DEUTSCHLAND PROPERTY REPORT 2020 - RESEARCH - IHK zu Leipzig
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LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND Jetzt für den BNPPRE-Newsletter anmelden! PROPERTY REPORT 2020 RESEARCH Immobilienberatung für eine Welt im Wandel
INHALT LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 INHALT Executive Summary....................................................................................................................................... 3 Logistikregionen Deutschland..................................................................................................................... 4 Die deutschen Logistikmärkte im Überblick............................................................................................ 5 Logistik-Investment....................................................................................................................................... 8 Berlin................................................................................................................................................................ 10 Düsseldorf........................................................................................................................................................ 12 Frankfurt.......................................................................................................................................................... 14 Hamburg.......................................................................................................................................................... 16 Köln................................................................................................................................................................... 18 Leipzig............................................................................................................................................................... 20 München.......................................................................................................................................................... 22 Ruhrgebiet....................................................................................................................................................... 24 Stuttgart........................................................................................................................................................... 26 IMPRESSUM Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH Titel: BNP Paribas Real Estate Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH Stand: Januar 2020 Realisierung: KD1 Designagentur, Köln Auflage: 2.000 klimaneutral natureOffice.com | DE-140-1V4E9Q3 gedruckt Dieser Property Report ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist im Einzelfall mit schriftlicher Zustimmung der BNP Paribas Real Estate GmbH möglich. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die von uns getroffenen Aussagen, Informationen und Prognosen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, die wir als zuverlässig erachten, aber für deren Richtigkeit und Genauigkeit wir keine Gewähr übernehmen. Dieser Bericht stellt explizit keine Empfehlung oder Grundlage für Investitions- oder Ver- / Anmietungsentscheidungen dar. BNP Paribas Real Estate übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die enthaltenen Informationen und getroffenen Aussagen.
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 EXECUTIVE SUMMARY EXECUTIVE SUMMARY Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten für den deutschen Logistikmarkt ▸▸ N achdem es noch im ersten Quartal 2019 nach einem eher durchschnittlichen Jahr für den deutschen Lager- und Logistikflächenmarkt aussah, legten die Umsatzzahlen gerade zur Jahresmitte noch einmal ordentlich zu. Ende des Jahres stand unterm Strich mit einem Flächenumsatz von 6,9 Mio. m² das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten – der 2018 aufgestellte Rekordumsatz wurde um lediglich knapp 7 % verfehlt. ▸▸ D ie großen Logistik-Hubs mussten 2019 erhebliche Rückgänge hinnehmen und liegen mit einem Umsatz von 2,3 Mio. m² rund 20 % unter dem Vorjahreswert. Dies ist das schwächste Ergebnis der letzten sechs Jahre. Verantwortlich hierfür waren nicht zuletzt die hohen Grundstückspreise, die Projektentwicklungen zu akzeptablen Mieten zuneh- mend erschweren. Umsatzzuwächse verzeichneten lediglich München (419.000 m²; +72 %), wofür in erster Linie ein einzelner Megadeal verantwortlich war, und Berlin (501.000 m²; +16,5 %). ▸▸ P rofiteure der Flächenknappheit in den großen Logistik-Hubs sind in erster Linie die Lagen außerhalb der großen Ballungsräume. Mit einem Flächenumsatz von 4,6 Mio. m² konnte hier ein neues Allzeithoch registriert werden. Der erst 2018 aufgestellte Rekord wurde dabei um noch einmal 2 % verbessert. Industrieunternehmen an der Spitze ▸▸ Trotz konjunktureller Unsicherheiten liegen Industrieunternehmen mit knapp 41 % an der Spitze der Umsatzverteilung nach Branchen. ▸▸ E rhebliche Nachfrageimpulse gingen auch von Handelsunternehmen aus, die sich mit gut 29 % den zweiten Platz vor den ungewöhnlich schwachen Logistikdienstleistern (25 %) sichern. Mieten legen teilweise spürbar zu ▸▸ D urch die allgemein angespannte Angebots- und Nachfragerelation, gestiegene Grund- stückspreise und vor allem höhere Baukosten sind an vielen Standorten die Mieten nach oben geklettert. ▸▸ A m höchsten war die Steigung in Düsseldorf mit 6,5 % auf 5,75 €/m². Aber auch in Köln (5,40 €/m²; +6 %), Hamburg (6,30 €/m²; +5 %), Frankfurt (6,60 €/m²; +5 %) und Stuttgart (7 €/m²; +4,5 %) haben die Höchstmieten deutlich zugelegt. ▸▸ B ei der Durchschnittsmiete konnte Berlin mit einem Plus von 7 % den größten Zuwachs verzeichnen.
LOGISTIKREGIONEN DEUTSCHLAND Dänemark HAMBURG Bremen BERLIN/ Polen Niederlande Hannover/ BRANDENBURG Braunschweig Münster/ Osnabrück a i RUHRGEBIET Kassel LEIPZIG DÜSSELDORF KÖLN Erfurt Gera/Zwickau/ Chemnitz Belgien Koblenz FRANKFURT AM MAIN Luxemburg Tschechische Republik Mannheim Nürnberg Karlsruhe STUTTGART © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL Frankreich Ulm Augsburg MÜNCHEN Österreich Bedeutende Logistikmärkte Schweiz Übrige Logistikregionen
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK DIE DEUTSCHEN LOGISTIKMÄRKTE IM ÜBERBLICK AMBITIONIERTES UMFELD FÜR DIE LOGISTIKBRANCHE LOGISTIK-INDIKATOR DEUTSCHLAND Nachdem der ifo-Logistik-Indikator Anfang 2018 mit über Klima Lage Erwartungen Quelle: BVL / ifo 113 Punkten seinen Höchststand erreicht hatte, ist er im Juli 2019 unter die 100-Punkte-Marke gesunken. Besonders 150 betroffen war der Teilindikator zur Geschäftserwartung, der im September bei nur noch 90 Zählern lag. Darin spie- © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 125 gelt sich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der deutschen Industrie sowie der globalen Konjunktur wider. Im Dezember 2019 konnte der Indikator dann erstmals wie- 100 der leicht anziehen, lag mit einem Stand von 97,2 aber wei- terhin auf einem niedrigen Niveau. Das Umfeld für die Lo- gistikbranche ist also ambitioniert. Mit der Unterzeichnung 75 des ersten Teilabkommens zwischen den USA und China, der Sicherheit über den Brexit-Ausstieg und einer sich et- 50 was aufhellenden Konjunktur bestehen aber realistische 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Chancen, dass die Talsohle durchschritten ist. LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN DEUTSCHLAND TROTZDEM ZWEITBESTES ERGEBNIS in m2 Ø 5.870.000 m² 7.379.000 Dennoch konnte mit einem Umsatz von 6,9 Mio. m² das 6.894.000 6.845.000 zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt werden, und der 6.493.000 8.000.000 5.985.000 im Vorjahr aufgestellte Rekordumsatz wurde um lediglich 5.842.000 7.000.000 knapp 7 % verfehlt. Nach einem eher verhaltenen Jah- 5.195.000 5.087.000 4.638.000 resauftakt konnten im zweiten und dritten Quartal 2019 6.000.000 4.345.000 © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 überdurchschnittliche Resultate verzeichnet werden. Im 5.000.000 Schlussquartal fiel der Umsatz zwar geringer aus als in 4.000.000 den beiden außergewöhnlich guten Vorjahren, konnte mit 1,6 Mio. m² den langjährigen Schnitt aber spürbar übertref- 3.000.000 fen. Dass trotz des ambitionierten Umfelds ein sehr gutes 2.000.000 Resultat erzielt werden konnte, ist nicht zuletzt auf anhal- tende Umstrukturierungsprozesse zurückzuführen. Hierzu 1.000.000 gehören beispielsweise der weiter wachsende E-Commerce aber auch Flächenbedarfe der Automotive-Branche für den 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Ausbau der E-Mobilität. FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN DEUTSCHLAND STARKE NACHFRAGE DER INDUSTRIE in % Bemerkenswert ist, dass sich Industrieunternehmen mit einem Anteil von knapp 41 % mit großem Abstand an die Spitze der Branchengruppen gesetzt haben, obwohl sie von 5,6 Logistikdienstleister der schwächelnden Konjunktur am stärksten betroffen sind. 24,7 Industrie / Produktion Hier zeigt sich, dass die skizzierten Umstrukturierungspro- 29,1 Handelsunternehmen zesse eine erhebliche Flächennachfrage auslösen. Deutlich Sonstige weniger als üblich steuerten Logistikdienstleister bei, die auf lediglich 25 % kamen, wozu vor allem die Unsicherheit über die weitere Entwicklung globaler Störfaktoren beige- tragen hat. Erhebliche Nachfrageimpulse gingen dagegen 40,6 von Handelsunternehmen aus, die sich mit 29 % den zwei- ten Platz sicherten und das erste Mal seit drei Jahren wie- der auf mehr als 2 Mio. m² kommen. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 4|5
NEUBAUANTEIL LIEGT BEI ZWEI DRITTELN KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND Obwohl sich der Angebotsengpass im Vergleich zu den Vor- Trend 2018 2019 jahren an einigen Standorten etwas entspannt hat, bleiben 2020 vor allem große moderne Flächen mit kurzfristiger Verfüg- Flächenumsatz 7.379.000 m² 6.894.000 m² barkeit häufig Mangelware, sodass die Umsetzung entspre- chender Flächenbedarfe nur über Neubauprojekte realisiert – davon Eigennutzer 37,8 % 43,1 % werden kann. Dies spiegelt sich auch in dem noch einmal gestiegenen Neubauanteil wider, der sich 2019 auf gut zwei – davon Neubau 62,2 % 67,6 % Drittel des gesamten Flächenumsatzes belief – nur knapp © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 unter seinem Höchstwert von 2016. LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ NACH REGIONEN GROSSE LOGISTIK-HUBS VERLIEREN DEUTLICH Die großen Logistik-Hubs (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, 2018 2019 Veränderung (m²) (m²) (%) Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart) mussten zu- sammengenommen erhebliche Rückgänge hinnehmen Bedeutende Logistikmärkte und liegen mit einem Umsatz von 2,3 Mio. m² rund 20 % Berlin 430.000 501.000 16,5 % unter dem Vorjahreswert. Dies ist das schwächste Ergeb- Düsseldorf 280.000 157.000 -43,9 % nis der letzten sechs Jahre. Verantwortlich hierfür sind nicht zuletzt die hohen Grundstückspreise, die Projekt- Frankfurt 675.000 417.000 -38,2 % entwicklungen zu akzeptablen Mieten zunehmend er- Hamburg 483.000 373.000 -22,8 % schweren. Die Konsequenz: Immer mehr Nutzer weichen Köln 225.000 140.000 -37,8 % auf Standorte außerhalb der großen Agglomerationen aus. Umsatzzuwächse verzeichneten lediglich München Leipzig 383.000 164.000 -57,2 % (419.000 m²; +72 %), wofür in erster Linie ein Megadeal von München 243.000 419.000 72,4 % KraussMaffei über 230.000 m² verantwortlich ist, und Berlin Stuttgart 184.000 153.000 -16,8 % (501.000 m²; +17 %). Rückgänge waren dagegen in Leipzig (164.000 m²; -57 %), Düsseldorf (157.000 m²; -44 %), Frank- Zwischensumme 2.903.000 2.324.000 -19,9 % furt (417.000 m²; -38 %), Köln (140.000 m²; -38 %), Hamburg (373.000 m²; -23 %) und Stuttgart (153.000 m²; -17 %) zu Sonstige Standorte* beobachten. Ruhrgebiet 524.000 493.000 -5,9 % Übrige Logistikregionen 1.648.000 1.719.000 4,3 % (siehe Karte) NEUER REKORD AUSSERHALB DER GROSSEN STANDORTE Restliches Bundesgebiet 2.304.000 2.358.000 2,3 % Anders als in den großen Ballungsräumen konnte der Flä- Zwischensumme 4.476.000 4.570.000 2,1 % chenumsatz in den übrigen Regionen leicht auf 4,6 Mio. m² Gesamt 7.379.000 6.894.000 -6,6 % (+2 %) zulegen und damit den erst 2018 aufgestellten Re- kord noch einmal verbessern. Das Ruhrgebiet, eine der * Abschlüsse ≥ 5.000 m² © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 wichtigsten Logistikregionen Deutschlands, musste mit 493.000 m² (-6 %) zwar einen Rückgang verbuchen, erziel- te aber trotzdem noch das zweitbeste jemals registrierte Resultat. Auf die 12 wichtigsten Logistikregionen, die BNP Paribas Real Estate zusätzlich regelmäßig analysiert, ent- fielen 1,7 Mio. m², was einem Anstieg um gut 4 % entspricht, womit ebenfalls eine neue Bestmarke markiert wird. Ähn- lich verhält es sich im restlichen Bundesgebiet, wo knapp 2,4 Mio. m² Flächenumsatz erfasst wurden. Auch dieses Er- gebnis stellt ein neues Allzeithoch dar.
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK STEIGENDE MIETPREISNIVEAUS HÖCHSTMIETEN IN BEDEUTENDEN LOGISTIKMÄRKTEN Der bereits seit einiger Zeit zu beobachtende Trend anzie- in € / m² hender Mietpreise setzte sich auch 2019 fort. Neben der allgemeinen Angebots- und Nachfragerelation kommen in Berlin 7,20 dieser Entwicklung auch gestiegene Grundstückspreise und München 7,00 vor allem höhere Baukosten zum Ausdruck. In mehr als der Hälfte der großen Logistikstandorte hat demzufolge die © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 Stuttgart 7,00 Spitzenmiete zugelegt: am stärksten in Düsseldorf mit 6,5 % Frankfurt 6,60 auf 5,75 €/m². Aber auch in Köln (5,40 €/m²; +6 %), Hamburg Hamburg 6,30 (6,30 €/m²; +5 %), Frankfurt (6,60 €/m²; +5 %) und Stuttgart (7 €/m²; +4,5 %) sind die Höchstmieten spürbar gestiegen. Düsseldorf 5,75 Eine ähnliche Tendenz ist bei den Durchschnittsmieten Köln 5,40 zu beobachten, die sich in fast allen großen Logistik-Hubs Leipzig 4,50 aufwärts entwickelt haben. Hier konnte Berlin (5,90 €/m²; +7 %) den stärksten Anstieg verzeichnen, gefolgt vom Ruhr- 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 gebiet (4,10 €/m²; +5 %) und Frankfurt (5,10 €/m²; +3 %). BEDEUTENDE VERTRAGSABSCHLÜSSE IN DEUTSCHLAND PERSPEKTIVEN Fläche Quartal Lage Unternehmen Die weitere Entwicklung der deutschen Logistik- und Lager- (m²) märkte wird nicht zuletzt davon abhängen, wie schnell die Q3 Vaterstetten KraussMaffei 230.000 Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen kann. Positiv zu werten ist, dass die Entspannung im Handelsstreit zwischen den Q2 Dingolfing BMW 100.000 USA und China und eine größere Klarheit bei der Umset- zung des Brexit die Unsicherheiten bezüglich weiterer In- Q3 Oberhausen EDEKA 90.000 vestitionen auf Seiten der Unternehmen etwas verringern sollten. Auch viele Umstrukturierungsprozesse, die einen Q3 Lich Wayfair 89.000 zusätzlichen Flächenbedarf auslösen, werden anhalten. Vor Q1 Kösching Automobilhersteller 87.000 diesem Hintergrund ist auch 2020 von einer im langfristi- gen Vergleich starken Nachfrage und entsprechend hohen © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 Flächenumsätzen auszugehen. Aus heutiger Sicht spricht deshalb vieles dafür, dass erneut ein Ergebnis jenseits der 6 Mio. m² und damit über dem langjährigen Schnitt erzielt werden kann. Ob es wieder in Richtung 7 Mio. m² geht, wie in den letzten beiden Jahren, bleibt aber abzuwarten. In den Ballungsräumen wird die Problematik eines zu geringen An- gebots an geeigneten Grundstücken bestehen bleiben, so- dass sich einige Logistik-Hubs schwertun dürften, ihre Um- sätze deutlich zu steigern. Auch bei den Mieten besteht an einigen Standorten durchaus noch ein gewisses Aufwärts- potenzial. 6|7
LOGISTIK-INVESTMENT ZWEITBESTES RESULTAT ALLER ZEITEN LOGISTIK-INVESTMENTS IN DEUTSCHLAND Zum Ende des Jahres 2019 stand am Markt für Logistik- Einzeldeals in Mio. € Portfoliodeals in Mio. € Investments ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Ergebnis zu Buche. Mit einem Transaktionsvolumen von 6.224 7.000 7,5 Mrd. € wurde das bereits starke Vorjahr um 4,5 % über- 6.000 troffen. Das Ausnahmeresultat von 2017 wurde jedoch um 4.737 18 % verfehlt, dadurch konnte unterm Strich das zweitbeste © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 5.000 4.009 Ergebnis aller Zeiten verzeichnet werden. Während jedoch 3.193 im Rekordjahr große paneuropäische Logistikplattformen 4.000 2.956 2.790 2.611 2.473 die Umsatzbringer waren, zeichneten 2019 besonders Ein- 2.235 2.175 3.000 1.998 1.825 zeltransaktionen für das starke Ergebnis verantwortlich. 1.623 1.327 1.134 Auf sie entfielen stolze 4,7 Mrd. €, was allein für sich ge- 1.016 2.000 879 nommen noch ausgereicht hätte, um das drittbeste jemals 426 361 1.000 150 registrierte Ergebnis zu erzielen – ein absoluter Rekord. 2010 2011 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 VIELE GROSSVOLUMIGE EINZELDEALS Der Bedeutungszuwachs von Einzeltransaktionen macht LOGISTIK-INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN sich auch in der Verteilung der Investments nach Größen- 2018 in %, gesamt 7.202 Mio. € klassen bemerkbar – wenn auch anders als dies vielleicht 2019 in %, gesamt 7.527 Mio. € zu erwarten wäre. Trotz einer deutlichen Zunahme von Ab- 100 schlüssen im kleinvolumigen Bereich bis 25 Mio. € konnten diese Größenklassen anteilig nur wenig zulegen. Zu erklären ist dies dadurch, dass 2019 nicht nur ungewöhnlich viele, 80 49,0 43,9 sondern auch eine Häufung von außergewöhnlich großen © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 ≥100 Mio. € Einzeltransaktionen verzeichnet werden konnten. So sorgen 60 50-
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 LOGISTIK-INVESTMENT GEMISCHTES BILD IN DEN BALLUNGSRÄUMEN LOGISTIK-INVESTMENTS IN BEDEUTENDEN LOGISTIKMÄRKTEN Mit einem Transaktionsvolumen von gut 1,8 Mrd. € lag das 2018 in Mio. €, gesamt 1.949 Mio. € Ergebnis der großen Ballungsräume nur leicht unter dem 2019 in Mio. €, gesamt 1.840 Mio. € von 2018 (-6 %). Ein detaillierter Blick auf die Umsätze der 465 einzelnen Märkte offenbart jedoch ein sehr gemischtes Bild: 445 500 444 Während in Frankfurt (465 Mio. €) und Leipzig (140 Mio. €) neue Bestmarken aufgestellt wurden und München das be- © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 400 342 322 reits sehr gute Vorjahresresultat noch einmal um satte 30 % 296 290 in die Höhe geschraubt hat, mussten andere Städte deutlich 300 238 216 Federn lassen. Beste Beispiele sind Hamburg (-68 %), Düs- seldorf (-50 %) und Stuttgart (-49 %), deren Resultate auch 200 144 140 121 107 im fünfjährigen Vergleich deutlich unterdurchschnittlich 97 95 ausfielen. Auch Berlin verzeichnete einen herben Umsatz- 100 26 rückgang (-28 %), was jedoch vor allem auf das herausra- gende Vorjahresergebnis zurückzuführen ist. Auf den zwei- Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Stuttgart ten Blick entpuppen sich die aktuell registrierten 322 Mio. € sogar als das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Stuttgart PREISE SIND SPÜRBAR GESTIEGEN Der anhaltende Run auf Logistik-Investments hat dazu ge- 8,0 % führt, dass die Yield Compression auch 2019 unverändert angedauert hat. Nachdem zur Jahresmitte in den wich- 7,0 % tigsten Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 Hamburg, Köln, München und Stuttgart) erstmals die 4 %- 6,0 % Schwelle unterschritten wurde, setzte sich die Teuerung bis zum Jahresende rasant fort. Die Yields liegen hier aktuell 5,0 % bei 3,70 %. Auch in Leipzig, wo das Preisniveau in der Regel etwas günstiger ist, rückt die 4 %-Schwelle mittlerweile in 4,0 % greifbare Nähe. Die Netto-Spitzenrendite hat hier über die vergangenen zwölf Monate um weitere 45 Basispunkte auf 4,05 % nachgegeben. 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 PERSPEKTIVEN LOGISTIK-INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS Dass der Markt für Logistik-Investments trotz des immer in % enger werdenden Angebots im Bereich der großen Core- 0,7 0,2 Portfolios erneut ein ausgezeichnetes Jahresergebnis erzie- 9,9 len konnte, ist ein deutlicher Beleg für die immer breiter Deutschland werdende Nachfragebasis. Nicht zuletzt weil Logistikobjek- 16,1 Asien te trotz der deutlich gestiegenen Preise immer noch einen Europa Renditevorteil gegenüber anderen Assetklassen aufweisen, 51,3 Nordamerika ist auch für 2020 von einem starken Investmentjahr auszu- Nahost gehen. Ob die 7-Mrd.-€-Schwelle zum vierten Mal in Fol- Sonstige ge geknackt werden kann, wird aufgrund des mangelnden 21,8 Angebots an großen Portfolios maßgeblich auch von groß volumigen Einzeltransaktionen abhängen. Aus jetziger Sicht ist auch nicht vollständig auszuschließen, dass die Renditen vereinzelt noch einmal leicht nachgeben könnten. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 8|9
BERLIN NEUE BESTMARKE BEIM FLÄCHENUMSATZ LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN BERLIN 501.000 Der Berliner Logistik- und Lagerflächenmarkt schließt sich in m² Ø 405.000 m² 470.000 dem Büro- und Investmentmarkt an und verzeichnete 2019 435.000 434.000 430.000 500.000 ebenfalls eine neue Bestmarke: Mit 501.000 m² konnte so- 407.000 385.000 gar erstmals die halbe Million geknackt werden. Das bereits 340.000 340.000 starke Vorjahresergebnis wurde dabei um 16,5 % getoppt 400.000 310.000 und der zehnjährige Durchschnitt sogar um stolze 24 % © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 übertroffen. Damit wurde bereits zum dritten Mal in Folge 300.000 die 400.000-m²-Marke übersprungen und der beeindrucken- de Aufwärtstrend fortgesetzt. Berlin setzte sich damit an 200.000 die Spitze aller großen deutschen Standorte. Die Nachfrage richtete sich einerseits stark auf möglichst innenstadtnahe 100.000 Lagen, wobei die Nähe zu Kunden und ein attraktives Mit- arbeiterpotenzial die entscheidenden Kriterien darstellen. Andererseits war das südliche Berliner Umland im Fokus, 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 da hier ausreichend moderne Flächen auch kurzfristig ver- fügbar sind. Zu den wichtigsten Abschlüssen gehörten An- mietungen eines E-Commerce-Unternehmens in Kiekebusch FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN BERLIN (31.000 m²), von Kühne + Nagel in Oberkrämer (20.000 m²) in % und von Microvast in Ludwigsfelde (knapp 16.000 m²). 1,7 12,0 RELATIV AUSGEGLICHENE BRANCHENVERTEILUNG Handelsunternehmen Die Nachfrage wird bereits seit mehreren Jahren wesentlich Logistikdienstleister 40,4 durch die positive Entwicklung von Handelsunternehmen Industrie / Produktion 20,7 bestimmt. Auch 2019 haben sie sich mit gut 40 % an die Baugewerbe / Handwerk Spitze der Branchen gesetzt und bewegen sich damit auf Sonstige ihrem üblichen Niveau. Das außergewöhnliche Ergebnis von 2018, als sie für über die Hälfte des Umsatzes verantwort- 25,2 lich waren, konnten sie aber nicht wiederholen. Auf Platz zwei folgen Logistikdienstleister, die rund ein Viertel bei- steuern und damit knapp 8 Prozentpunkte weniger als im langjährigen Schnitt. Vervollständigt wird das Führungstrio © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 von Produktionsunternehmen, die auf gut 21 % kommen und damit nach einem schwachen Beitrag 2018 wieder spürbar an Bedeutung gewonnen haben. FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN BERLIN in % STARKE NACHFRAGE IN ALLEN GRÖSSENKLASSEN 6,2 Erfreulich ist vor allem, dass der Rekordumsatz nicht nur 26,7 ≥20.001 m² auf wenige Großabschlüsse zurückzuführen ist, sondern 18,8 12.001–20.000 m² auf einem sehr breiten Nachfragefundament fußt. Verträ- 8.001–12.000 m² ge über 20.000 m² tragen lediglich gut 6 % zum Ergebnis 5.001–8.000 m² bei. Dagegen hat die kleinste Klasse bis 3.000 m² mit einem 3.001–5.000 m² Anteil von knapp 27 % erneut unter Beweis gestellt, wie 14,9 17,8 ≤3.000 m² wichtig sie für den Berliner Markt ist. Ein Großteil dieser Nachfrage richtet sich auf zentrale Lagen mit entsprechen- 15,6 der Kundennähe. Alle übrigen Marktsegmente sind nahezu gleichstark am Resultat beteiligt und erreichen Umsatz anteile zwischen 15 und 19 %. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 BERLIN Eberswalde Fehrbellin 11 Kremmen Biesenthal Oranienburg 24 10 Bernau bei Berlin Hennigsdorf Rathenow Nauen BRANDENBURG Strausberg BERLIN Ahrensfelde Falkensee Havel 10 Neuenhagen 2 Spr bei Berlin Ketzin/Havel el Hav Potsdam Havel Brandenburg an der Havel Kleinmachnow 1 115 Schönefeld re e Od Sp © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL Werder (Havel) er-Sp r e - Kanal e Kerngebiet 2 12 Schwielowsee Michendorf Peripherie 10 Ludwigsfelde 10 Königs Wusterhausen 13 Äußere Peripherie 2 Beelitz Scharmützelsee 1 Schönefeld Trebbin Zossen Brück 2 Autobahnkreuz Charlottenburg 9 GERINGER EIGENNUTZERANTEIL BEDEUTENDE VERTRÄGE IN BERLIN Der traditionell geringe Eigennutzeranteil in Berlin hat sich Fläche Quartal Lage Unternehmen auch 2019 bestätigt. Mit einem Anteil von lediglich 9 % am (m²) Gesamtumsatz lag er sogar noch einmal deutlich unter dem Q1 Kiekebusch E-Commerce-Unternehmen 31.000 langjährigen Schnitt (15 %). Verantwortlich hierfür ist auch das im Vergleich zu anderen Standorten größere Angebot Q2 Oberkrämer Kühne + Nagel 20.000 an kurzfristig verfügbaren modernen Flächen. Die weiterhin hohe Nachfrage nach zentralen, innenstadtnahen Lagen hat Q4 Ludwigsfelde Microvast 15.700 den Druck auf die Mieten in diesem Marktsegment anhalten lassen. Speziell in Bezirken entlang der Stadtautobahn, z. B. Q2 Ludwigsfelde kfzteile 24 13.300 Charlottenburg, Tempelhof oder Neukölln, ist dies aufgrund Q2 Kremmen Automotive-Unternehmen 13.000 eines nicht ausreichenden Angebots zu beobachten. Als Konsequenz hat die Durchschnittsmiete um 7 % auf aktu- © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 ell 5,90 €/m² zugelegt. Die Spitzenmiete liegt mit 7,20 €/m² weiter auf einem sehr hohen Niveau. KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT BERLIN 2018 2019 Trend 2020 PERSPEKTIVEN Auch für 2020 spricht aus heutiger Sicht alles für ein er- Höchstmiete 7,20 € / m² 7,20 €/m² neut überdurchschnittliches Ergebnis. Neben verbesserten Aussichten für die Gesamtkonjunktur und einer ungebro- Durchschnittsmiete 5,50 € / m² 5,90 €/m² chen dynamischen Entwicklung der Hauptstadt dürften hierzu auch spezifische Entwicklungen, wie beispielsweise Flächenumsatz 430.000 m² 501.000 m² die Entscheidung von Tesla, eine Megafabrik in Grünheide zu errichten, beitragen und zusätzliche Nachfrageimpulse – davon Eigennutzer 22,1 % 8,7 % auslösen. Vor diesem Hintergrund ist es auch zu begrüßen, – davon Neubau 50,9 % 47,7 % dass sich das Angebot aufgrund von Neubauprojekten ten- denziell etwas erhöhen dürfte. Bei den Mieten zeichnet sich © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 zumindest im ersten Halbjahr eine Stabilisierung ab. 10 | 11
DÜSSELDORF FLÄCHENKNAPPHEIT LIMITIERT DEN UMSATZ LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN DÜSSELDORF Mit 157.000 m² konnte der Düsseldorfer Lager- und Logis- in m² Ø 285.000 m² tikflächenmarkt (inklusive Umland) 2019 nicht an die sehr 452.000 500.000 guten Ergebnisse aus den Vorjahren anknüpfen und erzielte 395.000 das schlechteste Resultat der letzten zehn Jahre. Nach den 341.000 ebenfalls unterdurchschnittlichen Flächenumsätzen in den 400.000 280.000 280.000 278.000 ersten drei Quartalen 2019 blieb auch der Jahresendspurt © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 267.000 234.000 im traditionell lebhafteren Schlussquartal aus. Dement- 300.000 sprechend lag auch der Umsatz 44 % unter dem Vorjahres 167.000 157.000 wert. Dennoch ist die Nachfrageseite nicht schlechter 200.000 aufgestellt als in den Vorjahren. Nach wie vor sind viele Unternehmen auf der Suche nach neuen bzw. größeren Flä- 100.000 chen, werden jedoch aufgrund der angespannten Angebots- lage oft nicht fündig. Speziell wer größere Flächen benötigt oder auf moderne Flächen festgelegt ist, muss eine längere 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Suche einkalkulieren. FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN DÜSSELDORF BRANCHENVERTEILUNG UNÜBLICH in % Die Zusammensetzung des Flächenumsatzes nach Bran- chen ist mehr als unüblich und kann als Indiz für das gerin- 0,4 ge Angebot gesehen werden. So generierten die tendenziell 8,1 sehr nachfragestarken Logistikdienstleister, die in der Ver- Handelsunternehmen gangenheit oft großvolumige Verträge unterzeichnet haben, 20,8 39,1 Industrie / Produktion gerade einmal ein Fünftel des Umsatzes. Dieser auch im Logistikdienstleister langjährigen Vergleich geringe Anteil ist mit Blick auf die Baugewerbe / Handwerk Anzahl der Verträge nicht verwunderlich: 2018 tätigten sie Sonstige noch knapp viermal so viele Abschlüsse wie 2019. In Füh- rung lagen dagegen zum Jahresende 2019 Handelsunter- 31,6 nehmen (über 39 %). Dahinter verbirgt sich vor allem der größte Deal 2019: der Bau einer 30.000 m² großen Fläche, die für den Online-Badhändler Reuter in Mönchengladbach errichtet wird. Absolut am meisten Verträge schloss jedoch © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 die Branche Industrie / Produktion ab und stellte mit knapp 32 % ebenfalls einen bedeutenden Anteil. FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN DÜSSELDORF in % WENIG GROSSABSCHLÜSSE Dass es aufgrund des mangelnden Angebots vor allem an Großabschlüssen gefehlt hat, zeigt sich daran, dass die 19,2 26,4 ≥20.001 m² eigentlich umsatzstärkste Größenklasse über 20.000 m² 12.001–20.000 m² nur 19 % zum Ergebnis beiträgt. Damit liegt sie rund 10 8.001–12.000 m² Prozentpunkte unter ihrem langjährigen Schnitt. Demge- 5.001–8.000 m² genüber kommen kleinere Lagerflächen bis 3.000 m² auf 20,5 9,9 3.001–5.000 m² über 26 %. Damit haben sie sich nicht nur an die Spitze der ≤3.000 m² Marktsegmente gesetzt, sondern ihren absoluten Umsatz 10,0 14,0 auch fast verdoppelt. Dies kann als eindeutiger Beleg dafür gewertet werden, dass die Nachfrage weiterhin lebhaft ist und das schwache Ergebnis eher auf strukturelle Aspekte der Angebots- und Nachfragesituation zurückzuführen ist. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 DÜSSELDORF 40 57 52 43 59 Krefeld Velbert 44 1 Ratingen in Rhe 44 Wuppertal 61 Willich Meerbusch 1 Mettmann DÜSSELDORF 3 52 Nier 46 Neuss s Mönchengladbach 52 Solingen 57 46 Rhein © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL Wupper Kerngebiet Grevenbroich Dormagen Peripherie 44 46 1 Große Dhünntalsperre Äußere Peripherie 3 Leverkusen 1 59 E rft Düsseldorf Flughafen HOHER EIGENNUTZER-ANTEIL BEDEUTENDE VERTRÄGE IN DÜSSELDORF Vor allem Logistikdienstleister, die häufig kurzfristig größe- Fläche Quartal Lage Unternehmen re Flächen benötigen, leiden unter der Flächenknappheit. (m²) Unterstrichen wird diese Aussage dadurch, dass der Um- Q1 Mönchengladbach Reuter 30.000 satzanteil von Vermietungen nur knapp zwei Drittel des Re- sultats ausmacht – der langfristige Durchschnitt liegt bei Q4 Mönchengladbach Logistikdienstleister 18.000 78 %. Eigennutzer, die mit einem längeren Vorlauf planen können, steuern demzufolge über 36 % zum Ergebnis bei. Die Q2 Grevenbroich Essertec 14.100 Höchstmiete im Kerngebiet hat sich um 6,5 % auf 5,75 €/m² erhöht, und auch die Durchschnittsmiete hat leicht um 2 % Q2 Düsseldorf ABC-Logistik 11.600 auf 5 €/m² zugelegt. Q3 Neuss Teekanne 10.200 © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 PERSPEKTIVEN Aktuell zeichnet sich für 2020 eine leichte Entspannung bei der Angebotssituation ab. In Verbindung mit einer vo- KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT DÜSSELDORF raussichtlich anziehenden Konjunktur spricht deshalb aus 2018 2019 Trend 2020 heutiger Sicht vieles dafür, dass ein besseres Ergebnis als 2019 zu erwarten ist und ein Flächenumsatz jenseits der Höchstmiete 5,40 € / m² 5,75 €/m² 200.000-m²-Marke durchaus möglich erscheint. Ein deut- lich höheres Resultat im Bereich der Rekordumsätze zeich- Durchschnittsmiete 4,90 € / m² 5,00 €/m² net sich dagegen nicht ab. Bei den Mietpreisen stellt eine Seitwärtsbewegung auf dem erreichten Niveau das aktuell Flächenumsatz 280.000 m² 157.000 m² wahrscheinlichste Szenario dar. – davon Eigennutzer 17,0 % 36,1 % – davon Neubau 48,4 % 59,9 % © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 12 | 13
FRANKFURT DEUTLICHER UMSATZRÜCKGANG LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN FRANKFURT Der bereits im dritten Quartal 2019 zu erkennende Trend ei- in m² Ø 499.000 m² 675.000 673.000 ner verhaltenen Nachfrage setzte sich auf dem Frankfurter 599.000 700.000 Logistik- und Lagerflächenmarkt auch im Schlussquartal fort. Mit einem Flächenumsatz von 417.000 m² im Gesamtjahr 498.000 600.000 470.000 463.000 wurde das Vorjahresergebnis um 38 % unterschritten. Dies 445.000 432.000 417.000 stellt den niedrigsten Wert der letzten neun Jahre dar, wo- © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 500.000 für vor allem auch ein sehr schwaches Jahresende verant- 320.000 400.000 wortlich ist. In den letzten drei Monaten 2019 wurde nur ein Umsatz von 53.000 m² erfasst. Im bundesweiten Vergleich 300.000 verliert der Frankfurter Markt damit die in den beiden Vor- 200.000 jahren erreichte Spitzenposition an Berlin und liegt nahezu gleichauf mit München auf Rang drei. Zu den wichtigsten Ab- 100.000 schlüssen zählten der Eigennutzer-Deal (33.000 m²) von Ikea auf dem ehemaligen Opel-Werksgelände in Rüsselsheim, der 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Mietvertrag eines Logistikdienstleisters über gut 31.000 m² in Rodenbach sowie zwei weitere Anmietungen über jeweils rund 20.000 m² in Gernsheim und Bodenheim. FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN FRANKFURT in % LOGISTIKDIENSTLEISTER MIT SCHWACHEM RESULTAT Der Umsatzrückgang gegenüber 2018 ist vor allem auf ein 14,9 1,0 sehr schwaches Ergebnis der für Frankfurt traditionell be- Logistikdienstleister 30,3 sonders wichtigen Logistikdienstleister zurückzuführen. Handelsunternehmen Zwar liegen sie mit einem Anteil von 30 % weiter knapp an Industrie / Produktion der Spitze, sind aber trotzdem für gut 90 % des gesamten Baugewerbe / Handwerk 26,1 Rückgangs verantwortlich und erreichen den niedrigsten Sonstige Wert der letzten zehn Jahre. Ausschlaggebend hierfür ist zum einen, dass sie in den vergangenen Jahren überpropor- 27,7 tional viele große Verträge abgeschlossen haben, was sich so nicht jedes Jahr wiederholen lässt. Zum anderen spiegelt sich die verhaltene Konjunktur, gerade im Exportgeschäft, in einer gewissen Zurückhaltung bei der Expansion wider. Auf © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 Rang zwei folgen Handelsunternehmen mit knapp 28 %, die sich damit knapp vor den Produktionsunternehmen mit gut 26 % platzieren. FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN FRANKFURT in % WENIGE GROSSABSCHLÜSSE Aufgrund der geringeren Nachfrage der Logistikdienstleis- 18,0 25,3 ≥20.001 m² ter tragen Großabschlüsse über 20.000 m² sowohl relativ 12.001–20.000 m² (25 %) als auch absolut (105.000 m²) spürbar weniger zum 10,4 8.001–12.000 m² Umsatz bei als in den Vorjahren. Vergleichsweise stabil 5.001–8.000 m² zeigt sich dagegen das kleinteilige Segment bis 3.000 m², 3.001–5.000 m² das 18 % zum Resultat beisteuert. In den mittleren Größen- 9,6 19,7 ≤3.000 m² klassen, die zwar relativ an Bedeutung gewonnen haben, wurde absolut betrachtet ebenfalls überwiegend ein gerin- 17,0 gerer Umsatz registriert. Eine Ausnahme bildet die Klasse von 8.000 bis 12.000 m² (17 %), die auch im langfristigen Vergleich ein gutes Ergebnis erzielt. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 FRANKFURT 3 HESSEN Lahn 5 45 48 Butzbach Koblenz 66 Bad Nauheim 3 La h n Usa Rh ein FRANKFURT 61 Bad Homburg Gelnhausen AM MAIN Hanau 661 45 66 el s Mo 5 Wiesbaden Hofheim M a in Main Alzenau Mainz 3 66 Mai 1 Rhei n n ei 2 Rh n Aschaffenburg RHEINLAND-PFALZ 3 Bingen 60 61 Darmstadt M ain 63 © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL Kerngebiet 5 Peripherie Wörrstadt 3 Rhe i n 67 Äußere Peripherie 1 Cargo City Süd Alzey Gernsheim Ma in Taub 2 Umkreis Frankfurter r e Flughafen Bensheim 63 61 ANGEBOTSENTWICKLUNG ETWAS ENTSPANNT BEDEUTENDE VERTRÄGE IN FRANKFURT Nachdem der Frankfurter Logistikmarkt in den letzten Jah- Fläche Quartal Lage Unternehmen ren von einem Angebotsengpass geprägt war, hat sich diese (m²) Situation aktuell etwas entspannt. Verantwortlich hierfür Q2 Rüsselsheim IKEA 33.000 sind die Zunahme der verfügbaren Flächen im Zuge mehre- rer Projektentwicklungen in einigen Lagen des Marktgebiets Q3 Rodenbach Logistikdienstleister 31.400 sowie die aktuell geringere Nachfrage der Logistikdienst- leister. Trotzdem haben nicht zuletzt die höheren Baukosten Q1 Gernsheim E-Commerce-Unternehmen 20.600 und Grundstückspreise zu steigenden Mietpreisniveaus ge- führt. Im Jahresvergleich hat die Spitzenmiete deshalb um Q2 Bodenheim Lebensmittelhersteller 20.300 5 % auf 6,60 €/m² angezogen, und auch die Durchschnitts- Q1 Dietzenbach Eichler-Kammerer 18.000 miete hat sich diesem Trend angepasst und auf 5,10 €/m² (+3 %) zugelegt. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 PERSPEKTIVEN KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT FRANKFURT Für die weiteren Aussichten 2020 wird es von entschei- 2018 2019 Trend 2020 dender Bedeutung sein, ob und wie schnell die Konjunktur wieder zulegen kann. Gerade für Logistikdienstleister sind Höchstmiete 6,30 €/m² 6,60 €/m² ein stabiles gesamtwirtschaftliches Umfeld und eine posi- tive Entwicklung der Exporte als wichtiges Standbein ihrer Durchschnittsmiete 4,95 €/m² 5,10 €/m² Kundennachfrage wichtig. Aus heutiger Sicht spricht vieles für einen höheren Flächenumsatz als 2019, auch wenn die Flächenumsatz 675.000 m² 417.000 m² Zunahme eher moderat ausfallen dürfte, sodass ein Ergeb- nis im langjährigen Schnitt (500.000 m²) bereits als Erfolg – davon Eigennutzer 11,8 % 33,8 % anzusehen wäre. Das Flächenangebot wird voraussichtlich – davon Neubau 55,6 % 57,0 % leicht steigen und bei den Mietpreisen ist von einer insge- samt eher stabilen Entwicklung auszugehen. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 14 | 15
HAMBURG SCHLUSSQUARTAL STARK – ERGEBNIS SCHWACH LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN HAMBURG Auch ein sehr lebhaftes viertes Quartal (132.000 m²) konnte in m² Ø 541.000 m² 745.000 nicht verhindern, was sich in den ersten neun Monaten des 667.000 800.000 Jahres 2019 bereits angedeutet hatte: Bedingt durch den 617.000 595.000 akuten Angebotsmangel erzielte der Hamburger Markt für 565.000 700.000 Lager- und Logistikflächen (inklusive Umland) mit einem 483.000 461.000 600.000 450.000 450.000 Flächenumsatz von 373.000 m² sein schwächstes Ergebnis © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 373.000 seit 2008. Die sich immer weiter verengende Angebots- und 500.000 Nachfragerelation zeigt sich insbesondere am Anteil der 400.000 Flächen mit modernem Ausstattungsstandard. Diese mach- 300.000 ten 2019 nicht einmal mehr ein Drittel des umgesetzten Volumens aus. Gleichzeitig gibt es kaum noch verfügbare 200.000 Grundstücke für Neubauten, sodass primär die stadtnahe 100.000 Nachfrage weiterhin auf Bestandsobjekte ausweichen muss. Diese befinden sich oft jedoch in keinem adäquaten Zustand 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 und erfüllen nicht mehr die Anforderungen von modernen Logistik- und Industrieunternehmen. Besonders für Großun- ternehmen ist dies ein entscheidender Standortfaktor, wes- FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN HAMBURG halb viele Firmen ihre Expansionsbestrebungen in Hamburg in % nicht umsetzen können. In den letzten drei Jahren wurde im Markgebiet kein einziger Vertrag oberhalb von 35.000 m² 2,7 registriert. 6,8 Logistikdienstleister 17,0 Handelsunternehmen LOGISTIKDIENSTLEISTER DOMINIERTEN JAHRZEHNT 48,6 Industrie / Produktion Eine treibende Kraft für den Erfolg des Wirtschaftsstand- Baugewerbe / Handwerk orts ist nach wie vor der Hafen, der drittgrößte Container Sonstige umschlagplatz Europas. Daher erscheint es auch nicht 24,9 verwunderlich, dass sich Logistikdienstleister beim Flä- chenumsatz nach Branchen mit einem Anteil von knapp 49 % wiederholt an die Spitze gesetzt haben. Somit waren sie im vergangenen Jahrzehnt achtmal der dominierende Wirtschaftszweig in Hamburg. Ein weiteres Viertel entfiel © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 auf Handelsunternehmen, die mit 93.000 m² auch absolut gegenüber dem Vorjahr leicht zulegen konnten (+5 %). Über ihrem langjährigen Schnitt blieben Industrieunternehmen, FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN HAMBURG die mit rund 17 % das Treppchen komplettierten. in % 3,3 7,8 VERLAGERUNG IN DEN KLEINFLÄCHIGEN BEREICH 22,4 ≥20.001 m² Die Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen offenbart 12.001–20.000 m² die derzeitige strukturelle Unwucht des Hamburger Mark- 20,1 8.001–12.000 m² tes. Nahezu die Hälfte des Flächenumsatzes entfällt auf das 5.001–8.000 m² Segment unterhalb von 5.000 m² (47 %) – der höchste An- 3.001–5.000 m² teil der vergangenen zehn Jahre in dieser Kategorie. Gleich- 25,1 ≤3.000 m² zeitig war der Anteil der Flächen im großflächigen Segment 21,3 (>12.000 m²) mit gerade einmal 11 % im vergangenen Jahr- zehnt nie kleiner. Lediglich zwei Verträge wurden in dieser Größendimension 2019 registriert. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 HAMBURG 7 21 1 POEL Marne Lübeck Dassower See Bad Segeberg Itzehoe Bad Bramstedt Brunsbüttel Wismar Cuxhaven Elbe 23 20 Elbe Freiburg (Elbe) 20 Henstedt- Bad Oldesloe 20 27 Ulzburg Glückstadt Elmshorn Oste 7 1 Großer Ratzeburger 21 See Schweriner Norderstedt Ratzeburg See (Außensee) Schwerin Uetersen Ahrensburg Pinneberg HAMBURG Elb Mölln e Bremerhaven 23 Stade Wedel Schaalsee Elbe Oste 24 2 24 1 27 Horneburg Reinbek Schwarzenbek Wittenburg 14 Bremervörde Buxtehude 1 24 7 Harsefeld Geesthacht Hagenow Seevetal Elb e Boizenburg/ Gnarrenburg 39 Elbe Winsen (Luhe) Buchholz in der Nordheide Oste 1 27 Oste El me Lüneburg e 14 © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL b üm W 7 Kerngebiet E Peripherie Bremen Lilienthal e lb Schneverdingen Äußere Peripherie 1 1 El be Delmenhorst Hafen 2 28 27 Achim (Weser) 1 Weyhe Soltau Munster Billbrook/Allermöhe Weser Uelzen 7 ENTWICKLUNG DES MIETNIVEAUS BLEIBT MODERAT BEDEUTENDE VERTRÄGE IN HAMBURG Da im Hamburger Marktgebiet nahezu keine Projekte re- Fläche Quartal Lage Unternehmen alisiert werden, stieg die Spitzenmiete im Jahresverlauf (m²) 2019 nur moderat um 30 Cent auf 6,30 €/m². Noch stärker United Logistics & Q4 Hamburg 29.000 Distribution machte sich dies bei der Durchschnittsmiete bemerkbar. Mit 4,95 €/m² blieb sie zum Vorjahresniveau nahezu unver- Q4 Bad Oldesloe E-Commerce-Unternehmen 12.100 ändert (+1 %). Zwar sind Branchen wie City-Logistik oder nutwork E-Commerce durchaus gewillt, bei ihrer Expansion höhere Q1 Hamburg Handelsgesellschaft 11.700 Mietpreise zu akzeptieren, jedoch steht dieser Bereitschaft derzeit kein adäquates Angebot gegenüber. Auch der Ha- Q4 Kaltenkirchen E-Commerce-Unternehmen 11.400 fen oder Billbrook / Allermöhe sind nahezu vollständig er- Q2 Bad Oldesloe Hertling 9.000 schlossen. In den nächsten Jahren könnte hier Brownfield- Entwicklungen eine relevante Rolle zukommen, da sich © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 zahlreiche Bestandsgebäude im fortgeschrittenen Zyklus ihrer wirtschaftlichen Nutzung befinden. KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT HAMBURG 2018 2019 Trend 2020 NEUE FLÄCHENKAPAZITÄTEN DRINGEND BENÖTIGT Der Logistikmarkt der Hansestadt befindet sich an einem neu- Höchstmiete 6,00 €/m² 6,30 €/m² ralgischen Punkt. Um weiterhin attraktiv zu bleiben, ist eine zeitnahe Ausweitung des Angebots dringend erforderlich. Je- Durchschnittsmiete 4,90 €/m² 4,95 €/m² doch agieren Gemeinden im Umland zunehmend restriktiver bei der Ausweisung von großflächigen Gewerbeflächen. Spe- Flächenumsatz 483.000 m² 373.000 m² kulative Projektentwicklungen wie das hafennahe „Mach2“ oder der geplante Gewerbepark in der Seevetaler Ortschaft – davon Eigennutzer 20,4 % 17,5 % Beckedorf stellen derzeit Ausnahmen dar. Deshalb orientieren – davon Neubau 28,5 % 14,5 % sich bereits viele Nachfrager in das erweiterte Umland, da sie hier bessere Flächenqualitäten zu günstigeren Mieten finden. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 16 | 17
KÖLN FLÄCHENMANGEL BREMST UMSATZ LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ IN KÖLN Das bereits seit Längerem bekannte Problem eines viel zu in m² Ø 199.000 m² geringen Angebots hat auf dem Kölner Logistik- und Lager- 305.000 350.000 flächenmarkt auch 2019 wieder seine Spuren hinterlassen. Mit einem Flächenumsatz von lediglich 140.000 m² wurde 250.000 300.000 237.000 225.000 das Vorjahresergebnis um fast 38 % und der zehnjährige 210.000 Durchschnitt um etwa 30 % verfehlt. Ein wesentlicher Grund 192.000 250.000 © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 167.000 hierfür ist, dass kein einziger Abschluss über 20.000 m² er- 145.000 140.000 200.000 fasst werden konnte, was vor allem auf das mangelnde An- 118.000 gebot sowohl an kurzfristig verfügbaren Flächen als auch 150.000 an geeigneten Grundstücken für Neubauobjekte zurückzu- 100.000 führen ist. Allein durch das Fehlen großer Verträge lassen sich gut zwei Drittel des Umsatzrückgangs erklären. Zu 50.000 den wichtigsten Abschlüssen zählten die Anmietung eines Logistikdienstleisters in Kerpen sowie der Kurt Rothschild 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 GmbH & Co. KG in Bedburg, mit jeweils rund 17.000 m². FLÄCHENUMSATZ NACH BRANCHEN IN KÖLN KNAPP 50 % ENTFALLEN AUF LOGISTIKER in % Wie 2018 entfiel auch 2019 knapp die Hälfte (48 %) des Umsatzes auf Logistikdienstleister, die damit den Markt weiterhin bestimmen. Ihren relativen Anteil halten konnten 15,9 auch Produktionsunternehmen, die gut ein Viertel zum Er- Logistikdienstleister gebnis beisteuerten. Demgegenüber sind Handelsunterneh- 3,0 Industrie / Produktion men regelrecht eingebrochen: Mit nur 6 % erzielten sie den 5,8 48,3 Handelsunternehmen schwächsten Wert der letzten zehn Jahre. Hier zeigt sich Baugewerbe / Handwerk der Flächenmangel besonders deutlich: Zum einen benöti- Sonstige gen Handelsunternehmen in der Regel kurzfristig verfügba- 27,0 re Flächen, um ihre Lager- und Verteilkapazitäten zu erhö- hen, die in dieser Form kaum vorhanden sind. Zum anderen richtet sich ihre Nachfrage zunehmend auf vergleichsweise zentrale Lagen mit entsprechender Kundennähe. Gerade an diesen Standorten ist aber der Wettbewerb mit anderen © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 Nutzungen stark – vor allem mit Büroentwicklungen, die in Köln ebenfalls händeringend nach Grundstücken suchen. FLÄCHENUMSATZ NACH GRÖSSENKLASSEN IN KÖLN in % KLEINE UND MITTLERE GRÖSSEN GEFRAGT Da keine Großabschlüsse über 20.000 m² registriert wur- 15,0 den, haben sich mittelgroße Verträge zwischen 8.000 und 24,3 12.001–20.000 m² 20.000 m² an die Spitze des Feldes gesetzt und steuern 8.001–12.000 m² knapp 57 % bei. Damit liegen sie deutlich über ihrem lang- 5.001–8.000 m² jährigen Schnitt, der sich auf rund ein Drittel beläuft. Eine 23,4 3.001–5.000 m² wesentliche Stütze des Marktes stellen darüber hinaus ≤3.000 m² erneut kleinere Flächen bis 5.000 m² dar. Mit einem An- teil von 38 % bewegen sie sich in etwa auf ihrem üblichen 4,9 32,4 Niveau. Dass aber auch das kleinteilige Segment vom Ange- botsengpass betroffen ist, zeigt sich daran, dass es absolut betrachtet ebenfalls ein relativ moderates Ergebnis erzielt. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019
LOGISTIKMARKT DEUTSCHLAND 2020 KÖLN 3 61 1 46 per Monheim up 44 W am Rhein Opladen Große Dhünntalsperre Leverkusen Rommerskirchen 59 Odenthal Bergisch Gladbach Bedburg Pulheim 1 r ge 57 Ag Er Rhein 4 ft Bergheim KÖLN 61 Frechen 3 Sindorf 4 4 Rösrath 2 Hürth Kerpen 1 r ge 555 Ag © mapz.com - Map Data: OpenStreetMap ODbL ein Er Ru Rh ft öl r 4 Brühl Br Kerngebiet 553 Wesseling Troisdorf Düren Peripherie Niederkassel Lechenich Sieg Äußere Peripherie Sieg 1 Containerterminal Bonn S 565 Eifeltor 2 wi Rur Flughafen Köln/Bonn Erft st 61 59 3 1 MIETEN IM AUFWIND BEDEUTENDE VERTRÄGE IN KÖLN Der Wettbewerb um die wenigen verfügbaren Flächen spie- Fläche Quartal Lage Unternehmen gelt sich in der Mietpreisentwicklung wider. Im Vorjahres- (m²) vergleich ist die Spitzenmiete um 6 % auf 5,40 €/m² gestie- Q3 Kerpen Logistikdienstleister 17.000 gen, und auch die Durchschnittsmiete hat um gut 2 % auf 4,45 €/m² angezogen. Unter strukturellen Marktaspekten Q4 Bedburg Kurt Rothschild 17.000 ist außerdem darauf hinzuweisen, dass der in Köln ohnehin traditionell geringe Eigennutzeranteil noch einmal gesun- Q4 Pulheim Lebensmittelproduzent 10.000 ken ist und nur noch bei gut 6 % liegt. Demgegenüber hat die Bedeutung von Neubauflächen spürbar zugenommen: Q4 Pulheim DHL 10.000 Fast 57 % des Ergebnisses entfallen auf dieses Segment. Q3 Kerpen Saint-Gobain-Gruppe 9.000 Auch hier zeigt sich der Angebotsmangel, sodass viele Nut- zer gezwungen sind, auf Neubauprojekte auszuweichen. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 PERSPEKTIVEN KENNZAHLEN LOGISTIKMARKT KÖLN Auch 2020 dürfte der Kölner Logistik- und Lagerflächen- 2018 2019 Trend 2020 markt mit den gleichen strukturellen Vorzeichen zu leben bzw. zu kämpfen haben. Eine signifikante Ausweitung des Höchstmiete 5,10 €/m² 5,40 €/m² Flächenangebots zeichnet sich aus heutiger Sicht nicht ab. Vor diesem Hintergrund dürfte erneut ein Teil der vorhan- Durchschnittsmiete 4,35 €/m² 4,45 €/m² denen Nachfrage nicht bedient werden können. Deshalb wäre ein Umsatz im langjährigen Durchschnitt (200.000 m²) Flächenumsatz 225.000 m² 140.000 m² bereits als Erfolg zu werten. Ein deutlich besseres Resul- tat erscheint nur möglich, falls doch noch einige größere – davon Eigennutzer 10,6 % 6,2 % Neubauprojekte gestartet werden. Bei den Mietpreisniveaus – davon Neubau 13,1 % 56,9 % ist aufgrund der übergeordneten Angebots- und Nachfrage relation noch ein gewisses Aufwärtspotenzial erkennbar. © BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019 18 | 19
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