Geschenke: Lieber persönlich als protzig Advent - 7 Aspekte Eine Million Sterne - 21/2020 1. bis 15. Dezember Katholische Kirche Kriens ...

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Geschenke: Lieber persönlich als protzig Advent - 7 Aspekte Eine Million Sterne - 21/2020 1. bis 15. Dezember Katholische Kirche Kriens ...
21/2020 1. bis 15. Dezember Katholische Kirche Kriens

Geschenke:
Lieber persönlich als protzig
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Advent – 7 Aspekte
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Eine Million Sterne
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2          Katholische Kirche Kriens

Kolumne
                                                                                  Adressen
Zum Davonlaufen?!                                                                 Pfarrei St. Gallus
                                                                                  Kirchrainweg 5, 6010 Kriens
                                                                                  Telefon 041 329 10 00
                                                                                  pfarrei.gallus@kath-kriens.ch

                                                                                  Pfarrei Bruder Klaus
                                                                                  Alpenstrasse 20, 6010 Kriens
                                                                                  Telefon 041 317 30 00
                                                                                  pfarrei.bruderklaus@kath-kriens.ch

                                                                                  Pfarrei St. Franziskus/Senti
                                                                                  Hackenrainstrasse 2, 6010 Kriens
                                                                                  Telefon 041 329 81 81
    Bild: Pixabay                                                                 pfarrei.franziskus@kath-kriens.ch

                                                                                  Öffnungszeiten
So manchen Menschen ist sicher in        braucht es mutige Engel, die beherzt     der Sekretariate
diesen Tagen zum Davonlaufen –           klingeln, über die Strasse laufen, zum   Montag–Freitag:
Advent ohne Gemeinschaft oder ge-        Telefonhörer greifen, auf den noch       08.00–11.30 und 14.00–17.00
mütlichem Kaffee, vielmehr manch-        unbekannten Nachbarn zugehen,
mal einsam, mancherorts hadernd          aus dem Fenster fragen «Wie geht es      Seelsorge Heime Kriens
und bangend.                             dir?» und den anderen spüren las-
                                                                                  Telefon 041 317 10 62
                                         sen: «Fürchte dich nicht!»
Josef war damals auch zum Davon-
laufen, als Maria ihm von der            Lasst uns diesen Advent besonders        Sozialdienste
Schwangerschaft erzählte. In meiner      Engel sein füreinander. Um auf an-       sozialdienstgallus@kath-kriens.ch
Fantasie stand er schon mit gepack-      dere zuzugehen, braucht es Mut. Das      Tel. 041 329 10 05
ten Koffern am Bahnhof, um ein           wünsche ich uns in diesen Tagen.         sozialdienstbruderklaus@
Haar wäre er über Nacht weg gewe-        Hebemer Sorg.                            kath-kriens.ch
sen. Sein Leben hatte er sich anders                                              Tel. 041 317 30 10
vorgestellt. Gott sei Dank gab es den                                             sozialdienstfranziskus@
Engel, der ihm am Gleis zurief:                                                   kath-kriens.ch
«Fürchte dich nicht!» Dieses «Fürchte                                             Tel. 041 329 81 85
dich nicht!» muss ihn so gestärkt und
hoffnungsvoll gestimmt haben, dass                                                Pastoralraumleiter
er zu dieser neuen Lebenssituation                                                Bernhard Waldmüller
Ja sagen konnte und schliesslich                                                  b.waldmueller@kath-kriens.ch
nicht in den Zug stieg, um zu fliehen.                                            Telefon 041 329 10 00

Manchen Menschen ist in diesen
                                                              Yvonne Schmitt,     Leitender Priester
Tagen zum Davonlaufen: Sie sind in
                                                            Pfarreiseelsorgerin   Kurt Grüter
Sorge, einsam, depressiv verstimmt,
fühlen sich unsicher oder überfor-                                                Telefon 041 329 10 04
                                         Das Titelbild zeigt einen Barbara-
dert. Man sieht ihnen das meist nicht
                                         zweig. Am Festtag dieser Heiligen, dem   Besuchen Sie uns auch auf unserer
an.
                                         4. Dezember, schneidet man einen         Webseite www.kath-kriens.ch
Manchmal verstecken sie sich gar         Zweig eines Kirschbaums ab und           und beachten Sie den Youtube-
hinter dem Vorhang, in der Woh-          stellt ihn in der warmen Stube ins       Kanal «Katholisch Kriens».
nung, unter der Bettdecke. Da            Wasser. Am 24. Dezember erblüht er.
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Was soll ich zu Weihnachten schenken?

Lieber persönlich als protzig
Sarina Rechsteiner und Lorin Sidler      Wie wäre es, wenn es ein                Lorin: Kollegen und Verwandte ken-
begleiten Firmlinge, Andrina Graf        Verbot für Geschenke über               nen das mehr als ich. Ich überlege
leitet eine Blauring-Gruppe. Ihre        20 Franken gäbe?                        mir recht früh, was ich wem schen-
Gedanken zum Thema Weihnachts-                                                   ken kann. Ich gehe dann schon ein-
                                         Andrina: Das wäre kein Problem. Es
geschenke könnten gut andere ins-                                                mal schauen, bin rechtzeitig dran.
                                         wäre ja für alle klar. Und vor allem:
pirieren.                                                                        Das war bei mir schon immer so.
                                         Meine persönlichen Geschenke wä-
                                         ren nicht betroffen, denn mir ist vor
Warum gibt es überhaupt                                                          Was ist für euch beim Weih-
                                         allem Kreativität wichtig. Ein Brief
Weihnachtsgeschenke?                                                             nachtsfest am wichtigsten?
                                         z. B. ist nicht teuer.
Sarina: Als Anerkennung – «du bist       Lorin: Ich fände das gar nicht so       Andrina: Das Zusammensein mit
mir etwas wert».                         schlecht. Denn dann wäre der Zwang      Familie und Freunden, dass man
Lorin: Es hat für viele Menschen         weg, jemandem etwas im ähnlichen        gemeinsam etwas unternimmt, dass
einen tieferen Hintergrund, nämlich      Preisrahmen zu schenken. Weniger        man auch singt, Geschenke verteilt,
die Geburt von Jesus. Er ist für gläu-   wäre mehr. Man würde mehr überle-       gemeinsam isst …
bige Menschen ein Geschenk, also         gen: Wie kann uns ein Geschenk          Lorin: Wir gehen zu viert mit der Fa-
«wir Menschen sind Jesus etwas           gegenseitig zusammenbringen?            milie in die Skiferien. An Weihnach-
wert». Bei mir steht aber mehr im                                                ten essen wir dort Znacht, es herrscht
Vordergrund, dass Weihachtsge-           Kennt ihr den                           Weihnachtsstimmung, im Idealfall
schenke eine grosse Tradition haben.     Geschenke-Stress?                       schneit es.
Andrina: Es gibt sie, damit man an-                                              Sarina: Wir sind als Familie zusam-
                                         Sarina: Höchstens selten. Denn ich
deren eine Freude machen kann.                                                   men, auch mit Grosseltern und
                                         weiss ja, wie die Leute sind und wie
Wenn man sie übergibt, kann man                                                  Gotti, und freuen uns über den
                                         ich ihnen eine Freude machen
das so richtig zelebrieren. Das liebe                                            Christbaum.
                                         kann – und so geht es dann doch
ich!
                                         leicht!
                                                                                 Ein besonderer
                                         Andrina: Doch, ich kenne diese Seite
Was bekommt ihr gerne                                                            Geschenketipp?
                                         auch. Insbesondere wenn mir zu je-
geschenkt?
                                         mandem nichts Cooles einfällt, oder     Andrina: Etwas Persönliches wie
Lorin: Vor allem etwas, das schöne       wenn ich zu spät angefangen habe.       Fotos, in einem Album oder mit
Erinnerungen wieder wachruft. Das                                                einem kreativ gestalteten Rahmen –
macht mich sehr glücklich.                                                       und das kann man sehr herzlich
Sarina: Materielles gar nicht – ich                                              überreichen.
freue mich am meisten, wenn je-                                                  Sarina: Ich google, frage Kollegen,
mand als Geschenk einen Tag mit                                                  schenke etwas Persönliches. Der Krea-
mir verbringt.                                                                   tivität muss man freien Lauf lassen.
                                                                                                       Christoph Klein

Bild: unsplash.com, Kira auf der Heide
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Ein Beitrag zum Jahresthema «Kraft»

Licht für die Welt sein

Bild: hofastro

In diesem Text nehme ich Sie mit        Dunkel                                   steht vor lauter Arbeit und Einschrän-
auf einen Weg vom Dunkel ins            Auf den Plakaten klebt es oft rot, das   kungen, wird es den anderen angst
Licht. Es ist meine persönliche Aus-    Wort «abgesagt». Lieb gewordene          und bange um ihren Job, weil Auf-
wahl von einzelnen Aspekten; ich        Traditionen und Rituale, wie das         träge und Arbeit ausbleiben. Es ist
erhebe keinen Anspruch auf Voll-        Warten und die Vorbereitungen rund       eine besondere Situation, die mit vie-
ständigkeit, trete aber gerne mit Ih-   um den Samichlaus, Weihnachts-           len Sorgen und Ängsten, mit Unsi-
nen in Kontakt über Ihre Erfahrun-      märkte und Adventssingen, finden         cherheit beladen ist.
gen auf diesen Wegen vom Dunkel         nicht statt. Das Verschieben, Auf-
ins Licht.                              schieben, neu Planen beschäftigt         Neue Perspektiven?
                                        mich weiter. Während einige nicht        Wie kann es gelingen, die Hoffnung
                                        mehr wissen, wo ihnen der Kopf           und den Mut nicht zu verlieren? Was
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                                        mit denen ich Mühe habe. 3. Für die      chen tun gut. Kleine Schritte haben
                                        Menschen, die mit mir Mühe ha-           Wirkung. Wie zum Beispiel die
                                        ben.»                                    Aktion «Eine Million Sterne», siehe
                                                                                 Seite 14. Kerzen leuchten, um auf das
                                        Beten ist Friedensarbeit! Ins Gebet      Schicksal von armutsbetroffenen
                                        nehmen kann ich alle und alles. Mit      Menschen hier in der Schweiz auf-
                                        dem Wunsch, es möge ein Mehr an          merksam zu machen.
                                        Frieden und Verständnis wachsen,
                                        wende ich mich der Lebenskraft zu.       Licht sein
                                                                                 Was lässt mein Licht leuchten? Was
                                        Mache dich auf und werde                 hilft mir, meine Talente zu erkennen
                                        Licht – Selbstsorge                      und einzusetzen? Wo kann ich Neues
                                        Wenn die Welt uns dunkel, kalt und       ausprobieren? Wo kann ich Freude
                                        einschränkend begegnet wie im Win-       vermehren?
                                        ter und in Zeiten einer Pandemie, ist
                                        es nicht einfach, Offenheit für die      Der Advent lädt mich ein, mich auf
                                        Welt und ihre schönen Seiten zu ent-     das Geheimnis von Weihnachten
                                        wickeln.                                 einzulassen. Machet den Weg bereit
                                                                                 für die Gotteskraft, die in die Welt
                                        Wenn ich mich einlasse auf das           kommt, ruft uns Johannes der Täufer
                                        Schmerzliche, Traurige, Dunkle und       in den biblischen Texten im Advent
                                        Kalte in mir, dann wächst in mir die     zu. Gott wird geboren als Säugling,
                                        Sehnsucht nach dem Licht, dem            auf andere, auf Beziehungen ange-
                                        Schönen und dem Hellen.                  wiesen. Mitten in das Schwache setzt
                                                                                 Gott einen neuen Anfang und er-
                                        Heilung wird möglich. Ich zünde mir      scheint im Dunkel als neues Licht. So
                                        Kerzen an, koche etwas Feines, höre      erzählen es die verschiedenen weih-
                                        schöne Musik, nehme einen Telefon-       nachtlichen Texte.
                                        hörer in die Hand und rufe eine
                                        Freundin an oder schreibe einen          Ich wünsche Ihnen in dieser Ad-
                                        Brief. Ich mache einen Spaziergang,      ventszeit, dass Ihnen ein Licht auf-
                                        wenn die Sonne scheint. Ich kann         geht, da wo Sie es nicht erwarten,
                                        mich bewusst dem Schönen, dem            oder vielleicht da, wo sie sehnlichst
                                        Licht, dem Stärkenden zuwenden.          darauf warten.
                                        Ich kann mir Hilfe holen, ich kann
hilft mir, mich neu auszurichten auf    mich auf den Weg machen. «Mache                            Michaela Zurfluh,
das Licht, die lichtvollen Seiten des   dich auf und werde Licht» heisst es in                     Pfarreiseelsorgerin
Lebens?                                 einem Adventslied.

Frieden                                 Offenheit gegenüber der Welt
Eine Möglichkeit ist: Ich versöhne      stärken – Solidarität
mich mit dem, was ist. Im Gespräch      Wenn es mir gelingt, mich auf den
erzählte mir ein Mann übers Beten:      Weg zu machen, mich zu öffnen für
«Wissen Sie, ich bete für drei Sorten   die Welt, dann begegnet mir Dunkles
von Menschen: 1. Für die Menschen,      und Lichtvolles, ich nehme Anteil am
die ich liebe. 2. Für die Menschen,     Leben von anderen. Solidarische Zei-
Geschenke: Lieber persönlich als protzig Advent - 7 Aspekte Eine Million Sterne - 21/2020 1. bis 15. Dezember Katholische Kirche Kriens ...
6      Katholische Kirche Kriens

An Heiligabend bringen wir Ihnen auf Wunsch das Friedenslicht bis vor die Haustüre

Friedenslicht für alle
Die Idee des Friedenslichtes ent-

                                                                                                                 Bild: unsplash.com, Daiga Ellaby
stammt dem österreichischen Lan-
dessender ORF. 1986 begleitete er
erstmals ein Kind nach Bethlehem,
welches das Licht in der Geburts-
grotte abholte und via Flugzeug
nach Wien brachte. Von dort wurde
und wird es heute noch verteilt und
gelangt mittlerweile in rund 30 Län-
der. In der Schweiz wurde das Licht
1993 zum ersten Mal empfangen
und jeweils in alle Landesteile wei-
tergegeben.

Solidarität und Gemeinschaft
Das weihnachtliche Licht steht für
Frieden. Indem das Licht aus Bethle-
hem weitergeschenkt wird, verbinden
wir uns und fördern so die Solidarität
zwischen Generationen, Religionen
und politischen Ansichten.

Gemeinsam ein Licht anzünden und
                                         Entscheidung gerungen, aber letzt-    sofort klar: Wenn die Leute nicht ins
die Gemeinschaft spüren. Das tut
                                         endlich stand fest: Die diesjährige   Gallusheim kommen, dann gehen
uns allen gut. Gerade in der Advents-
                                         Feier wird wegen der Corona-Pande-    wir zu ihnen nach Hause!
und Weihnachtszeit, in der wir uns
                                         mie abgesagt. Aber für das Team war
besonders über Wärme und Zuwen-
dung freuen. Darum überbringen wir
Ihnen mit dem Friedenslicht auch
einen persönlichen Weihnachts-
gruss.                                    Friedenslicht anmelden                Lichtbringende gesucht
                                          Melden Sie sich bis am                Möchten Sie selbst aktiv werden,
«Weihnacht für alle»                      20. Dezember unter:                   Freude schenken und Licht brin-
einmal anders                                                                   gen? Das Helferteam freut sich auf
Die Idee der Aktion «Friedenslicht        Sozialdienst Bruder Klaus             Ihre Unterstützung bei dieser ein-
für alle» ist zusammen mit dem Hel-       Melanie Grünenfelder                  maligen Aktion.
ferteam «Weihnacht für alle» entstan-     041 317 30 10
den. Seit 1971 findet diese Feier im      sozialdienstbruderklaus@              Es ist auch möglich, sich am
Gallusheim statt. Einige Freiwillige      kath-kriens.ch                        24. Dezember in einem beliebigen
wirken seit über 20 Jahren mit. Sie                                             Zeitfenster zwischen 16.00 und
verwöhnen an Heiligabend die Gäste        Das Friedenslicht wird am Hei-        21.00 Uhr zu engagieren.
nicht nur mit Speis und Trank. Die        ligabend zwischen 16.00 und
weihnachtliche Atmosphäre und             21.00 Uhr gebracht.                   Melden Sie sich in diesem Fall
Freude, welche die Freiwilligen über-     Möge es Zuversicht und Liebe          unter der Adresse in der linken
bringen, erwärmten mir jedes Mal          verbreiten.                           Box.
das Herz. Lange haben wir um die
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Katholische Kirche Kriens             7

                                                                                                                        Bild: DIY Hochzeit
                                          Advent – 7 Aspekte
Wäre die Seite 7 die Seite 3, würde       spüren – wenn wir nur einmal anfan-    Unsere Mitmenschen
ich zu Advent die drei Aspekte Zu-        gen würden, dem nachzuspüren.          Gerade wenn man den Mitmenschen
kunft, Vergangenheit und Gegen-                                                  mit einer hoffnungsvollen Geste
wart benennen: Wir warten auf die         Unsere Möglichkeiten                   überrascht, überrascht er einen auch
Ankunft Jesu, halten ihm im Geiste        Ein Mensch, der tief in sich etwas     selbst. Und darum: Auf andere zuge-
unsere leidende Welt hin, in der          von Würde verspürt, kann auch et-      hen. Auch auf ganz andere. So wird
Hoffnung, dass sie ganz heil wird.        was wagen. Ganz Neues. Advent ist      man beschenkt.
Nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag,           die Zeit, in der aus scheinbar Totem
sondern real, auf uns zukommend,          Neues erblüht – wie der Barbarazweig   Der Ort, an dem wir leben
weil mit der Geburt Jesu das Reich        vom Titelblatt.                        Die biblischen Texte des Advents er-
Gottes bereits begonnen hat.                                                     zählen davon, wie Hoffnung gerade
                                          Unser Glaube                           an «nicht so tollen» Orten wächst,
Und dieses Prinzip «Zukunft aus
                                          Glaube ist nicht nur etwas für die     etwa im babylonischen Exil («Trös-
Vergangenheit» wird für uns aber
                                          frommen Insider. Denn es geht nicht    tet, tröstet mein Volk»). An einem
nur dann zu einer Erfahrung einer
                                          um Irrationales oder um «schlechter    problematischen Arbeitsplatz, mitten
Kraftquelle, wenn wir ganz bewusst
                                          als Wissen», sondern um tiefes Ver-    in familiären Spannungen will es Ad-
im Jetzt leben: Wo sehen wir da, wo
                                          trauen. Darum, dass es, auch wenn      vent werden. Advent müssen wir ja
wir jetzt sind, etwas vom Heilwer-
                                          es – wie oft zu dieser Jahreszeit –    nicht «machen».
den, und sind selbst Teil von diesem
                                          dunkel um uns herum ist, tief in uns
Prozess?
                                          etwas gibt, das zum Licht strebt und   Unsere Geschichte
Jetzt also sind wir auf Seite 7. Suchen   bereits etwas vom Licht ahnt.          Es lohnt sich, sich hin und wieder
wir gemeinsam sieben Spuren der                                                  den roten Faden des eigenen Lebens-
Hoffnung.                                 Der Advent als heilige Zeit            weges vor Augen zu führen. Zufälle,
                                          Auch nicht nur für fromme Insider.     die sich zusammengefügt haben.
Unser Ursprung                            Die Erzählungen und sprachlichen       Verheilte Wunden, aus denen Gutes
Wir sind nicht zufällig da. «Bei euch     Bilder der katholischen Leseordnung    entstehen konnte. Wird das Unver-
sind sogar die Haare auf dem Kopf         (etwa «Fürchte dich nicht! Lass die    bundene und Schmerzhafte der
alle gezählt», sagt Jesus. Nicht nur      Hände nicht sinken!») faszinieren      Gegenwart auch Teil des roten Fa-
weil dieser Satz ein bisschen lustig      auch Kirchendistanzierte. Die Rora-    dens werden?
ist, lohnt es sich, jeden Tag kurz über   tegottesdienste (siehe S. 9) ebenso.                        Christoph Klein
ihn nachzudenken. Wir alle haben          Und der Adventskranz mit dem Grün
unsere Würde, könnten das intuitiv        der Hoffnung spricht für sich.
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8      Katholische Kirche Kriens

Reihe «Ratgeber, Tipps und Tricks»

Eine Bootsfahrt
Ich stelle mir vor, ich bin auf einem     ich auf meinem bewegten Weg.                               ren Weg gehen, zwischendurch, um
Fluss – in einem Boot. Der Strom ist      Glücklich, meine Kraft, mein Kön-                          dann zurückzukommen und weiter-
schön breit und tief genug. Das Was-      nen, mein Wissen zu gebrauchen,                            zufahren.
ser fliesst in ruhiger Stetsamkeit da-    einzusetzen für eine gelungene
hin und so fährt auch mein Schiff in      Reise.                                                     Müde
gleichbleibender Schnelligkeit voran.                                                                Wenn dies aber der Fluss meines
Weiter und weiter, den Fluss hi-          Weiter und weiter                                          Lebens ist, geht es nicht so leicht.
nunter, hin auf ein Ziel. Ein Ziel, das   Aber dann, wenn der Fluss schneller                        Vielleicht habe ich die Anlegestellen
ich mir vielleicht vorstellen, aber       fliesst, ich manchmal vielleicht kaum                      verpasst.
noch nicht sehen kann. Denn der           richtig durchatmen kann, wünsche
Weg ist weit. Dann kann es gesche-        ich mir, dass es wieder eine Zeit lang                     Vor lauter Freude an dieser schönen,
hen, dass das Gelände steiler wird.       ruhiger wird. Damit ich mich erholen                       erlebnisreichen Fahrt merke ich
Das Wasser fliesst schneller.             und ausruhen kann. Damit ich neue                          nicht, wie ich müde bin. Die Leute,
                                          Kräfte tanken kann für ein weiteres                        die am Rand klatschen, feuern mich
Ab und zu liegen gar so grosse Steine     Stück herausfordernden Tuns. Viel-                         weiter an. Oder eine herausfordernde
im Wasser, dass ich schauen muss,         leicht ist es so, der Fluss wird ruhiger.                  Stromschnelle lockt und ich will mir
wie ich mein Fahrzeug gut daran vor-      Ich erhole mich und bin wieder ge-                         unbedingt beweisen, dass ich sie mit
beisteuere. Ich bin gefordert, kon-       rüstet für das Kommende.                                   Leichtigkeit überwinden kann. Oder
zentriert, ganz da. Es gibt keinen                                                                   meine Kräfte reichen gar nicht mehr,
Raum, um mich entspannt hinzule-          Aber manchmal ist das nicht der Fall.                      um das Boot ans Ufer zu lenken. Ich
gen, keine Zeit für andere Gedanken.      Mein Boot schiesst in hohem Tempo                          habe es verpasst, rechtzeitig anzule-
Alle Kräfte sind jetzt hier, in diesem    auf dem Wasser dahin, weiter und                           gen, rechtzeitig umzuschalten.
Moment gefragt. Der Fluss fliesst,        weiter. Angenommen, ich bin wirk-
mein Boot fährt – und ich geniesse        lich auf einem Boot, kann ich ja ein-                      Und dann? Vielleicht falle ich einfach
das kraftvolle Unterwegssein im strö-     fach anlegen. Ich kann das Boot ans                        um und bleibe liegen. Bis mir hof-
menden Element. Vorbei an Bäumen          Ufer lenken, es anbinden und aus-                          fentlich jemand zu Hilfe kommt.
und Hügeln, Häusern und Men-              steigen. Solange, wie ich mich erho-                       Mein Boot ist gestrandet.
schen. Weiter, immer weiter fahre         len will. Ich kann sogar einen ande-                                                  Luzia Wirz

                                                                                                                   Tipp:
                                                                                                         Lenke dein Boot rechtzeitig
                                                                                                         immer mal wieder ans Ufer.
                                                                                Bild: Jake Ballard
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Katholische Kirche Kriens            9

30 Minuten Advent zum Feierabend

                                                                                                                          Bild: Gerd Altmann
Poesie und Musik                                                                    Freitag, 4. Dezember, Kirche
                                                                                    St. Gallus, 17.30 und 18.30 Uhr
                                                                                    «Der Abend horcht nach innen»
                                                                                    Yvonne Schmitt:
          elche Kraft hat dieses eindringliche Fest, ich glaube, wir habens im

W         Blut, wie ein Elementares, wie Ebbe und Flut, wie die Jahreszeiten,
          wie die Gestirne, nun, es ist ja auch der Einfluss eines Sternes.
          Rainer Maria Rilke, Brief an Dorothea von Ledebur, 15. Januar 1920
                                                                                    Texte von R. M. Rilke;
                                                                                    Konstantin Keiser: Orgel

                                                                                    Freitag, 11. Dezember, Kirche
                                                                                    St. Gallus, 17.30 und 18.30 Uhr
                                                                                    «Underwägs im Advänt»
Das Wochenende mit 30 Minuten            Schüpferimeitli aus Buochs, Yvonne
                                                                                    Schüpferimeitli
Advent einläuten: Dazu laden unter-      Schmitt, Susanne Z’Graggen sowie
                                                                                    Silvia von Rotz-Bucher,
schiedliche Künstlerinnen und            Konstantin Keiser.
                                                                                    Anita Bucher: Gesang;
Künstler in die Kirche St. Gallus ein.
                                                                                    Daniel Waser: Akkordeon
Bei Poesie und Musik erleben Sie         Bei der Veranstaltung werden die
                                                                                    Rose Durrer: Rezitation
adventlich Sinnliches, Inspirieren-      Corona-Massnahmen eingehalten.
                                                                                    Suzanne Z’Graggen: Orgel
des, Ernstes und Heiteres. Es erwar-     Die Besucherzahl ist auf 50 Personen
tet Sie eine vielfältige Auswahl an      beschränkt.
                                                                                    Freitag, 18. Dezember, Kirche
poetischen Texten und Musik, ganz
                                                                                    St. Gallus, 17.30 und 18.30 Uhr
unterschiedlich in Szene gesetzt. Sie    Um möglichst vielen Interessierten
                                                                                    «Szenen, Stress und Sehnsucht»
sind herzlich eingeladen, sich diese     eine Teilnahme zu ermöglichen,
                                                                                    Theater Paprika: Szenische
kurze Weile Zeit zu gönnen und teil-     werden die Veranstaltungen an je-
                                                                                    Collagen; Musik:
zunehmen.                                dem Freitag zweimal durchgeführt.
                                                                                    Katrin Marti, Saxophon
                                         Der Beginn ist jeweils um 17.30 und
                                                                                    Peter Zihlmann, Piano
In Aktion treten unter anderem Ju-       18.30 Uhr.
gendliche des Theaters Paprika, die      Der Eintritt ist frei.

 Online durch den Advent und darüber hinaus                   www.christus-koenig.de bietet einen liebevoll gemach-
                                                              ten Adventskalender – einfach zum Anklicken.
 Gerade im Advent 2020 dürften sie wichtig sein: Online-
                                                              www.netzgemeinde-dazwischen.de versteht sich als
 Angebote zu christlicher Spiritualität. Yvonne Schmitt
                                                              Online-Gemeinde. Nach Anmeldung erhält man kos-
 und ich haben einige zusammengetragen.
                                                              tenlos wöchentlich montagmorgens per Whatsapp oder
 www.advent-online.de ist ökumenisch ausgerichtet
                                                              einem anderen Messenger eine Nachricht, die man
 und bietet unter dem für 2020 recht passenden Motto
                                                              direkt oder irgendwann dazwischen anschauen kann.
 «Ihre Wartezeit beträgt …» tägliche E-Mails mit einem
                                                              Auch jeweils freitags gibt es einen Impuls aufs Smart-
 biblisch inspirierten geistlichen Impuls. Die Beiträge
                                                              phone. Sonntags wird ein moderner Online-Gottes-
 kann man nicht nur lesen, sondern wahlweise auch als
                                                              dienst als Link geschickt.             Christoph Klein
 Podcast hören.
Geschenke: Lieber persönlich als protzig Advent - 7 Aspekte Eine Million Sterne - 21/2020 1. bis 15. Dezember Katholische Kirche Kriens ...
10         Katholische Kirche Kriens

Agenda
                                                                            Grosse Ehre für Minis
                                                                            Wie schon im letzten Pfarreiblatt
                                                                            auf Seite 3 berichtet, konnten sich
                                                                            die drei Ministranten-Scharleiter
                                                                            und mit ihnen alle Minis des Pas-
                                                                            toralraums über den Anerken-
                                                                            nungspreis der Stadt Kriens für
                                                                            gute Jugendarbeit freuen.
                                                                            Bitte beachten Sie den Film auf
                                                                            dem Youtube-Kanal «Katholisch
                                                                            Kriens».

                                                                            Lichtfeiern in der
                                                                            Galluskirche abgesetzt
 Bild: Rorate 2014
                                                                            Die sogenannten Lichtfeiern für
                                                                            Trauernde, die einen Menschen
                                     Rorate-Frauengottesdienst
Licht der Hoffnung                                                          verloren haben, waren viele Jahre
                                     Kirche Bruder Klaus, 06.30
                                                                            regelmässiger Bestandteil des
Auch wenn heutzutage viele Lam-      Donnerstag, 3. Dezember
                                                                            Pfarreilebens von St. Gallus.
pen und Lichter leuchten, kann in
                                     Thema: Suche nach den Quellen
jedem von uns der Wunsch nach                                               Nach einem Gedenken der Ver-
                                     des Lichts
wohltuendem Licht aufkommen,                                                storbenen in Form einer Andacht
                                     Das Jahresthema der Frauengottes-
um die dunklen Gedanken, Sorgen                                             in der Kirche gab es bei einem
                                     dienste ist «Nothelfer». In dieser
und Nöte zu erhellen. Schon ein                                             Kaffee im Anschluss noch die
                                     Feier gehen wir auf Spurensuche
kleines Licht kann heilend und                                              Möglichkeit, sich auszutauschen.
                                     der Lichtquellen in und für uns.
hoffnungsvoll auf uns wirken. Gön-
                                     Wer oder was ist für uns eine Licht-   In der letzten Zeit haben immer
nen wir uns einen Moment, Licht
                                     quelle?                                weniger Personen dieses Angebot
im Dunkeln zu erleben und der
                                                                            wahrgenommen.
Sehnsucht nach dem göttlichen        Für wen können wir selber Nothel-
Licht nachzuspüren.                  fer-Licht sein, gerade im Advent?      Daher wurde bei einem Treffen
                                     Friedenslichter erhellen unsere        mit Beteiligten entschieden, dass
Roratefeier im Kerzenlicht           Dunkelheit und bewirken Gebor-         die Lichtfeiern nun nicht mehr
Kirche St. Gallus, 06.00             genheit und Wärme.                     stattfinden werden.
Dienstag, 1. Dezember
                                     Margrit Albisser und Rita Mikeler      Mit der Trauerbesuchsgruppe
Dienstag, 15. Dezember
                                     Musik: Konstantin Keiser               und dem Gedenken der aktuell
Eucharistiefeier mit Bernhard
                                                                            Verstorbenen im jeweiligen Sonn-
Waldmüller und Kurt Grüter
                                     Chrabbelfiir für Kleinkinder           tagsgottesdienst ist es uns weiter-
Etwas für Frühaufsteher, man muss
                                     und Eltern                             hin ein wichtiges Anliegen,
es erlebt haben.
                                     Kirche St. Gallus, 09.00               Trauer und Trost nach dem Tod
Abgesagt ist das anschliessende
                                     Dienstag, 15. Dezember                 Raum zu geben.
Zmorge im Gallus-Treff
                                     Thema «Die Tiere suchen das Weih-
                                                                            Bei Fragen oder anderen Anliegen
                                     nachtslicht», anschliessend spielen
                                                                            zum Thema Trauer können Sie
                                     im Gallus-Treff
                                                                            sich an die Pfarreiseelsorgerin
                                     Maximale Besucherzahl: 50              Yvonne Schmitt (y.schmitt@kath-
                                     Maskenpflicht                          kriens.ch) wenden.
Katholische Kirche Kriens               11

Kinder                                                                        60plus

Sprachförderung
mit Musik abgesagt                                                             Samichlaus-
                                                                               Geschenkaktion
Aufgrund der Corona-Situation fin-
det dieser Anlass am 2. Dezember                                               Leider können wir in diesem Jahr
nicht statt.                                                                   den sehr beliebten Samichlaus-
                                                                               Nachmittag von Kriens 60plus
                                                                               nicht in der gewohnten Weise
Erlebnistag «Stärnstunde»                                                      durchführen. Deshalb hat sich das
                                                                               Freiwilligenteam Gedanken ge-
Für Kinder der 1. und 2. Klasse
                                                                               macht, wie wir Sie in diesem Jahr
Samstag, 12. Dezember, 10.00–17.00,
                                                                               auf eine etwas andere Weise über-
Pfarreizentrum Gallusheim,
                                                                               raschen können.
Gemeindehausstrasse 9
                                                                               Am Freitag, 4. Dezember
Die Kinder erleben, wie wohltuend
                                                                               legen wir Ihnen ab 14.00 eine
ein Licht im Dunkeln sein kann, und
                                                                               kleine Überraschung in den
gehen der Frage nach: Warum feiern
                                                                               Milchkasten.
wir Weihnachten – und das in einer       Advent im
dunklen Jahreszeit? Die Kinder wer-      Pfarreihausgarten
                                                                               Wenn Sie daran Freude hätten,
den Sterne basteln, Geschichten
                                         Freitag, 11. Dezember,                dann melden Sie sich doch bitte
hören und etwas über Sternstunden
                                         19.00–20.00,                          bis zum Dienstag, 1. Dezember
erfahren. Es gibt eine einfache Ver-
                                         draussen im Pfarreihausgarten         unter 041 329 10 05 oder sozial-
pflegung.
                                         Bruder Klaus, Alpenstrasse 20         dienstgallus@kath-kriens.ch mit
                                                                               Ihrem Namen, der Adresse und
Leitung: Silvia Weibel, Barbara Gilli,
                                         Ein stimmungsvolles Feuer, Akk-       der Telefonnummer an.
Ursi Thalmann und Mirjam Baur
                                         ordeonklänge und besinnliche
                                         Texte laden ein zu einer adventli-    Das Samichlausteam von Kriens
Anmeldung bis 9. Dezember per
                                         chen Stunde.                          60plus freut sich darauf, Sie in die-
Mail oder Whatsapp: Mirjam Baur-
                                                                               sem Jahr auf eine etwas andere
Lichter, Kirchrainweg 5, 6010 Kriens,
                                         Es gilt eine Maskenpflicht. Auch      Weise beschenken zu können.
m.baur@kath-kriens.ch, 078 703 33 49
                                         verzichten wir auf das Ausschen-
                                         ken von Glühwein und das Grillie-
                                         ren. Dafür bekommt jede Person
Gesellschaftliches                       etwas Adventliches zum mit nach
                                         Hause nehmen. Auf dem Akkor-
Mittagstisch abgesagt                    deon musiziert Esther Kaufmann.
Der Mittagstisch für alle vom 9. De-
                                         Der Anlass findet bei trockener
zember ist wegen der Pandemie ab-
                                         Witterung draussen im Pfarrei-
gesagt; der nächste findet voraus-
                                         hausgarten statt. Sollte es regnen
sichtlich am 20. Januar statt.
                                         oder winden, sind wir in der Kir-
                                         che.
                                                                                                                   Bild: farmy.ch

                                         Geniessen Sie eine besinnliche
                                         Abendstunde ums Feuer.
12     Katholische Kirche Kriens

Liturgie im Pastoralraum Kriens

Sonntag, 29. November – 1. Advent, Kirche St. Gallus   Sonntag, 6. Dezember – 2. Advent – Kirche St. Gallus
09.30      Eucharistiefeier mit Bernhard Waldmüller    09.30       Eucharistiefeier mit Kurt Grüter
           und Kurt Grüter                             Musik:      Konstantin Keiser, Orgel
Musik:     Elena Wigger, Orgel                         Kollekte: Kinder- und Jugendheim Hubelmatt,
Kollekte: Universität Freiburg i. Ue.                              Luzern

Sonntag, 29. November – 1. Advent,                     Sonntag, 6. Dezember – 2. Advent –
Kirche St. Franziskus                                  Kirche St. Franziskus
11.00       Eucharistiefeier mit Bernhard Waldmüller   11.00       Eucharistiefeier mit Kurt Grüter
            und Kurt Grüter                            Musik:      Konstantin Keiser, Orgel
Musik:      Elena Wigger, Orgel                        Kollekte: Diöz. Kirchenopfer für pastorale Anliegen
Kollekte: Universität Freiburg i. Ue.                              des Bischofs

Dienstag, 1. Dezember – Kirche St. Gallus              Dienstag, 8. Dezember – Mariä Erwählung –
06.00       Rorategottesdienst im Kerzenlicht          Kirche St. Gallus
            Eucharistiefeier mit Bernhard Waldmüller   09.30       Eucharistiefeier mit Stephan Brändli
            und Kurt Grüter                                        und Kurt Grüter
Musik:      Marita Kohler, Oboe, und                   Musik:      Elena Wigger, Orgel
            Konstantin Keiser, Orgel                   Kollekte: Förderverein Luzerner Hochschulseel-
                                                                   sorge
Mittwoch, 2. Dezember – Kirche St. Gallus
08.45      Eucharistiefeier mit Kurt Grüter            Dienstag, 8. Dezember – Mariä Erwählung –
Musik:     Konstantin Keiser, Orgel                    Kirche St. Franziskus
                                                       11.00       Eucharistiefeier mit Stephan Brändli
Donnerstag, 3. Dezember – Kirche Bruder Klaus                      und Kurt Grüter
06.30     Rorate-Frauengottesdienst                    Musik:      Elena Wigger, Orgel
                                                       Kollekte: Förderverein Luzerner Hochschulseel-
Donnerstag, 3. Dezember – Kapelle Bruder Klaus
                                                                   sorge
19.30     Eucharistiefeier mit anschliessender
          Anbetung                                     Mittwoch, 9. Dezember – Kirche St. Gallus
                                                       08.45      Eucharistiefeier mit Kurt Grüter
Freitag, 4. Dezember – Herz-Jesu-Freitag –
                                                       Musik:     Konstantin Keiser, Orgel
Kirche St. Gallus
08.45        Eucharistiefeier mit Kurt Grüter          Donnerstag, 10. Dezember – Kirche St. Franziskus
             anschliessend stille Anbetung             18.30     Lichterfeier für Gross und Klein
Musik:       Konstantin Keiser, Orgel                            mit Luzia Wirz und den Erstkommunion-
09.15–09.45 Beichtgelegenheit                                    kindern und Familien
Freitag, 4. Dezember – Kapelle Bruder Klaus            Donnerstag, 10. Dezember – Kapelle Bruder Klaus
18.30        Eucharistiefeier                          19.30     Eucharistiefeier mit anschliessender
                                                                 Anbetung
Samstag, 5. Dezember – Kirche Bruder Klaus
17.00       Eucharistiefeier mit Kurt Grüter           Freitag, 11. Dezember – Kapelle Bruder Klaus
Musik:      Konstantin Keiser, Orgel                   18.30        Eucharistiefeier
Kollekte: Kinder- und Jugendheim Hubelmatt,
            Luzern
Katholische Kirche Kriens               13

 Samstag, 12. Dezember – Kirche Bruder Klaus                Dienstag, 15. Dezember – Kirche St. Gallus
 16.00      Gottesdienst der Vietnamesen                    06.00       Rorategottesdienst im Kerzenlicht
 17.00      Eucharistiefeier mit Thomas Portmann                        Eucharistiefeier mit Bernhard Waldmüller
            und Fritz Dommann                                           und Kurt Grüter
 Musik:     Elena Wigger, Orgel                             Musik:      Konstantin Keiser, Orgel
 Kollekte: Bettagsopfer der Inländischen Mission
                                                            Dienstag, 15. Dezember – Kirche St. Franziskus
 Sonntag, 13. Dezember – 3. Advent – Kirche St. Gallus      19.30       Versöhnungsfeier mit
 09.30      Eucharistiefeier mit Thomas Portmann                        Bernhard Waldmüller
            und Kurt Grüter                                 Musik:      Konstantin Keiser, Orgel
 Musik:     Elena Wigger, Orgel
 Kollekte: Bettagsopfer der Inländischen Mission           Kapelle Hergiswald
 Sonntag, 13. Dezember – 3. Advent –                       45 Minuten vor Messbeginn jeweils Rosenkranzgebet
 Kirche St. Franziskus                                     Sonntage und Feiertage: 10.00 Uhr Eucharistiefeier
 11.00       Wortgottesdienst mit Kommunionfeier           Mittwoch und Freitag: 15.00 Uhr Eucharistiefeier
             mit Thomas Portmann                           Freitag, 4. Dezember: Herz-Jesu-Freitag mit eucharisti-
 Musik:      Elena Wigger, Orgel                           schem Segen und Beichtgelegenheit von 14.15 bis 14.45
 Kollekte: Bettagsopfer der Inländischen Mission
                                                           Besonderheit: Dienstag, 8. Dezember, Mariä Erwählung,
                                                           10.00 Uhr Eucharistiefeier

Taufe                                 Kollekten                               Gedächtnisse

Liara Christen                        Pfarrei St. Gallus                      Pfarrei St. Gallus

                                      Geistliche Begleitung der               Sonntag, 13. Dezember, 09.30
                                      zukünftigen Seelsorger/innen            1. Jgd. für Josef Gwerder-Wicki.
Todesfälle                            des Bistums Basel            188.35
                                                                              Mittwoch, 16. Dezember, 08.45
                                                                              Jzt. für Maria Portmann-Stadelmann
Paulina Räber-Huwiler, 1934           Pfarrei Bruder Klaus
                                                                              und Angehörige.
Josefina Lipp-Duss, 1916
Angela Blättler-Buzolits, 1934        Geistliche Begleitung der
Giovanna Martucci, 1959               zukünftigen Seelsorger/innen            Pfarrei Bruder Klaus
Franz Weber, 1952                     des Bistums Basel            202.35
Bruno Reichmuth-Hirt, 1937            Kirchenbauhilfe Bistum Basel 109.96     Samstag, 5. Dezember, 17.00
Mario Dalla Bona, 1959                                                        Jzt. für die Wohltäter der Kirche Bru-
                                                                              der Klaus
                                      Pfarrei St. Franziskus

                                      Geistliche Begleitung der
                                      zukünftigen Seelsorger/innen
                                      des Bistums Basel             48.—
                                      Kirchenbauhilfe Bistum Basel 136.95
                                      Fastenopfer Luzern           249.85
14       Katholische Kirche Kriens

Zünden Sie ein Licht für armutsbetroffene Kinder und Familien an

Eine Million Sterne
Die Caritas-Solidaritätsaktion «Eine Million Sterne»        Kerze in jedem Lichtermeer erinnert daran, dass unter
bringt jedes Jahr in der Adventszeit die Schweiz zum        uns viele Menschen arm, einsam und ausgeschlossen le-
Leuchten. Kriens gehört zu den zahlreichen Orten, in        ben. Gerade in solch unsicheren Zeiten wie diesen ist es
denen am 12. Dezember ein Zeichen der Solidarität mit       besonders wichtig, Solidarität mit unseren Mitmenschen
Menschen in Not gesetzt wird.                               zu zeigen.

In der Schweiz leben rund 660 000 Menschen in Armut         Kommen Sie am 12. Dezember auf den Dorfplatz von
und sind auf Hilfe angewiesen. Durch die Corona-Krise       Kriens und zünden Sie bei gutem Wetter ab 16.30 Uhr ein
wird sich diese Zahl weiter erhöhen. Stark betroffen sind   Licht an. Die kirchliche Jugendarbeit und die Firmlinge
Alleinerziehende, Selbstständige oder Personen, die zu-     freuen sich, wenn bis um 22.00 Uhr immer mehr Lichter
vor bereits mit einem knappen Budget auskommen              die Kirchentreppe und den Dorfplatz erleuchten. Pande-
mussten und nun aufgrund des Virus mit Lohneinbussen        miebedingt bitten wir Sie, eine Maske zu tragen und sich
kämpfen oder ihre Arbeitsstelle verloren haben.             an die Abstandsregeln zu halten. Der Anlass kann bei
                                                            Sturm und Regen nicht durchgeführt werden Infos zur
Mit «Eine Million Sterne» macht Caritas die Situation der   Durchführung finden Sie auf www.kath-kriens.ch.
Betroffenen in der Schweiz sichtbar. Zusammen mit Pfar-
reien, Schulklassen und Freiwilligen zündet die Organi-                         Michaela Zurfluh, Pfarreiseelsorgerin
sation in der Weihnachtszeit tausende Kerzen an. Jede                            Marco Lustenberger, Jugendarbeiter

                                                                                                     Bild: Corine Bliek, flickr
Thema          15

Die Hochschulseelsorge Luzern und ihr Haus für Studierende

Im «Leo 15» erhalten Ideen Raum
Die Kirchen bezahlen die Hoch-
schulseelsorge, um deren Haus an
der St.-Leodegar-Strasse 15 kümmert
sich aber ein Förderverein. Die Kol-
lekte vom 8. Dezember soll helfen,
dass das «Leo 15» ein «Raum für
Freunde und Fremde» bleiben kann.

«Die Hochschulseelsorge brauchts,
weil es wichtig ist, begleitend zum
Studium ethische Grundwerte und
Denkweisen zu vermitteln», sagt Ge-
org Vogel. «Es braucht aber auch
einen Ort, wo man sich trifft. Ohne
‹Leo 15› gäbe es viel weniger Ange-
bote spiritueller wie geselliger Art.»
Vogel ist Präsident des «Fördervereins
Luzerner Hochschulseelsorge», der         Vor dem Haus «Leo 15» der Hochschulseelsorge (v. l.): die Seelsorger Lorenzo
2008 gegründet wurde, als sich zeigte,    Scornaienchi und Valerio Ciriello, Lisa Gnant (studentische Mitarbeiterin),
dass die Hochschulseelsorge auch          Georg Vogel (Präsident Förderverein) und Uta Zehnder (im Vorstand). Bild: do
ausserhalb der Universität Räume
braucht. Der Verein konnte vom Chor-                                                mit Fremden und Freunden auszu-
herrenstift St. Leodegar ein kleines       Räume für Studierende                    tauschen», wie sie sagt. Seit November
Haus mieten, für das er seither auf-       Die Luzerner Hochschulseelsorge          2019 ist sie studentische Mitarbeiterin
kommt. Dafür wendet er pro Jahr rund       «horizonte» ist für Studierende          der Hochschulseelsorge. Mit Begeiste-
35 000 Franken auf.                        der Universität, der Pädagogischen       rung: Sie habe «noch nie ein so gross-
Die Universität Luzern gibt es seit 20     Hochschule und der Hochschule            artiges Miteinander wie im ‹Leo 15›
Jahren, die Hochschulseelsorge kam         Luzern offen. Zurzeit gehören ein        erlebt», sagt die junge Frau. Das Haus
sechs Jahre später hinzu. Sie wird von     reformierter Pfarrer und zwei Je-        sei «ein Schmuckstück» und sei für
der katholischen und der reformierten      suiten zum Team, das von der ka-         «so viele junge Menschen Chance und
Kirche finanziert. Das Haus an der St.-    tholischen und reformierten Kir-         Raum, um sich zu entfalten».
Leodegar-Strasse 15 jedoch, wo viele       che gemeinsam finanziert wird.
Veranstaltungen stattfinden, bezahlt       Der «Förderverein Luzerner Hoch-         Eine Kirche für das Leben
der Förderverein.                          schulseelsorge» stellt über Spen-        Georg Vogel hörts, nickt und sieht sich
                                           den und Beiträge die Miete und           bestärkt. Tatsächlich sei das kleine
«Grossartiges Miteinander»                 den Unterhalt des Studentenhau-          Haus am Rand des Stifts «zu einem
Eine der Studierenden, die im «Leo 15»     ses an der St.-Leodegar-Strasse 15       Begegnungsort und Markenzeichen»
ein- und ausgeht, ist Lisa Gnant. Die      sicher. Er zählt rund 120 Mitglieder.    der Hochschulseelsorge geworden.
22-Jährige steckt mitten im 5. Semes-      Der Theologe Georg Vogel (63) prä-       Für ihn ist die Aufgabe, die sich der
ter an der Pädagogischen Hochschule        sidiert den Verein seit diesem Jahr.     Förderverein gegeben hat, die gelebte
und stammt aus Österreich. Vor zwei        unilu.ch/horizonte | verein-leo15.ch     Überzeugung, «dass die Kirche dem
Jahren kam sie als Austauschstuden-                                                 Leben dienen muss». Dominik Thali
tin nach Luzern – und blieb hängen.                                                 Die Kollekte aus den Gottesdiensten von
Auch wegen «horizonte», wie sich die      die Wanderungen und fand in den ge-       Maria Empfängnis (8. Dezember) kommt dem
                                                                                    «Förderverein Hochschulseelsorge Luzern»
Hochschulseelsorge nennt. Gnant be-       sellschaftlichen Anlässen «einen liebe-   zugute. Spendenkonto: Luzerner Kantonal-
suchte vor allem die «Leo-Talks» und      vollen, intellektuellen Raum, um sich     bank, CH86 0077 8179 2810 1200 2
16        Schwerpunkt

Kirche, Orgel und fehlender Nachwuchs

Kinder in die Tasten greifen lassen
Verliert die Kirche an Boden, droht         Unterricht. Die Kirchgemeinde über-       dabei zum Einsatz kommt», fasst Mir-
die Orgel zu verstummen: Für die            nimmt im ersten halben Jahr die Kos-      jam Wagner zusammen. Die 24-Jäh-
«Königin der Instrumente» mangelt           ten, danach wird ein Betrag wie in der    rige hat einen Bachelor in Klavier und
es an Nachwuchs. Dabei lassen sich          Musikschule fällig. Die Kirchgemeinde     einen Master in Kirchenmusik und
Kinder durchaus auf die Empore              hat zudem ein Kinderpedal ange-           vertieft ihr Studium zurzeit an der
locken, wie ein Projekt der Kirchge-        schafft: Aufsätze, mit denen die Kinder   Hochschule Luzern mit Musikpäda-
meinde Sursee zeigt.                        trotz ihrer kurzen Beine mit den Füs-     gogik für Klavier und Orgel. In Einsie-
                                            sen die tiefen Töne spielen können.       deln erteilt sie Klavierunterricht, dort
Es gebe «nur wenige Kinder und Ju-                                                    und in Hergiswil hört man sie auch
gendliche», die Orgel lernten, stellt       Auch Popsongs haben Platz                 an der Orgel. Was sie feststellt: «Ge-
Suzanne Z’Graggen (40) fest. Dies sei       Das Surseer Orgelteam begeistert die      rade kleine Schülerinnen und Schüler
schon seit einigen Jahren so. Z’Grag-       Schülerinnen und Schüler, indem es        kann man begeistern, da das Instru-
gen ist an der Musikhochschule Lu-          ihnen den Reichtum der Orgel er-          ment einen so mächtigen Klang hat.»
zern für die Kirchenmusik verantwort-       schliesst. Die musikalische Reise mit
lich, doziert Orgel und konzertiert als     diesem Instrument endet nicht etwa        Die tiefen Töne faszinieren
Solistin. Die Hochschule zählt zurzeit      bei Bach (1685–1750). Orgel: Das ist      Wagner kommt aus einer Musikerfa-
elf Orgelstudierende, sechs auf Vor-/       auch Jazz und Tango, ist Film- und        milie; auch ihr Vater ist Kirchenmusi-
Bachelorstufe und fünf im Master.           zeitgenössische Musik. «Natürlich war     ker. Ein Vorteil, sagt Priska Zettel (39),
                                            und ist die Hauptaufgabe der Orgel        Hauptorganistin in Ruswil und Wol-
«Gesellschaftsfremd»                        die Begleitung von Gottesdiensten,        husen. Denn wer im Jugendalter mit
Organistinnen und Organisten erstau-        aber das heisst nicht, dass man dar-      der Orgel beginne, müsse mitunter
nen die tiefen Zahlen nicht. Orgel ist      auf nur Kirchenlieder spielen kann»,      «eine starke Persönlichkeit haben»,
Kirche und Kirche ist langweilig. «Frü-     meint Wüest. Ohnehin: Popsongs hät-       um seine Instrumentenwahl zu erklä-
her war die Kirche mit ihren Gottes-        ten auch im Gottesdienst Platz.           ren. Zettel unterrichtet zurzeit zwei
diensten und Feiern ein Drehpunkt im        «Die Orgel ist ein ganzes Orchester.      Kinder und zwei Jugendliche. Sie lässt
Leben. Das ist nicht mehr so. Deshalb       Spannend ist, dass der ganze Körper       sie erfahren: «Orgel ist alles andere als
wird auch die Orgel weniger wahrge-                                                   langweilig. Besonders die tiefen Pe-
nommen», sagt Andreas Wüest (32),                                                     daltöne faszinierten die Kinder.»
Organist und Chorleiter in Sursee und                                                 Doch: «Wie kann sich jemand für ein
Römerswil. Die Orgel sei ohnehin «ein                                                 Instrument interessieren, das er nicht
sehr gesellschaftsfremdes Instrument»,                                                kennt?», fragt André Stocker. Priska
da man sie nur höre und selten einen                                                  Zettel schlägt vor, etwa Musikschul-
Organisten oder eine Organistin spie-                                                 konzerte mit Orgelschülerinnen und
len sehe. André Stocker (60), Organist                                                -schülern in der Kirche durchzufüh-
in Hochdorf, weist auf die «rapide                                                    ren. Andreas Wüest hakt ein: «Wichtig
schwindende kirchliche Sozialisierung                                                 ist, dass Leute die Empore erklimmen
junger Menschen» hin, die eben auch                                                   und das Instrument sehen.» Dies sorge
auf der Empore spürbar werde.                                                         bei jeder Präsentation für Begeiste-

                                            K
Um Kindern und Jugendlichen die                                                       rung. Für Wüest gehört die Orgel in
Möglichkeit zu bieten, sich selbst an                inder sollen selbst              den Instrumentenparcours, wenn Mu-
die Orgel zu setzen, lud die Pfarrei Sur-            Musik machen und                 sikschulen ihr Angebot vorstellen.
see im Juni zu Schnuppertagen ein.                                                    Eine Schwierigkeit ist, dass die Orgel
Den Anstoss dazu gegeben hatte Or-
                                                     Neues entdecken.                 in der Regel in der Kirche steht und
ganistin Daniela Achermann (48).             Suzanne Z’Graggen, Orgel-Dozentin        man dorthin muss, um zu üben. «Und
Das Projekt ist erfolgreich: Acht Mäd-         an der Hochschule Luzern – Musik       in der Kirche ist es oft kalt und dun-
chen und Buben nehmen seit August                                                     kel», weiss Mirjam Wagner. Jüngere
Schwerpunkt               17

Kinder sind fasziniert: eine der Teilnehmerinnen an den Orgelschnuppertagen im Juni in Sursee.        Bilder: Werner Mathis

Schülerinnen und Schüler brauchten
Begleitung. Priska Zettel ergänzt, die   «Kirchenmusikstellen könnten noch attraktiver sein»
Kirchgemeinden müssten offen dafür       Lässt sich vom Orgelspiel leben? «Schön wär’s», sagt Priska Zettel in Bezug
sein, jemandem einen Schlüssel aus-      auf sich selbst. Ihr Arbeitspensum in Ruswil, Wolhusen und Werthenstein
zuhändigen, damit ungestörtes Pro-       ergibt etwa ein Viertelpensum. André Stocker, Hauptorganist in Hochdorf,
ben nach Feierabend möglich sei.         kann zwar davon seinen Lebensunterhalt bestreiten, weist aber darauf
                                         hin, dass in der katholischen Kirche die Ansätze für die Orgeldienste tiefer
Erster Preis ging nach Sursee            seien als diejenigen für die Chorleitungen. Und: «In der Pensenberechnung
Suzanne Z’Graggen ist überzeugt,         wird der Aufwand für regelmässiges Üben oft ausgeklammert. Das ist, wie
«dass Orgelmusik in die Kinder- und      wenn ein Profifussballer sein Training in der Freizeit absolvieren müsste.»
Jugendarbeit der Pfarrei eingebun-       Die Annahme, der Nachwuchsmangel beschere den vorhandenen Orga-
den werden kann». Es sei wichtig, das    nistinnen und Organisten mehr Arbeit, trügt zudem. Es gebe zwar viele
Spielerische in den Vordergrund zu       Spielmöglichkeiten, die Pfarreien setzten die Gottesdienste aber fast immer
rücken. «Kinder sollen selber Musik      gleichzeitig an, sagt Andreas Wüest, Organist in Römerswil und Sursee.
machen und Neues entdecken.» Die         Kirchenmusikstellen könnten also durchaus «noch attraktiver» sein.
Organistinnen und Organisten seien
Schlüsselfiguren dafür.                  «Ich bin privilegiert»
Seit zwei Jahren gibt es einen Verein,   Gleichwohl: Die angefragten Organistinnen und Organisten lieben es, auf
um den Orgelnachwuchs zu fördern:        der Empore in die Tasten zu greifen. Andreas Wüest findet es «faszinierend,
«Kinder an die Orgel». Vergangenes       wenn man das eigene musikalische Wirken mit einem grandiosen Instru-
Jahr schrieben dieser und die Musik-     ment als Beruf ausführen und so immer wieder vor Leuten spielen darf».
akademie Basel / Hochschule für Mu-      Priska Zettel schätzt, dass die Orgel «klanglich einfach ganz vieles kann»
sik Werkaufträge für kindergerechte      und sie als Organistin so viele gute Rückmeldungen erhalte. André Stocker
Orgelliteratur aus. Daniela Acher-       schliesslich schätzt überaus, dass er in seiner Kirche über ein so gutes In-
mann erhielt in diesem Wettbewerb        strument verfüge: «Wer wie ich in Hochdorf auf einer wunderbaren Goll-
den ersten Preis.      Dominik Thali     Orgel spielen kann, ist privilegiert.»                                    do
kinderandieorgel.ch
18        Aus der Kirche

Luzern                                        Kirchgemeindefusion im Hürntal               Schweiz
                                              Abstimmung Ende Januar
                                              Am Sonntag, 31. Januar, findet die Ab-
                                              stimmung über die Fusion der Kirch-
                                              gemeinden Uffikon-Buchs und Dag-
                                              mersellen statt. Sagen die Stimmenden
                                              Ja, kommt es zum ersten Zusammen-
                                              schluss von Kirchgemeinden im Kan-
                                              ton Luzern. Die Vorarbeiten für das
                                              Projekt hatten 2018 begonnen; im De-
Neuer Domherr des Standes Luzern:
                                              zember 2019 nahm die Projektgruppe
Pius Troxler.          Bild: Franz Jenni
                                              zum Fusionsprojekt ihre Arbeit auf.          Christiane Weinand führt in Bern
                                              Bei einem Ja am 31. Januar würde die         eine Praxis für Sexualberatung. Bild: zVg
Bistum Basel
                                              Fusion auf 2022 umgesetzt. In diesem
Pius Troxler neuer Domherr                                                                 Bistum Basel
                                              Jahr finden Gesamterneuerungswah-
Der Luzerner Regierungsrat hat auf            len statt. Auf politischer Ebene sind        Beauftragte für Prävention
Vorschlag von Bischof Felix Gmür Pius         Dagmersellen, Uffikon und Buchs seit
                                                                                           Neu gibt es seit Oktober im Bistum
Troxler (Entlebuch) zum neuen nicht           2006 fusioniert. Kirchlich bilden die
                                                                                           Basel eine Beauftragte für Prävention
residierenden Domherrn des Standes            drei gleichnamigen Pfarreien seit 2013
                                                                                           im Bereich sexueller Missbrauch.
Luzern am Domkapitel des Bistums              den Pastoralraum Hürntal.
                                                                                           Christiane Weinand (55) bietet kirch-
Basel in Solothurn gewählt. Troxler ist
                                                                                           lichen Gremien Unterstützung an bei
Leiter und Pfarrer des Pastoralraums
                                                                                           der Umsetzung des Schutzkonzepts
Unteres Entlebuch. Er ist seit 1. De-
                                                                                           des Bistums Basel. Sie ist auch Mit-
zember Nachfolger von Beat Jung
                                                                                           glied des diözesanen Fachgremiums
(Ebikon, früher Hofpfarrer in Luzern),
                                                                                           sexuelle Übergriffe. Weinand ist aus-
der nach 20 Jahren im Amt zurücktrat.
                                                                                           gebildete Pflegefachfrau, systemische
Die Domherren wählen und beraten
                                              Gehören die Kirchen von Dagmer-              Sexualtherapeutin und Fachfrau Prä-
den Bischof von Basel. Das Domkapi-
                                              sellen und Uffikon bald zur gleichen         vention sexueller Missbrauch. Sie führt
tel besteht aus 18 Domherren. Es gibt
                                              Kirchgemeinde?      Montage: Gregor Gander   eine Praxis für Sexualberatung und
sechs residierende Domherren (je-
                                                                                           -therapie in Bern.
ner aus dem Kanton Luzern ist der
Malterser Markus Thürig) und zwölf            Welt
nicht residierende. Von diesen wie-                                                        Corona-Manifest der Zürcher Kirchen
derum sind zwei aus dem Kanton Lu-            Papst zu homosexuellen Paaren                Niemand soll allein sterben
zern. Nebst Pius Troxler ist dies Roland      Vatikan schafft Klarheit
                                                                                           Die katholische, die reformierte und
Häfliger (Hochdorf), Pfarrer und Lei-
                                              Homosexuelle hätten das Recht, in            die christkatholische Kirche in der
ter des Pastoralraums Baldeggersee.
                                              einer Familie zu sein. Es brauche ein        Stadt Zürich haben gemeinsam ein
                                              Gesetz, das eine zivile Partnerschaft        sogenanntes «Corona-Manifest» lan-
Gottesdienste Stadt Luzern
                                              ermögliche, sagte der Papst kürzlich         ciert. Darin versprechen sie, während
Platzreservation online
                                              in einem Dokumentarfilm. Der Vati-           der Corona-Krise für die Menschen,
Die Katholische Kirche Stadt Luzern           kan stellt nun klar, dass die beiden         namentlich die Kranken und Alten,
bietet neu die Möglichkeit, Plätze in         Sätze in verschiedenen Kontexten ge-         da zu sein. Dieses Versprechen ist in
Gottesdiensten online oder per Tele-          äussert wurden. Der erste beziehe sich       sieben Leitsätzen zusammengefasst.
fon zu reservieren. Das gilt vorerst für      auf die Akzeptanz von Homosexuel-            Das Dokument wurde am 11. Novem-
die Wochenendgottesdienste in den             len in ihren Herkunftsfamilien. Der          ber, dem Martinitag, in einem feier-
Innenstadtkirchen. Ziel ist es, wegen         zweite auf ein Gesetz in Argentinien         lichen Akt im Grossmünster unter-
der Obergrenze von derzeit 50 Perso-          über die Ehe für alle. Dazu habe der         zeichnet. Unter anderem geben die
nen weniger Besucher*innen abwei-             Papst gesagt, dass es eine rechtliche        Kirchen darin das Bekenntnis ab, dass
sen zu müssen.                                Absicherung für Homosexuelle brau-           niemand allein sterben soll. In den
Reservation:   eventfrog.ch/kathluzern oder   che, er habe sich jedoch gegen eine          letzten Minuten eines/einer Sterben-
  Bild: unsplash.com, Annie Spratt
041 229 99 99 | Do–Sa, 9–12 u. 14–17 Uhr      homosexuelle Ehe ausgesprochen.              den soll jemand am Bett sein dürfen.
Aus der Kirche                 19

                                                                                      Treffpunkt Buch
                                                                                      Verdichtete Worte, die
                                                                                      stärken und ermutigen
                                                                                      «Sich bewe-
                                                                                      gen lassen von
                                                                                      einem einzi-
                                                                                      gen Vers. Und
                                                                                      diesen ver-
                                                                                      dichten.» Mit
                                                                                      diesen Wor-
                                                                                      ten bringt die
                                                                                      reformierte
                                                                                      Winterthurer
                                                                                      Pfarrerin Ruth Näf Bernhard den
                                                                                      Inhalt ihres vierten Gedichtban-
                                                                                      des auf den Punkt. Aus jedem der
Präsident Martin Barmettler (Willisau) leitete am 4. November seine erste Synode      150 Psalmen zitiert sie – der Reihe
– wegen Corona unter angepassten Bedingungen.                              Bild: do   nach – eine bis zwei Zeilen, die ihr
                                                                                      «zur täglichen Nahrung» wurden,
Synode beschliesst Fusionsfonds                                                       wie sie im Vorwort schreibt. Zu

Anreiz für Fusionen geschaffen
                                                                                      den ausgewählten Zeilen verfasst
                                                                                      sie ein neues Gedicht, schreibt den
                                                                                      Psalm sozusagen weiter. Dabei
                                                                                      habe sie sich nicht bei den Psalm-
Die Landeskirche erleichtert künftig      ab. Ab dem nächsten Jahr unterstützt
                                                                                      versen aufgehalten, die sie stör-
Kirchgemeinden, die sich zusam-           die Landeskirche solche Projekte, «um
                                                                                      ten, sondern vielmehr jene Worte
menschliessen wollen, die Fusion.         die finanziellen Unterschiede zwi-
                                                                                      ausgewählt, «die ermutigen und
Das Kirchenparlament hat an seiner        schen den beteiligten Gemeinden
                                                                                      stärken».
Herbstsession beschlossen, dafür          auszugleichen sowie fusionsbedingte
                                                                                      Entstanden sind kurze, dichte Texte
einen Fonds zu äufnen. Schon nächs-       Mehrkosten» mitzufinanzieren, wie es
                                                                                      in einer zeitgemässen Sprache, die
tes Jahr kann Geld daraus fliessen.       in der Verordnung heisst, die der Syn-
                                                                                      sich zum Gebet oder zum Medi-
                                          odalrat, die Exekutive der Landeskir-
                                                                                      tieren eignen. Sie zeugen von ei-
Die Anzahl politischer Gemeinden          che, im September beschlossen hat.
                                                                                      ner lebendigen Beziehung zu Gott,
im Kanton Luzern ist seit 2004 durch
                                                                                      klammern das Ringen mit ihm
17 Fusionen von 107 auf 82 gesunken.      «Wollen keine Fusionitis»
                                                                                      nicht aus, bleiben aber nicht bei
Kirchgemeinden dagegen gibt es nach       An der Session vom 4. November hat
                                                                                      diesem stehen. Wie in den Psal-
wie vor 85. Hier beginnt die Struk-       die Synode die finanzielle Grundlage
                                                                                      men sind da Angst und Klagen,
turreform erst. Einerseits fördern die    dafür geschaffen: Vom Gewinn aus der
                                                                                      aber auch Trost, Vertrauen und
neuen Pastoralräume, zu denen sich        Rechnung 2019 fliessen 500 000 Fran-
                                                                                      Freude.
die Pfarreien verbinden, auch die Zu-     ken in einen Fonds, mit dem Kirchge-
                                                                                      «Die Texte habe ich für mich ge-
sammenarbeit der Kirchgemeinden.          meinde-Fusionen künftig finanziell
                                                                                      schrieben», schreibt die Autorin im
Andererseits haben manche immer           erleichtert werden sollen. 2021 stehen
                                                                                      Vorwort. Und dies in einer Zeit, in
mehr Mühe, Mitglieder für ihre Räte       erstmals 60 000 Franken zur Verfü-
                                                                                      der «scheinbar nichts mehr ging».
zu finden oder sich zu finanzieren. Die   gung; den Betrag muss das Parlament
                                                                                      «Nun sind sie auch für Sie be-
kleinste Luzerner Kirchgemeinde,          jeweils mit dem Voranschlag festlegen.
                                                                                      stimmt. Beten Sie weiter.»
Bramboden, bereitet deshalb zurzeit       Synodalrätin Annegreth Bienz-Geis-
                                                                                                              Sylvia Stam
den Zusammenschluss mit Romoos            seler betonte, der Synodalrat dränge
vor. In zwei anderen Kirchgemeinden,      nicht zu Fusionen, der Anstoss dazu         Ruth Näf Bernhard: Ich liege wach
                                                                                      und bin wie ein Vogel | 150 Psalmen,
Dagmersellen und Uffikon-Buchs,           müsse von den Kirchgemeinden kom-           150 Gedichte. Theologischer Verlag
stimmen die Kirchenmitglieder am          men: «Es soll keine Fusionitis ausge-       Zürich 2020, ISBN 978-3-290-18329-5
31. Januar 2021 bereits über die Fusion   löst werden.»           Dominik Thali
Impressum
Herausgeber: Katholische Kirche Kriens,
Alpenstrasse 20, 6010 Kriens                              Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Bereich Kommunikation                          Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint vierzehntäglich                                 Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

Worte auf den Weg

Das Friedenslicht wird dieses Jahr im kleinen Rahmen übergeben. | friedenslicht.ch | Bild: Vreni Stählin, Verein Friedenslicht Schweiz

                                                        E
                                                               s gibt immer irgendwo einen Menschen, der im
                                                               Dunkel geht und ein Licht sucht. Trag also ein Licht
                                                               in deinen Händen, auch wenn du dich vielleicht
                                                         verzehrst dabei. Das ist besser, als eine Kerze zu sein, die
                                                         niemals gebrannt hat.
                                                                                                              Trude Attwenger, österreichische Lyrikerin
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