MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage

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MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
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MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
Inhaltsverzeichnis

 1        Medienmitteilung vom 13. Dezember 2022         Seite    2
 2.       Die Preiskategorien                            Seite    5
 2.1      «Prix de Soleure»                              Seite    5
 2.2      «PRIX DU PUBLIC»                               Seite    8
 2.3      «Opera Prima»                                  Seite   11
 2.4      Liste der Premieren 2023                       Seite   14
 2.5      «Upcoming» – Der Ort der jungen Talente        Seite   20
 2.6      Best Swiss Video Clip                          Seite   22
 3.       Die Spezialprogramme                           Seite   23
 3.1      «Rencontre» mit Katarina Türler                Seite   23
 3.2      «Histoires du cinéma suisse» Utopien           Seite   26
 3.3      filmo                                          Seite   29
 3.4      «Fare cinema»                                  Seite   30
 3.5      «Fokus» Archivfieber                           Seite   32
 3.6      «Im Atelier» – Zwischen Bühne und Leinwand     Seite   35
 4.       Weitere Veranstaltungen                        Seite   37
 5.       Preise und Ehrungen in der Übersicht           Seite   40
 5.1      Die Jurys                                      Seite   41
 5.2      Nacht der Nominationen – Schweizer Filmpreis   Seite   43
 6.       Facts & Figures                                Seite   44
 7.       Die Partner der 58. Solothurner Filmtage       Seite   45

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MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
Medienmitteilung
Solothurn, 13. Dezember 2022

Die 58. Solothurner Filmtage

Starke Spielfilme, dokumentarische Reflexionen über den Krieg und immer wieder
die Generationenfrage – damit lässt sich das Programm der 58. Solothurner Filmtage
verkürzt umschreiben. Bei der Werkschau des Schweizer Films fällt auf, dass sich
Filmemacher:innen ihren Platz im gesellschaftlichen Diskurs zurückerobern: formal
und inhaltlich höchst variantenreich.

642 Filme wurden für die 58. Solothurner Filmtage eingereicht, 217 selektioniert. «Be-
sonders auffallend in diesem Jahr sind die hohe Anzahl Spielfilme, Filme über starke
Frauenfiguren und insbesondere auch Filme mit mutigen und unkonventionellen Er-
zählweisen» so Niccolò Castelli, Künstlerischer Leiter der Solothurner Filmtage. Und:
Es sind nicht nur Filme mit grossen Budgets, die es dieses Jahr in die Preiskatego-
rien schafften.

Eröffnungsfilm über Belarus
Stellvertretend für eine Vielzahl von Filmen, die den Krieg und damit auch den
Kampf für Menschenrechte und Demokratie in den Fokus rücken, ist der Eröffnungs-
film «This Kind Of Hope». Der schweizerisch-polnische Filmemacher Pawel Siczek
portraitiert in seinem Dokumentarfilm den früheren belarussischen Diplomat und
ehemaligen stellvertretenden Aussenminister Andrei Sannikov, der unter Präsident
Alexander Lukaschenko unter Protest seinen Dienst quittierte und 2010 als Präsident-
schaftskandidat in Belarus angetreten war. Heute kämpft Sannikov als staatenloser
Diplomat aus dem Exil unermüdlich für ein demokratisches Belarus.

Starke Dokumentarfilme
In der Preiskategorie «Prix de Soleure», mit 60'000 Franken der höchstdotierte Film-
preis der Schweiz, sind dieses Jahr sieben Filme nominiert worden. Darunter auch
«This Kind Of Hope». In den fünf Dokumentar- und zwei Spielfilmen werden des Wei-
teren Themen behandelt wie der generationenübergreifende Kampf von Frauen gegen
patriarchalische Verbote («Big Little Women»), Erinnerungen der jungen Generation
an den Krieg im Kosovo («The Land Within») oder Umweltthemen wie etwa die
Frage, was ein invasives Insekt alles auslösen kann («Until Branches Bend»). Der
«Prix de Soleure» steht für Filme, die durch ihren ausgeprägten Humanismus über-
zeugen. Die diesjährige Jury bilden der Karikaturist Patrick Chappatte, die nieder-
ländische Regisseurin Ineke Smits und die Zürcher Kolumnistin Nina Kunz. Der «Prix
de Soleure» wird vom gleichnamigen Fonds, dem Kanton Solothurn und der Stadt So-
lothurn getragen.

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Ausgezeichnete Erstlingswerke
Bereits im dritten Jahr etabliert hat sich der Filmpreis «Opera Prima», der für Erst-
lingswerke im Langfilmbereich vergeben wird. Die vier Spiel- und drei Dokumentar-
filme handeln etwa von Zweifel und Verlangen in der Beziehung («Peripheric Love»);
der Beziehung zwischen Vater und Sohn («Réduit»); dem Wunsch nach einer besse-
ren Zukunft («Theory Of Change»); dem Ausgraben von Landminen («The Demi-
ners») oder der anerzogenen Überzeugung und deren Hinterfragen («Polish Pra-
yers»). Im Mittelpunkt dieser jungen Autor:innen steht die Beziehung – sozial, intim
und politisch – so, als ob wir nach der Pandemie einen neuen Kompass zwischen uns
und anderen finden müssten. Die diesjährige Jury des Opera Prima setzt sich zusam-
men aus Joanne Giger, Drehbuchautorin, Camille Bui, Filmkritikerin und Dozentin
für Filmstudien an der Universität Sorbonne in Paris sowie Markus Duffner, Leiter
von LocarnoPro (Locarno Filmfestival). Stifter des Preises von 20'000 Franken sind
die Kulturfonds der Urheberrechtsgesellschaften SUISSIMAGE und SSA.

Das Publikum als Jury
Vier Spiel- und vier Dokumentarfilme werden im «PRIX DU PUBLIC» gezeigt, derje-
nigen Preiskategorie, in welcher das Publikum die Jury sein wird. Der «PRIX DU
PUBLIC» ist mit 20'000 Franken dotiert und wird von der Hauptsponsorin Swiss Life
zusammen mit den Solothurner Filmtagen gestiftet. Gezeigt werden sechs Premieren,
darunter zu finden sind «I Giacometti», ein Film, welcher der Frage nachgeht, wes-
halb ausgerechnet das schroffe Bergell eine Künstlerdynastie hervorbrachte; «Amine
– Held auf Bewährung», ein Film über einen Mann, der als Asylbewerber Menschen
hilft, die noch weniger haben als er oder «The Mies van der Rohes», die Geschichte
des weltberühmten Architekten und die Rollen seiner Frau und seiner Töchter.

Das Herzstück der Solothurner Filmtage ist die Sektion «Panorama», in welcher alle
Kurz- und Langfilme zu sehen sind, die das Schweizer Filmjahr geprägt haben. Dazu
gehört auch die Sektion «Upcoming», welche dem jungen Schweizer Filmschaffen ei-
nen prominenten Platz einräumt und neue Talente ins Rampenlicht stellt. Studierende
aus den Filmschulen oder junge Autodidakt:innen präsentieren in dieser Sektion
Kurzfilme.

Über den Film reden
Neu an den Solothurner Filmtagen ist die morgendliche Gesprächsreihe «Fare Ci-
nema» (Filme machen). Fokus dieser Gespräche ist für einmal nicht der Film als
Ganzes, sondern ein bestimmter Aspekt des Filmeschaffens. So finden bei Cappuccino
und Gipfeli zum Beispiel Diskussionen statt über den Einsatz von Licht beim Filme-
machen, Intimität vor der Kamera, Filme in Kriegszeiten oder über die Generation
Diaspora und die Frage, wie junge Secondas und Secondos ihre eigene Perspektive
als Filmemacher:innen einbringen. Die Gesprächsreihe findet jeden Morgen im Saal
des Restaurant Kreuz statt, moderiert wird sie vom Künstlerischen Leiter Niccolò
Castelli.

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MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
Filmschnitt im Rampenlicht
Weitere Schwerpunktthemen wie die Sektion «Fokus» widmen sich der Frage, wie Ar-
chivbilder heutzutage in Spiel- und Dokumentarfilmen verwendet werden und dazu
beitragen, Geschichten neu zu schreiben. «Rencontre» widmet sich dem Filmschnitt
und ehrt mit der schweizerisch-niederländischen Doppelbürgerin Katarina Türler zum
ersten Mal eine Filmeditorin. Damit rücken die Filmtage eine Rolle ins Scheinwerfer-
licht, die allzu oft hinter den Kulissen bleibt: Das Schreiben eines Films im Schneide-
raum. «Histoires du cinéma suisse» schaut zurück auf frühere Utopien und zeigt
Filme über Menschen, die von einer anderen Welt träumten. Die Sektion «Im Atelier»
widmet sich der Verwandtschaft zwischen Film und Theater und stellt die Frage, wo
Film beginnt und Theater aufhört. Einige dieser Veranstaltungen finden im neuen
Spielort Stadttheater Solothurn statt.

Zusammen mit einem starken Team, einer neuen Co-Leitung und der grosszügigen
Unterstützung der Sponsoren und Partnern blicken die Solothurner Filmtage erwar-
tungsvoll auf die 58. Ausgabe und freuen sich, nach zwei Pandemiejahren die Film-
tage voraussichtlich wieder ohne Einschränkungen durchführen zu dürfen.

Das gesamte Programm der Solothurner Filmtage ist online verfügbar unter:
www.solothurnerfilmtage.ch

Die 58. Solothurner Filmtage finden vom 18. bis 25. Januar 2023 statt.

Weitere Informationen
Eric Send, Medienverantwortlicher
presse@solothurnerfilmtage.ch

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MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
2. Die Preiskategorien

2.1 «Prix de Soleure» 2023

Der Wettbewerb «Prix de Soleure» ist thematisch ausgerichtet und stellt den Menschen
und gesellschaftliche Fragen rund um das Zusammenleben in den Mittelpunkt.

2023 stehen sieben Filme im Wettbewerb: Fünf Dokumentar- und zwei Spielfilme von vier
Regisseurinnen und drei Regisseuren. Sechs Filme werden als Premiere erstmals in Solo-
thurn zu sehen ein.

Der «Prix de Soleure» wird seit 2009 vergeben. Der Jurypreis ist mit CHF 60’000.– do-
tiert und ist bestimmt für einen Kinofilm, der humanistisches Engagement mit prägnan-
ter filmischer Gestaltung vereint. Der «Prix de Soleure» wird getragen vom Fonds «Prix
de Soleure» sowie dem Kanton Solothurn und der Stadt Solothurn.

Eine international und interdisziplinär zusammengesetzte Jury vergibt den «Prix de Sole-
ure» an den 58. Solothurner Filmtagen zum 15. Mal. Die diesjährige Jury bilden der Kari-
katurist Patrick Chappatte, die niederländische Regisseurin Ineke Smits und die Zürcher
Autorin und Kolumnistin Nina Kunz. Nähere Informationen zu den Jurymitglieder finden
sich im Kapitel «Jury Prix de Soleure 2023» auf Seite 43.

Die Preisübergabe findet am Mittwoch, 25. Januar 2023 um 18:30 Uhr an der «Soirée de
clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird im Anschluss um 20:30 Uhr im
Kino Palace gezeigt.

Nominierte Filme «Prix de Soleure»

                                                BIG LITTLE WOMEN
                                                von Nadja Fares
                                                Schweiz, Ägypten | 2022 | 86’ Dokumen-
                                                tarfilm
                                                Fr 20.1. 20:45 Uhr, Landhaus |
                                                So 22.1. 11:45 Uhr, Reithalle
                                                Produktion: Luna Films, AfterAll Films
                                                Cairo

Wie kann man mit einem aufgeklärten Patriarchen liebevoll über feministische Kämpfe
sprechen? Die Filmemacherin verwendet eine sehr persönliche poetische Formel, um die
Hommage an ihren geliebten ägyptischen Vater in eine Chronik der Stellung der Frau in
Ägypten und der Schweiz zu verwandeln. Sie erforscht die Auswirkungen der patriarcha-
len Tradition, indem sie den Orient und den Okzident spiegelt.

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THE CURSE
                                               von Maria Kaur Bedi, Satinder Singh Bedi
                                               Schweiz | 2022 | 82’ Dokumentarfilm
                                               So 22.1. 14:30 Uhr, Reithalle |
                                               Di 24.1. 12:00 Uhr, Landhaus
                                               Produktion: Spirited Heroine Productions,
                                               Tilt Production GmbH

Die Filmemacher Maria (Schweiz) und Satindar (Indien) verlieben sich ineinander, doch
seine Alkoholsucht verhindert auf fatale Weise ihre gemeinsame Zukunft. Poetische, hyp-
notische, autobiografische, epische Liebesgeschichte zweier durch die Sucht gespaltener
Seelen, die versuchen, ihre Liebe zu retten.

                                                THE DNA OF DIGNITY
                                                von Jan Baumgartner
                                                Schweiz | 2022 | 61’ Dokumentarfilm
                                                Sa 21.1. 14:30 Uhr, Landhaus |
                                                Mo 23.1. 12:00 Uhr, Reithalle
                                                Produktion: Jan Baumgartner Filmpro-
                                                duktion

Der Balkankrieg der 90-Jahre war die Ursache für das Verschwinden Tausender Men-
schen. Ihre sterblichen Überreste drohen für immer verschollen zu bleiben. Hinterblie-
bene und Überlebende setzen ihre Hoffnungen in Ausgrabungen und in die Arbeit der Wis-
senschaft. Forensische Anthropologinnen und Archäologen hantieren hochkonzentriert.
Ein Mensch nimmt Knochen für Knochen Gestalt an. Nimmt er auch eine Identität an?

                                                THE LAND WITHIN
                                                von Fisnik Maxville
                                                Schweiz, Kosovo | 2022 | 106’ Spielfilm
                                                Sa 21.1. 20:00 Uhr, Landhaus |
                                                Mo 23.1. 17:15 Uhr, Reithalle
                                                Produktion: Alva Film, Ikonë Studio,
                                                Radio Télévision Suisse RTS

2008 kehrt Remo nach Jahren des Exils in sein Heimatland Kosovo zurück. Er soll seiner
Cousine Una bei der Exhumierung eines Massengrabes helfen, in dem die meisten ihrer
Familienmitglieder während des Krieges begraben wurden. Doch die Leichen enthüllen
Familiengeheimnisse, die Remo und Una dazu drängen, ihre Zukunft in Frage zu stellen.
Ein Film über mögliche Wahrheiten an einem Ort, der nur das Überleben kennt.

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THIS KIND OF HOPE
                                                   von Pawel Siczek
                                                   Schweiz, Deutschland | 2022 | 81’ Doku-
                                                   mentarfilm
                                                   Mi 18.1. 17:30 Uhr, Reithalle, Landhaus |
                                                   Sa 21.1. 17:15 Uhr, Reithalle |
                                                   Di 24.1. 15:00 Uhr, Konzertsaal
                                                   Produktion: A Film Company GmbH,
                                                   Departures Film GmbH

Andrei Sannikov war in den 1990er Jahren massgeblich an der nuklearen Abrüstung Weis-
srusslands beteiligt. Unter Diktator Lukaschenko quittiert er den Staatsdienst. Damit be-
ginnt der lange Kampf für ein demokratisches Belarus, der Weggefährten Sannikovs das
Leben kostet und ihn selber zeitweise ins Gefängnis bringt. Heute, im polnischen Exil,
führt er seinen Kampf als staatenloser Diplomat unermüdlich weiter. Ein rastloses Leben
für die Hoffnung.

                                             TRAINED TO SEE – THREE WOMEN
                                             AND THE WAR
                                             von Luzia Schmid
                                             Deutschland | 2022 | 104’ Dokumentarfilm
                                             Do 19.1. 15:00 Uhr, Landhaus |
                                             So 22.1. 09:00 Uhr, Konzertsaal
                                             Produktion: Eikon Media GmbH

Im Zweiten Weltkrieg arbeiteten erstmals Frauen als offizielle Kriegskorrespondentin.
Wir folgen Martha Gellhorn, Margaret BourkeWhite und Lee Miller auf ihrem Weg an der
Front. Der gerechten Sache verpflichtet, für die ihr Land in den Krieg eingetreten ist,
prägen sie mit persönlichem Blick und Einfühlungsvermögen das junge Genre des Foto-
journalismus. Durch ihre Augen sehen wir die unerträgliche Ignoranz der Deutschen, die
sich „befreit“ fühlen.

                                                UNTIL BRANCHES BEND
                                                von Sophie Jarvis
                                                Kanada, Schweiz | 2022 | 98’ Spielfilm
                                                Fr 20.1. 17:45 Uhr, Landhaus |
                                                Mo 23.1. 20:30 Uhr, Reithalle
                                                Produktion: Experimental Forest Films, Ci-
                                                nédokké Sagl, Reign Films, Ceroma Films

Robin arbeitet in einer Pfirsichkonservenfabrik und lebt mit ihrer jüngeren Schwester
Laney. Während sie mit einem ungewollten Kind schwanger ist, entdeckt Robin in einem
Pfirsich ein vermeintlich invasives Insekt und muss ihre Gemeinde davon überzeugen,
dass die Gefahr, die es darstellt, sehr real ist. Die Auswirkungen dieser Entdeckung wer-
den ihr Leben und das der Menschen um sie herum umkrempeln.

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2.2 «PRIX DU PUBLIC» 2023

Der «PRIX DU PUBLIC» ist seit 2007 fester Bestandteil der Solothurner Filmtage. Für
den Publikumspreis der 58. Solothurner Filmtage hat die Auswahlkommission jeweils vier
Spiel- und vier Dokumentarfilme nominiert, darunter zwei nationale Premieren und drei
Weltpremieren. Vier Filme wurden von Regisseurinnen und vier von Regisseuren reali-
siert.

Der «PRIX DU PUBLIC» ist mit CHF 20’000.– dotiert und wird von den Solothurner
Filmtagen gemeinsam mit der Hauptsponsorin Swiss Life ausgerichtet. Die Jury ist das
Publikum, welches nach jeder Vorführung eines nominierten Films eine Wettbewerbs-
karte erhält.

Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 25. Januar 2023 um 18:30 Uhr im Rahmen der
«Soirée de clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird anschliessend im Land-
haus um 20:30 Uhr gezeigt.

Nominierte Filme «PRIX DU PUBLIC»

                                          A FORGOTTEN MAN
                                          von Laurent Nègre
                                          Schweiz, Grossbritannien | 2022 | 85’ Spielfilm
                                          So 22.1. 20:15 Uhr, Konzertsaal |
                                          Di 24.1. 17:30 Uhr, Landhaus
                                          Produktion: Bord Cadre films, Sovereign Films

Frühling 1945: Heinrich Zwygart, Schweizer Botschafter in Deutschland, flieht aus dem
zerbombten Berlin, nachdem er acht Jahre lang im Herzen der Reichshauptstadt gedient
hat. Es ist das Ende einer dantesken Amtszeit, in der er schreckliche Kompromisse ein-
gehen musste, um die Neutralität und die Sicherheit seines Landes zu verteidigen. Er hat
den Krieg überstanden, wird er auch den Frieden überleben?

AMINE – HELD AUF BEWÄHRUNG
von Dani Heusser
                                          Schweiz | 2022 | 70’ Dokumentarfilm
                                          Sa 21.1. 17:15 Uhr, Landhaus |
                                          Di 24.1. 20:30 Uhr, Konzertsaal
                                          Produktion: Catpics AG, SRF Schweizer Radio
                                          und Fernsehen

                                           Amine Diare Conde flüchtet mit fünfzehn Jah-
                                           ren aus Guinea nach Europa. Er ist der Initiant
von «Essen für alle», einer gratis Essenverteilung für alle, die während der Corona-Pande-
mie zu wenig Lebensmittel haben. Sein ehrenamtliches Engagement macht den 22-Jähri-
gen zum bekanntesten Asylbewerber der Schweiz. In der wenigen Zeit, die ihm neben
dem Projekt bleibt, kämpft der Abgewiesene für sein Bleiberecht.

                                            8
MEDIEN DOSSIER - Solothurner Filmtage
I GIACOMETTI
                                          von Susanna Fanzun
                                          Schweiz | 2022 | 104’ Dokumentarfilm
                                          Do 19.1. 20:45 Uhr, Reithalle |
                                          So 22.1. 09:15 Uhr, Landhaus
                                          Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduk-
                                          tion, Pisoc Pictures Scrl

Das schroffe Schweizer Bergtal Bregaglia hat eine ganze Künstlerdynastie hervorge-
bracht: die Giacomettis. Alberto revolutionierte die Kunstwelt mit seinen schlanken
Skulpturen. Vor ihm war sein Vater ein Impressionist der ersten Stunde. Was macht die-
ses Tal zur Geburtsstätte so vieler Künstler? Regisseurin Susanna Fanzun begibt sich auf
die Spuren dieser außergewöhnlichen Familie.

                                          JILL
                                          von Steven Michael Hayes
                                          Schweiz, Deutschland | 2022 | 101’ Spielfilm
                                          Fr 20.1. 17:30 Uhr, Reithalle |
                                          Mo 23.1. 20:15 Uhr, Konzertsaal
                                          Produktion: Hugofilm Features GmbH, K5
                                          MEDIA GROUP GmbH, SRF Schweizer Radio
                                          und Fernsehen

Jills Eltern ziehen Ende der 70er Jahre in die endlosen Wälder Nordamerikas, um ihre
fünf Kinder in völliger Abgeschiedenheit in einem kleinen Paradies aufzuziehen. Doch die
vermeintliche Freiheit entpuppt sich bald als verhängnisvolle Ideologie und es entstehen
immer tiefere Gräben im Familienidyll. Auf einer Reise in ihre längst vergessen ge-
glaubte Kindheit offenbart sich Jill, woran ihr utopischer Traum zerbrochen ist.

                                         JUSTE CHARITY
                                         von Floriane Devigne
                                         Frankreich | 2022 | 78' Dokumentarfilm
                                         Fr 20.1. 15:00 Uhr, Landhaus |
                                         So 22.1. 17:30 Uhr, Konzertsaal
                                         Produktion: Les Films du Balibari

Die Geschichte einer jungen Nigerianerin, die, nachdem sie bei ihrer Ankunft in Frank-
reich auf dem Strassenstrich in Nantes gelandet ist, beschlossen hat, das Netzwerk ihrer
Zuhälter anzuzeigen. Der Film erzählt, wie sie heute an der Seite ihres Anwalts den
Rechtsweg bis zum Ende geht und darum kämpft, ihre beiden Kinder nach Frankreich
nachzuholen.

                                            9
LE VOYAGE À EILAT
                                          von Yona Rozenkier
                                          Schweiz, Israel | 2022 | 108’ Spielfilm
                                          Sa 21.1. 20:30 Uhr, Reithalle |
                                          Mo 23.1. 12:15 Uhr, Landhaus
                                          Produktion: Adok Films Sàrl

Ben, seine Frau und ihr sechsjähriger Sohn machen einen kurzen Besuch bei Bens Eltern
in seinem Heimatkibbuz im Norden Israels. Ben bittet seinen Vater Albert, zu dem er eine
schwierige Beziehung hat, um eine einfache Unterschrift, um eine während des Zweiten
Weltkriegs enteignete Familienwohnung in Warschau zurückzuerhalten. Albert, hat an-
dere Pläne... Aus einer Laune heraus hat er um eine Flasche Whisky gewettet, dass er
das Land in weniger als einer Woche von Nord nach Süd mit einem Traktor durchqueren
kann. Bei maximal 35 km/h werden sich Vater und Sohn endlich kennen und lieben lernen.

                                            THE MIES VAN DER ROHES
                                            von Sabine Gisiger
                                            Schweiz | 2022 | 90’ Dokumentarfilm
                                            Fr 20.1. 20:30 Uhr, Reithalle |
                                            So 22.1. 12:15 Uhr, Landhaus
                                            Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduk-
                                            tion

Eine weibliche Familiensaga der Moderne, erzählt von den Frauen um den ikonischen Ar-
chitekten Mies van der Rohe. Seine Frau Ada, seine Töchter Georgia, Manna und Traudel
und seine Geliebte Lilly Reich ergreifen die Chancen der neuen Zeit, erleben aber auch
die Einschränkungen alter Muster. Als Mies 1938 in die USA emigriert, kämpfen sie sich
auf sich allein gestellt durch die Barbarei der Nazizeit und des Krieges.

                                           VOUS N’ÊTES PAS IVAN GALLATIN
                                           von Pablo Martín Torrado
                                           Schweiz | 2022 | 90’ Spielfilm
                                           Sa 21.1. 12:45 Uhr, Konzertsaal |
                                           Di 24.1. 14:45 Uhr, Landhaus
                                           Produktion: AS Cinéma

Ein intriganter Hausbesitzer besucht einen seiner säumigen Mieter. Der widerspenstige
Mieter ist erstaunt, als der Hausbesitzer ihm, anstatt die Schulden einzufordern, eine Uhr
in die Hand drückt. Er kommt mit einem Wecker zurück, dann mit einer Pendeluhr,
schliesslich mit einer weiteren Uhr. Der Mieter verfällt langsam in eine Psychose: Sind
die Uhren echt? Sind es Halluzinationen oder wird er manipuliert?

                                            10
2.3 «Opera Prima» 2023

Mit der Auszeichnung «Opera Prima» verleihen die Solothurner Filmtage zum dritten Mal
einen Preis für Erstlingswerke im Schweizer Film. Der Wettbewerb umfasst ausgewählte
Langfilm-Debüts. Die sieben Erstlinge – vier Spiel- und drei Dokumentarfilme – wurden
von drei Regisseurinnen und vier Regisseuren realisiert.

Die Filme werden von Fachpersonen der nationalen und internationalen Filmszene ju-
riert. Die diesjährige Jury des Opera Prima setzt sich zusammen aus Markus Duffner,
Leiter von LocarnoPro, der Abteilung für Filmeschaffende des Filmfestivals Locarno, Jo-
anne Giger, Drehbuchautorin und Camille Bui, Dozentin für Filmstudien an der Universi-
tät Sorbonne in Paris. Mehr zu den Jurymitgliedern findet sich im Kapitel «Jury Opera
Prima» auf Seite 42.

Der Jurypreis ist mit CHF 20’000.– dotiert. Stifter sind die Kulturfonds der Urheber-
rechtsgesellschaften SUISSIMAGE und SSA.

Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 25. Januar 2023 um 18:30 Uhr im Rahmen der
«Soirée de clôture» im Landhaus statt. Der prämierte Film wird anschliessend um 20:45
Uhr im Kino Canva gezeigt.

Nominierte Filme «Opera Prima»

                                          EL AGUA
                                          von Elena López Riera
                                          Schweiz, Spanien, Frankreich | 2022 | 104’ Spiel-
                                          film
                                          Fr 20.1. 20:45 Uhr, Konzertsaal |
                                          Mo 23.1. 14:15 Uhr, Reithalle
                                          Produktion: Alina Film Sàrl, Suica Films, Les
                                          Films du Worso, Radio Télévision Suisse RTS

Es ist Sommer in einem kleinen spanischen Dorf. Wegen eines Sturmes droht der Fluss,
der das Dorf durchquert, über die Ufer zu treten. Im ganzen Dorf wird ein alter Glaube
wie eine Litanei wiederholt, dass bestimmte Frauen dazu prädestiniert sind, mit jeder
neuen Flut zu verschwinden. Ana träumt davon, aus diesem nach Tod stinkenden Dorf zu
fliehen. Sie und José verlieben sich, doch dann bricht der Sturm los.

                                           FOUDRE
                                           von Carmen Jaquier
                                           Schweiz | 2022 | 92’ Spielfilm
                                           Do 19.1. 15:30 Uhr, Palace |
                                           So 22.1. 21:00 Uhr, Reithalle
                                           Produktion: Close Up Films

Sommer 1900, in einem Tal in der Südschweiz. Elisabeth ist siebzehn Jahre alt und kurz
davor, ihr Gelübde abzulegen, als der plötzliche Tod ihrer älteren Schwester sie zwingt, zu
ihrer Familie mit einem Leben harter Arbeit zurückzukehren, das sie fünf Jahre zuvor
verlassen hatte, um ins Kloster einzutreten. Elizabeth ist kein Kind mehr, und die Ge-
heimnisse um den Tod ihrer Schwester treiben sie an, für ihr Recht auf Wahrheit zu
kämpfen.
                                             11
PERIPHERIC LOVE
                                      von Luc Walpoth
                                      Schweiz, Italien | 2022 | 95’ Spielfilm
                                      Sa 21.1. 21:15 Uhr, Konzertsaal |
                                      Di 24.1. 17:15 Uhr, Reithalle
                                      Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion,
                                      Casa delle Visioni

Turin. Maria, eine mexikanische Migrantin, wird schwanger. Ihr Mann Giorgio ist steril.
Aus Angst, er könnte Untreue vermuten, verschweigt sie ihm die Schwangerschaft. Die-
ses Schweigen belastet die Beziehung. Zwischen Zweifeln und Verlangen suchen beide an-
derorts nach Zärtlichkeit. Vom Unbekannten fasziniert, treiben sie ihre Gefühle in die
Niederungen der Liebe. Dorthin, wo nur das Vertrauen verhindern kann, dass sie sich
nicht verlieren.

                                          POLISH PRAYERS
                                          von Hanna Nobis
                                          Polen | 2022 | 84’ Dokumentarfilm
                                          So 22.1. 17:45 Uhr, Landhaus |
                                          Di 24.1. 14:45 Uhr, Palace
                                          Produktion: First Hand Films GmbH, Offhand
                                          JDG, HBO Europe, Mitteldeutscher Rundfunk
                                          (MDR), SRF Schweizer Radio und Fernsehen

Antek, 22, wächst in einer tief religiösen und rechtsradikalen Familie im heutigen Polen
auf. Katholizismus, Nationalismus und vor allem das Zölibat bestimmen seine Welt. Über
mehrere Jahre hinweg begleitet die Filmemacherin Hanna Nobis ihn, seine Freunde und
seine Familie mit ihrem Team. Sie erlebt, wie Antek seine wachsende Macht in der Bru-
derschaft, einer kleinen Gruppe gleichgesinnter junger Männer, geniesst. Doch als er sich
verliebt, kommen ihm erste Zweifel.

                                         RÉDUIT
                                         von Leon Schwitter
                                         Schweiz | 2022 | 82’ Spielfilm
                                         Fr 20.1. 12:15 Uhr, Landhaus |
                                         So 22.1. 14:45 Uhr, Capitol
                                         Produktion: EXIT Filmkollektiv GmbH, Sabo-
                                         tage Filmkollektiv

Während einem Urlaub in den Bergen lernen sich ein Vater und sein Sohn besser kennen.
Im Schutz der felsigen Landschaft glaubt Michael, dass er und sein Sohn vor der Außen-
welt geschützt sind, die durch Umweltzerstörung und Wirtschaftskrisen zusammenzubre-
chen droht.

                                           12
THE DEMINERS
                                          von Michael Urs Reber
                                          Deutschland | 2022 | 75’ Dokumentarfilm
                                          Sa 21.1. 18:45 Uhr, Konzertsaal |
                                          Di 24.1. 20:30 Uhr, Landhaus
                                          Produktion: Sova Pictures, Pejakovic &
                                          Schwarz-Danner GbR, HFF Hochschule für
                                          Fernsehen und Film München

Die simbabwischen Landminenräumer Shame, Cosimas und der Sanitäter Previous rei-
sen seit Jahren ans andere Ende der Welt, um auf den britischen Falklandinseln Minen
aus der Erde zu räumen. In der subpolaren Kälte, zwischen Sanddünen und Pinguinen,
entschärfen und sprengen sie die Hinterlassenschaften eines vergessenen Krieges. Ihr ge-
fährliches Handwerk ermöglicht ihren Familien in Afrika ein gutes Leben. Doch welchen
Preis zahlen sie dafür?

                                          THEORY OF CHANGE
                                          von Dennis Stauffer
                                          Schweiz | 2023 | 72’ Dokumentarfilm
                                          Do 19.1. 21:15 Uhr, Landhaus |
                                          Di 24.1. 12:15 Uhr, Konzertsaal
                                          Produktion: Recycled TV AG, ZHdK Zürcher
                                          Hochschule der Künste, SRF Schweizer Radio
                                          und Fernsehen

Die Schweiz braucht eine andere, eine bessere Zukunft. Davon ist die junge Politbewe-
gung «Operation Libero» überzeugt. Sie beschliesst, die Nationalratswahlen 2019 aufzumi-
schen: Mit einer gezielten Kampagne und mit fortschrittlichen Kandidierenden, die helfen
sollen, politische Gewichte zu verschieben und so progressiven Anliegen mehr Kraft zu
verleihen. Schaffen sie es ihre Theorie in die Realität umzusetzen, einen Wandel zu bewir-
ken?

                                            13
2.4 Liste der Premieren 2023

Die 58. Solothurner Filmtage präsentieren zahlreiche Uraufführungen aus allen Sprachre-
gionen. Das Programm umfasst 26 Weltpremieren und 13 Schweizer Premieren von lan-
gen Spiel- und Dokumentarfilmen sowie TV-Serien.

WELTPREMIEREN

Amine – Held auf Bewährung
von Dani Heusser | CH | doc 70' |
Sa/Sa 21.1. 17:15 Landhaus | Di/Ma 24.1. 20:30 Konzertsaal
Produktion: Catpics AG, SRF Schweizer Radio und Fernsehen

Bratsch – Ein Dorf macht Schule
von Norbert Wiedmer | CH | doc 91' |
Fr/Ve 20.1. 17:45 Konzertsaal | Di/Ma 24.1. 09:15 Landhaus
Bratsch - Ein Dorf macht Schule
Produktion: Biograph Film

Durcheinandertal
von Bruno Moll | CH | doc 92' |
Fr/Ve 20.1. 12:30 Palace | So/Di 22.1. 20:00 Canva Club
Produktion: Bruno Moll

Familienlos
von Angela Spörri | CH | doc 87' |
Fr/Ve 20.1. 14:15 Canva Blue | So/Di 22.1. 14:15 Canva Club
Produktion: Angela Spörri Filmproduktion

Golden Seniors
von François Kohler | CH | doc 83' |
Sa/Sa 21.1. 15:00 Kino Capitol | Mo/Lu 23.1. 11:00 Konzertsaal
Produktion: P.S. Productions Sàrl, Instant Film Sàrl, Radio Télévision Suisse RTS

I Giacometti
von Susanna Fanzun | CH | doc 104' |
Do/Je 19.1. 20:45 Reithalle | So/Di 22.1. 09:15 Landhaus
Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion, Pisoc Pictures Scrl

Il dottore – Ein Arzt fürs Leben
von Nino Jacusso | CH | doc 56' |
Do/Je 19.1. 20:00 Kino Canva | Mo/Lu 23.1. 09:30 Landhaus
Produktion: RECK Filmproduktion

Krähen – Nature Is Watching Us
von Martin Schilt | CH/AT | doc 90' |
So/Di 22.1. 20:30 Landhaus | Mi/Me 25.1. 17:30 Kino Palace
Produktion: Lucky Film GmbH, Allegro Film Wien

                                            14
La fraternité
von Pierre Morath, Eric Lemasson | CH/FR | doc 208' |
So/Di 22.1. 09:15 Kino Palace
Produktion: Radio Télévision Suisse RTS, Point Prod' S.A, Yuzu Productions, Les Pro-
ductions du moment

La mia danza
von Filippo Demarchi | CH | doc 53' |
Fr/Ve 20.1. 12:00 Canva Club | Di/Ma 24.1. 17:45 Canva Blue
Produktion: Pic Film SA

La tentazione di esistere
von Fabio Pellegrinelli | CH | fic 95' |
So/Di 22.1. 14:30 Konzertsaal | Mi/Me 25.1. 12:00 Canva Club
Produktion: Rough Cat Sagl

Mamma
von Sophie Dascal | CH | doc 70' |
Mo/Lu 23.1. 17:00 Stadttheater
Produktion: La GlitzerFabrik, Jeunes Sauvages

Margreet Honig – Der freie Ton
von Stefan Haupt | CH | doc 61' |
So/Di 22.1. 12:00 Konzertsaal | Mi/Me 25.1. 17:15 Kino Canva
Produktion: Fontana Film GmbH

Mon corps virtuel et mon double
von Bruno Deville | CH | exp 56' |
Sa/Sa 21.1. 10:00 Stadttheater
Produktion: Detours Films

Papaya 69
von Francesca Reverdito, Riccardo Bernasconi | CH | fic 96' |
Do/Je 19.1. 12:45 Kino Palace | So/Di 22.1. 20:15 Canva Blue
Produktion: Pic Film SA

Peripheric Love
von Luc Walpoth | CH/IT | fic 95' |
Sa/Sa 21.1. 21:15 Konzertsaal | Di/Ma 24.1. 17:15 Reithalle
Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion, Casa delle Visioni

Play With The Devil – Becoming Zeal & Ardor
von Olivier Joliat, Matthias Willi | CH | doc 72' |
Fr/Ve 20.1. 20:00 Kino Canva | Mo/Lu 23.1. 14:30 Kino Palace
Produktion: soap factory GmbH, Recycled TV AG

Sound and Silence
von Thomas Lüchinger | CH | doc 64' |
Sa/Sa 21.1. 17:30 Kino Canva | Mi/Me 25.1. 11:30 Kino Palace
Produktion: roses for you film
                                             15
The Mies van der Rohes
von Sabine Gisiger | CH | doc 90' |
Fr/Ve 20.1. 20:30 Reithalle | So/Di 22.1. 12:15 Landhaus
Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion

Theory Of Change
von Dennis Stauffer | CH | doc 72' |
Do/Je 19.1. 21:15 Landhaus | Di/Ma 24.1. 12:15 Konzertsaal
Produktion: Recycled TV AG, ZHdK Zürcher Hochschule der Künste, SRF Schweizer Ra-
dio und Fernsehen

This Kind Of Hope
von Pawel Siczek | CH/DE | doc 81' |
Mi/Me 18.1. 17:30 Landhaus | Mi/Me 18.1. 17:30 Reithalle |
Sa/Sa 21.1. 17:15 Reithalle | Di/Ma 24.1. 15:00 Konzertsaal
Produktion: A Film Company GmbH, Departures Film GmbH

Wechselspiel – Wenn Peter Stamm schreibt
von Arne Kohlweyer, Georg Isenmann | CH | doc-fic 60' |
Do/Je 19.1. 17:15 Konzertsaal | Sa/Sa 21.1. 14:45 Kino Canva
Produktion: C-Films AG

Werner van Gent – Leben zwischen Krieg und Musik
von Michael Magee | CH | doc 65' |
Sa/Sa 21.1. 12:00 Landhaus | Mi/Me 25.1. 09:15 Kino Palace
Produktion: Michael Magee Productions GmbH

                                             16
NATIONALE PREMIEREN

Aller Tage Abend
von Felix Tissi | CH/IT | fic 80' |
Sa/Sa 21.1. 20:15 Kino Capitol | Mi/Me 25.1. 11:45 Kino Canva
Produktion: Peacock Film, Solaria Film

Alma und Oskar
von Dieter Berner | AT/CH/DE/CZ | fic 90' |
Do/Je 19.1. 20:15 Konzertsaal | Di/Ma 24.1. 11:45 Reithalle
Produktion: Film AG Produktions GmbH, Turnus Film AG, Wüste Film GmbH, Dawson
Productions

As I Was Looking Above, I Could See Myself Underneath
von Ilir Hasanaj | KO | doc 62' |
Sa/Sa 21.1. 09:30 Landhaus | Di/Ma 24.1. 20:30 Kino Canva
Produktion: CEL Kosovo

Berg
von Joke Olthaar | NL/SI | exp 79' |
Sa/Sa 21.1. 21:00 Kino Palace
Produktion: seriousFilm

Big Little Women
von Nadia Fares | CH/EG | doc 86' |
Fr/Ve 20.1. 20:45 Landhaus | So/Di 22.1. 11:45 Reithalle
Produktion: Luna Films, AfterAll Films Cairo

Diva
von Nicolas Cilins | CH | exp 29' |
Fr/Ve 20.1. 12:00 Canva Club | Di/Ma 24.1. 17:45 Canva Blue
Produktion: Apparatus

Happy Pills
von Arnaud Robert, Paolo Woods | CH | doc 84' |
Sa/Sa 21.1. 13:00 Kino Palace | Mo/Lu 23.1. 18:00 Kino Canva
Produktion: Intermezzo Films SA

Himbeeren mit Senf
von Ruth Olshan | DE/LU/CH/NL | fic 88' |
So/Di 22.1. 15:00 Landhaus | Di/Ma 24.1. 08:30 Reithalle
Produktion: Zischlermann Filmproduktion GmbH, Turnus Film AG, Amour Fou
Luxembourg sàrl, Phanta Vision B.V.

Juste Charity
von Floriane Devigne | FR | doc 78' |
Fr/Ve 20.1. 15:00 Landhaus | So/Di 22.1. 17:30 Konzertsaal
Produktion: Les Films du Balibari

                                             17
Juste un mouvement
von Vincent Meessen | BE/FR | doc 108' |
So/Di 22.1. 09:15 Canva Blue
Produktion: Thank You & Good Night productions, Spectre Productions, CBA WIP Centre
de l'Audiovisuel, Magellan Films

Klassenverhältnisse am Bodensee
von Ariane Andereggen | CH | doc 82' |
Fr/Ve 20.1. 11:45 Canva Blue | Di/Ma 24.1. 11:00 Canva Club
Produktion: Ariane Andereggen

Le voyage à Eilat
von Yona Rozenkier | CH/IL | fic 108' |
Sa/Sa 21.1. 20:30 Reithalle | Mo/Lu 23.1. 12:15 Landhaus
Produktion: Adok Films Sàrl

Natural Born Driver
von Gionata Zanetta | IT/CH | doc 65' |
Fr/Ve 20.1. 17:30 Kino Canva | So/Di 22.1. 14:45 Canva Blue
Produktion: Sky Italia, Ginny Productions

Polish Prayers
von Hanna Nobis | CH/PL | doc 84' |
So/Di 22.1. 17:45 Landhaus | Di/Ma 24.1. 14:45 Kino Palace
Produktion: First Hand Films GmbH, Offhand JDG, HBO Europe, Mitteldeutscher Rund-
funk (MDR), SRF Schweizer Radio und Fernsehen

Réduit
von Leon Schwitter | CH | fic 82' |
Fr/Ve 20.1. 12:15 Landhaus | So/Di 22.1. 14:45 Kino Capitol
Produktion: EXIT Filmkollektiv GmbH, Sabotage Filmkollektiv

The Curse
von Maria Kaur Bedi, Satindar Singh Bedi | CH | doc 82' |
So/Di 22.1. 14:30 Reithalle | Di/Ma 24.1. 12:00 Landhaus
Produktion: Spirited Heroine Productions, Tilt Production GmbH

The Deminers
von Michael Urs Reber | DE | doc 75' |
Sa/Sa 21.1. 18:45 Konzertsaal | Di/Ma 24.1. 20:30 Landhaus
Produktion: Sova Pictures, Pejakovic & Schwarz-Danner GbR, HFF Hochschule für
Fernsehen und Film München

The Land Within
von Fisnik Maxville | CH/KO | fic 106' |
Sa/Sa 21.1. 20:00 Landhaus | Mo/Lu 23.1. 17:15 Reithalle
Produktion: Alva Film, Ikonë Studio, Radio Télévision Suisse RTS

                                            18
Theo: Eine Konversation mit der Ehrlichkeit
von Damien Hauser | CH | fic 88' |
Do/Je 19.1. 14:30 Konzertsaal | Sa/Sa 21.1. 17:15 Canva Blue
Produktion: Art4um Production GmbH

Those Shocking Shaking Days
von Selma Doborac | AT/BA | doc 88' |
Sa/Sa 21.1. 11:30 Canva Club
Produktion: sixpackfilm

Trained To See - Three Women And The War
von Luzia Schmid | DE | doc 104' |
Do/Je 19.1. 15:00 Landhaus | So/Di 22.1. 09:00 Konzertsaal
Produktion: Eikon Media GmbH

Until Branches Bend
von Sophie Jarvis | CA/CH | fic 98' |
Fr/Ve 20.1. 17:45 Landhaus | Mo/Lu 23.1. 20:30 Reithalle
Produktion: Experimental Forest Films, Cinédokké Sagl, Reign Films, Ceroma Films

Vastgelegd
von Arnoud Holleman, Batya Wolff | NL | doc 64' |
Do/Je 19.1. 18:00 Kino Palace
Produktion: Tomtitfilm Amsterdam

Vous n'êtes pas Ivan Gallatin
von Pablo Mart’n Torrado | CH | fic 90' |
Sa/Sa 21.1. 12:45 Konzertsaal | Di/Ma 24.1. 14:45 Landhaus
Produktion: AS Cinéma

                                             19
2.5 «Upcoming» – Der Ort der jungen Talente

Zum elften Mal präsentieren die Solothurner Filmtage 2023 die Sektion «Upcoming», die
sich zum Hot Spot für den Nachwuchs entwickelt hat: Hier trifft und präsentiert sich die
Zukunft des Schweizer Films. Die Sektion besteht aus drei Teilen: den Filmprogrammen
«Upcoming Talents» und «Best Swiss Video Clip» mit je einem eigenen Wettbewerb sowie
dem Workshop «Upcoming Lab», welcher zum Ziel hat, jungen Talenten mit einem Mento-
ring-Programm den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

In der Auswahl finden sich Ideen und Experimente junger Filmschaffender, die kreative
neue Wege des Erzählens gehen. Seien es Schnecken in der Grossstadt, Cowboys auf
Fahrrädern oder eine bizarre Reise durch die Zeit: Man staunt, wie viel Fantasie die Zu-
kunft des Schweizer Films hat.

Eine dreiköpfige Jury vergibt an der «Upcoming Award Night» den Nachwuchspreis
SUISSIMAGE/SSA für den besten Kurzfilm im Wert von CHF 15’000.-. Die «Upcoming A-
ward Night» findet am Samstag, 21. Januar 2023 im Stadttheater TOBS statt. An die
Preisverleihung anschliessend findet die «Upcoming Award Night Party» im Kino im
Uferbau statt.

TALENTS

Talents I – Looking for Home
Fr 20.1. 09:15 Uhr, Kino Capitol | So 22.1. 12:00 Uhr, Kino Canva

O falecido
Philipp Veiga Amaro | CH | doc 19'
Memories Of Monsoon
Dolker Angotsang, Man Fei Li, Pimonwan Poli | CH | ani 4'
Le fantôme de Marioupol
Marie Chemin | CH | doc 10'
Kome ptice lete
Ivan Petrovic ́ | CH | doc-fic 19'
Places I've Never Left Pt.1
Loïc Kreyden | GB | ani 4'
Il nonno che non c'è
Sara Furrer, Fabian Lütolf | CH | doc 19'

Talents II – Struggles
Fr 20.1. 11:45 Uhr, Kino Capitol | So 22.1. 14:15 Uhr, Kino Canva

Serafina
Anna Simonetti, Noa Epars | CH | doc-fic 10'
Mountain Flesh
Valentina Shasivari | CH | doc-fic 18'
Nina
Chiara Toffoletto | CH | fic 18'
Reprise
Carine Chrast, Saskia Bulletti, Livia Neuenschwander, Leance Volschenk | CH | ani 3'
Aminata
Djibril Vuille | CH | fic 15'
La vérité sur Alvert, le dernier Dodo
Nathan Clement | CH | fic 16'

                                             20
Talents III - Animalities
Fr 20.1. 14:45 Uhr, Kino Capitol | So 22.1. 17:00 Uhr, Kino Canva

Ours
Morgane Frund | CH | doc 19'
Le misanthrope
Noa Epars | CH | exp 7'
Do Not Feed The Pigeons
Antonin Niclass | GB | ani 8'
Pipes
Jessica Meier, Kilian Feusi, Sujanth Ravichandran CH | ani 4'
Remove Hind Legs Before Consumption
Leslie Herzig, Finn Meisner, Lukas Wind | CH | ani 3'
Ramboy
Matthias Joulaud, Lucien Roux | CH | doc 30'

Talents IV – Stories Of The Self
Fr 20.1. 17:15 Uhr, Kino Capitol | So 22.1. 19:45 Uhr, Kino Canva

Entre mer et ciel
Alicia Mendy | CH | fic 33'
Pas amoureux
Eugénie Bouquet | CH | ani 4'
Heart Fruit
Kim Allamand | CH | fic 20'
Les dieux du supermarché
Alberto Gonzalez Morales | CH | exp 8'
Boddyssey
Jonas Bienz | CH | ani 4'
Utopie
Michael Schwendinger | CH | doc 18'

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2.6 Best Swiss Video Clip

Zur Sektion «Upcoming» gehört auch das Programm «Best Swiss Video Clip», welches die
Highlights des aktuellen Musikvideoschaffens auf der grossen Leinwand präsentiert. Im
Rahmen der Solothurner Filmtage werden die mit je CHF 2000.– dotierten Nominationen
für den «Best Swiss Video Clip» bekannt gegeben. «Best Swiss Video Clip» ist eine Zusam-
menarbeit mit m4music, dem Popmusikfestival des Migros-Kulturprozent und der FON-
DATION SUISA. Der Hauptpreis wird am 25. März 2023 am Festival m4music verliehen.

PROGRAMM BEST SWISS VIDEO CLIP
Sa 21.1. 17:00 Uhr, Stadttheater TOBS | Di 24.1. 11:30 Uhr, Canva Blue

Synaptic Failure (Aelk Minsur Remix) (Simon Grab)
Jonathan Jäggi | CH | 4'
Rainbow (Elio Ricca)
Drobik Siriam, Remo Schmidheiny, Elio Ricca | CH | 4'
Gangstaz (Nathalie Froehlich)
Nathalie Froehlich, Fredrik Gabrielsson | CH | 3'
Decoration (Dino Brandão)
Julien Chavaillaz | CH | 4'
Blumen (Panda Lux)
Kezia Zurbrügg | CH | 10'
Rainbow Machine (Harvey Rushmore & the Octopus)
Bianca Caderas | CH | 5'
La La Land (Lakna)
Luca Perrin | CH | 3'
Pistache (Estelle Zamme & J4KIM)
Julien Ledermann, Joaquim Perez | CH | 4'
Rucksucre (Tout Bleu)
Camille de Dieu, Laurent Novac | CH | 4'
Mediane (oder eine Ode an die Mittelmässigkeit) (Dalai Puma)
Ramón Oliveras, Franziska Staubli, Yannik Sandhofer, Nicole Pfister | CH | 4'
Fuck (Soukey)
Jonathan Hug | CH | 4'
Campsite (Anna Erhard)
Moris Freiburghaus | CH | 3'
Deux mouches (My Name is Fuzzy)
Bastien Bron | CH | 3'
Cadavre exquis (Hyper Duo)
Emmanuel Vion-Dury | CH | 16'
Detergent Daze (Emanuel)
Lucas Ackermann | CH | 4'
Trauma (Gina Été) Jelena Vujović | CH | 5'

                                            22
3. Spezialprogramme

3.1 «Rencontre» mit Katarina Türler

Das Spezialprogramm «Rencontre» ehrt jährlich eine Persönlichkeit des Schweizer Films
und zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens. Das Programm vermittelt einen Einblick in
die Arbeit der gewürdigten Person und ermöglicht dem Publikum, dieser zu begegnen.

Die diesjährige «Rencontre» ist der Filmeditorin Katarina Türler und damit auch einer
Disziplin gewidmet, die selten im Rampenlicht des Filmemachens steht. Editor:innen ent-
scheiden darüber, wie eine Geschichte erzählt wird und sind verantwortlich für die Struk-
tur, den Rhythmus und die Komposition des Films. Zum ersten Mal in der Geschichte der
Solothurner Filmtage wird nun eine Editorin mit der «Rencontre» geehrt. Katarina
Türler, in Zürich geboren, zog mit 21 in die Niederlande und hat während ihrer nun schon
zwanzigjährigen Arbeit im Schnittraum in über 60 teils international erfolgreichen Kurz-
und Langfilmen mitgewirkt. Teil des «Rencontre»-Programms sind rund ein Dutzend
Filme, welche sie geschnitten hat, begleitet von öffentlichen Filmgesprächen, in denen
Katarina Türler Einblick in ihr Schaffen gibt.

FILMPROGRAMM

A Strange Love Affair With Ego
Ester Gould | NL/US 2015 | doc 93'
Mo/Lu 23.1. 20:15 | Kino Palace
Schon immer hat die Regisseurin ihre selbstbewusste Schwester Rowan bewundert. Doch
wer war Rowan wirklich? Ein beunruhigender Essay über unsere narzisstische Gegen-
wartskultur.

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Beautiful Frenzy
Christina Hallström, Mandra Ursulov Wabäck | NL/SE 2001 | doc 52'
Do/Je 19.1. 20:00 Kino Palace
Vorfilm/Avant-programme: Gioia von Laura Stek | NL 2019 | doc 25'
Die niederländische Kultband The Ex tingelt seit 1979 durch die Welt. Keines der Band-
mitglieder hat je Musikunterricht genossen. Hat der Erfolg die anarchistische Lebensein-
stellung der Musiker verändert?

Berg
Joke Olthaar | NL/SI 2020 | exp 79'
Sa/Sa 21.1. 21:00 Kino Palace
Der Mensch fühlt sich gross, doch in der Landschaft erhabener Berge wird er plötzlich
ganz klein. Der Film ist eine betörende Komposition aus Schwarz-Weiss-Bild und einer
Tonspur, auf der Wind, Wasser und Tiere vom Berg erzählen.

De regels van Matthijs
Marc Schmidt | NL 2012 | doc 72'
Fr/Ve 20.1. 20:00 Kino Palace
Matthijs ist Autist und fühlt sich zuhause in einem Chaos aus Zetteln, Kabeln und Gerä-
ten. Konfrontationen mit der Aussenwelt sind für ihn schwierig. Stück für Stück enträtselt
der Film Matthijs’ komplexe Gedankenwelt.

Dreaming By Numbers
Anna Bucchetti | NL 2005 | doc 75'
Fr/Ve 20.1. 15:15 Kino Palace
Alles im Leben hat seine Zahl, so steht es im italienischen Buch «Grimas». Die 18 steht für
Blut und die 36 für Kastanien. Von diesem Aberglauben leben die Wettbüros in Neapel, wo
Leute ihre Träume zu Geld machen wollen.

Farewell Paradise
Sonja Wyss | NL 2019 | doc 93'
Sa/Sa 21.1. 18:30 Kino Palace
Vier Schwestern landen nach einer idyllischen Kindheit auf den Bahamas in Schweizer
Pflegefamilien. Was ist aus ihnen geworden? Der Film zeigt eindrücklich, wie unter-
schiedlich eine Familiengeschichte erlebt wird.

Jongens
Mischa Kamp | NL 2013 | fic 78'
So/Di 22.1. 14:00 Kino Palace
D Sieger (15) ist ein introvertierter Teenager und ein Leichtathletik-Talent. Im Team sei-
ner Staffel lernt er den draufgängerischen Marc kennen. Mit jedem Training fällt es den
beiden schwerer, ihre Gefühle füreinander zu verbergen.

Megumi
Mirjam van Veelen | NL/JP 2008 | doc 63'
Di/Ma 24.1. 20:30 Kino Palace
1977 wird die 13-jährige Megumi von Japan nach Nordkorea verschleppt. Die Eltern von
Megumi sind überzeugt, dass ihre Tochter noch lebt, obwohl Nordkorea behauptet, dass
sie Selbstmord begangen hat.

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Rider Jack
This Lüscher | CH 2015 | fic 90'
Di/Ma 24.1. 17:15 Kino Palace
Jack und sein Vater Paul hatten nie eine gute Beziehung. Ausgerechnet jetzt, wo Jack im
Ausland ein neues Leben anfangen will, ist Paul an Alzheimer erkrankt. Werden die bei-
den Frieden schliessen?

Stand By Your President
Ineke Smits | NL 2014 | doc 92'
So/Di 22.1. 17:15 Kino Palace
2003 wird die Niederländerin Sandra Roelofs First Lady von Georgien und als Partnerin
von Präsident Saakaschwili zur öffentlichen Person. Der Film zeigt den schmalen Grat,
auf dem das prominente Paar sein Privatleben verteidigt.

Vastgelegd
Arnoud Holleman, Batya Wolff | NL 2022 | doc 64'
Do/Je 19.1. 18:00 Kino Palace
Seit Kriegsende fotografiert und filmt Max Wolff, um seine Überlebensschuld loszuwer-
den. Kistenweise Material hat er angehäuft. Der Film erzählt, wie Bilder Erinnerungen
gleichzeitig hervorrufen und blockieren können.

GESPRÄCHE

Sa/Sa 21.1. 16:30–18:00, Kino Palace
Kill Your Darlings!
Nicht von ungefähr gelten Editor:innen als gute Psycholog:innen. Sie verbringen viel Zeit
im Schnittraum – oft allein mit dem Material, aber auch oft zusammen mit ihren Regis-
seurinnen und Regisseuren. Wie können solche Beziehungen auf Augenhöhe funktionie-
ren? Wie vermitteln Editorinnen ihren Filmschaffenden den Verzicht auf ihre Lieblings-
szenen?

So/Di 22.1. 11:00–12:30, Kino im Uferbau
Masterclass: Emotionelle Kontinuität
Wie schafft es Katarina Türler, im Schnitt den roten Faden der Emotionen nicht zu verlie-
ren? Was bedeutet assoziatives Storytelling? In einer Masterclass gibt Katarina Türler
Einblick in den Prozess des Editings. Sie zeigt verschiedene Schnittversionen einer Szene
und illustriert, wie sich das gefilmte Material langsam verdichtet. Auf Deutsch mit Simul-
tanübersetzung auf Französisch.

Mo/Lu 23.1. 15:15–16:45, Kino im Uferbau
Tools Not Rules: Montage (ver)lernen
Filmmontage gehört immer mehr zum Rüstzeug einer jungen Generation, die sich ihr
Wissen in Web-Tutorials angeeignet hat. Der Austausch mit professionellen Editor:innen
lehrt uns im Gegenteil, uns von strengen Regeln zu befreien. Eine Veranstaltung in Part-
nerschaft mit filmexplorer.ch.

Das Programm «Rencontre» wird von der Ernst Göhner Stiftung unterstützt.

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3.2 «Histoires du cinéma suisse»: Utopien

Sosehr Utopien auf etwas Zukünftiges verweisen, zeugen sie immer von Gegenwärtigem:
von spezifischen historischen, geografischen und politischen Kontexten, die Menschen von
einer anderen Welt träumen lassen und diese damit überhaupt erst denkbar machen. Filme
aus der Schweizer Filmgeschichte auf ihre Utopien, ihre vergangenen Zukünfte zu befra-
gen, öffnet den Blick für eine Vielfalt von historisch spezifischen Formen und Ästhetiken des
politischen Entwerfens. Dadurch wird Inspirierendes und Hoffnungsvolles, aber auch Prob-
lematisches sichtbar. Vor allem aber zeigt sich der Wert von Utopien als notwendiges Mittel
im Kampf um eine andere Welt: als Momente, in denen trotz aller Widerstände und Wider-
sprüche anderes denk- und vorstellbar wird.

Unter dem Titel «Utopien» zeigt das historische Spezialprogramm «Histoire» fünf Filme,
die zurückblicken auf eine Zeit, die sich das Heute anders wünschten.

FILMPROGRAMM

Dani, Michi, Renato & Max
Richard Dindo | CH | 1987 | doc 138'
Mo/Lu 23.1. 13:45 Konzertsaal
Wie ein Schatten folgt der Film den Spuren von vier jungen Menschen auf der Suche nach
Freiheit, die im Nachgang zu den Zürcher Jugendunruhen in den frühen 1980er-Jahren
eines unnötigen wie gewaltsamen Todes gestorben sind.

Elisabeth Kübler-Ross
Stefan Haupt | CH 2003 | doc 98'
Sa/Sa 21.1. 10:30 Kino im Uferbau *
Die Protagonistin hat sich ein Leben lang mit dem Sterben und dem Tod beschäftigt und
damit Weltberühmtheit erlangt. Sie ringt selbst mit der Unfassbarkeit des Todes. Was
wird wohl sein, wenn unser Herz zu schlagen aufhört? Ist die Begleitung des eigenen To-
des vielleicht die größte Freiheit?

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Emporte-moi
Léa Pool | CH/CA/FR 1999 | fic 94'
Fr/Ve 20.1. 14:30 Reithalle *
Montreal 1963. Die 13-jährige Hanna hat zuhause mit einigen Herausforderungen zu
kämpfen. Sie liebt die Ungezwungenheit des Kinos und flüchtet sich in Godards Figuren,
um wie diese festzustellen, dass sie zwar frei, aber vor allem auch verantwortlich dafür
ist, ihr Leben zu leben.

Jonas qui aura 25 ans en l'an 2000
Alain Tanner | CH 1976 | fic 110'
So/Di 22.1. 19:45 Kino Palace
Die Wege der acht Protagonist:innen kreuzen sich mehr oder weniger zufällig. Dreh- und
Angelpunkt ist ein Bauernhof, auf dem die zusammengewürfelte Kommune auf der Suche
nach einer konkreten Utopie ist

Quand nous étions petits enfants
Henry Brandt | CH 1961 | doc 91'
Do/Je 19.1. 17:45 Kino im Uferbau
Der Film wirft einen Blick in den Schulalltag der 1960er-Jahre im Vallée de la Brévine: Zu
sehen sind unkonventionelle Unterrichtsmethoden eines Lehrers, dessen Arbeitsweise sei-
ner Zeit voraus war.

*Diese Filme wurden von filmo digitalisiert.

HOMMAGEN

Mit einer «Hommage» ehren die Solothurner Filmtage prägende Schweizer Filmschaf-
fende, die im vergangenen Jahr verstorben sind. 2023 werden vier Filme
von Jean-Luc Godard, Alain Tanner, Friedrich Kappeler und Michael Sauter gezeigt.
Weggefährt:innen der geehrten Filmschaffenden begleiten den Film im Kino.

Adolf Dietrich – Kunstmaler
Friedrich Kappeler | CH 1991 | doc 90'
Di/Ma 24.1. 16:30 Kino im Uferbau
Der geniale Kunstmaler Adolf Dietrich lebte in Berlingen am Untersee. Mit Humor und
Musik lässt Friedrich Kappeler den Künstler und das verträumte Dorf aufleben und por-
trätiert damit auch seine eigene Heimat.

Messidor
Alain Tanner | CH/FR 1979 | fic 130'
Mo/Lu 23.1. 11:45 Kino Canva
Die Studentin Jeanne und die Verkäuferin Marie lernen sich zufällig kennen und beginnen,
ohne Geld durch die ganze Schweiz zu tingeln. Alain Tanners visionäres Roadmovie be-
ruhte auf einer Zeitungsnotiz und räumte mit Schweizer Klischees auf.

Éloge de l'amour
Jean-Luc Godard | FR 2001 | fic 97'
Fr/Ve 20.1. 19:45 Kino Capitol
Der Film erzählt die Geschichte vom Schriftsteller Edgar, der eine Ode an die Liebe ver-
fasst. Dabei trifft er eine junge Frau, der er schon einmal begegnet war. Jean-Luc Go-
dard schuf ein melancholisches Epos, das über die Liebe, die Kunst und die Politik reflek-
tiert.

                                               27
Strähl
Manuel Flurin Hendry | CH 2004 | fic 80'
Mo/Lu 23.1. 11:45 Kino Canva *
Der Drogenfahnder Herbert Strähl sucht im Zürcher Milieu den grossen Fang. Dabei
kommt ihm sein eigenes Temperament in die Quere. Michaels Sauters Drehbuch über die
Langstrasse erreichte Kultstatus.

*Diese Filme wurden von filmo digitalisiert (siehe auch Seite 29).

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3.3 filmo

Ein Grossteil des Schweizer Filmerbes ist vom Zerfall bedroht oder für die Öffentlichkeit
schwer zugänglich. Mit filmo wurde die erste Online-Edition des Schweizer Films lanciert,
welche Filmklassikern nachhaltig mehr Sichtbarkeit im digitalen Raum verschafft. filmo
schlägt eine Brücke zwischen alt und neu, zwischen dem nationalen Kulturerbe und der
wachsenden Nachfrage nach Filmen on Demand.

Neben den neu digitalisierten Filmklassikern, die im Rahmen des «Histoires»-Programms
präsentiert werden, macht die Online-Edition unter anderem «Dynamit am Simplon» von
Werner Schweizer aus dem Jahr 1989 oder Daniel Schweizers «Skinhead Attitude» (2003)
online zugänglich. Weitere «utopische Filmreisen» können ab Februar 2023 bei filmo (wie-
der-)entdeckt werden.

filmo ist eine Initiative der Solothurner Filmtage und wurde ermöglicht durch den Migros-
Pionierfonds.

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3.4 «Fare Cinema»

Die neue Gesprächsreihe «Fare Cinema» (Filme machen) bietet Gelegenheit, Themen der
Leinwand mit Filmschaffenden zu vertiefen. Mit Filmausschnitten, Drehbuch-Auszügen
und Making-ofs blickt das Publikum hinter die Kulissen des filmischen Handwerks.

«Fare Cinema» ist das neue Gesprächsformat zum aktuellen Schweizer Filmschaffen, das
auch in die Zukunft blickt. Gestärkt mit Cappuccino und Gipfeli diskutieren wir über The-
men aus dem aktuellen Filmprogramm. Von den erzählten Geschichten zur filmischen
Sprache, vom roten Faden, der sich durch mehrere Filme zieht, bis zu ethischen und poli-
tischen Fragen, die Filme aus allen Programmen aufwerfen. An jeder Matinée beleuchten
wir mit Protagonist:innen und Publikum einen dieser Aspekte des Filmschaffens.

Der beliebte Film-Brunch entwickelt sich in dieser Form weiter und hat ab sofort nicht
nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Lokal: den Salon der Genossenschaft
Kreuz. Mit den Begegnungen möchten wir den Zuschauer:innen die Gelegenheit bieten,
Filme mit einer vielleicht neuen und ganz bestimmt schärferen Brille noch einmal zu se-
hen und die Menschen, die hinter und vor der Kamera stehen, kennenzulernen.

GESPRÄCHE

Do 19.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Utopien im Film
Von Aussteigern über Visionärinnen bis hin zu gesellschaftlichen Gegenentwürfen: Utopi-
sche Gedanken liefern immer wieder filmische Stoffe. Das Kino erzählt auf unterschiedli-
che Arten von den grundlegenden Widersprüchen der Zeit, in der es lebt: zwischen der
Angst vor einer unveränderlichen Gegenwart und der Utopie des Wandels. Wie zeigt der
Schweizer Film die Grenzen der Gegenwart und der Zukunft zwischen Utopie und Ideolo-
gie?

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Fr 20.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Künstliches Licht auf die Realität
Heute ist es möglich, auf engstem Raum, im Dunkeln, auf einem rasenden Motorrad oder
in einem Lift zu drehen. Das Licht im Kino hat sich verändert: Dokumentarfilm und
Spielfilm rücken näher zusammen, Filmtechniker:innen sind aufgerufen, das Licht «aus-
zuschalten» und die Schatten zu erzeugen, die das Leben erzählen. Leichte Kameras, die
immer besser auf natürliches Licht reagieren, ersetzen die «Dienstlampe». Der Kreativi-
tät scheinen keine Grenzen gesetzt. Hat diese technische «Demokratisierung» zu einer
Verarmung des Handwerks geführt?

Sa 21.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Intimität vor der Kamera
Aufgewachsen mit einem unlimitierten Zugang zu Bildern, stellt sich die Frage, wie
junge Menschen mit ihrer Intimität umgehen: Wo liegt die Grenze zwischen Fantasie
und Realität? Was bedeutet es, Verbote zu übertreten in einer Zeit, die sich gerne tabufrei
zeigen würde – oder ist sie nicht doch stärker eingeschränkt als früher? Was steckt hinter
der Inszenierung einer intimen Situation auf der Leinwand? Welche ethischen Fragen
wirft dies in der Schauspieler:innenführung auf?

So 22.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Film in Kriegszeiten, heute
Das Grauen des Krieges: Können Filme das Unerzählbare erzählen? Das Schweizer Kino
tut dies mit Mut, indem es tief in die Vergangenheit vordringt, zu den Quellen der heuti-
gen Konflikte, zu den vergessenen Orten der Zukunft. Um die Wahrheiten des Grauens zu
finden, entfernt sich das Kino von der Chronik und begibt sich ins Leben.

Mo 23.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Die nächste Episode der Fernsehproduktionen
Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass immer mehr Spielfilmserien zuhause
auf den Bildschirmen laufen. Welche Rolle spielen die Dokumentarserien, die weniger im
Fokus stehen? Sind klassische Fernsehdramen für immer verschwunden? Sind die
Showrunner und Produzent:innen die Regisseur:innen von heute?

Di 24.1. 10:15 – 11:45 Uhr, Kreuz
Generation Diaspora, im Ausland zuhause
Junge Filmemacher:innen von heute gehören zur ersten Generation, die nach der Emig-
ration ihrer Eltern geboren wurden. Viele Filme entstehen, in denen sich die in der
Schweiz geborenen Kinder von Einwanderereltern auf die Suche nach ihren Verwandten
und Wurzeln machen, um ihre eigene Identität zu finden. Der Film scheint ein ideales Me-
dium für diese Suche zu sein, angetrieben vom Wunsch, sich zuhause zu fühlen, hier oder
anderswo.

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