiligungen und Vertretungen 43 Titelbilder Titelbild oben: Heinz Steimann, Luzern Titelbild unten: Petra Hänni, landwirtschaft.ch Bild Innenseite/Milchfluss: Heinz Steimann, Luzern
•••••• Editorial Ereignisse und Krisen sind auch Chancen! 2018 war ein ereignisreiches Jahr. Gleich mehrere Ereignisse hatten Krisenpotenzial. Wir haben unsere Erkenntnisse daraus gezogen. Der Tierschutzfall in Ufhusen hatte Potenzial, einen grossen Imageschaden anzurichten. Wie sich ein Unternehmen in einem solchen Fall verhält und kommuniziert, ist entscheidend, ob das Ereignis einen positiven oder negativen Ausgang hat. Einen grösseren Imageschaden für die ZMP und Emmi konnte verhindert wer- den. Wichtige Erkenntnisse aus dem Fall profes- sionalisieren unsere Konzepte und Prozesse im Ereignis- und Krisenmanagement. Die Diskussionen im ersten Halbjahr 2018 in einigen Wahlkreisen, zu welchen Bedingungen neue Mitglieder(-gruppierungen) aufgenommen werden sollen, betrafen unter anderem die Rückvergütung Emmi Erfolg. Neu haben Mit- glieder, welche nach dem 1. Januar 2019 zur ZMP stossen, eine mehrjährige Wartefrist, bis sie von der Rückvergütung profitieren können. Die Anzahl der Mitglieder ist in den letzten zehn Thomas Oehen, Präsident, und Pirmin Furrer, Jahren um rund einen Fünftel gesunken, trotz Geschäftsführer ZMP. Aufnahme von neuen Mitgliedern. Je weniger Mitglieder, desto weniger Bedeutung hat eine Genossenschaft oder ein Verein. Mittelfristig Ohne das Basismarketing hätten Herr und Frau müssen wir uns gut überlegen, ob diese Restrik- Schweizer nicht den hohen Pro-Kopf-Konsum an tion für die Attraktivität unserer Organisation Schweizer Milch- und Käseprodukten. Im welt- zielführend ist. weiten Vergleich ist dieser in der Schweiz hoch. Aus Sicht ZMP schritt die Reorganisation Basisdemokratische Meinungsbildung dau- der Schweizer Milchproduzenten SMP zu wenig ert in der Milchbranche manchmal länger. Der rasch voran. Die Idee, das Thema zur Diskussion neue Nachhaltigkeitsstandard für Schweizer zu stellen, führte an unserer Delegiertenver- Milch – der «grüne Teppich» – kam etwas spät. sammlung zur Ablehnung des Beitrags SMP. Auf Einige Detailhändler waren schneller und haben nationaler Ebene war das Ansinnen ZMP jedoch ihre eigenen Nachhaltigkeitsprogramme präsen- chancenlos. Wir lernen daraus, dass sich diese tiert. Der «Label-Salat» ist angerichtet. Hier ist Diskussion nicht wiederholen sollte. Entscheide, die Branche inkl. Detailhandel gefordert, einen welche daraus resultieren, können plötzlich sinnvollen Weg zu finden, damit die Konsumen- emotional und nicht mehr kontrollierbar sein. Es tinnen und Konsumenten noch einigermassen gilt auch für die ZMP die Mehrheitsmeinung zu den Durchblick haben. akzeptieren – die anderen Milchproduzenten in Das 2018 zeigt, dass die Herausforderun- der Schweiz teilen nicht immer unsere Positio- gen Risiko und Chance zugleich waren. Wer nen und Anliegen. Die Beiträge sind wichtig, da- Herausforderungen wagt oder aktiv anpackt, mit die SMP die Interessen der Milchproduzen- macht auch Fehler. Die Erkenntnisse daraus ten auf nationaler Ebene bündeln können – die sind eine Chance für unsere Weiterentwicklung. ZMP kann das nicht. Auch das Basismarketing für Milch und Käse ist von grosser Bedeutung, zumal die Beiträge auch durch Absatzförde- rungsmittel des Bundes aufgestockt werden. 3 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Kennzahlen Die ZMP im Überblick 31.12.2018 31.12.2017 Anzahl Mitglieder ZMP 3 083 3 105 Anzahl Ganzjahresbetriebe 3 025 3 041 – Direktlieferanten ZMP 2 284 2 277 davon Milch Suisse Garantie 2 023 2 023 davon Biomilch Knospe 261 254 – Käsereilieferanten ZMP (Tunnellösung) 741 764 Total Vertragsmenge Mitglieder ZMP (in Mio. kg) 538 511 – Direktlieferanten ZMP 435 407 davon Milch Suisse Garantie 397 373 davon Biomilch Knospe 38 34 – Käsereilieferanten ZMP (Tunnellösung) 103 104 Total Verkehrsmilchproduktion ZMP (in Mio. kg) 484 471 Gewerbliche Käsereien mit Direktlieferanten (ohne Alpen) 47 47 – Emmentaler Käsereien 22 22 – Sbrinz Käsereien 14 14 – Le Gruyère Käsereien 2 2 – Halbhart- und Weichkäsereien 9 9 Umsatz ZMP (in Mio. CHF) 262,3 248,8 Bruttoergebnis ZMP (in Mio. CHF) 21,6 10,4 Personaleinheiten (1 PE = 100-Prozent-Pensum) 14,7 14,6 – Mitarbeitende (inkl. Temporärstellen) 12,7 13,6 – Lernende 2 1 Milchverkauf ZMP (in Mio. kg) 427 409 – Milch Suisse Garantie 392 376 – Biomilch Knospe 35 33 Durchschnittliche Basispreise ZMP (in Rp./kg Milch) – Basispreis für Milch Suisse Garantie 58,67 58,50 – Preis für Milch Suisse Garantie über Monatsvertragsmenge 43,08 44,08 – Basispreis für Biomilch Knospe 89,00 87,25 – Preis für Biomilch Knospe über Monatsvertragsmenge 78,25 76,50 4 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Öffentlichkeitsarbeit Luzern trägt den Titel der Schweizer Käsehauptstadt Auch 2018 war die ZMP an diversen Events anzutreffen. Was gute PR (Öffentlichkeitsarbeit) ist, das haben cheese- festival und die Swiss Cheese Awards Ende September in Luzern gezeigt. welche aktiv beim Melken oder Wettbewerb mitgemacht haben. Der Auftritt an der LUGA bietet eine gute Plattform, um mit den Konsu- mentinnen und Konsumenten direkt in Kontakt zu treten. Besucherrekord am grössten Käsefest in der Schweiz Die ZMP ist wichtige Trägerin im Verein cheese- festival und engagiert sich so auch direkt in der Absatzförderung von Schweizer Käse. Die Swiss Cheese Awards (SCA) finden alle zwei Jahre statt und werden grundsätzlich von Fromarte durchgeführt. 2018 hat Fromarte in Zusammenarbeit mit den Zentralschweizer Käse Bei bestem Herbstwetter meistern, welche ihr 100-Jahr-Jubiläum feierten, vergnügten sich Tausende Als eine der grössten regionalen Produzenten- den SCA organisiert. Anlässlich seines 100-Jahr- Besucher/-innen am organisationen in der Schweiz führen wir im Jubiläums änderte der Zentralschweizer Milch- cheese-festival an schöns- ter Lage am Schweizer- Sinne des Basismarketings Milch und Käse ver- käuferverband (ZMKV) seinen Namen in Zent- hofquai in Luzern. schiedene PR-Aktivitäten im Gebiet ZMP durch. ralschweizer Käsermeister (ZSKM). Da diesmal Wir engagieren uns in Projekten in der Region Luzern Austragungsort war, wurden die SCA mit Zentralschweiz im Interesse unserer Milchpro- dem cheese-festival zusammengelegt. Die Or- duzenten. In der Öffentlichkeitsarbeit ist unser ganisation des dreitägigen Käsemarktes erfolgte Ziel, die Konsumentinnen und Konsumenten durch cheese-festival. Rund 60 000 Besucherin- aufzuklären und ihnen den Mehrwert von nen und Besucher lockte cheese-festival am Schweizer Milch aufzuzeigen. letzten September-Wochenende bei schönstem Herbstwetter in die Stadt Luzern. Nebst dem Öffentlichkeitsarbeit Konsumentinnen und Konsumenten abholen Käsemarkt mit 65 Ständen rundete das «Chäser- für die Schweizer Auch im vergangenen Jahr führten wir analog Zmorge» der Zentralschweizer Käsermeister mit Land- und Milch den letzten Jahren zur Verstärkung des Basis- reichhaltigem Buffet am Sonntag das Programm wirtschaft ist auch in martketings der SMP in der Stadt Luzern einen ab. Das Festzelt war während des «Chäser- Zukunft wichtig! Event am Tag der Milch durch. An rund 100 Zmorge» bis auf den letzten Platz besetzt und Standorten in der ganzen Schweiz schenkte die musikalische Unterhaltung sorgte für gute Stim- SMP den Passantinnen und Passanten feine mung. Die SCA waren ein voller Erfolg. 965 ver- Milchshakes aus – so auch in Luzern. Die ZMP schiedene Käse aus der ganzen Schweiz wurden war mit der legendären melkbaren Kunststoff- für den Wettbewerb eingereicht – ein Rekord! Kuh vor Ort und sorgte bei Jung und Alt für Auch die ZMP ist mit einem grösseren lachende Gesichter. Sponsoring-Engagement dabei gewesen. Und – Ein ZMP-Auftritt an der Zentralschweizer unser Engagement für den Schweizer Käse lohnt Frühlingsmesse «LUGA» ist kaum mehr wegzu- sich. Seit Ende September trägt Luzern nämlich denken. 115 000 Besucherinnen und Besucher den Titel der Schweizer Käsehauptstadt. Dieser wurden 2018 an der LUGA gezählt. Der ZMP- Anlass war beste Werbung für Schweizer Käse! Stand wurde gut besucht und das Kuhmelken Eine Übersicht der bevorstehenden Ver- sowie der Wettbewerb «Milch mit Mehrwert» anstaltungen ZMP im 2019 finden Sie auf unse- kamen sehr gut an. Insgesamt verzeichneten rer Website (die Anlässe von cheese-festival auf wir 7 100 Besucher/-innen an unserem Stand, www.cheese-festival.ch). 5 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Interessenvertretung Milch Weiterentwicklung Agrarpolitik 2022+ im Fokus Die Landwirtschaft und die damit verbundene Agrarpolitik rücken zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Weitere Initiativen sind in der Pipeline, zum Beispiel für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide, für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung, keine Massentierhaltung in der Schweiz usw. Eckwerte der Weiterentwicklung Agrarpolitik früh diskutiert Bereits im August 2017 liess sich der Vorstand ZMP von Adrian Aebi, Vizedirektor Bundesamt für Landwirtschaft, über die geplante Stossrich- tung der AP 2022+ informieren und hat ihm die Anliegen der Zentralschweizer Milchprodu- zenten mit auf den Weg gegeben. Es braucht Korrekturen in der Agrarpolitik zugunsten der Milchproduzenten, denn die Milchproduktion wurde gegenüber anderen Produktionsrichtun- gen in der AP 2014–2017 geschwächt. Artgerechte Nutztierhal- Vernehmlassung zur AP 2022+ tung und Fütterung, Das Volk will bei der Schweizer Mitte November 2018 hat der Bundesrat die AP Ammoniak-Emissionen, Agrarpolitik mitreden 2022+ in die Vernehmlassung geschickt (Ver- Pestizideinsatz, «Label- Salat», Subventionen, Der Bericht des Bundesrates zur Wirkung der nehmlassungsfrist: 6. März 2019). Die AP 2022+ pralle Euter an Vieh- heutigen Instrumente der Agrarpolitik (AP) fiel trägt in einigen Punkten den Konsumenten schauen usw. – 2018 nicht nur positiv aus. Es wurden nicht alle Um- anliegen Rechnung. Die landwirtschaftliche stand die Landwirtschaft weltziele erreicht. Zudem wurde die Ausdeh- Produktion, so auch die Milchproduktion, soll in fast täglich im Fokus nung der Milchmenge in der Schweiz mit dem eine nachhaltigere Richtung gelenkt werden. der Medien, nicht nur in der Schweiz, sondern Import von Kraftfutter relativ teuer erkauft (die Nachhaltigkeit setzt ein Gleichgewicht zwischen auch im Ausland. Skaleneffekte sind weitgehend ausgeblieben). Ökonomie (Wirtschaftlichkeit), Ökologie (Um- In vielen Themen, in denen wir im internationa- welt) und Sozialem (Verdienst, Lebensqualität) len Vergleich gut aufgestellt waren, nimmt der voraus! Wird ein Bereich auf Kosten eines ande- Abstand zum Ausland ab – auch hier ist der ren Bereiches mehr gewichtet oder belastet, so Wettbewerb eröffnet. ist es nicht nachhaltig. Viele Schweizer/-innen sind nicht (mehr) Die ZMP unterstützt eine tiefere Gewich- zufrieden mit der aktuellen Agrarpolitik. Das tung der flächenbezogenen Direktzahlungen so- zeigt die Flut an Initiativen, welche an die Ad- wie eine höhere Alimentierung der Produktions- Engagement für resse der Landwirtschaft gerichtet sind. Über systembeiträge über Programme wie RAUS, BTS, eine nachhaltige den Gegenvorschlag zur Ernährungssicherheit, GMF und Tiergesundheit. Diese Punkte stützen Milchproduktion! die Fair-Food-Initiative, die Initiative für Ernäh- auch die Bestrebungen der Milchbranche rungssouveränität und die Hornkuh-Initiative (Mehrwertstrategie mit «grünem Teppich»). In haben wir bereits abgestimmt. Der Gegenvor- der Vorlage fehlt jedoch eine konsequente Aus- schlag zur Ernährungssicherheit wurde mit richtung auf die effektive damit verbundene grosser Mehrheit angenommen – die anderen Arbeitsleistung. Auch Vorschläge zur Förderung Initiativen abgelehnt, die Hornkuh-Initiative al- der Schweizer Raufutterbasis fehlen. Gerade lerdings hauchdünn, da geht es direkt um ein diese Punkte sind für eine standortgerechte und Tierwohl-Thema. nachhaltige Milchproduktion wichtig. 6 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Interessenvertretung Milch «Grüner Teppich» für Schweizer Milchkühe Ab 1. Juli 2019 gilt der neue Branchenstandard für Schweizer Milch – mit einer vierjährigen Übergangsfrist. Das Ziel ist die Differenzierung von Schweizer Milch mit nachhaltigkeits relevanten Mehrwerten. Themen des «grünen Teppichs» von der Werbung «vorgegaukelt» wird. Umso kritischer reagieren dann diese Leute, wenn sie die Realität vor Augen geführt bekommen. Es reicht aber auch nicht mehr, einfach zu informie- ren, dass wir besser sind, wenn wir das nicht tat- ökologisch sächlich mit Fakten (Taten) belegen können. sozial lebenswert nachhaltig Neuer Branchenstandard für Schweizer Milch Die Strategie, die Schweizer Milchproduktion auf fair lebensfähig einen nachhaltigeren Weg umzustellen (und ökonomisch nicht nur davon zu reden), ist für ein Hochpreis- land wie die Schweiz die einzige Möglichkeit, sich erfolgreich am Markt zu positionieren. Unsere Nachbarn und Mitbewerber im Ausland schlafen Themen bei diesen Themen nicht. In einigen Punkten – Bodennutzung haben sie die Schweiz schon fast überholt. – Futterbau, Futter Die Schweizer Milchproduzenten SMP ha- und Fütterung ben von der Branchenorganisation (BO) Milch – Klima-Emissions verminderung den Auftrag erhalten, einen neuen Standard für – Tierhaltung/Tierwohl Schweizer Milch zu erarbeiten. Eine breit abge- – Materialeinsatz und Energie stützte Allianz der Milchproduzenten hat im Au- – Aus- und Weiterbildung gust 2018 das erarbeitete Konzept des «grünen – Wirtschaftlichkeit und Teppichs» beschlossen. Im September erfolgte Verdienst, Soziales die Zustimmung durch den Vorstand der BO Milch. Die Branche will auch einen Nachhaltig- keitszuschlag für die Milch, welche die Anforde- Rund 85 Prozent der Schweizer Bevölkerung le- rungen des «grünen Teppichs» erfüllt. ben in Städten oder Agglomerationen. Der Be- zug zur Landwirtschaft schwindet. Essen müs- Was beinhaltet der «grüne Teppich»? sen jedoch alle. Wie wir uns ernähren und was Der «grüne Teppich» beinhaltet wichtige wir essen, rückt zunehmend auch in den Fokus Aspekte beziehungsweise Grund- und Zusatz- von politischen Bestrebungen. Sich mit der Her- anforderungen zur artgerechten Tierhaltung/ kunft von Lebensmitteln auseinanderzusetzen zum Tierwohl (BTS/besonders tierfreundliche und vor allem die Frage nach artgerechter Tier- Ställe, RAUS/Weidehaltung, Kühe mit mittleren haltung beschäftigen nicht nur immer mehr Leistungen/weniger Hochleistungskühe, Anti- Menschen in der Schweiz, sondern weltweit. biotikaeinsatz, Fütterung, Kälberhaltung usw.). Obwohl die Schweiz die strengsten Tierschutz- Aber auch Grund- und Zusatzanforderungen auflagen der Welt hat, nimmt der Abstand zum zu einer ökologischen Milchproduktion sind Ausland ab. enthalten (Rau- und Saftfutter aus der Schweiz, Weidefutteranteil, Kraftfutter aus nachhaltigen Mehrwerte (Taten) statt Worte Quellen, Klima-Emissionsverminderungen usw.). Die Volksabstimmungen zu Landwirtschafts Im Bereich Soziales gibt es Zusatzanforderun- themen zeigen, dass Leute in Städten die Urpro- gen an die Aus- und Weiterbildung sowie an duktion kritischer sehen und hinterfragen als die Entlöhnung der Familienarbeitskräfte. Ins- solche, welche direkt auf dem Land wohnen. gesamt müssen zehn Grundanforderungen und Viele haben auch ein verklärtes Bild, das ihnen zwei Zusatzanforderungen erfüllt sein. 7 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Stabile Situation am Milchmarkt Der Schweizer Milchmarkt war geprägt von einer insgesamt stabilen Preissituation. Die Schweizer Milchproduktion lag mit 3,45 Mrd. Kilogramm Milch exakt im Mittel der letzten 10 Jahre. Entwicklung Milchmarkt international Entwicklung Milchmarkt Schweiz Die Milchproduktion ist in der EU 2018 um In der Schweiz war die Milchproduktion mit 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. +0,6 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau Das erste Quartal war flächendeckend von ex- und damit exakt im Mittel der letzten zehn pansiven Tendenzen gekennzeichnet. Im weite- Jahre. Während die Milchproduktion im ersten ren Jahresverlauf hat sich das Wachstum ab Halbjahr (+2,4 Prozent) und insbesondere in geschwächt, bis schliesslich seit August das den ersten Monaten des Jahres noch deutlich Vorjahresniveau wieder unterschritten wurde. über den Vorjahreswerten lag, war die Schwei- Dazu hat der in weiten Teilen Europas trockene zer Milchproduktion im zweiten Halbjahr zu- und heisse Sommer einen entscheidenden Bei- nehmend rückläufig, bedingt durch die Tro- trag geleistet. ckenheit (–1,3 Prozent). Der Milchmarkt in der EU war stabiler als Aufgrund der tiefen Magermilchpulver- ursprünglich erwartet worden war. Die Erlöse preise auf dem Weltmarkt konnte sich der Wir arbeiten profes- für Butter lagen im Schnitt nur leicht unter dem B-Preis der Branchenorganisation (BO) Milch sionell und dienst- historisch hohen Vorjahresniveau und haben nicht entwickeln. Dies hat dazu geführt, dass leistungsorientiert! die Milchpreise weiter gestützt. Magermilch- die Schweizer Milchpreise ebenfalls nicht stie- pulver hat ein historisches Preistief erlebt, wo- gen. Der Richtpreis für das A-Segment war das bei aber die Bestände in der Intervention stark ganze Jahr stabil bei 68 Rappen. Ende 2018 galt reduziert werden konnten, um dann im Januar es die Nachfolgeregelung «Schoggigesetz» am 2019 ganz abgebaut zu werden. Markt umzusetzen. Die fehlenden CHF 20 Mio. Neun Transportunter nehmen mit insgesamt 108 Fahrerinnen und Fahrern arbeiten im Auftrag der ZMP. 8 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Jahresvergleich 2006 bis 2018 ƵƌŽƉƌŽŬŐ ϳ͘ϬϬ ϲ͘ϳϱ Quelle: Eigene Darstellung ϲ͘ϱϬ Daten: www.clal.it ϲ͘Ϯϱ ϲ͘ϬϬ ϱ͘ϳϱ ϱ͘ϱϬ ϱ͘Ϯϱ ϱ͘ϬϬ ϰ͘ϳϱ ϰ͘ϱϬ ϰ͘Ϯϱ ϰ͘ϬϬ Auch im Jahr 2018 blieben ϯ͘ϳϱ die hohen Unterschiede ϯ͘ϱϬ zwischen der Eiweiss- und ϯ͘Ϯϱ Fettbewertung am inter- ϯ͘ϬϬ nationalen Milchmarkt Ϯ͘ϳϱ Ϯ͘ϱϬ bestehen. Die Mager- Ϯ͘Ϯϱ milchpulverpreise konnten Ϯ͘ϬϬ sich aufgrund der beste- ϭ͘ϳϱ henden Interventionslager ϭ͘ϱϬ nicht erholen, während ϭ͘Ϯϱ ϭ͘ϬϬ die stabile Butternach- ϲ ϲ ϳ ϳ ϴ ϴ ϵ ϵ Ϭ Ϭ ϭ ϭ Ϯ Ϯ ϯ ϯ ϰ ϰ ϱ ϱ ϲ ϲ ϳ ϳ ϴ ϴ frage für gute Butterpreise ϬϬ ϬϬ ϬϬ ϬϬ ϬϬ ϬϬ ϬϬ ϬϬ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ϭϭ Ŷ ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ Ŷ͘Ϯ ƵůŝϮ sorgte. : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : : Ă : MMP Butter Käse (Edamer) in der neuen Lösung führten zu intensiven Ver- Entwicklung Milchvermarktung ZMP handlungen und zeigten deutlich auf, dass die 2018 hat die ZMP mit einem totalen Milchein- Schweizer Milchindustrie insbesondere bei den kauf von 427 Mio. Kilogramm Milch eine neue Commodity-Produkten (austauschbare Stan- Rekordmarke erreicht. Grund für diese Men- dardprodukte) aufgrund des Schweizer Kosten- gensteigerung war in erster Linie der Wechsel umfeldes nicht wettbewerbsfähig ist. der Hochdorf-Direktlieferanten zur ZMP. Von Die Butterlager waren 2018 nach 2017 der gesamten eingekauften Milch waren 337 zum zweiten Mal in Folge per Ende Jahr nahezu Mio. Kilogramm Milch von Direktlieferanten aufgebraucht. Dies war zum einen bedingt Suisse Garantie (+3,1 Prozent gegenüber Vor- durch die tiefe Produktion, aber auch durch ge- jahr), 34 Mio. Kilogramm Milch von Direktliefe- steigerte Verkäufe im Inland (+1 260 Tonnen). ranten Biomilch Knospe (+8,3 Prozent), 21 Mio. Im Frühling geplante Exporte wurden mit den Kilogramm Käsereimilch (+8,9 Prozent). 35 Mio. sinkenden Milchmengen unnötig. Ende Dezem- Kilogramm Milch wurden von anderen Organi- ber konnte dann mit einem ausgeglichenen La- sationen im Milchhandel zugekauft (+11 Pro- gerbestand von 1 302 Tonnen ins neue Jahr ge- zent). startet werden. Entsprechend der stabilen internationalen Preisentwicklung hat sich auch der ZMP-Basis preis für Milch Suisse Garantie nur wenig ent- wickelt und lag im Schnitt auf dem Niveau des Vorjahres. Im Frühling musste der Preis auf- Mengenanteil je Kunde 2018 grund der dannzumal noch hohen Einlieferung und der grösseren Lücke im «Schoggigesetz» ϳй reduziert werden. Im 2. Halbjahr konnten dann ϰй Ϯй ϳϮй die Preise wieder angehoben werden. Die Preis- Rund 80 Prozent der von ϭϱй ZMP-Milchlieferanten entwicklung für Milch Bio Knospe ist seit dem direkt eingekauften Milch 1. August 2017 unverändert. gehen an Emmi. Der Men- genanteil Emmi in der Grafik ist tiefer, weil die ZMP auch Milch von anderen Organisationen zukauft und diese an ver- schiedene Kunden liefert. Emmi Hochdorf BAER Marbach Diverse 9 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Mengenmanagement und Milchproduktion Im Gebiet ZMP ist die durchschnittliche Vertragsmenge pro Betrieb im 2018 deutlich gestiegen. Entwicklung Anzahl Ganzjahresbetriebe Durchschnittliche Vertragsmenge
Milchvermarktung und Dienstleistungen Milchqualität trotz Hitzesommer auf hohem Niveau stabil 2018 konnte die überdurchschnittlich hohe Milchqualität erneut gehalten werden. Milchqualität auf ausgezeichnetem Niveau heissen Sommers, leicht unter Vorjahresniveau Die Milchqualität der Zentralschweizer Milch- (–0,09 Prozent). Beim Kriterium Keimzahl konn- produzenten konnte 2018 auf einem ausge- ten 99,23 Prozent der Mitglieder die Qualitäts- zeichneten Qualitätsniveau beibehalten wer- anforderung von weniger als 80 000 Keimen pro den. Die Milchproduzenten waren zudem in der Milliliter erfüllen. Die Milchqualität bei der Lage, die Milchqualität stabil über das ganze Keimzahl blieb im Vergleich zum Vorjahr (99,26 Jahr zu produzieren, trotz Hitzesommer. Prozent) auf hohem Niveau stabil. Als Basis für die Qualitätsanforderungen ZMP gelten die öffentlich-rechtlichen Milchprü- Fett-/Eiweissgehalt nur unwesentlich verändert fungen. Die Qualitätsanforderung von weniger Der Jahresmittelwert resultierte 2018 beim als 350 000 Zellen pro Milliliter Milch erreichten Fettgehalt bei 4,17 Prozent (2017: 4,15 Prozent) 97,02 Prozent (2017: 97,11 Prozent) der Mit- und beim Eiweiss bei 3,38 Prozent (2017: 3,37 glieder. Die Milchqualität in Bezug auf die Zell- Prozent). Die Gehaltswerte haben sich gegen- zahl liegt, bedingt durch die Auswirkungen des über dem Vorjahr leicht verbessert. Vergleich Keimzahl Mitglieder ZMP 2017/2018 Vergleich Zellzahl Mitglieder ZMP 2017/2018 ŶƚĞŝůWƌŽďĞŶф ϴϬ ϬϬϬ
Milchvermarktung und Dienstleistungen Melkberatung leistete einen wesentlichen Beitrag zur Milchqualität Die Melkberatung wurde 2018 von 314 Betrieben genutzt – ein neuer Rekord. Zunahme der Betriebsbesuche Grund des Besuches 2018 fanden mehr Betriebsbesuche statt als ϭϳй im Vorjahr. Probleme mit der Eutergesundheit ϱϰй ϱй und den Zellzahlen sind mit einem Anteil von ϭй 54 Prozent nach wie vor der häufigste Besuchs- Ϯϯй grund, gefolgt von Problemen mit käsereispezi- fischen Proben (23 Prozent) und den Keimzah- len (17 Prozent). Zusammen mit Milchverarbeitern wurden 188 Stallkontrollen durchgeführt. Dies sind et- Zellzahl Käsereispezifische Proben was weniger als 2017. Die Käsereien legen gros- Sporen Keimzahl Hemmstoff sen Wert auf eine einwandfreie Milchqualität ihrer Milchproduzenten, was sich bei der Käse- qualität widerspiegelt. Wegen Problemen bei den käsereispezifischen Proben mussten 95 Be- ses herbeigeführt werden. triebe besucht werden. Aufgrund von Proble- men mit Buttersäurebakterien (Sporen) auf Silo Weitere Dienstleistungen der Melkberatung milchbetrieben wurden ähnlich viele Betriebe Die Melkberater engagierten sich auch für die beraten wie im Vorjahr. Aus- und Weiterbildung bei verschiedenen Or- Eine ausgezeichnete Für die Beratungen meldeten sich die ganisationen. Sie unterrichteten vor allem an Milchqualität – Milchproduzenten in den meisten Fällen selber. landwirtschaftlichen Schulen und bei Melktech- unsere Stärke! Einige Male wurde die Melkberatung ZMP von nikfirmen. Zudem hatten sie auch Gelegenheit, Milchverarbeitern oder Melktechnikern auf Be- an diversen Tagungen Referate zu aktuellen triebe aufgeboten. In vielen Fällen organisierte Themen zu halten. Bei Käsereigenossenschaf- die ZMP die Betriebsbesuche, dies vorwiegend ten wurden Vorträge rund um die Melkhygiene bei erhöhter Sporenbelastung in der Silomilch und die käsereispezifischen Proben weitergege- während des Winterhalbjahrs. Eine grosse ben. Die Thematik «Fütterung bei Rindvieh» im Mehrheit der besuchten Betriebe waren Mit- Zusammenhang mit der Eutergesundheit und glieder der ZMP und Milchproduzenten in der den Zellzahlen war 2018 ein zentrales Thema. Tunnellösung (Käsereimilchlieferanten). Ausblick 2019 Beratungen im Mandatsauftrag steigen weiter Nebst den spezifischen Betriebsbesuchen auf- Über 70 Betriebsbesuche wurden im Auftrag grund unterschiedlichster Probleme werden von anderen Organisationen (im Mandat) durch- sich die Melkberater weiter dem Thema Fütte- geführt, mehrheitlich für die Berner Milchpro- rung im Zusammenhang mit Eutergesundheit duzenten (BEMO), die Genossenschaft Mittel- und Zellzahlen widmen. Denn für eine gesunde land (MPM) und andere. Diese Betriebsbesuche Herde mit einer guten Milchleistung und ent- sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen. sprechend guter Eutergesundheit ist eine opti- Wegen Problemen mit Kriechströmen und male Fütterung die Grundvoraussetzung. anderen elektrischen Immissionen fanden im Bei Weiterbildungskursen zu Themen wie vergangenen Jahr ebenfalls zahlreiche Betriebs- «Tierwohl» und «Kuhsignale» können die Melk- besuche statt. In den meisten Fällen konnte zu- berater den Genossenschaftsmitgliedern zu- sammen mit dem Anlagehersteller und/oder sätzliches Fachwissen und gute Tipps für die der zuständigen Elektrofirma eine Lösung für Praxis weitergeben. eine markante Verbesserung des Melkprozes- 13 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Milchpreise national leicht gestiegen Die Milchpreise weltweit und auch in der Schweiz sind 2018 leicht gestiegen. Im Schweizer Vergleich waren die Milchpreise ZMP über dem Durchschnitt. Milchpreisvergleich SMP 2018 Zusammenfassend kann gesagt werden, Der Milchpreisvergleich der Schweizer Milch- dass die ZMP 2018 im Vergleich zu ihren Mit- produzenten SMP (Milchpreismonitoring) sorgt bewerbern einen konkurrenzfähigen und über- für Transparenz, wer wie viel für die Milch effek- durchschnittlichen Milchpreis in der Schweiz tiv ausbezahlt. bezahlt hat. 2018 lag für Milch Suisse Garantie der Die Rückvergütung Emmi Erfolg an die durchschnittliche Vertragspreis ab Hof bei 56,70 Mitglieder ZMP 2017 (2,4 Rp./kg produzierte Rp./kg Milch. Dies ist der Mittelwert aller Orga- Jahresmilchmenge 2017) und der einmalige Ju- Strategie «über- nisationen, die dem Milchpreismonitoring SMP biläumsbonus 25 Jahre Emmi (1,6 Rp./kg pro- durchschnittliche angeschlossen sind. Beim Milchpreisvergleich duzierte Jahresmilchmenge 2017) sind im Milch- Milchpreise ZMP» lag die ZMP mit 57,70 Rp./kg Milch entspre- preismonitoring SMP 2018 nicht berücksichtigt. auf Kurs! chend 1,0 Rp./kg Milch (+1,8 %) über dem natio- nalen Mittelwert. Milchpreise ZMP 2018 Beim durchschnittlichen Vertragspreis Bio- Für Milch Suisse Garantie betrug 2018 der milch Knospe ab Hof (Basis 180 000 kg, Gehalt durchschnittliche Basispreis ZMP 58,67 Rp./kg, 73 g/kg) lag die ZMP 2018 mit 84,40 Rp./kg um exklusiv Milchpreiszuschläge/-abzüge (Gehalt, 2,30 Rp./kg (+2,8 %) höher als das gewichtete Qualitätsbonus, Saisonalität, Rückbehalt, Logis- Mittel aller Organisationen mit 82,10 Rp./kg. tik und SMP-Abgaben). Gegenüber dem Vorjahr ist der durchschnittliche Basispreis für Milch Suisse Garantie 2017 um 0,17 Rappen minimal gestiegen. Milchpreisvergleich SMP 2018 (Milchpreismonitoring) Bei der Biomilch Knospe lag der durch- Standard-Produzentenpreise (SPP) 180 000 bzw. 360 000 für Molkerei- schnittlich ausbezahlte Basispreis bei 89,00 Rp./ milch ÖLN, ab Hof, Gehalt 73 g/kg, resp. Mischpreis ab Hof/Sammelplatz kg, exklusiv Milchpreiszuschläge/-Abzüge. Gegen- – 12-Monats-Durchschnitt (R12) Dezember 2018 über dem Vorjahr ist der durchschnittliche Basis- Rp./kg preis für Biomilch Knospe 2018 um 1,75 Rappen 62,00 gestiegen. Quelle: SMP, Februar 2019 60,20 60,00 58,00 57,70 Durchschnittlicher Basispreis ZMP 2018 57,30 56,70 Rp./kg 56,20 Mielwert 56,70 Rp. 56,00 100 55,20 89,00 54,90 78,25 80 54,00 54,00 60 58,67 43,08 52,00 40 20 50,00 0 P i h h SA m oo AG ilc AG SA Basispreis Milch a. MVM Basispreis Milch a. MVM SA ZM Em lch o EL m i re m n old em Milch Suisse Garantie Biomilch Biomilch rM Aa Ar Cr Suisse Garantie Knospe Knospe u Th Auf dem Basispreis ZMP und dem Preis für Milch ausser- In der Statistik sind die für die ZMP relevanten Mitbewerber aufgeführt. Der Mittelwert halb Monatsvertragsmenge (a. MVM) gibt es noch ent- (Linie) bezieht sich jedoch auf alle Organisationen, welche dem Milchpreismonitoring sprechende Zuschläge und Abzüge (zum Beispiel Gehalt, angeschlossen sind. Qualitätsbonus, Zuschläge/Abzüge Saisonalität, Logistik, SMP-Abgaben usw.). 15 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Käseproduktion in der Schweiz erneut gestiegen Während in der gesamten Schweiz die Käseproduktion auf eine neue Rekordhöhe gestiegen ist, hat die Zentralschweiz einen Rückgang zu verzeichnen. Milchverarbeitung Schweiz auf 191 321 Tonnen (+2 029 t oder +1,1 %), im Die Milchverarbeitung 2018 ist gegenüber dem Milchäquivalent auf 1 492 848 Tonnen (+18 056 t Vorjahr etwas gestiegen. Zu Konsummilch, Kon- oder +1,2 %). sumrahm und Jogurt wurden 783 837 Tonnen Milch verarbeitet (–2 900 t oder –0,4 %), zu Käse-Import und -Export Dauermilchwaren und Butter 922 407 Tonnen Seit Jahren verkleinert sich die positive Differenz (+35 351 t oder +4,0 %). Die Käseproduktion ist zwischen Käse-Export und -Import. Dieser Trend nach dem Rekordjahr 2017 abermals gestiegen, hat sich auch 2018 fortgesetzt, der Überschuss der Handelsbilanz hat sich auf 10 229 Tonnen (–729 t) verringert. 2018 wurden 72 595,1 Ton- Milchverarbeitung Zentralschweiz 2018 nen Käse (+1 003,1 t oder +1,4 %) exportiert und 62 366,4 Tonnen (+1 732,5 t oder +2,9 %) impor- Käse 53 % (53 %) Kreisdiagramm, Breite 9 tiert. Andere Verwertung 2 % (2 %) Dauermilchwaren 34 % (34 %) In der Kategorie «andere Halbhartkäse Kontur: ohne Kontur! vollfett» stieg der Export auf 6 854,4 Flächenfarben Tonnen zuweisen (+2 366,4 t oder +52,7 %). Le Gruyère AOP wur- 3D-Extdrudieren und ab den 12 799,6 Tonnen exportiert, 1 018 Tonnen (+8,6 %) mehr als 2017. Emmentaler AOPPosition: wurdenisometrisch ob 10 955 Tonnen (–378 t oder –3,3 %) exportiert, Werte Rotation: 75, 0, 0 Sbrinz AOP 115 Tonnen (–48 t oder –29,4Perspektive: %). 35 Butter 1,0 % (1,0 %) Tiefe der Extrudition 40 Jogurt und Frischprodukte 7 % (7 %) Milchverarbeitung Zentralschweiz Konsumrahm 3 % (3 %) In der Zentralschweiz wurde gegenüberWeitere VorjahrOptionen: Konsummilch 1 % (1 %) ohne Schattierung geringfügig weniger Milch verarbeitet. Haupt- Mit 532 226 Tonnen verringerte sich die Milchverarbeitung fast unwesentlich um sächlich wurde weniger Milch zu Dauermilch- danach: –428 Tonnen oder –0,1 Prozent. Zu Käse wurden 282 870 Tonnen Milch verarbeitet waren (–1 688 t oder –0,9 %), zu Käse Objekt, (–914Aussehen t umwa (in Klammer Vorjahreswerte). oder –0,3 %) und zu Jogurt und Frischproduk- Blöcke pro Farbe gruppi ten (–484 t oder –1,3 %) verarbeitet. In der Ka- tegorie «Andere Verwertung» ist die Milchver- Seiten mit schwarz abdu Käseproduktion Zentralschweiz 2018 arbeitung um 1 989 Tonnen oder 22,6 vProzent gestiegen. Die Milchverarbeitung zu Konsum- Mozzarella 26 % (25 %) Kreisdiag Andere Hartkäse 15 % (17 %) milch ist um 9,2 Prozent (+367 t) gestiegen. Sbrinz AOP 3 % (3 %) Kontur: o Emmentaler AOP 12 % (13 %) Käseproduktion Zentralschweiz Flächenfa Entgegen dem gesamtschweizerischen Trend wurde in der Zentralschweiz weniger Käse pro- 3D-Extdr duziert. Vor allem ging in der Kategorie «Andere Hartkäse» die produzierte Käsemenge zurück Position: (–417 t oder –9,6 %). Die Emmentaler-AOP-Pro- Werte Ro duktion ging auf 4 631 Tonnen zurück (–200 t Perspekt Andere Halbhartkäse 22 % (23 %) Schweizer Raclettekäse 5 % (5 %) oder –4,1 %). Zugenommen hat die Mozzarel- Tilsiter 2 % (2 %) Tiefe der la-Produktion auf 9 770 Tonnen (+347 t oder Weichkäse 5 % (5 %) +3,7 %). Schweizer Raclettekäse wurden 1 998 Weitere O Andere Frischkäse 9 % (9 %) Tonnen produziert, 207 Tonnen oder 11,6 Pro- ohne Sch 37 936 Tonnen Käse wurden 2018 in der Zentralschweiz produziert. 417 Tonnen zent mehr als im Vorjahr. (–1,1 Prozent) weniger als im Vorjahr (in Klammer Vorjahreswerte). danach: Objekt, A 16 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP Blöcke pr
Milchvermarktung und Dienstleistungen Heumilch steigerte das Produktportfolio Das Engagement der ZMP für die Heumilch wurde auch 2018 fortgesetzt und war der Schwerpunkt der Käsereiberatung. Auszeichnungen an den Swiss Cheese Awards An den Swiss Cheese Awards (SCA) in Luzern wurden über 900 verschiedene Käse einge- reicht. Gleich drei Heumilchkäse wurden mit einem Award ausgezeichnet. Es wurde belegt, dass die Heumilch ein hervorragender Rohstoff für herausragende Produkte ist. Der beste Emmentaler AOP war ein Heu- milch-Emmentaler von der Käserei Neudorf und der beste Halbhartkäse war der «Heumilch- Genuss» von der Küssnachter Dorfkäserei. Wenn es sich bewahrheitet, dass sich auf Dauer Qualität durchsetzt, dürfte die Heumilch auf gutem Weg sein. Was sind erfolgreiche Konzepte für gewerbliche Käsereien? Auch Heumilch Schweiz Rund 100 Teilnehmende aus der Schweizer war am cheese-festival Der Aufbau der Heumilch schreitet voran Käsebranche besuchten die Käsereitagung ZMP und bei den Swiss Cheese Im April 2018 lancierte Coop die Eigenmarke vom 7. November 2018 in Sempach. Awards Ende September 2018 vertreten (Manuela Heumilch. Inzwischen sind 20 Heumilchpro- Pirmin Furrer konnte folgende vier hoch- Vogel, Heumilch-Marketing, dukte bei Coop national und regional gelistet. karätige Referenten begrüssen: Jacques Gygax, am Stand am Schweizer- Mit Emmentaler AOP und Tilsiter sind nun auch Direktor Fromarte; Roland Rüegg, Inhaber der hofquai in Luzern). zwei Sortenkäse mit dem Heumilchlabel erhält- Käserei Rüegg; Roland Frefel, Leiter Category lich. Auch im Ausland konnten die ersten Management Frischprodukte bei Coop; und Sara Schweizer Heumilchkäse lanciert werden. Stalder, Geschäftsleiterin Schweizer Konsumen- Sowohl die Produktvielfalt als auch die tenschutz. Durch die Tagung führte uns Stefan Mitgliederanzahl sind gestiegen. Derweil sind Nägeli von Tele Top. Bei Interesse finden Sie die 26 Milchverarbeiter und 259 Milchproduzenten Referate auf unserer Website (www.zmp.ch). Mitglied beim Verein Heumilch Schweiz. Zu- sammen mit Coop führte der Verein Heumilch IG selbstverwertende Käsereien Schweiz 2018 diverse Marketingmassnahmen Die IG selbstverwertende Käsereien organisierte durch. Bei Coop sind die Marketingmassnah- eine Weiterbildung für ihre Mitglieder zum men mit zeitlichem Schwerpunkt im Mai und Thema «Kommunikation und Mitarbeiterfüh- Oktober durchgeführt worden. rung» unter der Leitung von Stefanie Sitzmann von Sitzmann Training und Coaching. Der Kurs Heumilch – 2018 ebenfalls an der LUGA ist bei den Teilnehmern auf reges Interesse ge- unsere Leidenschaft! Heumilch war auch 2018 an der LUGA am Stand stossen und wurde durchwegs als sehr hilfreich der ZMP präsent. Zudem hat der Verein im Mai und wichtig für den betrieblichen Alltag beur- 2018 das Heumilch-Zmorge organisiert, zu wel- teilt. chem interessierte Medien eingeladen wurden. Nach dem Heumilch-Zmorge wurde am Bahn- hofplatz in Luzern vom Heumilchbotschafter Stefan Wiesner den Passanten die Heumilch erklärt und Heumilch-Raclette vom Feuerring offeriert. 17 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Finanzbericht 2018 Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP Bilanz 31.12.2018 31.12.2017 CHF CHF Aktiven Flüssige Mittel 876 771 732 565 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24 808 814 24 891 537 gegenüber Dritten 1 348 304 1 205 870 gegenüber Nahestehenden 4 266 522 2 996 279 gegenüber Beteiligungen 19 523 988 21 019 388 Delkredere –330 000 –330 000 Übrige kurzfristige Forderungen 1 532 092 1 104 162 gegenüber Beteiligten 65 318 93 708 gegenüber Dritten 4 795 19 924 gegenüber Beteiligungen 1 461 979 990 530 Aktive Rechnungsabgrenzungen 76 274 54 348 Umlaufvermögen 27 293 951 26 782 612 Finanzanlagen 4 004 9 004 Beteiligungen 2.1 40 000 000 40 000 000 Sachanlagen 2.2 3 255 300 3 318 000 Immobilie Sachanlagen 3 167 000 3 282 100 Mobilie Sachanlagen 88 300 35 900 Immaterielle Werte – 26 500 Anlagevermögen 43 259 304 43 353 504 Total Aktiven 70 553 255 70 136 116 Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 22 985 265 22 898 500 gegenüber Beteiligten 21 943 383 21 879 512 gegenüber Dritten 1 041 882 1 018 988 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1 162 729 1 622 310 gegenüber Beteiligungen 9 367 13 023 gegenüber Nahestehenden 28 596 – gegenüber Dritten 1 124 766 1 609 287 Kurzfr. verzinsliche Verbindlichkeiten ggü. Beteiligungen – 760 000 Passive Rechnungsabgrenzungen 912 724 1 044 945 Kurzfristiges Fremdkapital 25 060 718 26 325 755 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 2.3 13 000 000 12 000 000 Rückstellungen 1 428 000 1 278 000 Langfristiges Fremdkapital 14 428 000 13 278 000 Genossenschaftskapital 30 532 361 30 524 346 Jahresgewinn 532 176 8 015 Eigenkapital 31 064 537 30 532 361 Quelle Bild links: Total Passiven 70 553 255 70 136 116 Emmi Kaltbach. 19 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Erfolgsrechnung 1.1. bis 31.12. 2018 2017 CHF CHF Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 262 310 923 248 830 685 Materialaufwand –261 555 766 –248 080 280 Bruttogewinn 755 157 750 405 Dienstleistungserfolg 185 216 196 800 Beteiligungsertrag 20 700 000 9 500 000 Bruttoergebnis 21 640 373 10 447 205 Personalaufwand –1 437 934 –1 440 513 Raumaufwand –160 943 –159 619 URE, Vers.-, Fahrzeug- und diverser Aufwand –72 676 –55 696 Verwaltungs- und Informatikaufwand –473 109 –430 315 Verwaltungsorgane –280 590 –267 065 Werbung, Kommunikation –615 388 –618 904 Übriger betrieblicher Aufwand –1 602 706 –1 531 599 Abschreibungen –71 289 –94 032 Betriebserfolg vor Steuern, Zinsen und Rückvergütungen 18 528 444 7 381 061 Finanzaufwand –156 262 –34 371 Finanzertrag 80 005 87 710 Betriebsfremder Erfolg 2.4 234 325 210 837 Ausserordentlicher periodenfremder Erfolg 2.5 – 10 000 Rückvergütungen –18 154 336 –7 647 222 Jahresgewinn 532 176 8 015 20 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Geldflussrechnung 1.1. bis 31.12. 2018 2017 CHF CHF Jahresgewinn 532 176 8 015 + Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 186 389 214 032 + Rückvergütung über Geschäftsaufwand 18 154 336 7 647 222 – Abnahme / + Zunahme Rückstellungen 150 000 –543 240 – Zunahme / + Abnahme Forderungen aus LL 82 723 –5 049 835 – Zunahme / + Abnahme übrige kurzfristige Forderungen –427 930 569 – Zunahme / + Abnahme aktive Rechnungsabgrenzungen –21 926 –9 874 – Abnahme / + Zunahme Verbindlichkeiten aus LL 86 765 4 717 770 – Abnahme / + Zunahme übrige kurzfr. Verbindlichkeiten –459 581 75 145 – Abnahme / + Zunahme passive Rechnungsabgrenzungen –132 221 –915 889 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 18 150 731 6 143 915 – Investition Sachanlagen/Immaterielle Werte 2.2 –97 189 –125 631 + Devestition Finanzanlagen und Beteiligungen 5 000 – Geldfluss aus Investitionstätigkeit –92 189 –125 631 – Abnahme / + Zunahme verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1 000 000 1 000 000 + Zunahme verzinsliche Verbindlichkeiten ggü. Beteiligungen – 760 000 – Abnahme verzinsliche Verbindlichkeiten ggü. Beteiligungen –760 000 –1 000 000 – Ausschüttung Rückvergütung an Genossenschafter –18 154 336 –7 647 222 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –17 914 336 –6 887 222 Veränderung der flüssigen Mittel 144 206 –868 938 Nachweis: Bestand flüssige Mittel am 1. Januar 732 565 1 601 503 Bestand flüssige Mittel am 31. Dezember 876 771 732 565 Veränderung der flüssigen Mittel 144 206 –868 938 21 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Anhang zur Jahresrechnung Dieser Anhang wurde gemäss OR Art. 959c erstellt. 1. Grundsätze 1.1 Allgemein Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer Rechnungs- legungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die wesentlichen angewandten Be- wertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, werden nachfolgend er- läutert. Zur Sicherung des dauernden Gedeihens der Genossenschaft wird die Möglichkeit zur Bildung und Auflösung von stillen Reserven wahrgenommen. 1.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Diese Position enthält kurzfristige Forderungen aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen werden zu Nominalwerten einge- setzt. Die betriebswirtschaftlichen Ausfallrisiken werden durch Einzel- und Pauschalwertbe- richtigungen berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen werden für Positionen vorgenom- men, die nicht bereits einzelwertberichtigt wurden. 1.3 Finanzanlagen und Beteiligungen Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wertschriften ohne Börsenkurs oder be- obachtbaren Marktpreis sowie Beteiligungen. Sie sind höchstens zu Anschaffungskosten ab- züglich allfälliger Wertberichtigungen bewertet. 1.4 Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen und Wertberichtigungen. Die Sachanlagen, mit Ausnahme von Land, werden degressiv abgeschrieben. Bei Anzeichen einer Überbewertung werden die Buchwerte überprüft und gegebenenfalls wertberichtigt. 1.5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten werden zu Nominalwerten bilanziert. 1.6 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen Die Umsätze für erbrachte Lieferungen werden mit der Rechnungsstellung erfasst. Diese erfolgt in der Regel spätestens am fünften Arbeitstag des Folgemonats. Das Rechnungsdatum entspricht dem letzten Tag des Liefermonats. Die gesamte Rohmilchmenge wird täglich direkt an die Verarbeiter geliefert. Somit ist kein Warenlager vorhanden. Der Warenaufwand wird ebenfalls monatlich mit Valuta des letzten Tages des Liefermonats erfasst und ausbezahlt. 1.7 Konzernrechnung Gemäss Rechnungslegungsrecht ist die Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP zur Erstellung einer Konzernrechnung nach einem anerkannten Standard zur Rechnungs legung verpflichtet. Sie hat diese Pflicht an die ZMP Invest AG als kontrollierendes Unterneh- men nach Artikel 963 Absatz 4 OR übertragen. Somit wird auf dieser Stufe auf eine Konsoli- dierung verzichtet. 22 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht 2. Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 2.1 Beteiligungen Gesellschaft, Sitz Grundkapital in CHF 1 000 Kapital-/Stimmenanteil in % 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 ZMP Invest AG, Luzern 40 000 40 000 100 100 Es bestehen weiter folgende indirekte Mehrheitsbeteiligungen (> 50 %) durch die ZMP Invest AG: Gesellschaft, Sitz Grundkapital in CHF 1 000 Kapital-/Stimmenanteil in % 31.12.2018 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2017 Emmi AG (inklusive Tochtergesellschaften), Luzern 53 498 53 498 53 53 Neue Napfmilch AG, Hergiswil b. W. 550 550 91 91 Bergkäserei Marbach AG, Marbach 2 100 2 100 52 52 2.2 Sachanlagen CHF 1 000 31.12.2018 31.12.2017 Mobiliar und Einrichtungen 6 9 Informatik 44 24 Fahrzeuge 38 3 Wohn- und Geschäftshaus Habsburgerstrasse 12, Luzern 2 762 2 877 Landanteil Habsburgerstrasse 12, Luzern 405 405 Total 3 255 3 318 2.3 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Per 19.04.2018 wurde die Kreditlimite bei der Luzerner Kantonalbank auf CHF 15 Mio. er- höht. Sie war per 31.12.2018 mit CHF 13 Mio. beansprucht. Der Bankkredit wird wieder voll- umfänglich und langfristig benötigt. 2.4 Betriebsfremder Erfolg 31.12.2018 31.12.2017 Mietzinsertrag Habsburgerstrasse 12, Luzern 450 852 426 144 Aufwand für Habsburgerstrasse 12, Luzern –101 427 –95 307 Abschreibungen auf Habsburgerstrasse 12, Luzern –115 100 –120 000 Total betriebsfremder Erfolg 234 325 210 837 2.5 Ausserordentlicher periodenfremder Erfolg Im Vorjahr wurde eine nicht mehr benötigte Rückstellung, welche im Jahre 2016 gebildet wurde, aufgelöst. 23 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht 3. Weitere Angaben 3.1 Nettoauflösung stiller Reserven CHF 1 000 31.12.2018 31.12.2017 Gesamtbetrag der netto aufgelösten stillen Reserven 133 1 416 3.2 Vollzeitstellen 2018 2017 Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt 14,6 14,8 Die Anzahl der Vollzeitstellen liegt somit über 10, jedoch unter 50. 3.3 Restbetrag der Miet-/Leasingverpflichtungen Die Leasingverbindlichkeiten, die nicht innerhalb von zwölf Monaten auslaufen oder gekün- digt werden können, weisen folgende Fälligkeitsstruktur auf: 31.12.2018 31.12.2017 Bis 1 Jahr 186 936 185 144 1–5 Jahre 717 187 682 614 Über 5 Jahre 639 142 087 Total 904 762 1 009 845 Diese Beträge beinhalten die bis zum Vertragsende bzw. zum Ablauf der Kündigungsfrist ge- schuldeten Zahlungen aus Miet- und Leasingverträgen. 3.4 Zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendete Aktiven sowie Aktiven unter Eigentumsvorbehalt Auf der Liegenschaft Habsburgerstrasse 12 sind diverse Schuldbriefe in der Höhe von CHF 3 000 000 errichtet worden. Diese sind derzeit nicht belehnt und werden im Safe bei der Luzerner Kantonalbank aufbewahrt. Es stehen keine Aktiven unter Eigentumsvorbehalt. 3.5 Eventualverbindlichkeiten E s besteht für die Mehrwertsteuer eine Gruppenbesteuerung mit der gesamten Emmi- Gruppe. Somit sind alle Gruppengesellschaften solidarisch haftbar. 3.6 Honorar der Revisionsstelle 31.12.2018 31.12.2017 Revisionsdienstleistungen (Einzelabschluss) 28 000 28 000 Andere Dienstleistungen 0 0 Total 28 000 28 000 Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns Der Vorstand beantragt der Delegiertenversammlung, den Jahresgewinn von CHF 532 176, wie in den Vorjahren, dem Genossenschaftskapital zuzuweisen. 24 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Lagebericht Die Genossenschaft ZMP beschäftigte 2018 Aussergewöhnliche Ereignisse im Jahresdurchschnitt 14,6 Mitarbeitende (Voll- Mit der Aufnahme von Neumitgliedern, insbe zeitstellen Geschäftsstelle, ohne Organe und sondere den ehemaligen Direktlieferanten Hoch- temporäres Personal). dorf per 1. Juli 2018, hat es im Vorfeld grosse Diskussionen unter unseren Mitgliedern gege- Risikobeurteilung ben. Mit zukünftig strengeren Aufnahmebedin- Der Vorstand ZMP hat die Grundsätze Risk- gungen (Anpassung Reglement Rückvergütung Management/IKS, Risikoanalyse und -inventar Emmi Erfolg) ist ein sinnvoller Kompromiss ge- sowie die Beurteilung IKS für die Genossen- funden worden. Mit der Integration der Direkt- schaft ZMP und die ZMP Invest AG anlässlich lieferanten in die ZMP haben wir unsere Genos- der Sitzung vom 19. September 2018 beurteilt senschaft weiter gestärkt. und festgehalten. Die entsprechenden Papiere (SWOT-Analyse, Analyse interne Chancen und Zukunftsaussichten Risiken/IKS sowie Bericht Vorstand zum IKS) Die neuen Labels des Schweizer Detailhandels sind für die zuständigen Organe verfügbar. werden unsere Genossenschaft vor grosse Her- ausforderungen stellen. Es wird Produzenten Entwicklung der Geschäftstätigkeit geben, die für die Lieferung der Milch in einen Mit den beiden Zusammenarbeitsvereinbarun- solchen Kanal berücksichtigt werden und von gen ZMP – Emmi und ZMP – Hochdorf wird ge- einem Mehrpreis profitieren können. Für dieje- währleistet, dass für den grössten Teil der nigen, die nicht in diese Kanäle Milch liefern Milchmenge ZMP weiterhin der Absatz sicher- können, obwohl sie die Bedingungen erfüllen, gestellt ist. Zusätzlich können mit den Mehr- wird dieser Umstand viel Unmut auslösen. Für heitsbeteiligungen bei der Bergkäserei Mar- die Führungsorgane der ZMP wird diese Prob- bach AG und der Neuen Napfmilch AG weitere lemstellung im kommenden Geschäftsjahr eine Milchabsatzkanäle vorgewiesen werden. Mit grosse Herausforderung werden. Eine einheit diesen Massnahmen wird sichergestellt, dass liche Lösung für die ganze Schweizer Milchwirt- unser Milchabsatz in geregelten Bahnen organi- schaft ist im Moment nicht erkennbar. siert werden kann. Unsere wichtigste finanzielle Beteiligung, Der Molkereimilchpreis verharrt weiter- Emmi AG, ist auf Kurs. Das gibt uns für die hin auf tiefem Niveau. Mit diesem Preisniveau Zukunft die nötige Handlungsfreiheit, die wir ist es für unsere Mitglieder eine Herausforde- brauchen, um unsere Genossenschaft positiv zu rung, ein ausreichendes Einkommen zu erwirt- entwickeln. Damit das aber so bleibt, müssen schaften. Wenn wir es nicht schaffen, einen alle Führungsorgane mit unserer wichtigsten Be deutlich besseren Molkereimilchpreis am Markt teiligung besonders geschickt umgehen. zu realisieren, werden wirtschaftlich denkende Milchproduzenten in andere Betriebszweige innerhalb der Landwirtschaft umsteigen. Es folgt eine Schwächung unserer Genossenschaft durch weniger Milch und damit einer tieferen Milch- dichte. Ebenfalls ist die Milchmenge die Grund- lage für die Unternehmen, an denen wir betei- ligt sind. 25 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Bericht der Revisionsstelle Bericht der Revisionsstelle an die Delegiertenversammlung der Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP, Luzern Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die auf den Seiten 19 bis Prüfungsurteil 24 wiedergegebene Jahresrechnung der Genossen- Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrech- schaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP, Lu- nung für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene zern bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geld- Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den flussrechnung und Anhang, für das am 31. Dezember Statuten. 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Verantwortung des Vorstandes Vorschriften Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrech- nung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vor- Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderun- schriften und den Statuten verantwortlich. Diese Ver- gen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz antwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implemen- (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen tierung und Aufrechterhaltung eines internen Kon- und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinba- trollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jah- ren Sachverhalte vorliegen. resrechnung, die frei von wesentlichen falschen Anga- ben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Dar- In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR über hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmetho- wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Verwaltung den sowie die Vornahme angemessener Schätzungen ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstel- verantwortlich. lung der Jahresrechnung existiert. Verantwortung der Revisionsstelle Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Ver- Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prü- wendung des Bilanzgewinns dem schweizerischen fung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzu- Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, geben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Stan- dards haben wir die Prüfung so zu planen und durch- KPMG AG zuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prü- fungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnach- Thomas Affolter Joel Wachter weisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Leitender Revisor Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermes- sen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Ri- siken wesentlicher falscher Angaben in der Jahres- rechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Luzern, 18. März 2019 Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshand- lungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurtei- lung der Angemessenheit der angewandten Rech- nungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorge- nommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach- weise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. © 2019 KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG EXPERTsuisse zertifiziertes Unternehmen Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, der KPMG International Cooperative (“KPMG International”), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten. 27 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
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