Geschäftsbericht ZMP 2019
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ϵ norme Anstrengungen zur Stabilisierung Die ZMP im Überblick Nachhaltigkeit auch im Zentrum der Öffe chkeitsarbeit 2019 Die Milchwirtschaft im Fokus der AP22+ – wohin geht die Reise? Mit «swissmilk gree arschrichtung in der Milchproduktion gegeben Milchmarkt im Zeichen der Nachhaltigkeit Mengenman nd Milchproduktion Milchqualität ZMP auf ausgezeichnetem Niveau Melkberatung auch 2019 stark gef ilchpreise national leicht gestiegen Heumilch weiter auf Wachstumskurs Die Käseproduktion in der Sch eigt weiter Finanzbericht 2019 Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP Anhang zur Ja ung Lagebericht Bericht der Revisionsstelle Finanzzahlen ZMP Invest AG 2019 Mitglieder ZMP Delegiert Geschäftsbericht ZMP 2019
Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Kennzahlen 4 Öffentlichkeitsarbeit 5 Interessenvertretung Milch 6 Milchvermarktung und Dienstleistungen 8 Finanzbericht 19 Organisation 30 Beteiligungen und Vertretungen 43 Titelbilder Titelbild oben: Hedy Muff-Rickli, landwirtschaft.ch Titelbild unten: ZMP Bild Innenseite/Milchfluss: iStock
•••••• Editorial Enorme Anstrengungen zur Stabilisierung Aufgrund ihrer Beteiligung an HOCHDORF stand und steht die ZMP Invest AG im Fokus des Mitgliederinteresses und der Öffentlichkeit. wir deshalb als grösste Aktionärin von HOCH- DORF enorme Anstrengungen unternommen, die Situation zu stabilisieren. An der Generalver- sammlung konnten wir uns auf der ganzen Linie durchsetzen. Ein Erfolg, der in der Schweizer Wirtschaft so nicht erwartet wurde. Wir waren uns bewusst, dass dies nur ein erster Schritt zur Stabilisierung war. Der seit April 2019 im Einsatz stehende Verwaltungsrat hat einen grossen Ein- satz geleistet und die kurzfristigen Probleme ge- löst. Es besteht nun Klarheit mit der Firma Phar- malys, und die Finanzierung (Konsortialkredit) ist vorerst sichergestellt. Die Anteile am Aktienkapital der HOCH- DORF haben sich inzwischen stark verändert. Die zwei grössten Aktionäre halten aktuell rund 40 Prozent am Aktienkapital, die ZMP Invest AG noch etwas über 12 Prozent. Mit dem Rücktritt von vier Verwaltungsräten bleiben die Heraus- Thomas Oehen, forderungen bei HOCHDORF enorm. Unsere Be- Präsident, und teiligung an HOCHDORF hat auch intern zu Dis- Pirmin Furrer, Anfang Januar 2019 ersuchte uns der Tessiner kussionen geführt. Die Anlage- und Beteili- Geschäftsführer ZMP. Milchverband (FTPL) um Unterstützung. Seine gungsstrategie der ZMP Invest AG soll überprüft Molkerei, LATI SA, steckte in ernsten finanziel- und die heute sehr schlanke ZMP Invest AG re- len Schwierigkeiten. Wir waren überzeugt, dass organisiert werden. diese regionale Molkerei erfolgreich entwickelt 2020 steht eine Statutenänderung an, mit werden kann. Die neuen Aktionäre, darunter der sich der Vorstand ZMP eine Amtszeitbe- die ZMP Invest AG mit einem Anteil von 70 Pro- schränkung auferlegen und die Bäuerinnen bes- zent, haben den Verwaltungsrat neu zusam- ser in die Genossenschaft einbinden will. Mit mengesetzt. Die anschliessenden Restrukturie- diesen Bestrebungen sind wir auf Zielkurs. rungsmassnahmen waren für die LATI SA hart. Im 2020 werden die Weichen für die ganze Der Personalbestand musste um mehr als die Landwirtschaft gestellt. Die geplanten Absen- Hälfte reduziert werden. Weitere Massnahmen kungspfade bei den Nährstoffen hätten ein- sind geplant. Diese erfordern auch Investitio- schneidende Auswirkungen auf die Tierdichte nen, um das Produktportfolio entsprechend ge- in der Zentralschweiz, was überhaupt nicht in stalten zu können. Die getroffenen Massnah- unserem Interesse ist. Die definitive Ausgestal- men zeigen Wirkung. Die LATI SA ist noch nicht tung der Agrarpolitik 2022+ durch das Parla- am Ziel, aber auf dem Weg dazu. ment erfolgt im 2. Halbjahr. Der Weg zeichnet Sorgen macht uns die Situation der HOCH- sich bereits deutlich ab. Offen ist der Ausgang DORF-Gruppe. Die drittgrösste Molkerei ist für der Volksabstimmungen zu den anstehenden den Schweizer Milchmarkt systemrelevant. Initiativen (zu Trinkwasser und Pestiziden). Das Würde sie die Tore schliessen, müssten für rund Risiko ist hoch, dass die Schweizer Landwirt- neun Prozent der Schweizer Milchmenge neue schaft durch eine Annahme der Initiativen kom- Abnehmer gefunden werden. Was das für die plett destabilisiert würde. Hier braucht es von Milchpreise in der Schweiz bedeuten würde, uns allen grosse Anstrengungen, um dem ent- wissen wir alle. Im ersten Halbjahr 2019 haben gegenzuwirken. 3 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Kennzahlen Die ZMP im Überblick 31.12.2019 31.12.2018 Anzahl Mitglieder 3 027 3 083 Anzahl Ganzjahresbetriebe 2 969 3 025 – Direktlieferanten ZMP 2 250 2 284 davon Milch Suisse Garantie 1 966 2 023 davon Biomilch Knospe 284 261 – Käsereimilchlieferanten ZMP (Tunnellösung) 719 741 Total Verkehrsmilchproduktion Mitglieder ZMP (in Mio. kg) 499 484 –D irektlieferanten ZMP 386 371 davon Milch Suisse Garantie 349 337 davon Biomilch Knospe 37 34 – Käsereimilchlieferanten ZMP (Tunnellösung) 110 110 – Direktvermarktung Verkehrsmilch (Alpen, ab Hof) 3 3 Total Vertragsmenge Mitglieder ZMP (in Mio. kg) 551 538 Gewerbliche Käsereien mit Direktlieferanten (ohne Alpen) 46 47 – Emmentaler Käsereien 21 22 – Sbrinz Käsereien 14 14 – Le Gruyère Käsereien 2 2 – Halbhart- und Weichkäsereien 9 9 Umsatz ZMP (in Mio. CHF) 263,4 262,3 Bruttoergebnis ZMP (in Mio. CHF) 19,5 21,6 Personaleinheiten (1 PE = 100-Prozent-Pensum) 14,7 14,7 – PE Mitarbeitende (inkl. Temporärstellen) 13,7 12,7 – PE Lernende 1 2 Milchverkauf ZMP (in Mio. kg) 434 427 – Milch Suisse Garantie 396 392 – Biomilch Knospe 38 35 Durchschnittlicher Basispreis ZMP (in Rp./kg Milch) inkl. Milchzulage 4,5 Rp./kg – Basispreis für Milch Suisse Garantie inkl. Zuschlag «grüner Teppich» (swissmilk green) ab September 2019 59,59 58,67 – Preis für Milch Suisse Garantie über Monatsvertragsmenge 45,00 43,08 – Basispreis für Biomilch Knospe 89,00 89,00 – Preis für Biomilch Knospe über Monatsvertragsmenge 78,25 78,25 4 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Öffentlichkeitsarbeit Nachhaltigkeit auch im Zentrum der Öffentlichkeitsarbeit 2019 2019 war die ZMP an diversen Events beteiligt, mit dem Ziel, den Konsumentinnen und Konsumenten die Mehrwerte von Schweizer Milch aufzuzeigen. Im Fokus stand der neue Nachhaltigkeitsstandard (swissmilk green). Konsumentinnen Als eine der grössten regionalen Produzenten- Die Stadt Luzern wurde zum Bauernhof und Konsumenten organisationen in der Schweiz führen wir im Am Samstag, 31. August 2019, fand in der Stadt von Schweizer Milch Sinne des Basismarketings Milch und Käse ver- Luzern der Anlass «Luzern muht!» statt, wel- überzeugen! schiedene PR-Aktivitäten im Gebiet ZMP durch. cher alle drei Jahre durchgeführt wird. Die ZMP Wir engagieren uns in Projekten in der Region und die SMP waren zusammen als Co-Sponso- Zentralschweiz im Interesse unserer Milchpro- ren an der Bahnhofstrasse mit dabei. Die Ver- duzenten. anstaltung zeigte einen Querschnitt durch die Landwirtschaft und soll der städtischen Bevöl- Frühlingszeit ist Messezeit! kerung einen Einblick in das Leben auf dem Wie jedes Jahr führen wir in Zusammenarbeit Bauernhof geben. mit den Schweizer Milchproduzenten SMP den Tag der Schweizer Milch am Kapellplatz in Luzern Unser Engagement für Schweizer Käse durch. Mit der altbekannten und nach wie vor «cheese-festival» heisst DIE Käse-Event-Platt- gefragten Kunststoffkuh «Lovely» sorgten wir form, welche in der Schweiz einen immer höhe- auch am Tag der Milch im April 2019 für lachende ren Bekanntheitsgrad hat. Die ZMP nimmt als Gesichter. Die SMP schenkten den Passantinnen wichtige Trägerin Einsitz im Verein und enga- und Passanten rund 436 Liter Milch aus – und giert sich so auch direkt in der Absatzförderung dies trotz winterlichen Temperaturen. von Schweizer Käse. Im Frühjahr waren wir zudem wieder an Das Käsefest in Luzern fand bereits zum der Publikumsmesse «LUGA» anzutreffen. Ins- 14. Mal statt und der Event auf dem Kapellplatz gesamt verzeichneten wir rund 8 900 Besu- ist mittlerweile ein Highlight für Käseliebhaber cher/-innen an unserem Stand, welche aktiv und Entdecker. Das Käsefest lockte am Samstag, beim Melken oder am Wettbewerb mitgemacht 19. Oktober 2019, geschätzte 9 000 Besucherin- haben. Besonders im Fokus stand der neue nen und Besucher bei typischem Herbstwetter in Die Suisse Tier mobili- Nachhaltigkeitsstandard für Schweizer Milch die Stadt Luzern. Bereits in den frühen Morgen- sierte wiederum rund (swissmilk green). Nebst dem Inhalt und den stunden reisten 27 Käserinnen und Käser aus 14 500 Besuchende. Themen des neuen Branchenstandards wurde den umliegenden Regionen an, um ihre Markt- Standbetreuer Markus Schnider und Franz den Konsumentinnen und Konsumenten die stände mit viel Liebe und ihren besten Käsekrea- Steiger, Vorstandsmit Differenzierung von Schweizer Milch mit Mehr- tionen einzurichten. Nebst dem Käsemarkt run- glieder ZMP, im Gespräch werten gegenüber dem Ausland aufgezeigt. dete eine Festwirtschaft, eine Schaukäserei und mit Produzenten. der von der ZMP betreute Kuhmelkwettbewerb das Programm ab. Viele Kontakte mit Mitgliedern an der Suisse Tier Alle zwei Jahre findet die Suisse Tier auf der Messe in Luzern statt. Mit mehr als 200 Ausstel- lern sind an der Suisse Tier alle wichtigen Marktteilnehmer vertreten. Wie in den ver gangenen Jahren nahmen die ZMP und die Schweizer Milchproduzenten SMP den Auftritt im Jahr 2019 in einem gemeinsamen Standkon- zept wahr. Für uns ist die Suisse Tier eine wich- tige Plattform für den Austausch mit unseren Mitgliedern und anderen interessierten Milch- produzenten. 5 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Interessenvertretung Milch Die Milchwirtschaft im Fokus der AP22+ – wohin geht die Reise? Am 10. Polit-Treffpunkt stand die AP22+ im Fokus der Milchwirtschaft und somit im Zentrum der Interessenvertretung ZMP. Der Polit-Treffpunkt findet im 2-Jahres-Turnus statt und richtet sich an die Zentralschweizer Parlamentarier/-innen (National-/Ständeräte) und Regierungsräte sowie Vertreter/-innen von Landwirtschaftsämtern, kantonalen Bauernver- bänden, der Schweizer Milchwirtschaft und des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW). An der Jubiläumsausgabe des Polit-Treff- punkts ZMP nahmen 70 Gäste aus Politik und Wirtschaft im Bourbaki in Luzern teil. Das Ziel Die ZMP strebt eine der Veranstaltung war, die AP22+ aus verschie- nachhaltige und denen Blickwinkeln zu analysieren. Ein Thema, zukunftsgerichtete das sowohl die Medien, die Politik, die verarbei- Milchwirtschaft an! tende Branche und auch die Veranstalter seit Für spannende Diskussionen in der Arena sorgten von einiger Zeit beschäftigt. Kurz vor dem Polit- rechts: Christine Bühler, Vizepräsidentin Schweizer Treffpunkt hatte der Bundesrat Stellung zur Ver- Bauernverband, Peter Hegglin, Ständerat Kanton Zug und Präsident BO Milch, Damian Müller, Ständerat nehmlassung bezogen. Ab Frühling 2020 soll Kanton Luzern, Michael Töngi, Nationalrat Kanton die Botschaft in den eidgenössischen Parlamen- Luzern, und Moderator Oliver Kuhn. ten behandelt werden. Bundesrat strebt mehr Nachhaltigkeit Verwaltungsrat Emmi AG, beinhalte die AP22+ in der Landwirtschaft an zwar positive Elemente, sie stärke aber insge- Adrian Aebi, Vizedirektor BLW, zeigte den anwe- samt die Wettbewerbsfähigkeit der Milchwirt- senden Politikerinnen und Politikern die schaft zu wenig. Die Politik müsse berücksichti- Marschrichtung des Bundesrates auf, welche gen, dass die Milchwirtschaft der wichtigste aufgrund der Vernehmlassung und der aktuel- Sektor der Schweizer Landwirtschaft sei und len Herausforderungen festgelegt wurde. Der bereits einen hohen Marktöffnungsgrad habe. Bundesrat möchte die agrarpolitischen Rah- menbedingungen mit der AP22+ verbessern Geschäftsführer ZMP informierte über Position und geht die Nachhaltigkeit an. Gemäss Aus- der Zentralschweizer Milchproduzenten sage von Ständerat Konrad Graber, Präsident In seinem Votum sagte Pirmin Furrer, der Weg, wie ihn nun der Bundesrat eingeschlagen hat, gehe in die richtige Richtung und unterstütze zu einem grossen Teil die Forderungen der Milch- produzenten. Ziel der Milchproduzenten sei eine starke, nachhaltige und zukunftsgerichtete Milchwirtschaft mit politisch fairen Rahmenbe- dingungen. Diskussion in der Polit-Arena Der ausgelegte Thementeppich wurde an- Pirmin Furrer, schliessend in der Arena unter den eingelade- Geschäftsführer ZMP, nen Politikerinnen und Politikern vertieft und informierte über die Posi- tion der Zentralschweizer diskutiert. Darüber, Nachhaltigkeitsthemen in Milchproduzenten der Produktion zu unterstützen, war man sich in der Vernehmlassung. einig. 6 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Interessenvertretung Milch Mit «swissmilk green» ist Marschrichtung in der Milchproduktion gegeben Auf den 1. September 2019 wurde der neue Branchen standard für Schweizer Milch – «grüner Teppich» – einge- führt. Die Produzenten haben vier Jahre Zeit, um die neuen Anforderungen in der Milchproduktion zu erfüllen. Die Einführung des «grünen Teppichs» (Stan- terzeichnet (unter anderem auch von Migros/ dard «swissmilk green») erfolgte am 1. Septem- ELSA, Coop, Aldi, Emmi und der ZMP). Das Be- ber 2019. Alle Milchproduzenten, welche den kenntnis beinhaltet folgende Punkte: Standard bereits erfüllen, erhalten einen Zu- schlag auf dem Milchpreis. – Milch für Schweizer Milchprodukte wird standortgerecht, naturnah, tierfreundlich Charta «swissmilk green» für Schweizer Milch und ressourcenschonend produziert. Die Charta, Schweizer Milch nach dem neuen – Sämtliche Milchkühe können sich regel Branchenstandard «swissmilk green» zu produ- mässig frei bewegen und erhalten vor allem zieren und zu vermarkten, wurde von allen 39 naturnahes Futter. relevanten Organisationen in der Schweiz un- – Bäuerinnen und Bauern werden für die Mehrwerte für nachhaltige Schweizer Milch transparent entschädigt. – Schweizer Milch wird in nachhaltigen Prozessen zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Für Käse wird zusätzlich ein strenger Branchenkodex eingehalten. – Die Branche garantiert glaubwürdige Kontrollen über die Einhaltung des Branchen standards. Die Resultate werden transparent kommuniziert. – Die Mehrwerte können durch die Dach- marke «swissmilk green» ausgezeichnet werden. Diese Kennzeichnung steht für alle nachhaltigen Schweizer Milchprodukte zur Verfügung. – Die Schweizer Milchbranche verpflichtet sich, den Branchenstandard aufgrund der Bedürfnisse der Konsumenten und der Gesellschaft stets weiterzuentwickeln. Ende August 2023 läuft die Übergangsfrist ab. Die Milchproduzenten in der Schweiz können sich Das Ziel ist, dass bis an dieser Marschrichtung orientieren. Parallel dahin Schweizer Milch dazu geht auch die Weiterentwicklung der Agrar- den neuen Standard erfüllt, welcher dann die politik in eine ähnliche Richtung. Die AP22+ Grundanforderung an stützt die Bestrebungen, welche die Milchbran- die Milchproduktion ist. che mit «swissmilk green» verfolgt. Direktlieferanten ZMP mit Erfüllung «swissmilk green» per 31. Dezember 2019 AG BE LU NW OW SZ UR ZG ZH Total 92 % 69 % 77 % 52 % 74 % 67 % 66 % 73 % 82 % 73 % Anteil Anmeldungen Produzenten Direktlieferanten ZMP (Stand am 31. Dezember 2019), welche den Standard «swissmilk green» bereits erfüllen. 7 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Milchmarkt im Zeichen der Nachhaltigkeit Die Schweizer Milchproduktion war mit 3,4 Mrd. Kilogramm Milch so tief wie seit 2007 nicht mehr. Mit der Einführung des neuen Branchenstandards für nachhaltige Schweizer Milch (swissmilk green) konnten die Milchpreise erhöht werden. Die Milchproduktion in der Schweiz ist seit dem Rekordjahr 2014 rück läufig. Bei der ZMP war 2019 jedoch ein Rekord- jahr im Milcheinkauf. Wir handeln Entwicklung Milchmarkt international Entwicklung Milchmarkt Schweiz marktorientiert! Die Milchproduktion ist in der EU 2019 um In der Schweiz lag die Milchproduktion im Jahr 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. 2019 um 1,6 Prozent unter dem Vorjahres Der Milchmarkt in der EU war ausgeglichener niveau. 2019 war damit das Jahr mit der tiefs- als in den Vorjahren. Bei fast stagnierender ten Milchproduktion seit 2007. Der Höchst- Milchanlieferung und guten Exportmöglichkei- stand der Schweizer Milchproduktion wurde im ten konnten die Interventionslager an Mager- Jahr 2014 mit 3,54 Mrd. Kilogramm Milch er- milchpulver schneller als erwartet abgebaut reicht (nach einem kontinuierlichen Anstieg seit werden, während sich gleichzeitig die Verfüg- 2008). Seit 2014 ist der Trend der Schweizer barkeit von Milchfett erhöht hat. Milchproduktion rückläufig. Die Fett- und Eiweissbewertungen haben Aufgrund der positiven Entwicklung der sich wieder deutlich angenähert, wobei die Ma- Magermilchpulverpreise auf dem Weltmarkt germilchpulverpreise gestiegen und die Butter- konnte der B-Preis der Branchenorganisation preise etwas gesunken sind. Die Milchpreise (BO) Milch etwas zulegen. haben 2019 in den meisten Mitgliedsstaaten Der Richtpreis für das A-Segment war bis der EU erneut etwas nachgegeben. Grund dafür im August stabil bei 68 Rappen. Per 1. Septem- war vor allem die gesunkene Fettverwertung, ber 2019 wurde der neue Branchenstandard für die durch die Preiserholung beim Milchpulver nachhaltige Schweizer Milch, swissmilk green nicht vollständig ausgeglichen werden konnte. («grüner Teppich»), eingeführt und damit der 8 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Mengenanteil je Kunde 2019 Wechsel der HOCHDORF-Direktlieferanten zur ZMP, deren Milch 2019 erstmals das ganze Jahr 6% zur ZMP geflossen ist. Von der gesamten einge- 4% Rund 80 Prozent der von 2% 72 % kauften Milch waren 349 Mio. Kilogramm Milch ZMP-Milchlieferanten 16 % von Direktlieferanten Suisse Garantie (+3,5 Pro- direkt eingekauften Milch zent gegenüber Vorjahr), 37,5 Mio. Kilogramm geht an Emmi. Der Mengenanteil Emmi in Milch von Direktlieferanten Biomilch Knospe der Grafik ist tiefer, weil (+10,6 Prozent gegenüber Vorjahr) und 21 Mio. die ZMP auch Milch von Kilogramm Käsereimilch (–0,8 Prozent). 27 Mio. anderen Organisationen Kilogramm Milch wurden von anderen Organi- zukauft und diese an ver- sationen im Milchhandel zugekauft (–22 Pro- schiedene Kunden liefert. Emmi HOCHDORF BAER Marbach Diverse zent). Der Basispreis ZMP für Milch Suisse Ga- rantie konnte, nach einem Start ins Jahr mit tie- Richtpreis um drei Rappen auf 71 Rappen er- fen Preisen, aufgrund der erfreulichen interna- höht. tionalen Marktentwicklung im 2. Halbjahr 2019 Die Butterlager waren zum dritten Mal in deutlich erhöht werden. Ab 1. September er- Folge per Ende Jahr aufgebraucht. Durch De- halten zudem alle Milchproduzenten, welche klassierung von Biobutter konnten die meisten die Anforderungen des Standards «swissmilk Verarbeiter, mit Ausnahme von ELSA, auf green» erfüllen, einen Nachhaltigkeitszuschlag Butterimporte verzichten. Aufgrund der aktuel- von drei Rappen auf die Milch im A-Segment. len Milchmengen- und Butterlager-Entwicklung Ende Dezember 2019 haben 73 Prozent der muss hingegen für 2020 mit Butterimporten ge- Direktlieferanten Milch Suisse Garantie ZMP rechnet werden. den Standard erfüllt (mit einem Mengenanteil von 85 Prozent). Entwicklung Milchvermarktung ZMP Die Preisentwicklung für Biomilch Knospe 2019 hat die ZMP mit einem totalen Milchein- ist seit dem 1. August 2017 unverändert. Die kauf von 434 Mio. Kilogramm Milch wiederum Deklassierungskosten haben hingegen auf- eine neue Rekordmarke erreicht. Grund für grund des zunehmenden Überangebots zuge- diese Mengensteigerung war in erster Linie der nommen. Jahresvergleich 2006 bis 2019 Euro pro kg Quelle: Eigene Darstellung Daten: www.clal.it 7.00 2019 wurden die hohen 6.75 Unterschiede zwischen 6.50 der Eiweiss- und Fettbe- 6.25 wertung am internationa- 6.00 5.75 len Milchmarkt deutlich 5.50 reduziert. Die Mager- 5.25 milchpulverpreise konnten 5.00 sich aufgrund der abge- 4.75 bauten Interventionslager 4.50 etwas erholen, während 4.25 4.00 die Butterpreise nachge- 3.75 lassen haben. 3.50 3.25 3.00 2.75 2.50 2.25 2.00 1.75 1.50 1.25 1.00 6 6 7 7 8 8 9 9 0 0 1 1 2 2 3 3 4 4 5 5 6 6 7 7 8 8 9 9 00 00 00 00 00 00 00 00 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 01 n . 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 n. 2 uli 2 J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J J a J Ja J Magermilchpulver Butter Käse (Edamer) 9 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Mengenmanagement und Milchproduktion Im Gebiet ZMP ist die durchschnittliche Produktionsmenge pro Betrieb im 2019 erneut gestiegen. Entwicklung Anzahl Ganzjahresbetriebe Durchschnittliche Produktionsmenge Betriebe ZMP Produktionsmenge je Betrieb in Kilogramm Anzahl Betriebe Innerhalb der letzten Jahre wurde die Differenz 190 000 3900 zwischen der Monatsvertragsmenge zur tat- Anzahl Betriebe Produktionsmenge je Betrieb sächlich produzierten Milchmenge immer grös- 170 000 3763 3700 ser. Deshalb haben wir entschieden, dass ab 166 930 dem Geschäftsbericht 2019 die Kennzahl «Ver- 150 000 3583 3550 147 786 158 504 3500 tragsmenge» durch die produzierte Menge er- 154 854 3459 150 031 151 097 setzt wird, damit die Entwicklung realitätsnaher 133 792 aufgezeigt werden kann. 130 000 3300 130 038 3341 3275 Die durchschnittliche Verkehrsmilchpro- 124 676 124 676 3200 duktion pro Betrieb ZMP stieg 2019 weiter an 110 000 117 991 3100 auf durchschnittlich 166 930 Kilogramm (Zu- 3100 3041 3025 nahme von 8 426 Kilogramm). Der Grund für 90 000 2969 2900 diesen Anstieg ist die Aufnahme von Neumit- 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gliedern mit überdurchschnittlich hoher Milch- produktion und die erneute Mengenausdeh- Milchmengen Direktlieferanten ZMP 2019 nung bestehender Betriebe. 62,00 Milch Suisse Garantie (Mio. kg) Biomilch Knospe (Mio. kg) Milchmenge Direktlieferanten ZMP 40 4,0 60,00 Die eingelieferte Milchmenge (Milch Suisse Ga- 35 3,5 rantie und Biomilch Knospe) der Direktlieferan- 30 3,0 58,00 ten ZMP stieg 2019 um 4,11 Prozent auf 386 25 2,5 Mio. Kilogramm (Vorjahr 371 Mio. Kilogramm). 20 2,0 56,00 Dabei lag die Produktion im ersten Halbjahr 15 1,5 2019 um 2,1 Prozent über Vorjahr. In der zwei- Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 54,00 ten Jahreshälfte lag die eingelieferte Menge um 29.78 27.79 32.2 32.55 32.96 28.79 27.35 27.21 26.52 28.06 26.79 28.57 1,5 Prozent über Vorjahr. 52,00 79 82 84 85 Der Anteil Biomilch Knospe an der direkt 3.24 3.01 3.52 3.64 3.68 3.02 2.67 2.67 2.81 3.16 2.97 3.13 eingelieferten Milch beträgt mittlerweile 9,7 50,00 Milch Suisse Garantie swissmilk green (Anteil %) Biomilch Knospe Prozent oder 37,5 Mio. Kilogramm (Anstieg ge- genüber Vorjahr um 10,6 Prozent oder 3,6 Mio. Milchproduktion der Mitglieder ZMP 2017 bis 2019 Kilogramm). Mio. kg 49 Milchproduktion aller Mitglieder ZMP 47 2017 bis 2019 45 2019 hat die Milchproduktion der Mitglieder 43 41 ZMP (Direkt- und Käsereimilchlieferanten) ge- 39 genüber Vorjahr um 3,3 Prozent oder 15,7 Mio. 37 Kilogramm auf 499 Mio. Kilogramm zugenom- 35 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez men. In den Monaten Januar bis Juni wurde eine saisonale Zunahme der Milchproduktion 2019 2018 2017 von 6,41 Prozent gegenüber dem Vorjahr ver- zeichnet. In der zweiten Jahreshälfte lag die Bild links: Digitalisierung Milchproduktion auf Vorjahresniveau. im Melkstand. 11 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Milchqualität ZMP auf ausgezeichnetem Niveau Die Milchqualität in der Zentralschweiz ist im Schweizer Vergleich 2019 auf einem erneut überdurchschnittlich hohen Niveau. Vergleich Keimzahl Mitglieder ZMP 2018/2019 Die Milchqualität der Zentralschweizer Milch- produzenten konnte 2019 wiederum auf einem Anteil Proben < 80 000 Keime/ml 100,0 % ausgezeichneten Qualitätsniveau gehalten wer- den. Die Milchproduzenten waren zudem in der Lage, die hervorragende Milchqualität stabil 99,5 % über das ganze Jahr zu produzieren, trotz Hitze- perioden, die relativ lange dauerten. Als Basis für die Qualitätsanforderungen 99,0 % ZMP gelten die öffentlich-rechtlichen Milchprü- fungen. Beim Kriterium Keimzahl konnten 99,30 98,5 % Prozent der Mitglieder die Qualitätsanforde- rung von weniger als 80 000 Keimen pro Milli 2019 liter erfüllen. Die Milchqualität in Bezug auf die 98,0 % 2018 Keimzahl konnte im Vergleich zum Vorjahr Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez (99,23 Prozent) auf hohem Niveau sogar noch verbessert werden. Vergleich Zellzahl Mitglieder ZMP 2018/2019 Die Qualitätsanforderung von weniger als 350 000 Zellen pro Milliliter Milch erreichten Anteil Proben < 350 000 Zellen/ml 97,32 Prozent (2018: 97,02 Prozent) der Mit- 100 % glieder. Die Milchqualität in Bezug auf die Zell- zahl liegt somit deutlich über dem Vorjahres 99 % niveau (0,30 Prozent). 98 % Fett-/Eiweissgehalt nur unwesentlich verändert 97 % Der Jahresmittelwert resultierte 2019 beim Fettgehalt bei 4,17 Prozent (unverändert gegen- 96 % über 2018) und beim Eiweiss bei 3,37 Prozent (2018: 3,38 Prozent). Die Gehaltswerte haben 95 % sich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. 2019 94 % 2018 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Gehaltsprozente Vergleich 4.4 Milchgehalt 4.2 Mitglieder ZMP 4.0 2018/2019 3.8 3.6 3.4 3.2 3.0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Fett (2019) 4.28 4.25 4.20 4.17 4.15 4.09 4.05 4.08 4.10 4.14 4.23 4.27 Eiweiss (2019) 3.44 3.39 3.35 3.37 3.41 3.31 3.22 3.27 3.29 3.44 3.49 3.47 Fett (2018) 4.26 4.33 4.27 4.19 4.12 4.07 4.05 4.04 4.11 4.11 4.22 4.27 Eiweiss (2018) 3.42 3.43 3.41 3.37 3.32 3.27 3.26 3.24 3.37 3.46 3.50 3.47 12 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Melkberatung auch 2019 stark gefordert 2019 beanspruchten 334 Betriebe die Dienstleistungen der Melkberater. Zusätzlich fanden 75 telefonische Beratungen statt. Weiter wurden 188 Betriebe anlässlich von Stall kontrollen besucht. Konstant hoher Anteil an Betriebsbesuchen Auch 2019 fanden mehr Betriebsbesuche statt als im Vorjahr. Die telefonischen Beratungen und Anfragen zu unterschiedlichsten Themen haben ebenfalls zugenommen. Probleme mit der Eutergesundheit und den Zellzahlen sind nach wie vor der häufigste Besuchsgrund. Den hohen 2019 wurden zusammen mit Betriebslei- Qualitätsstandard tern von Käsereien 188 Stallkontrollen durchge- der Milch auch führt. Die Käsereien legen sehr grossen Wert künftig halten! auf eine einwandfreie Milchqualität ihrer Milch- produzenten, was sich dann auch bei der Käse- qualität widerspiegelt. Sehr viele Betriebsleiter kontaktierten die Melkberater telefonisch, um mit ihnen gewisse 2019 organisierte die ZMP eine Informationsveranstaltung Probleme bezüglich erhöhten Werten an Zell- zum Thema «optimierte Anbindeställe». Der Vortrag weckte sehr grosses Interesse. zahlen, Keimzahlen oder käsereispezifischen Proben zu diskutieren. Eine sehr starke Zu- nahme an Anfragen hat es aufgrund von unge- Weitere Dienstleistungen der Melkberatung nügenden Werten beim Gefrierpunkt gegeben. Die Melkberater engagierten sich wiederum für die Aus- und Weiterbildung bei verschiedenen Weitere Zunahme der Beratungen im Organisationen. So wurde unter anderem an Mandatsauftrag gegenüber Vorjahr landwirtschaftlichen Schulen und bei Melktech- Über 80 Betriebsbesuche wurden im Auftrag nikfirmen unterrichtet. Weiter hielten die Melk- (Mandat) von anderen Organisationen durchge- berater an diversen Anlässen oder Tagungen führt. Diese Betriebsbesuche fanden mehrheit- Referate zu aktuellen Themen. Bei Käserei lich für den Verein Mittelland Milch (Zusammen genossenschaften wurden Vorträge rund um schluss der Berner Milchproduzenten BEMO die Melkhygiene und käsereispezifische Proben und der Genossenschaft Mittelland MPM) statt. gehalten. Erstmals wurden von der Melkbera- Wegen Problemen mit Kriechströmen und an- tung ZMP Kurse mit einem theoretischen und deren elektrischen Immissionen fanden im ver- einem praktischen Teil zum Thema «Kuhsig- gangenen Jahr ebenfalls wieder etliche Be- nale» organisiert. Weiter fanden auch Veran- triebsbesuche statt. staltungen zur Optimierung von Anbindeställen statt. Ausblick 2020 Grund des Besuches Nebst den spezifischen Betriebsbesuchen und 18 % diversen Stallkontrollen werden sich die Melkbe- 45 % rater weiter dem Thema Fütterung und Tierwohl widmen. Weiter ist geplant, unsere Milchprodu- Zellzahl 13 % Käsereispezifische Proben zenten auch im Bereich der Klauengesundheit zu Sporen sensibilisieren. Bei Weiterbildungsangeboten zu Keimzahl den Themen «Tierwohl», «Kuhsignale» und Hemmstoff «Klauengesundheit» werden die Melkberater 1% den Mitgliedern ZMP zusätzliches Fachwissen 23 % und gute Tipps für die Praxis weitergeben. 13 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Milchpreise national leicht gestiegen Die Milchpreise weltweit und auch in der Schweiz sind 2019 leicht gestiegen. Im Schweizer Vergleich waren die Milch- preise ZMP wiederholt über dem Durchschnitt. Die ZMP strebt für Milchpreisvergleich SMP 2019 2019 lag der durchschnittliche Vertragspreis ab ihre Produzenten Der Milchpreisvergleich der Schweizer Milch- Hof (Basis 180 000 kg Milch Suisse Garantie, überdurchschnittli- produzenten SMP (Milchpreismonitoring) sorgt Gehalt 73 g/kg) bei 57,10 Rp./kg Milch. Dies ist che Milchpreise an! für Transparenz, wer wie viel für die Milch ef- der Mittelwert aller Organisationen, die dem fektiv ausbezahlt. Die ZMP vergleicht sich mit Milchpreismonitoring SMP angeschlossen sind. den relevanten Mitbewerbern, welche ihre Beim Milchpreisvergleich lag die ZMP mit 57,90 Milch in vergleichbaren Segmenten vermarkten Rp./kg Milch entsprechend 0,8 Rp./kg Milch (siehe Statistik). (+1,4 %) über dem nationalen Mittelwert. Im Vergleich mit den für die ZMP bedeutenden Mitbewerbern erreichte die ZMP im Monitoring Milchpreisvergleich SMP 2019 (Milchpreismonitoring) den dritthöchsten Milchpreis über das Jahr Standard-Produzentenpreise (SPP) 180 000 für Molkereimilch ÖLN, ab 2019. Hof, resp. Mischpreis ab Hof/Sammelplatz – 12-Monatsdurchschnitt (R12) Beim durchschnittlichen Vertragspreis Bio- Dezember 2019 milch Knospe ab Hof (Basis 180 000 kg, Gehalt Rp./kg 73 g/kg) lag die ZMP 2019 mit 82,60 Rp./kg um 1,50 Rp./kg (+1,9 %) höher als das gewichtete 62,00 60,80 Quelle: SMP, Februar 2020 Mittel aller Organisationen mit 81,10 Rp./kg. 60,00 Zusammenfassend kann gesagt werden, 59,00 dass die ZMP im 2019 im Vergleich zu ihren Mit- 58,00 57,90 bewerbern einen konkurrenzfähigen und über- Mittelwert 57,10 Rp. durchschnittlichen Milchpreis in der Schweiz 56,60 56,50 56,00 bezahlt hat. 55,40 55,40 Die Rückvergütung Emmi Erfolg an die 54,00 Mitglieder ZMP (3,5 Rp./kg produzierte Jahres- milchmenge 2018) ist im Milchpreismonitoring 52,00 52,50 SMP 2019 nicht berücksichtigt. 50,00 Milchpreise ZMP 2019 i P h h inkl. Milchzulage von 4.5 Rp./kg SA m oo SA AG AG ilc SA Em ZM o h ld m EL m em ilc no re Für Milch Suisse Garantie betrug 2019 der Cr M Ar Aa ur Th durchschnittliche Basispreis ZMP 59,59 Rp./kg, Aufgeführt sind die relevanten Mitbewerber ZMP. Der Mittelwert (Linie) bezieht sich exklusiv Milchpreiszuschläge/-abzüge. Der Nach- jedoch auf alle Organisationen, welche dem Milchpreismonitoring angeschlossen sind. haltigkeitszuschlag von 3 Rp./kg auf das A-Segment der Produzenten, welche die Anfor- Durchschnittlicher Basispreis ZMP 2019 derungen von «swissmilk green» erfüllen, ist im Auf dem Basispreis ZMP Basispreis ZMP berücksichtigt. Gegenüber dem Rp./kg und dem Preis für Milch Vorjahr ist der durchschnittliche Basispreis für 100 ausserhalb Monatsver- 89,00 Milch Suisse Garantie 2019 um 0,92 Rappen ge- 78,25 tragsmenge (a.MVM) gibt 80 es noch entsprechende stiegen. 60 59,59 Zuschläge und Abzüge Bei der Biomilch Knospe lag der durch- 45,00 40 (zum Beispiel Gehalt, schnittlich ausbezahlte Basispreis ZMP 2019 bei Qualitätsbonus, Saisonali- 89,00 Rp./kg, exklusiv Milchpreiszuschläge/-Ab- 20 tät, Logistik, Rückbehalte züge. Gegenüber dem Vorjahr ist der durch- 0 und SMP-Abgaben). Die Milchzulage von 4,5 Rp./ schnittliche Basispreis für Biomilch Knospe kon- Basispreis Milch a. MVM Basispreis Milch a. MVM Milch Suisse Garantie Biomilch Biomilch kg ist in den Preisen ent- stant geblieben. Suisse Garantie Knospe Knospe halten. 15 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Heumilch weiter auf Wachstumskurs Im Mittelpunkt der Käsereiberatung 2019 stand die Heumilch. Die beitragspflichtige Milchmenge vom Verein Heumilch Schweiz erfuhr eine signifikante Steigerung. Heumilch – gemein- 2019 wurden 14,6 Mio. kg Heumilch besucht. Im Oktober war die Heumilch Schweiz sam die Bekanntheit produziert bereits zum zweiten Mal an der weltgrössten erhöhen! Die Heumilch Schweiz ist 2019 weitergewach- Ernährungsmesse in Köln, an der «Anuga», zu- sen. Die beitragspflichtige Heumilch stieg um sammen mit der InterCheese AG präsent. 46 % auf 14,6 Mio. kg. Es wurden drei neue Milchverarbeiter als Mitglied aufgenommen, Coop listet Eigenmarke «Heumilch» ein Milchverarbeiter ist ausgetreten und eine im 2020 aus Käserei hat sich einem anderen Heumilch-Ver- Mit Bedauern musste der Verein zur Kenntnis arbeiter angeschlossen. nehmen, dass Coop seine Eigenmarke «Heu- Im Frühjahr 2019 lancierte Coop eine milch» im Frühling 2020 nach kaum zwei Jahren Marketingwelle mit einer Plakataktion und wei- aus dem Sortiment nehmen wird. Der Verein tere Aktivitäten. Auch an der LUGA, am Stand sieht dies aber auch als Chance, weil unter an- der ZMP, war die Heumilch vertreten. Der Ver- derem die Regionalität wieder besser zur Gel- ein arrangierte diverse Aktionen wie beispiels- tung kommt. weise eine Regalstopperaktion bei Coop, ein Gewinnspiel im Frühling und eines im Herbst IG selbstverwertende Käsereien sowie eine eigene Plakataktion im Herbst. Diese Aufgrund des grossen Erfolges im 2018 wurde und noch weitere Aktionen haben zur Steige- der Weiterbildungskurs «Kommunikation und rung der Bekanntheit von Heumilch beigetra- Mitarbeiterführung» mit Teil 2 fortgesetzt. Der gen. Auch im Bereich der Social Media konnte Kurs vermittelte wertvolle Inhalte zum Thema, Heumilch wachsen, bis Ende Jahr wuchs die welche im Geschäftsalltag bestens umgesetzt Facebook-Community auf über 9 300. werden können. Um auch den Export anzukurbeln, wurden Nach einem Testlauf im Vorjahr wurde Die Zentralschweiz hat in Deutschland diverse Handelsmessen mit dem 2019 das neue Benchmarking mit fünf Käse- rund 50 % Anteil an der Kooperationspartner ARGE Heumilch Österreich reien durchgeführt. Im Gegensatz zu der Bench- gesamtschweizerischen mark-Vorgängerversion sind die Zahlen des Heumilchproduktion. neuen Benchmarkings besser vergleichbar. Die teilnehmenden Käsereien konnten und können somit wichtige Rückschlüsse für ihren Betrieb ziehen. Sortensektion Sbrinz Milchproduzenten An der Generalversammlung am 20. Februar 2019 wurden die Teilnehmerinnen und Teilneh- mer über AMS (automatische Melksysteme res- pektive Melkroboter) informiert. Dr. Ernst Ja- kob, Co-Leiter der Forschungsgruppe Käsequali- tät und Authentizität Agroscope, zeigte den Anwesenden auf, wie die Auswirkungen von AMS auf die Milchqualität bezüglich der Kä- sereitauglichkeit sind. Danach folgte eine ange- regte Diskussion über die Vor- und Nachteile von AMS. Alle anwesenden Milchproduzenten sprachen sich für eine Aufhebung des Verbots von AMS bei Sbrinz AOP aus. Das Anliegen wird an die Sortenorganisation weitergeleitet. 16 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Milchvermarktung und Dienstleistungen Die Käseproduktion in der Schweiz steigt weiter Der Trend der jährlich steigenden Käseproduktion in der Schweiz hält an. Nicht so in der Zentralschweiz. Milchverarbeitung Schweiz Milchverarbeitung Zentralschweiz Trotz tiefer Milchproduktion ist die Käseproduk- 2019 wurden in der Zentralschweiz total 522 275 tion 2019 wiederum um 3 793 Tonnen auf Tonnen Milch verarbeitet, das sind 9 951 Tonnen 195 114 Tonnen (+2 %) angestiegen. Die ge- (–1,9 %) weniger als 2018. Vor allem wurde we- samte Milchverarbeitung 2019 ist mit 3 399 271 niger Milch zu Dauermilchwaren (–7 058 t oder Tonnen um 55 157 Tonnen zurückgegangen –3,9 %) verarbeitet, somit 171 737 Tonnen. In (–1,6 %). Vor allem wurde weniger Milch zu der Kategorie «andere Verwertung» wurden Dauermilchwaren verarbeitet (356 543 t), das 9 176 Tonnen (–1 631 t oder –15,1 %) verarbei- bedeutet einen Rückgang um 23 271 Tonnen tet. Mehr als die Hälfte der Milch (54 %) wurde (–6,1 %). 18 636 Tonnen (–3,4 %) weniger Milch zu Käse verarbeitet, das entspricht einer Menge floss auch in die Butterproduktion (523 957 t). von 281 817 Tonnen (–1 053 t oder –0,4 %). Import und Export Käse Käseproduktion Zentralschweiz 2019 wurden 75 877,1 Tonnen Käse (+3 282 t 37 723 Tonnen Käse wurden 2019 in der Zentral oder +4,5 %) exportiert und 64 129,5 Tonnen schweiz produziert. 213 Tonnen (–0,6 %) weni- (+1 761,2 t oder +2,8 %) importiert. Somit hat ger als im Vorjahr. Den grössten Anteil an der sich erstmalig seit Jahren der Exportüberschuss Käseproduktion hatte Mozzarella mit 9 659 Ton- nicht verkleinert, sondern ist um 1 519 Tonnen nen (–111 t oder –1,1 %), gefolgt von der (+15 %) auf 11 748 Tonnen angestiegen. Kategorie «andere Halbhartkäse» mit 8 729 Vor allem in der Kategorie Frischkäse/ Tonnen (+261 t). Emmentaler AOP wurden Quark wurde mehr exportiert, in Zahlen: +2 218,9 4 154 Tonnen produziert, das sind 477 Tonnen Tonnen (+42,4 %) mehr auf insgesamt 7 448,8 (–10,3 %) weniger als 2018. In der Kategorie Tonnen. Auch Raclette konnte um 807,1 Tonnen «Andere Hartkäse» wurden 6 097 Tonnen pro- (37,2 %) mehr exportiert werden und stieg auf duziert, 323 Tonnen (5,6 %) mehr als im Vorjahr. 2 977 Tonnen an. Emmentaler AOP wurden 11 011,7 Tonnen (+57 t oder +0,5 %) exportiert, Sbrinz AOP 121,9 Tonnen (+6,7 t oder +5,8 %). Milchverarbeitung Zentralschweiz 2019 Käseproduktion Zentralschweiz 2019 Käse 54 % (53 %) Andere Hartkäse 16 % (15 %) Mozzarella 26 % (26 %) Andere Verwertung 2 % (2 %) Sbrinz AOP 3 % (3 %) Dauermilchwaren 33 % (34 %) Emmentaler AOP 11 % (12 %) Andere Halbhartkäse 23 % (22 %) Konsummilch 1 % (1 %) Schweizer Raclettekäse 5 % (5 %) Konsumrahm 3 % (3 %) Tilsiter 2 % (2 %) Joghurt und Frischprodukte 7 % (7 %) Weichkäse 5 % (5 %) Butter 1 % (1 %) Andere Frischkäse 9 % (9 %) Innerhalb der Kategorien wurde anteilmässig mehr «andere Halbhartkäse» Anteilsmässig wurde in der Zentralschweiz weniger Milch zu Dauer und mehr «andere Hartkäse» produziert. Emmentaler AOP wurde weniger milchwaren verarbeitet (in Klammer Vorjahreswerte). produziert (in Klammer Vorjahreswerte). 17 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Finanzbericht 2019 Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP Bilanz 31.12.2019 31.12.2018 CHF CHF Aktiven Flüssige Mittel 1 280 700 876 771 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 24 116 524 24 808 814 gegenüber Dritten 1 187 087 1 348 304 gegenüber Nahestehenden 3 538 626 4 266 522 gegenüber Beteiligungen 19 720 811 19 523 988 Delkredere –330 000 –330 000 Übrige kurzfristige Forderungen 2 054 413 1 532 092 gegenüber Beteiligten 142 470 65 318 gegenüber Dritten 18 248 4 795 gegenüber Beteiligungen 1 893 695 1 461 979 Aktive Rechnungsabgrenzungen 98 108 76 274 Umlaufvermögen 27 549 745 27 293 951 Finanzanlagen 4 004 4 004 Beteiligungen 2.1 40 000 000 40 000 000 Sachanlagen 2.2 3 108 400 3 255 300 Immobile Sachanlagen 3 056 500 3 167 000 Mobile Sachanlagen 51 900 88 300 Anlagevermögen 43 112 404 43 259 304 Total Aktiven 70 662 149 70 553 255 Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 609 986 22 985 265 gegenüber Beteiligten 20 586 910 21 943 383 gegenüber Dritten 1 023 076 1 041 882 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1 592 444 1 162 729 gegenüber Beteiligungen 5 008 9 367 gegenüber Nahestehenden – 28 596 gegenüber Dritten 1 587 436 1 124 766 Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 2.3 1 000 000 – Passive Rechnungsabgrenzungen 1 895 799 912 724 Kurzfristige Rückstellungen 600 000 – Kurzfristiges Fremdkapital 26 698 229 25 060 718 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 2.3 12 000 000 13 000 000 Langfristige Rückstellungen – 1 428 000 Langfristiges Fremdkapital 12 000 000 14 428 000 Genossenschaftskapital 31 064 537 30 532 361 Jahresgewinn 899 383 532 176 Eigenkapital 31 963 920 31 064 537 Total Passiven 70 662 149 70 553 255 Bild links: Sbrinz im Salzbad. 19 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Erfolgsrechnung 1.1. bis 31.12. 2019 2018 CHF CHF Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 263 430 917 262 310 923 Materialaufwand –262 681 198 –261 555 766 Bruttogewinn 749 719 755 157 Dienstleistungserfolg 140 340 185 216 Beteiligungsertrag 18 650 000 20 700 000 Bruttoergebnis 19 540 059 21 640 373 Personalaufwand –1 431 508 –1 437 934 Raumaufwand –156 566 –160 943 URE, Vers.-, Fahrzeug- und diverser Aufwand –100 569 –72 676 Verwaltungs- und Informatikaufwand –538 618 –473 109 Verwaltungsorgane –304 411 –280 590 Werbung, Kommunikation –714 328 –615 388 Übriger betrieblicher Aufwand –1 814 492 –1 602 706 Abschreibungen –304 811 –71 289 Betriebserfolg 15 989 248 18 528 444 Finanzaufwand –63 379 –156 262 Finanzertrag 90 454 80 005 Betriebsfremder Erfolg 2.4 256 364 234 325 Ausserordentlicher periodenfremder Erfolg 2.5 978 000 – Rückvergütungen –16 351 304 –18 154 336 Jahresgewinn 899 383 532 176 20 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Geldflussrechnung 1.1. bis 31.12. 2019 2018 CHF CHF Jahresgewinn 899 383 532 176 + Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Anlagevermögen 415 311 186 389 + Rückvergütung über Geschäftsaufwand 16 351 304 18 154 336 – Abnahme / + Zunahme Rückstellungen –828 000 150 000 – Zunahme / + Abnahme Forderungen aus LL 692 290 82 723 – Zunahme / + Abnahme übrige kurzfristige Forderungen –522 321 –427 930 – Zunahme / + Abnahme aktive Rechnungsabgrenzungen –21 834 –21 926 – Abnahme / + Zunahme Verbindlichkeiten aus LL –1 375 279 86 765 – Abnahme / + Zunahme übrige kurzfr. Verbindlichkeiten 429 715 –459 581 – Abnahme / + Zunahme passive Rechnungsabgrenzungen 983 075 –132 221 Geldfluss aus Geschäftstätigkeit 17 023 644 18 150 731 – Investition Sachanlagen / Immaterielle Werte 2.2 –269 646 –97 189 + Devestition Sachanlagen 2.2 1 235 – + Devestition Finanzanlagen und Beteiligungen – 5 000 Geldfluss aus Investitionstätigkeit –268 411 –92 189 – Abnahme / + Zunahme verzinsliche Finanzverbindlichkeiten – 1 000 000 – Abnahme verzinsliche Verbindlichkeiten ggü. Beteiligungen – –760 000 – Ausschüttung Rückvergütung an Genossenschafter –16 351 304 –18 154 336 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit –16 351 304 –17 914 336 Veränderung der flüssigen Mittel 403 929 144 206 Nachweis: Bestand flüssige Mittel am 1. Januar 876 771 732 565 Bestand flüssige Mittel am 31. Dezember 1 280 700 876 771 Veränderung der flüssigen Mittel 403 929 144 206 21 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Anhang zur Jahresrechnung Dieser Anhang wurde gemäss OR Art. 959c erstellt. 1. Grundsätze 1.1 Allgemein Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer Rech- nungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die wesentlichen angewand- ten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, werden nachfol- gend erläutert. Zur Sicherung des dauernden Gedeihens der Genossenschaft wird die Mög- lichkeit zur Bildung und Auflösung von stillen Reserven wahrgenommen. 1.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Diese Position enthält kurzfristige Forderungen aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen werden zu Nominalwerten einge- setzt. Die betriebswirtschaftlichen Ausfallrisiken werden durch Einzel- und Pauschalwertbe- richtigungen berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen werden für Positionen vorgenom- men, die nicht bereits einzelwertberichtigt wurden. 1.3 Finanzanlagen und Beteiligungen Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wertschriften ohne Börsenkurs oder be- obachtbaren Marktpreis sowie Beteiligungen. Sie sind höchstens zu Anschaffungskosten ab- züglich allfälliger Wertberichtigungen bewertet. 1.4 Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen und Wertberichtigungen. Die Sachanlagen, mit Ausnahme von Land, werden degressiv abgeschrieben. Bei Anzeichen einer Überbewertung werden die Buchwerte überprüft und gegebenenfalls wertberichtigt. 1.5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Die Verbindlichkeiten werden zu Nominalwerten bilanziert. 1.6 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen Die Umsätze für erbrachte Lieferungen werden mit der Rechnungsstellung erfasst. Diese erfolgt in der Regel spätestens am fünften Arbeitstag des Folgemonats. Das Rechnungsdatum entspricht dem letzten Tag des Liefermonats. Die gesamte Rohmilchmenge wird täglich direkt an die Verarbeiter geliefert. Somit ist kein Warenlager vorhanden. Der Warenaufwand wird ebenfalls monatlich mit Valuta des letzten Tages des Liefermonats erfasst und ausbezahlt. 1.7 Konzernrechnung Gemäss Rechnungslegungsrecht ist die Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP zur Erstellung einer Konzernrechnung nach einem anerkannten Standard zur Rech- nungslegung verpflichtet. Sie hat diese Pflicht an die ZMP Invest AG als kontrollierendes Un- ternehmen nach Artikel 963 Absatz 4 OR übertragen. Somit wird auf dieser Stufe auf eine Konsolidierung verzichtet. 22 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht 2. Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 2.1 Beteiligungen Gesellschaft, Sitz Grundkapital in CHF 1 000 Kapital-/Stimmenanteil in % 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 ZMP Invest AG, Luzern 40 000 40 000 100 100 Es bestehen weiter folgende indirekten Mehrheitsbeteiligungen (> 50 %) durch die ZMP Invest AG: Gesellschaft, Sitz Grundkapital in CHF 1 000 Kapital-/Stimmenanteil in % 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 Emmi AG (inklusive Tochtergesellschaften), Luzern 53 498 53 498 53 53 Neue Napfmilch AG, Hergiswil b. W. 550 550 92 91 Bergkäserei Marbach AG, Marbach 2 100 2 100 52 52 LATI SA, Sant’Antonino 1 000 3 100 70 0 2.2 Sachanlagen CHF 1 000 31.12.2019 31.12.2018 Mobiliar und Einrichtungen 5 6 Informatik 26 44 Fahrzeuge 21 38 Wohn- und Geschäftshaus Habsburgerstrasse 12, Luzern 2 651 2 762 Landanteil Habsburgerstrasse 12, Luzern 405 405 Total 3 108 3 255 2.3 Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Der Kreditrahmen bei der Luzerner Kantonalbank beträgt CHF 15 000 000. Dieser war per 31.12.2019 mit CHF 13 000 000 beansprucht. Der Bankkredit wird im Umfang von CHF 12 000 000 verlängert und langfristig benötigt. Deshalb wird dieser Betrag als langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeit und CHF 1 000 000 als kurzfristige verzinsliche Finanzver- bindlichkeit bilanziert. 2.4 Betriebsfremder Erfolg 31.12.2019 31.12.2018 Mietzinsertrag Habsburgerstrasse 12, Luzern 455 060 450 852 Aufwand für Habsburgerstrasse 12, Luzern –88 196 –101 427 Abschreibungen auf Habsburgerstrasse 12, Luzern –110 500 –115 100 Total betriebsfremder Erfolg 256 364 234 325 2.5 Ausserordentlicher periodenfremder Erfolg Im Berichtsjahr wurden die seit Jahren bestehenden langfristigen Rückstellungen für Steuern in der Höhe von CHF 978 000 vollumfänglich aufgelöst. 23 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht 3. Weitere Angaben 3.1 Nettoauflösung stiller Reserven CHF 1 000 31.12.2019 31.12.2018 Gesamtbetrag der netto aufgelösten stillen Reserven 0 133 3.2 Vollzeitstellen 2019 2018 Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt 14,7 14,6 Die Anzahl der Vollzeitstellen liegt somit über 10, jedoch unter 50. 3.3 Restbetrag der Miet-/Leasingverpflichtungen Die Miet- und Leasingverbindlichkeiten, die nicht innerhalb von zwölf Monaten auslaufen oder gekündigt werden können, weisen folgende Fälligkeitsstruktur auf: CHF 1 000 31.12.2019 31.12.2018 Bis 1 Jahr 186 981 186 936 1–5 Jahre 530 845 717 187 Über 5 Jahre 0 639 Total 717 826 904 762 Diese Beträge beinhalten die bis zum Vertragsende bzw. zum Ablauf der Kündigungsfrist ge- schuldeten Zahlungen aus Miet- und Leasingverträgen. 3.4 Zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendete Aktiven sowie Aktiven unter Eigentumsvorbehalt Auf der Liegenschaft Habsburgerstrasse 12 sind diverse Schuldbriefe in der Höhe von CHF 3 000 000 errichtet worden. Diese sind derzeit nicht belehnt und werden im Safe bei der Luzerner Kantonalbank aufbewahrt. Es stehen keine Aktiven unter Eigentumsvorbehalt. 3.5 Eventualverbindlichkeiten Es besteht für die Mehrwertsteuer eine Gruppenbesteuerung mit der gesamten Emmi- Gruppe. Somit sind alle Gruppengesellschaften solidarisch haftbar. 3.6 Honorar der Revisionsstelle 31.12.2019 31.12.2018 Revisionsdienstleistungen (Einzelabschluss) 28 742 28 000 Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns Der Vorstand beantragt der Delegiertenversammlung, den Jahresgewinn von CHF 899 383 dem Genossenschaftskapital zuzuweisen. 24 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Lagebericht Die Genossenschaft ZMP beschäftigte 2019 im Zukunftsaussichten Jahresdurchschnitt 14,7 Mitarbeitende (Vollzeit Die neue Agrarpolitik AP22+ fordert deutlich stellen Geschäftsstelle, ohne Organe und tempo- mehr ökologisches Verhalten der Landwirte. räres Personal). Insbesondere die Absenkung des Nährstoffaus- trages je Fläche wird die Zentralschweizer Land- Risikobeurteilung wirtschaft stark treffen. Die Milchproduzenten Der Vorstand ZMP hat die Grundsätze Risiko- kommen unter Druck, weil sie Gülle vermehrt Management/IKS, Risikoanalyse und -Inventar an andere Betriebe abgeben müssen oder sie sowie die Beurteilung IKS für die Genossen- sich für andere Betriebszweige wie Schweine schaft ZMP und die ZMP Invest AG anlässlich oder Geflügel entscheiden müssen. Dieser Um- der Sitzung vom 19. September 2019 beurteilt stand wird die Milchmenge in der Zentral- und festgehalten. Die entsprechenden Papiere schweiz reduzieren. Unsere strategische Stärke sind für die zuständigen Organe verfügbar. der hohen Milchdichte (durch Produktion und Verarbeitung) in einem der besten Futterbauge- Entwicklung der Geschäftstätigkeit biete der Schweiz ist damit gefährdet. Mit der Zusammenarbeitsvereinbarung ZMP- Unsere wichtigste finanzielle Beteiligung Emmi und den Mehrheitsbeteiligungen bei der (Emmi AG) ist weiterhin auf Kurs. Das gibt uns für Bergkäserei Marbach AG und der Neue Napf- die Zukunft die nötige Handlungsfreiheit, die wir milch AG können wir sichere Milchabsatzkanäle brauchen, um unsere Genossenschaft positiv zu vorweisen. Mit diesen Massnahmen wird sicher entwickeln. Damit das aber so bleibt, müssen gestellt, dass unser Milchabsatz in geregelten alle Führungsorgane mit unserer wichtigsten Be- Bahnen organisiert werden kann. teiligung besonders geschickt umgehen. Einzelne Milchprodukte sind aufgrund der Marktsituation preislich deutlich attraktiver ge- worden. Ebenfalls wird aufgrund einer höheren Käseproduktion und einer deutlich grösseren Rahmnachfrage zu wenig Inlandbutter im kom- menden Jahr vorhanden sein. Es gilt also, Milch der Butterproduktion zuzuführen. Die Butterpro- duktion für den Inlandmarkt bedeutet eine gute Wertschöpfung für die Milchproduzenten. Da- her sind wir als Genossenschaft ZMP aufgefor- dert, mit unseren Kunden zu schauen, dass die Milch nicht mehr in wertschöpfungsschwache Kanäle fliesst, sondern genügend Butter für den Inlandmarkt hergestellt werden kann. So kön- nen wir erreichen, dass möglichst wenig Butter im Jahre 2020 in die Schweiz importiert werden muss. 25 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
Finanzbericht Bericht der Revisionsstelle Bericht der Revisionsstelle an die Delegiertenversammlung der Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP, Luzern Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die auf den Seiten 19 bis Prüfungsurteil 24 wiedergegebene Jahresrechnung der Genossen- Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrech- schaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP, Lu- nung für das am 31. Dezember 2019 abgeschlossene zern bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geld- Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den flussrechnung und Anhang, für das am 31. Dezember Statuten. 2019 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Verantwortung des Vorstandes Vorschriften Der Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrech- nung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vor- Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderun- schriften und den Statuten verantwortlich. Diese Ver- gen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz antwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implemen- (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen tierung und Aufrechterhaltung eines internen Kon- und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinba- trollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jah- ren Sachverhalte vorliegen. resrechnung, die frei von wesentlichen falschen Anga- ben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Dar- In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR über hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmetho- wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Verwaltung den sowie die Vornahme angemessener Schätzungen ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstel- verantwortlich. lung der Jahresrechnung existiert. Verantwortung der Revisionsstelle Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Ver- Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prü- wendung des Bilanzgewinns dem schweizerischen fung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzu- Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, geben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Stan- dards haben wir die Prüfung so zu planen und durch- KPMG AG zuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prü- fungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnach- Thomas Affolter Manuel Odoni weisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Leitender Revisor Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermes- sen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Ri- siken wesentlicher falscher Angaben in der Jahres- rechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Luzern, 23. März 2020 Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshand- lungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurtei- lung der Angemessenheit der angewandten Rech- nungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorge- nommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach- weise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Quelle Bild links: © 2020 KPMG AG ist eine Tochtergesellschaft der KPMG Holding AG. KPMG Holding AG ist Mitglied des KPMG Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, EXPERTsuisse zertifiziertes Unternehmen Gerhard Ebling, der KPMG International Cooperative (“KPMG International”), einer juristischen Person schweizerischen Rechts. Alle Rechte vorbehalten. landwirtschaft.ch 27 | Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP
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