Markus Schinwald, Matthew Chamberlain, PHACE - DANSE MACABRE FESTWOCHEN COMMISSION - Amazon ...

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Markus Schinwald,
Matthew Chamberlain, PHACE
DANSE MACABRE
WELTPREMIERE   FESTWOCHEN COMMISSION
MUSIK, PERFORMANCE, VISUAL ARTS                                                                                      Geschichte ist nie
                                                                                                                     ­abgeschlossen.
Ort F23                                                 Einführung zur Musik mit Matthew Chamberlain und
                                                        Markus Schinwald, 5. Juni, 18.30 Uhr, Foyer F23
                                                                                                                      Die Zeit schreitet nicht
Termine 4. Juni, 19.30 Uhr, 5. / 6. Juni,
17 und 19.30 Uhr, 8. / 9. Juni, 20 Uhr
                                                        Publikumsgespräch 6. Juni,
                                                                                                                      nur nach vorne, ein
Dauer ca. 50 Min.                                       im Anschluss an die erste Vorstellung, Foyer F23
                                                                                                                      Übergang geht in den
                                                                                                                      anderen über. Und
                                                                                                                      am Ende sind wir alle
                                                                                                                      gleich, nämlich sterblich.

                                                                                                                     History is never over.
                                                                                                                     Not only does time move
                                                                                                                     forward, but one transition
                                                                                                                     merges into the next.
                                                                                                                     And in the end we are all
Konzept, Regie, Bühne Markus Schinwald                                                                               the same, i. e. mortal.
Mit Musik von Matthew Chamberlain
interpretiert von PHACE / Doris Nicoletti (Flöte), Alessandro Baticci (Flöte), Markus Sepperer (Oboe),
Claire Colombo (Oboe), Reinhold Brunner (Klarinette), Theresa Dinkhauser (Klarinette),
Theresia Schmidinger (Klarinette), Christof Dienz (Fagott), Christian Walcher (Kontrafagott),
Reinhard Zmölnig (Horn), Manuel Egger (Horn), Peter Lengyelvari (Horn), Michael Wachter (Horn),
Spiros Laskaridis (Trompete), Luis Abicht (Trompete), Daniel Holzleitner (Tenorposaune),
Thomas Märzendorfer (Tenorposaune), Stefan Obmann (Tenorposaune), Taiko Distelberger (Bassposaune),
Bernhard Plos (Bassposaune), Simon Teurezbacher (Tuba), Friedrich Gindlhumer (Tuba),
Mathilde Hoursiangou (Sampler), Kimiko Krutz (Sampler), Luca Lavuri (Sampler),
Berndt Thurner (Percussion), Igor Gross (Percussion)
Musikalische Einstudierung Lars Mlekusch
Mit Oleg Soulimenko, Evandro Pedroni, Jack Hauser, Linda Samaraweerová, Alice Schneider,
Julia Müllner, Philippe Riéra, Imani Rameses, Elisabeth Tambwe

Ein Auftragswerk und eine Produktion von Wiener Festwochen

durchgeführt vom Team Wiener Festwochen

Uraufführung Juni 2021, Wiener Festwochen

2                                                                                                          DE / EN                                 3
UND AM ENDE SIND WIR ALLE GLEICH                                                                         zum Beispiel 2006 im Kunsthaus Graz.             gegenwärtige Pandemie verschärfte, soziale
                                                                                                         Die Darstellungen auf die ich mich für           Ungleichheit – es braucht große Solidarität.
Markus Schinwald im Gespräch                                                                             Danse Macabre beziehe, wie zum Bei-              Und ich habe ein wenig Sorge, dass der Ge-
                                                                                                         spiel der berühmte Basler Totentanz, sind        meinschaftssinn auf der Strecke bleibt, wenn
                                                                                                         wie Filmstrips organisiert, als Parallelen,      sich Kultur zu sehr über Differenz definiert.
Der Tod fordert die Lebenden zum Tanz auf. Und zwar ausnahmslos alle. Die im 14. Jahr-                   wobei Topos im Vordergrund steht, nicht          Die Identitätspolitik hat viel geleistet, sie
hundert aufgekommene Darstellungsform „Totentanz“ versinnbildlicht die gleichmachende                    Chronos. Dementsprechend wird es keinen          fordert ein Bewusstsein der Existenz von
Macht des Todes über die Menschen. Das „Memento mori – Sei dir der Sterblichkeit                         konventionellen Spannungsbogen geben,            unterschiedlichen Perspektiven ein. Die
bewusst!“ verbindet als Comic Strip den Kaiser mit dem Bettelmann. Markus Schinwald                      wo etwas fad beginnt, dann spannend wird         Geschichtswissenschaft zum Beispiel, aber
greift dieses große ikonografische Thema des Spätmittelalters auf und lässt seine Version                und mittelfad endet. Wir arbeiten simultan.      auch die Kunst, kann ihren Gegenstand
der Prozession durch ein System aus fragmentierten Wänden gleiten. Bei Danse Macabre,                    Das Publikum baut sich übers Drehen und          nicht mehr als fixiert oder die eigene Rolle
einem Auftragswerk für die Wiener Festwochen, sitzt das Publikum in der Mitte des                        Wenden den eigenen Film zusammen.                als neutral begreifen. Unterschiedliche
Raumes und die Performer*innen agieren hinter, über, unter, auf oder zwischen den Seiten –                                                                Perspektiven halten die Sachverhalte be-
eine invertierte Arena. Eine neue Komposition des jungen, US-amerikanischen Künstlers                    Was ist, im Vergleich zu Ihren filmischen        weglich. Der Fokus auf Differenz kann aber
Matthew Chamberlain für 23 Live-Musiker*innen begleitet das auf mittelalterlichen Hof-                   Arbeiten, das Besondere an der Live-Situation?   auch zu einer Entsolidarisierung führen, ich
tänzen basierende Geschehen. Eine Personifikation des Todes gibt den Takt vor. Bekannt                   Im Film ist der Arbeitsprozess ein mehr-         spüre das bei meinen Studierenden immer
für seine visuellen Manipulationen von Körpern und Räumen, kehrt Schinwald mit Danse                     stufiger. Was im ersten Schritt Tragödie         stärker. Wenn die Formel für Ungleichheit
Macabre zum Medium der Performance zurück.                                                               ist, kann im nächsten zur Komödie kon-           zu wenige Faktoren hat, sich vorwiegend
                                                                                                         vertiert werden. Dieser Vorgang lässt sich       auf biologische Eigenschaften konzentriert
Markus Schinwald Meine erste künstlerische Arbeite sozusagen an „toten Bildern“, also                    so lange wiederholen bis etwas Zwie-             und ökonomische oder kulturelle Größen
Arbeit war ein Hemd mit verkehrt ein- an Bildern, die aus unserem kollektiven                            spältiges, fast Schwebendes entsteht. In         ignoriert, führt das zu einem Essentialismus,
gesetzten Ärmeln. Es wurde erst durchs Gedächtnis verschwunden sind und an                               der Live-Situation muss alles gleichzeitig       der die Ungleichheit von der falschen Seite
Tragen, also durch die Performance Relevanz verloren haben, obwohl sie irgend-                           passieren, das ist schwieriger zu entwerfen,     bekämpft. Der Kunstmarkt ist in vieler
zum Kunstwerk. Was passiert, wenn wann einmal akademischer Standard waren.                               das Risiko ist größer. Mich interessiert eine    Hinsicht eine Modellversion des globalen
das Kleidungsstück die Achselhöhle Heute liegen zu viele Schichten Geschichte                            bestimmte Balance von Pathos und Slap-           Marktes. Dort zeigt sich, wie schnell sich
dort behauptet, wo die Schulter ist? Eine darüber, als dass sie noch „gesehen“ werden                    stick. Beide Extreme sollen sich die Waage       der Markt dieser Situation anpasst, Kapital
Verschiebung, die zelebriert und vor der könnten. Denen verpasse ich eine Art                            halten, durchaus gefährlich auf der Kippe        mal kurz auf eine andere Seite schiebt, an
kapituliert werden muss. Daraus ent- Bypass, übersetze sie in ein zweites Leben,                         stehen. Zum Beispiel habe ich Hocker für         grundsätzlicher Verteilungsgerechtigkeit
stand eine Kooperation mit den Gruppen mache sie quasi zu Zombies. Der Status                            das Publikum entworfen, die es erlauben          aber nicht interessiert ist.
LuxFlux und Saira Blanche Theatre. Aus dieser Bilder ist kein heiliger oder statischer,                  gepolstert auf Fegefeuer zu sitzen und
Improvisationskontexten kommend, durfte sondern ein sehr elastischer.                                    Kostüme, die das Spannungsfeld Trainings- Der Danse Macabre als eine große Mahnung,
ich 2015 mit dem Königlichen Ballett in                                                                  anzug-gehäkelte Puffärmel auskosten. So dass es der Tod ist, der uns alle gleich macht?
Stockholm arbeiten. Da wurden meine Sie statten Porträts mit futuristischen                              trifft Frührenaissance auf die Social Media- Vor allem, dass wir mit der Gleichheit nicht
choreografischen         Limits      offensicht- Prothesen aus oder kontrastieren                        Ästhetik von TikTok.                          auf den Tod warten sollen!
lich. Allem angelesenen Wissen zum naturalistische Darstellungen mit abstrakten
Trotz sind die ersten Proben schon an der Farbflächen. So rückt der Übergang zwischen                    Was erzählt uns dieses Zusammensein von
Kommunikation gescheitert. Erst als ein Vergangenem und Gegenwärtigem, zwischen                          historischen und zeitgenössischen Formen?                                Das Interview führte
Assistent, der in beiden Welten zuhause war, schon Gegebenem und neu Erfundenem                          Geschichte ist nie abgeschlossen. Die Zeit                         Theresa Luise Gindlstrasser
zum Dolmetscher wurde, der meine Ideen ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Was sind                          schreitet nicht nur nach vorne, ein Über-
und Bilder in Ballett-Sprache übersetzte, vergleichbare Übersetzungsvorgänge bei Danse                   gang geht in den anderen über. Und am
konnte daraus ein Stück entstehen.               Macabre?                                                Ende sind wir alle gleich, nämlich sterblich.
                                                 Am Totentanz interessiert mich vor allem                Meine langjährige Auseinandersetzung mit
Ist der Begriff „Übersetzung“ nicht überhaupt    das egalitäre Prinzip. Ich verstehe ihn als             dem egalisierenden Prinzip „Totentanz“
prägend für Ihre Arbeiten?                       eine Art Erinnerung oder Warnung – am                   erfährt durch das Coronavirus eine Art
Fragen der Übersetzung ziehen sich wie Ende sind wir alle sterblich. Es ist ein Motiv                    Skandalisierung. Kann der Danse Macabre
ein roter Faden durch meine Arbeit. Es das sich über Verbundenheit definiert. Die                        auch heute ein Vademekum für Krisen-
gibt immer ein Initial, das in eine andere für die Performer *innen durchlässigen                        situationen darstellen? Ich glaube: Ob es nun
Form konvertiert wird. Mit einem weißen Wände bedeuten insofern auch keine                               die Pest im Mittelalter war, der Schrecken
Blatt Papier kann ich nicht viel anfangen, Grenzen, sondern sind Schwellen. Mit                          des Ersten Weltkrieges, heutige ge-
das gab es bei mir nie. Ich beziehe mich diesem Gedanken bin ich schon lange                             sellschaftliche Unruhen oder die, durch die
auf schon existierende Werke oder Ideen. spazieren gegangen, es gab Vorarbeiten

4                                                                                              DE   DE                                                                                               5
DANCE MACABRE – ANMERKUNGEN DES KOMPONISTEN                                                        Halbtonschritt vier Achteltöne liegen           einer Walking-Bass-Linie begleitet wird,
                                                                                                   und jede Oktave 48 statt der üblichen 12        die an Angelo Badalamentis Soundtrack
­Matthew Chamberlain                                                                               Tonschritte enthält. In diesem stark ver-       zu Twin Peaks erinnert. Auf die Musik des
                                                                                                   größerten Raum musikalischer Möglich-           Sensenmannes folgt immer eine „Reise-
                                                                                                   keiten wirkt die romantische Harmonik           musik“, ein stotternder Barocktanz, zu dem
Als Markus Schinwald mich einlud, mit letzte Satz trägt den Untertitel All deine                   irgendwie kleiner und bescheidener. Das         der Sensenmann auf der Suche nach seinem
ihm an einem Totentanz zu arbeiten, war Freunde und deine Familie sind bei dir und                 Ergebnis ist eine Musik, die vertraut und       nächsten Opfer herumschleicht.
unser erster Bezugspunkt Hans Holbeins thematisiert damit eine Nähe, nach der wir                  verwirrend zugleich klingt. Ich liebe den
1526 entstandene Serie von Holzschnitten uns alle im letzten Jahr gesehnt haben.                   Klang von Amateur-Musikensembles, deren         Die Duette zwischen dem Sensenmann und
mit dem gleichnamigen Titel. Darin stellt                                                          Aufführungen oft unbeholfen und hässlich        den anderen Tänzer*innen werden von einer
Holbein den Tod als eine skelettartige, Die physische Anordnung des Aufführungs-                   sind, die sich aber dennoch bemühen, etwas      fest definierten Elektronik begleitet, die von
manchmal heitere, manchmal bedrohliche raums in diesem Stück ist ungewöhnlich:                     Schönes zu schaffen. PHACE leistet als          den anwesenden Musiker*innen unterstützt
Gestalt dar, die Menschen aller Gesell- Das Publikum sitzt in der Mitte des Raums,                 professionelles Ensemble großartige Arbeit,     wird. Die Inspiration zu dieser, an eine Spiel-
schaftsschichten aufsucht und mit jedem umgeben von einer Bühne, die sich von                      diese besondere Qualität hervorzubringen.       uhr erinnernde Musik, stammt von Ennio
einen Totentanz aufführt. Wir können diese speziell konstruierten Wänden nach außen                                                                Morricones Filmmusik zu dem Western Für
Bilder zwar als nüchternes Memento mori erstreckt. Die meisten Musiker*innen sind                  Meine Absicht besteht nicht darin, mit dieser   ein paar Dollar mehr aus dem Jahr 1965. In
interpretieren, ich lese jedoch eine andere hinter diesen Wänden verborgen; andere                 Musik eine ironische Distanz zwischen den       der Schlussszene des Films wird ein Duell
Botschaft aus ihnen heraus: Nichts eint uns sitzen über dem Publikum und mit dem                   Zuhörenden und der klassischen Musik der        durch unheimliche Musik, die von einer
so sehr wie der Tod – der Tod ist ein Ende, Rücken zu diesem und weigern sich, die                 Vergangenheit zu schaffen – ganz im Gegen-      Taschenuhr kommt, verlängert; in dem
das uns alle erwartet.                      Anwesenheit der Zuschauer *innen zur                   teil; als Komponist und Dirigent liegt mir      Augenblick, in dem die Musik endet, wird
                                            Kenntnis zu nehmen. Verbirgt man die                   das klassische symphonische Repertoire          geschossen. Wie bei der wagnerianisch an-
Die COVID-19-Pandemie ließ den Tod Musiker*innen, drängt sich unweigerlich                         sehr am Herzen. Vielmehr möchte ich den         mutenden Musik der „endlosen Enden“ sind
im letzten Jahr in den Mittelpunkt der die Frage auf: Was ist die Quelle dieser                    Eindruck von Monumentalität und Ex-             diese Stücke mikrotonal verzerrt, was dem
öffentlichen Wahrnehmung treten und Musik? Ist sie in unserem Kopf? Haben                          klusivität abbauen, den klassische Musik        unheimlichen Effekt eines zum Stillstand
rückte unser Stück in ein unerwartet helles wir es mit einem Konzert oder einem                    oft vermittelt. Ich ermutige die Zuhörenden,    kommenden Spieluhrenmotors nahekommt.
Licht. Trotz der veränderten Umstände Film zu tun? Ist sie tot oder lebendig, auf-                 sich in die Musik einzufühlen, ihre Dis-        Durch die Wiederholung dieser Musik in
hielten wir an unserer ursprünglichen Idee genommen oder direkt gespielt? Auch wenn                sonanzen, Fehler und Unvollkommenheiten         den verschiedenen Duetten bildet sich ein
für das Stück fest: Eine Sensenmann-Figur die Klangquellen verborgen sind, so ist das              zu bemerken und sich dann dafür ent-            neues Thema heraus, und Nostalgie erblüht
führt mit neun Partner*innen einen Todes- Publikum doch von den Musiker*innen                      scheiden, sie zu lieben.                        ganz unerwartet mitten im Unheimlichen.
tanz auf. Zunächst konzentrierte ich mich umgeben. Dadurch werden die Menschen
mit meiner Musik auf die Figur des Sensen- auf noch persönlichere Weise in das Stück               Die Eröffnung des Stücks in Form einer Der Schlusssatz verbindet das nostalgische
mannes und gab ihm eine menschliche einbezogen und es entsteht ein doppelter                       Reihe von endlosen Enden versetzt die Thema aus den Tänzen mit in Schichten
Gestalt mit einer tragikomischen Hinter- Effekt von Theaterspiel und Psychodrama.                  nachfolgende Musik in eine Art ätherischen, angelegten Wiederholungen des aus drei
grundgeschichte. Aber die Pandemie beein-                                                          hypothetischen Raum. Das Stück setzt sich Tönen bestehenden Themas der „endlosen
flusste meine Komposition auf unerwartete Das Stück beginnt mit einem Präludium                    ständig mit der Frage auseinander: Was Enden“ in einer imitativ polyphonen Feier,
Weise.                                      namens Das Ende. Der Satz wiederholt                   passiert nach dem Ende? Die Musik besteht die wächst und wächst. Ähnlich dem Ende
                                            stoisch ein einfaches, aufsteigendes Motiv             aus neun Zyklen, von denen jeder seine eines Films, wo die Bilder in der Ferne ver-
Vielleicht als Reaktion auf die Isolation, aus drei Noten, das eine musikalische                   eigene Antwort auf diese Frage gibt. Jeder schwinden, rückt diese Musik vom spezi-
die wir alle während der Quarantäne erlebt Kadenz andeuten soll (Tonleiterstufen                   Zyklus beginnt mit dem Motiv der „endlosen fischen Leben der Tänzer*innen ab und
haben, hatte ich das Gefühl, dass es un- 6, 7 und 1). Dieses Motiv ist grundlegend,                Enden“ und endet in einem Duett zwischen zeigt dieses als Beispiel für eine komplexere
befriedigend wäre, mich auf eine einzelne fast die musikalische Definition per se des              dem Sensenmann und einer anderen Figur. und allen gemeinsame Menschlichkeit. Die
Figur oder auf die Idee des Todes allein zu Endes in der westlichen klassischen Musik.             Viele Zyklen beinhalten auch die Musik des Idee des Todes fordert uns, wie in Fellinis
beschränken. Stattdessen wurde das letzte Diese endlosen Enden lassen die zeitlose                 Sensenmannes, die in einer Art herunter- Film Achteinhalb auf, über all die Leben
Drittel der Musik ausgesprochen fröhlich Tiefe und suchende Chromatik Wagners an-                  gekommenem Big-Band-Stil geschrieben nachzudenken, die wir in uns tragen, gute
und nach außen gerichtet, wobei sowohl klingen, aber wie in einem Großteil meiner                  ist. Ich habe mir den Sensenmann in einer und schlechte: „All deine Freunde und
Angst als auch das Feiern auf eklatante Musik wird die Erhabenheit der spät-                       Film-Noir-Ästhetik vorgestellt; als einen deine Familie sind bei dir.“
Weise ausgedrückt werden. Verblüfft von romantischen Harmonie durch mikrotonale                    lässig-eleganten Misanthropen mit selbst-
der Ausdruckslosigkeit des Todes, schloss Veränderungen durchbrochen und ver-                      zerstörerischen Tendenzen, verhärtet durch
ich das Stück mit einer Reflexion über das formt. Meine Musik ist in einem Tonraum                 Reue. In der Musik des Sensenmannes
Leben und über die sozialen Beziehungen komponiert, der mit Achteltönen arbeitet,                  mischen sich Big-Band-Chöre mit Belcanto-
ab, die unser Leben sinnvoll machen. Der so dass zwischen jedem chromatischen                      Phrasen für Solo-Horn, wobei alles von

6                                                                                        DE   DE                                                                                                7
DANSE MACABRE — MUSIC SECTIONS

          1.1   The End (Endless Endings)        (THE REAPER FANTASY)
          1.2   The Reaper’s Music               5.1   Before Reaper
          1.3   The Reaper Travels               5.2   The Young Reaper
          1.4   Danse Macabre I                  5.3   Reaper in Love
                                                 5.4   The Reaper Lets Himself Go
          2.1	The Fragile Beauty of Nature      5.5   The Reaper is His Own Worst Enemy
               And Other Stuff, Too              5.6   Danse Macabre V
          2.2 Danse Macabre II
          3.1 The Queer Desert                   6.1 The Beginning of the End
          3.2 The Reaper, Again                  6.2 Danse Macabre VI
          3.3 The Reaper Tiptoes Onward
          3.4 Danse Macabre III (The Leg)        7.1 The Queer Desert II
                                                 7.2 Danse Macabre VII
           4.1 The Ensemble Heckles the Reaper
           4.2	The Reaper’s Retort              8.1 The Fragile Beauty of Cigarettes
                (The Reaper Can’t Think of       8.2 Danse Macabre VIII
                Anything Good to Say)
           4.3 The Reaper Flees                  9.1 Ending, Ending, Ending, Ending
           4.4 Danse Macabre IV                  9.2 Danse Macabre IX (Atlas)

8                                                                                          9
IN THE END WE ARE ALL MORTAL                                                                                     organised like film strips, as parallels, with       culture defines itself too much in terms of
                                                                                                                 the emphasis on the topos rather than the            difference. Identity politics has achieved a
Markus Schinwald in conversation                                                                                 chronos. So there is no narrative suspense           great deal, demanding an awareness of the
                                                                                                                 in the conventional sense, where something           existence of different perspectives. The
                                                                                                                 starts off rather dull, gets exciting, and then      scientific study of history, for example, but
Death asks the living up for a dance. It’s an invitation everyone without exception receives.                    ends moderately dull. Our mode of opera-             also art, no longer sees its subject matter as
The visual scheme of the Danse Macabre was first adopted in the 14th century and is an                           tion is simultaneous. The audience pieces            rigidly defined, nor can it perceive its own
allegory symbolising Death’s equalising power over people. As a comic strip, the ‘memento                        its own film together through all sorts of           role as neutral. Different perspectives keep
mori – or remember that you die!’ links the emperor with the beggar. Markus Schinwald                            convolutions.                                        the subject matter on the move. However,
revisits this great iconographic theme of the Late Middle Ages, with his version of the                                                                               focusing on difference can also lead to a
procession gliding through a system of fragmented partition walls. In Danse Macabre, a                           What is it that’s special about the live situation   certain eroding of solidarity; I sense this
work commissioned specifically for the Wiener Festwochen, the audience is seated in the                          compared to, say, your film work?                    more and more with my students. If the
centre of the auditorium while the performers act from behind, above, below, on or between                       With film, the work process takes place in           formula for inequality has too few factors
the sides; it is an arena inverted, as it were. A new composition for 23 live musicians by                       multiple stages. What might be a tragedy in          and focuses first and foremost on biological
young American artist Matthew Chamberlain accompanies the action, based on medieval                              the first stage might become a comedy in the         characteristics while ignoring economic or
courtly dances. A personification of Death dictates the rhythm. Renowned for his visual                          second. This process can be repeated until           cultural variables, it will lead to an essen-
manipulations of bodies and spaces, Schinwald returns to the medium of performance with                          eventually something ambivalent, some-               tialism that combats inequality from the
Danse Macabre.                                                                                                   thing almost in suspension, emerges. In a            wrong side. The art market is, in many ways,
                                                                                                                 live situation, everything has to happen at the      a scale model version of the global market.
Markus Schinwald My first artistic work was         have disappeared from our collective mem-                    same time, which is more difficult to bring          Here we see how quickly the market adapts
a shirt with sleeves inserted the wrong way ory and lost their relevance, even though at                         about, and the risk is greater. I’m interested       to this situation, briefly shifting capital else-
round. It was the wearing of it, i. e. the some point they were the academic standard.                           in achieving a certain equilibrium between           where without showing the slightest interest
performance, that turned it into an artwork. Nowadays, they are overlaid by so many                              pathos and slapstick. Both extremes need to          in fundamental distributive justice.
What happens when the garment locates historical strata that they can no longer be                               strike a balance as they teeter precariously
the armpit where the shoulder is? It is a dis- ‘perceived’ anymore. So I give them a sort                        on the edge. For example, I designed padded Danse Macabre as a sharp reminder that Death
placement to be celebrated and surrendered of bypass, translate them into a second life,                         stools for the audience so they can sit nicely is the great leveller?
to, and one that eventually gave rise to a turn them into zombies, so to speak. Their                            cushioned in purgatory, and costumes that And above all, that we shouldn’t wait for
collaboration with the groups LuxFlux and image status is neither sacred nor static, just                        explore the tension between tracksuits and Death to bring about equality!
the Saira Blanche Theatre. Coming from an very ‘malleable’.                                                      crocheted puffy sleeves. Thus the early Re-
improvisation background, I was fortunate                                                                        naissance meets the social media aesthetic
enough to work with the Royal Ballet in You endow your portraits with futuristic                                 of TikTok.                                                                   Interview by
Stockholm in 2015. That’s when the limi- prostheses or contrast naturalistic depictions                                                                                                   Theresa Luise Gindlstrasser
tations of my choreographic work became with abstract planes of colour. It means that                            What does this convergence of the historical
apparent. For all the read knowledge I had the focus of attention shifts to the transition                       and the contemporary tell us?
acquired, the first rehearsals failed already between the past and the present, the given                         History is never over. Not only does time
at the communication level. An actual piece and the newly invented. What would be the                             move forward, but one transition merges
only managed to emerge when an assistant comparable translation processes in Danse                                into the next. And in the end we are all the
at home in both worlds volunteered to act Macabre?                                                                same, i. e. mortal. I have spent many years
as an interpreter to translate my ideas and The thing I find most interesting of all about                        exploring the egalitarian principle of the
images into ballet language.                        the Dance of Death is its egalitarian princi-                ‘Dance of Death’, and the coronavirus has
                                                    ple. I see it as a sort of reminder or warning:               lent that experience a certain scandalising
Isn’t the term ‘translation’ in fact characteristic in the end we are all mortal. It is a motif that              element. Can the Danse Macabre still serve
of your work?                                       defines itself through its connectedness. So                  as a vade mecum, as a ready reference for
Questions of translation are a recurring in this respect, the walls letting the perform-                          crisis situations today? I think that, whether
theme throughout my work. There is always ers through are not boundaries, but thresh-                             it was the plague in the Middle Ages, the
an initial impulse which is then converted olds. I’ve spent a long time thinking about                            horror of the First World War, today’s social
into a different form. I’ve never been able this notion; in fact, I was already doing                             unrest or the social inequality now exacer-
to do much with a blank sheet of paper; some exploratory work on this topic at the                                bated by the current pandemic – what we
that’s never been my thing. I always tend Kunsthaus Graz back in 2006. The depic-                                 need is a tremendous sense of solidarity.
to refer to existing works or ideas. I work tions I reference for Danse Macabre, such                            And I’m a little concerned that the sense
on ‘dead images’, as it were, images that as the famous Dance of Death in Basel, are                              of community will fall by the wayside if

10                                                                                                     EN   EN                                                                                                      11
DANCE MACABRE — COMPOSER’S NOTE                                                                             of monumentality and exclusiveness that           that grows and grows. Like the end of a film,
                                                                                                            classical music tends to elicit. I encourage      this music has the effect of zooming out, re-
­by Matthew Chamberlain                                                                                     listeners to empathize with the music, to no-     framing the specific lives of the dancers as
                                                                                                            tice and then choose to love its dissonances,     emblems of a more complex and communal
                                                                                                            mistakes, and imperfections.                      humanity. The idea of death, as in Fellini’s
When Markus Schinwald invited me to             the musicians are concealed behind these                                                                      film 8½, prompts us to reflect on all the lives
­collaborate with him on a danse macabre, our   walls; others sit above the audience and face               Opening the piece with a series of endless        we carry within us, good and bad: “all your
first point of reference was Hans ­Holbein’s    away, refusing to acknowledge the presence                  endings puts the music that follows into a        friends and family are with you.”
1526 series of woodcuts bearing the same        of spectators. To hide the musicians is to                  sort of ethereal, hypothetical space. The
title. In them, Holbein personifies death       raise the question: What is the source of                   piece constantly grapples with the question:
as a skeletal figure — sometimes cheerful,      this music? Is it in your head? Is it a concert             What happens after the end? The music con-
sometimes menacing — who visits people          or a film? Is it dead or alive, recorded or                 sists of nine cycles, each of which gives their
in all walks of life and performs with each     performed? Even as the sound-sources are                    own answer to this question. Each cycle be-
a dance of death. While we can understand       concealed, the audience is surrounded by                    gins with “endless endings” music and ends
these images as sober memento mori, I prefer    the musicians. This implicates the audience                 in a duet between the Reaper and another
to find in them a different message: Nothing    more personally in the piece and creates a                  performer. Many cycles also include the
brings us together quite like death; death is   dual effect of spectacle and psychodrama.                   Reaper’s music, which is written in a kind
an ending that we all share.                                                                                of decayed big-band style. I imagined the
                                               The piece begins with a prelude called The                   Reaper in a film noir aesthetic; as a debo-
The COVID-19 pandemic has dragged death        End. The movement stoically repeats a                        nair misanthrope with self-destructive ten-
far into the public imagination over the last   simple, ascending three-note motive meant                   dencies, hardened by regret. The Reaper’s
year, and it has cast our piece in an unex-     to imply a musical cadence (scale degrees 6,                music intersperses big-band choruses with
pectedly bright light. Despite the changed     7, and 1). This motive is primordial, almost                 bel canto phrases for solo horn, all accom-
circumstances, we held to our original idea     the definition of ending in Western classical               panied by a walking bass line reminiscent
for the piece: a Reaper character performs      music. These endless endings evoke the                      of Angelo Badalamenti’s soundtrack to
dances of death with nine partners. At first,   timeless profundity and searching chromat-                  Twin Peaks. The Reaper’s music is always
my music focused on the character of the        icism of Wagner, but, as in much of my mu-                  followed by “travel music,” a stuttering
Reaper, humanizing him with a tragicomic        sic, the grandeur of late Romantic harmony                  baroque dance during which the Reaper
backstory. But the pandemic influenced my       is punctured and misshapen by microtonal                    sneaks around in search of his next victim.
writing in unexpected ways.                     alterations. My music is composed in an
                                               “eighth-tone” pitch space, such that there                   The duets between the Reaper and the other
Perhaps in response to the isolation we have are four eighth-tones between each chro-                       dancers are accompanied by fixed electron-
all experienced during quarantine, I felt that matic half-step and each octave contains                     ics, with support from the live musicians.
focusing on a single character, or on the idea 48 pitches instead of the normal 12. In this                 Reminiscent of a music box, this music was
of death itself, would yield something unsat- vastly enlarged space of musical possibility,                 inspired by Ennio Morricone’s score to the
isfying. Instead, the final third of the music Romantic harmony seems somehow smaller,                      1965 western For a Few Dollars More. In
became resolutely joyful, turning outwards more humble. The result is music that sounds                     the film’s final scene, a duel is prolonged by
to flagrant expressions of both fear and familiar and disorienting at the same time. I                      eerie music emanating from a pocket watch;
celebration. Stymied by the blankness of love the sound of amateur music ensembles,                         when the music ends, they shoot. As with
death, I ended the piece with a reflection on whose performances are often clumsy and                       the Wagnerian style of the “endless endings”
life, and on the social connections that make ugly, but who nonetheless strive to make                      music, these pieces are microtonally distort-
our lives meaningful. The final movement something beautiful. The professional                              ed, approximating the uncanny effect of a
is subtitled all your friends and family are ensemble PHACE is doing an amazing job                         music box motor slowing to a halt. As this
with you, a closeness we have all longed to producing this particular quality.                              music repeats across the different duets, a
experience over the past year.                                                                              new theme emerges, and nostalgia blossoms
                                                My intention with this music is not to                      unexpectedly from the uncanny.
The physical arrangement of the perfor- create ironic distance between listeners
mance space in this piece is unusual: the and the classical music of the past. Quite                        The final movement pairs the nostalgic
audience sits in the middle of the room, the opposite; as a composer and conductor,                         theme from the dances with layered repe-
surrounded by a stage extending outward classical symphonic repertoire is very dear                         titions of the three-note “endless endings”
from specially constructed walls. Most of to me! Rather, I aim to dismantle the air                         theme in an imitative polyphonic celebration

12                                                                                                EN   EN                                                                                                13
Biografien                                                                                                                     Biographies

Der österreichische Künstler Markus      Matthew Chamberlain ist ein US-           PHACE     ist ein österreichisches          Austrian artist Markus Schinwald (born     Matthew Chamberlain is a U. S. composer, PHACE is an Austrian ensemble for
Schinwald (geboren 1973) lebt und        amerikanischer           Komponist,       Ensemble für Neue Musik. Mit                1973) lives and works in Vienna and        conductor and educator. He studied       contemporary music. With great enthu­
arbeitet in Wien und New Haven. Sein     Dirigent und Pädagoge. Er studierte       größtem Enthusiasmus wollen die             New Haven. In his interdisciplinary        composition and conducting at the        siasm the eleven soloists of PHACE
Werk ist vorwiegend visuell geprägt      Komposition und Dirigieren am             elf Solist*innen von PHACE und ihr          work, encompassing video, per-             Oberlin Conservatory of Music and        and their artistic director ­  Reinhard
und umfasst verschiedene Genres:         Oberlin Conservatory of Music und         künstlerischer Leiter Reinhard Fuchs        formance, dance, theatre, painting,        graduated with a PhD from SUNY Fuchs aim to take their audiences
Video, Performance, Tanz, Theater,       promovierte an der SUNY Buffalo.          ihr Publikum auf Reisen in kost-            photography, installation, and even        Buffalo. His compositions arise out on journeys into rich, poetic worlds.
Malerei, Fotografie, Installation und    Seine Kompositionen entstehen durch       bare, poetische Welten mitnehmen.           puppetry, Markus Schinwald creates         of a com­    bi­
                                                                                                                                                                                         na­
                                                                                                                                                                                           t ion of intu­itive and PHACE has presented unconventional
sogar Puppenspiel. Mithilfe dieser       eine Kombination aus intuitiven und       PHACE tut dies mittlerweile seit            mysterious and unsettling atmospheres      algo­rith­m ic methods, often drawing concerts, musical theater productions
Medien kreiert Markus Schinwald          algorithmischen Methoden, oft mit-        vielen Jahren mit speziellen Konzert-       that hint at their Viennese production     on specially developed software. His     and interdisciplinary projects with
rätselhafte und verstörende Stim­mun­    hilfe eigens entwickelter Software.       formaten, Musiktheaterproduktionen          context, through references to austere     works have been performed by numer- dance, theater, live performance, elec­
gen, in denen unbelebten Objekten eine   Seine Werke wurden von zahlreichen        und spartenübergreifenden Projekten         Biedermeier style or to psychoanalysis.    ous ensembles throughout the U. S. and   tronics, video, turntables, installations
ganz eigene Persönlichkeit gegeben       Ensembles in den USA und in Europa        mit Tanz, Theater, Performance,             His seminal studies in fashion left him    Europe, including the JACK Quartet, and much more for many years. Since
wird. Im Besonderen konzentriert         aufgeführt, darunter dem JACK             Elektronik, Video, Turntablisten,           with a wide interest in clothing and,      Ensemble Multilatérale, Quatuor Tana, its founding in 1991 by conductor
sich sein Werk auf Prozesse der          Quartett, Ensemble Multilatérale,         Installationen u. v. m. Seit der Gründung   furthermore, in the human body’s po-       Ensemble Linea, Slee Sinfonietta and     and composer Simeon Pironkoff as
Manipulation und Transformation          Quatuor Tana, Ensemble Linea,             1991 als ensemble on_line durch den         tential and limitations in both physical   Arditti Quartet. As a conductor, Mat- “ensemble on_line” and relaunching
von Körpern und deren Umgebung.          Slee Sinfonietta und dem Arditti          Dirigenten und Komponisten Simeon           and psychological senses. Therefore,       thew Chamberlain works extensively in 2010 under the name PHACE, the
Diese besondere Eigenheit resultiert     Quartett. Als Dirigent steht Matthew      Pironkoff und nach einem Relaunch           his works concentrate on processes of      with both student and professional group has sought out deep artistic
aus Schinwalds grundlegenden Mode-       Chamberlain sowohl studentischen          2010 unter dem Namen PHACE hat              manipulation and alteration of bodies      ensembles, exploring a wide variety collaborations           with      numerous
Studien, die bei ihm nicht bloß ein      als auch professionellen Ensembles        die Suche nach dem Neuen über               and their surroundings, echoing the        of musical genres. Since 2016, he        renowned composers, conductors and
allgemeines Interesse an Kleidung        verschiedenster        musikalischer      viele Jahre tiefgehende künstlerische       transformative potential of cultural       has been conductor-in-residence with     musicians. In this way more than
hinterließen, sondern die Aufmerk-       Richtungen vor. Seit 2016 ist er          Freundschaften mit zahlreichen              construct. Works by Markus Schin-          Slee Sinfonietta at the June in Buffalo 200 works have been commissioned
samkeit des Künstlers darauf lenkten,    Conductor-in-Residence mit der Slee       renommierten          Komponist * innen,    wald were shown in solo exhibitions        festival, where he premieres new and premiered, and many of those
wie Menschen durch ihren kulturellen     Sinfonietta beim June in Buffalo          Dirigent*innen und Musiker *innen           all around Europe, in Japan and the        compositions by young composers. have been published on numerous
und emotionalen Kontext körperlich       Festival, wo er neue Arbeiten junger      hervorgebracht. Mehr als 200 Werke          USA. In 2011 he was responsible for        In 2017, he was artist-in-residence at recordings. In fall 2012 PHACE
und seelisch eingeschränkt werden.       Komponist*innen aufführt. 2017 war        sind so bisher in Auftrag gegeben,          the Austrian Pavilion at the 54th Ven-     Oberlin Conservatory of Music, where found its artistic home with its own
Arbeiten von Markus Schinwald            er Artist in Residence am Oberlin         uraufgeführt und viele davon auf            ice Biennale.                              he conducted the second-ever perfor- subscription series at the Wiener
wurden in Einzelausstellungen in ganz    Conservatory of Music, wo er die          zahlreichen Tonträgern veröffentlicht                                                  mance of Du Yun’s opera Angel’s Bone. Konzerthaus, and performs 25 – 30
Europa, Japan und den USA gezeigt.       Zweitaufführung von Du Yuns Oper          worden. Im Herbst 2012 hat PHACE                                                       Currently, Matthew Chamberlain is a      concerts yearly as a guest ensemble
2011 war er für den Österreichischen     Angel’s Bone dirigierte. Derzeit unter-   seine künstlerische Heimat mit einem                                                   lecturer at the Rensselaer Polytechnic   at the most important international
Pavillon der 54. Biennale in Venedig     richtet Matthew Chamberlain am            eigenen Zyklus im Wiener Konzerthaus                                                   Institute, where he conducts the resi- concert halls and festivals. PHACE
verantwortlich.                          Rensselaer Polytechnic Institute, wo      gefunden und ist mit 25 – 30 Konzerten                                                 dent orchestra, teaches chamber music is funded by the SKE-fund (Austro
                                         er das ansässige Orchester dirigiert,     jährlich bei den wichtigsten Konzert-                                                  and holds classes on the history and Mechana), the Federal Ministry of the
                                         Kammermusik lehrt und Musik-              häusern und Festivals international                                                    theory of music that are tailored to a Republic of Austria for Arts & Culture
                                         geschichte und -theorie im Kontext        zu Gast. PHACE wird gefördert vom                                                      STEM (science, technology, engineer- (BMKOES) and the City Council of
                                         der MINT-Disziplinen (Mathematik,         SKE-Fonds (Austro Mechana), vom                                                        ing and mathematics) environment.        Vienna (cultural department).
                                         Informatik, Naturwissenschaft und         Bundesministerium für Kunst & Kultur
                                         Technik) unterrichtet.                    (BMKÖS) und der Stadt Wien Kultur.

                                                                                                                                                                                    IMPRESSUM                       Künstlerische Leitung
                                                                                                                                                                                                                    (für den Inhalt verantwortlich)
                                                                                                                                                                                   Eigentümer, Herausgeber          Christophe Slagmuylder (Intendant)
                                                                                                                                                                                   und Verleger
                                                                                                                                                                                   Wiener Festwochen GesmbH,
                                                                                                                                                                                                                    Textnachweis
                                                                                                                                                                                   Lehárgasse 11/1/6, 1060 Wien
                                                                                                                                                                                                                    S. 4f, 10f: erstmals erschienen in
                                                                                                                                                                                   T + 43 1 589 22 0
                                                                                                                                                                                                                    SIMsKultur 3/2020
                                                                                                                                                                                   festwochen@festwochen.at
                                                                                                                                                                                                                    S. 6f, 12f: Originalbeitrag von
                                                                                                                                                                                   www.festwochen.at
                                                                                                                                                                                                                    Matthew Chamberlain
                                                                                                                                                                                    Geschäftsführung
                                                                                                                                                                                    Christophe Slagmuylder,         Übersetzung
                                                                                                                                                                                   ­Wolfgang Wais                   Stephen Grynwasser, Isolde Schmitt

14                                                                                                                      DE     EN                                                                                                                        15
FESTWOCHEN EMPFEHLUNGEN

                                                       HERE
                                                   Sechs Tänzer*innen bewegen sich in fast unmerklichem Tempo.
                                                   Subtile Lichtwechsel unterstreichen zusammen mit einer
                                                   metrischen Klangkomposition das Zeitkontinuum. In Maria
FESTWOCHEN SERVICE                                 Hassabis Live-Installation sind die Besucher*innen eingeladen,
T +43 1 589 22 22                                  den Hauptraum der Secession mit den Tänzer*innen zu teilen.
service@festwochen.at                              Sehgewohnheiten werden auf die Probe gestellt.
                                                       Dauer 14. Mai bis 20. Juni
TAGESKASSE                                             Ort Secession Wien
Foyer der Halle E+G
im MuseumsQuartier,                                    SAHİBİNDEN KİRALIK
Museumsplatz 1,                                    Wie frei sein, wenn selbst das Leben nie ganz dir gehört,
1070 Wien                                          sondern Vom Eigentümer zu mieten ist? Das Regie-Duo
T +43 1 589 22 456                                 biriken aus Istanbul zeigt ein Ensemble marginalisierter
täglich 10 – 18 Uhr                                Figuren: Gefangen in korrupten Machtverhältnissen und von
                                                   der Großstadt aufgesaugt, hören sie nicht auf zu hoffen, an
TELEFONISCHER                                      einem hoffnungslosen Ort.
KARTENVERKAUF
T +43 1 589 22 11                                  Termine 9. / 10. / 11. / 12. Juni, 19.30 Uhr
                                                   Ort Schauspielhaus Wien

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                                                                        Medizinisch Diagnostisches Labor für die wichtige
                                                                        Unterstützung bei der Durchführung aller Covid-19-Tests.
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